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Gliederung mit zwei Protas in einer Geschichte

Monster-WG
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13.09.2018
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Zuletzt bearbeitet:

Gliederung mit zwei Protas in einer Geschichte

Hallöchen Krieger :)

Das hier ist dann wohl mein erster Thread in diesem Forum, bisher war ich nur stiller Leser. Wird Zeit aktiv zu werden :) Los geht's:

Sachverhalt:
In meinem Roman geht es hauptsächlich um zwei Protas (Ja ich weiß, es heißt meistens nur einer und die anderen sind Hauptfiguren). Jetzt habe ich es folgender Maßen geplottet:

Part 1; Liryk mit Gruppe erlebt xxx
Part 2; Killian mit Gruppe erlebt yyy
Part 3; andere Figuren erleben zzz

dann wieder
Part 4; Liryks Reise mit Gruppe geht weiter.
Part 5; Killians Reise mit Gruppe geht weiter
...
...

Und zwischendurch treffen die Gruppen aufeinander usw. Geplant war es, dass die Parts nur aus jeweils ein bis zwei Kapitel bestehen. Daher ein recht flotter Wechsel zwischen den Gruppen.

Das 1. Kapitel gehört dem Prota 1
Das 2. gänzlich dem Prota 2
In Kapitel 4 treffen sie kurz aufeinander und werden dann in die Welten verstreut.

Hier der Link zu meinem Exposé und die Quelle meiner Frage: Exposé Weltenbruch

Herausforderung: (Es gibt ja keine Probleme:teach:)

Jetzt ist es etwas eskaliert. :sick: Schon der erste Part 1 von Liryk besteht aus 9(!) :aua: Kapitel mit insgesamt 110 Normseiten!:drool: Das liegt daran, dass ich die Gruppe sowie neue Welt und die verschiedenen Gegebenheiten* angenehm vorstellen wollte, indem ich sie etwas reisen und kämpfen sowie erzählen lasse. Denn es handelt sich (siehe Sternchen Kommentar) um eine etwas bunte Gruppe.

*Liryk selbst, vier komplett andere Figuren aus verschiedenen Welten und dazu ein fremdes Volk und ihre politische Diskrepanz.

Ich wollte es dem Leser nicht zumuten, gleich nach einem saftigen Input, sich direkt danach mit einer weiteren komplett fremdartigen Gruppe zu beschäftigen - wieder neue Rassen, neue Namen, neue Konflikte. Schließlich sollen sie ja eine Verbindung zu den Protas aufbauen.

Ist das hinnehmbar 110 Seiten einer Geschichte mit Prota 1 zu lesen, lachen, leiden sowie bluten und dann eine andere (selbe Welt, Rest ganz anders) mit Prota 2. Hinzu kommt ja noch ein dritter Part. Eine Gruppe die weniger gewichtet ist, aber entscheidend für den Antagonisten. Der dritte Part kann auch ziemlich kurz ausfallen, wäre daher noch akzeptabel.

Aber die zwei Prota? Sollte ich lieber versuchen die Parts doch noch früher miteinander zu mischen? Ich fürchte halt den Leser zu überlasten mit insgesamt 12 Personen, darunter 6 verschiedene Rassen/ Spezien aus 4 verschiedenen Welten.

Was denkt ihr?

MfG
ich

 

Hinnehmbar ist alles, was gut geschrieben ist. ;)
Einfach mal kritisch Bücher unter die Lupe nehmen, die du selbst gern liest. Gibt nichts, was es nicht gibt, aber gerade für Anfänger ist es immer gut, sich an Entschlackung zu üben.
Gern kannst du auch unseren Romanbereich nutzen.

vorab: ich hab mehrmals gesucht, gibt es hier überhaupt eine Art Vorstellungsthread?
In deinem Profil kannst du alles wichtige festhalten, was wir wissen müssen.

 

Da ich seit Kindertagen aus der Reihe tanze, erfreut mich deine Antwort.

Die Romanabteilung wird demnächst von mir belästigt, als Leser sowie Schreibling :D

Ok, Profil ist längst ausgefüllt. ich wollte nur sicher gehen. :)

MfG
ich

 

Hallo @Balnoj!

Willkommen bei den Wortkriegern!

Generell stimme ich dem Weltenläufer zu: Für Anfänger wäre es einfacher, simpler anzufangen.
Aber ich weiß ja nicht, wie weit du mit deinen Schreibkünsten schon bist.

Wenn du fürchtest, deine Leser zu überlasten, warum vertraust du deinem Gefühl nicht?

Klar, man kann mit zwei gleichberechtigten Prots arbeiten. Sieh dir zum Beispiel Chiamanda Ngozi Adichies Americanah an. Der Aufbau des Romans ist komplex und die Autorin hat sich sicher sehr viele Gedanken darüber gemacht. Sie stellt Prot 1 in Kapitel 1 vor, Prot 2 in Kapitel 2.

Deinen Plan hingegen finde ich schwierig:

Ist das hinnehmbar 110 Seiten einer Geschichte mit Prota 1 zu lesen, lachen, leiden sowie bluten und dann eine andere (selbe Welt, Rest ganz anders) mit Prota 2
=> Das wird die Leser vorraussichtlich rauswerfen. (Obwohl, Könner kriegen sicher auch das hin. Aber bis zum Könner ist es ein weiter, weiter Weg.)

Wie der Weltenläufer schon gesagt hat: Du kannst gerne den Romanbereich nutzen. Du hast ihm schon geantwortet, also, wir sehen uns da.
Oder, falls du noch Anfänger bist, empfehle ich die KG-Rubrik. Es gibt viel zu lernen, viel zu üben. (Die meisten ambitionierten Schreibanfänger und -amateure überschätzen sich bzw. die Anforderungen eines großen Romanprojekts.)

Grüße,
Chris

 

Hi, @Balnoj

Und willkommen hier! :herz:

Ich bin keine große Romanschreiberin, aber ich lese gerne. Deshalb möchte ich auch meinen Senf dazu geben.

Ich glaube, dass Du mit Perspektivwechseln die Spannung stark erhöhen kannst. Das wird häufig gemacht: Person X erlebt A. Schreckliches A geschieht. Ende des Kapitels. Ich blättere um, will wissen, wie es weitergeht, und lese: Person Y erlebt B. Und ich sitze da: Gottverdammt, was passiert denn jetzt bei A? Und raste aus vor lauter Spannung.

Es gibt viele Beispiele dafür, dass Autor/inn/en mit einem solchen System arbeiten. Game of Thrones ist ein sehr bekanntes und sehr extremes Beispiel. Band 5 habe ich zwischendurch fast aufgefressen, weil ich so sehr wissen wollte, wie es jetzt an diesem verkackten Cliffhanger weitergeht. Dann kam aber sofort die nächste spannende Szene und der nächste superkrasse, gottverdammte Cliffhanger.

Was Deinen Weg angeht, eigentlich mehrere Teile aus unterschiedlichen POVs zu schreiben, die am Ende irgendwie zusammenlaufen, da fällt mir nur ein Beispiel für ein: "Bartimäus". Da wurden ja viele Kapitel immer aus einer Perspektive geschildert und danach sehr viele Kapitel aus einer anderen Perspektive. Und ich bin der Meinung: Ich ahne, warum diese Art deutlich weniger weit verbreitet ist als der kapitelhafte Wechsel des POVs. Es ist sehr leicht möglich, einfach die Hälfte des Buches zu überschlagen und da weiterzulesen, wo man gerade drin war. In diesem Sinne kann ich bestätigen, was @Chris Stone sagt: Nach derart langer Zeit aus einem konstanten POV rausgerissen zu werden, bringt mich als Leserin total raus und erzeugt Widerstand in mir.

Schon der erste Part 1 von Liryk besteht aus 9(!) :aua: Kapitel mit insgesamt 110 Normseiten!:drool: Das liegt daran, dass ich die Gruppe sowie neue Welt und die verschiedenen Gegebenheiten* angenehm vorstellen wollte. Denn es handelt sich (siehe Sternchen Kommentar) um eine etwas bunte Gruppe.

Überhaupt bin ich mir nicht sicher: Du brauchst 110 Seiten, um ein System "einzuführen"? Ist das nicht furchtbar langweilig? :D Das klingt, als bräuchtest du 9 Kapitel, um Deine Welt zu beschreiben. Und das klingt nicht gerade nach Spannung. Idealerweise flechtet sich die Welt ja so ein in die aktive Handlung und wird nicht erst erklärt, und dann, 200 Seiten später, beginnt die eigentliche Handlung.

Aber solche Kritik kann ich mir besser und fundierter leisten, wenn ich das Exposé zu sehen bekomme. Habe jetzt ja im Detail gar keine Ahnung, wie sich das tatsächlich gestaltet. Bin gespannt. :D

Spannende Grüße,
Maria

 

Hallo, auch @TeddyMaria!

Person X erlebt A. Schreckliches A geschieht. Ende des Kapitels. Ich blättere um, will wissen, wie es weitergeht, und lese: Person Y erlebt B. Und ich sitze da: Gottverdammt, was passiert denn jetzt bei A? Und raste aus vor lauter Spannung.
=> Also das mit den "Cliffhangern" kann auch schief gehen, die können auch total frustrieren! (Und wenn mich ein Text frustriert, lese ich ihn nicht weiter.) Klar, das kommt wie alles auf die Machart, und die Kunst des Schreibers an.

Wie dem auch sei, ich bin auch gespannt auf dein Exposé, @Balnoj, denn bisher konnte ich aus deiner Problembeschreibung nämlich nicht herauslesen, wie du überhaupt Spannung in deinem Text aufbauen, wie du die Leser mitnehmen willst. Und das ist wohl der entscheidende Punkt. Erst wenn man das weiß, kann man sich entscheiden, welcher Aufbau dazu passend wäre, oder?

Grüße,
Chris

 

@TeddyMaria

Ich hätte mich besser ausdrücken sollen. In den 110 Seiten beginnt natürlich auch schon die Reise und das Überwinden der ersten Hürde. Auf die Weise zeige ich das "besondere Setting und gleichzeitig die Persönlichkeit und Fähigkeiten der Personen.

Aber näheres dazu, sobald mein Exposé fertig ist :) ich werde es vorsichtshalber auch hierher verlinken.

@Chris Stone das ist ein fairer Vorschlag. Abgemacht :)

P.S. Hab meine Erklärung bezüglich der Parts etwas erweitert.

 

Exposé ist hochgeladen und oben in der Frage verlinkt :) (Sowie die Frage im Exposé)

 

Hi @Balnoj,

interessantes Profil hast du da :D

Part 1; Liryk mit Gruppe erlebt xxx
Part 2; Killian mit Gruppe erlebt yyy
Part 3; andere Figuren erleben zzz

Mal ne Frage: Wenn du bereits 110 Seiten für Teil 1 hast, wirst du vermutlich ähnlich viel für Teil 2 haben. Aber was ist mit 3? Sind das jeweils kurze Kapitel aus der Sicht von Nebenpersonen?

Vielleicht kennst du ja die Weg der Könige-Reihe von Sandon Branderson. Dabei hat man drei Prots, zwischen denen immer nach 2-4 Kapiteln gewechselt wird und ein paar Nebenfiguren, die auch mal zu Wort durften, wenn auch nur für ein Kapitel.
Das Besondere bei der ganzen Sache war, dass sich nicht nur die Prots getroffen und ausgetauscht haben, sondern auch die Nebenfiguren. Falls also Person A etwas Schreckliches geschieht und es noch dauert, bis er wieder auftaucht, weil es um Person B geht, kommt vielleicht trotzdem eine Person oder ein Ereignis vor, dass mit Person A verbunden ist und so Details verrät, die den Leser bereits wieder auf Person A freuen lassen. Auf diese Weise spinnt Sanderson, auch wenn gar nicht mehr aus der Sicht von A geschrieben wird, trotzdem seine Geschichte fort.

Viele Grüße
Michel

 

Hallöchen @Meuvind und danke :D

Ja Teil 2 bzw. Prota 2 soll genauso viel Aufmerksamkeit bekommen. Das Setting wird natürlich nicht gänzlich neu erklärt, daher vllt. doch etwas kürzer.
Teil 3 (Hauptfigur 3) soll nicht soviel Aufmerksamkeit bekommen und trifft relativ früh auf Prota 1, dadurch bleibt es hauptsächlich immer bei den ersten zwei Gruppen.

Die Bücher kenne ich leider nicht, aber genau so habe ich es vorgesehen und geplottet und möglichst genau aufeinander abgestimmt. Und dann machte das Buch was es wollte:chaosqueen: und ich war nur "Tastatur-Beifahrer" :rotfl:

Ich werde wohl weiterschreiben und schauen wie es wirkt, einen früheren Wechsel in Betracht ziehen.

 

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