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Glitzern im Fluss

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23.11.2016
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Glitzern im Fluss

Ich setze mich auf den großen Stein, direkt am Ufer, dort an der Stromschnelle, die um sich selbst wirbelt und trotzdem steht, wie mein Alltag im Fluss der Zeit.
Die Oberfläche des Steins ist rau, mit einer spitzen Erhebung am Rand. Mein Bein schmerzt heute noch an der Stelle, wo sie ins Fleisch drückte und ich sie nicht wahrnahm, während ich sinnierte, das Kreisen mich hypnotisierte, dachte, es täte mir gut, in der Sonne zu sitzen. Aber das Starren bringt mich nicht weiter. Gestern nicht. Heute nicht. Morgen nicht.
Ein Blatt dreht sich im Strudel, immer schneller und schneller, bis das Wasser es hinunterzieht und flussabwärts wieder hochwürgt und weitertreibt. Abgefallen vom Baum, abgestorben, davongetragen, verschluckt und wieder ausgespuckt, aber ohne jeden Einfluss auf seinen Weg.
Das Wasser glitzert. Die Wolken reißen auf, geben das Sonnenlicht frei, lassen es auf mich fallen, damit es mich wärmt, aber ich bleibe kalt. Außen. Innen.
Schließlich stehe ich auf, nehme einen flachen Kiesel. Er schmeichelt in der Hand, ist abgeschliffen durch die Jahrtausende, die das Wasser an ihm nagte, ihn rieb, immer wieder, bis jede Rauheit verschwunden war und er keinen Widerstand mehr bieten mag.
Ich werfe den Kiesel, sodass er mit der Strömung springt und meine Gedanken mit ihm, durch Raum und Zeit, von hier nach vorhin, bis morgen. Doch dann ist er weg wie das Blatt.
Meine Hand streicht über den Stein, der mich jetzt wärmt. Er ist rau und so schwer, dass er allem trotz, nicht untergeht, sondern dort weiter steht.

 

Moin @Geschichtenwerker,

die Stimmung kommt bei mir nicht rüber. Bin mir nicht ganz sicher warum. Vielleicht, weil das "abgehackte" Schreiben nicht zur niedergedrücktenStimmung passt? Vielleicht, weil doch gewisse Sätze sehr langatmig sind und nicht zum Schreibstil passen, gerade der Anfang.

Der Protagonist bleibt für mich blass.

Du hast dir schon was überlegt, aber die Geschichte in der jetzigen Form motiviert mich nicht, tiefer darüber nachzudenken. Es fängt mich nicht.

Beste Grüße
Kroko

 
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Hola @Geschichtenwerker,

heute soll es Flash Fiction sein – okay, einverstanden.
Also lese ich los. Bin schnell am Ende. ‚Kannste vergessen‘ sagt jemand hinter mir, in mir?
Aber nein! Der Text ist von Geschichtenwerker! Da muss man schon drüber reden, schließlich ist der für seine Genauigkeiten bekannt, manches Mal empfand ich die auch als Übergenauigkeiten.
Ist aber egal – wenn es dem Text auf die Beine hilft.
Lass gucken:

an der kleinen Stromschnelle, die sich heute schneller dreht als sonst. Schneller als gestern.

:sconf: . Schnellschnellschnell als Stilmittel?
Vielleicht ‚Stromschnelle, die heute aufgeregter wirbelt‘ oder so?

… mit einer spitzen Erhebung am Rand. Mein Bein schmerzt heute noch, an der Stelle, wo sie sich ins Fleisch gebohrt hatte,
Unglaubwürdig. Du sprichst von einem Stein – dessen Spitze müsste unvorstellbar geschliffen sein, um sich ins Fleisch bohren zu können.
Sollte das eine Metapher sein, kriegt sie mich nicht - andere Bedeutung oder Funktion erkenne ich auch nicht.

… mich von der Stromschnelle hypnotisieren ließ, …
Nicht schon wieder Stromschnelle! Vielleicht: Die Wasserwirbel / das wirbelnde Wasser o. Ä.

immer schneller, und schneller, …
… siehe oben. Dafür ist der Text zu kurz. Da gäbe es bestimmt noch andere Möglichkeiten.

Ein Blatt dreht sich in der Stromschnelle, immer schneller, und schneller, bis das Wasser sie verschluckt …
Wieso ‚sie‘?

… und es weiterträgt. Abgefallen vom Baum, abgestorben, davongetragen, …
Ist das ein Viertelstundentext, aber für Flash Fiction gut genug?

… lassen es auf mich fallen, damit es mich wärmt, den Stein und das Wasser, aber es wird nicht warm, es bleibt kalt.
Ach? Wie interessant! Aber gut, es ist ja kein stehendes Wasser:hmm:.

Außen. Innen.
Will er das trinken, will er baden?

Er schmeichelt in der Hand, ist glatt, abgeschliffen durch die Jahrtausende, die das Wasser an ihm genagt, … … bis er nur noch minimalen Widerstand bietet.
Minimaler Widerstand passt mMn nicht in diesen Text. Zu sachlich.
Und dass ‚Wasser an ihm nagt‘ kaufe ich auch nicht. Das täte es eher an einem Stück Holz.

Ich werfe den Stein, sodass er … … mache mich auf den Weg, streiche über den Stein, …
Erster Stein zum Werfen, zweiter Stein zum Sitzen ...
Leider kein guter Text, lieber Geschichtenwerker. Der braucht noch viel Politur.

Hingegen fand ich die Paarung ‚springender Stein‘ mit ‚springenden Gedanken‘ sehr ansprechend.
Bin durch. Hab mehr geschrieben – schreiben müssen – als Du:D.
Selbst dran schuld, hätt‘s ja auch sein lassen können.

Ehrliche kollegiale Grüße!
José

PS: Der schöne Titel weckt Erwartungen an einen schönen Text - und der Geschichtenwerker versteht ja sein Handwerk. Eigentlich. Hier lese ich nur:

Das Wasser glitzert.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Geschichtenwerker,
ich habe deine letzten Geschichten mit großem Genuss gelesen, hier ist aber glaube ich was schief gegangen.

Mir erschließt sich nicht wirklich, worauf du rauswillst mit diesem kleinen Stimmungsgemälde. Zunächst einmal ist das Bild des Mannes, der am Rande eines Baches sitzt und über sich, das Leben und den Sinn nachdenkt, schon oft benutzt, da muss man aufpassen, dass man das irgendwie zu etwas Neuem bringt. Hier kommt dazu, dass man gar nicht nachvollziehen kann, warum dieser Mann schon wieder dort sitzt, sagt er doch: Aber das war ein Trugschluss. Es ist nicht gut. Nichts ist gut. Das Starren bringt mich nicht weiter. Keinen Millimeter. Gestern nicht. Heute nicht. Morgen nicht.
Ganz dumm von mir gefragt, warum sitzt er dann schon wieder dort? Was treibt ihn denn?

Hinzu kommt, dass bei FlashFiction und der starken Verdichtung, die solche Texte haben, sprachlich alles sitzen muss. Und ich weiß nicht, ob die vielen Wiederholungen dem Text gut tun. Ich bin mir bei dir ziemlich sicher, dass du die bewusst gewählt hast, aber in meinen Augen verfehlen sie ihren Zweck.
Vieles hat Jose schon gesagt, ich zitiere trotzdem noch einmal ein paar Stellen.

Ich setze mich auf den großen Stein, direkt am Ufer des Flusses, dort an der kleinen Stromschnelle, die sich heute schneller dreht als sonst. Schneller als gestern.
Diese Wdh. klingen mir nicht gut. Hinzu kommt, dass sich eine Stromschnelle nicht dreht. Das ist irgendwie das falsche Verb. Außerdem bringt die höhere Fließgeschwindigkeit einen zu der Frage, was da passiert ist? Hat es starke Regenfälle gegeben? Hätte er dann tatsächlich am Tag davor auf dem Stein gesessen und sich vollregnen lassen? Klar, ein Bach oder Fluss kann sich durch Schneeschmelze füllen und dann wird die Geschwindigkeit des Wassers auch größer ohne dass es geregnet hätte. Ich will nicht kleinkrämerisch erscheinen, nur beschreiben, was mir beim Lesen passiert ist. Und das war halt so ein: Hä? Wieso schneller? Und schon war ich draußen aus dem Bild, das du angefangen hattest zu malen.

Mein Bein schmerzt heute noch, an der Stelle, wo sie sich ins Fleisch gebohrt hatte, während ich sinnierte, ins Wasser starrte, mich von der Stromschnelle hypnotisieren ließ, dachte, es täte mir gut, das Sitzen in der Sonne.
Auch das hat sich negativ auf die Stimmung ausgewirkt, weil ich rausgerissen wurde. Ich dachte zunächst kurz an eine Verletzung, durch einen Unfall, irgendwas, was mit dem Sitzen am Bach nichts zu tun hat. Denn das Bein schmerzt sehr lange. Das unterstellt, dass er sich freiwillig genau auf eine scharfe Kante setzt und da so lange drauf hocken bleibt, dass ihm das Bein 24 Stunden später noch weh tut. Wer macht denn sowas? Er ist doch kein Yogi.
Die meisten Menschen dürften mit dem Hintern rumruckeln, selbst wenn sie in Gedanken sind, damit sie den Schmerz nicht abkriegen. Und du sagst ja, er sitzt in der Sonne, weil er denkt, das sei gut für ihn. Aber wenn das so ist, dann dringt doch so ein schmerzendes Bein auch zu ihm durch. Vielleicht willst du ja sagen, dass er so sehr in seinen Gedanken verloren ist, dass er die scharfe Kante gar nicht gespürt hat, aber irgendwie kommt das so, wie es bisher formuliert ist, nicht für mich rüber. Das müsste man nochmal anders probieren.

Ein Blatt dreht sich in der Stromschnelle, immer schneller, und schneller, bis das Wasser es verschluckt und flussabwärts wieder hochwürgt und es weiterträgt.
Hier finde ich die Wdh. von "schneller" gut. Würde das "es" aber aus rhythmischen Gründen streichen. Auch das "hochwürgen" mag ich.

Abgefallen vom Baum, abgestorben, davongetragen, verschluckt und wieder ausgespuckt. Blatt müsste man sein. Man schwimmt einfach davon, immer weiter, solange bis man untergeht.
Das ist so eine Stelle, die ich auch schwierig finde. Dem Mann oder Frau geht es nicht gut, sonst hätte sie nicht einen solchen Wunsch. Aber da man nichts weiß über die Gründe, keinen Anhaltspunkt erhält, wird das schwierig, da mitzugehen. Hinzu kommt, dass dieses "Davongetragenwerden" eben ein recht gängiges Motiv ist.

Bedenken würde ich insgesamt auch noch einmal die häufige Verwendung von "Stein". Besonders am Ende gefiel mir das Wort für die Stelle, auf der er da saß, nicht.

Ich werfe den Stein, sodass er übers Wasser springt und meine Gedanken mit ihm. Sie springen durch Raum und Zeit, von jetzt nach vorhin, bis morgen, doch dann geht er unter und ich mache mich auf den Weg, streiche über den Stein, auf dem ich saß, der jetzt warm ist, rau und dort weiter stehen wird.
Wie Jose mochte ich auch das Springen der Gedanken. Dass der Stein untergeht, musst du nicht extra schreiben, das weiß man auch so, das ist übergenau, tut nichts für Sprachrhythmus und auch nicht für inhaltliche Zuspitzung.

Lieber Geschichtenwerker, für mich war das heute nicht so richtig was. Ich hoffe trotzdem, du ärgerst dich nicht zu sehr, sondern kannst aus unseren Kommentaren etwas mitnehmen. Ich sehe das so, dass es wohl gar nicht so leicht ist, die eigenen Vorstellungen und Ziele aus einem Motiv wie dem Sitzen am Bach und dem Versuch, dabei sehr kurz und verdichtet zu schreiben, herauszukitzeln.
Bis dann und beste Grüße von
Novak

 

Hey @Geschichtenwerker ,

ich lese darin eine Nostalgie oder Trauer. Vielleicht um ein paar verlorene Jahre? Wie auch immer. Viel Neues hab ich zur Diskussion nicht beizutragen. Mir gefällt das Springenlassen der Gedanken und ich finde, dass das die Geschichte zusammenhält und zu einer macht. Sprachlich ist da schon viel Luft nach oben. Nur ein paar Beispiele und Vorschläge:

Ich setze mich auf den großen Stein, direkt am Ufer des Flusses, dort an der kleinen Stromschnelle, die sich heute schneller dreht als sonst. Schneller als gestern. Die Oberfläche des Steins ist rau, mit einer spitzen Erhebung am Rand.

sehe ich wie José. Schnell, schnell, schnell ist nicht so doll; den Nebensatz plus zweiten Satz würde ich streichen; dass hier eine Veränderung passiert ist, wird außerdem auch später noch klar. Auch das 'klein' braucht es für mich nicht.

Mein Bein schmerzt heute noch, an der Stelle, wo sie sich ins Fleisch gebohrt hatte, während ich sinnierte, ins Wasser starrte, mich von der Stromschnelle hypnotisieren ließ,

Mit dem Plusquamperfekt wirkt das seltsam. Das lässt sich doch in einfacher Vergangenheit schildern; außerdem würde ich das erste Komma nicht setzen; und ist es wirklich 'während' des Sinnierens etc. passiert? Vielleicht eher begründend mit 'weil' oder etwas Vergleichbarem.

Mein Bein schmerzt heute noch an der Stelle, wo sie sich ins Fleisch bohrte, weil ich ins Wasser starrte, mich von der Stromschnelle hypnotisieren ließ.

dachte, es täte mir gut, das Sitzen in der Sonne.

Da würde ich einen neuen Satz draus machen:

Ich dachte, es täte mir gut, in der Sonne zu sitzen.


Grüße
Carlo

 

Ich stehe auf. Nehme einen flachen Stein. Er schmeichelt in der Hand, ...

da schimmert ein wenig Poesie auf für mich in all der Alltagsphilosophie, die jeden überkommen kann im Lebensfluss, wenn dieser jemand rückblickend (vielleicht das erste Mal) erkennt, dass die Wegstrecke hinter ihm länger und die vor ihm immer kürzer wird, bis er wieder ein niemand ist, wobei der Stein weniger der Hand als dem lyrischen Ich schmeichelt, sind wir doch seit der Trennung von unseren armen Cousins Hand- und Kopfwerker zugleich in unseren unterschiedlichen Talenten,

lieber Geschichtenwerker,

und der zwote bemerkenswerte Satz in seiner Alltäglichkeit lautet für mich

Das Starren bringt mich nicht weiter.
Wobei das Verb starren in seiner Bedeutungsvielfalt sich aufs unbewegliche reduzieren lässt, obgleich es aktiv und passiv (ich starre auf etwas und/oder erstarre, was die Alten dann sogar mit dem Vieh in Verbindung brachten in der Umlautung zum „Stieren“), was immer Unbeweglichkeit meint mit dem Abschlusspunkt in der Leichenstarre.

Bissken Flusenlese

Mein Bein schmerzt heute noch, an der Stelle …
Komma weg, es sei, Du kenntest eine Regel, um die ich nicht weiß ...

Dto., hier gleich bei den zweien

Ein Blatt dreht sich in der Stromschnelle, immer schneller, und schneller….,
Kommasetzung wirkt da zudem wie ein Mittel der "Entschleunigung" wider den Komparativ ...

Gleichwohl, gern gelesen vom

Friedel

 

Hallo Ihr lieben @Kroko, @josefelipe, @Novak, @Carlo Zwei und @Friedrichard, herzlichen Dank für Euren wertvollen Input, da muss ich wohl noch mal im Detail ran, damit die eingeflochtene Symbolik auch verstanden wird.

Leider hat mich aber gerade das reale Leben fester im Griff als geplant und ich benötige noch ein paar Tage, bis ich im Detail auf Eure Kommentare eingehen kann und vor allem am Text arbeiten kann.

Ich hoffe, Ihr seht es mir nach...

Lieber Gruß
Geschichtenwerker

 

Hallo lieber @Kroko,

endlich kam ich dazu, die Geschichte zu überarbeiten und auf Deinen Kommentar zu antworten.

Du hast dir schon was überlegt, aber die Geschichte in der jetzigen Form motiviert mich nicht, tiefer darüber nachzudenken. Es fängt mich nicht.

Vielen Dank dafür. Ich habe den Text stark überarbeitet, vielleicht ist er jetzt besser. Das Ganze ist schon auch ein Experiment und das Risiko zu scheitern ist einkalkuliert, weil es einen, so denke ich, auch nach vorne bringt.

Vielen Dank, dass Du den kurzen Text trotzdem kommentiert hast, auch wenn er Dir nicht zusagte.

Gruß

Geschichtenwerker


Lieber @josefelipe

Also lese ich los. Bin schnell am Ende. ‚Kannste vergessen‘ sagt jemand hinter mir, in mir?
Aber nein! Der Text ist von Geschichtenwerker! Da muss man schon drüber reden, schließlich ist der für seine Genauigkeiten bekannt, manches Mal empfand ich die auch als Übergenauigkeiten.
Ist aber egal – wenn es dem Text auf die Beine hilft.

Ich weiß nicht, ob ich für meine Genauigkeit bekannt bin, aber jedenfalls bedanke ich mich ganz herzlich dafür, dass Du Dich so intensiv mit meinem Text auseinandergesetzt hast.

Diese Wortwiederholungen waren als Hinweise gedacht, um die verschiedenen Bilder zusammenzuhalten, was wohl gründlich in die Hose gegangen ist.

Aber so ist das eben. Man greift auch mal daneben und dann ist es gut, wenn Du das auch so klar formulierst.

Hingegen fand ich die Paarung ‚springender Stein‘ mit ‚springenden Gedanken‘ sehr ansprechend.
Bin durch. Hab mehr geschrieben – schreiben müssen – als Du:D.
Selbst dran schuld, hätt‘s ja auch sein lassen können.

Die Stelle hat auch anderen gefallen, weswegen sie bleiben durfte. Immerhin, wenigstens ein gelungener Satz.

Deine ganzen anderen Anmerkungen sind im Prinzip dadurch umgesetzt, dass der Text stark überarbeitet ist.

Herzlichen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar, der mir sehr geholfen hat zu erkennen, dass der Text so nicht funktioniert.

Lieber Gruß

Geschichtenwerker


Liebe @Novak,

ich habe deine letzten Geschichten mit großem Genuss gelesen, hier ist aber glaube ich was schief gegangen.

das ist aber schön und freut mich sehr, da darf dann auch mal etwas schiefgehen. Ich ärgere mich auch nicht darüber. Scheitern gehört zum Leben und zum Fort- und Weiterkommen dazu. Und nach meiner Erfahrung lernt man aus Fehlern ungleich mehr als aus Erfolgen.

Mir erschließt sich nicht wirklich, worauf du rauswillst mit diesem kleinen Stimmungsgemälde.

Das ist das große Problem, dass das nicht erkannt wurde oder nicht erkannt werden konnte. Ich erkläre noch nicht, was ich eigentlich sagen wollte, weil ich dann natürlich nicht weiß, ob die Überarbeitung den Text nach vorne gebracht hat.

Und ich weiß nicht, ob die vielen Wiederholungen dem Text gut tun. Ich bin mir bei dir ziemlich sicher, dass du die bewusst gewählt hast, aber in meinen Augen verfehlen sie ihren Zweck.
Vieles hat Jose schon gesagt, ich zitiere trotzdem noch einmal ein paar Stellen.

Die Idee war, die Wiederholungen als Hinweise zu setzen, welche die verschiedenen Bilder miteinander verbinden und dann vielleicht dadurch einen Link zur darunterliegenden Symbolik geben. Das hat offensichtlich gar nicht funktioniert.

Hier finde ich die Wdh. von "schneller" gut. Würde das "es" aber aus rhythmischen Gründen streichen. Auch das "hochwürgen" mag ich.

Habe ich umgesetzt.

Bedenken würde ich insgesamt auch noch einmal die häufige Verwendung von "Stein". Besonders am Ende gefiel mir das Wort für die Stelle, auf der er da saß, nicht.

Ich hoffe, dass das jetzt besser ist.


Wie Jose mochte ich auch das Springen der Gedanken. Dass der Stein untergeht, musst du nicht extra schreiben, das weiß man auch so, das ist übergenau, tut nichts für Sprachrhythmus und auch nicht für inhaltliche Zuspitzung.

Dieses "Untergehen" zieht sich durch, sollte ein Hinweis sein, der nicht funktioniert hat. Ich hoffe, dass die jetzige Fassung in der Hinsicht besser ist.

Ich hoffe trotzdem, du ärgerst dich nicht zu sehr, sondern kannst aus unseren Kommentaren etwas mitnehmen. Ich sehe das so, dass es wohl gar nicht so leicht ist, die eigenen Vorstellungen und Ziele aus einem Motiv wie dem Sitzen am Bach und dem Versuch, dabei sehr kurz und verdichtet zu schreiben, herauszukitzeln.

Ich habe da sehr viel mitnehmen können. Experimente gehen eben auch daneben (deswegen macht man sie ja, weil man nicht weiß, ob es funktioniert).

Dein Kommentar hat mich sehr gefreut und mir wahnsinnig geholfen. Ich hoffe, dass der Text jetzt besser ist und auch besser zu verstehen ist.

Lieber Gruß
Geschichtenwerker


Lieber @Carlo Zwei,

was für eine Freude, dass Du Dich auch mit meinem Text auseinandergesetzt hast, der ja wohl mehr Misserfolg als Genuss war.

Ich habe es auch schon den anderen geschrieben, dass dies ein kleines Experiment war und die Wortwiederholungen Hinweise sein sollte, was aber nicht funktioniert hat, was mir nicht zuletzt auch durch Deinen Kommentar klar wurde.

Mir gefällt das Springenlassen der Gedanken und ich finde, dass das die Geschichte zusammenhält und zu einer macht.

Danke, das ist auch ein guter und wichtiger Punkt und ich bin froh, dass wenigstens ein Satz im kurzen Text Anklang gefunden hat.

Mit dem Plusquamperfekt wirkt das seltsam. Das lässt sich doch in einfacher Vergangenheit schildern; außerdem würde ich das erste Komma nicht setzen; und ist es wirklich 'während' des Sinnierens etc. passiert?

Das habe ich verbessert, denke ich.

Vielen Danke für Deinen Kommentar, der mir sehr geholfen hat, den Text hoffentlich weiterzuentwickeln.

Vielen Dank und lieber Gruß
Geschichtenwerker


Lieber @Friedrichard,

vielen Dank auch Dir, dass Du Dich unermüdlich mit meinen Texten auseinandersetzt und dann sogar so startest:

da schimmert ein wenig Poesie auf für mich in all der Alltagsphilosophie, die jeden überkommen kann im Lebensfluss, wenn dieser jemand rückblickend (vielleicht das erste Mal) erkennt, dass die Wegstrecke hinter ihm länger und die vor ihm immer kürzer wird, bis er wieder ein niemand ist, wobei der Stein weniger der Hand als dem lyrischen Ich schmeichelt, sind wir doch seit der Trennung von unseren armen Cousins Hand- und Kopfwerker zugleich in unseren unterschiedlichen Talenten,

Schön, dass Du das herausliest.

Das Starren bringt mich nicht weiter.
Wobei das Verb starren in seiner Bedeutungsvielfalt sich aufs unbewegliche reduzieren lässt, obgleich es aktiv und passiv (ich starre auf etwas und/oder erstarre, was die Alten dann sogar mit dem Vieh in Verbindung brachten in der Umlautung zum „Stieren“), was immer Unbeweglichkeit meint mit dem Abschlusspunkt in der Leichenstarre.

Und auch hier freue ich mich, dass Du dem Ganzen ein wenig abgewinnen konntest.

Der Text ist überarbeitet und die Kommafehler hoffentlich ausgemerzt (und wahrscheinlich neue eingeführt).

Herzlichen Dank und lieber Gruß

Geschichtenwerker

 

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