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Gottlos

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25.01.2002
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Gottlos

»Scheren Sie sich zum Teufel!«, rief ich verärgert. »Ich hab nichts Falsches getan!«
»Aber du hast zwei Dutzend Männer umgebracht, mein Sohn!« McKinley betrachtete mich. »Willst du das etwa leugnen? Viele hatten Frauen und Kinder. Dein eigener Vater war unter den Opfern!«
Die Worte hätten mir einen Stich ins Herz versetzen sollen, doch wirkliche Reue empfand ich nicht. »Nicht nur mir hab ich damit einen Gefallen erwiesen. Außerdem, sie waren doch alle längst tot! Gottlose Monster. Was hätte ich denn Ihrer Meinung nach tun sollen?«
McKinley, vom Glauben überzeugt, ließ sich nicht beirren. Soweit ich wusste, leistete er bereits seit Jahrzehnten Gefängnisseelsorge. Es war sicherlich nicht das erste Mal, dass ihm jemand die kalte Schulter zeigte. Nach seiner Ansicht gab es keine Zweifel an meiner Schuld.
»Ist es das, was du Gott antworten möchtest, wenn du ihm gegenüberstehst?« Er sah mir in die Augen. »Dass die Männer es aus deiner Sicht nicht besser verdient hatten?«
»Gott!« Ich spie ihm das Wort vor die Füße. »Wo war Ihr verdammter Gott, als ich verhaftet wurde? Wo war Ihr Gott, als meine Mutter abgeschlachtet wurde? Nein! Er muss sich vor mir rechtfertigen! Ich hatte keine Wahl. Ich musste so handeln!« Zornig ließ ich mich auf das schmale Pritschenbett sinken. Ich war kurz davor, die Beherrschung zu verlieren.
Der Pater blickte mich traurig an. Von draußen drang warmer Wind in die spartanisch eingerichtete Zelle. Irgendwo wieherte ein Pferd. »Wie ist es überhaupt dazu gekommen?«
Ich blieb ihm die Antwort zunächst schuldig. Was ging das den Pfaffen an? Der Galgen war mir so sicher wie das Amen in der Kirche, diese Geschichte würde er mir ohnehin nicht abkaufen.
Andererseits, was hatte ich zu verlieren?
McKinley sprach weiter mit den frommen Worten eines katholischen Paters zu mir; so lange, bis ich irgendwann nachgab und ihm erzählte, wie sich alles zugetragen hatte. 1871. In Littlestone, New Mexico. Meine Gedanken kehrten zurück zu der Goldmine nordwestlich der Stadt, in der alles begonnen hatte, und einmal mehr wünschte ich mir, dass George, der Sohn des reichen Viehzüchters Granagham, diesen verfluchten, gottverlassenen Ort nur gemieden hätte.

»Das musst du dir ansehen, Vater! Es ist unglaublich!« George war vollkommen aus dem Häuschen.
»Später, George, später«, brummelte Granagham, der sich im Saloon gerade ein Glas Whiskey gönnte. Er warf George einen flüchtigen Blick zu. »Was hast du da überhaupt getrieben? Ich hatte dir verboten, in dem Bergwerk herumzulungern! Die Stollen sind alt, sie hätten jederzeit einstürzen können!«
»Es tut mir Leid. Aber bitte, Vater, das musst du sehen! Du wirst es nicht bereuen!«, versicherte George. Fast flehend sah er ihn an.
Ein Seufzen. »Vielleicht morgen.«
»Nein! Heute noch!«
Granagham überlegte, ob er nachgeben sollte. So aufgeregt hatte er seinen Sohn lange nicht mehr erlebt. Er musste zugeben, dass es ihm zumindest gelungen war, seine Neugierde zu erwecken.

Ich war nicht dabei. Aber so ähnlich musste das Gespräch verlaufen sein. George hatte seinen beharrlichen Vater so lange zugeredet, bis dieser schließlich eingewilligt und selbst den langen, staubigen Weg zu dem baufälligen Bergwerk am Fuße der Gebirgskette auf sich genommen hatte. Denn zum damaligen Zeitpunkt ahnte er natürlich nicht, welche Folgen der Fund mit sich bringen würde.
Zunächst dachten nicht wenige Einwohner Littlestones, er wäre auf Gold gestoßen. Aber das Bergwerk war längst ausgebeutet, im Inneren waren seit Jahrzehnten keine bemerkenswerten Schätze mehr gefunden worden. Zudem hätte der Geizkragen Granagham gewiss nie die anderen Farmer um Hilfe gebeten, hätte er an dem Ort etwas von materiellem Wert erspäht. Nein, es musste etwas vollkommen anderes gewesen sein, von dem eine seltsame Faszination ausging, und das die Männer, die von nun an täglich zur Mine ritten, immer mehr in den Bann zog. Zu gerne hätte ich erfahren, was die Farmer dort Tag für Tag trieben. Nicht einmal zur Sonntagsmesse erschienen sie seitdem mehr. Aber ich brachte es nie heraus. George hütete das Geheimnis, als würde sein Leben davon abhängen, und ebenso wie die Männer, die Granagham eingeweiht hatte. Ich konnte folglich nur Vermutungen über diese Entdeckung anstellen. Selbst heute kann ich nicht mit Gewissheit sagen, worauf George eigentlich gestoßen war.

»Das geht nun schon eine ganze Woche so!«, rief mein bester Freund Robert während der Stallarbeiten. »Ich würde zu gerne wissen, was die da treiben!«
Ich zuckte mit den Schultern und hielt mit der Mistgabel inne. »Keine Ahnung. Inzwischen hat sich sogar mein Vater der Gruppe angeschlossen. Immer mehr Männer folgen Granagham. Aber keiner sagt was!«
»Kannst du ihn denn nicht zur Mine begleiten?« Robert sah mich fragend an.
»Spinnst du? Er würde mich tot prügeln. Er hat mir streng verboten, da hinzugehen! Ich musste ihm hoch und heilig versprechen, ihm niemals zu folgen!«
»Aber wieso denn?«
»Das hat er nicht gesagt.« Ich überlegte einen Moment lang. »Ich finde, er verhält sich von Tag zu Tag merkwürdiger. Hast du einmal seine eigenartigen Augen gesehen?«
Bei dem Gedanken daran bekam ich eine Gänsehaut.

Das bereitete mir den größten Kummer. Die Veränderungen. Es mag sich verrückt anhören, aber ich hatte den Eindruck, das Fundstück machte die Farmer krank. Ihre Augen waren plötzlich seltsam verfärbt, und wenn sie mich anstarrten, so glaubte ich jedes Mal, einem Fremden gegenüberzustehen. Nein, das waren nicht mehr die Augen der Männer, die ich kannte. Es waren stechende, misstrauische Blicke, die mich feindselig musterten, und die ein äußerst unbehagliches Gefühl in mir auslösten.

Trotz Versprechen und mit großen Gewissensbissen setzte ich mich in einer lauen Sommernacht über das Verbot meines Vaters hinweg. Robert und ich sattelten heimlich die Pferde und wir stahlen uns in Richtung Bergwerk davon. Zügig ritten wir über das trockene Land, das einst den Indianern gehörte. Denn unsere Neugierde und der Drang, den Fund zu vernichten, war stärker als unsere Furcht vor Bestrafung.
Wir erreichten die einstige Goldmine unbehelligt, als ein Zischen mich beinahe zu Tode erschreckte. Ich verkrampfte mich. Doch es war nur eine Klapperschlange auf ihrer nächtlichen Wanderung, die meinen Weg gekreuzt hatte. Vor Erleichterung atmete ich auf.
Der Eingang zu dem Bergwerk war mit Brettern versperrt. Wir traten dagegen, versuchten, die Bretter mit einfachem Werkzeug zu lösen. Vergeblich. Der Zugang blieb uns verwehrt.
Schließlich blieb uns nichts anders übrig, als zurückzureiten.
Im Nachhinein bin ich froh, keinen Fuß in diese verfluchte Goldmine hineingesetzt zu haben. Trotzdem wünschte ich, mein Schicksal wäre anders verlaufen.
Vater wurde von Tag zu Tag jähzorniger, Mutter und ich bekamen es immer mehr mit der Angst zu tun. Das war nicht mehr mein Vater, wie ich ihn seit meiner Geburt kannte. Wir teilten die Farm mit einem Fremden.

»Diesen Fraß mag man ja nicht einmal einem Tier zumuten!«, brüllte Vater. Er spuckte das Stück Fleisch angewidert auf den Tisch.
Mutter zuckte zusammen. Sie wagte keine Widerrede. Ihre Hände zitterten.
»Wieso hab ich dich überhaupt geheiratet, wenn du nicht einmal zum Kochen taugst?«, schnauzte er sie an.
Deutlich sah ich, wie sehr diese Frage sie verletzte. »Entschuldigung. Soll ich –«
Mein Vater schnitt ihr mit einer drohenden Handbewegung das Wort ab und wandte sich an mich. »John, geh auf dein Zimmer!«
»Aber –«
»Geh auf dein Zimmer!« Das Gesicht war blutrot angelaufen, das schwarze Haar wucherte wirr auf seinem Schädel. Jeder erneute Widerspruch wäre einem Suizid gleichgekommen.
Ich stand auf, schob den Stuhl beiseite und gehorchte.
Kurz darauf hörte ich Mutters verzweifelte Hilferufe. Ich kam mir feige vor. Aber was hätte ich tun sollen?
Nächtelang bekam ich kaum ein Auge zu.

Oft waren es nur derartige Kleinigkeiten, die ihn in Rage brachten. Eine Mahlzeit, die ihm nicht schmeckte, oder dass ich den Lattenzaun noch nicht vollständig repariert hatte. Doch das genügte ihm schon, um die Beherrschung zu verlieren. Insbesondere Mutter litt unter seiner lockeren Hand sehr.

Sechs Wochen nach Georges Entdeckung riss mich wieder einmal ein Schrei aus dem Schlaf. Zunächst war es ruhig. Nur ein paar Kojoten heulten in der Ferne. Aber schon bald zerriss das heftige Knallen von Schlägen die Stille, und einen Moment lang setzte mein Herzschlag aus. Ich trat ans Fenster und erkannte hinter dem Vorhang zwei Männer, die eine der Nachbarsfrauen folterten. Es war Rose, eine gute Freundin meiner Mutter. Ihr Wimmern ging mir durch Mark und Bein. Deutlich sah ich die Striemen auf ihrem Rücken.
Gerne hätte ich ihr geholfen, ihr Martyrium beendet. Aber ich hatte viel zu große Angst, um das Haus zu verlassen.
Als Rose regungslos am Boden kauerte, schleppten die Männer sie fort.
Später schlug mir der scheußliche Gestank von verbranntem Fleisch entgegen. Mir wurde so übel, dass ich mich erbrechen musste. Im Nordwesten stieg schwarzer Rauch auf, der sich in dichten Schwaden Richtung Littlestone wälzte.
Verzweifelt stürmte ich in das Schlafzimmer meiner Eltern.
»Mutter? Mutter?«
Es war leer. Das Laken blutverschmiert.
Ich befürchtete das Schlimmste und stürmte nach draußen. Ein paar Kinder und Frauen sahen aus den Fenstern und musterten mich ängstlich, aber niemand sonst wagte sich hinaus auf die öffentliche Straße. Ich lief die ganze Stadt ab, ohne einer Menschenseele zu begegnen. So lange, bis ich nach Luft ringen musste und ein lautes Geräusch wahrnahm, das aus Nordwesten kam. Erschöpft ließ ich mich gegen eine der Hauswände sinken. Das Geräusch hörte sich an, als ob etwas aus der Tiefe ausbrach. Auf seinem Weg nach oben sprengte es alles weg, was sich ihm in die Quere stellte. Der Lärm wurde immer lauter.
Dann sah ich es. Georges Entdeckung. Ein seltsames rundes Ding, so hell, dass ich kaum mehr als ein gleißendes, blendendes Licht wahrnahm. Vor Schmerz zuckte ich zurück, während es immer höher hinauf in den schwarzen Sternenhimmel stieg.
Nach nur wenigen Sekunden war es verschwunden. Wie ein Stern, der beim Eintreten in die Atmosphäre verglüht. Lange starrte ich dem Ding gebannt hinterher. Obwohl ich es mit eigenen Augen gesehen hatte, fiel es mir schwer, zu glauben, was ich gerade erlebt hatte.

Nachdem ich meinen Blick endlich gelöst und das Gesehene wenigstens halbwegs verdaut hatte, suchte ich weiter nach Mutter. Über das Ding konnte ich mir nachher noch Gedanken machen. Immer wieder rief ich ihren Namen. Vergeblich.
Am nächsten Morgen wurden sieben Frauen vermisst, darunter sie. Etliche Farmer waren erblindet.
»Wo ist sie?«, brüllte ich Vater noch vor dem Frühstück an. »Was hast du ihr angetan?«
Er grinste selbstgefällig und starrte mich mit seinen eigenartig verfärbten Augen an. So glücklich hatte ich ihn schon lange nicht mehr erlebt.
»Nun sind wir sie los.«
Ich fröstelte.

»Was sagen Sie dazu, Pater? Was sagt Ihr Gott dazu?« Ich starrte Thomas McKinley verdrossen an.
Der Pater schluckte. »Nun, die Wege des Herrn sind unergründlich. Ich kann dir nicht sagen, warum er all das zugelassen hat. Bestimmt hatte er seine Gründe. Aber Gott liebt dich. Wenn du dich ihm öffnest ...«
»Dass ich nicht lache!«, höhnte ich. »Er hat mich im Stich gelassen! Ich musste die Sache selbst in die Hand nehmen! Wer sonst hätte dem Wahnsinn ein Ende bereiten können? Glauben Sie etwa, ich hab die Männer gerne während einer Festlichkeit aus dem Weg geräumt?«
Die Entscheidung war mir weiß Gott nicht leicht gefallen. Aber welche Wahl hatte ich gehabt? Einige Frauen, die die Nacht überlebt hatten, litten sehr unter der Herrschaft ihrer Männer. Jedes Tier behandelten sie besser als ihr Weib. Ich konnte das nicht länger ertragen.
»Du kannst noch immer bereuen!«
»Reue!« Ich spuckte dem Pater das Wort ins Gesicht.
Wie unter einem Schlag zuckte er zusammen.
»Nein! Ich hab absolut richtig gehandelt! Ich bin kein schlechter Mensch, Pater! Doch diese Männer mit den verfärbten Augen waren Monster! Sie hätten sonst noch weit mehr Schaden angerichtet!«
Auf einmal glitten die Gitterstäbe beiseite. Sheriff Adams kam, um mich abzuholen. Sein silberner Stern glänzte im Licht, ein schwerer Revolver zog die Baumwollhose leicht nach unten.
Ich schluckte. So plötzlich hatte ich mit seinem Erscheinen nicht gerechnet. Meine Knie wurden weich, ich verstummte.
Kreidebleich ließ ich mich widerstandslos abführen.
»Warten Sie!« McKinley hielt den Sheriff einen Moment lang zurück und wandte sich an mich.
»Das Ding, das dich geblendet hat, mein Sohn ... Was war es?«
Ich musterte ihn geringschätzig. »Wie ich schon sagte: Ich weiß es nicht. Lange hab ich darüber gegrübelt. Keine Ahnung. Ich kann Ihnen nicht sagen, woher es gekommen oder wohin es gegangen ist.«
Der Pater ließ nicht locker. »Aber du musst doch zumindest eine Vermutung haben!«
Ich zuckte die Schulter. »Es schien mir nicht von dieser Welt zu sein. Vielleicht ist es ja direkt aus der Hölle entsprungen.«

Draußen am Marktplatz erwartete mich bereits eine stattliche Anzahl wild durcheinander tuschelnder Schaulustiger, die sich in großer Erwartung um die Richtstätte versammelt hatten. Sensationslüstern starrten sie mich an.
Mit grimmiger Miene wurde ich dem Henker übergeben, der mich die knarrende Leiter hinauf zu einem der Querbalken führte.
Als ich in die eigenartig verfärbten Augen des Henkers sah, der meinem Leben ein Ende bereiten sollte, gefror mir das Blut in den Adern.

 
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Hallo Michael,

Die Story hat mir gut gefallen. Sie spielt in einer anderen Welt (also früher irgendwann), in der alles passieren könnte, ich würde es glauben. Die Atmosphäre stimmte einfach, weswegen ich mich auf die Handlung gut einlassen konnte. :)

Allerdings hätte die Atmosphäre noch um einiges stärker sein können, bzw. greifbarer. Ich denke mal das ginge mit mehr Beschreibung, was zu sehen, hören, riechen ist. An einigen Stellen gab es mir zu allgemeine Adjektive bzw Adverbien, anstelle solcher Beschreibungen.

Deutlich sah ich, wie sehr diese Frage sie verletzte.
Hier zum Beispiel, möchte ich lieber der Mutter ins Gesicht sehen.
Der Satz informiert (in ziemlich sperriger Weise, ist kein schöner Satz), aber mehr tut er nicht.

Und ich gehöre eindeutig zu den Lesern, die keine unschönen Lücken haben wollen. Ich möchte wissen, was das für ein Ding war, das die Leute so verändert hat. Gut, ich kann mir schon denken, dass es wortwörtlich etwas Teufliches ist. Aber ich will was genaueres. Warum liegt das da? Ist es der Teufel selbst oder irgendeine seiner Waffen?

Die veränderten Augen des Henkers am Ende der Geschichte wären viel wirkungsvoller, wenn diese Veränderung der Augen auch schon bei den Menschen vorher gezeigt würden. Oder ist er nicht nur verändert, sondern der Teufel selbst? Dann müsste das auch deutlicher werden.

Also, wenns nach mir geht: mehr Klarheit, damit es eine runde Geschichte wird und mehr zeigen statt behaupten, damit die Atmosphäre kräftiger ist und die ganze Handlung näher an den Leser rutscht.

Ein paar Kleinigkeiten:

»Warum hast du dich überhaupt da herumgetrieben? Ich hatte dir verboten, in dem Bergwerk herumzulungern! Die Stollen sind alt, sie hätten jederzeit einstürzen können!«

Wiederholung von herum,

»Da hat er nicht gesagt.«
das,

»John, geh auf den Zimmer!«
dein,

Auf seinem Flug noch oben
nach.

»Reue!« Rodriguez spuckte dem Pater das Wort ins Gesicht.
Wie unter Schlägen zuckte dieser zusammen.
Es ist ein Wort, aber er zuckt wie unter mehreren Schlägen zusammen. Mh, besser unter einem Schlag, sonst zuckt er vermutlich mehrmals und das wäre seltsam.

Schöne Grüße!

 

Danke, Asterix! :)

Hallo Streifenkaninchen,

freut mich, dass dir die Story gut gefallen hat. Nach all den Änderungen ist es interessant für mich zu lesen, wie sie auf einen neuen Leser wirkt. :)

Die Atmosphäre halte ich hier für sehr wichtig; gerade, da es wenig Handlung in dem Skript gibt. Ich gehe den Inhalt in der nächsten Woche noch mal durch und prüfe die Adjektive. Denke, ein bisschen mehr Stimmung sollte ich noch erzeugen können. ;)

Ich möchte wissen, was das für ein Ding war, das die Leute so verändert hat. Gut, ich kann mir schon denken, dass es wortwörtlich etwas Teufliches ist. Aber ich will was genaueres. Warum liegt das da? Ist es der Teufel selbst oder irgendeine seiner Waffen?
Das ist so eine Gratwanderung. Ich lese und sehe gerne Mystery; es muss m. E. nicht immer für alles eine rationale Erklärung geben und jedes Rätsel vollständig gelöst werden. Der Protatonist weiß ja selbst nicht genau, was sich in der Mine verborgen hat. Entsprechend möchte ich einen gewissen Raum für Interpretationen offen lassen; dem Leser die Möglichkeit geben, sich eigene Gedanken darüber zu machen. Vielleicht wirkt die Geschichte so sogar länger nach ...

Allerdings möchte ich den Leser keineswegs enttäuscht zurücklassen. Die Geschichte sollte genügend Andeutungen zu dem Mysteriösen enthalten, dass man am Ende zumindest erahnen kann, worum es sich bei dem "Bösen" gehandelt haben könnte. Also ein gewisser "Aha"-Effekt, eine zufrieden stellende Erkenntnis sollte dennoch eintreten. Ich hoffe, dass ich das erreichen konnte.

Die veränderten Augen des Henkers am Ende der Geschichte wären viel wirkungsvoller, wenn diese Veränderung der Augen auch schon bei den Menschen vorher gezeigt würden. Oder ist er nicht nur verändert, sondern der Teufel selbst? Dann müsste das auch deutlicher werden.
Der Teufel selbst ist der Henker nicht, nein. Die veränderten Augen tauchen bereits bei Johns Vater auf. Möglicherweise kommt das aber noch nicht deutlich genug rüber oder ist das noch zu wenig.

Danke für deine Detailanmerkungen! Habe die zitierten Sätze korrigiert. Es ist immer wieder bemerkenswert, wie blind man doch in Bezug auf seine eigenen Fehler ist. ;)

Liebe Grüße
Michael

 

Moin Moin Michael;
ich hatte da noch was auf der ToDo-Liste stehen ;)
also mir gefällt sehr gut was du aus der Geschichte gemacht hast, und ich muss sagen es hat richtig Spaß gemacht die Geschichte zu kommentieren und zu sehen wie sie sich entwickelt. Zwar ist das Ergebnis anders als gedacht, aber das freut umso mehr, nämlich dass dich von Kommentaren inspirieren und nicht bevormunden lassen hast.

Wobei ich sagen muss, das mir wie auch Asterix der Wechsel von *Selbst-Hand-anlegen* zu *In-Auftrag-geben* aufgefallen ist und ich auch finde, dass die Geschichte dadurch ein bisschen an Biss verliert (Ich kanns nicht ohne mäckeln ;) ).
Aber eigentlich gefällt mir diese Geschichte richtig gut in ihrer jetzigen Fassung.
Hut ab, für ein schönes Stück Unterhaltung.

Les' Dich
Nice

 

Hallo Nice,

lustig, dass du gerade heute schreibst. :) Die Geschichte lässt mir seit Wochen noch immer keine Ruhe und ich hab noch ein paar weitere Modifikationen vorgenommen, mit denen ich erst diese Tage fertig geworden bin. Insbesondere wird die Story nun aus Sicht des Protagonisten erzählt, da sie nach meinem Empfinden dadurch an Authenzität gewinnt. Gerne im Horrorbereich erscheinen mit Erzählung mit Ich-Erzählern oft gruseliger. Sonst hab ich vorwiegend noch an Details gefeilt. Dadurch ist die Story wieder etwas länger geworden, aber ich denke, die Unterhaltung ist bis zum Ende gewahrt, da nun insgesamt ja mehr "Show, don't tell"-Passagen vorhanden sind.

Es freut mich, dass dir die Kurzgeschichte jetzt sehr gut gefällt und es dir Spaß gemacht hat, sie zu kommentieren, auch wenn sie sich anders entwickelt hat wie erwartet und keine Trash-Story daraus geworden ist.

Im Nachhinein kann ich nicht mehr sagen, warum ich den Wechsel von "Selbst-Hand-anlegen" in "In-Auftrag-geben" vorgenommen hab. Mir fehlt seit längerem der Abstand zum Text. Da es aber keinen Grund zu geben scheint, den Auftragskiller anzuheuern, hab ich das gerade wieder geändert. Nun ist also wieder der Protagonist selbst der Killer.

Die neue und hoffentlich abschließende Version hab ich soeben gepostet. Herzlichen Dank noch einmal an allen Lesern! Ihr habt euch sehr intensiv mit dem Skript auseinandergesetzt, worüber ich mich sehr gefreut habe. Das hat sehr zur Verbesserung der Story beigetragen.
Weitere Anregungen und Verbesserungsvorschläge nehme ich natürlich trotzdem weiterhin gerne entgegen. ;)

Liebe Grüße
Michael

 

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