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- 08.07.2012
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Grabas
Grabas steht am Fenster und schießt auf die Ratten im Hof. Er schaut durch das Zielfernrohr seines Luftgewehrs. Zwei, drei Mal ist der peitschende Knall der Waffe zu hören.
Er sichert das Gewehr, stellt es in den Winkel einer Zimmerecke und verlässt die Wohnung. Draußen geht er bei den Müllcontainern auf dem rissigen Betonboden in die Hocke. Mit einem Stock kratzt er den Kadaver einer Ratte hinter der Bio-Abfalltonne hervor und betrachtet das tote Tier.
Biste nicht weit gekommen, sagt er.
Im dritten Stock geht ein Fenster auf.
Grabas steht auf, schaut hoch. Tach, Frau Strajahn!, sagt er.
Hart blicken die Augen der Frau auf ihn herab. Sie wendet halb den Kopf und ruft ins Wohnungsinnere: Der Schwachkopf ballert schon wieder im Hof rum.
Es folgt ein Moment des Wartens. Grabas steht still da. Als die Antwort kommt, kann Grabas sie nicht verstehen. Die Frau schüttelt den Kopf und schließt das Fenster.
Wiedersehen, Frau Strajahn!
Grabas Blick kehrt zurück zur toten Ratte. Er betrachtet das Loch in ihrem Kopf, wo die Kugel einen Teil des kleinen Schädels weggesprengt hat. Er betrachtet die rötlich gefärbten Pfoten, den langen, nackten Schwanz.
Was soll’n der Scheiß eigentlich?
Grabas blickt auf. Tach, Maja!
Das Mädchen sitzt im zweiten Stock des Quergebäudes auf dem Fensterbrett. Das Nachmittagslicht der Augustsonne steht schräg im Hof. Maja, nur mit Slip und Tanktop bekleidet, zieht an ihrer Zigarette und sagt: Bist wirklich ein Freak, Mann.
Is Ungeziefer. Das muss weg.
Das Mädchen nimmt einen weiteren Zug, spuckt in den Hof. Is klar, Freako.
Verbreitet Krankheiten.
Maja wickelt ihren Pferdeschwanz um den Finger, stellt einen Fuß an und lehnt sich gegen den Fensterrahmen. Grabas betrachtet die im Sommerlicht leuchtende Linie ihres Oberschenkels.
Er nickt, den Telefonhörer am Ohr. Ja, sagt er.
Du weißt auch, dass ich deiner Mutter versprochen habe, mich um dich zu kümmern.
Grabas nickt noch einmal. Bestimmt besuche ich dich im Herbst, Onkel Richard. Ich kann jetzt gerade nicht weg.
Weshalb kannst du nicht weg?
Grabas zuckt die Schultern. Er dreht das Telefonhörerkabel zwischen den Fingern. Ich habe einige Sachen zu tun. Im Herbst wär’s besser.
Kannst es dir überlegen, Tim. Ist doch so heiß bei euch in der Stadt. Könntest mich auf die Jagd begleiten. Das hat dir doch immer gefallen.
Ja, stimmt, sagt Grabas. Das gefällt mir sehr.
Und die kleine Hütte am See steht leer. Könntest dich da ausbreiten. Überleg’s dir, Tim.
Is gut, Onkel Richard. Ich denk drüber nach.
Nach dem Telefonat steht er, die Hände in den Hosentaschen, am Fenster und schaut hinaus. Maja schlurft in schlabbrigen Trainingshosen und Gummisandalen über den Hof. Sie tritt gegen die Pedale des Altpapiercontainers. Der Deckel hebt sich und sie schleudert ein paar Magazine und Illustrierte in den Müll. Sie spuckt hinterher, lässt den Deckel zuknallen, dreht sich um und verschwindet in der Tür des Seitenaufgangs.
Grabas sieht ihn schon von Weitem. Cosy. Mit leicht gebeugten Knien und krummem Rücken steht er an der Ecke und wartet auf die Kids, die von der Schule kommen. Als Grabas an ihm vorbeigehen will, hebt er die Hand. Hey, Mongo, warte mal.
Bin kein Mongo, sagt Grabas ohne stehenzubleiben, doch Cosy hält ihn am Arm fest.
Was willste?
Gehst doch zum Supermarkt, sagt Cosy und deutet auf die große, mit leeren Plastikflaschen gefüllte Papiertüte, die Grabas in der Hand hält.
Und?
Bring mir was zu trinken mit. Verdurste in der Scheißhitze.
Grabas zögert. Haste Geld?, fragt er schließlich.
Klar. Kriegste dann.
Grabas schüttelt den Kopf. Cosy schaut ihn an. Ehrlich? Du bringst mir nicht mal ’ne Coke mit?
Erst das Geld, sagt Grabas.
Zwei Mädchen nähern sich, bleiben stehen. Hey, Cosy.
Hey, Girls. Was braucht ihr?
Grabas dreht sich um. Als er nach dem Einkauf zurückkehrt, geht er auf der anderen Straßenseite an Cosy vorbei. Er hat beinahe sein Haus erreicht, da tritt Maja aus der Eingangstür. Sie trägt Army-Hosen und ein ausgeblichenes Atari Teenage Riot T-Shirt.
Tach, Maja.
Das Mädchen geht wortlos an Grabas vorüber. Er bleibt stehen, folgt Maja mit dem Blick. Er beobachtet, wie sie sich Cosy nähert, ihn anspricht. Grabas schaut sich um, tritt an einen überfüllten Abfallbehälter aus Beton und setzt sich auf den Rand. Er stellt die Papiertüte zwischen seine Füße, greift hinein, holt einen Apfel hervor. Die Häuserwände ringsumher werfen die Geräusche der nachmittäglichen Stadt zurück. Die Sonne steht wie ein weißes Loch im Blau des Himmels.
Grabas reibt den Apfel an seiner Jeans und beißt hinein. Er hebt den Blick und beobachtet Maja und Cosy. Das Mädchen raucht, inhaliert hastig, wedelt mit der Zigarette. Cosy wendet sich ab, doch Maja fasst ihn an der Schulter und redet auf ihn ein. Cosy, halb weggedreht, schlägt Majas Arm zur Seite und stößt sie von sich. Das Mädchen stolpert rückwärts, stürzt. Grabas lässt den Apfel fallen und rennt los.
Verpiss dich, Fotze, sagt Cosy, beugt sich über Maja und spuckt ihr ins Gesicht.
Grabas stürzt herbei, drängt Cosy zur Seite und zieht Maja hoch.
Lass sie in Ruhe, sagt er. Cosy tritt dicht an ihn heran. Er öffnet den Mund, doch dann schließt er ihn wieder, dreht sich um und geht davon, die Straße hinunter. Er biegt um eine Ecke und ist verschwunden.
Deine Hilfe brauch ich nicht, sagt das Mädchen.
Grabas zuckt die Schultern. Er soll dich in Ruhe lassen.
Ja, ja. Whatever. Das Mädchen wischt sich mit dem Ärmel über das Gesicht, steckt sich eine Zigarette an.
Is nicht dein Bier, Freako.
Grabas sieht ihr hinterher, als sie sich auf der anderen Straßenseite entfernt. Beobachtet, wie ihr Pferdeschwanz bei jedem Schritt auf und ab wippt.
Mit der Feile glättet Grabas die Kanten eines Metallrohrs, das im Spannstock seiner Werkbank steckt. Die Türglocke schrillt, Grabas hält inne. Er setzt die Schutzbrille ab, legt sie neben den Schraubstock. Er verlässt das Zimmer, durchquert den engen Flur und öffnet die Wohnungstür.
Hast du einen Moment?
Grabas betrachtet Majas Gesicht, sagt nichts.
Was ist? Lässt du mich rein oder nicht?
Ja, klar. Er tritt zur Seite. Komm rein.
Maja geht durch den Flur. Sie wirft einen Blick in die Küche, geht zum Zimmer, dann weiter durch den Raum und setzt sich auf das Sofa. Grabas schließt die Wohnungstür und folgt dem Mädchen.
Du hast mich noch nie besucht.
Tja, sagt Maja. Wurde aber Zeit.
Willste was trinken? Ich habe Apfelsaft da. Oder Wasser.
Hör mal, Freako, wir müssen was klären.
Ich heiße Tim.
Maja greift in ihre Jackentasche und holt ein Päckchen Zigaretten hervor. Schön. Tim.
Grabas rückt einen schäbigen Sessel heran, bleibt dann aber stehen.
Was ist los? Maja steckt sich eine Zigarette an, deutet mit dem Kinn auf den Sessel. Setz dich.
Okay.
Die beiden sitzen sich gegenüber. Das Fenster zum Hof ist geöffnet, von draußen her ist das Schlagen einer Tür zu hören.
Es geht mir auf den Sack, dass du mir ständig nachsteigst.
Grabas hebt die Hände, doch dann lässt er sie wieder sinken, sagt nichts.
Maja bläst Rauch in den Raum. Ich sehe es doch. Wenn ich den Müll runterbringe, stehst du am Fenster. Ich seh dich vor dem Supermarkt, bei der Bus-Haltestelle am Parkplatz und ich hab dich auch schon ein paar Mal woanders in der Stadt gesehen. Alter, das nennt man Stalking.
Ich mag dich sehr.
Maja schüttelt den Kopf. Scheiße, Mann. Du kannst mir nicht einfach hinterherlaufen.
Grabas schweigt.
Ich geh nicht zu den Bullen, sagt Maja. Aus Prinzip nicht. Aber wenn du nicht damit aufhörst, sag ich einem Freund Bescheid, und der haut dir eins in die Fresse. Is klar?
Ich wollte dich nicht ärgern.
Maja hebt die Hand. Halt dich einfach fern von mir. Ich sag’s dir nicht noch mal.
Sie steht auf, ihr Blick fällt auf die Werkbank und das im Spannstock fixierte Metallrohr. Was soll’n das werden?
Grabas braucht einen Moment, um zu antworten. Das is für mein Gewehr. Damit ich die Leute nicht störe, wenn ich Ratten schieße.
So was, wie’n Schalldämpfer?
Grabas nickt. Ja, ein Schalldämpfer.
Maja schüttelt den Kopf.
Grabas steht still da, als die Wohnungstür hinter dem Mädchen ins Schloss fällt.
Mit ein paar Handgriffen prüft Grabas, ob der Schalldämpfer festsitzt und die Montage des Zielfernrohrs richtig angezogen ist. Er lädt das Gewehr, sichert, klappt die Abdeckungen des Fernrohrs zur Seite und schaut durch die Optik. Nachmittag im Spätsommer. Das Fadenkreuz streicht über den trostlosen Hinterhof, über Pflanzkübel mit vertrockneten Geranien, über dreckfleckige Abfalltonnen. Grabas nimmt einen Haufen Sperrmüll an der rückwärtigen Hofmauer ins Visier. Er drückt den Sicherungshebel und feuert einen Probeschuss ab. Der Schlag der Feder ist noch immer deutlich zu hören, aber der Mündungsknall wirkt stark gedämpft.
Das Zerlegen der Waffe dauert nicht lange. Schalldämpfer, Zielfernrohr, Lauf, Vorderschaft, Abzugssystem und Kolben. Grabas legt alle Teile auf eine Fleecedecke, rollt das Paket zusammen und verstaut es in einer Sporttasche. Er holt seine Windjacke aus dem Schrank, greift die Sporttasche und verlässt die Wohnung. Im Hausflur hält er inne, lauscht.
Mit schnellen Schritten eilt Grabas hinauf, erreicht den vierten Stock und stellt die Tasche ab. Er hebt die Leiter aus der Wandhalterung und hängt sie in die Blechrasten der Oberlichteinfassung. Noch einmal Lauschen. Dann legt Grabas den Riemen der Tasche über die Schulter, steigt die Leiter hoch. Er drückt den Riegel des Oberlichts zur Seite und öffnet das Dachfenster. Die Leiter ächzt, als sich Grabas aus der Luke schiebt.
Es riecht nach Teer und Taubenkot. Grabas schließt das Fenster hinter sich. Er läuft den Steg des Flachdaches entlang, zieht sich am Giebel des Nachbarhauses hoch. Er überquert drei, vier Dächer, bleibt schließlich stehen, geht in die Hocke und schaut sich um. Hier bilden ein breiter Schornstein und eine flache Mauer einen windgeschützten Winkel. In nördlicher und östlicher Richtung kann man weit über die Dächer des Quartiers schauen. Grabas öffnet die Tasche. Er rollt die Decke auf, montiert die Teile des Gewehrs. Er breitet die Decke als Unterlage auf dem Dach aus, setzt sich drauf, lehnt sich an die Mauer. Das Gewehr ruht auf seinen Oberschenkeln.
Mit halbgeschlossenen Augen sucht Grabas die Dächer der Nachbarhäuser ab. Es dauert nicht lange. Eine Stadttaube dreht in der flimmernden Hitze eine Runde in der Höhe, gleitet herab und setzt sich flatternd auf die Regenrinne des Hauses gegenüber.
Grabas fixiert das Tier. Schaust dich ein bisschen um, wie?, sagt er. Ruhst dich aus.
Langsam hebt er das Gewehr, öffnet die Abdeckungen des Fernrohrs. Mit Daumen und Zeigefinger justiert er die Stellschraube für die Entfernung.
Dreißig Meter, sagt Grabas. Vielleicht etwas mehr. Kein Wind.
Das Fadenkreuz der Zieloptik schiebt sich über die Gestalt des Vogels.
Ruh dich aus, sagt Grabas und entsichert die Waffe. Er drückt den Kolben gegen die Schulter. Sein Finger sucht den Druckpunkt des Abzugs.
Grabas feuert und die Kugel trifft klatschend den Körper der Taube. Ein, zwei Federn wirbeln auf, der Vogel fällt wie ein Stein in die Tiefe.
Im Fernsehen läuft eine Quizshow. Grabas hockt im Schneidersitz vor dem TV-Monitor. Die Stimme des Moderators erfüllt das dunkle Zimmer. Der längste Fluss der Welt für Zweihundertfünfzig.
Nil, sagt Grabas.
Ein Poltern an der Tür schreckt ihn auf. Er springt hoch, läuft in den Flur. Wer ist da? Keine Antwort, nur ein Stöhnen.
Grabas öffnet und starrt Maja an. Einen Moment lang steht er da, dann zieht er sie hoch, stützt sie und führt sie in die Wohnung. Als sie im Zimmer auf dem Sofa liegt, presst er die Fingerspitzen an die Schläfen. Ich helfe dir, sagt er leise. Helfe dir.
Er eilt ins Badezimmer und öffnet den Medizinschrank. Er nimmt die Flasche mit Desinfektionsmittel heraus, ebenso Wundpflaster, Verbände und Schere. Er kehrt zu Maja zurück. Alles wird gut, sagt er.
Grabas wacht auf. Maja hockt auf dem Sofa, eingewickelt in die Bettdecke, die er ihr gestern gegeben hat. Sie raucht, starrt aus dem Fenster auf den Hof, wo ein orangefarbenes Leuchten den neuen Tag ankündigt.
Grabas richtet sich in seinem Schlafsack auf. Geht es dir besser?
Maja reagiert nicht. Sie schaut aus dem Fenster.
Ich mache Frühstück, sagt Grabas und steht auf.
Danke für gestern, sagt Maja.
Grabas nickt. Er darf dich nicht schlagen.
Maja zuckt die Schultern.
Wirklich, sagt Grabas. Ich spreche mit ihm. Ich sorge dafür, dass er damit aufhört.
Maja schaut ihn an. Du verstehst das nicht.
Dann erkläre es mir.
Ich schulde Cosy Geld, sagt Maja. So einfach ist das. Und wenn er es nicht von mir bekommt, kriegt er Ärger mit … mit seinem Boss.
Ich kann dir Geld geben, sagt Grabas.
Maja lächelt traurig. Nicht so viel Geld, sagt sie.
Vielen Dank! Grabas winkt dem Postboten und schließt die Tür. Er betrachtet das Päckchen in seiner Hand. Mit schnellen Schritten geht er durch die Wohnung zur Werkbank. Er öffnet das Paket. Die Feder, eingebettet in Schaumstoffpolster, schimmert metallisch blau. Er legt das Paket auf den Arbeitstisch, rollt den Bürostuhl heran und setzt sich. Er öffnet den Laptop, tippt eine Adresse in den Browser und startet ein Video. Auf dem Monitor ist ein Schütze auf einem Schießstand zu sehen. Er hält ein Luftgewehr im Anschlag und zielt auf einen etwa vierzig Meter entfernten Betonhohlblock.
Nach dem Umbau schießt das XP 6000 mit einer Energie von 150 Joule, sagt ein Kommentator. Das Video zeigt in Zeitlupe, wie der Schütze feuert. Das Geschoss durchschlägt den Block, Betonsplitter spritzen hoch, eine Staubwolke steigt auf.
Einbau der Feder und Neujustierung des Abzugssystems dauern nicht länger als dreißig Minuten, ist die Stimme des Kommentators zu hören.
Grabas holt die Feder aus dem Paket, nimmt sie aus der Verpackung und wiegt sie in der Hand.
Die Sonne steht tief im Westen. Ein rötlicher Schein liegt über den Dächern des Quartiers. Grabas hat sich mit einem Seil um die Hüfte gesichert. Er hockt im langen Schatten eines Schornsteinkopfes und zielt mit dem Gewehr nach unten auf die Straße. Durch das Glas des Fernrohrs beobachtet er Cosy.
Fünfzig Meter, sagt er. Vielleicht etwas weniger. Kein Wind.
Das Fadenkreuz schwankt über Cosys Hinterkopf. Wartest auf Leute, denen du was verkaufen kannst, sagt Grabas. Schaust dich um.
Mit einem Klicken entsichert er das Gewehr. Der Zeigefinger schiebt den Abzug nach hinten, bis er den Druckpunkt erreicht. Mit jedem Atemzug hebt und senkt sich das Fadenkreuz des Zielfernrohrs ein wenig. Grabas atmet aus, hält inne - die Bewegung des Absehens kommt zur Ruhe. Cosy steht ruhig da, er schaut die Straße hinunter.
Eine tiefe Stille umgibt Grabas. Von unten her dringt kaum ein Laut nach oben. Selbst das Motorengeräusch der Fahrzeuge scheint wie ausgelöscht. Grabas setzt das Gewehr ab. Sein blasses Gesicht wirkt hart und abgespannt. Er sichert die Waffe, klettert zurück zum Laufsteg und atmet durch.
Maja hat die Beine angezogen. Sie sitzt auf der alten Holzbank vor der Hütte und schaut über den dunklen Spiegel des Sees.
Is schön hier, sagt sie.
Ja. Schön, sagt Grabas, der im Gras sitzt und Maja betrachtet.
Nett von deinem Onkel, dass er uns hier wohnen lässt.
Du kannst so lange bleiben, wie du möchtest.
Maja sieht Grabas an. Ich weiß, warum du das tust. Warum du mir hilfst.
Er lächelt unbeholfen, öffnet den Mund. Er hält inne, sagt dann: Ich mag dich sehr.
Maja nickt. Is klar. Aber verstehst du auch, dass da nichts laufen wird, zwischen uns?
Das Lächeln verschwindet aus seinem Gesicht. Und warum nicht?
Na, weil … Maja steht auf. Du bist lieb, sagt sie. Aber du bist ein Freak. Verstehst du das?
Grabas senkt den Kopf und starrt auf seine Füße.
Maja presst die Lippen zusammen. Eine Weile sagt niemand ein Wort.
Schließlich tritt Maja zu ihm, reicht ihm die Hand. Komm, sagt sie. Lass uns ein bisschen spazieren gehen.