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Groupies

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09.05.2004
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Groupies

Aber wenn ich es dir doch sage. Niemand wusste den Namen dieser Band, doch sie rockte mehr als der Hauptact es je gekonnt hätte. Es war wohl eine Mischung aus Soul und Rockabilly, das Ganze erinnerte an Elvis, auch wenn der einzige fette Kerl auf der Bühne wohl der Typ am Mischpult war.
Ja, Frauen. Lauter Frauen. Heiße, glaubte ich. Aber ich saß so weit hinten, es hätten auch Rentnerinnen mit greller Schminke sein können.
Ich muss zugeben, am Anfang, als die Mädels auf die Bühne kamen, war die Stimmung ziemlich gedrückt. Man wusste nicht, was auf einen zukam und die ersten Töne, die langsamen Schläge auf dem Bass und die E-Gitarre, die nur alle paar Minuten einzusetzen schien … da war auch mein erster Gedanke: Wasn jetzt, Scheiße.
Aber nach den ersten Minuten – da wurde man richtig warm. Mehr als das. Irgendwie … da vibrierte das Blut in den Adern.
Mann, zieh die Luft nicht so ein, du weißt ja nicht, wie das war. Sie sangen wenig am Anfang, hin und wieder nur ein Hey, zu dritt in ein einziges Mikrophon. Und bei diesem Wort, da blieb mein Herz stehen. Sie wurden schneller, die Schläge auf der E-Gitarre häuften sich und irgendwo schändete jemand ein Schlagzeug. Es war laut und hätte man sich nicht von selbst zur Musik bewegt, die Stärke des Bass hätte das für einen übernommen.
Irgendwann fingen sie an zu flüstern. Kein Singen, nur Flüstern. Das Publikum, es mussten an die zehntausend Leute gewesen sein, stand auf und einige hundert fingen an, die Stufen hinab zu steigen. Nach vorne. Du weißt schon, dort, wo alle wie Zuchtvieh aneinander gedrängt rum stehen. Oder hüpfen. Was weiß ich.
Der Song lief erst seit wenigen Minuten und er wurde immer heftiger. Immer mehr Leute stürmten nach vorn, irgendwann auch ich.
Ich konnte mich gar nicht erinnern, wann es war, plötzlich stand ich dort, an die brusthohe Absperrung gedrängt. Die Gitterstäbe kämpften mit meinen Rippen, immer mehr Leute kamen, drückten von hinten, um die vorderen dazu zu bringen, weiterzugehen. Man sah zwischen der Menschenmenge immer wieder Securityleute aufblitzen, die selbst mit den breitesten Schultern in der Menge untergingen.
An meinem Hals spürte ich die Stacheln eines Nietenhalsbandes, das einer pinkhaarigen Tussi hinter mir gehörte. Ihre Brüste drückten sich an meinen Rücken, und, das sag ich dir, die Nippel waren so hart und spitz wie Bleistifte. Ich hatte das Gefühl, sie durchstachen meine Haut.
Mein Rücken war feucht, nein, nass, triefend. Der ganze Körper war das. Mein Haar war so schwer, dass ich dachte, es würde meinen Kopf zu Boden ziehen. Und immer noch diese Nippel. Meine Haut kochte, und es war keine, das betone ich nur, weil du schon wieder das Kichern unterdrückst, keine Erregung. Ich bin zu alt für diese sechzehnjährigen Mädchen, die sich für Punks halten.
Das Drücken wurde immer stärker, und dann … dann fingen sie an zu singen. So leise und so ruhig, dass man meinen müsste, ihr Gesang wäre allein im Schlagzeug untergegangen. Doch nein. Es war, als würde man nur ihre Stimmen hören. Die Stimmen dieser drei Frauen, deren Gesichter ich noch immer nicht erkennen konnte.
Die Menge hinter mir, vor mir, neben mir drehte durch. Ich wurde an die Gitterstäbe gequetscht, drückte zurück. Tausende von Menschen, die mich nach vorne schieben wollten – auch wenn sie von der Absperrung gewusst hätten, es wäre ihnen egal gewesen.
Langsam bekam ich keinen Luft mehr. Es war heiß, kochend heiß, überall diese Menschenmassen und dann dieser Schmerz in meiner Brust. Es wurde immer stärker gedrückt, du kannst dir das gar nicht vorstellen. Irgendwann versuchte ich, über die Absperrung zu klettern. Security war keine in der Nähe, die mich davon hätte abhalten können.
Und noch immer ihr erster Song.
Ich schaffte es trotz der Masse hinter mir meinen rechten Fuß irgendwo gegen zu stemmen. Sehen konnte ich nichts – überall waren Menschen, jeder Millimeter des Saals war ausgenützt. Ich krallte mich in die Eisenstäbe und, du wirst es dir schon denken, meine Fingernägel brachen. Sie splitterten und ich fühlte, wie sie von meiner Haut absprangen und sah sie durch die Menge fliegen wie Heuschrecken.
Bis heute kann ich die Handschuhe nicht abnehmen.
Ich schrie nicht auf, niemand hätte mich gehört. Wie auch? Alle waren außer sich.
Jetzt sangen sie richtig, zu dritt, in verschiedenen Stimmlagen, in ein Mikrophon und so laut, dass ich dabei beinah ohnmächtig wurde. Nicht, weil es in meinen Ohren schmerzte, sondern weil es so unglaublich klang. Noch nie, das schwöre ich dir, noch nie habe ich so etwas gehört. Und ich weiß, nie mehr werde ich es hören dürfen.
Die Hölle brach los. Das klingt übertrieben, aber hättest du sehen können, was dann passierte, würdest du mir zustimmen.
Das Punkmädchen krallte ihre schwarzen Fingernägel in meine Schultern, durch meine Haut, in mein Fleisch und ich fühlte Blut fließen. Es wurde immer mehr, sie hielt sich mit ihrem ganzen Gewicht an mir fest, in mir fest und zog sich über die Absperrung. Mein Bein hing noch immer zwischen den Eisenstäben fest. Ich wartete auf das Knacken, das ich nur fühlen und nicht hören würde. Aber es kam nicht.
Sie trug Highheels – ich spürte sie wenige Sekunden später in meinem Nacken. Ich musste mittlerweile aus unzähligen Wunden bluten, sie schabte mit ihren Fingernägeln über meine Haut, mein T-Shirt war völlig durchlöchert und blutgetränkt.
Aber der Schmerz war mir egal. Solange ich sie nur weiter singen hören konnte.
Das Mädchen ließ mich los und nun war ich an der Reihe. Ich hielt mich an fremden Leuten neben und vor mir fest, sie hielten sich an mir fest und irgendwann bildeten wir eine menschliche Kette aus hunderten von Personen, die sich gegenseitig davon abzuhalten versuchten, den drei Frauen näher zu kommen. Jeder wollte der erste sein. Ich wollte der erste sein.
Ich warf keinen Blick mehr auf die Bühne, ich merkte nicht, wie die Securitys von den geifernden Menschen regelrecht zerfetzt wurden. Die Gesichter wurden ihnen ohne Absicht zerkratzt. Die Brustwarzen abgerissen ohne einen Hauch von Böswilligkeit. Mittlerweile war mir völlig egal, wer dort auf der Bühne stand, wie sie aussahen, ob sie scharf waren. Ich wollte nur zu ihnen. Was ich tun würde, wenn ich mein Ziel erreicht hätte, wusste ich nicht.
Ich hatte die Absperrung überquert, zog mein Bein hinter mir nach, das mittlerweile geschwollen war und die Jeans komplett ausfüllte. Einige meiner Rippen waren gebrochen, das wurde mir später gesagt, und glaub mir, ich spürte den Schmerz, aber er interessierte mich nicht.
Ich riss an Haarschöpfen, an meinem wurde gerissen. Mein T-Shirt hatte ich mittlerweile komplett verloren, ich drückte mich an blutende Menschen, vermischte ihr Blut mit meinem und vermutlich hab ich es mir dabei eingefangen. Du weißt schon.
Es war nicht mehr weit. Fünfzig Meter vor mir lag ein Berg aus menschlichen Überresten, der immer höher wurde. Die Menge wurde dichter, auch wenn man nicht geglaubt hätte, dass es noch dichter ginge.
Ich schlug auf Schädel ein, riss an Schultern und kugelte dabei Arme aus. Überall schrieen Menschen – aber nicht aus Schmerz, das darfst du mir glauben.
Dann stand ich vor ihm. Nur noch dieser Haufen Fleisch trennte mich von ihnen. Von diesen Göttinnen. Der Gesang war unglaublich. Sie mussten es gewesen sein, die Odysseus gehört hatte. Dieser wahnsinnig machende Gesang.
Mein rechtes Bein schleifte hinter mir her, während ich mich mit einer Hand in ein rotes Haarbüschel krallte und mit der anderen in den Saum einer Jeans. Ich zog mich hoch, wie ein Bergsteiger, an meinen Händen klebten blutige Strähnen, Kopfhaut baumelte von den Wurzeln. Es war schwer, sich mit nur zwei Händen, die rutschig von Blut waren, das aus den Wunden der abgesprungenen Fingernägel floss, und einem Bein hinaufzuhangeln.
Doch ich schaffte es.
Ich erreichte den Gipfel und wurde von diesem Gefühl überflutet.
Die Scheinwerfer waren grell, blendeten mich, so dass ich mir die Augen mit einer Hand schützen musste. Ich war erregt. Keine sexuelle Erregung, kein Ständer in meiner Jeans – nein, es war etwas anderes. Aber ich konnte sie sehen. Nur Umrisse, fast nur Schatten, aber das war genug, um es zu wissen. Es waren Engel.
Nein, Mann, ich kann es dir nicht beschreiben. Du musst es erlebt haben.
Ich weiß nicht mehr, was dann geschah. Ich wurde vielleicht ohnmächtig, zumindest sagten das die Sanitäter. Ich erinnere mich nicht an den Weg ins Krankenhaus, nicht an das Krankenhaus selbst, ich weiß nicht, wie genau ich nachhause gekommen bin. Nur Stimmen waren da, keine Bilder.
Ich redete mit diesen Stimmen. Versuchte ihnen zu beschreiben, was ich gesehen hatte. Was ich gehört hatte. Was ich erlebt hatte. Aber ich konnte es nicht.

Es ist jetzt ein Jahr her. Mein Augenlicht habe ich nicht wiedererlangt. Aber diese Hoffnung hatte ich nie.
Sie waren das letzte, was ich gesehen habe. Und bis zu meinem Tod soll das so bleiben.

© Barbara H.

 

Aber ich saß so weit hinten, es hätten auch Rentnerinnen mit greller Schminke sein können.
:lol:

Aber nach den ersten Minuten – da wurde man richtig warm. Mehr als das. Irgendwie … da vibrierte das Blut in deinen Adern.
Hier hatte ich ein wenig Probleme mit dem Perspektivwechsel. Vielleicht einfach nur: "... da vibrierte das Blut in den Adern."


Immer mehr Leute stürmten nach vorn, irgendwann ich auch.
... irgendwann auch ich.
Klingt mMn harmonischer.

Die Menge hinter mir, vor mir, neben mir drehte durch. Ich wurde an die Gitterstäbe gequetscht, drückte zurück. Tausende von Menschen, die mich nach vorne schieben wollten – auch wenn sie von der Absperrung gewusst hätten, es wäre ihnen egal gewesen.
Langsam bekam ich keinen Luft mehr. Es war heiß, kochend heiß, überall diese Menschenmassen und dann dieser Schmerz in meiner Brust.
Hier spürte ich förmlich die Beklemmung. Sehr gut umgesetzt.

Es wurde immer stärker gedrückt, du kannst dir das gar nicht vorstellen.
Dieser Satz gefällt mir nicht soo. Ich finde ihn einfach überflüssig, da ja klar ist, dass sie nicht auf einmal aufhören zu drücken, oder?!

Ich krallte mich in die Eisenstäbe und, du wirst es dir schon denken, meine Fingernägel brachen. Sie splitterten und ich fühlte, wie sie von meiner Haut absprangen und sah sie durch die Menge fliegen wie Heuschrecken.
Hehe ... willkommen im Club :D

sondern weil es so unglaublich klang. Noch nie, das schwöre ich dir, noch nie habe ich so etwas gehört.
Hier hätte ich mir einen Vergleich gewünscht.

Ich warte auf das Knacken, das ich nur fühlen und nicht hören wurde.

sie schabte mit ihren Fingernägeln über meine Haut, die sich in Streifen von mir löste
Ein ganz klein büschn übertrieben, oder? Vielleicht weglassen (jaja, ich weiß, das sage ausgerechnet ich ...)

Der Gesang war unglaublich. Sie mussten es gewesen sein, die Odysseus gehört hatte. Die Sirenen.
Bitte nicht solche Erklärungen einschieben. Das ist doch klar, wen er meint.

Hi Tama!!!

Zunächst wusste ich nicht genau, worauf die Geschichte zusteuerte, du merkst es sicherlich auch an meinen Kommentaren, die ich direkt beim Lesen geschrieben habe.

Ab dem "Fleischberg" kippte die Geschichte und ich erkannte ein wirklich schönes surreales Szenario. Ganz toll die Auflösung, und auch der Schluss hat mir gefallen. Nichts Großes aber ich finde, er rundet das Ganze wieder ab; lässt den Wahnsinn sozusagen sanft aber makaber ausklingen.

Hat mir insgesamt gefallen!

Gruß! Salem

 

Hallo,

Der Schreibstil dieser Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Das ging wirklich flüssig, innerhalb weniger Minuten, vom ersten bis zum letzten Satz. Die Idee ist auch was originelles, erinnerte mich zu erst an Berichte von Tokio-Hotel-Konzerten oder bis hin zu alten Beatles-Konzerten. Vielleicht sind das ja alles nur Dämonen, die die Menschen in den Wahnsinn treiben wollten?
Ich fand es auch gut, dass du nicht genau geklärt hast, wer oder was diese Musiker eigentlich sind. Das bleibt dann am Leser zu entscheiden.

Im Großen und Ganzen also hat mir das viel Spaß gemacht. Weiter so! :thumbsup:

Gruß
Bantam

 

Hallo Tama,

zuerst habe ich auch nicht ganz verstanden, worum es in der Geschichte geht. Sie scheint immer mehr auf eine Pointe zuzusteuern, die dann aber nicht wirklich kommt. Viel eher lässt mich der Schluss etwas unbefriedigt zurück - liegt aber vielleicht daran, weil Du eher eine Szene beschreibst, die zwar eine Ende hat, aber zu wenig Fleisch dazwischen - im übertragenen Sinne natürlich, den Fleisch und Blut gibt es ja genug.
Trotzdem habe ich den Text gerne gelesen, was hauptsächlich am sehr gelungenem Stil liegt, viele Vergleiche sind sehr passend und ich musste auch gleich an Odysseus denken, wird ja in der Geschichte dann auch erwähnt.

In diesem Sinne,
c

 

Herzlichen Dank euch dreien, fürs Lesen und mich-aufheitern. :)

Ganz besonders freue ich mich natürlich über den zurückgekehrten verlorenen Sohn! Chazar, würde ich billige Witze machen, würd ich sagen, dass ich dich zuerst für ein Neumitglied gehalten hätte, aber diese Witze überlass ich anderen.

So, Einzelheiten:

Salem.
Irgendwie musste ich während dem Schreiben der Geschichte ein paar Mal an dich denken. Ich wollte ja schon lange mal was ekliges schreiben, aber mir liegt das einfach nicht! Ich finde es nie eklig, während ich es schreibe, und natürlich danach auch nicht. Kann mir mal wer sagen, wie das eigentlich geht?

Ja, die Geschichte ist nichts großes, aber ich bin froh, dass sie zumindest irgendetwas ist. :)
Dass es dir im Großen und Ganzen gefallen hat - supi!

Deine Anmerkungen hab ich teilweise übernommen und werde ich teilweise die nächsten Tage übernehmen.


Bantam:

Wenn man bedenkt, dass ich deine Geschichte letztens nicht gerade mit Lob überschüttet habe, freut mich dein Kommentar sehr. :)

Die Idee ist auch was originelles, erinnerte mich zu erst an Berichte von Tokio-Hotel-Konzerten oder bis hin zu alten Beatles-Konzerten.
:lol:
Da könntest du sogar total Recht haben, Teenager sind genauso gestört wie Verrückte. :D
Die Idee zu der Story hatte ich, während ich den Commitments Soundtrack gehört habe. Bei diesem Song Treat Her Right singen sie mal: Hey hey hey hey, das fand ich so extrem cool und dazu muss ich immer fast tanzen. *schäm*

Aber, Schluss mit dem Gelaber: Vielen Dank für die aufmunternden Worte! :)

Chazar!
Und? Mittlerweile schon dabei, lebende Menschen aufzuschneiden? :D
Wie gesagt, ich hab mich echt riesig über deinen Kommentar gefreut. Schade, dass ich nichts besseres für deine Rückkehr zu bieten hatte. :)
Ansonsten fällt mir nicht viel mehr ein, außer: Dankesehr!

Liebe Grüße,
Tamira

 

Hallo Tamira!

Das ist also Dein Gegenstück zu meiner Eisenbahngeschichte? "Wege aus der Schreib-Blockade". Dann hoffe ich erst einmal, dass Du schneller wieder in Fahrt kommst als ich. Und dann muss ich Dir noch sagen: Verdammt, Dein Wiedereinstieg ist um Einiges besser als meiner! Geht doch! :)

Ganz ehrlich: Rein sprachlich (finde ich) läuft's noch nicht ganz so rund wie in Deinen letzten Geschichten - aber es ist immer noch verdammt gut und kein Grund zum Meckern. Zumal ich mir auch nichts herausgestrichen habe, wo ich bewusst etwas ändern würde. Ich kann's nicht so genau sagen, aber es hatte noch nicht den Tamira-Ton. Aber was red ich ... es war gut. Wirklich gut!

Das wird Dich jetzt glaube ich freuen: Mich hat's an Barker erinnert. Sicher, ihn hätte das Blutbad in der Menge zudem noch sexuell auf Hochtouren gebracht - aber dieses orgiastische, wilde, immer ungestümere Streben zu den drei Sirenen hat schon richtig gut Stimmung gemacht. Und Spaß! Zusammen mit einer guten Idee: Mir hat's gefallen! :)

Einzige Anmerkung:

bildeten wir eine menschliche Kette aus hunderten von Personen
"Personen" finde ich hier zu neutral. Warum nicht "Leiber"? Ein pulsierender Haufen, verschwitzter, stinkender, sich im Takt des Verlangens windender Leiber ... Barker halt. ;)
(Oh, es war ja eine Kette ... vergiss den Vorschlag.)

Tja dann: Weiter so! :)

Bis denne,
Fisch

 

Ich finde es nie eklig, während ich es schreibe, und natürlich danach auch nicht.
So geht es mir bei meinen Geschichten immer :D
Also, mach dir keinen Kopf, das ist normal ...

 

Danke für die Widmung, freut mich sehr. Ich hab ja schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass das jemals passieren wird, von dir nehm ich sie natürlich umso lieber.
Und nach etwas Feinschliff darfst du "Leihgabe" auch streichen :D.

Was dieser Geschichte gut tun würde, wäre ein Rhythmus, der die Entwicklung der Musik im Text begleitet, so dass der Leser nicht nur über die Wörter allein dem Protagonist folgt. Den Anfang würde ich etwas minimalistischer gestalten, ohne große Erklärungen, die Musikrichtung zum Beispiel spielt doch keine Rolle. Wenn du magst, dann kann ich ja mal ins Detail gehen.
Der Ekel-Faktor war natürlich nix für mich, so kurz nach "Kolonie". Da war ich noch bedient. Aber gut beschrieben auf jeden Fall. Ich kleb mir zum nächsten Konzert Heftpflaster über meine Brustwarzen :D.

Willkommen zurück in der Zunft.

 

Wenn ich am Ende einer Geschichte angekommen bin, und hab kein Word-Dokument auf, dann hat mich die Geschichte richtig in Beschlag genommen. Das geschieht relativ selten und ich spreche dann grundsätzlich eine Empfehlung aus. ;)

Tolle Geschichte, wirklich, weil sie mit ganz alten Gefühlen operiert, sehr roh, sehr archaisch. Da geht es um Enge und Ekstase und Begierde, um Raserei. Da wird der Mensch zu Vieh.
Man erlebt das, oder kann das tatsächlich bei solchen Konzerten erleben oder auch bei einer Massenpanik oder einem Sportereignis. Ist einfach ein tolles Thema. Ein paar Tausend Jahre Zivilisation und Rentenversicherungen und Tupper-Ware und Barbara Eligman und Länderfinanzausgleich und all diese Errungenschaften und man legt einen Schalter um und die Urinstinkte sind am Steuer.
Tolles Thema, toll umgesetzt.
Hut ab, ehrlich. Hat mir riesen Spaß gemacht.

Quinn

 

Hallo Tamira Samir,

bevor ich's vergesse, eine Kleinigkeit:

ich spürte den Schmerz, aber er interessiert mich nicht.

interessierte, sonst hätte er ja zum Zeitpunkt des Erzählens immer noch Schmerzen, das war nicht in deiner Absicht, oder?

Ansonsten eine sehr intensive Horrorgeschichte, den Vergleich mit Barker finde ich ziemlich treffend! Eigentlich mag ich es gar nicht so sehr, wenn Horrorliteratur auf Ekel und möglichst viel "Fleisch und Blut" setzt, der Stil muss schon wirklich gut sein, damit ich so was zuende lese. Demnach ist dir diese Geschichte wirklich gelungen.

Grüße von Perdita

 

Ahoi Tamira!

Irgendwie … da vibrierte das Blut in den Adern.
Im Zusammenhang mit dem Warmwerden vllt schöner: "... da kochte ..."

Sie splitterten und ich fühlte, wie sie von meiner Haut absprangen und sah sie durch die Menge fliegen wie Heuschrecken.
Heuschrecken finde ich unpassend ... zu groß, zu lebendig. Und so richtig horrormäßig ist es für mich auch nicht. ;)

Ich schrie nicht auf, niemand hätte mich gehört.
Das glaube ich nicht ... wenn mir jemand die Fingernägel ablöst, überlege ich nicht mehr, ob jemand mich hört.

Das soll aber nicht davon ablenken, dass ich die Geschichte wirklich sehr gelungen fand. Die Grundidee ist cool, und das Ende hat mich richtig plattgewalzt. Den Hinweis auf die Sirenen würd ich aber drinlassen, in so nem eher modernen Setting müsste ich sonst umschalten, um das mit Odysseus zu verstehen.

Hat mir echt gut gefallen. Cooles Teil! :thumbsup:

Seaman

 

So, mal wieder mit denselben Satz: Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren! :)


Mirko: :)

Was dieser Geschichte gut tun würde, wäre ein Rhythmus, der die Entwicklung der Musik im Text begleitet, so dass der Leser nicht nur über die Wörter allein dem Protagonist folgt.
Ja, da hast du natürlich Recht. Den Gedanken hatte ich auch während des Schreibens, aber da ich leider keine Ahnung von Musik habe, fiel mir das Ganze irgendwie total schwer. Am Wochenende werde ich auf jeden Fall nochmal drüber gehen, wenn du mir dabei helfen möchtest, würde mich das sehr freuen. :)
Aber keine Eile!

Danke für die Widmung, freut mich sehr. Ich hab ja schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass das jemals passieren wird, von dir nehm ich sie natürlich umso lieber.
*freu*
Schön, wenn ich dir eine Freude machen konnte!

Fisch:

Ganz ehrlich: Rein sprachlich (finde ich) läuft's noch nicht ganz so rund wie in Deinen letzten Geschichten - aber es ist immer noch verdammt gut und kein Grund zum Meckern.
Ja, sprachlich nichts besonderes und mit Sicherheit (!) kann es an vielen vielen Stellen noch viel viel besser sein.

Mich hat's an Barker erinnert.
hehe, das freut mich wirklich!


Salem nochmal:

So geht es mir bei meinen Geschichten immer
Ja, genau, du weißt NIE, dass deine Geschichten eklig sind! :D


Quinn:
Wow, vielen Dank! Das baut mich ehrlich auf, ich hätte niemals damit gerechnet. :)
Viel weiß ich eigentlich nicht darauf zu sagen. Ich kann nicht sagen: Yeah, genau das (!) wollte ich damit ausdrücken! Genau das (!) hatte ich im Sinn!
Ehrlich gesagt ... null Ahnung, ob ich überhaupt was ausdrücken wollte. *g*


Hi Perdita und noch ein herzliches Willkommen auf KG.de!
Wir hatten ja bisher noch nicht das Vergnügen. :)
Auch hier kann ich nciht viel sagen, Fehlerchen wird natürlich ausgebessert. Dass es gefallen hat, freut mich.


Seaman, alter Wellenpeitscher!

Heuschrecken finde ich unpassend ... zu groß, zu lebendig. Und so richtig horrormäßig ist es für mich auch nicht.
Für mich aber! Für mich! Ich krieg ne Gänsehaut, wenn ich daran denke!
Das glaube ich nicht ... wenn mir jemand die Fingernägel ablöst, überlege ich nicht mehr, ob jemand mich hört.
Ja, das war blöd formuliert. Ich hatte erst, dass er eben aufschrie, allerdings fand ich das dann doof, da er ja so fasziniert war.
Muss ich irgendwie noch ändern.

Hat mir echt gut gefallen. Cooles Teil!
Danke!

So, nochmal, schön, dass euch die Geschichte bisher doch gefallen konnte!
Und entschuldigt meine Kürze, mir fällt nur wenig auf die Kritik ein.
Angemerkte Fehler werde ich natürlich korrigieren.


Liebe Grüße
Tamira

 

Hallo Tamira,

schön, dass es von dir wieder etwas Neues gibt.
Tja was soll ich sagen - hat mir ausgezeichnet gefallen. Am Anfang ist noch alles so gemütlich - die Atmosphäre auf einem Konzert halt.
Danach steigert sich ja nach und nach das Tempo und das hast du prima hinbekommen, finde ich.
Zur Stimmung trägt hier viel der Plauderton deiner Geschichte bei. Dein Protagonist erzählt das alles so trocken und so realitätsnah, dass man ihm das irgendwie abnimmt.
Dass die drei Damen Odysseus Sirenen sind, hätte ich ohne deinen Hinweis wohl nicht erraten. Aber gerade dieser Hinweis gibt deiner Geschichte noch so eine besondere Note.
Ja, eklig fand ich es schon, als sie dann alle durchgedreht sind. Vor allem, wenn ich mir das mit den herausgerissenen Brustwarzen vorstelle. *aua* Aber der letzte Satz ist sehr stark und setzt quasi noch einen Höhepunkt auf diese, sehr gute, Geschichte.

Lediglich den Anfang halte ich noch für verbesserungswürdig - hier spielt die Musikrichtung, meines Erachtens, nicht so die große Rolle. Oder der fette Kerl am Mischpult etc. - das sind Details, die zu dieser Geschichte irgendwie nicht so gut passen.

Sehr gerne gelesen.

Lieben Gruß, Bella

 

Hi Bella und herzlichen Dank fürs Lesen. :)

Also, soll der Hinweis mit den Sirenen wieder rein? Oder reicht das "wie Odysseus"? Hm ...

Freut mich auf jeden Fall, dass es dir gefallen hat. Werde beim Überarbeiten (hoffentlich bald ...) die Musikrichtung rauswerfen, hat wohl wirklich nichts in der Story zu suchen, wie Mirko und du angemerkt habt. :)


Vielen Dank nochmal!
Liebe Grüße
Tamira

 

Tja, hallo in die Runde!

Ich hab die Geschichte ausgedruckt, glaube ich, da war sie noch nicht empfohlen, ich habe sie heute gelesen, da wusste ich noch nicht, dass sie empfohlen wurde und nun, da ich es weiß und einen Teil der Kritiken gelesen habe, bin ich ratlos, aber auch ein wenig hoffnungsfroh:

Jaahaaaha, Sir Archibald! Die Geschmäcker sind verschieden!


Um ehrlich zu sein, ich finde keinen Zugang zu der Geschichte. Ich verstehe die Worte zwar, ich kann sie nachvollziehen, ich kann ihren Sinn erkennen, den Kontext werde ich auch realisieren. Tja, was den Subtext angeht, da bin ich mir nicht sicher.

Da ich glaube, dass der Text meinem "Last mich frei" ähnelt (vom Subtext her - ich bin allerdings unsicher), kann ich vielleicht doch die unterschiedlichen Meinungen zu meiner Geschichte damals etwas besser verstehen. Es ist wohl eine Standpunktfrage.

Der Stil ist sicher, ich bin fast der Meinung, dass er zu sicher ist. Mir kam er irgendwie - mechanisch vor, frag mich nicht, wie ich das meine. Die Empfindungen des Protagonisten werden geschildert, durch die Augen desselben, aber ich kann keine wirklichen Emotionen ausmachen, die Gefühle, die geschildert werden, kommen - mechanisch daher.

Einige schöne Metaphern, wie immer, die Handschuhe bleiben sicher noch im Gedächtnis!


Es tut mir Leid, ich kann nichts anfangen mit dem Stück. Nie war ich sicherer, dass ein Urteil über ein Werk subjektiver Natur ist.

Kann morgen schon anders sein, es wird mich noch etwas beschäftigen.

Schöne Grüße von dieser Seite des Dammes!

 

Hi,
nun, ich hab schon oft genug selbst vorne mit drin gestanden, um sagen zu können, dass es wirklich verdammt eng und heiß werden kann :)
deine geschichte schafft es gut, dass beklemmende, aber nicht beängstigende gefühl der masse bei einem konzert wiederzugeben. dir gelingt es, die enge spürbar und immer "enger"werden zu lassen.
was mich jedoch gestört hat: die engel. mir hätte es besser gefallen, wenn du alles etwas im dunkeln gelassen hättest. auch wenn engel nur als umschreibung dienen soll, so stört es für mich doch ein wenig den gesamteindruck. engel sind immer so...na ja...gut ;)
gern gelesen!

einen lieben gruß...
morti

 

engel sind immer so...na ja...gut
Nicht, wenn sie gefallen sind. Dann sind sie böse! Und versuchen die Menschen in allen möglichen Formen ins Elend zu treiben, so wie in dieser Geschichte. ;)

Gruß
Bantam

 

Entschuldigt die doch etwas verspätete Antwort, aber ich war im Urlaub.


Hi Hanniball.

Also, zu allererst Mal: Ich bin ja nunmal wirklich kein Sir! :D


Dass der Stil mechanisch ist - der Prot sozusagen sich kein einziges Mal verhaspelt in seiner Erzählung - liegt auch daran, dass es ja nicht das erste Mal ist, dass er diese Geschichte erzählt. Er ist blind, er wohnt allein (nein, steht nicht explizit im Text) und sucht jede Möglichkeit auf eine Unterhaltung, um seine Offenbarung weitererzählen zu können.

Ansonsten: Es war kein Text, an dem ich wochenlang gebastelt habe. Ich finde den Text eigentlich recht gut, sonst hätte ich ihn Mirko nicht "geliehen", aber er gehört sicherlich nicht zu den Besten. Auch nicht zu den Besten, die ich bisher geschrieben habe. (Mirko, es besteht also noch die Möglichkeit, dass du was besseres kriegst *g*)
Leid tun muss dir nichts, Hanniball, es gibt wohl kaum einen Kritiker, dessen Meinung ist eben so schätze wie deine.
Irgendwie bin ich von deiner Ehrlichkeit immer überzeugt. ;)
(Das ist mit Sicherheit nicht abwertend irgendjemanden gegenüber gemeint, eher aufwertend Hanniball gegenüber.)
Vielleicht werd ich demnächst nochmal drüber gehen - momentan fehlt mir jedoch ein wenig die Lust dazu. ;)


Hi morti!

Freut mich sehr, dass du die Geschichte gern gelesen hast. :)

Engel: Ach, für mich sind Engel weniger das "verkörperte" (*hüstel*) Gute, als die Perfektion, die ein Mensch nie erreichen wird. Die Faszination, die hervorzurafen nichts und niemand anderes in der Lage ist.
Fast wie Götter - aber doch nicht ganz.
So wie Rockstars eben :D


Auch Bantam nochmal dankesehr für die Rückmeldung. :)


So, nochmals vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren, hat mich wirklich gefreut. :)

Liebe Grüße
Tamira

 

ich komme zwar spät daher, aber trotzdem nutze ich die Gelegenheit und stattet dir einen Gegenbesuch ab.

mir hat die Geschichte einerseits gefallen, andererseits auch wieder nicht so sehr. Das Thema an sich finde ich sehr reizvoll, aber bei mir ist das orgiastisch psychotische der ganzen Situation nicht so richtig gelandet. bitte frage mich jetzt nicht, wie man so ein ekstatisches Gemetzel für den Leser erfahrbarer macht, da bin ich leider überfragt. schon allein deswegen, weil ich noch Anfänger bin.

am Ende der Geschichte hatte ich den Gedanken, dass diese Engel wohl eine ziemlich böse Fratze hinter einer Maske verborgen haben. Insofern hatte das Gematsche, wenn ich es mal so nennen darf, eine interessante Wirkung auf mich und keine schlechte, wie finde. das erkennt man vielleicht auch daran, dass ich in meiner neuen Geschichte ebenfalls ein Konzert, wenn auch nur als Nebenschauplatz, ein gearbeitet habe.
sehr inspirierend!

herzliche Grüße
Georg

 

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