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Gudrun
Es klingelte. Kaugummi kauend quatschte sie unverständlich und dennoch laut von einer Anzeige, die sie im Kultblatt gelesen habe. Sie sei die Auserwählte und klimperte verheißungsvoll mit ihren verklebten Augenwimpern. Das sei doch hier, fragte sie, beugte sich, ohne ihre Beine zu bewegen, zum Namensschild unter der Klingel. Die dreiviertellange Hose schmiegte sich faltenlos um ihre Schenkel, die nackten Füße steckten in schlanken Slingpumps.
„Ja, das ist hier, aber leider haben sich so viele Frauen auf die Anzeige gemeldet, dass ich mich eigentlich schon entschieden habe. Danke fürs Vorbeischauen.“ Lässig schob ich meine Mütze aus der Stirn und lächelte unverbindlich.
Sie reagierte genau so, wie ich sie eingeschätzt hatte. Was ich an ihr nicht okay fände, sie habe doch eine Bombenfigur, jeder andere Maler würde sich die Finger nach ihr abschlecken, ihr Freund habe sie auch schon gemalt und der sei ganz hingerissen von ihren Kurven. Ohne deutlich zu werden, komplimentierte ich sie die Treppen hinab und nachdem ich die Tür wieder geschlossen hatte, musste ich mir eingestehen, dass es keine gute Idee war, die Adresse in der Anzeige anzugeben.
Aber diesen Typ von Frau zu malen war mir zu gefährlich. Wehe, eine Skizze entsprach nicht ihrer Vorstellung! Sie war davon überzeugt, dass ihre Figur der einer Heidi Klumb in nichts nachstand und sie wollte nicht Modell stehen, sondern nur in ihrer einmalige Schönheit bestätigt werden.
Marianne war etwa um die vierzig, Mutter dreier Kinder und hatte mit Sport so viel am Hut wie Ozzy Osborne mit Hochsprung. Ihr Körper war an einigen Stellen mit gut sichtbaren Schwellungen ausgestattet, alles folgte eher der Gravitation als ihrem Willen und doch genoss ich es, wenn mein Kohlestift auf dem Papier in ihren Hautfalten schwelgen konnte. Sie war sehr schweigsam, lag oder saß in ihrer Stellung, genoss das Nichtstun und nahm am Ende der Sitzung oft nur das Geld in Empfang, ohne die Skizzen anzusehen.
Sie interessiere sich nicht für Kunst, gestand sie schulterzuckend, als sie ihre pendelnden Brüste in die kinderkopfgroßen Taschen des BHs zwängte. Es sei für sie eine bequeme Art, ein wenig Geld nebenher zu verdienen. Außerdem schmeichle es ihr, dass ein Mann ihren Körper noch betrachte und ihrer opulenten Figur etwas abgewinnen könne. Ihr Mann habe ja schon lange kein Interesse mehr an ihr, wobei sich ihre Mundwinkel nach unten bewegten und ein Anflug von Bitterkeit über ihr Gesicht huschte. Ich arbeitete gerne mit Marianne, denn sie war unkompliziert, wahrte immer einen gewissen Abstand, ohne übertrieben schamhaft zu wirken.
Roswitha trug ihre Haare sehr kurz und trotz ihrer enormen Größe bewegte sie sich mit der Geschmeidigkeit einer Katze. Ihr Körper war akribisch aufgebaut und jede Muskelgruppe modellierte gestellte Bewegungsabläufe so detailgenau, dass ich sie gerne fotografierte, denn ich konnte unmöglich von ihr verlangen, dass sie in einer Pose mehrere Minuten lang verharrte. Dank ihrer Hilfe studierte ich das Spiel der Muskeln und manchmal stellte ich nur ein Bein, die Schulterpartie oder Hüfte dar. Sie agierte sehr professionell und war selten eine komplette Stunde anwesend.
Auf meine Frage, warum sie mir Modell stünde, reagierte sie eher gönnerhaft. Ihr Vater habe auch gemalt und schon als Kind sei sie mit dieser Passion konfrontiert worden. Und sie habe immer ein bisschen Mitleid mit uns armen Malergesellen, aber sie mochte unsere spinnerte Art, sich mit dem Körper eines anderen Menschen auseinander setzen zu wollen.
Gudrun stand in der Tür, fixierte mich durch ihre übertrieben dunkle Brille, strich sich unbekümmert eine ihrer sperrigen Strähnen aus dem Gesicht und platzte ohne Vorwarnung mit einem Lachen heraus, wobei sie die strahlenden Reihen ihrer Zähne entblößte.
„Hi, du suchst ein Modell? Ich bin Gudrun und würd´s gern mal probieren“, flüsterte sie fast und sah sich verstohlen im Treppenhaus um, als stehe ein Nachbar hinter seiner Tür und horche. Aber ich wohnte allein hier oben unter dem Dach.
„Okay“, antwortete ich und ließ sie eintreten, obwohl ich nicht sonderlich angetan war von ihrer äußerlichen Erscheinung. Aber ich hatte mir abgewöhnt, die Körper der Menschen nach ihrer Kleidung zu beurteilen. Trotzdem irritierte mich immer wieder, dass der erste Blick eine Entscheidung forderte, die später zurückgezogen werden musste.
„Wow“, hauchte sie in den großen Raum, warf den Kopf in den Nacken und drehte sich einmal im Kreis. „Geile Bude“, fügte sie hinzu und starrte mich wieder an. Ihre Augen waren unnatürlich vergrößert durch die dicken Gläser.
Nach dem Tod meiner Mutter hatte ich die unteren zwei Stockwerke als Eigentumswohnungen verkauft und mir mit dem Geld das Dach ausgebaut. Den östlichen Giebel ließ ich vollkommen verglasen, gegenüber installierte ich eine offene Küche. Bad und WC waren umschlungen von einem runden Turm, der zwei Meter aus dem Dach ragte und mit einer kleinen Kuppel aus gelbem Glas abschloss. Nach Norden und Süden waren zwei Drittel des Daches als Gaupen ausgebildet. Unter den weißen Rollos des südlichen Flügels und um drei Stufen erhöht pflegte ich meine Nachtruhe. Manchmal lag ich noch wach, hatte Kissen und Hände unter meinen Kopf geschichtet und begutachtete meine fertige Arbeit auf der Staffelei gegenüber.
„Jetzt gleich?“ Eine Spur Unsicherheit schlich in ihre dunklen Augenbrauen, die sie fragend in die Stirn zog.
„Wenn du willst? Ich bin übrigens Urs und ich zahle zehn Euro für die Stunde. Ich erlaube mir, nach einigen Skizzen abwägen zu dürfen, ob wir weiter zusammenarbeiten wollen oder nicht. Die Entscheidung ist keine Wertschätzung, sondern ich verlasse mich auf mein Gefühl. Ich möchte nur Körper malen, die mich inspirieren. Das lässt sich nicht mit Argumenten erklären. Ich möchte nur, dass du das weißt.“
Sie nickte ununterbrochen, die Lippen breit zu einem Lächeln gezogen, das auf jeder Wange in zwei Grübchen endete.
„Okay, es reicht mir erst mal, wenn Du nur den BH ausziehst. Ich stelle hier einen Würfel auf den Teppich und du setzt dich mit dem Gesicht zur Küche. Ich mache ein paar Skizzen von deinem Rücken und deiner Seite.“
Während ich mir den Stuhl in Position schob, den Skizzenblock, Kohle, Graphit und Kreide zurechtlegte, warf Gudrun ihre Jacke auf eine Ecke des Teppichs. Streifte sich Shirt und Hose vom Leib und saß bereits auf dem kniehohen Holzwürfel, als ich den Stift in die Hand nahm.
Ohne große Worte wusste sie ziemlich genau, wie sie sich setzen musste, damit das Licht die Umrisse ihres Körper vorteilhaft zur Geltung brachte. In einer Stunde zauberte ich ihre Konturen auf sieben Zeichenblätter, die sie, ohne sich angezogen zu haben, anschließend begutachtete. Ich bat sie, unbedingt so stehen zu bleiben, griff zu meiner Kamera und ohne große Posen gelangen mir ein paar ausdrucksstarke Schnappschüsse. Wie sie die Zeichnungen hielt, ihr kleiner Busen umspielt vom Licht, der leicht gewölbte Bauch, ein Bein angewinkelt, der Slip ein wenig verknautscht über der Pobacke. Die Haare fransig, strähnig und wirr, die Brille etwas zur Nasenspitze gerutscht. Eine erotische Natürlichkeit, wie ich sie selten zu Gesicht bekommen hatte. Und plötzlich spürte ich eine leichte Erregung, musterte über die Kamera hinweg diese Frau, die dort so unbedarft und freizügig in der Mitte des Raumes stand und verharrte in einem Hauch leiser Empfindung. Als sie den Kopf mir zuwandte, sprang ein warmer Funke Einverständnis über die Staubkörner, die zwischen uns in der Sonne tanzten.
„Weißt Du, Urs, ich male auch, aber nur ein bisschen – lange nicht so sicher und gekonnt wie du, aber ich versuche mir vorzustellen, wie es der Maler sehen möchte. Vielleicht vereinfacht das …“, sie zögerte, zog mit ihrem großen Zeh eine imaginäre Linie auf dem Teppich nach.
„… unsere Zusammenarbeit?“
Wir hatten uns drei Tage später wieder verabredet. In der Zwischenzeit übertrug ich eine der Skizzen auf die Leinwand, spachtelte und strich die blassen Farben mit den Fingern in die Kurven ihrer Figur und manchmal war mir, als streiche meine Hand über ihre Haut, die unter meinen Berührungen erschauerte. Ertrunken in den Phantasien und meinem Begehren stand ich danach zitternd im Badezimmer und entlud mich ins Waschbecken.
Als sie mir wieder gegenüberstand, konnte ich meine Gefühle nur mühsam unterdrücken. Bat sie schon nach wenigen Strichen, ob sie nicht eine gewagtere Position einnehmen wolle. Ohne zu zögern stand sie auf, schlüpfte aus dem gestreiften Slip, setzte sich wieder, ihr Gesicht mir zugewandt und zog ein Bein gegen ihre Brust, schlang die Arme um das Knie.
Nach wenigen Minuten klagte sie darüber, dass ihr Bein einschliefe, und als sie es zur Seite winkelte, fiel mein Blick auf ihren Schamhügel. Es war mir unmöglich, meine Neugier zu unterdrücken. Fasziniert musterte ich die weichen Wülste, die zarten Lippen, die gerötet und feucht schimmernd aus der etwas geöffneten Spalte ragten.
Ohne Reaktion erhob sie sich, als habe sie mein augenscheinliches Interesse in keiner Weise irritiert. Sie stand neben mir, fuhr mit dem Finger die Striche auf dem Blatt nach und mir wurde fast schwindlig vom Geruch ihrer Haut.
Diesmal erleichterte ich mich sofort, kaum dass sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. Abends saß ich, die Beine ausgestreckt, vor dem Fenster, eine Flasche Bier in den gefalteten Händen. Draußen zogen die Fetzen zerschlissener Wolken in die fernen Berge, die nur als milchige Silhouette am Horizont weilten. Kleine Baumgruppen in der Ebene stachen wie schwarze Klumpen aus dem schmutzigen Gelb der abgeernteten Wiesen, als befänden sie sich auf Wanderschaft. Ziel- und heimatlos, durch die verdeckte Sonne ihrer Schatten beraubt, ihre Kontur bewegt vom Wind, der in eiligen Böen wie Wellen über die Landschaft huschte.
Sie gaben sich die Klinke in die Hand. Als Roswitha die Tür öffnete, betrat Gudrun die letzte Stufe der Treppe. Sie grüßten sich knapp, Gudrun blieb im Zargen stehen und ohne zu grüßen, murrte sie, noch rasch atmend vom Treppensteigen.
„Ich störe wohl!“ Ihre Oberlippe zitterte leicht. Mir war es selbst unangenehm und ich wusste nicht einmal, warum. Eine Herde Büffel stampfte mit ihren Hufen in meinen Eingeweiden, hatte alles verfügbare Blut in meinen Kopf getreten.
„Das eben war Roswitha. Sie male ich auch ab und zu.“
Eigentlich wollte ich sagen, dass ich erfreut sei, sie zu sehen. Statt dessen versuchte ich mich zu entschuldigen, aber für was? Ich hatte ein schlechtes Gewissen und gleichzeitig musste ich über mein sonderbares Verhalten lachen.
„Warum lachst du?“ Das Vibrieren ihr Stimme litt an Ängstlichkeit. In ihren Augenwinkeln funkelte aufkeimende Wut.
„Auf alles war ich vorbereitet. Nur nicht, dass du über mich lachst“, presste sie keuchend hervor, stieß sich von der Wand ab und wandte sich dem Treppenhaus zu. Barfuß rannte ich hinter ihr her, erwischte sie auf dem ersten Treppenabsatz am Arm.
„Lass mich“, fauchte sie, aber ich hielt sie fest, drückte sie gegen die Wand, verstellte ihr den Weg. Im unteren Lid bildete sich eine Pfütze. Sie war so schön.
„Gudrun, bitte“, flehte ich. „Ich musste über die Situation lachen, nicht über dich. Roswitha kenne ich genau so lange wie dich. Sie male ich nur. Dich male ich auch, aber in dich habe ich mich verliebt.“
Im Treppenhaus wurde es still. Draußen vorm Haus stand ein alter Nussbaum, in dem sich ein Schwarm Sperlinge stritt.
„Wirklich?“ Ungläubig glitten ihre Augen über meine Stirn, wühlten sich durch die Koteletten hinab zu meinen Lippen.
„Sorry“, hauchte sie und ich antwortete: „Komm!“ Führte sie untergehakt in die Wohnung zurück.
Von da an kam Gudrun fast jeden Tag. Ich malte und wühlte mit den Fingern über die Leinwände, warf Sand in die feuchte Farbe, spachtelte meine Sehnsucht in ein grelles Rot. Nachts schlich ich um die Staffelei, schlaflos stand ich mit nacktem Oberkörper am Fenster und jede Pore meiner Haut schrie nach einer Berührung ihrer Finger. Längst war jedes Eis gebrochen zwischen uns, die Schollen in der Sonne unserer Herzen geschmolzen. Sie posierte mit einer Selbstverständlichkeit, dass ich sie manchmal bat, sie möge sich beherrschen. Mittlerweile sprachen wir über alles, was unser Interesse weckte; nur um die Sexualität schlichen wir herum wie ein Haifisch um seine Beute.
Es war ein Sonntag, als sie mit einem Strauß Wiesenblumen über die Schwelle trat und mich um einen Wunsch bat. Sie wolle diesmal mich malen, aber ich dürfe nicht über das Resultat lachen. Während sie die Blumen in einem alten Senfglas arrangierte, entledigte ich mich meiner Kleidung, fragte, die Hände vor meinem Geschlecht verschränkt, wie sie mich malen wolle. Hinter dem Versteck meiner Finger schwoll ich an, versuchte mich zu beherrschen, indem ich krampfhaft an etwas anderes dachte. Aber die Gedanken schwirrten hinaus wie ein Bumerang, sammelten ihre Energie und kehrten verstärkt zurück. Unbeholfen setzte ich mich auf den Würfel, Gudrun den Rücken zugewandt. Mit einer Hand wies ich zum Papier hinüber.
„Nimm dir, was du brauchst.“
„Was ich brauche?“ Ihre Antwort war leise, eingehüllt von einem Unterton, der in meinem Körper alle empfindlichen Antennen traf. Und dann waren plötzlich die Spitzen ihrer Finger auf meinen Schultern, wie zufällig und ohne erkennbares Muster strichen sie über den Nacken zur Mitte, jeden Höcker der Wirbelsäule hinab. Ruhten für einen Moment in der Kuhle über meinem Hintern, wanderten behutsam über die Hüfte und es war kein Kitzeln, das mich zucken ließ. Mein Unterleib zog sich zusammen, die Arme hingen abgewinkelt vom Körper und die Wärme ihrer Hände tastete entlang der Leisten, näherten sich dem aufrecht stehenden Schwanz, der ruckend und pochend ihre Berührung erwartete. Ihr warmer Atem wehte in kurzen Abständen in meinen Nacken, ich spürte ihre Hitze hinter mir und war doch bewegungslos gefangen von dem zärtlichen Spiel ihrer Hände. Mein Blut pochte in den Ohren, das Herz erhöhte die Schlagzahl wie auf einer römischen Galeere.
„Warte“, flüsterte sie und hinter mir hörte ich Kleidungsstücke über weiche Haut streichen. Sie muss sehr flink gewesen sein, denn nur einen Augenblick später trat sie vor mich hin und draußen strebte die Sonne zum Zenit, Mauersegler zogen kreischend ihre Bahnen hinterm Haus und ich sah sie, nackt in ihrer Schönheit, ihren Bauch so dicht vor meinem Gesicht, den kleinen Nabel und darunter die Haare zwischen den blassen Schenkeln.
Gudrun beugte sich hinab zu mir; zaghaft berührten sich unsere Lippen, unsere Zungen und irgendwo weit draußen, am Rande der Wahrnehmung barsten die Dämme der Zurückhaltung, die Leidenschaft verfärbte alle Himmel in ein leuchtendes Rot.
Und dann stand niemand mehr auf den Bahnsteigen, die Türen schlugen zu, ein letzter Pfiff gellte über die Gleise, die nur in eine Richtung wiesen. Hinaus aus dem Bahnhof. Hinaus in die weite Welt. Mit einer Hand umschloss sie meinen Schwanz, senkte ihre geöffnete Scham herab und nahm ihn auf wie einen willkommenen Gast.
Hunger trieb uns in die Küche. Ein Stück Käse, ein Glas Fruchtsaft und trockenes Brot. Noch kauend setzte ich sie auf die Tischkante, unsere Augen versanken in einem Sturm ohne Vorwarnung. Ganz langsam drang ich in sie ein, tief und voller Wollust, bis sie ihre Beine um meine Hüfte schlang und den Kopf nach hinten sinken ließ.
Gudrun hatte sich gewaschen, saß auf dem Plüsch des nostalgischen Hockers, als ich mein Gesicht in ihrer Scham verbarg. Mit breiter Zunge öffnete ich ihre Lippen, liebkoste die ganze Länge ihrer Weiblichkeit.
Als die Sonne dem Horizont entgegeneilte, mussten wir beide lachen über unsere Breitbeinigkeit, wie wir uns dort am Fenster gegenüber saßen und mit uns spielten.
Bis sie mich auf den Rücken warf, wir uns verbanden, als wolle sie mich vollkommen umschließen und ich für alle Zeiten in sie dringen, sie ihren Höhepunkt in mein Gesicht keuchte und ich mich anschließend fast schmerzhaft auf ihre Brüste ergoss. Jeder Zoll ihrer Haut war mir einen Kuss wert, das Jochbein, die Achsel, Kniekehle und Brust. Wir schnupperten hinter unseren Ohren, in unseren Mündern, zwischen den Zehen und unseren Fingern.
Ermattet lagen wir nackt zwischen Decken, Kissen und Krümeln. Hinter den Scheiben über uns zogen leuchtende Lichter ihre Bahn vor einer schwarzen Kulisse. Ihr Kopf ruhte auf meiner Schulter, sie murmelte: „Wenn ich das eine Auge schließe, sehe ich beide Augen von dir und die Nase ist nicht sehr hoch. Schließe ich das andere Auge, kann ich nur ein Auge von dir sehen und die Nase steht wie ein Hindernis vor dem dahinterliegenden Auge. Aber ich weiß, dass dort noch ein Auge ist, kann es aber nicht sehen.“
„Ja“, brummte ich schläfrig.