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Gute Nacht

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20.08.2005
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Gute Nacht

Ich sehe sie wieder an. Ihr Blick ist in die Ferne gerichtet, es ist wie immer. Im Stillen bete ich sie an, mich nur einmal anzusehen, zu mir rüberzublicken und zu lächeln. Doch das tut sie nicht, sie sagt nur, dass ich unsere Freundschaft zerstört habe. Manchmal nimmt sie alle Beschuldigungen zurück und meint, dass ich nichts dafür kann – doch will sie trotzdem nicht mit mir zusammen sein.
Licht tritt ins Zimmer ein, geteilt von den strengen Rahmen des Fensters. Die Frostspuren am Fensterrand tauen langsam auf. Ich weiß, dass es noch zu früh ist, doch denke ich gerne an die jenen, die es geschafft haben und sich nicht zu sorgen brauchen, wie ich mir vorstelle. Und dann nimmt sie meinen traurigen Blick wahr, lächelt mir auf eine seltsame Weise zu. „Ich warte bis zum Abend“ – sagt sie mir damit. Ich fühle mich wohl bei ihr, denn sie gibt mir das, was ich immer gebraucht habe, lässt den Nebel in meinem Kopf zu klarer, formloser Substanz werden, die mich in ihrer bedingungslosen Qualität abhängig macht. Nicht, dass ich nicht dankbar bin – ich dachte nur, dass es mehr sein könnte und sie das gleiche fühlt wie ich. Wohl ist es meine Unentschlossenheit, die zu all dem geführt hat.
Wenn der Abend der vergeblichen Versuchung wäre, dann sei wohl der nächste Morgen ein würdiger Neuanfang, ohne dass es in das alte Buch geblickt werden muss. Ich neige schnell zu Lappalie, sie auch. Doch verlange ich etwas, was sie mir in dieser Realität niemals geben kann und doch… kann ich nicht ohne sie überleben. Morgen bringt sie mir tanzen bei, damit ich schneller davonlaufen kann, denn sie braucht ihr Recht auf dieselbe augenblickslose Einsamkeit, von der ich so geplagt werde. Zeit vergeht, und ich warte immer weiter ohne Erfolge zu erzielen, soll es weitergehen? Morgen Abend werde ich ihr ins Ohr flüstern, dass ich bedrückt bin, weil ich sehe, wie sie sich immer weiter von mir entfernt. Ich werde ihr sagen, dass ich sie nicht verlieren will, besonders jetzt nicht. Doch ihre Antwort wird leider nur aus zwei Wörtern bestehen, bevor sie in ihr Zimmer geht: „Gute Nacht“.

 

Hallo tool
Hallo, willkommen bei den Kurzgeschichten, aber wie schon der Name sagt: Kurzgeschichten. Deine Liebeserklärung ist für mich keine Story - leider. ... und dann so viele Fehler ... und für mich macht das alles keinen Sinn. Wolltest Du hier jemanden ärgern? Vielleicht willst Du damit etwas erreichen? Nur Blumen erntest Du damit nicht bei mir.
Liebe Grüße
Detlev

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo tool,
ich versuche erst einmal die Geschichte nach ein paar Gesichtspunkten zu bewerten (und nehme mir das Recht heraus dich zu duzen):

Originalität/Innovativität
Du benutzt ein Setting, das schon oft gebraucht wurde, was nicht unbedingt schlecht sein muss, da das Thema ja durch die Rubrik vorgegeben wird. Allerdings ist es durch die Kürze deiner Kurzgeschichte kaum möglich, dass etwas in einer Form vorkommt, die noch nie da war.

Charaktere
Die beiden Charaktere kommen kaum heraus. Du könntest mir jetzt sagen, dass er sich nach ihr verzehrt und sie ihn "nicht an sich ranlässt". Allerdings macht das die Figuren noch nicht "einzigartig" [dieses Wort zwei Nummern kleiner] genug. Auch erfährt man zu wenig über ihren Hintergrund und auch das Vorstellen ist durch die fehlende Beschreibung schwer.
Ist der Liebessuchende ein...
...Elb?
...Automechaniker?
...Bewohner des Mars?

Handlung
Dadurch, dass dein Protagonist "nur" "vor sich hindenkt" gibt kaum Handlung. Ich komme mir vor, als würde ich zuhören, aber es würde "nicht passieren". Das ist zuviel Stillstand, hier handelt niemand.

Beschreibungen
Dass du beschreiben kannst zeigst du:

Licht tritt ins Zimmer ein, geteilt von den strengen Rahmen des Fensters. Die Frostspuren am Fensterrand tauen langsam auf.
Mir fehlt allerdings der Hintergrund der Figuren, warum ist die Frau auf den Mann sauer.

Süffigkeit
Schwierig einzuschätzen, da das Stück nur so kurz ist.

Atmosphäre (Mixwertung)
Atmosphäre kann man nur durch eine gute Handlung hervorbringen (meiner Meinung nach). Dass du aber zu den atmosphärischen Beschreibungen fähig bist, sieht man hier:

Und dann nimmt sie meinen traurigen Blick wahr, lächelt mir auf eine seltsame Weise zu. „Ich warte bis zum Abend“ – sagt sie mir damit.
Ich sehe dein Bemühen hier, aber wie gesagt, das zieht nur, wenn die Handlung gut ist. Wenn du das schaffst, dann können deine gute Ansätze zum Tragen kommen.
Außerdem kann ich mir auch den Handlungsort nur sehr schwer vorstellen.

Spannungsaufbau
Da du nur ein paar Gedanken beschreibst und keine Handlung keine Bewertung möglich.

Verständlichkeit

Die Frostspuren am Fensterrand tauen langsam auf.
Falls dies symbolisch gemeint sein sollte, würde ich vorschlagen sie "unaufgetaut" zu lassen. Sie will ihn nicht näher kommen lassen, ist "kalt".
Aber das ist wohl Geschmackssache.

Dialoge
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Bonus/ Malus
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Gesamteindruck:
Die Probleme habe ich schon erwähnt, solltest du aber mehr Handlung einbauen, kannst du das Potenzial deiner Formulierungen, die flüssig sind, nutzen.

Grüße,
vom Prinzipienritter

"Fehlerliste":

Doch das tut sie nicht, sie sagt nur, dass ich unsere Freundschaft zerstört habe. Manchmal nimmt sie alle Beschuldigungen zurück und meint, dass ich nichts dafür kann – doch will sie trotzdem nicht mit mir zusammen sein.
Wieso denkt sie manchmal, dass er nicht schuldig ist. Du solltest das in einem Nebensatz erklären.

Nicht, dass ich nicht dankbar bin – ich dachte nur, dass es mehr sein könnte und sie das gleiche fühlt wie ich.
...das Gleiche...

Nicht den Mut verlieren, du hast Potenzial.:)

 

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