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Happy Birthday, Günther

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15.11.2008
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Happy Birthday, Günther

Happy Birthday, Günther!

Ich erwachte bereits um 5.43 Uhr am Morgen, weil mir die Sonne ins Gesicht schien. Heute ist der Tag meines 42. Wiegenfestes. Freunde oder Bekannte habe ich keine zu mir eingeladen, da ich keine Zeit zum Feiern habe.
Ich muss den ganzen Tag arbeiten und für das kommende Wochenende ein Seminar für meinen Chef organisieren. Dies tue ich, um meine Stellung in der Firma wieder aufzubessern, nachdem ich letzte Woche aus Versehen einen Schaden in Höhe von 1,2 Millionen Euro angerichtet hatte.
Es läuft zurzeit eben nicht rund bei mir.
Alles, was irgendwie schief gehen konnte, ging schief.
Aber jetzt wird alles besser, dachte ich bei mir, und ging auf meinen kleinen Balkon, im 2. Stock meiner, am rande eines bayrischen Dorfes gelegenen, Mietwohnung. Es war ein herrlicher Sommermorgen.

Ich spürte es!
Heute war MEIN Tag!

Dies änderte sich aber sofort wieder, als ich sah, dass mein Auto weg war! Ich sah auf den Platz, auf den ich meinen Golf gestern Abend gestellt hatte – meinen schwarzen Golf – und hier stand nun ein anderer Wagen. Dieser war grün. Genauso so ein grün hatte ich mir für meinen Wagen immer gewünscht.
Ich ging zu meinem Telefon und rief die Polizei an. Ich meldete den Verlust meines Autos. Der Beamte am anderen Ende der Leitung teilte mir mit, dass sich am Vormittag ein Kollege bei mir melden wird. Ich erwiderte ihm, dass ich den ganzen Tag arbeiten müsste, und dass ich keine Zeit für den Beamten hätte. Daraufhin legte mein Gesprächspartner auf.

Ich überlegte, was ich nun tun sollte? Bis zu meinem Arbeitsplatz war es mit dem Auto 1 ½
Stunden. Eine Bus- oder Bahnverbindung gab es nicht. Ich sah zum Himmel. Es zogen Wolken auf. Ich machte mir erst einmal einen Kaffee, und während dieser durch die Maschine lief, ging ich duschen. Danach frühstückte ich. Um halb 9 musste ich bei der Arbeit sein. Es war nun halb 7. Unmöglich zu schaffen.
Ich entschloss mich, ein Taxi zu rufen. Gerade als ich wählen wollte, klingelte mein Telefon. Es war meine Freundin, die mich bat sie gleich abzuholen. Ich erklärte ihr meine Situation – sie zeigte kein Verständnis und griff mich verbal sehr hart an. Das wäre mal wieder typisch für mich. Ich wäre ein Versager. Ihrem alten freund Peter wäre so etwas niemals passiert. Dann sagte sie, wenn ich sie nicht abholen käme, würde sie sich wieder mit eben diesem Peter treffen, mit dem sie sowieso schon die letzten beiden Nächte verbracht hätte. Er wäre ein richtiger Mann. Er würde seiner Firma Geld einbringen, anstatt diese finanziell zu schädigen. Dann sagte sie in ihrer Wut, dass nun Schluss sei mit uns. Sie legte auf. Ich sah aus dem Fenster. Es regnete. Ich hob den Hörer meines Telefons ab und wollte jetzt ein Taxi rufen. Das Telefon war tot. Draußen donnerte und blitzte es. Ich schloss die Balkontür und setzte mich für einen Moment an den Küchentisch. Dann viel mir mein Handy ein. Ich griff es und wählte die Nummer der Taxizentrale. Eine freundliche Stimme in meinem Gerät verkündete mir, dass mein Prepaidguthaben aufgebraucht wäre, und dass ich erst Neues aufladen müsste, bevor ich wieder telefonieren könnte.
Ich war gefrustet.
Eben war es noch – mein Tag - und nun war es wieder - mein Leben – grausam.
Nur gut, dass ich nette Nachbarn hier in meinem Haus habe, dachte ich, und ging hinunter, um an der Tür zu klingeln, damit ich mir dort ein Taxi rufen konnte. Keiner öffnete. Da fiel mir ein, dass die beiden Familien, die in diesem Haus wohnten, zusammen für 3 Wochen in urlaub gefahren waren. Aber ich ließ mich nicht entmutigen. Ich ging zu unserem einzigen Nachbarhaus und läutete dort. Die Klingel war abgeschaltet, da beide Ehepartner wohl wieder Nachtschicht hatten.

Also machte ich mich zu Fuß auf den Weg. Es half ja nichts.
Natürlich hatte ich keinen Schirm, da ich meinen vorgestern im Theater vergessen hatte. So lief ich 2 Stunden lang über die kleine Landstraße neben dem Wald, ohne dass mir eine Menschenseele begegnete. Plötzlich klingelte mein Handy. Auf dem Display konnte ich die Nummer meines Chefs erkennen. Ich schaute auf die Uhr - sie war vom Regenwasser kaputt gegangen.
Ich nahm das Gespräch an. Mein Chef war wütend, da ich schon 25 Minuten über die Zeit
war und ich in 5 Minuten ein wichtiges Meeting mit finanzstarken Kunden hatte. Ich erklärte ihm meine Situation und teilte ihm mit, dass ich frühestens in 45 Minuten in der Firma sein könnte, woraufhin er mir wutentbrannt erklärte, dass ich gar nicht mehr zu kommen bräuchte, wenn ich nicht in 5 Minuten in der Firma wäre. Er legte auf.

Ich fand das alles zum Kotzen.

Als ich 20Minuten später das kleine Nachbardorf erreichte, sah ich das Plakat eines Reisebüros. Hier war ein brasilianischer Strand abgebildet. Als ich dieses traumhaft schöne Bild sah, wurde mir warm ums Herz und ich musste lächeln.
Ich blieb stehen und überlegte kurz, ob ich es wagen sollte!? 3 Wochen Brasilien!? Ich
rief noch einmal in der Firma an, wo man mir meine Kündigung bestätigte.
Ich entschloss mich nun, die Reise anzutreten. Ich ging so, wie ich war zu meiner Bank, hob meine 3000 Euro erspartes Geld von meinem Konto ab, und ging zum Flughafen, wo ich mir ein Ticket nach Brasilien kaufte.
Ich stieg in das Flugzeug und atmete durch. Meine Kleider waren halbwegs getrocknet und die Last meiner letzten Wochen fiel mit einem Mal von mir ab.
Ein herrliches Gefühl!
Ich konnte förmlich spüren, wie ich mein altes Leben durch das Betreten des Flugzeuges hinter mir gelassen hatte.
Dann ging es los.
Die Maschine hob ab.

Nach etwa einer Flugstunde begann ein Triebwerk zu brennen und die Maschine neigte sich langsam nach vorne. Im Flugzeug brach Panik aus.

Dann bekam ich eine SMS.

Ich las sie:

"Hallo Günther!
Alles Gute zum Geburtstag von mir und dem Rest der Familie.
Wie gefällt dir die neue Farbe deines Autos?
Wir haben es heute Nacht lackieren lassen.
Die Nummernschilder liegen unter dem Wagen.
Ich hoffe die Überraschung ist gelungen!
Dein Bruder Achim"

7 Sekunden später schlug das Flugzeug auf dem Boden auf.
Es gab keine Überlebenden.

(C) Thorsten Grün 2000/ 2008

 

Hallo Thorsten,

und herzlich willkommen hier. Bitte nimm die manuellen Zeilenbrüche raus.

Thorsten79 schrieb:
Diese Gechichte war das allererste, was ich
geschrieben hatte. Sie stammt aus dem Jahhr
2000 und weil ich nie wusste, was ich damit
anfangen sollte, stelle ich sie jetzt eben
mal hier ein Viel Spaß.
Solche Kommentare bitte immer in einem gesonderten Beitrag unterhalb der Geschichte.

Lieben Gruß
sim

 
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Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

danke für dir bemerkungen. aber was soll ich jetzt machen?? wenn das nun ändere machen die beiträge keinen sinn mehr ;-) was ist üblich??

die bindestriche bleiben, weil an der stelle eine pause gemacht werden soll ;-)

Das neue Auto am Ende ändert dann auch nichts mehr am Pech des Protas. Um ganz konsequent zu sein, hätte er noch befördert werden müssen und sein Freundin macht ihm einen Heiratsantrag, wobei sie den Ring in einem neuen Regenschrim versteckt, oder so.

lg

welches neues auto???? es gibt in der geschichte KEIN neues auto!!!
die deiner meinung nach konsequenten beschreibungen geben doch gar keinen sinn (meiner meinung nach)

wieso sollte er befördert werden, wenn er entlassen wurde??? wieso sollte seine freundin ihm einen heiratsantrag machen, wenn sie ihn nicht leiden kann??? wie hätte sie an den regenschirm kommen sollen??? sorry, aber das verstehe ich nicht.

 

Hallo Thorsten,

danke für dir bemerkungen. aber was soll ich jetzt machen?? wenn das nun ändere machen die beiträge keinen sinn mehr ;-) was ist üblich??
Solche Zeilenumbrüche sind nicht üblich, bitte überarbeite die und formatiere den Text normal, also ohne ihn diese geringe Zeichenzahl pro Zeile, die Forensoftware kriegt Zeilenumbrüche schon selber ganz gut hin, zeigen ja auch die Antworten hier :)

Grüße
C. Seltsem

 
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Hallo rueganerin

nein, das mit dem umlackierten Auto hatte eigentlich einen anderen hintergund:

Es ist ja nicht so, dass es in der geschichte darum geht, dass ein mann einen scheiß tag hatte, und dann zum schluss ein neues auto bekommt.

es ist so, dass in der geschichte ein mann stirbt, weil seine familie sein auto über nacht in seiner lieblingsfarbe lackiert hatte. sie wollten ihm zum geburtstag eine freude machen, und haben damit seinen tod verursacht.

hätte er das gewusst, wäre er zu seinem wagen gegangen, hätte seinen job und seine freundin behalten, und es wäre gar nichts passiert.

günther hat kein glück. alles was schief gehen kann, geht schief und er findet sich einfach damit ab. aus diesem grund ist der text auch so "runtergeleiert" - um diese eigenschaft der hauptfigur zu unterstützen.
Ich meine damit, dass in der geschichte keine höhepunkte gesetzt werden. er wird eben einfach entlassen und am ende stirbt er eben mal so nebenbei, ohne dass spannung aufgebaut wird, oder sonst irgendwie ein "highlight" gesetzt wird. es passiert eben einfach und fertig.

der einzige höhepunkt der geschichte ist eben die sms, die günther bekommt. er erfährt zu einem zeitpunkt, zu dem er bereits weiß, dass er sterben wird, dass sein tod völlig unnötig geschieht. wäre er zu seinem wagen gegangen, wäre wie gesagt gar nichts passiert.

und das ist, wie ich finde, das schlimmste was einem passieren kann. dieser "schlag ins gesicht", kurz bevor er stirbt - einfach herrlich ;-)


und noch kurz was grunsätzliches: bevor es vom admin gelöscht wurde, stand da noch, dass die geschichte aus dem jahr 2000 stammt, und ich habe sie seitdem immer mal wieder in foren u. ä. veröffentlicht.
und du glaubst gar nicht, was ich da schon für hahnebüschene sachen gelesen habe.
es gibt wirklich leute, die nicht verstehen, was der inhalt der geschichte ist, die also das oben beschriebene auch dann nicht verstehen, nachdem ich es erklärt habe. sie sagen dann, dass das was ich geschrieben habe etwas anderes ist, als dass, was ich als interpretation angebe.
insofern hatte ich mich jetzt nicht so arg darüber gewunder, dass du geschrieben hattest, dass er ein "neues" auto bekommt. viele denken das. ich kann es zwar nicht verstehen, weil es ja auch den hinweis gibt, dass der golf, der auf dem platz seines autos steht, günthers lieblingsfarbe hat, aber es ist so.

ich werde das mit den zeilenumbrüchen bis morgen geändert haben.

 

habe die zeilenumbrüche nun geändert. hoffe es geht nun mit dieser formatierung durch.

 

N'abend Thorsten,

Murphys Gesetz, hm?

Eben war es noch – mein Tag - und nun war es wieder - mein Leben – grausam.
:lol:

Ab der Stelle mit dem Auto in der Lieblingsfarbe war das Ende abzusehen. Nicht, dass er stirbt, aber dass jemand sein Auto umlackiert hat und der ganze Aufwand umsonst ist.

Ich rief noch einmal in der Firma an,
Ich denke, das Guthaben ist aufgebraucht, wie kann er da anrufen?

Ansonsten natürlich ziemlich überzogen, das Ganze, aber nicht schlecht. Wie wär's, wenn du den letzten Satz weglässt? Ist rein subjektiv, ich finde, dann hätte es mehr Pepp. Wenn du extra noch schreibst, dass keiner überlebt, schwächt das mMn die Pointe.

Lieben Gruß von backslash

 

hi backslash

der letzte satz stand im originaltext nicht, aber dann kamen immer die fragen, ob er denn überlebt hat und wie es denn weiterging.

deshalb habe ich den satz im laufe der zeit eingefügt, damit klar ist, dass es das ende ist.

ebenso habe ich das mit der lieblingsfarbe nachträglich eingefügt, weil viele meinten, dass die geschichte sonst unlogisch wäre.

zu dem telefonat: nirgends steht geschrieben, dass er sein handy benutzt hat. er befindet sich in einem ort. dort gibt es telefonzellen oder er war in einer kneipe.
damals, als die geschichte geschrieben wurde (2000) gab es noch relativ viele telefonzellen. heute ist das nicht mehr so. da du nun schon der 4. bist der das fragt (die geschichte steht noch in anderen foren) überlege ich nun, ob ich auch das anpassen sollte.

LG Thorsten

 

mMn wäre es auch einleuchtender, wenn du noch kurz erwähnst, dass er von einer Telefonzelle oder einer Kneipe oder von sonstwo aus telefoniert, weil du vorher eben nur von seinem Handy schreibst. Fand ich halt etwas missverständlich.

Gruß :)
backslash

 

ja wie gesagt, das ging außer dir noch 4 anderen so. allerdings erst in den letzten 2,3 monaten. vorher hatte das nie jemand muniert. werde es künftig mit einbauen :-)

früher war das wie gesagt kein problem, da gab es eben noch mehr telefonzellen als handys. da war das selbsterklärend :-)

 

Seit ihr der Meinung, dass man das mit der Telefonzelle im Ort hinzufügen sollte???

 

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