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Happy Hour beim Gangbang

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11.04.2005
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Happy Hour beim Gangbang

Ich sage es Ihnen ganz ehrlich: ich war kein besonders guter Schüler. Vor allem mit Englisch hatte ich große Probleme und musste sogar ein Schuljahr wiederholen. So kommt es leider immer wieder zu unangenehmen Erfahrungen. Ein Jahr vor meiner Hochzeit war ich noch wild drauf. An einem Abend bin ich angeschickert in ein Lokal gewankt. Da stand „Happy Hour“ an der Tür. Ich habe sofort die Bedienung nach dem Tarif gefragt und ob sie Wert auf ein Kondom legt. Sie legte Wert darauf, dass ich sofort das Lokal verließ, zwei ihrer Kollegen beschleunigten diesen Vorgang auf recht schmerzhafte Weise. So habe ich erfahren, dass „Hour“ nicht Hure heißt.
Ich nahm dies zum Anlass, meine Englischkenntnisse zu verbessern. Allerdings kommt es noch immer zu kleineren Pannen. Meinem Sohn musste ich unlängst seine zahme Ratte ersetzen. Als er mich bat, dass er unbedingt eine Flat Rate braucht, griff ich zum Hammer. Er hat sofort eine neue Ratte bekommen, inzwischen vertragen wir uns wieder.
Mir ist klar, man muss mit der Zeit gehen. Mittlerweile wende ich, wann immer sich die Gelegenheit bietet, englische Redewendungen an. An der Käsetheke im Supermarkt frage ich jetzt immer nach dem „Best Case“ und im Lokal bestelle ich die Tagessuppe „Daily Soap“. Wo wir gerade beim Essen sind: in der Fastenzeit gibt´s bei uns zu Hause natürlich nur Fast Food. Mein Sohn findet das ganz toll.
Zur Zeit wirbt die Münchner Polizei mit dem Spruch „School is cool“ gegen das Schulschwänzen. Ich habe meinen Sohn gesagt, dass die Polizei völlig Recht hat, wenn sie sagt, dass es im Schulhaus kühler ist als draußen in der Mittagshitze. Ich habe ihn mal zur Kontrolle von der Schule abgeholt. Ich stand im Gang direkt unter dem Lautsprecher, als der Schulgong sehr laut „bong“ machte und zuckte vor Schreck zusammen. Ich fragte meinen Sohn später, ob ihn dieser ständige Gangbang in der Schule nicht nervt. Er hat mich mit großen Augen angeschaut und gefragt, woher in aller Welt ich davon wusste. Und ich hab ihm dann gesagt, dass ich das gerade am eigenen Leib erfahren hatte. Er hat dann nichts mehr gesagt.

 
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Hallo Manuel,
und danke für deine Kritik. Es freut mich sehr, wenn es zum Grinsen Anlass gab.

Ich denke schon, dass man "Happy Hour" auch als "häppi hur" lesen könnte. Das korrekte englische Wort "whore" dürfte meinem Prot ohnehin nix sagen ;)
Ich finde auch, dass ich die vielen Anglizismen in unserer Sprache und nicht irgendeinen Wissendefizit einer älteren Generation "objektiv" aufs Korn genommen habe. Genau aus diesem Grund habe ich die "Ich"-Form gewählt und habe mich damit selbst zum Deppen gemacht. Der Prot könnte 35 oder auch 55 sein, auf das Alter ist nirgendwo angespielt. Wie eine Studie ergeben hat (wurde auch im "Spiegel" berichtet), erschließen sich vielen auch gebildeten Mitmenschen egal welchen Alters zahlreiche englische Werbeslogans zumindest nicht auf Anhieb. Als Beispiele wurden in dieser Studie Slogans wie "Come in and find out" und "Just do it" aufgelistet. Mit "Be inspired" (Siemens) konnten die wenigsten etwas anfangen. Dagegen dringen Slogans wie "Geiz ist geil" viel schneller ins Bewusstsein. Mit den englischen Slogans habe ich bewusst nicht gearbeitet, weil sich nur schwer komische Situationen daraus stricken ließen. Die sind zu komplex.

Viele Grüße
nic

P.S: Ausweislich anderer Kritiken zu anderen Geschichten, greife ich wohl bei den Rubriken mitunter daneben. Ich habe nichts dagegen, wenn Geschichten woanders hin verschoben werden, wenn dies allgemein so gesehen wird. Ich persönlich tendiere noch immer dazu, dass es sich um Satire handelt.

 

hi nictita,

deinen text find ich echt supi.

Was du damit bezwecken willst, weiss ich nicht genau. Ist ja auch egal. Man muss deinen Text schon des Unterhaltungsfaktors wegen lesen. Die Missverstände, die im Text auftauchen sind größtenteils richtig gut gelungen, wobei ich finde, dass du dich zu sehr am Wort cool vergriffen hast und die Anspielungen zwischen cool und kühl gar nicht so lustig sind.

Flat Rate : Fettes Grinsen

Gang Bang : Noch fetteres Grinsen.

mit Freundlichen

Mort F.

 

Vielen Dank, Morti

Bin ganz Deiner Meinung und werde 1x cool entfernen.

Gruß
nic

 

Hi,

also der Text ist m. E. so lala - und dann kommt ein sehr schöner Schluss:

Ich stand im Gang direkt unter dem Lautsprecher, als der Schulgong sehr laut „bong“ machte und zuckte vor Schreck zusammen. Ich fragte meinen Sohn später, ob ihn dieser ständige Gangbang in der Schule nicht nervt. Er hat mich mit großen Augen angeschaut und gefragt, woher in aller Welt ich davon wusste. Und ich hab ihm dann gesagt, dass ich das gerade am eigenen Leib erfahren hatte. Er hat dann nichts mehr gesagt.

Na sicherlich!

 

Um noch mal auf hour zurückzukommen: Also wenn der da wirklich "Auer" verstanden hätte... Wäre für ihn dann jemand der colourblind ist, nicht fähig, einen Witz zu verstehen?
Okay, der war eklig, ich stelle mich in die Ecke und schäme mich...

 

Der Text zündet nicht, schon der altbackenen Idee wegen. Über die Uralt-Version von Otto mit dem Klassiker: I am hungry - Ich bin Ungar kann ich heute noch lachen. Der Text ist keine Satire, sondern ein Witz mit Hut und so 'nem Bart.

 

Hallo Nictita,

den Schlussgag finde ich wirklich witzig und gelungen vorgetragen.
Ich finde auch, dass die Geschichte eher in die Rubrik Humor gepasst hätte, sie errinert mich sehr an Stand-Up-Comedy ala Quatsch Comedy Club.

Gruss
kaipi

 

Mir hat's gefallen!
DerGuteFritz möge doch künftig ein wenig ausführlicher in seinen Antworten sein bitteschön. ;) Was hat gefallen und wieso. So ist es nicht nur missverständlich, sondern auch nicht aussagekräftig.

Da sich die Stimmen nun mehren, die der Auffassung sind, dass es sich nicht um eine Satire, sondern eine humorige Geschichte handelt, stelle ich die Frage an den Autoren, ob er die Geschichte in die Abteilung Humor verschoben haben möchte.

Ich selbst bin in dieser Sache unentschieden.
Der Autor greift mit seiner Geschichte ja durchaus die Verwendung von Anglizismen an, das könnte der satirische Inhalt sein.
Was mich viel mehr an dem Text stört, ist, dass es auf mich alles allzu sehr bemüht wirkt. Der Sachverhalt ist quasi um die Pointen herumgeschrieben und zur Not so vergewaltigt worden, dass es irgendwie passt. Das ist aus meiner Sicht dem gesamten Text nicht zuträglich,weil man dann als Leser den Eindruck gewinnt, dass hier sehr konstruiert wurde, nur um gewisse englische Vokabeln verwenden zu können.

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo,
ich war eine Weile nicht da und sehe, dass sich weitere durchaus unterschiedliche Kommentare eingesfunden haben. Vielen Dank allen +/- Kritikern.

Liebe Iakita, natürlich bin ich einverstanden, die Geschichte in die Rubrik "Humor" zu bugsieren.
Ansonsten finde ich nicht, dass ich um Pointen drumrum geschrieben habe. Ich wollte nicht noch zusätzlich mit dem Hammer drauf hauen, wie das bei Witzen üblich ist. Ich persönlich schätze es sehr, den größten Schwachsinn möglichst beläufig zu schildern, so als wäre alles ganz normal.
Ansonsten gebe ich Dir recht: der Text wirkt bemüht, weil das m.E. bei diesem Dreh anders kaum geht - oder ich das anders nicht hinbekomme?

Und jetzt...ab damit zum "Humor"...

Dank & Gruß
nic

 

Der Vergleich mit einem Ausschnitt aus einem Standup-Comedy-Programm hat sich auch mir aufgedrängt. Es wirkt wirklich so, eben wie ein paar irgendwie miteinander verwobene, aber doch nicht mehr miteinander gemein habende Two-Liner.

Meiner Meinung nach ist die Wahl der verulkten Begriffe auch stellenweise sehr unglücklich gewählt. Ich komme aus dem Osten, bei uns gab es sowas nicht, wir hatten ja gar nichts, und deswegen weiß ich auch nicht, was man statt "Happy Hour" verwenden sollte. Das ist kein neumodischer Anglizismus, sondern schon lange eingebürgert. Und von Hour auf Hure zu kommen, ist schon sehr sehr weit hergeholt.

Ebenso die Flatrate. Flatrate ist kein Anglizismus, sondern letztlich ein Fachbegriff. Es gibt doch gar keine deutsche Entsprechung dafür. Eine Satire auf die unsinnige Verwendung von Anglizismen; und davon gibt es viele, sowohl unsinnige Anglizismen als auch Satiren über solche; eine solche Satire musst doch zumindest die Unsinnigkeit und Überflüssigkeit von diesen Anglizismen hervorheben. Happy Hour und Flatrate sind keine überflüssigen, neumodischen Anglizismen. Sie gehören nicht zu dem, was dieser Text angeblich verulken soll.

Ebenso das Wort cool. Das der Protagonist school ohne Weiteres versteht, aber das seit Jahrhunderten und Jahrtausenden im deutschen Sprachgebrauch etablierte Wort cool mit kühl übersetzt, ist der Absicht des Textes nicht gerade zuträglich, zumal dieser Gag so alt ist wie das Wort selbst. Das ist so old-fashioned, old-fashioneder geht's nicht mehr, no way.

Fast Food kann man tatsächlich ersetzen durch Schnellfraß oder Fertigfutter, ist aber auch kein neumodischer Anglizismus. Der Begriff ist seit Jahrzehnten in Deutschland in Gebrauch. Und by the way: zu Fast Food gibt es bösere Witze, zum Beispiel das man McDonalds-Futter schon fast als Essen bezeichnen kann und es deswegen Fast Food heißt.

Und von einer Schulglocke, die "bong" macht, auf Gangbang zu kommen, ist schon sehr sehr weit hergeholt. Und Gangbang gehört ebenfalls nicht zu der Gruppe von Wörtern oder Begrifflichkeiten, die der Text verulken will, oder wo wird das Wort im real life großartig verwendet?

 

Ich stelle fest, Thomas, dass Du schon gar nicht mehr zwischen Deutsch und Englisch unterscheidest. Natürlich gibt es ein alteingesessenes deutsches Wort für "Fast food". Dir fällt nur "Schnellfraß" und "Fertigfutter" ein, weil Dir das real existierende deutsche Wort dazu offenbar nicht mehr geläufig ist. Früher hieß das mal "Schnellimbiss".

Flatrate ein Fachbegriff? Das sehe ich anders. Ein Fachbegriff wird m.E. von Spezialisten in einer speziellen Fachwelt verwendet. Die Flatrate ist Hinz und Kunz zugänglich. Wenn Flatrate ein Fachbegriff ist, dann auch Fast Food. Auch Flatrate ist selbstverständlich ein Anglizismus, weil bei uns lieber englische Worte übernommen als griffige deutsche Übersetzungen dazu entwickelt werden. In der englischen Sprache steckt erheblich mehr Kreativität, was die Entwicklung neuer Worte und Begriffe betrifft, die werden dann reihenweise in der vergleichsweise ideenlosen deutschen Umgangssprache einfach übernommen. Auch das verstehe ich als Anglizismus. Vor kurzem habe ich in den Nachrichten gehört, dass bayerische Schüler "im internationalen Ranking" den fünften Platz belegen. So werden wir das Wort "Rangliste" wohl auch auf die Rote Liste setzen. Immerhin haben wir das urdeutsche Wort "Handy", das es wiederum im englischen Sprachgebrauch für Mobiltelefon gar nicht gibt.

Ich persönlich verwende im täglichen Leben ebenfalls Anglizismen, weil ich - wie oben erwähnt - die englische Sprache als extrem kreativ bewundere. Ich finde es dumm, Anglizismus blind zu verurteilen, vielmehr sollte es anstacheln, deutsche Worte dazu zu finden, die aber knackig, modern und nicht bemüht wirken.

Natürlich kann man Wort für Wort meines Beitrags zerpflücken und einzeln diskutieren - aber ehrlich gesagt - soviel ist mir speziell an diesem Text nun auch wieder nicht gelegen. Da gibt´s andere. Deine Meinung ist aber bei mir angekommen, gleichwohl hatte ich mich bereits vor Deiner Kritik dafür ausgesprochen, den Beitrag aus der Rubrik "Satire" herauszunehmen und zu verschieben.

Grüße
nic

 

Hallo nicita!

in der Fastenzeit gibt´s bei
gibt's

Tja, ich bin leider kein Fan von solchen Schenkelklopfern. Die Gags waren mE so flach wie die "Flat Rate".
Der Titel ist fantastisch, hält leider nicht ein einziges Mal, das was er verspricht. :D
Sorry, aber noch nicht mal die Kürze des Textes hat die Sache für mich rausgehauen.


Lieben Gruß
flash

 

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