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Heiß-Kalt, starker Mann!

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19.01.2006
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Heiß-Kalt, starker Mann!

Sicher hat ein wohlgeformter weiblicher Körper seine Reize. Aber dass es Männer gibt, die sich wegen so etwas um den kleinen Finger wickeln lassen, finde ich vollkommen lächerlich.

"Schatzi, was hältst du davon, wenn wir heute Abend mal wieder eine Kerze anzünden, ein Gläschen Rotwein trinken und eine Kuschel-Rock-CD auflegen?" flötet meine Liebste und zwinkert mir verheißungsvoll zu. Mir ist natürlich klar, worauf sie hinaus will. Dieses Zwinkern ist eindeutig genug. Es widerstrebt mir in solchen Momenten an etwas nicht Jugendfreies zu denken. Das gehört sich nicht.

Außerdem kann es dazu führen, dass man sich in Erwartung einer gewissen Situation, zu Dingen hinreißen lässt, die man sonst nicht tut. Zum Beispiel sinnlos Geld ausgeben für Kerzen, Rotwein, Blumen, neuen Ohrschmuck und eine Biedermeier-Kommode, von der mein herrliches Weib schon lange schwärmt. Nur weil ich für den Abend noch nichts anderes geplant habe, antworte ich meinem Rehlein: "Das ist eine ausgezeichnete Idee, Liebling. Welchen Rotwein soll ich besorgen?"

"Nun, starker Mann", haucht meine Süße mit tiefer Stimme, "ich denke ein Cabernet Sauvignon passt sehr gut. Sein langer Abgang, die intensive Kirschfrucht und die leicht süße Pralinennote sind ein echtes Erlebnis für die Sinne."
Ich packe sie an den Hüften und hauche zurück: "Oh ja. Und er mundet hervorragend zu jungem Gemüse, heißen Früchten oder nackten Amazonen." Dabei spüre ich ihre Brüste, denke an dies und jenes am Strand oder auf dem Kanapee und werde jäh aus meiner Phantasie gerissen, weil mich meine Sahneschnitte abrupt zurückstößt.

"So, nun ist wieder gut. Geh und besorg den Rotwein und die Kerzen. Ich habe noch zu tun. Ach ja", sie senkt nochmals ihre Stimme und pirscht sich an mich heran, "ich würde heute Abend gerne mein neues Ohrgeschmeide tragen."
"Ja, bitte gerne. Nett, dass du mich vorwarnst.", erwidere ich. Sie schlingt ihre Arme um mich: "Es liegt noch beim Juwelier Meyer im Schaufenster auf der rechten Seite. Das mit dem Schild Joop. Du musst es nur abholen, du großer starker Mann."
"Ja, sicher, selbstverständlich, natürlich, das mache ich sofort. Sonst noch irgendwelche Wünsche, Gnädigste?" entgegne ich und meine Herzdame antwortet: "Nein. Ich habe natürlich nichts dagegen, wenn du mich überraschen möchtest.", und sie setzt mit dem Colombo-Effekt nach "Ach ja und vergiss deine Kreditkarte nicht sonst bekommst du den Ohrschmuck nicht. Aber jetzt geh."
"Dich überraschen. Jawohl, das werde ich. Geht in Ordnung."

Völlig klar im Kopf, ganz unaufgeregt, erledige ich den Einkauf für die private Abendvorstellung, im Gedanken immer auf meiner schönen Couch neben meinem braven Weib. So erwerbe ich eine Kiste Cabernet Sauvignon, ein Paar Ohrringe, dazu die restlichen passenden Schmuckstücke wie Kette, Armreif, Brillantring, Fußfesseln und Handschellen. Bei Blumen-Köhler hole ich außerdem 99 Rosen sowie einen Kaktus und im Möbel-Antik-Laden die Biedermeierkommode.

In der Buchhandlung fesselt mich der Titel "Wie werde ich ein perfekter Liebhaber - Die geheimsten Wünsche der Frauen und wie ich sie befriedige" Nach zweieinhalb Stunden geht plötzlich das Licht im Geschäft aus. Es ist 20 Uhr und der Besitzer spricht mich an: "Wir schließen jetzt. Wollen sie nun das Buch kaufen?"
"Nein danke", sage ich, "so wichtig ist es nicht.", steige in meinen Lastkraftwagen, um den Einkauf nach Hause zu bringen und freue mich auf den gemütlichen Abend in den Armen meiner Amazone.

An der Tür empfängt sie mich: "Mein Gott warst du in Paris einkaufen. Ich warte seit Stunden. Wo hast du den Schmuck und die Kerzen?"
"Auf dem LKW vor der Tür, Liebste. Ich hole nur noch schnell den Kran und bringe alles ins Wohnzimmer. Mach's dir ruhig schon auf dem Sofa gemütlich."

In Windeseile bestücke ich den Wohnzimmertisch mit 33 Rosen, zwei Weinkelchen, drei Kerzen und einer geöffneten Flasche Cabernet. Von den restlichen Rosen reiße ich die Blütenblätter ab und verstreue sie auf dem Boden und auf der Couch. Die Ohren meiner Süßen bekommen ihr Geschmeide, der Hals die Kette, ihre Seele bekommt den Ring und ihr Libido die Kommode.
"Oh, das ist ja herrlich mein Bärchen. Ich danke dir. Wie kann ich das wieder gut machen?", freut sie sich.
"Ach nicht doch, Schatzi, ist nicht der Rede wert. Mir war eben danach. Ich bezwecke damit rein gar nichts. Setz dich nur recht entspannt auf das Sofa und lass deine Sinne in die Ferne schweifen. Wenn ich deine Lieblings-CD aufgelegt habe, komme ich zu dir und wir können an dieses oder jenes oder etwas anderes denken."

Kurze darauf knie ich vor ihr, zieh ihr die Hauspantoffeln von den Füßen und beginnen ihre Fußsohlen zu massieren. In dem Buch "Wie werde ich ein perfekter Liebhaber" steht nämlich, dass irgendwo dort der Zugang zum G-Punkt liegt. Was auch immer das ist, es muss die Frauen wild machen. Der Autor beschreibt einen Fall, in dem eine völlig frigide Frau nach einer erotischen Fußmassage zur Nymphomanin wurde.
"Ja", denke ich, "etwas nymphomanischer könnte ich sie jetzt schon gebrauchen. Vielleicht öffnet sie ihr Herz und ihre Bluse und dann…" Ich knete entschlossener, kräftiger, in der Hoffnung, den Zugang zu besagten Punkt zu finden. Aber anstatt ihr Herz, öffnet sie ihren Mund und lacht: "Hi, hi, hi, das kitzelt aber."
Na bitte, da haben wir's wieder. Wie man kitzlige Frauenfüße auf 180 massiert, davon steht nichts in dem perfekten Buch. Es ist ein Last als Mann. Da gebe ich hunderte Euro aus, studiere Fachbücher perverser Autoren und am Ende hat die Dame des Hauses kitzlige Quanten. Aber mir ist's gleich. Ich bin schließlich nicht so ein geiler Bock wie der Schulze. Er sabbert jedem Rock hinterher. Pfui.

"Nein, ist okay, wenn du kitzlig bist.", sage ich. "Ich dachte nur, du würdest da so ein Kribbeln spüren. Willst du noch etwas Wein, schöne Frau?"
"Ja einen kleinen Schluck bitte."
"Im Glas oder im Bauchnabel?", greife ich erneut an. Angeblich bringt das die Frauen um den Verstand. Sie würden ihre letzten Hemmungen ablegen und rhythmisch genommen werden. Hoch und runter, hoch und runter, nehme die Flasche, kippe Wein in den Nabel, wundere mich, wie viel da hineinpasst, plötzlich schreit mein Weinkelch auf: "Igitt ist das kalt!", und ich komme aus dem Rhythmus und finde die Kommode und die Ohrringe gar nicht mehr so schön. Ob der Buchautor überhaupt weiß, was Frauen wollen oder ist die Meine nicht von dieser Welt? Na gut. Egal. Ich will nichts erzwingen. So nötig habe ich's nicht.
"Oh, ich wollte dich nicht erschrecken, mein Schatz.", entschuldige ich mich "ich dachte die Flüssigkeit würde deine Fantasie beflügeln. Tut mir leid."
"Ach ist nicht schlimm. Bin gleich wieder da. Muss nur kurz auf Toilette."

Nun weiß ich, wenn sie das sagt, macht sie sich frisch für die schönste Sache der Welt. Ich klappe das Sofa um, richte die Kissen her. Sie und ich zusammen vereint, so wie der Herr uns geschaffen hat. Bestimmt kommt sie halb nackt wieder zurück und dann... Sie kam auch zurück, im Negligee. Eine Augenweide.
"Ach, ich weiß gar nicht, was ich morgen zu Essen machen soll.", sinniert sie, gähnt und streckt sich gedankenverloren aufs Sofa. Ich schmeiße mich auf sie und zische: "Vielleicht Rollbraten oder Hackfleisch oder Nudeln mit Sahnesoße, du Luder."
"Herbert was ist los? Bist du betrunken?", fragt sie. "Du hast so rote Augen."

Danach verliere ich den Verstand, reiße ihr das Negligee vom Leib und tauche mit ihr für Augenblicke in eine andere Welt. Sekunden später tauche ich ernüchtert wieder auf und denke "Wegen so etwas machen sich manche Kerle zum Affen. Unglaublich."

 
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Hi querkopf!

Hoch und runter, hoch und runter, nehme die Flasche, kippe Wein in den Nabel, wundere mich, wie viel da hineinpasst,
Bruahahaha! :thumbsup:

Ansonsten fand ich die Geschichte leider zu bemüht. Aus dem Thema lässt sich grundsätzlich was machen, aber die Gags wollten bei mir einfach nicht zünden, was glaube ich größtenteils an den Dialogen lag. Die könnten um einiges bissiger sein. Auch im Text selbst sind einige Formulierungen einfach zu umständlich bzw. bemüht, z.b. hier:

Mir ist natürlich klar, worauf sie hinaus will. Dieses Zwinkern ist eindeutig genug.

ich dachte die Flüssigkeit würde deine Fantasie beflügeln.
Viel zu "wissenschaftlich" formuliert. So reden nicht mal Atomphysiker im Bett. :D

Lustig hätte ich es z.B. gefunden, wenn der Mann sich bei seinen Einkäufen die Frau in verschiedenen Dessous vorstellt, je nachdem was er gerade gekauft hat - z.B. beim Wein in fränzösischen Spitzen - und das seinen Kaufrausch immer weiter antreibt.
Ansonsten, und daran krankt die Geschichte deutlich, fehlt eine Ausarbeitung der beiden Charaktere und deren Beziehung. Die beiden bleiben für den Leser austauschbare Wachsfiguren.
Ändern könnte man das, indem man z.B. beschreibt, dass die Biedermeierkommode das schreckliche Erbstück der Tante Sowiesosine ersetzen soll, das die Frau so hasst, oder dass der Wein derjenige ist, den sie auch vor ihrer "ersten Nacht" getrunken haben (hier bitte romantische Erinnerungen einflechten). Vielleicht sind auch die Ohrringe gerade groß genug, um einen hässlichen Leberfleck am Ohr des Weibchens zu verdecken. Die Details sollten nicht um der Details willen da sein, sondern sie sollten etwas verdeutlichen.

Fazit: Stilistisch und inhaltlich verbesserungswürdig, papierflache Charaktere.

Seaman

PS: Oh, nachträglich noch ein herzliches Willkommen auf kg.de! Es gibt hier auch noch einen querkopp, mit dem hatte ich dich doch glatt verwechselt. Viel Spaß hier! :thumbsup:

 

kritik von s.h.

Danke s.h. für deine zum Teil sehr emotionale Kritik. Da scheint mir so etwas wie Verärgerung durch. Wenn das so ist, sollte die Geschichte wohl doch in die Rubrik Satire. Sie stellt durchaus menschliche Schwächen in Übertreibung dar, dessen Witz sich nicht jedem, schon gar nicht solchen, die sich betroffen fühlen, erschließt. Da diese Geschichte schon auf anderer Ebene auf recht positive Resonanz stieß, kann ich mit deiner Kritik leben. UND jede Geschichte hat seinen Leserkreis. Den einen spricht sie an, der andere findet sie eben platt. So wie auch Kritik dem einen etwas sagt und der andere kann nichts damit anfangen.

 

Diese Geschichte gehört eher in die Rubrik Satire, weil beinahe alles darin überzeichnet ist und der Protagonist sich selber auf den Arm nimmt. Allerdings haben meine Vorredner im Vielen recht, so zum Beispiel mit dem Hinweis auf die Entbehrlichkeit des ersten Absatzes.

Sonst finde ich die Geschichte als Einstand nicht schlecht – ich gebe zu, ich habe geschmunzelt -, herzlich willkommen auf dieser Seite.

Dion

 
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kritik b

Danke misterseaman auch für deine Kritik. Sie ist nun sachlicher als die von s.h.. Damit kann ich auch etwas anfangen.

 

Geschichte in Satire-Rubrik

Ich denke, die Geschichte sollte doch in die Rubrik Satire. Mit Ironie, Übertreibung und indirektem Angriff auf eine Verhaltensweise rechnet man dort wohl eher.

 

lukas_iskariot schrieb:
zwischen dem anfang
und dem ende
findet praktisch nichts statt, ausser genöle, wie man es von männergruppen her kennt, und alten witzen.
Na, na, Lukas, ein bißchen was geschieht doch:
querkopf schrieb:
Kurze darauf knie ich vor ihr, zieh ihr die Hauspantoffeln von den Füßen und beginnen ihre Fußsohlen zu massieren. In dem Buch "Wie werde ich ein perfekter Liebhaber" steht nämlich, dass irgendwo dort der Zugang zum G-Punkt liegt. Was auch immer das ist, es muss die Frauen wild machen. Der Autor beschreibt einen Fall, in dem eine völlig frigide Frau nach einer erotischen Fußmassage zur Nymphomanin wurde. "Ja", denke ich, "etwas nymphomaniger könnte ich sie jetzt schon gebrauchen. Vielleicht öffnet sie ihr Herz und ihre Bluse und dann…" Ich knete entschlossener, kräftiger, in der Hoffnung, den Zugang zu besagten Punkt zu finden. Aber anstatt ihr Herz, öffnet sie ihren Mund und lacht: "Hi, hi, hi, das kitzelt aber." Na bitte, da haben wir's wieder. Wie man kitzlige Frauenfüße auf 180 massiert, davon steht nichts in dem perfekten Buch. Es ist ein Last als Mann. Da gebe ich hunderte Euro aus, studiere Fachbücher perverser Autoren und am Ende hat die Dame des Hauses kitzlige Quanten. Aber mir ist's gleich. Ich bin schließlich nicht so ein geiler Bock wie der Schulze. Er sabbert jedem Rock hinterher. Pfui.
Zugegeben, es sind Gramatik- und Schreibfehler drin und die Gedankengänge des Protagonisten so wiederzugeben ist unbeholfen, aber die Szene hat was, man kann sie sich jedenfalls vorstellen, und ganz so fern der Realität kann sie nicht sein, sonst fänden die besagten Bücher keinen so reißenden Absatz. :D

Seid doch etwas gnädiger mit querkopf und seiner ersten Geschichte hier!

Dion

 

klärungsversuch

Eh wir uns überwerfen, darf ich mich an dieser Stelle doch verteidigen. Dazu muß ich in keiner Position sein. Oder wann darf ich mich gegen Kritik äußern?

lukas, was soll ich denn mit deinen Aussagen anfangen:

die dialoge sind, wenn nicht hölzern, dann derart furchtbar gekünstelt, dass selbst die "übertreibung", die dem text unterstellt worden ist kaum etwas retten kann, wie ich finde.

zwischen dem anfang und dem ende findet praktisch nichts statt, ausser genöle, wie man es von männergruppen her kennt, und
alten witzen.


Da steckt deine Meinung drin. Ja. Aber sachliche Kritik? Ich fasse es als Plattmacherei auf. Sorry.

Und noch mal, lukas, in welcher Position muss ich sein, um meine Meinung sagen zu dürfen?

+++

Zur Kritik von s.h.

An Punkt 1. deiner Kritik setzte ich gar nichts aus. Im Gegenteil. Texte müssen formal in Ordnung sein. Dafür danke ich dir.

Zu Punkt 2. Du stellst die Frage, wozu der Vorabkommentar in der Geschichte, beantwortest diese Frage aber auch gleich mit Mutmaßungen, was es nicht sein kann. Freilich in weiteren Fragen formuliert. Da erwartest du nicht wirklich eine Antwort?

Falls doch, dann gebe ich sie dir: Natürlich soll im ersten Abschnitt angerissen werden, was den Leser erwartet. Im Idealfall wecke ich damit Interesse, wenn man den ironischen Unterton bemerkt, der darin steckt. Einen Hinweis gebe ich mit der Formulierung „vollkommen lächerlich“. Und natürlich lassen sich Männer wegen der weiblichen Reize, um den kleinen Finger wickeln. Das ist ein Widerspruch, der nach Klärung ruft... aber vermutlich ungehört verhallt. Weil ihn niemand bemerkt hat. Meine Schuld.

Zu deiner nächsten Frage: „Dann die Geschichte selbst - was will die von mir? Was willst du als Autor von mir als Leserin?“ Ist doch recht einfach – ich möchte die Leser zum Schmunzeln bringen und unterhalten. Ich bin mir durchaus im Klaren, dass die Geschichte nicht jeden anspricht. Jede Geschichte hat eben seinen Leserkreis. Das wird bei aller Kritik vergessen.

Dann die Stelle, die mir zu unsachlich erschien:

Der Humor kommt mit einem derart bemühten Holzhammer um die Ecke und badet in wenig einfallsreichen Übertreibungen, dass mir eher gegenteilige Miene zu Gesicht stand.

Mitunter mutet es an, als hättest du eine Satire schreiben wollen. Betonung auf wollen - für eine Satire ist es mir wiederum zu platt.


Und offensichtliches mit noch offensichlicheren zu erklären, ist ein Stilmittel das Lächerlichkeit hervorruft. Und? Den einen ist es zu platt, den anderen amüsiert es.

Zu Kritikpunkt 3.

Wozu die Pocherei auf den Wein?
Nutz man nicht alkoholische Getränke, um jemanden sexuell gefügiger zu machen? Laß mal den Wein weg in der Geschichte. Es wäre ein wesentlicher Teil Herberts Instrumentariums weg, um seine Frau gefügig zu machen.

Unter deinem Fazit:

alle Anbahnungen zum Sex laufen ins Leere (ob das an ihrem Unwillen oder seiner Unfähigkeit liegt, wird nicht klar)

Es liegt weder am Unwillen noch an der Unfähigkeit sondern daran, dass die Frau immer eine Kleinigkeit findet, um die aufkeimende Stimmung abzutöten.

Und muß das Ende noch klären, ob sie ihn tatsächlich ran gelassen hat oder nicht? Wenn er ihr das Negligee vom Leib reist, weil er wahnsinnig geworden ist, kurz abtaucht und nach Sekunden ernüchtert wieder im Hier und Jetzt ist, welchen Klärungsbedarf gibt es da noch?

Dass du nach diesen vielen Mißverständnissen zum Text, dich weder unterhalten, noch amüsiert fühlst und auch deinen Horizont nicht erweitern konntest ist mir klar – den Schuh kann ich mir anziehen, weil ich mein Ziel bei dir als Leserin total verfehlt habe. Insofern muß ich dir danken, dass du meine - für dich sinnlose Geschichte - bis zu Ende gelesen hast.

Und auch an dich die Frage: In welcher Position muß ich sein, um dir meine Meinung sagen zu dürfen? Das ist übrigens keine ironische Frage. Ich muß mich an die Sitten in diesem Forum erst heran tasten.

Erklärung zum Text:
Meine Absicht war, in dem Mann (Ich-Erzähler) einen Widerspruch anzulegen. Der Widerspruch zwischen dem, was er sagt und dem, was er tut.
Seine Sprache ist bewußt gekünstelt gewählt, um ihm etwas altes, biederes zu verleihen, dem entgegen seine Lüsternheit und niedere Begierde gestellt wurde.

Die Frau tritt dagegen unabsichtlich als Sexkiller auf. Es sind immer Kleinigkeiten, die sie aus der erotische Atmosphäre bringt. Ist das noch niemanden so gegangen. Hat das so wenig Wiedererkennungswert?

Am Ende ein versöhnliches Dankeschön, an alle die sich diese „schlimme“ Geschichte angetan haben. Auch wenn ich auf diesem Portal Neuling bin, darf ich doch meine persönliche Meinung los werden – ohne das jemand in Hochmütigkeit verfällt. Oder ich muß lernen, damit umzugehen. Besserung versprochen!

 

schade

Schade. Ich hatte mir den Einstieg bei kurzgeschichten.de mit weniger Gegenwind vorgestellt. Vor allem deratige Mißverständnisse wie mit s.h... Ich fürchte, ich habe den Einstieg hier vermasselt, was?

Aber ist es eine so unverschämte Schlußfolgerung, zu sagen, das jede Geschichte einen bestimmten Leserkreis anspricht, zu dem der eine gehört und der andere nicht? Und darf ich meine Schreibe nicht verteidigen, auch wenn ich gegenüber anderen "primitives Zeug" verfaßt habe?

Tut mir leid, wenn das mißverstanden wurde. Ich möchte noch mal um versöhnliches Einlenken bitten. Gerade gegenüber s.h. Vielleicht drückst du für einen Einsteiger beide Augen zu. Das wäre wahre Größe. Und vielleicht kann ich später, wenn "ich groß geworden bin" hier auch das Forum bereichern. Wäre das nicht in aller Sinn? :hmm:

 

@querkopf

Ich fürchte, ich habe den Einstieg hier vermasselt, was?
Mitnichten. Gegenteilige Meinungen sind höchst konstruktiv.

Wichtig ist, die Kritik nicht persönlich zu nehmen. Dabei haben Autoren und Kritiker auf einen sachlichen Umgangston zu achten. Das ist natürlich eine Grundvoraussetzung. Als oberste Prämisse gilt es, die Geschichte und nicht den Autor oder Kritiker zu bewerten - egal in welcher Hinsicht.

Wenn jemand meint, mißverstanden worden zu sein, dann kann das auf höfliche und sachliche Art oder auf persönliche (meist dann beleidigende) geregelt werden.
Es ist richtig und wichtig, auf die Kommentare einzugehen, egal in welcher Form dies geschieht. Manche Dinge gehören jedoch nicht in die Öffentlichkeit dieses Forums. Und damit spreche ich alle an, die ihre Kommentare auf Kleinigkeiten der Geschichte beziehen oder nur noch auf den vorangegangenen Kommentar reagieren, ohne etwas zur Geschichte zu sagen.

Falls also weiterhin Klärungsbedarf zur Geschichte besteht, ist dies alles in einer PN am besten aufgehoben.

Ich bitte also alle wieder zum Thema - die Geschichte an sich - zurückzukehren.

 

Tach Querkopf!

Was ein Einstand! Ich weiß gar nicht, worauf ich zuerst eingehen soll – auf die Geschichte, oder auf das, was sie hier nach sich zieht. Vor mir liegt ein riesiger Fettnapf, und ich weiß nicht, wie ich ihn umgehen kann. Also, ein Herz gefaßt und ... [Flatsch[/i]

Zum Umgang mit Kritik:

Erstens: Wir als Schreiber sollten uns immer fragen, was wir davon erwarten, wenn wir in diesem Forum unsere Geschichten präsentieren. Wo liegt unsere Absicht, wo unser Gewinn? Wollen wir die Leser nur unterhalten? Oder wollen wir auch eine Rückmeldung? Was erwarten wir von der Rückmeldung? Hinweise, wie man es – aus der Sicht des jeweiligen Lesers – besser machen könnte? Oder sind wir vielleicht doch nur auf der Jagd nach Komplimenten? Wenn wir uns selbst diese Fragen ehrlich beantworten können, dann gehen wir auch ganz entspannt mit Kritiken um.

Zweitens: Kritik wird es immer geben – gute wie schlechte. Mit guten Kritiken ist leicht Umgehen. Selbst dann, wenn sie hanebüchener Humbug sind. Mit Schlechten – da wird´s anscheinend schwierig.
Angenommen wir wollen in unserer Geschichte Aussage A durch Stilmittel 1 verdeutlichen. Der Kritiker hingegen liest Aussage B heraus und erkennt das Stilmittel nicht. Wo liegt der Fehler? Beim Kritiker, der unser gottgleiches Talent nicht erkennt? Beim Kritiker, der der falschen Zielgruppe angehört (denn immerhin hat eine andere Zielgruppe unser Werk ja schon abgesegnet)? Beim Kritiker, der nicht genügend schriftstellerisches Grundwissen hat, und deswegen Stilmittel 1 nicht zu erkennen vermag? Scheißdreck. Es liegt an unserer Geschichte, und an nichts anderem. Stilmittel 1 war anscheinend nicht gut genug umgesetzt, um den Kritiker Aussage A näherzubringen. Wir wollten etwas bestimmtes ausdrücken und sind gescheitert – als Schreiberlinge. Es nützt nichts, wenn wir unsere Geschichten toll finden, weil wir ein ganzes Arsenal schriftsteller Finten verfeuert haben. Der Leser ist ausschlaggebend.
Also, niemand soll seine Seele verkaufen, nur um bei möglichst vielen Lesern zu punkten. Aber wir sind hier nun mal keine Profis, die reich an Erfahrung auf dutzende Veröffentlichungen zurückblicken können. Wir suchen noch unseren Weg. Und dafür ist es unerläßlich, Kritiken hinzunehmen; sie zu überdenken; den Fehler zuerst beim eigenen Schaffen zu suchen.
Und wenn wir nicht einverstanden sind mit der Art und Weise, wie Kritik gezeigt wird? Herrje ... Größe zeigen! Fuß vom Gas! Wir können aus einer bestimmten Kritik keinen konstruktiven Beitrag herauslesen? Na und? Lesen wir halt die Nächste. :)

So, nu sind die Pferde mit mir durchgegangen. Der Schwulst da oben ist natürlich nur meine Meinung und ganz allgemein gehalten!

Aber nu zur Geschichte:

Hmmm, jetzt hab ich so viel Krempel über Kritiken geschrieben, daß ich stimmungsmäßig gar nicht mehr in Deiner Geschichte bin. Ich fürchte, Du mußt entschuldigen, wenn ich mich ganz knapp fasse: Ich fand´s gut. Ich war gut unterhalten. Den ersten Absatz würde ich drinlassen. Mehr Zeilenumbrüche würden das Lesen erleichtern. Die Kosenamen, die der Prot seiner Frau gibt, würde ich komplett in die wörtliche Rede verfrachten und ihn außerhalb dieser nur neutral von „ihr“ reden lassen. So käme sein Zwiespalt gloobe ick besser zur Geltung. „... dieses oder jenes oder etwas anderes ...“ hat mich an „This, that, and the other ...“ aus Seinfeld erinnert – was, auch wenn es unbeabsichtigt war, immer gut ist. Ansonsten finde ich sogar, daß der Text ruhig noch mehr Übertreibungen vertragen könnte.
So, das war die Kurzfassung. Ich fand´s gut.

Ich will nur noch Kurt Tucholsky zur Lektüre empfehlen, um zu lernen, wie man satirisch perfekt zu Werke geht.

Bis denne, und viel Spaß noch auf dem Forum! :)

 

danke für die mühe

Hallo Fischstäbchen, flashbak, Leser und Kritiker,

danke für eure Aufnahme in kg.de und besten Dank für eure ausführliche Rückmeldung. Die ersten Befindlichkeiten haben sich nun bei mir gelegt. Auch Dank eurer Ausführungen. Und, ja das sehe ich mittlerweile ein, muss man auch den Kritikern danken, denn sie lesen von Anfang bis Ende und nehmen sich zudem die Zeit, ihre Kritik zu formulieren... und wenn die Geschichte nicht so wirkt, wie ich es beabsichtige, muss ich mir den verdammten Latschen anziehen. Merci also nochmals an alle.

 

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