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Herr Thaddäus

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15.12.2004
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Herr Thaddäus

Herr Thaddäus erwachte an diesem besonderen Morgen schon um sechs Uhr. Da er sich eigentlich vorgenommen hatte, bis 8.30 Uhr zu schlafen und ihr so frisch und munter entgegentreten zu können, drehte er sich noch eine halbe Stunde schuldbewusst in seinem Bett hin und her, bis er um 6.30 endlich aufgab, indem er aufstand. Er blickte aus dem Fenster. Morgentau lag auf seinen Pflanzen und ein feiner Nebel zog über den Gartenteich, der nach Herrn Thaddäus Meinung wegen seiner Größe aber eigentlich "kaum der Rede wert" war. Herr Thaddäus versuchte sich immer mit Kleinigkeiten abzulenken, das half ihm über seine ständige Nervosität hinweg. Eine Fliege an dem Fenster, welches den Tau auf den Pflanzen in seinem Garten sowie den kleinen, eigentlich nicht nennenswerten kleinen Teich zeigte, erregte als nächstes die Aufmerksamtkeit von Herrn Thaddäus. "Wie sie hier wohl reinkommt? Ich habe doch heute Nacht alle Türen und Fenster geschloßen. Und gestern hätte ich sie doch bemerken müssen" dachte er. Herr Thaddäus öffnete das Fenster, welches den Garten und den ... zeigte, und versuchte die Fliege mit einer hastigen Geste nach draußen zu befördern.
Sieben Uhr. "Ich sollte mich waschen," dachte Herr Thaddäus, und ging in sein Badezimmer. Im Spiegel betrachtete ihn eine fremde Gestalt. "Ich habe ein Allerweltsgesicht" sagte Herr Thaddäus zu sich selbst, dann setzte er sich auf den Badewannenrand, der sich genau gegenüber des Waschbeckens befand, und starrte auf den tropfenden Wasserhahn. "Das ist mein Leben..." sagte Herr Thaddäus wieder zu sich selbst, "die Zeit tropft so vor sich hin, aber ändern, ändern tut sich nichts."
Die Tageszeitung war noch nicht da, also warf er auch keinen Blick in sie. Die Kaffeemaschine war Herrn Thaddäus angenehmer als der tropfende Wasserhahn, denn "die Kaffeemaschine tut so, als sei noch jemand im Haus. Wer macht schon für eine Person Kaffee? Kaffee macht man immer für mindestens zwei Personen." Herr Thaddäus verlor sich auf dem Foto welches am Kühlschrank hing, und welches ihn mit einer jüngeren Dame zeigte, die zusätzlich auch noch sehr attraktiv aussah. Herr Thaddäus seufzte.
Acht Uhr. Nur noch eine Stunde. Herr Thaddäus kramte einen Anzug aus dem Fach seines Wandschranks. Der Anzug war schwarz, das Hemd dazu jedoch lila und die Krawatte weiß. "Eine scheußliche Kombination," dachte Herr Thadäus, "aber es sind ihre Lieblingsfarben." Herr Thaddäus hatte diverse Ratgeber über das Krawattenbinden in seinem Bücherregal neben dem Wandschrank stehen. Er hatte sich diese Bücher nicht gekauft um perfekt Krawatten binden zu können, sondern einfach, weil er mit der Betrachtung der verschiedenen Krawatten in diesen Büchern Stunden verschwenden konnte, die er sonst in Nervosität hätte verbringen müßen. Seltenen Besuchern sagte Herr Thaddäus immer, er hätte die Bücher geerbt, und er sei einfach immer noch nicht dazu gekommen, sie endlich wegzuwerfen.
Im Badezimmer schmierte sich Herr Thaddäus Gel in die Haare und kämmte sie dann nach hinten. "Wenigstens nicht Allerweltsfrisur" dachte Herr Thaddäus. Es war viertel vor neun. Mit einer Schere bewaffnet ging er in den Garten, schnitt einige Rosen und anderes Gewächs, und legte sie dann zu einem Strauß zusammen, welchen er mit Papier umwickelte. Aus Unaufmerksamkeit wäre er dabei fast in den ..., aber das war nicht der Rede wert.
Um Punkt neun fuhr sein Taxi vor. Er stieg ein und legte die Blumen auf den Rücksitz. "Zum Flughafen..." sagte Herr Thaddäus ein wenig laut, doch der Fahrer bemerkte es nicht, weil er wissend lächelnd die Blumen auf dem Rücksitz betrachtete. "So schöne Blumen. Sie müssen wunderschöne Freundin haben." Herr Thaddäus antwortete nicht, er hatte sich schon zu sehr auf den Ausweis des Taxifahrers konzentriert.

 

Hi Jack K.!

Nach dem Lesen hatte ich ein riesiges Fragezeichen im Kopf :confused:
Wie geht es weiter?
Also deine Beschreibungen und die Gefühle von dem Protagonisten find ich recht interessant. Sie werden auch während der Geschichte immer besser. Er ist sicherlich ein "hoch interessanter" Zeitgenosse.
Aber .......... es fehlt einfach der Schluss, oder bin ich einfach nur zu dämlich, um ihn in der Geschichte zu finden?

Bitte um Aufklärung!
Gruß,
Theo

 

Hallo Jack und herzlich willkommen! :)

Mich lässt Deine Geschichte ebenfalls etwas ratlos zurück. Du gibts Dir so viel Mühe bei der Charakteriseriung von Herrn T., das ist wirklich gelungen, aber inhaltlich ist halt nichts an dieser Geschichte, die diesen Aufwand rechtfertigt - man hat das Gefühl, mit einem Charakter in der Luft zu hängen. Wenn es doch einen Hinweis geben sollte, so bin ich schon die zweite, die ihn glatt überlesen hat, und Du könntest ihn etwas offensichtlicher gestalten.

Mit einer Scheere bewaffnet
Schere
Du könntest einige Male "Herr Thaddäus" vermeiden, durch er ersetzen - das wirkt auf mich sonst etwas plump.

schöne Grüße
Anne

 

Hallo Jack,

auch bei mir bleiben Fragezeichen, nachdem ich deine Geschichte gelesen habe.

Ich glaube wir haben alle drei nichts übersehen. Es fehlt etwas und zwar das Ende.

Wer ist die Person, die den Blumenstrauß erhalten soll? Ist es die Frau, von der ein Bild am Kühlschrank hängt?
Auch hier lässt du den Leser im Unklaren, wer diese Unbekannt eigentlich ist.

Dein Prot kommt mir etwas trottelig vor. Ein Mann der viel Zeit hat und nichts damit anzufangen weiß, außer vielleicht sich um den Garten und den "kaum der Rede werten" , du weißt schon was, kümmert. Das hast du ja gut herausgebracht.

Aber ich erkenne nicht, was du uns Lesern mit deiner Geschichte sagen willst. Vielleicht kannst du es ja mal erklären. Es muss ja nicht gleich heißen "und die Moral von der Geschichte", aber einen gewissen Zweck muss sie doch erfüllen. Den kann ich leider nicht sehen.

Viele Grüße

bambu

 

Hi.
Ich wollte mit meiner Geschichte eigentlich gar nichts sagen. Mit dem fehlenden Ende habt ihr Recht denke ich, ich musste aufhören weil ich mit jemandem was machen wollte...und deswegen die Geschichte schnell zu Ende bringen. Ich lass mich aber auch nicht ganz überzeugen, dass man die Geschichte nicht so enden lassen kann. Es ist nur eine Momentaufnahme aus einem Leben. Ich wollte eigentlich eine Liebesgeschichte daraus machen. Ein Mann der seine Frau/Geliebte vom Flughafen abholt. Dann ist aber etwas anderes daraus geworden. Wieso weiß ich nicht.
bis dann.

 

Hallo Jack,

was deiner Geschichte fehlt, ist das tragische Moment. Dein Protagonist ist relativ gut charakterisiert - mit kleinen "Ticks" wie den Krawattenbüchern, die über die Nervösität hinweghelfen. Ich habe mich, als Herr T. das Haus verließ, tatsächlich mit einem Anflug von Spannung gefragt, was wohl passiert. Dein Protagonist ist viel zu phlegmatisch geraten, als dass die Story in eine einfache Liebesgeschichte münden könnte (meiner Meinung nach). Wie wäre es, wenn rauskommt, dass der Protagonist ein blind date hat, mit einem Mann statt einer Frau? Oder dass er, als er gerade vor seiner Angebeteten steht, einen Anfall der Krankheit (zum Beispiel Epilepsie) bekommt, die die Nervösität bei ihm verursacht?

Deine Story ist es wert, noch einmal überarbeitet zu werden.

Gruß,
tobbi

 

Hallo Jack,

ich finde deine Antwort sehr originell.

Aber trotzdem versuch etwas aus der Geschichte zu machen.

Viele Grüße

bambu

 

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