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Herrin im Haus

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14.10.2001
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Herrin im Haus

Herrin im Haus

Ich trat ein. Der durchdringend künstliche Geruch ihres Parfüms hing noch in der Luft. In der Küche hörte ich ein Klirren.
„Vater?“, fragte ich in die Dunkelheit.
Aber er war noch unterwegs. Ich musste mir das Geräusch eingebildet haben.
Als ich die Tür zum Wohnzimmer aufstieß, glaubte ich am Rande meines Blickfeldes eine huschende Bewegung wahrzunehmen. Rechts, wo ihr Sessel stand.
Schnell machte ich Licht.
Natürlich war keine Spur von ihr zu entdecken! Wie auch? Schließlich starb sie vor drei Tagen.
Ich setzte mich aufs Sofa und schlug die Zeitung auf. Gerade wollte ich anfangen zu lesen, als ich hochfuhr. Dieses leise Klacken! Wie immer, wenn sie die Brillenbügel zusammenklappte.
Ich sah zu dem kleinen Tisch neben ihrem Sessel. Die Lesebrille lag ordentlich da, so als hätte Mutter sie eben erst dort abgelegt.
Im gleichen Augenblick kam Vater nach Hause. Endlich! Zum Glück hielt er sich gut, sogar viel besser, als ich erwartet hatte. Ich wollte ihm die Identifizierung der Leiche abnehmen, aber er hatte darauf bestanden, selbst hinzugehen.
Ich lief ihm entgegen, warf meine Arme um seinen Hals und gab ihm einen Kuss.
Er ließ sich von mir zum Sofa führen. Wir setzten uns und ich schmiegte mich an ihn.
„Sie sind sich noch nicht sicher“, erzählte er.
Ich streichelte sein Gesicht.
„Die Bremsen waren jedenfalls in Ordnung.“
„Aber die Straße ist sehr kurvenreich“, warf ich ein. „Ein Augenblick der Unachtsamkeit - und schon ist es geschehen.“
Er blickte mir direkt in die Augen. „Sie haben da was gefunden, an ihrer Schläfe.“
Ein lautes Scheppern draußen ließ uns zusammenfahren. Wir rannten zur Balkontür. Auf den Fliesen lagen Scherben. Trotz der Windstille musste ein Glas Cola vom Tisch gefallen sein. In der Lache auf dem Boden klebte eine tote Wespe.
Wir schauten uns an. Vaters linke Augenbraue zuckte, wie immer, wenn er beunruhigt war.
Ich tätschelte seinen Arm. „Das haben wir gleich“, sagte ich und begann die Scherben einzusammeln.
„Vorsicht, mein Liebling“, warnte er mich, „ich möchte nicht, dass du dich verletzt.“ Der Gute! Er war immer so besorgt um mich!
Ich lächelte zu ihm hoch.
Er hockte sich neben mich. „War es eigentlich dein Glas?“
Ich wollte nicht, dass er sich quälte. Er sollte sich keine unnötigen Gedanken machen. „Sicher hat Mutter es stehen lassen“, antwortete ich.“
„Nie im Leben! Sie hat immer alles sofort aufgeräumt.“
Das stimmte. Ihr Sinn für Ordnung und Anstand war für uns sehr belastend gewesen. Ständig hatte sie uns damit in den Ohren gelegen.
„Wenn es Mutters Glas nicht war, muss es dein Glas gewesen sein“, stellte ich fest.
„Nein.“
Langsam wurde es mir zu viel. „Keine Ahnung, woher das Colaglas kommt“, fuhr ich ihn an. Gleich darauf tat es mir Leid. Er war doch mit seinen Nerven am Ende! Ich durfte nicht so barsch zu ihm sein!
Die Wahrheit war, dass ich auch nicht wusste, woher dieses Glas kam. Meins war es jedenfalls nicht. Mit Cola hatte ich zwar mehrere Wespen gefangen, die zwei Gläser dann aber abgedeckt und mitgenommen.
Als Vater und ich uns gerade wieder aufs Sofa setzen wollten, lief jemand mit festen Schritten durch den Flur. Es klang, als ob Mutter nach Hause gekommen wäre. Vater dachte offenbar dasselbe. Er wurde blass.
Ich legte den Finger auf die Lippen, nahm ihn bei der Hand und zog ihn zur Tür. Mit einem Ruck riss ich sie auf und knipste das Licht an.
Im Korridor war niemand zu sehen. Nur ein Mantel an der Garderobe schaukelte heftig, als ob ihn gerade jemand angestoßen hätte. Mein Mantel. Während wir noch darauf starrten, glitt er vom Bügel und fiel auf den Boden. Wie eine tote Hülle lag er da.
Etwas Silbernes hing aus der Tasche. Wir stürzten gleichzeitig darauf zu.
Vater war schneller. „Was ist das für ein Autoschlüssel?“
Ich zuckte die Schultern.
„Du musst es doch wissen! Schließlich war er in deiner Manteltasche.“
Ich dachte kurz nach. „Jetzt fällt es mir wieder ein“, antwortete ich. „Es ist der Zweitschlüssel zu Mutters Wagen. Ich hatte mir das Auto ausgeliehen. Aber bevor ich ihr den Schlüssel zurückgeben konnte ...“ Ich schluckte. Auf meinem Gesicht konnte ich sie förmlich spüren, die heißen Fragen, die in seinen Augen brannten.
In dieser Nacht wälzte ich mich schlaflos in meinem Bett hin und her. Ich sah Mutter vor mir, wich im Geiste vor ihrer hageren Gestalt zurück, duckte mich unter ihrer herrischen Stimme. Wie hatten wir darunter gelitten, dass sie dem Geheimnis auf die Spur gekommen war!
Und dann hatte ich diese Idee! Ich legte mich auf den Rücken. Mein Plan erfüllte mich immer noch mit Stolz. Es hatte alles geklappt wie am Schnürchen. Als uns die Nachricht von ihrem Tod erreichte, hätte ich jubeln können.
Wieder fiel mir das zerbrochene Glas ein und der Mantel auf dem Flur.
Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen und das Licht flammte auf. Vater stand im Türrahmen, die Augen weit aufgerissen. Er stammelte etwas, das ich nicht verstehen konnte.
Ich setzte mich im Bett auf und streckte ihm die Arme entgegen. Er taumelte auf mich zu, ich zog ihn zu mir herunter, küsste und streichelte ihn. Er keuchte. Dann beruhigte er sich.
„Ich habe Mutter gesehen“, wisperte er.
„Du hast geträumt.“
Er richtete sich auf. „Das war kein Traum. Sie sah merkwürdig fremd aus, und trotzdem habe ich sie sofort erkannt.“ Er stockte. „Sie wollte mir etwas zeigen. Sie deutete immerzu auf ihre Schläfe.“
„Und?“
Vater sah mich an. Seine Finger spielten unruhig mit dem Bezug der Bettdecke.
„Da war eine rote Stelle“, flüsterte er. „Ein Fleck, verstehst du?“
„Nein.“ Aber das stimmte nicht. Ich verstand genau.
Vaters Worte waren kaum zu verstehen. „Auch der Pathologe hat es erwähnt.“
„Was?“
„Den Insektenstich und dass sie allergisch gewesen sein muss.“
„Na und?“, fragte ich.
Vater holte tief Luft, ehe er weitersprach. „Dir ist klar, was das bedeutet. Und mir auch.“
Ich schwieg. Was sollte ich dazu sagen? Natürlich wusste ich genauso gut wie er, dass der Pathologe Recht hatte. Mutter hatte hysterische Angst vor Wespen gehabt, weil sie allergisch gegen ihr Gift war. Hochallergisch sogar.
„Mit Cola lockt man Wespen an.“ Vater sprach fast wie in Trance. „Und mit einem Zweitschlüssel öffnet man Autotüren.“
Er war also dahinter gekommen: dass ich die Wespen in ihr Auto geschmuggelt hatte. Mindestens sechs oder sieben. Und dann war es sogar noch besser gelaufen, als ich gehofft hatte: Die Viecher erschreckten sie auf der schmalen, steilen Straße, die von unserem Haus in den Ort hinunterführte, zu Tode. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sie stürzte in den Abgrund und starb – ob an dem Wespenstich oder an ihren Verletzungen, das war letztendlich nicht wichtig.
Ich starrte vor mich hin. Vater schwieg ebenfalls. Dann riss ich mich zusammen. „Komm mit!“ Ich stand auf und zog ihn hoch. Hand in Hand gingen wir in sein Schlafzimmer. Vor der Tür blieb er unschlüssig stehen. Mit einem Ruck zog ich sie auf.
Der Raum war so stickig, dass mir die Luft wegblieb. Wir standen dicht aneinander gedrängt in der dumpfen Stille und sahen uns um.
Aus einer Zimmerecke fuhr plötzlich ein dunkler Schatten auf uns zu und trieb uns auseinander wie eine heimtückische Sturmbö.
Vater schrie auf.
Ein böses Knurren erfüllte den Raum.
Er griff nach meiner Hand. Ich erschrak, denn seine Finger waren so kalt wie die eines Toten.
Ein Kopf trieb auf uns zu mit dem strengen Gesicht meiner Mutter. Ich erkannte die harten Linien, die sich von den Nasenflügeln bis zu den Mundwinkeln zogen. Deutlich sah ich auch den flammendroten Fleck auf ihrer rechten Schläfe. Dicht vor unseren Augen verzerrte sich das Gesicht zu einer zornigen Fratze und verschwamm.
Vater schrie erneut.
Ich legte meinen Arm um ihn und drückte ihn fest an mich.
Wie ein kalter Schatten fiel etwas von der Decke auf uns herab. Ein Sausen umgab uns.
Ich erhob meine Stimme. „Vater hat verstanden, was du ihm zeigen wolltest. Er weiß, wie du gestorben bist.“
Das Brausen schwoll an.
Ich küsste ihn auf den Mund. „Doch er wird mich schützen“, schrie ich, um das Jaulen zu übertönen, das unseren Kuss begleitete. „Keiner wird unser Familiengeheimnis je erfahren.“
„Im Leben konnte sie uns nicht trennen“, flüsterte Vater mir ins Ohr, „und auch im Tode wird es ihr nicht gelingen.“
„Hast du gehört, was er gesagt hat?“ Meine Stimme überschlug sich. „Nichts wird sich ändern.“
Das Geräusch verebbte. Schließlich war nur noch ein leises Zischen zu vernehmen. Der schwarze Schatten wurde hauchfein und durchsichtig.
Ich fasste Vater da an, wo er es gern hatte. Das gab ihm Kraft.
„Verschwinde!“, rief er mit heiserer Stimme.
Die rauchige Wolke zerplatzte. Graue Dunstfetzen schwebten durchs Zimmer und lösten sich nach und nach auf.
Vater öffnete das Fenster und kühle Luft strömte zu uns herein.
In dieser Nacht teilten wir ungestört das Ehebett. Zum ersten Mal.

 

Lieber Sim,
danke, dass du dir auch die zweite Geschichte angesehen hast. Schön, dass sie dir gefällt. (Die Paradiesrallye habe ich übrigens überarbeitet. Vielleicht gefällt sie dir ja jetzt besser.)
Mir ist zum Glück im Leben so was nicht passiert, aber auch ich - wie sicher die meisten Menschen - empfinde Inzest natürlich als etwas Schreckliches. Ich wollte versuchen, über dieses Thema so zu schreiben, dass dieses Verhältnis innerhalb der Geschichte nachvollziehbar wird.
Die Fehler habe ich schon verbessert, vielen Dank!
Viele Grüße!
Jakobe

 

Hallo Jakobe,

ich bin zwar keine Psychologin, aber habe doch nun schon durch Fachleute einiges über das Thema Inzest erfahren. Mir ist kein einzelner Fall bekannt, in dem das Opfer das Zusammensein mit dem Täter bewußt forciert. Aber da lange ich auch ein heißes Eisen an und will das nur am Rande bemerkt haben.

Mir taucht die Mutter zu oft als Geist auf...dezentere Hinweise fände ich spannender für die Geschichte.

Ich sehe die Rolle des Vaters auch nicht ganz klar, weil er sie anfangs so kritisch -detailliert nach dem Unfallhergang befragt, so dass nicht klar wird, auf welcher Seite er steht.

Die Wespen-Idee ist gut, insgesamt habe ich aber mit der Familienstruktur der Prots Probleme, weil ich nicht weiß, wie sie zueinander stehen.

Liebe Grüße
ber

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Bernadette,
ich bin auch keine Psychologin, aber ich wollte auch kein Lehrstück über Inzest für eine psychologische Fachzeitschrift oder Ähnliches verfassen. Ich wollte auch keine typischen Familienstrukturen darstellen. Ich wollte einfach eine Geschichte schreiben. Niemand kann vor allem im Bereich menschlichen Verhaltens sagen: "Ich kenne mich aus." Es gibt tatsächlich nichts, was es nicht gibt. Wer weiß, ob es nicht irgendwo solch einen verdorbenen Charakter wie díe Tochter in meiner Geschichte gibt? Ist das unvorstellbarer als jemand, der ein Kind vergewaltigt und tötet? Und doch gibt es Letzteres. Man wird aber nicht so schnell erfahren, ob es Töchter gibt, die ihren Vater oder Stiefvater verführen, denn ein solcher Fall kommt nicht so schnell zur Anzeige wie die Vergewaltigung und Tötung eines Kindes.
Auch muss man ja wohl einen Unterschied machen zwischen einer Geschichte, die mit dem Anspruch auftritt, die Wirklichkeit abbilden zu wollen, und einer Geistergeschichte so wie diese hier.
Ich glaube, man muss sich manchmal auch einfach auf einen Text einlassen und nicht alles ablehnen, was die eigene bescheidene Kenntnis übersteigt. Wie langweilig wäre es, wenn alle nur über das schrieben, was sie kennen. SF z. B. oder Fantasy müssten sofort gestrichen werden.
Tut mir Leid, das Argument, dass du noch nie von so was gehört haben, kann ich nicht akzeptieren. Das reicht mir nicht als Kriterium für eine gute bzw. schlechte Geschichte.
Viele Grüße!
Jakobe

 

Hallo Jakobe,

ich mische mich da noch einmal ein, wenn es recht ist.

Es gehört entwicklungspsychologisch sogar dazu, dass Kinder versuchen, ihren gegengeschlechtlichen Elternpart zu beflirten oder zu "verführen". Eben, da es Kinder sind, liegt die Haltung dazu allerdings in der Verantwortung der Eltern. Es ist nicht ungewöhnlich, dass schwache Personen, wie der Vater, dieser Verantwortung nicht entsprechen. Entwicklungspsychologisch ist an deiner Geschichte also nichts auszusetzen. :)

Lieben Gruß, sim

 

Lieber sim,
das wusste ich nicht. Mir selbst kam die ganze Geschichte ziemlich abenteuerlich vor. Aber, wie gesagt, ich hätte kein Problem damit, auch mal eine etwas abstruse, ungewöhnliche Geschichte hinzunehmen. Dafür sind es Geschichten und keine fachwissenschaftlichen Aufsätze oder Tatsachenberichte.
Viele Grüße!
Jakobe

 

Liebe Jakobe,

ich habe mit meinem Einwand deine Geschichte nicht abgelehnt und sie dadurch gut oder schlecht befunden. Ich sehe die Möglichkeit, mit Threads Gedanken, die einen beschäftigen, wenn man eine Geschichte liest, weiterzugeben.
Du hast recht mit dem

Niemand kann vor allem im Bereich menschlichen Verhaltens sagen: Ich kenne mich aus. Es gibt nichts, was es nicht gibt.
völlig recht.

Die Möglichkeit, mit Schreiben alle Facetten auszuloten, sollen durch die erfahrene Realität auch nicht eingeschränkt werden; falls ich das für dich so rübergebracht habe, möchte ich das revidieren.

Lieber Gruß
bernadette

 

@Jakobe:
Danke für die beiden Plädoyers für's Schreiben, so wie es nunmal ist. Ich glaube, bei manchen meiner Geschichten werde ich diese Sätze - mit Deiner Erlaubnis - gern mal zitieren. Du hast das schön deutlich gesagt.

Ich möchte nicht falsch verstanden werden, denn ich bin durchaus für Kritik an Form, Inhalt / Sprache / Thematik. Aber man muss sich eben auf Prosa einlassen. Sonst sollte man den National Geographic lesen - auch sehr schön geschrieben und erzählt, aber "realistischer" ;)

Zum Thema der verführenden Kinder / Stiefkinder:

1. gibt es solche Fälle tatsächlich, davon habe ich durchaus shon gehört (in Aufsätzen in Fachzeitschriften, Thema: Strafbarkeit von Verführung Minderjähriger etc... wo sowohl "Täter" als auch "Opfer" sagen, dass das von dem Kind ausging .... - wir brauchen nicht über die Verteilung von Verantwortung zu sprechen, oder zu diskutieren, ob es strafbar sein sollte - darum geht es in Deinem Text nicht.)

2. hast Du ja auch die Motive der Tochter für diese Beziehung nicht erklärt.
Sollte es ein Stiefvater gewesen sein, wäre das ja nun nicht wirklich ungewöhnlich und unwahrscheinlich. Auch bei einem "echten" Vater.... naja, hinter der "Beziehung" mag ein wirklich tiefes psychologischen Phänomen stecken. Vielleicht hat sie unterbewußte Motive, die weit jenseits von Liebe oder auch nur Zuneigung liegen.

Fazit: Schon in der "realen Welt" ist all das vorstellbar. In Prosa ist es "völlig normal" und schön zu lesen.

Lieben Gruß,
Frauke

 

Liebe Frauke,
ich bin wirklich froh, dass du mir zustimmst!. Genau wie du bin ich sehr an Kritik interessiert, und es gibt keine Geschichte, an der nicht noch einiges bis vieles verbessert werden könnte.
Kritiker sollten aber m. E. auf zweierlei achten:
Einmal, dass sie den persönlichen Stil des Autors respektieren. Mir wurde z. B. öfter vorgeworfen, mein Stil wäre altbacken. Es mag ja sein, dass einige das so empfinden, aber es ist nun mal mein Stil. So drücke ich mich aus. Man kann auch niemandem sagen: "Sprich langsamer, lauter, mit tieferer Stimme" usw. Das klappt auch nicht. Denn eins darf ein Autor auf keinen Fall tun: Er kann zwar experimentieren, aber er darf sich nicht verstellen.
Und was die Denkbarkeit der erzählten Ereignisse betrifft, so muss man genau unterscheiden.
- Will der Autor realistische Ereignisse schildern? Dann müssen auch die Details stimmen. Ich ärgere mich z. B. immer, wenn jemand über Schule schreibt und ich an Einzelheiten erkennen kann, dass er von Schule überhaupt keine Ahnung hat.
- Oder will der Autor ein rein fiktives Setting schaffen? Auch dann muss die Geschichte in sich stimmig sein, d. h. es dürfen keine Brüche in der Logik der Geschichte auftreten. Aber in einem solchen Fall kann der Kritiker nicht sagen: "Das kenne ich nicht, davon habe ich noch nie gehört, also ist es falsch."
Im Übrigen bin ich nicht dafür, dass man in einer Geschichte jedes Detail erklärt, begründet, rechtfertigt. Das meine ich mit "sich auf eine Geschichte "einlassen". Der Leser muss auch einfach mal was hinnehmen können, wenn es denkbar ist.
In letzter Zeit habe ich manchmal hier das Gefühl, dass einige Kritiker auf Biegen oder Brechen ein Haar in der Suppe finden wollen, und oft sind die Kritikpunkte, die sie nennen, sehr schwammig. Damit kann man als Autor meistens wenig anfangen.
Viele Grüße!
Eva

PS: Deine Geschichte über den reinsten Stoff habe ich gelesen. Sie hat mir gut gefallen, aber ich hatte noch keine Zeit, näher darauf einzugehen (Stress am Schuljahresende).

 

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