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Hexe

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24.02.2022
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Hexe

Ich, ein Frau von 23 Jahren, saß im Kerker und warte auf meine Hinrichtung. Ich wurde aufgrund einer Nichtigkeit zum Tode durch das Feuer verurteilt. Man hatte gesehen, dass bei kalten Temperaturen Blumen vor meinem Hause blühten (Ich verfluche mich selbst für meine mangelnde Vorsicht ) Ich hätte besser aufpassen sollen. In der heutigen Zeit musste man auf der Hut sein, besonders als Frau. Es wurden schon viele Frauen in unserem Dorf als Hexe verbrannt, manchmal sogar Männer. Natürlich, anfangs gibt es keiner zu, doch nach ein paar Stunden oder manchmal sogar Tagen im Folterkeller gibt man alles preis. Irgendwann redet jeder und sagt alles, was die Priester und Richter hören wollen. Dann wird man durch das Dorf getrieben, mit einem Strick gefesselt wie ein Verbrecher. Im Wissen, dass man völlig unschuldig ist, wird man zum Hinrichtungsplatz getrieben und an einen Pfahl gebunden. Dann zerren sie Holz und Reisig herbei und binden es an dir fest, damit du es nicht mit deinen Hexenkräften oder sonst wie abschütteln kannst. Das Holz ist meistens noch grün und frisch, es brennt nicht sehr gut. Somit erstickt man, wenn man Glück hat, bevor einem die Hitze das Fleisch von den Knochen schmelzen lässt. Ich hatte schon einige Hinrichtungen dieser Art gesehen und zitterte vor Angst in Erwartung dieses schrecklichen Todes. Die Wände meines Verlieses, in dem ich bis zur Folter festgehalten werden würde, waren voller Kratzspuren und Blut. Nicht alle blieben so regungslos wie ich. Doch ich sah keinen Sinn darin zu Randalieren. Es würde mich doch keiner befreien. Ein Quietschen ertönte, und die Tür wurde ein Stück weit geöffnet und ein Stück Brot hineingeworfen. Ihm folgte ein Becher mit schalem Wasser.„Feines Mahl!“, dachte ich schnaubend. Doch wollte ich nicht zu viel Aufsehen erregen. Noch hatten sie von der Folter keinen Gebrauch gemacht. Doch ich wusste zu gut, was auf mich zukommen würde. Ich hatte einige freigesprochen Frauen und Männer gesehen, die durch diese Tortur gingen. Sie waren nie mehr dieselben. Und ich spreche noch nicht mal von ihren körperlichen Beschwerden. Eine Anklage, die auf Hexerei beruht, war das Ende jedes Lebens. So oder so. Menschen, die einmal angeklagt waren, schlichen gebückt und still durch die Gegend, wichen den Blicken der Mitmenschen aus, die ohnehin nur Hass und Verachtung für sie übrig hatten. Eine Hexe war eine Hexe. Mit einer solchen Person wollte man nichts zu Tun haben, und wenn man die verkrüppelten Gliedmaßen sah, die die Folter meist zurückließ, treibe einen schon allein die Angst vor einer ähnlichen Bestrafung von einer solchen „Hexe“ weg. Die Pritsche, auf der ich saß, wurde von eisernen Ketten an der Wand gehalten, Bequemlichkeit bot die harte Oberfläche keine. Ich rieb mir vorsichtig meine Zehen, die in dem kalten Kellerloch abzufrieren drohten. Ich war schließlich nur mit ein paar dünnen Fetzen bekleidet. Dumpf dröhnten die Schreie von anderen Gefangenen durch die dicke Steinwand, sie scheinen schon in ihren Verliesen misshandelt zu werden. Ich hob müde den Kopf und sah nach oben. Meine Zelle war nicht sehr groß, doch es führte ein hoher Schacht nach oben zu einer vergitterten Öffnung, durch die Nachts manchmal der Mond scheint. Doch heute ist alles dunkel. Entmutigt ließ ich den Kopf sinken. Welche Tageszeit war es? Mitten in der Nacht oder schon kurz vor Morgengrauen? Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Ich wusste nur eines: Schon bald würden sie mit der „peinlichen Befragung“ beginnen. Ich hatte gesehen, wie so etwas ablief. Anfangs stellen sie nur allgemeine Fragen zum Leben des/ der Angeklagten. Dann stellen sie konkrete Fragen zum Thema schwarze Magie oder Teufelsanbetung. Meist wehrt man jede Nähe zu solchen Dingen ab, dann endet die erste Sitzung. Man wird an Ketten wieder ins Verlies geführt, wo meist schon ein Folterknecht auf einen wartet. Die herzzerreißenden Schreie der Gepeinigten hört man oft noch weit außerhalb der Gefängnismauern. Das Geräusch eines Schlüssels, der im Schloss gedreht wurde, unterbrach meine Gedanken. Die Tür öffnete sich mit einem lauten Knarren, und zwei bullige Männer in zerschlissener Lederkleidung traten ein, die das schwache Sonnenlicht aus dem Raum zu Saugen schienen, das für den Bruchteil einer Sekunde durch die offene Tür geströmt war. Sie trugen schwere Eisenfesseln in den Händen, ihre Gesichter waren zu einer grausamen Grimasse verzogen. „Jetzt ist’s soweit, Hexe!“, rief einer von ihnen schadenfroh. Ich versuchte das Zittern meiner Glieder zu verhindern. Ich atmete tief durch und erhob mich mit gesenktem Kopf. Zögernd ging ich auf die Männer zu, meinem Tod entgegen.

 
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Hallo :)

Ich habe zwei sehr grundsätzliche Probleme mit deinem Text. Erstens verstehe ich nicht, warum du ihn geschrieben hast, er hat ja keine Pointe - keinen einzigen Gedanken. Da hätte ich mir persönlich etwas mehr krativität gewünscht. Ich habe die Geschichte gelesen und mich gefragt, wann denn jetzt der Sinn - das Salz - in der Geschichte spürbar wird und am Ende - nichts.

Das zweite Problem ist der Erzählstil:

Ich hatte schon einige Hinrichtungen dieser Art gesehen und zitterte vor Angst in Erwartung dieses schrecklichen Todes

Wenn ein Mensch vor Angst zittert, ist er wohl kaum in der Lage so lakonisch, als handele es sich darum eine Katze mit Trockenfutter vollzustopfen, von seiner Gefangennahme zu berichten und dabei noch in allgemeine Aussagen abzurutschen, wie hier;

Ich wurde aufgrund einer Nichtigkeit zum Tode durch das Feuer verurteilt. Man hatte gesehen, dass bei kalten Temperaturen Blumen vor meinem Hause blühten (Ich verfluche mich selbst für meine mangelnde Vorsicht ) Ich hätte besser aufpassen sollen. In der heutigen Zeit musste man auf der Hut sein, besonders als Frau. Es wurden schon viele Frauen in unserem Dorf als Hexe verbrannt, manchmal sogar Männer. Natürlich, anfangs gibt es keiner zu, doch nach ein paar Stunden oder manchmal sogar Tagen im Folterkeller gibt man alles preis.

Ich glaube, du hättest dich besser darauf konzentriert, auf die Angst einzugehen, dann wäre es sicher auch spannender geworden.

Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel!

LG
Patrick

 

Hm, ja, @Bernhard Resch,

ich kann zu deinem Text oder der Hauptperson darin keine Verbindung aufbauen. Obwohl es ein Thema ist, das nicht nur historisch sehr viel bietet, bieten kann, auch als Analogie zu modernen Ausgrenzungs- und Verfolgungspraktiken (Soziale Medien) liefert es genügend Ansätze.

Alleine die Geschichte um Anna Göldi, die letzte legal hingerichtete Frau (Schweiz) wäre eine tolle Kurzgeschichte wert. Zum Thema auch sehen- und hörenswert ist die Sensational Alex Harvey Band mit Isobel Goudie aus dem Jahr 1972. Doch selbst im Großbritannien des Jahres 1944 wurde Helen Duncan auf Basis des Hexerei-Gesetzes von 1735 zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Eine Fundgrube an Emotionen und Tragischem.

In deinem Text ist davon aber nichts zu spüren. Das lässt mich etwas ratlos zurück.

Grüße
Morphin

 

Hallo @Bernhard Resch,

Die Idee an sich finde ich interessant. Das Thema hat zweifelsfrei Potential für gute Geschichten, und von inneren Monologen bin ich eh immer ein Fan...
Was fehlt, ist - wie ja auch Andere schon geschrieben hatten - die Pointe, die Message, der Grund für die Geschichte. Vom Ende hätte man etwas mehr erwartet als bloß das, was ja im Prinzip die ganze Geschichte über schon angekündigt wurde.
Vielleicht lässt du dir ja noch irgendeine interessante Wendung oder dergleichen einfallen, dann würde die Geschichte enorm an Qualität gewinnen...

LG
Astraios

 

Lieber Bernhard,

der mündliche Vortrag ist flüchtig und kaum der Zunge des Sprechers entsprungen trifft es das Gehör des Hörers und ist in aller Regel zum einen Ohr rein und zum andern wieder raus. Aber weiß der Teufel – wenn ich mal mit dem kommen darf - was Dich geritten hat, eine Erzählung niederzuschreiben in einem unbehauenen Block von Text und alle Schwächen zu offenbaren, die nur möglich sind und dann auch noch im Rollentausch ins andere Geschlecht.

"Ich, ein Frau von 23 Jahren, saß im Kerker und warte auf meine Hinrichtung."

Sitztu – oder besser – sitzt Deine Figur nun nicht mehr im Kerker? Wenigstens im Satz sollte die Einheit der Zeitenfolge (also entweder saß + wartete oder sitz(e) und warte) gelingen ...

"Man hatte gesehen, dass bei kalten Temperaturen Blumen vor meinem Hause blühten (Ich verfluche mich selbst für meine mangelnde Vorsicht ) Ich hätte besser aufpassen sollen."

Warum eine englische Marotte, „ich“ (I, beim “me“ ist ja schon Schluss mit der Selbsterhöhung) übernehmen, die im dt. nur bei Satzanfängen zwingend ist seit der karolingischen Renaissance in der Majuskel bei Satzanfängen und Namen wie Substantiven und in der Höflichkeitsform?

Aber hier hätte die misslingende Konstruktion Dear selbst auffallen müssen
"In der heutigen Zeit musste man auf der Hut sein, …"

und das Unglück entbehrt letztlich nicht der unfreiwilligen Komik, wenn Männer nicht so sehr als „Zauberer“ oder"Hexer", denn als „Hexe“ gezeichnet werden

"Es wurden schon viele Frauen in unserem Dorf als Hexe verbrannt, manchmal sogar Männer."

Und die männliche Form "keiner" für weibliche Opfer

"Natürlich, anfangs gibt es keiner zu, doch nach ein paar Stunden oder manchmal sogar Tagen im Folterkeller gibt man alles preis."
Formal im Indefinitpronomen beibehalten wird (da wirkt „niemand“ neutral)
und plötzlich wirds futuristisch

" Irgendwann redet jeder und sagt alles, was die Priester und Richter hören wollen. "
Was ich für ein Vorurteil halte und abbreche, nicht ohne die Frage gestellt zu haben, ob nicht Du selbst oder besser ein Dir Bekannten VOR der Veröffentlichung Korrektur gelesen hat ...

Nix für ungut
und dennoch
schönen Restsonntag und vor allem
herzlich willkommen hierorts!,

und bekanntermaßen ist noch kein Meister/keine Meisterin vom Himmel gefallen. Was hätte sie/er auch davon außer einem gebrochenen Genick.

Friedel

 

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