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(Hinter)gedanken

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17.03.2007
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(Hinter)gedanken

Ich stehe an der Ecke und starre nach oben. Der eisige Wind, den ich eigentlich spüren sollte, ist nichts weiter als ein Lüftchen. Wie ich hierher gekommen bin, weiß ich nicht mehr so genau. Es ist auch egal. Alles was zählt ist, dass ich hier bin. Alles was nicht zählt ist, warum ich hier bin. Wen belüge ich hier eigentlich? Nur mich. Warum ich hier bin zählt am meisten.

Irgendwo da oben ist er. Wahrscheinlich sitzt er vor dem Fernseher. Oder er liegt auf der Couch und hört Musik. Auf der Couch, die wir gemeinsam ausgesucht haben. Ob er an mich denkt? Wahrscheinlich. Nur nicht so, wie ich es gerne hätte. Aber daran bin ich selber schuld. Nur ich und niemand anders.

Soll ich hochgehen und vielleicht an seine Tür klopfen? Ob er mich hineinlässt? Vielleicht ist er gar nicht da. Wo ist er dann? Ich hoffe, es ist ihm nichts passiert. Wahrscheinlich würde er nur sagen, dass mich das nicht mehr zu kümmern braucht. Nicht mehr. Das tut weh. Daran hättest du früher denken müssen. Hab ich auch. Nur war das in diesem Moment irgendwie nicht so wichtig. Denn da waren diese dunkelblonden Locken, die braunen Augen, die Hände, der Mund. Irgendwie hätte der Himmel in Flammen stehen können und ich hätte nichts bemerkt.

Aber was vorbei ist, ist vorbei. Wenn nur alle wüssten, dass es vorbei ist, oder es auch nur wahrhaben wollten. Was mache ich eigentlich hier, in dieser Eiseskälte hole ich mir noch den Tod. Ich werde nach Hause gehen, mich in mein Bett verkriechen und nie wieder herauskommen. Oder vielleicht doch. Ich sollte morgen wieder kommen und nach ihm sehen.

 

Hallo badgeress,

zunächst mal; herzlichen Willkommen hier! :)

Was soll ich sagen? Deine Geschichte handelt von einer Frau, die den Liebeskummer, den sie hat, nur am Rande wahrnimmt; sie schaut jeden Tag nach ihrem Ex, der in ihren Gedanken nicht wirklich ihr Ex ist. Sie möchte die Trennung nicht wahrhaben. Also stellt sie sich in eine Häuserecke und schaut zu seiner Wohnung oder zu seinem Zimmer empor.
Für Zwischendurch eine - für meinen Geschmack - durchaus gelungene Geschichte (nicht tiefsinnig, nicht metaphorisch... aber für Zwischendurch okay). Ich frage mich nur, warum Du sie in "Sonstige" gepostet hast und nicht in "Alltag". Sieht so nämlich nicht genau der Alltag aus?

Liebe Grüße
stephy

 

Auch von mir ein Willkommen.

Sehr nüchtern erzählt, das Ganze. Bleibt mir persönlich zu sehr an der Oberfläche. Das Wenig passiert ist kein Vergehen, wenn dies aber der Fall ist, sollte man das Wenige wortgewaltig präsentieren. Und das schaffst du meiner Meinung nach nicht unbedingt.
Der Leser erfährt nicht wirklich etwas über deine Prota, sie bleibt irgendjemand. Und zu irgendjemand fällt es mir schwer tiefer gehende Gefühle aufzubauen.
Mein Tipp: investiere ruhig ein Paar mehr Zeilen in diese Geshcichte.

In jedem Fall noch viel Spaß im Forum!

grüßlichst
weltenläufer

 

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