Was ist neu

I´m a storyteller - not a showman

Botch überprüfte zum 3 Mal in 10 Minuten seine Waffe.
Jo, wenn man päpstlicher als der Papst ist, ist das nicht astrein, weil man den Zeitabschnitt so nicht sehen kann.

Es klapperte leise, als er mit unsicheren Händen das Magazin in den Griff schob.
Und hier "zitternd" statt "unsicher".

Sonst ist das soweit eine reine "Show"-Szene ja -naja, der letzte Satz wäre auch kein Musterbeispiel für "Show". :)

 

Hi Quinn,

gelauert? :)

Danke für die schnelle Rückmeldung. Hier eine leicht geänderte Version:
Botch überprüfte zum 3 Mal in 10 Minuten seine Waffe. Es klapperte leise, als er mit unsicheren Händen das Magazin in den Griff schob. Er lauschte. Nichts regte sich. Aus dem Hauseingang heraus, in dem er stand, konnte er den gesamten Innenhof überblicken. Er sah an den Fassaden der Häuser hoch. An einigen Stellen bröckelte der Putz. Licht schien aus ein paar Fenstern. Durch den dunklen Trichter der Hofeinfahrt schallte Motorengeräusch zu ihm herüber. War er das? Botch drückte sich tiefer in den dunklen Eingang. Absätze klapperten an seinem Versteck vorbei, eine junge Frau. Tabakgeruch stieg in seine Nase. Der Klang der Absätze verlor sich in der Ferne.

 

Dave, Dave, Dave,

was sind das für Versuche?
Wenn ich Deine bisher hier geposteten Stories lese und dann die Versuche, kleine Szenen darzustellen, das, also, ich meine ... sträuben sich mir die Haare.
Dein Stil ist ganz woanders angesiedelt, eher, um von einem hier drin gemachten Versuch zu zitieren, in der Art: "Botch drückte sich tiefer in den dunklen Eingang. Die Schatten erodierten seine Konturen und er wurde zu einem Flecken unter vielen Flecken.", aus dem ersten Botch.
[Hier vielleicht: "... und er wurde zu einem Flecken unter vielen."]
Du benutzt gerne Redewendungen mit eigenem Vokabular. Schreibst eigentlich viel lockerer. Warum nicht auch in der Beschreibung. Klar, die sind keine wörtliche Rede, in die man eine besondere Dynamik stecken kann, aber der Stil, also auch das, was Du beim Schreiben fühlst, sollte sich doch auch auf die anderen Teile der Story anwenden lassen.
Selbst wenn die Szenenbeschreibungen soweit stilistisch okay wären, sie funktionieren so nicht. Nicht richtig drin ich mich fühle.
Anstatt auf einzelne Punkte einzugehen, stelle ich hier mal meine Botch-Variante zur Debatte, vielleicht zeigt das, wie ichs meine.

[(c) Dave Nocturn, überarbeitete Fassung von HarriG]
Ohne es zu bemerken, hatte er erneut angefangen, seine Waffe zu überprüfen. Mit zittrigen Fingern schob er das Magazin geräuschvoll in den Griff. Er erstarrte. Und lauschte. Doch nichts regte sich.
Aus dem Hauseingang heraus, in dem er stand, konnte er den gesamten Innenhof überblicken. Er sah an den schmutzigen Fassaden der Häuser hoch, bei denen an vielen Stellen bereits den Putz abgebröckelt war. Einige der Fenster waren beleuchtet und hinter den Gardinen sah er schemenhafte Bewegung.
Vom dunklen Viereck der Hofeinfahrt drang Motorengeräusch herüber. Botch duckte sich tiefer in den dunklen Eingang. Seine Figur wurde vollends vom Schatten verschluckt.

Zu den Ausführungen von Quinn kann ich nur sagen: Vielen Dank, ganz ausgevorzügliche Darlegung der Sachlage.

Viele Grüße

 

Hi Harri,

und danke für das Feedback. Und das Zubilligigen eines eigenen Stils. :)
Ich verstehe was du meinst. Mir ging es in den beiden kleinen Szenen erst einmal um das rein Handwerkliche, also ob ich verstanden habe, was Quinn, Makita etc. gemeint haben. Das das nicht mein Stil ist stimmt schon. Aber da ich jetzt (hoffentlich) das Prinzip begriffen habe, kann ich daran gehen, es in meinen Stil einzubauen. Das wird sicherlich eine Weile und viele Versuche dauern. Von daher kann ich den Workshop bisher nur als Erfolg werten, wenn auch mit einer Menge Hausaufgaben.

Deine Überarbeitung gefällt mir übrigens. ;)

Allerdings geht mir Uwes Eingangsbemerkung nicht aus dem Kopf, in der er andeutete, dass meine Geschichten immer dann am intensivsten seien, wenn ich sie direkt erzähle.

@Uwe: Kannst du das eventuell etwas präzisieren?

lg
Dave

 

Zu Deiner Frage kann ich mich gerade nicht äußern, ich habe gerade was anderes im Kopf. Das muss erst raus:

Gerade ist mir was aufgefallen, als ich Deine Story in Fantastic Episodes 4 gelesen habe. Die ist ziemlich witzig und skurril, keine Frage.
Aber, um ein darin vorkommendes Wort zu verwenden: Du bist der narrativen Struktur zu sehr verfallen. Wohlgemerkt gibt es dergleichen auch bei Stars wie Pratchett - aber ich glaube, die starke Ausprägung ist auf Dauer schädlich.
Du hast einen eigenen Stil - jetzt musst Du auch anfangen, mehr eigene Geschichten zu erzählen.

Im genannten Beispiel geht es um den Drachen, den Ritter und die Jungfrau (anderswo ist es der vom Zauberer heraufbeschworene Dämon). Klar, Du verarbeitest das Motiv sehr ironisch, aber: Das Motiv ist nicht nur klar erkennbar, es ist die zentrale Komponente der Geschichte. Und es ist keine neue Komponente.
Ich sage nicht, dass es schlecht ist, so zu arbeiten. Ich mach es auch manchmal, viele Autoren tun es und der Erfolg gibt ihnen Recht. Im Grunde ist es die typische Vorgehensweise der Satire, und dagegen ist nichts einzuwenden.
Aber ich denke, dass Du versuchen solltest, inhaltlich eigenständige Inhalte zu konzipieren. Versuch es mal umgekehrt: Lege den Fokus auf eine eigene Geschichte und streue satirische Elemente (wie überzeichnete Fantasy-Figuren) bloß an geeigneter Stelle ein, ohne ihnen zuviel Gewicht zu geben.
Ich bin sicher, dabei kommt eine interessante Geschichte raus, und dabei kannst Du Dich weiterentwickeln, was das Erzählen angeht.
Denn es ist richtig, was hier in der Überschrift steht: Du bist ein Storyteller - aber es ist an der Zeit, mehr eigene Geschichten zu erzählen.

 

Hi Uwe,

danke für deine Antwort, wenn sie mich doch eher verunsichert.
Meinst du eigene Komponenten, so wie z.B. in "In nomini pater..." oder "Gefühlsecht" oder "Tauschrausch"? Auch wenn hier die Vorhersagbarkeit gegeben ist, enthalten sie schon eigene Komponenten, denke ich. Auch wenn "Tauschrausch" sicherlich stilistisch etwas daneben ist. Ebenso finde ich "Wie Rudolph die rote ..." enthält benfalls eigene, neue, Komponenten.

Wie definierst du denn "neue Komponente"? Möglicherweise reden wir über das Gleiche, wenn auch mit anderen Worten?
Eine neue Komponente wäre für mich (und das versuche ich z.B. auch in der von dir angesprochenen Geschichte (Danke für das Lob :) ), wenn man Bekanntes nimmt und in einen neuen Zusammenhang bringt oder bewusst karrikiert. Natürlich sind Drache, Ritter, Prinzessin ein alter Hut.
Als Gaunertrio eher nicht.
Ein Dämon, der die Seiten wechselt, ist da schon seltener. Ein Rentier, das für den Weihnachtsmann den Haushalt schmeist, schon (fast) einmalig.

lg
Dave

 

Hallo Dave,

Ich glaube, Uwe meint mit Komponenten nicht Facetten, die
Dinge anders beleuchtet erscheinen lassen, sondern really
new Items, also Figuren, Umstände, die gänzlich neu für
und in einer bekannten Storyline wären.
Das läuft am Ende ja darauf hinaus, auch einen neuen Plot zu bauen,
der dazu führt, wie er noch schrieb, dass Du (endlich) eigene
Geschichten erzählst.
Ich würde mich über eine solche freuen.
Mir ist aber klar, dass eine völlig neue Storyline oder Geschichte,
im Rahmen des eh schon bekannten, da kann sich keiner von frei machen,
wahrscheinlich aber schnell den Rahmen einer Kurzgeschichte sprengt.
Drama, Drama.
So far.
Viele Grüße

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Harri,

Das läuft am Ende ja darauf hinaus, auch einen neuen Plot zu bauen,
der dazu führt, wie er noch schrieb, dass Du (endlich) eigene
Geschichten erzählst.

Öhm ...

Genau deshalb habe ich die Beispiele angebracht.

lg
Dave

Edit: Ich habe eine neue Geschichte gepostet, die IMHO eine eigene Storyline hat und, zumindest empfinde ich es so, deutlich mehr show als meine älteren Stories enthält. Vielleicht täusche ich mich aber auch, und längst überwunden geglaubte Fehler tauchen wieder auf.

 

Hallo zusammen.

Ich habe ich in den letzten tagen noch mal mit einigen Geschichten beschäftigt und dabei ist mir etwas aufgefallen.
Viele Autoren (ich ebenfalls) neigen dazu, zuviel erklären zu wollen, selbst, wenn sie es nur "zeigen" (show halt). Intensiver sind immer die Geschichten, die nur andeuten, statt zu präsentieren, was sich auch in der Zeichenzahl bemerkbar macht. Die beiden Botch-Varianten (jetzt "Multipel, hat rechtliche Gründe), zeigen das IMHO auch. Die erste Variante ist ausufernd, erklärt Motivationen und Zusammenhänge, die zweite Version ist kompakter, läßt mehr aus, erzählt aber dennoch die gleiche Geschichte. Dies bringt mich nun zu einer Überlegung und einer Befürchtung.
Die Überlegung:
Wenn ich die Geschichte auf ihr Wesentliches konzentriere, ist der Eindruck für den Leser intensiver. schwierigkeit:was ist das Wesentliche der Geschichte?
Befürchtung: (und die gilt nur für mich) Wenn ich jemals einen Roman schreiben wollen würde, müsste ich komplett umdenken. Eine gute Idee für die Storyline reicht im Leben nicht.

Was denkt Ihr?

lg
Dave

 

Hallo Dave,

ja, ich habe die Story auch entdeckt, die da vor Deiner war ... (wva?)
zu Deiner Überlegung:
Punkt eins: Ja,
Punkt zwei: das, was Du rüberbringen willst, ist wichtig,
Punkt drei: Definitiv! Gilt aber sicher nicht nur für Dich.

Bin noch nicht dazu gekommen, den neuen Bo... äh Multiple zu lesen...
Viele Grüße

 

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