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Ich hänge

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31.03.2006
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Ich hänge

Am Anfang durchbricht der Wagen schleudernd die Leitplanke.

Einen Moment lang steht das Automobil in der Luft, es zieht im Bauch, dann beugen sich zwei Tonnen Stahl einem Naturgesetz. Wir fallen.
Den Aufschlag habe ich nicht mitbekommen. Ich vermute, dass sich mein Bewusstsein kurzzeitig ausgeschaltet hat. Jetzt bin ich wieder da.

Und ich hänge.

Überschlagen sieht der Wagen sicher nicht mehr so gut aus.
Ein schöner Wagen. Doch das ist jetzt nicht mehr wichtig. Der Gurt hält mich in der Luft. Deswegen bin ich noch nicht aufgeschlagen, mit dem Kopf auf die Dachbespannung. Sie spannt sich über mir auf, ist aber gravitativ gesehen unter mir und riecht noch immer nach Wildleder.

Wenigstens das kann ich noch: riechen. Ich sehe nicht nach oben, oder nach unten, wie auch immer...
Ich weiß dass ich nur zersplittertes Glas und aufgeplatzte Airbags zu sehen bekäme. Das will ich nicht. Jetzt nicht mehr. Meine Beine sind eingeklemmt, jedenfalls kann ich sie nicht bewegen. Ich stecke fest.

Ich hänge.

Es ist mir nicht lieb, aber es ist mir recht hier zu sterben. Kein besonderer Anlass, außer dass ich unterwegs gewesen war, zu einer Hochzeit. Mein kleiner Neffe. So klein ist er gar nicht mehr.
Seine Eltern sind so stolz auf ihn. Ich auch...

...dass hier keine Leute sind, die drumherum stehen und gaffen, dafür danke ich.
Da sind nur welche, die in der Kirche sitzen. Sie gaffen nicht, sie schauen und staunen.
In feinen Anzügen hocken sie mit verzückten Gesichtern auf den Holzbänken. Es riecht nach Weihrauch und Glück. Sie werden mit Reis werfen, nicht mit Glassplittern. Ein stolzer Schwiegervater wird die Braut nach vorne führen. Da wird kein Patenonkel kopfüber hängen. Es wird nur Freudentränen geben, später ist immer noch Zeit für Trauer. Weiße Blumen, rotes Blut, alles verschwimmt vor meinen Augen, vermischt sich. Es regnet rosarote Blüten, es tropft heraus.

Ein Röcheln nach Luft, zweimal ‚Ja’, sanft gehaucht in das Gesicht des geliebten Menschen. Ich lächle. Meine Augen werden feucht, dann kommen die Ringe. Das rinnende Blut am Arm herab, der schlaff und gebrochen herunterhängt. Hier breche ich ab. Nur warme Freude und ein langes glückliches Leben, ich wünsche euch alles Gute!

Es ist richtig so, denke ich, nicht zu feierlich, nicht zu früh, spontaner Abgang nach fünfundvierzig Jahren.
Es klingt fast logisch, wie geplant oder vorherbestimmt. Ja, ich durfte sogar den Wagen wählen. Ich hatte die Wildlederausstattung genommen und Beifahrerairbag. Eine gute Wahl, ein guter Tag.
Zum Glück, es ist kein Beifahrer da, um leblos in den Seilen zu hängen - in den Gurten - oder letzte Gebete zu sprechen.
Das würde mich sehr belasten, vielleicht sogar vom Tode abbringen. In der Innentasche ist das Handy, ich hätte es sicher benutzt...

Wenn man will, kann man eine Ordnung erkennen in seinem Leben. Es ist keine gerade Straße gewesen, vielmehr eine Wüste, ohne zu wissen wohin es geht. Es ging immer weiter, scheinbar ohne Ziel. Doch hat letztendlich alles hierhin geführt, an diesen Ort, mein Ziel.
Zu diesem Unfall, der eigentlich ein Fall gewesen war.
Einen Sturz als Unfall zu bezeichnen ist gravitatorisch falsch. Ob es dieses Wort gibt und wie es richtig heißt, darüber mache ich mir nun wirklich keine Sorgen mehr...

Ich habe keine Schmerzen, was auch ärgerlich gewesen wäre, so kurz vor dem Ziel, und dumm. Dass es ein Ziel ist, schon immer das Ziel gewesen ist, wird mir erst jetzt so richtig klar.
Ich glaube, es ist besser so, dass es erst am Ende hell wird in unserem Kopf. Würde es eher geschehen, noch wenn wir mitten im Leben stehen, wir könnten an nichts anderes mehr denken, würden nichts mehr tun als warten.

Das ist meine letzte Aufgabe, jetzt. Ich warte.
Ich hänge.
Die Sekunden verstreichen, ich höre nichts, ich sehe etwas tropfen, vielleicht. Es könnte Kühlwasser sein, oder Bremsflüssigkeit.
Vielleicht auch Benzin, es ist ja egal. Der Wagen hat nicht begonnen zu brennen. Ich erinnere mich, der Tank würde nicht explodieren, trotz des hohen Sturzes.
Das funktioniert nicht, technisch. Nur in Actionmovies passiert so etwas. Aber ich habe seit acht Monaten keinen Film mehr gesehen. Woher hätte ich wissen sollen wie das geht... explodierend draufgehen?

Ich werde ganz einfach warten und verbluten, die Kälte kommt schon, ein wenig. Es ist, als hätte man im Winter die Heizung runtergedreht, draußen liegt Schnee, man kann es riechen, fast.
Es ist kein richtiges Riechen, eher ein Fühlen, frisch und feucht. Sonst rieche ich nichts mehr.
Hier unten sieht mich niemand, das Auto ist schwarz, zwischen den Felsen und Bäumen, hinter und unter sonstwas.
Wer weiß wo ich liege?

Der Begriff "draufgehen" schwimmt mir als Gedanke im Kopf herum. Er ist nicht sehr angebracht, in dieser Situation. Es ist vielmehr ein Abhängen was ich hier tue... ich hänge herum. Alles was bleibt ist Galgenhumor und ein paar verschwommene Tropfen, die am Gummi hinunterperlen, dort wo eben noch die Scheibe war. Sie dienen mir als Zeitmesser.

Am Galgen hängt man ja auch... Die Kraft für Wortspiele verschwindet langsam, auch alles andere, alles wird dumpfer mit den Tropfen, kein Zeitgefühl mehr.
Ob nun Stunden oder Sekunden, das spielt keine Rolle, ich höre nichts mehr und sehe kaum etwas, außer Schatten die sich nicht bewegen.
Immer langsamer kriechen die Gedanken, klebrig, halten sich an Dingen fest die es bald nicht mehr geben wird. Das ahnen sie und scheinen Angst zu haben die Bedeutung mit ihren Definitionen zu verlieren. Das Festhalten, ein letzter Abschied.

Dann kommen Bilder die leichter sind als Worte, sie fallen nicht schwer, sie halten sich nicht fest, brauchen keine Definition. Sie fliegen, sie sind frei.
Es wird nicht kalt, nur kühl.
Es ist nicht leer, nur hohl.
Ich bin nicht schwer, ich hänge nur, ich hänge...
...und beginne zu träumen...

...es ist leicht, es ist bunt
...und Finsternis lag über den Tiefen und der Geist Gottes schwebte über den Wassern
...das sehe ich und fliege mit den Bildern davon...

 

Sehr schön.
Aber zwei Dinge stören mich sehr:
erstmal der schlussabsatz:

es ist bunt und Finsternis ward über den Tiefen
erstens ist das ein tempusfehler und zwotens:
Warum musst du unbedingt noch mal schnell biblisch werden? das finde nach all dem vorangegangenen höchst unangemessen, und auch schwach.
2.
Es wird nicht kalt, nur kühl.
Es ist nicht leer, nur hohl.

Hast du recherchiert, was beinahetotgewesene erzählen?
Die meisten sagen nämlich "es ist warm und dunkel"
das sich warm fühlen ist übrigens das zeichen des körpers der aufgibt gegen die kältere aussentemperatur an zu heizen, wurde schon oft bei erfrierenden beobachtet.
ansonste"n: prima geschichte
gruss peter

 

Hi p4reto,

zunächst zwei Kleinigkeiten:


...von Tode...

"vom Tode"

garnicht

gar nicht


Ich auch...

...dass hier keine Leute sind,


Diese "Auslassung" deutet wohl an, daß der Protagonist zwischendurch mal eingenickt ist. Wenn nicht, weiß ich nicht genau, was es damit auf sich hat.


Sie werden Reis werfen, keine Glassplitter, ein stolzer Schwiegervater, kein Notarzt, ein Pfarrer, kein Aufsehen, weiße Blumen, kein Blut.

Dieses Wechselspiel von "gegebenen" und nicht gegebenen Dingen hat mich gestört. "Sie werden Reis werfen, keine Glasplitter" ist ein korrekter Satz, danach kommen Assoziationen, von denen das Paar "ein Pfarrer, kein Aufsehen" unpassend klingt. Klingt zu schnörkelhaft. Im darauffolgenden Satz findest Du dafür aber wieder gut den Anschluss, und es "passt" wieder. Trotzdem hat der Text für mich hier einen kleinen Knick.


Wenn man will, kann man eine Ordnung erkennen in seinem Leben. Es ist keine gerade Straße gewesen, vielmehr eine Wüste, ohne zu wissen wohin, richtungslos, doch alles hatte hierher geführt, unausweichlich, an diesen Ort.

"richtungslos" und "unausweichlich" halte ich hier für unnötig, vielmehr würde ich noch hinzufügen: "an diesen absurden/einsamen/(...) Ort, an dem ich hänge wie eine überreife Traube" oder ähnliches. Zwei beigefügte Adjektive, die sich auf kein Substantiv beziehen sehen immer so einsam aus.


Der Begriff draufgehen, schwimme ich in Gedanken herum,...

Vielleicht besser: Der Begriff "Draufgehen", schwimmt es mir durch den Kopf..."


Für weitere Statements bin ich heute leider nicht mehr zu haben.
Alles Gute, Teomaniac

 

Hallo Peter.

Danke für's Lesen und gefallen. Freut mich sehr. Danke auch für deine Kritik!

Den Schlusssatz mag ich dir erklären, denn es soll ja alles seinen Grund haben. Auch wenn ich diesen vielleicht nicht ganz so gut herausgestellt habe, wie ich das hätte tun sollen. Also:

Es beginnt mit: "Am Anfang..." so fängt die Bibel an (Genesis)... mit ihr beginnt das Leben. Auch die Geschichte habe ich so anfangen lassen, also den Anfang vom Tod des Protagonisten (mit dem Durchbrechen der Leitplanke).

Deswegen habe ich das Ende mit dem Folgesatz angeschlossen, der mir sehr passend schien, nämlich: "... Finsternis lag über den Tiefen; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser".
Zumindest habe ich mir dabei gedacht, dass es damit vielleicht so etwas wie ein Dejavu gibt, das zum Beginn des Ganzen zurückblicken lässt.

Zu deiner Frage ob ich mich mit dem Gefühl des Todes beschäftigt habe: Ich muss gestehen, dass ich völlig ahnungslos bin was dies betrifft.
Trotzdem habe ich mich versucht in den Prot hineinzuversetzen und bin zu dem Schluss gekommen, dass es bei starkem Blutverlust (den ich auch selbst einmal erlitten habe) zu einem Kältegefühl kommt... Dass es letztendlich zu einer Umkehrreaktion des Körpers kommt, habe ich nicht gewusst.
Ich danke dir aber für die wirklich interessante Information. Vielleicht kann ich sie ein andermal einbringen... ich denke ändern sollte ich das aber jetzt nicht mehr.


Hi Teo

Dir auch vielen Dank für's Lesen und die Berichtigung der Fehler. Ich habe mich bemüht sie in Reine zu stellen.

Zu den drei Punkten... am Ende ...und am Anfang dieses Abschnittes:

Ich habe da so eine Angewohnheit, die sich mit der Zeit entwickelt hat. Sie besteht aus ebendiesen Punkten. Ich verwende sie immer, wenn ich eine kleine Pause mache... im Sprachrhythmus innehalte... ein wenig verschnaufe, oder etwas herasstellen will. Ich weiß, das ist so nicht ganz korrekt, aber ich hoffe, dass es nicht als allzu störend empfunden wird.

Falls das der Fall ist, werde ich es natürlich in Zukunft lassen. Es als kleinen Einnicker zu interpretieren finde ich aber sehr treffend, denn zwei kleine Pausen können durchaus ein Nickerchen beinhalten. ;)

Den angesprochenen Rest werde ich bei Gelegenheit bearbeiten... jetzt bin ich erstmal ein bisschen müde. Gute Nacht auch.

Nocheinmal Danke euch beiden fürs Lesen und viel Spaß beim Geschichten lesen und kommentieren!

 

Den Schlusssatz mag ich dir erklären, denn es soll ja alles seinen Grund haben. Auch wenn ich diesen vielleicht nicht ganz so gut herausgestellt habe, wie ich das hätte tun sollen. Also:

beginnt mit: "Am Anfang..." so fängt die Bibel an (Genesis)... mit ihr beginnt das Leben. Auch die Geschichte habe ich so anfangen lassen, also den Anfang vom Tod des Protagonisten (mit dem Durchbrechen der Leitplanke

Das hatte ich schon verstanden, ich sage nur das der das der bibelschwulst am ende erstens ein stilbruchzum vorhergehenden und 2. ein tempusfehler ist. Lies doch mal dostojewski, der tod des iwan illjitsch. Das st eine schilderung des sterbens die mir sehr gefallen hat.

 

So, hab mich gerade nochmal rangesetzt und einige der angesprochenen Formfehler gerichtet. (Ich hoffe doch sehr zum Besseren hin.) Nocheinmal ein liebes "Danke!" an die Kritiker Peter und Teomaniac.

@Peter: Ich habe es einfach nicht übers Herz gebracht den "Bibelschwulst" wegzurationalisieren. Tut mir leid. Ich hab lange hin und her probiert; jedoch denke ich, dass es ein guter Anfang ist, so wie es ist.
Des Tempusfehlers bin ich mir bewusst, jedoch ist es ja quasi ein Bibelzitat (wenn auch ohne Anführungszeichen) und im Präsens würde das Ganze nur verzerrt oder überhaupt nicht wirken.

Dank dir für den Buchtipp, werde mal Ausschau halten, demnächst bei meiner Lieblingsbeschäftigung 'Bücher kaufen'. :)

liebe Grüße,
Pareto

 

Lieber p4reto,

Eins vorne weg, ich finde deinen Stil äußerst interessant und spannend zu lesen. Es macht Laune, und man will dem nächsten Satz schon ein Stück voraus sein, bevor man diesen überhaupt gelesen hat :) Zu den angesprochenen Fehlern kann ich von mir nur sagen, die Fehlerqoute war nicht sonderlich Hoch wenn man sie vergleicht mit dem Potenzial was diese Geschichte beinhaltet.

Daumen hoch und weiter so!

P.s die biblischen Andeutungen am Ende des Textes, muss ich anschließend an meiner Vorschreiber sagen, passen nicht so ganz recht in den Stil, jedoch find ich, ist es durchaus möglich, auch mal Experimente dieser Art auszuprobieren.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi p4reto,

deine distanzierte erzählweise gefällt mit sehr. anfangs dachte ich, wieder so eine "ich sterbe" geschichte, aber das weiter lesen hat sich wirklich gelohnt, der erwartete pathos blieb aus. auch das biblische, was ich ausser dem wort "gott" nicht erkannt hätte, fand ich nicht so dick aufgetragen.

wie auch bei deiner ersten geschichte, ein spezielles lob an deine titelgebung. sehr schön. minimal und distanziert. so empfinde ich es zumindest.

beste Grüße
krilliam Bolderson

 

Hallo ihr beiden.

Vielen Dank für das "Super-Lob" Dorian. So etwas hört man gern... auch ich. :)

Was das Biblische betrifft: Wenn sich noch jemand daran stört, dann werde ich es herausnehmen. Es ist ja kein "Muss" das die Geschichte begleitet.


Danke auch dir Krilliam für dein Lesen, das Gefallen fainden und das Lob. Auch freut es mich sehr, dass du beim Lesen nicht pathetisch mitsterben musstest, sondern es distanziert und bis zum Ende durchgezogen hast. ;)

ganz liebe Grüße,
Pareto

 

Hallo Burana

Vielen Dank für deine differierende und klarstellende Meinung und das Lesen der Geschichte! Nun weiß ich auch, dass ich den "Bibelschwulst" doch nicht ändern muss. Das finde ich ganz fein. :)

liebe Grüße,
Pareto

 

hi p4reto

Am Anfang durchbricht der Wagen schleudernd die Leitplanke
In dem Moment, in dem er die Leitplanke durchbricht, wird er nicht schleudern.

Einen Moment lang steht das Automobil in der Luft
Auto reicht auch

Überschlagen sieht der Wagen sicher nicht mehr so gut aus.
Ein schöner Wagen. Doch das ist jetzt nicht mehr wichtig
Eben: Es ist nicht wichtig. Also weg damit. stört nur.

Ich weiß, dass ich nur zersplittertes Glas und aufgeplatzte Airbags zu sehen bekäme

Auch sonst gibts noch ein par Dinge, aber ich muss jetzt weg. Es ist im allgemeinen etwas unförmig geschrieben.

Die Idee für sich, und auch die lockere Umsetzung, gefallen mir schon ganz gut. Aber mich hast du noch nicht erreicht. Es ist mir zu leblos, zu weinig Pathos, nichts, was ich nicht schon mal gelesen hätte.
Es sind die letzten Gedanken eines uninteressanten Menschen. Wenn du etwas Hintergrund hineinbringst, dann wirds vielleicht noch.
Ansonsten hat mämlich auch die Erwähnung, dass er auf einer Hochzeit war, keinen Sinn.

gruß

 

Hi Aris.

Danke für deine Kritik. Ich hoffe du bist mir nicht böse, wenn ich nicht deiner Meinung bin.

In dem Moment, in dem er die Leitplanke durchbricht, wird er nicht schleudern.
Also in dem Moment als mein Wagen die Leitplanke durchbrach, schleuderte er ganz schön, sag ich dir.

Auto reicht auch
Ich weiß. Aber ich finde man muss nicht immer etwas 'reichendes' schreiben. Manchmal ist mehr, einfach weniger. :lol:

Zitat:
Überschlagen sieht der Wagen sicher nicht mehr so gut aus.
Ein schöner Wagen. Doch das ist jetzt nicht mehr wichtig

Eben: Es ist nicht wichtig. Also weg damit. stört nur.


Das sind die Gedanken des Prot. Er denkt, dass angesichts des Todes, der Zustand seines Autos nun für ihn selbst nicht mehr wichtig ist. Das bedeutet aber nicht, dass die Information für den Leser ebenfalls unwichtig wäre.

Es ist mir zu leblos, zu weinig Pathos, nichts, was ich nicht schon mal gelesen hätte.

Ich habe auch bewusst versucht den Pathos herauszulassen. Denn gerade das macht die Geschichte aus. Die nüchterne Betrachtung des eigenen Sterbens. Auch die angesprochene "Unförmigkeit" der Sprache gehört dazu.

Es sind die letzten Gedanken eines uninteressanten Menschen.
Ich stimme nicht mit deiner Meinung überein zu glauben, dass ein Mensch uninteressant ist, nur weil er sich mit dem Sterben abgefunden, ja angefreundet hat.
Ich denke, dass dieser Charakter wesentlich interessanter ist, als all die (normalen) Menschen, die nach jedem Strohhalm (oder Handy) greifen und die jedes Mittel nutzen um dem Tod von der Schippe zu springen, die schreiend und in Panik um ihr Leben rennen.

Ansonsten hat mämlich auch die Erwähnung, dass er auf einer Hochzeit war, keinen Sinn.
Er war nicht auf einer Hochzeit, sondern ist auf dem Wege dorthin.

Trotzdem lieben Dank für deinen Kommentar und einen schönen Sonntag!
Pareto

 

Hallo p4reto,

Ich find grad einfach nichts zu meckern, also lass ich's eben. :-)
Mir hat die Geschichte gut gefallen, und den Gedanken, dass man sich wenn's erst soweit ist, mit dem Tod durchaus abfinden kann, find ich nicht abwegig. Immerhin kann man dann das erste Mal aufhören, sich Sorgen zu machen ...

Stilistisch gut, nüchtern und flüssig, finde ich.


Liebe Grüße
Ardandwen

 

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