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Ich habe Angst

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01.11.2008
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Ich habe Angst

Ich habe Angst
(überarbeitete Version)

„Der Nächste!“ ,rief ich der Kleinen, die meine Arzthelferin spielte, durch die alte Eichentür zu.
Kurz darauf stand auch schon der Patient im Türrahmen. Sein Blick huschte von meinem Schreibtisch auf das alte aber edle Sofa, das mit dunklem Leder überzogen war. Dann floh sein Blick zum Fenster, um gleich darauf wieder die Couch zu fixieren. Tiefe Furchen bildeten sich auf seiner Stirn und sein Blick verfinsterte sich.
Diese Begrüßung bekam ich fast täglich von einem der Verrückten. Sie schätzten den Weg vom Sofa zum Fenster und überlegten sich einen Fluchtweg, den es aus dem zwanzigsten Stock aber leider nicht gab.
„Na, kommen Sie ersteinmal rein.“ Er betrachtete mich kurz, wie einen hässlichen Fleck auf einer weißen Wand, entschied sich offenbar aber dann doch mir die Ehre seiner Gesellschaft zu erweisen. Denn mit zitternden Hand griff er, ohne mich aus den Augen zu lassen, hinter sich an die Türklinke und zog seinen eigenen Käfig zu.
„Wollen sie sich nicht setzen?“säuselte ich ihn an. Ohne den Blickkontakt abzubrechen setzte er sich auf das Sofa, das die Arbeit scheinbar genau so leid war wie ich, denn das Leder knarrte noch lauter als sonst.
Ich wartete noch kurz ,ob er was sagen würde, aber es kam natürlich nichts. Nur seine Augen untersuchten jeder einzelne meiner Poren.
Also fragte ich: „Warum sind sie denn hier?“ Anfangs schenkte er mir noch nicht einmal ein Lidschlag. Doch plötzlich, ich hatte schon den Mund offen um meine Frage zu wiederholen, da ließ er seinen Blick endlich von mir ab und durchstöberte wieder den Raum. Aber nicht wie bei seinem Eintreten, sondern viel schneller, als suche er etwas, oder jemanden, der aber nicht zu finden war. Dann beugte er sich langsam vor und flüsterte:“ Ich habe Angst.“
Ich notierte also gleich ganz professionell: „Psychopath hat Angst und spendiert mir gerade mein Abendessen.“ Dann kramte ich all mein Mitgefühl zusammen und fragte: „Vor was haben sie denn Angst?“. Er schaute sich noch einmal im Raum um, nur um sicher zu gehen, dass auch wirklich alles in Ordnung war und flüsterte dann noch leiser als zuvor: „Vor den Menschen.“
Ich wiederholte den Satz mit lauter kräftiger Stimme, was ihn natürlich zusammenfahren ließ und er musste mein Büro ein weiteres Mal inspizieren.
„Haben sie vor allen Menschen Angst?“ Es dauerte etwas bis er wieder zu Ruhe kam und die Höflichkeit aufbrachte mit einem knappen „Ja“ zu antworten.
„Auch vor netten und liebenswürdigen Menschen?“ stocherte ich spöttisch nach.
Die Frage bedeutete ihm mehr als ich erwartet hatte, denn sofort veränderte sich sein Ausdruck. Seine Blick wurden strahlender und verloren jeglichen Argwohn, was in plötzlich lebendiger wirken ließ „Gibt es so jemanden?“ ,stellte er mir ganz aufgeregt die Gegenfrage.
Ich konnte ein verächtliches Schnauben nicht unterdrücken.
Sofort wurden seine Augen wieder von einem Nebel der Hoffnungslosigkeit verhangen. Auch sein Gesicht verlor nun jegliche Farbe, was mich ernsthaft darüber nachdenken ließ, ob ich den Mann gerade umgebracht hatte.
Ich hatte genug und schaute demonstrativ auf meine Rolex.
Doch meine Geste war anscheinend nicht deutlich genug, denn er blieb einfach sitzen und starrte durch mich hindurch.
Ich griff also in meine Schreibtischschublade und holte meinen Rezeptblock hervor.
Ich schrieb das stärkste Antidepressivum auf, das ich kannte und hielt ihm das Stück Papier entgegen:
„Hier das wird helfen. “Der Mann stand auf und schwebte mit starrem Blick, ohne das Rezept überhaupt wahrzunehmen, zum Fenster. Er öffnete es und hielt dann noch einmal kurz inne.
Das Letzte was ich von ihm hörte was ein leises, unglaublich trauriges und hoffnungsloses „Hilfe.“

 

Hallo Alex!

Du schreibst über die Ärzteschaft, und wie man ihnen ausgeliefert ist, denke ich mal. Dein "Held" braucht eigentlich Hilfe, aber er hat nichts außer dem arroganten Arzt, der überheblich und herablassend mit seinen Patienten umgeht. So etwas kennen leider viele Menschen, leider, leider.

Als Geschichte würde es vielleicht besser funktionieren, wenn der Text aus der Perspektive des Patienten erzählt wäre. So hasst man zwar den Arzt, hat aber deshalb nur wenig Lust, bis zum Ende weiterzulesen, da absehbar ist, was passieren wird. Außerdem ließe sich aus der Sicht des Patienten seine Verzweiflung besser darstellen.

Schöne Grüße und willkommen hier. :)

yours

 
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So ich hab die Gesichte noch mal umgeschrieben und vor allem verbessert. Das Ende ist jetzt ein anderes was die ganze Sache meiner Meinung interesanter macht. Würde mich freuen wenn ihr noch mal lesen würdet.

Ich hoffe ihr kommt jetzt eher hinter die "Lösung". Wenn nicht werde ich bisserl was dazu schreiben.

 

Hallo Alex,

ich habe gestern schon deine erste Version gelesen und jetzt die überarbeitete. Ich finde nicht, dass durch das neue Ende irgendetwas deutlicher wird. Dein Psychiater wirkt überheblich, in seinen Patienten sieht er nur Verrückte, keine Menschen, und seine Sprechstundenhilfe scheint in seinen Augen so unfähig zu sein, dass er glaubt, sie spielt ihren Job nur. Der Fokus liegt auf dem Psychiater, er scheint derjenige zu sein, der krank ist. Dein Patient bleibt so blass, dass ich seine Motive überhaupt nicht nachvollziehen kann. Er hat Angst, über die Gründe erfahre ich nichts, und der Arzt versetzt ihm den Gnadenstoß, anstatt ihm zu helfen. Okay, das ist wirklich krank, aber in dieser Form mit dieser schwachen (und ich will fast sagen, etwas plumpen) Charakterisierung der Figuren hat mir deine Geschichte leider nicht gefallen.

Gruß, Stefan

 

Hallo Alex,
tja, so eine Geschichte kann natürlich wunderbar als Projektionsfläche für alle möglichen eigenen Frustrationen benutzt werden; und genau deshalb ist sie platter als eine Flunder. Weder Dein Patient noch Dein Arzt haben einen Ansatz von Charakterzeichnung, und ein Schuss Zynismus ändert auch nix daran, wirkt eher abstoßend. Gefällt mir überhaupt nicht.
LG,
Jutta

 
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Hallo Alex,
willkommen auf KG.de.

Ich habe mir dein Profil angesehen.
Bitte ändere die Rechtschreibfehler in deinen persönlichen Angaben
„… bin am 13.1.91 gebohren (geboren) und schreib (schreibe) seit ca. 1(Leertaste und einem statt 1) Jahr. Schreiben ist für mich inzwischen sehr wichtig geworden, fast eine Art Teraphie (Therapie).“

Ich habe auch gelesen, dass du deine Geschichte zwischenzeitlich überarbeitet hast.
Warum aber sind dann immer noch sehr viele Grammatik-, Komma- und auch Rechtschreibfehler drin?
Wenn für dich Schreiben so wichtig ist, dann lege doch bitte als Erstes mehr Wert auf eine sorgfältig ausgearbeitete Vorlage.

Z.B. Grammatik:
Nur seine Augen untersuchten jeder (jede)einzelne meiner Poren.

Anfangs schenkte er mir noch nicht einmal ein (einen) Lidschlag.

Seine Blick (Blicke) wurden strahlender und verloren jeglichen Argwohn, …

Das Letzte (Komma) was ich von ihm hörte (Komma) was (war) ein leises, unglaublich trauriges und hoffnungsloses „Hilfe.“(hier: „Hilfe“.)

Die anderen Kommafehler und Rechtschreibfehler habe ich jetzt nicht aufgeführt.

In deiner Klamaukgeschichte ist zudem ein logischer Fehler:
Wenn der Arzt beabsichtigt, dass der Patient den tödlichen Ausgang über das Fenster nimmt, dann kann er eigentlich nicht notieren:
„Psychopath hat Angst und spendiert mir gerade mein Abendessen.“
Oder hat der Patient Angehörige, die dem Arzt die Rechnung begleichen?

Frage auch: Warum wurde ich Ich-Erzählform gewählt?
Als Schreiber kannst du dich doch wohl nicht mit dem „Arzt“ identifiziert haben.

Dein Schreibstil ist ausbaufähig.
Lass dich nicht entmutigen!

Noch was:
In der vorliegenden Geschichte beginnen etliche Sätze mit „ich“.
(Kleiner Tipp: Markiere dir auf deiner PC-Vorlage bei deinen Geschichten alle Satzanfänge fett, dann fällt dir so etwas selber auf.)

Gruß
Kathso

 
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Hallo,
was mich sehr wundert sind die total verschiedenen Beurteilungen meines Werks. Ich bin in mehreren Schriftstellerforen angemeldet und in diesem Forum ist meine Story mit abstand am schlechtesten Bewertet werden. Ich bin aber auch froh mal Kritik zu bekommen denn nur das macht einen besser. Ich habe mich mal im folgenden an eure Kritik gesetzt und Kommentare dazu gegeben.

Dein Patient bleibt so blass, dass ich seine Motive überhaupt nicht nachvollziehen kann. Er hat Angst, über die Gründe erfahre ich nichts, und der Arzt versetzt ihm den Gnadenstoß, anstatt ihm zu helfen.

Er sagt doch er habe Angst vor den Menschen. Und ihm gegenüber sitzt ein Arzt den er aussucht um ihm zu helfen. Doch dieser Arzt ist so ein *****, das der Patient seine Angst bestätigt fühlt. Stell dir doch bitte selber die Frage WARUM der Patient Angst vor den Menschen hat. Wenn du nicht drauf kommst vergleiche den Arzt doch mal mit einigen (echten,realen) Mitmenschen.

Okay, das ist wirklich krank, aber in dieser Form mit dieser schwachen (und ich will fast sagen, etwas plumpen) Charakterisierung der Figuren hat mir deine Geschichte leider nicht gefallen.

Klar ist der Patient schwach beschrieben, die Geschichte ist ja auch aus der Sicht des Arztes und der hat keine Augen für seine Mitmenschen, sie sind ihm egal. Die schwache Charakterisierung des Patient war absicht, da sich der Arzt (der Erzähler) überhaupt nicht für seinen Charakter interesiert.

In der vorliegenden Geschichte beginnen etliche Sätze mit „ich“.
(Kleiner Tipp: Markiere dir auf deiner PC-Vorlage bei deinen Geschichten alle Satzanfänge fett, dann fällt dir so etwas selber auf.)

Danke für den Tipp.

Frage auch: Warum wurde ich Ich-Erzählform gewählt?
Als Schreiber kannst du dich doch wohl nicht mit dem „Arzt“ identifiziert haben.

Wenn ich eine GEschichte über einen Selbstmörder schreibe und das auch noch aus seiner Sicht, will ich mich dann deiner Meinung nach auch umbringen.

In deiner Klamaukgeschichte ist zudem ein logischer Fehler:
Wenn der Arzt beabsichtigt, dass der Patient den tödlichen Ausgang über das Fenster nimmt, dann kann er eigentlich nicht notieren:
„Psychopath hat Angst und spendiert mir gerade mein Abendessen.“
Oder hat der Patient Angehörige, die dem Arzt die Rechnung begleichen?

Wer sagt denn das dies das Ziel von dem Arzt war? Er hat einfach kein Auge bzw Gefühle für den Patient. Genauers steht weiter oben.

Nur seine Augen untersuchten jeder (jede)einzelne meiner Poren.

Anfangs schenkte er mir noch nicht einmal ein (einen) Lidschlag.

Seine Blick (Blicke) wurden strahlender und verloren jeglichen Argwohn, …

Das Letzte (Komma) was ich von ihm hörte (Komma) was (war) ein leises, unglaublich trauriges und hoffnungsloses „Hilfe.“(hier: „Hilfe“.)


Danke für die Verbesserungen.

Wenn für dich Schreiben so wichtig ist, dann lege doch bitte als Erstes mehr Wert auf eine sorgfältig ausgearbeitete Vorlage.

Tut mir Leid ich habe LRS. Ich gehe meine Texte wirlich oft durch, aber leider überseh ich nun mal einiges. Das ist weder Absicht noch lustlosigkeit

 

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