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Ich zeig dir meine Liebe

Seniors
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23.07.2001
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Ich zeig dir meine Liebe

Ihre Muskeln zuckten vor Anstrengung und Erregung.
Als sein Körper sich endlich entspannte, wurde ihr Atem bald tiefer und ruhiger.
Sie hatte Lust empfunden und diesmal schämte sie sich dafür.
Flüchtig strich sie ihm über die muskulöse, schweißnasse Brust und erhob sich langsam und mühselig vom Bett. Sie war erschöpft und auch ihr junger Körper glänzte feucht.
Sie ordnete ihre kurzen blonden Haare und griff nach ihrer am Boden verstreut liegenden Wäsche.
Mit zitternden Händen zog sie den winzigen Slip wieder über die Schenkel. Sie so zu sehen hatte ihn immer sofort erregt. Auch ihr hatte es Lust bereitet, sich zu zeigen. Er hatte sich dann nie besonders viel Zeit gelassen, wenn er sie nahm. Sie mochte das und oft war es erst der Anfang von dem, was sie beide so sehr genossen hatten.
Sie hatte viel von ihm gelernt. Die tiefe Vertrautheit, die sie für ihn empfand, hatte sie dafür frei gemacht.
Aber heute war alles anders.
Mit gespreizten Schenkeln, so als wollte sie ihn reizen, setzte sie sich auf den Sessel neben dem Bett. Sie griff nach dem Glas, das auf dem Boden stand, leerte es in einem Zug, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund, füllte es erneut, nahm wieder einen Schluck und sank kraftlos tiefer in die Polster.
“Ich habe dich mit deiner Frau gesehen.” Sie sprach leise; ohne eine Antwort zu erwarten.
Sie ließ den Kopf zurücksinken und der Blick wanderte in weite Ferne, wo die aufwühlenden Bilder deutlich wurden und den Schmerz wie Säure durch ihre Adern strömen ließen.
Wie unter einer Tonnenlast erhob sie sich und ging ins Badezimmer.
Das kalte Wasser brachte ein wenig Abkühlung. Es gelang ihr, die rasenden Gefühle etwas in den Hintergrund zu drängen.
Als sie das Zimmer wieder betrat, zog sie, ohne ihn weiter zu beachten, die Schuhe an, streifte ihr dünnes Sommerkleid über, das ihre Figur so gut zur Geltung brachte.
An der Tür sah sie sich noch einmal zu ihm um.
Sie konnte sein Gesicht nicht sehen. Der letzte Atem hatte die Plastiktüte von innen beschlagen lassen.
Sein nackter Körper lag schlaff in den Fesseln.
Einen Augenblick wartete sie noch. Als vom Hausflur her kein Geräusch zu hören war, trat sie hinaus.

 

sehr gute Geschichte!
Der Aufbau ist sehr "konsequent" ud führt genau dahin, wo die Sache endet.
Dein Schreibstil gefällt mir. Du scheinst sehr genau zu wissen, welche Worte Du verwendest, um Deine Effekte zu erzeugen. Bravo! ( wenn Dir das von einer Neuen im Club was bringt ) ;)

 

Hallo arc....
Ich bin auch relativ neu hier und freue mich selbstverständlich über Deine Kritik.
Ich war unsicher, wo ich die Geschichte veröffentlichen sollte.
Bisher habe ich meine Beiträge unter „Spannung“ gesetzt.
Richtig spannend ist sie ja nicht und dafür vielleicht auch etwas zu erotisch?
Danke fürs Lesen.

Hallo Adrian,
ich habe bewußt nicht weiter erzählt.
Ob sie gefaßt wird weiß ich nicht.
Vielleicht war die Beziehung heimlich und sie hat Glück.
Nicht böse sein. Deine fertige Geschichte wird gelesen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Dreimeier,

die Geschichte ist Dir prima gelungen. Ausgesprochen kurz und ausgespochen gut. Bewunderswert, wie es Dir gelingt das Geschehen nahezu unverschleiert zu erzählen und den Leser doch bis zum Schluss zu täuschen.
Und was macht es schon, dass der Text keine halbe Seite lang ist - Du findest die richtigen Worte an den richtigen Stellen und die Story passt so, wie sie ist. Was mit der Frau wird, ob sie gefasst wird der frei bleibt, ist in der Tat unwichtig.
Mal wieder eine Lehrstunde für mich in Sachen komprimiertem Schreiben. *seufz* ;-)

Ginny

 

Hallo Dreimeier!

Wirklich gekonnt geschrieben!
Keine überflüssigen Be- und Umschreibungen, keine Einleitung, derer es nicht bedarf.
Ein einziger Satz ("Ich habe dich mit deiner Frau gesehen") erklärt schnörkellos den gesamten Hintergrund und das Motiv.

Sehr konsequent treibst Du den Leser durch die Geschichte, um erst ganz am Schluss aufzulösen. Eine vollständige, in sich abgeschlossene Handlung, aus der theoretisch auch ein Roman hätte entstehen können.
Hut ab!

LG
Aragorn

 

Find ich gut!
Wieder nett mit der Überraschung am Ende, so les ich das gerne ;)

 

Hej Dreimeier,

eine Überraschung für mich, Dich in meinem Forum zu finden, und eine erfreuliche noch dazu, denn Du schaffst es, den Leser hinters Licht zu führen, bis zum Ende die Spannung zu halten und so ganz nebenbei ein komplettes Szenario vor meinem inneren Auge entstehen zu lassen. Und dann ist die Protagonistin auch noch sehr menschlich geworden, so dass man sie versteht in dem, was sie tut.
Beeindruckend!
Lieben Gruß

chaosqueen :queen:

 

Hi Dreimeier,

auch mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Hast den Leser gekonnt hinters Licht geführt. Deine Schreibe liest sich leicht und flüssig.
Der arme Mann :( da war die Geliebte doch ein wenig hart zu ihm. Besser direkt die Fronten klären :D (hat er ja anscheinend nicht gemacht)

Mehr kann ich nicht dazu sagen. Gute Geschichte :thumbsup:

schönen gruß
*Christian*

 

Wenn ich mich richtig entsinne hat übrigens ausgerechnet Dreimeier bei einer meiner Geschichten gemeint, dass es ihm unverständlich sei, warum sich immer wieder manche Frauen auf verheiratete Männer einlassen. :p

 

Ich muss mich entschuldigen, dass ich erst jetzt antworte.
Seit Mirko hier mit der neuen Version rumgewuselt hat, sind wohl meine alten Geschichten mit „Mein KG“ nicht mehr verlinkt. Ich habe keine automatische Nachricht erhalten, dass jemand meine alte Geschichte ausgegraben hatte.
In „Wer ist online“ habe ich zufällig gesehen, dass jemand die Geschichte gelesen hat. Da hab ich mich schon sehr gewundert.

Euer Lob hat mich unheimlich gefreut.


Aber: chaosqueen habe ich erst gestern gesehen und sie hat kein Wort gesagt. (Mit der Peitsche droh)

Ginny... Männer sind eben Schweine. :-))
und Frauen..........?


Danke und Gruß
Manfred

 

Hej Manfred!

Oh, sorry, ich dachte, Du hättest es inzwischen gesehen. Okay, ich habe nicht darüber nachgedacht, dass Du unser Lob vielleicht übersehen haben könntest...
Pack die Peitsche wieder ein! Tststs, Sitten sind das hier... ;)

chaosqueen :queen:

 

Hi Dreimeier!

Was ich zu sagen hätte, wurde schon gesagt, aber du sollst wissen, dass ich deine kleine, feine Geschichte sehr genossen habe. Vor allem das Ende, das du so gekonnt heraufbeschwörst.

Liebe Grüße
Barbara

 

he barbara,
wo warst du all die monate?
ist ja irre, wenn eine alte geschichte ausgegraben wurde, und dann auch noch lob bekommt.
lässt mich glatt etwas schweben.
danke.

 

Hallo,
naja ich habe erst vor kurzem eine geschichte mit ähnlichem inhalt gelesen, darum hat mich das ende nicht so überrascht.

Zu beginn gefällt mir dein schreibstil nicht so gut, da er etwas primitiv wirkt... in sachen erotik ist das natürlich nicht so einfach...

das ende gefällt mir vom schreibstil dann wirklich gut, ist gelungen und ich habe deine geschcihten unter "spannung" noch nicht gelsen, aber formulieren kannst du ja recht gut, nur der inhalt hat mich nicht wirklich überzeugt, vielleicht werde ich ja mal ein paar storys von dir, in der Rubrik "Spannung" lesen..

LG

 

hallo arminius,
genau, das hast du und ich danke dir dafür.
welche rubrik hättest du denn gerne?
ich bin ein konsequenter moralist. werbung mit nackten frauen wird bei mir weggedrückt. anzügliche bilder aus zeitungen ausgeschnitten und vernichtet.
dieser text gehört somit eindeutig unter erotik. (weil es hier keinen mülleimer gibt)

hallo cola,
wenn mein privater rechner mal wieder seinen dienst aufnehmen will, werde ich mir den ersten teil der geschichte mal kritisch ansehen.
wenn zeit, lust und schriftstellerische fähigkeiten es zulassen könnte ich das eine oder andere ändern.
ist ja schon ne weile her, daß ich da reingeguckt habe.

du willst meine geschichten lesen?
ja, mach!! :-))


ich danke euch für euer interesse
liebe grüße
manfred

 

Hallo arminius,
................
die Erotik ist schlussendlich keine, sie haben "es" ja nicht wirklich, sondern vielmehr würglich getrieben...
...............
ich denke schon, daß sie „es“ getrieben haben. Das Ende war wohl nur nicht so, wie er sich das gedacht hatte.
Aber, Erotik ist doch nicht nur der sexuelle Vollzug. Augen können erotisch sein, ein Kleid, daß super sitzt...viele andere dinge, ...eine Bewegung...
Mir ist es aber egal, unter welcher Rubrik die Geschichte steht. Für mich persönlich war hier die Erotik stärker als die Spannung oder irgendwas. Ich bin da leidenschaftslos.

König will ich nicht werden, weil ich dann womöglich regieren müßte.
Nicht, daß ich schlechter wäre als die Politiker, aber Ahnung habe ich auch nicht.:D :D

Danke für deine netten Worte
Manfred

 

Hallo Dreimeier,

Deine Geschichte ist wirklich gelungen. Bald kündigst Du das Unerwartete an:

Zitat-
Sie hatte Lust empfunden und diesmal schämte sie sich dafür

Das „diesmal“ setzt alles in eine andere Perspektive, der Grund

Zitat-
“Ich habe dich mit deiner Frau gesehen.”

Beleuchtet die Szene im neuen Licht: Hat er sie belogen? Oder kommt das Schuldgefühl der Frau erst jetzt zustande, weil die Ehefrau jetzt zur konkreten Person geworden ist?

Ihre Tat spricht wohl eher für den ersten Fall… welch interessante Variation des Tatbestands `Betrug´.

- Natürlich geht es um Erotik: Sie ist die Basis für das Geschehen, für Lust- und Schuldgefühle…

LG,

tschüß… Woltochinon

 

Hallo Manfred,
Ich bin überrascht, so eine verdichtete Geschichte über Liebe, Entäuschung, Sex, Wut und Mord kannte ich bisher nicht von dir.

Aber was mich am meisten begeistert, die Umwandlung der Wut in sexuelle Lust.
Das ist eine erotische Meisterleistung bei der nicht immer der Mord am Ende stehen muss, sondern das Gefühl ein Sieger zu sein:baddevil:

Liebe Grüße
Goldene Dame

 

Hallo Woltochinon,
Hallo Goldene Dame,
es ist zwar schon eine Weile her, daß ich diese Geschichte geschrieben habe, ich meine aber trotzdem noch zu wissen, was ich mir damals dabei gedacht habe.
Die Frau ist eben so tief verletzt, daß sie genau diesen Besonderen Abschied, der ja wohl auch zu ihrer bisherigen Beziehung paßt, wählt. Da ist nur Schmerz und Lust. Ob so was möglich ist weiß ich nicht, denke aber, daß es nichts gibt, was es nicht gibt.
Aus Euren Äußerungen meine ich auch zu entnehmen, daß dies wohl rübergekommen ist und das freut mich natürlich sehr.
Danke für Euer Lob und liebe Grüße
Manfred

 

arminius schrieb:

Ich habe Deine Geschichte nunmehr und ohne viel Zögern dem Management hiesiger Webpage gemeldet, und Du selber weißt wohl am besten, warum!

Hoffentlich wird Manfred, bei seiner Kurzatmigkeit nicht auch noch rot vor lauter Anstrengung- ähm ich mein natürlich Freude- über dieses Lob.

Wirklich Manfred diese Geschichte ist auch bei mir ein Favorit.:thumbsup:

Goldene Dame

 

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