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Ich zeig dir meine Liebe
Ihre Muskeln zuckten vor Anstrengung und Erregung.
Als sein Körper sich endlich entspannte, wurde ihr Atem bald tiefer und ruhiger.
Sie hatte Lust empfunden und diesmal schämte sie sich dafür.
Flüchtig strich sie ihm über die muskulöse, schweißnasse Brust und erhob sich langsam und mühselig vom Bett. Sie war erschöpft und auch ihr junger Körper glänzte feucht.
Sie ordnete ihre kurzen blonden Haare und griff nach ihrer am Boden verstreut liegenden Wäsche.
Mit zitternden Händen zog sie den winzigen Slip wieder über die Schenkel. Sie so zu sehen hatte ihn immer sofort erregt. Auch ihr hatte es Lust bereitet, sich zu zeigen. Er hatte sich dann nie besonders viel Zeit gelassen, wenn er sie nahm. Sie mochte das und oft war es erst der Anfang von dem, was sie beide so sehr genossen hatten.
Sie hatte viel von ihm gelernt. Die tiefe Vertrautheit, die sie für ihn empfand, hatte sie dafür frei gemacht.
Aber heute war alles anders.
Mit gespreizten Schenkeln, so als wollte sie ihn reizen, setzte sie sich auf den Sessel neben dem Bett. Sie griff nach dem Glas, das auf dem Boden stand, leerte es in einem Zug, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund, füllte es erneut, nahm wieder einen Schluck und sank kraftlos tiefer in die Polster.
“Ich habe dich mit deiner Frau gesehen.” Sie sprach leise; ohne eine Antwort zu erwarten.
Sie ließ den Kopf zurücksinken und der Blick wanderte in weite Ferne, wo die aufwühlenden Bilder deutlich wurden und den Schmerz wie Säure durch ihre Adern strömen ließen.
Wie unter einer Tonnenlast erhob sie sich und ging ins Badezimmer.
Das kalte Wasser brachte ein wenig Abkühlung. Es gelang ihr, die rasenden Gefühle etwas in den Hintergrund zu drängen.
Als sie das Zimmer wieder betrat, zog sie, ohne ihn weiter zu beachten, die Schuhe an, streifte ihr dünnes Sommerkleid über, das ihre Figur so gut zur Geltung brachte.
An der Tür sah sie sich noch einmal zu ihm um.
Sie konnte sein Gesicht nicht sehen. Der letzte Atem hatte die Plastiktüte von innen beschlagen lassen.
Sein nackter Körper lag schlaff in den Fesseln.
Einen Augenblick wartete sie noch. Als vom Hausflur her kein Geräusch zu hören war, trat sie hinaus.