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Igel unterm Hut und Familienmagie

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01.01.2015
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Igel unterm Hut und Familienmagie

Im Morgennebel lässt sich Adalbert das Frühstück von einem ehrfürchtig schweigenden Spatzenschwarm servieren. Das Lagerfeuer flackert in sicherer Entfernung und wärmt ihn. Bedächtig, ja zärtlich streicht er über die noch kahlen Äste des Haselbusches, doch der Strauch will frei schwingen, entwindet sich ihm. Sein Blick fällt auf sein jetziges Zuhause - die morsche Gartenhütte in Kasulkes verwildertem Garten.

Ein leises Rascheln im Gras hinter ihm. Er legt den Kopf schief. Lauscht. Unruhig schaut sich der Waldschrat nach seinem Igel um. „Paul?“ Ein Blick unter den speckigen Lederhut, der von Morgentau benetzt auf der Wiese liegt. Kopfschütteln. Er stemmt seine Hände auf die Knie, schraubt sich hoch, wächst fast aus der Erde. Im Aufstehen greift er nach dem Lederhut und verankert die langen Beine auf dem Boden. „Paul, hast du jemanden im Garten gesehen?“ Das Geräusch eines tiefen Einatmens lässt ihn in Richtung Feuer zurückweichen und schon fliegen, begleitet von einem dreifachen Niesen, Igelstacheln durch die Luft. Einer fährt durch Adalberts Hose, einer in seine Haare, der Rest zum Glück nur ins Gras. Er tritt ein, zwei Schritte dichter ans Feuer. Erst dann nimmt er von den Spatzen die letzte Runde Körner entgegen. Ein Klatschen in seine riesigen Hände entlässt den Schwarm.

„Da hängt einer!“ Mit hysterischer Stimme, über ihre eigenen Füße stolpernd, nähert sich Laura Lane dem Waldschrat.
Adalbert hat die Frau schon gerochen. Ständig pflückt sie Kräuter ab. Heute steigt ihm der Duft von Schafgarbe in die Nase. Sie zeigt hektisch mit den Fingern in Richtung des Walnussbaumes, trippelt dabei von einem Fuß auf den anderen und merkt gar nicht, dass sich der Kräuterstrauß in ihrer Faust auflöst. Missbilligend sieht Adalbert den rieselnden Blättern hinterher.
„Was soll das Abrupfen, wenn Sie nichts damit anstellen?“ Die Lippen fest zusammengepresst, schaut er ihr ins Gesicht. „Ich denke, Sie sind Expertin?“ Schulternzuckend dreht er sich um und will in den Gartenschuppen verschwinden.
„Warten Sie!“ Laura greift nach seinem Arm. Langsam dreht sich Adalbert zu ihr um, den Blick auf ihre Hand gerichtet. Lauras Augen weiten sich, sie zieht die Hand weg. Ihr Atem geht hektisch. Dann strafft sie sich und zeigt mit leicht zitternden Fingern in den hinteren Gartenteil.
„Der Mensch dort erstickt, seine Ohren sind dunkelrot und er zuckt spastisch.“ Obwohl ihre Stimme nur dünn und stockend klingt, macht sie einen Schritt auf ihn zu. Sie legt ihren Kopf in den Nacken, um Adalbert in die schwarzen Augen zu schauen. Unbewusst reibt sie sich über die Arme, wobei noch mehr Blätter zu Boden segeln. Adalbert nickt und deutet auf die Brennnesselblätter.
„Dann sollten Sie vielleicht noch ein bisschen Weidenrinde dazutun und ihm schon mal einen Tee gegen Kopfschmerzen kochen. Ich schneid ihn jetzt runter.“ Mit diesen Worten zieht er eine Machete aus dem rissigen Rahmen der Schuppentür. Ein Schnaufen, ein tiefes Einatmen und Adalbert kann gerade noch reagieren. Er reißt die Tür auf und bringt sie zwischen sich und das deutliche Niesgeräusch. Laura schaut ihn fragend an. Bedächtig schließt er die Tür und weist mit dem Kinn auf die nun dort steckenden Igelstacheln. Lauras Augen werden noch größer.
„Paul hat ein Haltungsproblem. Also eher die Stacheln.“ Adalbert nimmt den Igel auf. „Bei der kleinsten Erschütterung verliert er sie, Niesen ist besonders schlimm." Zärtlich streicht er über den fast nackten Igel und setzt ihn sich auf den Kopf. Lederhut drüber und schon stakst er Richtung Walnussbaum. Ein Blick zu Laura lässt diese zögern.
„War da sonst wer im Garten, haben sie etwas Ungewöhnliches gesehen oder gar gespürt?“ Laura schüttelt den Kopf.


„Warum hängt er da? Mit dem Kopf im Abfall.“ Laura tritt zaghaft näher, aber Adalberts ausdruckslose Mine lässt sie verharren.
„Hat Müll in meinem Wald entsorgt. Strafe muss sein.“ Mit einem harten Schnitt durchtrennt Adalbert das Hanfseil. Der Kopf des Menschen verschwindet in einem Haufen aus verfaultem Obst, Folien und Pizzakartons. Es knackt vernehmlich, der Körper sackt in sich zusammen. Ohne Worte packt Adalbert ihn am Jackenkragen und setzt ihn auf den Müllberg.
Dem dunkelroten Gesicht entringt sich ein Schnaufen. Der Mann öffnet den Mund, schaut hilfesuchend zu Laura auf und versucht seine Stimme wiederzufinden.
„Halts Maul!“ Adalbert schüttelt ihn kräftig, so dass schimmeliger Kaffeesatz, Quarkbecher, Wurstpelle und etwas Glitschiges, stark nach Fisch Riechendes, von dem Mann herunterrutscht. „Einsammeln!“ Dabei drückt ihm Adalbert einen Jutesack in die Hand und zeigt mit seinen knochigen Fingern auf einen zweiten Sack. „Deinen Müll aus dem Stadtwald auch gleich und dann verpiss dich!“ Ohne weiteren Kommentar dreht sich der Waldschrat um. Laura macht ihm Platz, immer noch die Hand vorm Mund. Mit weitausholenden Schritten strebt Adalbert zurück zum Gartenschuppen.

Endlich geht die Sonne auf und ihre ersten Strahlen tauchen die windschiefe Hütte in ein warmes Licht, der Rauch aus dem Lagerfeuer riecht nach Kiefer. Ein Kontrollblick auf das Feuer innerhalb des Steinkreises. Adalbert zögert, dreht sich einmal um sich selbst. Ja, diese WG mit seinem abgeschiedenen Plätzchen hier im Garten fühlt sich gut an, wenn es auch kein wahrer Ersatz für seinen Wald ist. Oder für Familie. Er spürt deutlich, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt.
„Frau Lane?“
Sie fährt erschrocken herum. Ihr Gesicht verliert alle Farbe, als sie Adalbert auf sich zukommen sieht.
„Kennen Sie sich mit Wäldern aus?“
Laura schüttelt ihren Kopf und versucht stotternd zu antworten. Sie weicht zurück.
„Ich will Ihnen nichts.“ Adalbert hebt die Hände und verharrt.
„Kasulke lässt mich nicht mehr an seine Bücher, letztes Mal steckten wohl ein paar Stacheln in den Buchrücken.“
Laura Lane kommt eifrig auf ihn zu. „Ich helfe wirklich gerne, was soll ich nachschlagen?“
Adalbert schaut betreten auf den Boden. „Mein Großvater hat einmal erwähnt, dass der Wald stirbt, wenn ein Waldschrat geht …“
„Oh!“ Ihr will keine Antwort einfallen.
„Ich muss wissen, wie ich es verhindern kann.“ Er wendet sich ohne weitere Worte ab. Schon halb in der Hütte, dreht er sich um, blickt angestrengt in den hinteren Teil des Gartens und flüstert: „Und welche Gefahr von einem wildgewordenen Schrat ausgeht?“


Das Knirschen von Kieseln lässt ihn Richtung Haus schauen. Adalbert hört leisen, monotonen Gesang – das wird Kevin sein. Er nutzt meist den Hintereingang, wenn er Adalbert morgens besuchen kommt. Schon ein seltsames Gespann.
„Na, pennt er noch?“, Adalbert weist mit dem Kinn auf Kevins linke Hand, die dieser fest an sich presst. Der junge Mann ist verwachsen mit der Hand eines, wenn man der Gerüchteküche trauen kann, nicht wirklich unbescholtenen Adligen.
Kevin nickt, streichelt vorsichtig über die Decke, in die er seine Hand und somit den Grafen eingewickelt hat. Leise summt er die letzten Silben: „… ob du nen Mädel hast oder hast keins.“ Mit der rechten Hand streckt er Adalbert einen Pott heißen Kaffee entgegen.
Adalberts Mundwinkel zuckt. „Guter Junge!“ Genussvoll zieht er das Aroma des Kaffees ein und setzt sich bedächtig auf den Kirschstamm.
„Ich kann Ihnen aber auch Kaffeemehl rausbringen, das Feuerchen ist doch perfekt zum Wasser kochen.“
Adalbert reißt die Augen auf. Beim energischen Kopfschütteln verrutscht sein Hut und wäre fast, mit samt des darunter schlafenden Paul, abgestürzt. Ein fester Schlag auf den Hut, das erschreckte Quicken des Igels und ein Grummeln von Adalbert zeigen deutlich, was er davon hält.
„Nee, lass mal, Feuer ist heiß!“


„Sag mal, könntest du heute mitkommen?“ Adalbert überlegt, ob Kevin ihm wirklich eine Hilfe sein wird.
„Echt? Bisher wollten Sie mich doch immer so schnell wie möglich wieder loswerden.“ Kevin grinst schief.
Dann fällt sein Blick auf die linke Hand oder besser gesagt die schwarze Decke, die diese verbirgt. „Öhm …! Und was machen wir mit Graf Gilles?“ Sein Gesichtsausdruck schwankt zwischen besorgt und bange.
„Eigentlich wär es heut gar nicht schlecht, so einen handfesten Typen wie Gilles dabeizuhaben. Sorg mal dafür, dass er noch frühstückt und dann gehts los.“

Während Kevin sich mit dem Grafen Gilles Richtung Küche bewegt, dringt das Patschen nackter Füße an Adalberts Ohren. Er lauscht. Ein leicht hohles Stampfen – Terrasse mit Holzbohlen, ein feuchtes Platschen – Natursteintreppe, harsches Knirschen – der Kiesweg. Als er den riesigen Mann vor Wochen zum ersten Mal von weitem gesehen hat, glaubte er, sein Bruder wäre erschienen, um es zu beenden. Adalbert weiß, dass nichts an dieser endgültigen Konfrontation vorbeiführt. Aber Roslav ist sein Bruder. Die Trittgeräusche werden leiser, es knackt und raschelt, abschließend das Geräusch von plätscherndem Wasser. Adalbert grinst. Er ist nicht der einzige WG-Bewohner mit dem Bedürfnis, sich nicht ständig brav auf die Toilette zu hocken. Dank der Frauen im Haus ist die Badordnung streng. Er versteht den Kyklopen gut. Allein für das allnachmittägliche Klavierspiel hat Rod einiges gut bei ihm, Bäumedüngen inklusive.

Kevin geht rückwärts vor Adalbert her, nein, genau genommen tänzelt er. Offensichtlich ist nicht jeder Teil von ihm mit dieser Fortbewegung einverstanden, denn er verzieht immer wieder schmerzhaft das Gesicht. Vielleicht hat er sich auch vor Aufregung die Hände gerieben. Das mag die linke Hand gar nicht.
„Wo wollen wir hin?“ Fast wäre Kevin über einen entgegenkommenden Hund gestolpert. Adalbert hält ihn mit festen Griff in die Cordjacke und lässt ihn nach ein paar Sekunden Schweben wieder auf den Gehweg hinunter. „Und warum gucken Sie sich andauernd um? Suchen Sie jemanden?“
Adalbert tut, als hätte er die Frage nicht gehört. „Kontrollgang!“, ist alles was Kevin zu hören bekommt.

Eine ausladende Eiche begrüßt die beiden im Königsforst. Adalbert blickt skeptisch den Hauptweg entlang.
„Pass ein bisschen mit auf, wenn du jemanden siehst, einen Großen, sag sofort Bescheid!“
Noch ein Blick zurück. Erst dann schaut er anerkennend in die Baumkrone, streichelt im Vorübergehen einen Buchenstamm, bückt sich nach einem morschen Ast und trägt ihn ins Unterholz. Ein Buchfink landet auf seinem Arm und stimmt ein Lied an. Kevins Staunen lässt den Waldschrat innehalten.
„Dies ist mein Reich …“

Lautes Johlen, Kinderstimmen und Kreischen lassen ihn verstummen. Sein Lächeln vergeht, als einige Kinder sich mit Stöckern attackieren. Es dauert nicht lange und sie schlagen aus Freude am Lärm auf die Bäume ein, zertreten dabei die Schösslinge am Grund der Stämme und wälzen sich lachend durch das nächste Gebüsch. Adalberts Augenbrauen kriechen zusammen, die Knopfaugen verschwinden fast in ihren Augenhöhlen und er stößt unwirsche Töne aus. Knapp kann Kevin dem Gefuchtel der langen Arme ausweichen, doch dann bleibt ihm der Mund offenstehen. Während Adalbert neben ihm mit seinen Händen ein unsichtbares Orchester zu dirigieren scheint, beginnen die Büsche und biegsamen Äste auszuholen. Sie peitschen durch die Luft, schlängeln sich unter den Kindern hervor und schieben diese aus dem Gehölz. Der ein oder andere Knirps bekommt bei dem Geschubse noch einen Hieb auf den Allerwertesten. Die Kinder laufen schreiend auf die Erzieherinnen zu. Kevins linke Hand zeigt ihnen hinter seinem Rücken den Mittelfinger, doch Adalbert drängt ihn in die entgegengesetzte Richtung weiter, leise vor sich hin pfeifend. Ein Zaunkönig umschwirrt seinen Kopf, landet mit einem Triller auf dem Hut und kuschelt sich in die Krempe.

Adalbert hat den Weg verlassen und führt Kevin durchs Unterholz auf eine Lichtung. Das in Hügeln gewachsene Moos strahlt Ruhe und Kraft aus. Kevin staunt, als es unter Adalberts Schritten ergrünt, sich dehnt und streckt. Die Birke in der Mitte der ansonsten baumfreien Fläche reckt Adalbert die Zweige entgegen und dieser greift lächelnd hinein. Er legt ein Ohr an den Stamm, winkt Kevin herbei, es ihm nachzumachen. Ein Rauschen, ein Plätschern, die pure Kraft des Baumes bringen den jungen Mann zum Lächeln. Selbst seine linke Hand verweilt entspannt auf dem Birkenstamm.
„Dies ist mein Wald. Oder war es …“ Adalbert wirft einen vorsichtigen Blick in die Runde, horcht.
Mit seiner hallenden Stimme fragt der Graf aus Kevins Mund: „Was ist passiert, mon amie?“
Adalbert streicht sich über die Bartstoppeln, schaut tief in den Wald hinein und drängt weiter.
„Lass uns an den Fichten noch schnell ein paar Holzbocklarven einsammeln.“

„Sammeln?“ Kevin schüttelt den Kopf. „Hatten Sie mir nicht gezeigt, wie tief sich die Mistviecher ins Holz bohren?“
„Jo, aber in diesem Wald ist das anders.“ Adalbert stapft auf einen Fichtenbestand zu. „Siehst du die toten Stämme? Seitdem ich weg bin, breitet sich diese Pest ungebremst aus.“
Adalbert legt seine Hände behutsam an einen der geschädigten Fichtenstämme. Eine große Borkenplatte ist abgefallen, man sieht Fraßgänge und totes Holz. Kevin traut seinen Augen nicht. Der Baum schüttelt sich, anders lässt sich das Vibrieren nicht erklären. Und dann muss Kevin würgen. Aus allen Löchern quellen weiße, pralle Larven. Winden sich hervor, versuchen dem Baum zu entkommen. Mit leisem Ploppen fallen sie wie Regentropfen ins Gras. Adalbert sieht eine Papiertüte aus dem Mantel und reicht sie Kevin.
„Fang an zu sammeln, Zimmer 7 wird sich freuen.“
„Nee, die sind eklig, so was fass ich nicht an.“
Adalbert runzelt die Stirn. „Graf, wie schaut’s mit Euch aus?“
Kevins Mund antwortet: „Kein Problem, C’est simple comme bonjour!“ Kevin bückt sich mit zusammengekniffenen Lippen, seine Hand öffnet die Tüte und die linke Hand beginnt die fetten Larven einzusammeln. „Immer gut einen Snack parat zu haben, ganz traue ich dem verfressenen Raum nicht über den Weg“, hallt es.

Kurz vorm Einbiegen in die Straße, in der Kasulkes Villa und somit ihre WG der etwas anderen Art liegt, passieren Adalbert und Kevin einen kleinen Park. Es ist bereits dämmerig und abseits vom Hauptweg hören sie dumpfe Schlaggeräusche. Adalbert stutzt, beginnt zu knurren und stürzt los. Kevin kommt kaum hinterher. Da sind zwei Männer und einzelne Wörter wie „Brennholz“ und „Beeil dich“, dringen an ihre Ohren. Während Kevin noch von einem zum anderen schaut, holt Adalbert einfach aus und schlägt dem ersten Mann mit der senkrechten Faust auf den Schädel. Der Typ sackt tonlos in sich zusammen. Sein Kumpel steht mit offenem Mund da, schnappt nach Luft und blickt zwischen der Säge in seiner Hand und Adalbert hin und her. Dann wirft er die Bügelsäge mit aller Kraft in Adalberts Richtung und läuft auf dem kürzesten Weg aus dem Park.

Kevin reißt dem gestürzten Holzdieb die Axt aus der Hand und fährt vorsichtig über die Schneide.
Mit hallender Stimme äußert sich der Graf. „Lass sie uns mitnehmen, die Axt im Haus ersetzt doch irgendwen.“
Adalbert zittert am ganzen Leib, schwankt, umschlingt sich mit den Armen und macht einen Schritt auf den gefällten Holzfäller zu. Und wieder zurück. Noch einen bedrohlichen Schritt. Dann endlich löst er sich aus der Trance. Mit zusammengekniffenen Augen schaut Adalbert auf das Werkzeug und erschaudert. „Sowas kommt mir nicht in die Hütte. Park sie bei dir, Graf Gilles.“
Schweigend gehen sie weiter. Nach zwei Straßen schaut Kevin zu Adalbert auf. „Ist das mit Ihrem Wald passiert? Abgeholzt?“
Adalbert kneift die Augen zusammen, runzelt die Stirn. Und schweigt. Kevin zieht den Kopf ein.
„Nein, mein Bruder hat seinen Wald verraten und verloren. Er hat nicht verhindert, dass er abgebrannt wurde.“ Schweigen. „Und dann hat er mich vertrieben.“ Ganz leise setzt Adalbert den Satz dazu.
„Ja, Familie kann man sich nicht aussuchen. Da ist mir sogar der Graf lieber.“ Grinsend versucht Kevin die trübe Stimmung aufzulockern.
„Auf Vertrauen, Hilfe und Liebe beruht die Magie der Familie, die das Recht auf Kraft und Macht über die Natur verleiht.“ Adalbert rezitiert die Sätze, wie etwas vor langer Zeit auswendig Gelerntes.

Kevins linke Hand schwingt die Axt und täuscht einen Angriff auf die Blutbuche vor, an der das Grundstück der Villa beginnt. Adalberts Blick wandert den Gehweg hoch und runter, schweift über die Sprossenfenster des Hauses. Er legt Kevin eine Hand auf die Schulter und mahnt: „Ich würde Ihnen nur ungern weh tun, Graf.“
Verlegen schaut Kevin zu Adalbert auf. „Er meint es nicht so, nie würde er diesem alten Baum etwas tun.“ Zärtlich tätschelt er die silbrige Rinde.
Adalbert mustert ernst die Buche. Ob es möglich ist, einen neuen Stammbaum zu erringen? Würde das seine Macht erhalten? Aber was passiert mit dem Königsforst? Und genügt es, seinem Bruder aus dem Weg zu gehen?
„Ich danke Euch Graf und dir Kevin. Es war gut, euch heute dabei zu haben.“

Adalberts Blick schweift durch den verwilderten Garten, an dessen Eingang sie stehen. Keiner der Büsche winkt, der Nussbaum hinten im Garten rauscht still vor sich hin, auch von den Blumen im Rasen kommt kein Willkommen. Ein tiefes Ausatmen, er fühlt sich einsam.
Doch dann klopft Kevin ihm im Vorbeigehen auf den Arm und mit der tiefen Stimme des Grafen sagt er: „Gerne wieder, auf uns kannst du dich verlassen.“ Verwirrt und kopfschüttelnd starrt er den beiden hinterher, als sie durch den Hintereingang verschwinden.

Gedankenverloren stapft Adalbert auf seine Gartenhütte zu und bleibt überrascht stehen, als er einen irritierenden Geruch wahrnimmt. Mit zusammengekniffenen Augen schleicht er näher. Noch einmal tief einatmen und den Geruch prüfen: Äpfel mit Zimt und einem Hauch von Marzipan, das ist garantiert nicht Roslav.
Auf dem wackeligen Dreibein sitzt Laura Lane vor der Hütte und blättert vorsichtig in einem Buch. Einem sehr großen und anscheinend sehr alten Buch. Als er sich räuspert, versucht sie erschrocken aufzuspringen, stolpert, verharrt halbsitzend und hält mit großen Augen das Buch fest. Adalbert winkt ab. „Bleiben Sie sitzen!“
Laura atmet auf. Sie öffnet den Mund und schließt ihn wieder.
Adalbert schaut sie skeptisch an, unentschlossen, ob es eine gute Idee war, ausgerechnet die seltsame Kräuterkundige mit ihrem Halbwissen in die Bibliothek zu schicken. Andererseits, sie ist ihm immer offen begegnet, nie ablehnend. Und ein gesundes Maß an Angst hat noch niemandem geschadet.

„Was gefunden?“ Im Vorbeigehen greift er nach der Rosenschere, die auf einem Dachbalken liegt. Er kann jetzt nicht stillstehen. In langsamen Schritten umkreist er den knorrigen Apfelbaum neben der Hütte. Immer wieder wirft er fragende Blicke zu Laura Lane und analysiert gleichzeitig das verwachsene Gestrüpp aus alten Ästen und wilden Wassertrieben. Laura folgt ihm mit den Augen. Adalbert setzt an einem Büschel aus engstehenden Zweigen an und entfernt alle, außer einem dicken, der nach außen ragt. Dann setzt er zum Einkürzen des Hauptastes an, zögert und schaut noch einmal zu Laura. „Nun?“
Sie atmet noch einmal bewusst ein und beginnt zu berichten. „Es gibt so gut wie nichts über Waldschrate und ihre Macht. Ich habe auch online recherchiert, genaugenommen sind es alles Sagen und Überlieferungen.“
„Unsere Allehrwürdigen wussten Geheimnisse noch zu hüten.“ Mit der Rosenschere in der Hand zeigt er auf das Buch.
„Ja, hier im Waldmagie-Buch gibt es einen kurzen Bericht, dessen Glaubwürdigkeit aber nicht geprüft werden konnte.“
„Lassen Sie hören!“ Adalbert konzentriert sich wieder auf den Apfelbaum, kommt aber näher an Laura heran, um kein Wort zu verpassen.
„Es ist extrem verschroben geschrieben, aber zusammengefasst heißt es wohl, dass es nur einen Meister oder Hüter des Waldes geben kann. Die völlige Macht erhält ein Waldschrat erst, wenn der vorherige Hüter nicht mehr unter den Lebenden weilt.“
Adalbert erblasst sichtlich.
„Wollen Sie jemanden umbringen?“
„Nein, ich nicht! Gibt es nur diesen Weg?“
„Hier steht noch was von ‚Nicht selbst Hand anlegen‘, aber eindeutig mit demselben Ergebnis.“
Mit dem Einsammeln und Aufschichten der bisher abgeschnittenen Äste und Zweige neben der Hütte drückt sich Adalbert vor einer Reaktion. Doch dann lässt es sich ins Gras sinken. Sofort kommt Paul unerwartet schnell auf ihn zugelaufen und stupst die Manteltasche, auf der Suche nach einem Leckerli, an. Lächelnd reicht Adalbert ihm einen schrumpeligen Apfel.
Er schaut zu Laura, jetzt in Augenhöhe mit ihr.
„Steht da irgendetwas von einem neuen Revier, wie man ein neues Reich erobert, friedlich?“
„Nein! Hier gibt es nur noch ein Zitat: ‚Auf Vertrauen, Hilfe und Liebe beruht die Magie der Familie, die das Recht auf Kraft und Macht über die Natur verleiht‘ Als sie zu Adalbert sieht, merkt sie, dass er die Worte tonlos mitspricht. Er lässt den Kopf sinken.

Laura steht vorsichtig auf, den wertvollen Band fest im Arm. Kurz zögert sie, verabschiedet sich dann aber doch und geht in Richtung Villa.
Sie ist schon fast außer Hörweite, als ein leises „Danke!“ zu ihr hinweht.

Kevins Stimme schallt durch den Garten. „Adalbert, Besuch für Sie, vorm Haus!“ Er setzt Paul vorsichtig unter seinen Hut und wirft im Vorbeigehen die letzten Äste unter den Hasel. Dann schlendert Adalbert zur Straße.
Mit festen Schritten tritt er in die Auffahrt. Und bleibt wie festgewachsen stehen.
Ohne die hochgewachsene Gestalt, einen wesentlich älter wirkenden Waldschrat, aus den Augen zu lassen, winkt Adalbert Kevin ins Haus. Der junge Mann zögert, schaut fragend. Unwirsch wird er von Adalbert weggeschickt.

„Roslav!“ Adalbert nickt seinen Bruder knapp zu. Beobachtet ihn.
„Na, da hast du es dir ja bequem gemacht? War nicht einfach, dich aufzuspüren.“ Roslav zeigt spöttisch auf die Villa.
Die beiden Waldschrate umkreisen sich vor dem Durchgang in den Garten. Die Fliederbüsche an der Grundstücksgrenze peitschen unruhig mit den Ästen. Die Gänseblümchen ducken sich ins Gras.
„Was willst du noch?“ Adalbert knurrt regelrecht.
„Oh, das weißt du. Du musst gehen, weit weg und vor allem für immer!“
Adalbert schüttelt langsam den Kopf. „Es ist mein Wald.“
Roslav grinst und nimmt lässig die goldene Taschenuhr ihres Vaters aus der Jackentasche. Ein knapper Blick nach der Uhrzeit. „Ich bin der Ältere, ich habe mehr Macht. Allerdings wird der Königsforst erst auf mich hören, wenn du verschwunden bist oder einfach … tot.“
Adalbert strafft sich. „Du bist mein Bruder!“
Der winkt ab. „Familie wird überbewertet.“
„Nein, unser Glaube an solche Werte wie Familie hat uns erst die Macht gegeben, die Natur zu verstehen und zu lenken.“
Erstaunt schaut Roslav ihn an. „Glaubst du die alten Mythen wirklich?“
„Warum machst du denn keinen Wald mehr glücklich, seitdem du Vater vertrieben hast?“
Roslav zuckt nur mit den Schultern. „Schluss jetzt. Du musst gehen!“
„Warum konnten die Menschen deinen Wald abfackeln?“
„Ich werde es ihnen schon noch heimzahlen. Auch Häuser brennen ganz gut.“ Er zieht ein großes Zippo aus der Manteltasche und schaut mit einem Lächeln auf Kasulkes Villa.

Adalbert ist zurückgewichen, steht jetzt in der Fliederhecke und lässt sich von den steif aufragenden Zweigen umarmen. Ohne Roslav aus den Augen zu lassen, nimmt er seinen Hut ab und setzt Paul ins Laub. Er schubst ihn geradezu in die Heckenmitte.
„Bring dich in Sicherheit“, flüstert er ihm zu.
Dann stellt er sich mit einem großen Schritt zwischen Roslav und das Haus.
„Ich werde nicht gehen! Du hast Vater dem Tod ausgeliefert, Mutter ins Exil getrieben und mindestens drei Wälder unerlaubt übernommen – es reicht!“ Seine Stimme zittert, er schwankt, aber er hält dem Blick seines Bruders stand.
Roslav zieht eine Garrotte aus Kupfer aus der Manteltasche und zeigt sie grinsend vor. Er greift noch einmal nach der Taschenuhr, kontrolliert die Zeit. Ein Blick Richtung Straße. Seine Augenbrauen zucken hoch. Sofort wendet er sich Adalbert zu und fragt: „Glaubst du wirklich, dass du alleine eine Chance gegen mich hast? Es gibt hier nur noch uns beide.“

Adalbert blickt über seinen Bruder hinweg auf den verwilderten Garten. Der Hasel an der Gartenhütte reckt sich ihm entgegen, die Knospen des Scharbockskrautes strahlen ihm zur Begrüßung gelb entgegen. Selbst der knorrige Apfelbaum hat sich nach dem ersten Schnitt seit Jahrzehnten wieder berappelt und winkt.
Sein Blick streift kurz die Villa, fällt dann auf Roslavs grinsendes Gesicht. Langsam schüttelt Adalbert den Kopf. Er will hier nicht weg. Nicht noch einmal weichen. Er holt tief Luft, setzt zu einer Rede an, als ihm ein Schmerz durch den Körper fährt. Aufkeuchend dreht Adalbert seinen Kopf zur Einfahrt, sein Blick umfasst die Hunderte von Jahren alte Blutbuche, seinen neuen Stammbaum. Was ist passiert?

Direkt am Stamm steht ein junges Pärchen, eng umschlungen und kichernd. Wieder zuckt Adalberts Körper unter den Schmerzen. Heulend dreht er sich um und hastet auf die Einfahrt, die Buche zu.
„Nein!“ Der laute Schrei lässt den jungen Mann herumschwenken, seine Freundin im Arm. In der Hand ein Messer. Und in der Rinde der Buche ein frisch eingeschnitztes Herz. Der Anblick des Messers lässt Adalbert kurz stutzen, er kennt es. Doch dafür ist jetzt keine Zeit, der Kerl zuckt nur mit den Achseln, dreht sich zurück und setzt an, weitere Zeichen in die Rinde zu schneiden. Adalbert erreicht ihn, reißt ihn zu Boden und entwindet ihm das Messer. Dabei verfängt sich die Umhängetasche des Kerls zwischen ihnen, das Mädchen springt kreischend beiseite, Menschen bleiben stehen. Auf der anderen Straßenseite lächeln sich zwei Männer zu, einer hat eine Kamera dabei und zeigt den erhobenen Daumen.

Doch nichts davon bekommt Adalbert mit. Er kniet brüllend über dem Mann, das Messer in der Hand, fuchtelt mit Armen und Händen. „Das tut weh, so weh!“ Das tiefe Dröhnen seiner Stimme lässt alle erstarren. „Ich werde dir zeigen, wie es ist, wenn man jemandem etwas einschnitzt.“ Er senkt das Messer, der Kerl am Boden schreit heulend auf und seine Freundin wimmert.
Zischelnd ruft Roslav ihm: „Ja, Bruder! Zeig´s ihm, mach ihn platt“, hinterher. Roslav kommt näher, passt aber auf, dem Kamerateam nicht die Sicht zu verstellen. Ein kurzes Winken des Reporters bestätigt, dass es perfekt ist.
Das Kreischen des jungen Mannes will nicht verebben, er versucht rückwärts zu entkommen. Seine angewinkelten Beine scharren fruchtlos auf dem Boden.

Jetzt baut sich Roslav im Sichtbereich der Kamera auf und beginnt laut auf Adalbert einzureden. „Bleib ruhig!“ und „Wir dürfen Menschen nicht verletzen.“ Er streicht kurz seine Haare zurück, ein Blick zu den Reportern. Dann packt er Adalbert am Ellenbogen. Reißt dessen linken Arm mit Schwung nach hinten, sodass er auskugelt. Den überlangen Arm am Ellenbogen gegen sein Knie drückend, schaut er triumphierend Richtung Kamera. Doch Adalbert ignoriert das Knacken der Knochen, als der Arm unter dem Gegendruck bricht. Roslav wirft mit Schwung die kupferne Garrotte um Adalberts Hals und versucht das zweite Ende zu fassen. Adalbert wütet noch immer über dem jungen Mann. Dessen Kreischen ist zu einem Wimmern verhallt, seine Beine zucken unter Adalberts Druck.

Mit den Worten: „Lass ihn am Leben!“, reißt Roslav seinen Bruder von dem Baumschnitzer herunter, darauf bedacht, den Blick auf den blutigen Körper nicht zu verstellen. Er stutzt. Da ist kein Blut. Der Kerl hält eine zerschnittene Ledertasche im Arm, streichelt mit verheultem Gesicht darüber und jammert immer wieder die Worte „Meine Buckle, meine Buckle …“

Roslavs Gesicht läuft rot an. „Mach den Typen kalt, verstoß gegen alle Gesetze …“ Er spricht schnell, gestikuliert, reißt Adalbert das Messer aus der Hand. Wutschnaubend fährt er dem am Boden liegenden Mann durchs Gesicht. Kreischen, Blutspritzen und das arrogante Tönen Roslavs Stimme: „So macht das ein echter Waldschrat“, bringen alle Umstehenden zum Verstummen. Niemand reagiert, alle schauen geschockt zu.

Dann kommt das Leben zurück.
„Hör auf du widerwärtiger Kretin oder dir fehlt alsbald ein entscheidender Körperteil.“ Die hallende Stimme des Grafen begleitet das Schwingen der Axt, die bedrohlich nahe an Roslavs Kopf vorbeizischt.
„Messer fallen lassen! Hände hoch!“ Irgendjemand muss die Polizei gerufen haben. Das Fernsehteam auf der anderen Straßenseite kann sein Glück kaum fassen, so viel Monsteraction gab es schon seit Monaten nicht.

Nur Adalbert rührt sich nicht. Ein Arm baumelt ungelenk an der Seite, am Hals tiefe Strieme von der Garrotte. Sein Blick schweift zwischen dem blutenden Baumschnitzer, seinem immer noch schreienden Bruder und dem Fernsehteam auf der anderen Seite der Straße hin und her.
Immer wieder öffnet er den Mund, setzt zum Sprechen an.
Kevin tritt vorsichtig näher. „Adalbert?“
Keine Reaktion.
„Adalbert!“ Kevin schüttelt die linke Hand.
„Freund Adalbert!“, dringt die Stimme des Grafen endlich zu Adalbert durch. Dieser steht auf, schlurft, ohne etwas wahrzunehmen hinter Kevin her in den Garten. Niemand traut sich, ihn aufzuhalten.
Kevin bleibt stehen und schaut ihm hinterher. Er hört nur ein leises „Familie ist nicht alles!“

 

Liebe @greenwitch

danke fürs Anstupsen. Ich hab gerne nochmal reingeschaut. Da warst Du ja sehr fleißig. Die Geschichte ist jetzt viel runder, es ist deutlich mehr Handlung drin. Manche Teile fand ich in der ersten Version flüssiger zu lesen, ich guck mal, woran das liegt, bzw. was mir auffällt. Die Entwicklung finde ich toll, auch, dass Laura eine wichtigere Rolle spielt. Die Interaktion zwischen den beiden kommt super rüber. Der Einstieg ist jetzt besser. Ich zähle einfach mal auf, was mir alles in den Sinn kam:

Im Morgennebel des Gartens lässt sich Adalbert sein Frühstück von einem ehrfürchtig schweigenden Spatzenschwarm servieren. Vor der morsch wirkenden Gartenhütte sitzt er auf einem Dreibein, die Hand streicht bedächtig, ja zärtlich über die noch kahlen Äste des Haselbusches. Doch der Strauch windet sich, will frei schwingen. In sicherer Entfernung brennt ein Lagerfeuer.

Da würde ich umstellen, ihn erst sitzen lassen, so entsteht gleich ein klareres Bild.

Vorschlag: Im Morgennebel des Gartens sitzt Adalbert vor der morsch wirkenden Gartenhütte auf einem Dreibein und lässt sich sein Frühstück von einem ehrfürchtig schweigenden Spatzenschwarm servieren. Seine rechte Hand streicht bedächtig, ja zärtlich über die noch kahlen Öste des Haselbusches, doch der Strauch windet sich, will frei schwingen. In sicherer Entfernung brennt ein Lagerfeuer.

2 Sachen: 1. Morgennebel des Gartens, da dachte ich mir, der Morgennebel ist doch überall, nicht nur im garten. 2. Beim Lagerfeuer hab ich mich gefragt, für was er das überhaupt angezündet hat oder war das gar nicht er?

Mit schräg gelegtem Kopf lauscht er hinter sich. „Paul?“ Das zottelige Haar nach hinten schleudernd, schaut sich der Waldschrat nach seinem Igel um.

Das klingt ein wenig sperrig. Da hatte ich Mühe, ein klares Bild im Kopf entstehen zu lassen.

Vorschlag: Ein leises Rascheln im Gras hinter ihm. Er legt den Kopf schief, lauscht, während er das zottelige Haar zurückschleudert und sich nach seinem Igel umschaut. "Paul?"

Er stemmt seine Hände auf die Knie und drückt sich hoch. Es wirkt ein wenig wie wachsen, als der hagere Mann sich von dem Hocker erhebt, nach dem Lederhut greift, sich hochschraubt und die langen Beine auf dem Boden verankert.

... drückt sich nach oben

„Ich denke, Sie sind Expertin?“ Schulternzuckend dreht er sich um und will in den Gartenschuppen verschwinden.

„Warten Sie!“ Laura greift nach seinem Arm.


Warum ist da eine Lücke? Würde ich weglassen.

Bedächtig schließt er die Tür und weißt mit dem Kinn auf die nun dort steckenden Igelstacheln.

weist

Laura schüttelt stumm den Kopf und klappt den Mund verspätet wieder zu.

Vorschlag: Stumm schüttelt Laura den Kopf, klappt den Mund wieder zu.

„Warum hängt er da? Mit dem Kopf im Abfall.“ Laura tritt zaghaft näher, aber Adalberts ausdruckslose Mine lässt sie verharren.

Da fehlt mir auch das Bild im Kopf.
Laura kommt, schreit "da hängt einer". Dann kommt "warum hängt er da"
Aber ich krieg kein Bild.

Vielleicht könntest Du den Hängenden weiter oben schon erwähnen.

Adalbert hat die Frau schon längst gerochen. Heute zieht ihm der Duft von Schafgarbe in die Nase. Hektisch mit den Fingern in Richtung des Walnussbaumes zeigend, trippelt Laura dabei von einem Fuß auf den anderen und merkt gar nicht, dass sich der Kräuterstrauß in ihrer Faust auflöst. Missbilligend sieht Adalbert den rieselnden Blättern hinterher.

Das mit der Scharfgarbe klingt irgendwie losgelöst von Laura. Bin nicht sicher, ob Du sie nach Scharfgarbe riechen lassen möchtest, oder ob ich das falsch interpretiert hab.

Vorschlag: Adalbert hat die Frau längst gerochen, heute ist es Scharfgarbe / oder: heute duftet sie nach Scharfgarbe

Den Teil mit "Walnussbaumes zeigend" würde ich aktiv beschreiben, z.B. Sie zeigt hektisch mit den Fingern Richtung Walnussbaum, trippelt dabei von einem Fuß auf den anderen ...

Es knackt vernehmlich, der Körper sackt haltlos in sich zusammen.

Könnte man streichen

Dem dunkelroten Gesicht entringt sich ein Schnaufen. Der Mann öffnet den Mund, schaut hilfesuchend zu Laura auf und versucht seine Stimme wiederzufinden.

Das ergibt ein komisches, sehr skurrilles Bild im Kopf. Wenn Du das beabsichtigt hast, dann ist es gut.

Ansonsten Vorschlag: Das Gesicht ist gerötet. Der Mann öffnet den Mund, schnauft, schaut hilfesuchend ...

„Deinen Müll aus dem Stadtwald auch gleich und dann verpiss dich!.“

Hier fände ich ein Ausrufezeichen angemessen

Endlich geht die Sonne auf und ihre ersten Strahlen tauchen die windschiefe Hütte in ein warmes Licht, der Rauch aus dem Lagerfeuer riecht nach Kiefer. Ein Kontrollblick auf das Feuer innerhalb des Steinkreises. Adalbert zögert, dreht sich einmal um sich selbst. Ja, diese WG mit seinem abgeschiedenen Plätzchen hier im Garten fühlt sich gut an, wenn es auch kein wahrer Ersatz für seinen Wald ist. Oder für Familie. Er spürt deutlich, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt.

Diese Stelle gefällt mir sehr gut :thumbsup:

„Kasulke lässt mich nicht mehr an seine Bücher, letztes Mal steckten wohl ein paar Stacheln in den Buchrücken.“
Laura Lane kommt eifrig auf ihn zu. „Ich helfe wirklich gerne, was soll ich nachschlagen?“

Die Interaktion mag ich :thumbsup:

„Oh!“ Ihr will keine Antwort einfallen.

„Ich muss wissen, wie ich es verhindern kann.“ Er wendet sich ohne weitere Worte ab.


Auch hier würde ich die Lücke weglassen.

Ne, lass mal, Feuer ist heiß!“

Nee

Sag mal, könntest du heute mitkommen?“ Fragend schaut Adalbert Kevin an und überlegt, ob der ihm wirklich eine Hilfe sein wird.

Satzbau
Vorschlag: Adalbert schaut Kevin an (fragend würde ich streichen, ist ein unnötiges Adjektiv), während er überlegt, ob der ihm wirklich eine Hilfe sein wird.

Als er vor Wochen zum ersten Mal den riesigen Mann von Ferne gesehen hat, glaubte er, sein Bruder wäre erschienen, um es zu beenden.

aus der Ferne
oder: von weitem

Adalbert hält ihn mit festen Griff in die Cordjacke und lässt ihn nach ein paar Sekunden schweben wieder auf den Gehweg hinunter.

Müsste man das hier nicht groß schreiben?

Adalberts Augenbrauen kriechen zusammen, die Knopfaugen verschwinden fast in ihren Augenhöhlen und er stößt unwirsche Töne aus.

verschwinden fast in den Höhlen

Während Adalbert neben ihm mit seinen Händen ein unsichtbares Orchester zu dirigieren scheint, beginnen die Büsche und weichen Äste auszuholen. Sie peitschen durch die Luft, schlängeln sich unter den Kindern hervor und schieben diese aus dem Gehölz.

Das versteh ich nicht????

Die Kinder laufen schreiend auf die über diesen ungewöhnlich schnellen Gehorsam erstaunten Erzieherinnen zu.

Würde ich streichen. Nimmt das Tempo aus dem Text. Und ist nicht wirklich wichtig für die Story, oder?

„Immer gut einen Snack parat zu haben, ganz traue ich dem verfressenen Raum nicht über den Weg“, hallt es.

Würde ich streichen

Noch einmal macht er einen bedrohlichen Schritt auf den am Bodenliegenden zu. Dann endlich löst er sich aus der Trance.

auf ihn würde reichen. Der Leser weiß ja schon, dass er am Boden liegt.

Diese atmet noch einmal bewusst ein und beginnt zu berichten.

Sie

Lassen Sie hören!“ Adalbert konzentriert sich wieder auf den Apfelbaum, kommt aber näher an Laura heran, um kein Wort zu verpassen.

„Es ist extrem verschroben geschrieben, aber zusammengefasst heißt es wohl, dass es nur einen Meister oder Hüter des Waldes geben kann.


Hier ist wieder ein Lücke, die ich weglassen würde

Sofort kommt unerwartet schnell Paul auf ihn zugelaufen und stupst die Manteltasche an, auf der Suche nach einem Leckerli. Lächelnd reicht Adalbert ihm einen schrumpeligen Apfel.

kommt Paul unerwartet schnell
und stupst die Manteltasche, auf der Suche nach einem Leckerli, an.

Das ist süß :herz:

Laura steht vorsichtig auf, den wertvollen Band fest im Arm. Kurz zögert sie, verabschiedet sich dann aber doch und geht in Richtung Villa.
Sie ist schon fast außer Hörweite, als ein leises „Danke!“ zu ihr hinweht.

Sehr schöner Moment :thumbsup:

Kevins Stimme schallt durch den Garten. „Adalbert, Besuch für Sie, vorm Haus!“ Paul vorsichtig unter seinen Hut setzen und die letzten Äste des Apfelbaumes im Vorbeigehen unter den Hasel werfen ist eins. Dann schlendert Adalbert zur Straße.

Ist eins? Und was ist dann das andere?
Entweder da fehlt "das andere" oder der Ausdruck passt nicht.

Die beiden Waldschrate umkreisen sich vor dem Durchgang in den Garten. Die Fliederbüsche an der Grundstücksgrenze peitschen unruhig mit den Ästen. Die Gänseblümchen ducken sich ins Gras.

Sehr schön beschrieben. Tolles Kopfkino :thumbsup:

Adalbert ist zurückgewichen, steht jetzt in der Fliederhecke und lässt sich von den steif aufragenden Zweigen umarmen. Ohne Roslav aus den Augen zu lassen, nimmt er seinen Hut ab und setzt Paul ins Laub. Er schubst ihn geradezu in die Heckenmitte.
„Bring dich in Sicherheit“, flüstert er ihm zu.

Auch diese Szene hat mir sehr gut gefallen :thumbsup:

Adalbert blickt über seinen Bruder hinweg auf den verwilderten Garten. Der Hasel an der Gartenhütte reckt sich ihm entgegen, die Knospen des Scharbockskrautes strahlen ihm zur Begrüßung gelb entgegen. Selbst der knorrige Apfelbaum hat sich nach dem ersten Schnitt seit Jahrzehnten wieder berappelt und winkt.

Auch sehr schön :herz::thumbsup:

Sein Blick streift kurz die Villa, fällt dann auf Roslavs grinsendes Gesicht und langsam schüttelt Adalbert den Kopf. Er will hier nicht weg. Nicht noch einmal weichen. Tief Luft holend setzt er zu einer Rede an, als ihm ein Schmerz durch den Körper fährt.

... grinsendes Gesicht. Langsam schüttelt Adalbert den Kopf.
Er holt tief Luft, setzt zu einer Rede an, als ihm ein Schmerz durch den Körper fährt

Er spricht schnell, gestikuliert und reißt dann Adalbert das Messer aus der Hand. Wutschnaubend fährt er dem am Boden liegenden Mann durchs Gesicht.

Vorschlag: Er spricht schnell, gestikuliert, reißt Adalbert das Messer aus der Hand.
(Das würde das Tempo noch erhöhen.)

Nur Adalbert rührt sich nicht. Ein Arm baumelt ungelenk an der Seite, am Hals die blutige Strieme von der Garrotte. Sein Blick schweift zwischen dem blutenden Baumschnitzer,

Eins würde ich streichen.

Hoffe, mein Feedback ist hilfreich. Kannst mich jederzeit gerne wieder anstupsen. :)

Liebe Grüße,
Silvita

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey du,

heftig, was sich aus eurer Monster-WG so entspinnt. Ein bisschen fühl ich mich wie ein Außenstehender, weil ich die Figuren, glaube ich, weniger gut kenne als ihr. Aus den Reaktionen von Svg, Lakita, Silvita, Rob F et al. lese ich, dass das sehr gut funktioniert hat für sie. Mir geht es ein bisschen wie Chutney. Ich weiß nicht, ob ihre Bedenken mittlerweile ausgeräumt sind, aber ich hatte, wie sie das schreibt, auch das Gefühl, mich zu verlaufen. Irgendwann war ich in so einem wilden, actionhaften Comic, aber habe echt nicht mehr alles mitgeschnitten. Ich frage mich, ob das an mir liegt oder daran, dass ihr diese Hintergrundstories schon habt. Emotional komme ich, wie eigentlich meistens bei dir, in die Geschichte rein, die Figuren, wie du sie schilderst, sind mir sympathisch, aber ich verliere mich in der Masse. Von den Ideen finde ich das zugleich aber auch toll. Erinnert mich an Texte von TeddyMaria oder auch Linktoflink oder NGK. Trotzdem ist das für mich die Fantasy-Overdose und ich weiß gar nicht mal so richtig, woran es liegt.

Im Morgennebel des Gartens lässt sich Adalbert sein Frühstück von einem ehrfürchtig schweigenden Spatzenschwarm servieren.

"des Gartens" wirkt so, als hättest du das noch dringend in diesem Satz verbauen wollen :lol: Das würde ich aufteilen. Gerade weil ja der Einstieg auch fließen soll.

Vor der morsch(en) wirkenden Gartenhütte

einfach "vor der morschen Gartenhütte". Später hast du solche Relativierungen gar nicht mehr drin, wenn ich das richtig sehe. Da fließt der Text wirklich gut.

die Hand streicht bedächtig, ja zärtlich über die noch kahlen Äste

das ist diese Art von Aufzählung, wo ich immer denke, entscheide dich AutorIn, du erzählst uns das doch!

Das zottelige Haar nach hinten schleudernd,

werfend vielleicht?

Ein Blick unter den speckigen Lederhut, der von Morgentau benetzt auf der Wiese liegt.

sehr schön

Ein Blick zu Laura lässt diese zögern.

das finde ich noch nicht so rund

„Ne, lass mal, Feuer ist heiß!“ Leise setzt er noch, „und ich bin brennbar“, dazu.

hehe. sehr gut. Würde trotzdem überlegen, den Satz nicht so zu zerstückeln.

Allein für das allnachmittägliche Klavierspiel hat Rod einiges gut bei ihm, Bäumedüngen inklusive.

Auch toll. Da entsteht ein Witz, ein Insider aus der Geschichte selbst.

Mit leisem Ploppen fallen sie wie Regentropfen ins Gras.

iehh. Hatte das Bild gleich vor Augen.

Garrotte aus Kupfer aus der Manteltasche und zeigt sie grinsend vor

ehrlich, eine Garrotte??? Das sind doch solche Folterstühle. Darunter konnte ich mir hier irgendwie nichts vorstellen.

Zischelnd ruft Roslav ihm: „Ja, Bruder! Zeig´s ihm, mach ihn platt“, hinterher.

(hier noch einmal so ein zerstückelter Satz).

entscheidender Körperteil

entscheidendes Körperteil


Also, warum hat mich der Text überfordert? Ich glaube, es sind einfach zu viele Ideen. Zu viele Stränge, die ich weiter verfolgen soll, die sich aber, zumindest scheinbar, nicht auflösen. Ich würde da jetzt aber auch nicht wild rumkürzen. Es kann einfach sein, dass der Text, auch wenn er mich emotional anspricht, einfach nicht meinen Lesegewohnheiten entgegenkommt. Und daran musst du dich verständlicherweise nicht orientieren. Ich kann nur eine Vermutung äußern. Ich glaube, die Geschichte versucht für meinen Geschmack zu sehr, alle Figuren aus der Monster-WG unterzubringen. Für euch, die ihr diese Figuren zum Leben erweckt habt, ist das natürlich was anderes als für mich Außenstehenden. Anstatt zu streichen (weil ich finde, was du geschrieben hast, gut) würde ich sogar vielleicht versuchen noch auszuwalzen. Vielleicht erst mal eine Episode zu der ein oder anderen Figur einschieben, dir da auch Zeit nehmen, deren Fähigkeiten und Eigenschaften auszuführen, vor allem strukturieren. So fühle ich mich noch ein bisschen in so einen bunten Haufen kreativer Fäden geworfen und ein bisschen orientierungslos darin. Du merkst, ich muss mich bemühen, das in Worte zu fassen, hoffe, es wenigstens halbwegs klarbekommen zu haben.

Lieben Gruß
Carlo

Ach ja: Ich finde Rob F.s Titelidee gar nicht schlecht. Jetzt wirkt es noch wie ein Arbeitstitel, der dich daran erinnert, worum es so in der Geschichte geht. Igel unterm Hut finde ich da schon charmant, auch wenn ich mich frage, ob das den Kern der Sache überhaupt trifft. Da finde ich Familienmagie eigentlich besser. Andererseits ist mir das wieder etwas zu wenig. Wenn mir was einfällt, schreibe ich es dir :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe @Chutney , Du hier in der Monster-WG - wie toll ist das denn?

tapfer von dir, die Monster-WG aus dem Dornröschenschlaf zu wecken.
Also ich empfinde Dich als tapfer, hab Dank für Deinen Mut, so Fantasy-lastig bist Du ja sonst auch nicht unterwegs. Ich bin auch noch arg am üben, habe hier zusätzlich zu meinen sonstigen Baustellen auch erst einmal Fantasie entwickeln müssen und bin nun wohl übers Ziel hinaus geschossen. Es will einfach keine runde Geschichte werden, der alle Leser unangestrengt folgen können. Das Schlimmste ist, mir fällt keine Lösung ein, aber lass mal Deine Vorschläge sichten.

Als ich deine Geschichte zu Beginn gelesen habe, habe ich Mühe gehabt alles zu verstehen, was vermutlich auch daran liegt, dass du sehr oft das Mittel wählst, einen Hinweis auf ein Rätsel zu geben, welches du erst später auflöst, wie z.B. mit den Igelstacheln, bei der Brennbarkeit des Schrats, der Mann, der im Abfallhaufen hängt, die Andeutungen auf seinen Bruder.
Das ist ein guter Hinweis, nur geht der ziemlich an meinem eigenen Lesevorliebe vorbei. Ich mag es, wenn ich rätseln darf, mir etwas merken muss. Es baut bei mir Spannung auf (und die wurde hier dringend eingefordert). Aber ich will es gerne versuchen.

Jetzt finde ich es etwas klarer, habe aber immer noch das Gefühl, weniger wäre oft mehr.
Also noch mehr Ansätze raus. Das Feuer habe ich schon eingegrenzt, die nächste Stelle, die ich sehe, ist der hängende Typ im Garten. Aber das charakterisiert doch auch Adalbert, zeigt seinen Umgang mit den Umweltsündern ... Okay, okay, ich versuche es im nächsten Schritt zu löschen.

Da sind süße, originelle Ideen drin, dein Waldschrat ist eine schroffe und auch tragische Figur, verbunden mit allem, was grünt und blüht. Besonders schön finde ich, wie du die anderen Villenbewohner mit einbeziehst, wie sich die Beziehungen entwickeln.
Mh, also ist Dir das nicht zu viel, Kevin und Laura gehen in Ordnung und der kleine Ausflug von Rob?

Sein Bruder will ihn also nur vertreiben, nicht umbringen. Und dafür spielt das Image in der Öffentlichkeit eine Rolle? Den Bruderkonflikt, das Drohende und sein gefährdetes Fleckchen, das hast du gut vorbereitet.
Umbringen ist eine Option, aber der Typ ist recht feige. Daher einfach zeigen, wie Adalbert durchdreht und die Behörden schaffen ihn weg. Aber okay, auch das wäre noch eine Streichszene. Mir ist da einfach zu wenig los, wenn ich das alles rausnehme ... Andere kriegen das doch auch hin, mit viel Handlung.

Sprachlich würde ich es mir oft etwas schlanker wünschen.
Ja, das merke ich hier auch , ich habe mich in möglichst netten und fantasievollen Beschreibungen verloren (die noch nicht mal besonders gelungen sind.) Bin jetzt Dank Deines und @Silvitas Kommentar mal mit dem Besen durch. Morgen mache ich das nochmal, bei präziser schreiben war ich schonmal besser ... (glaube ich)

Vor der morsch wirkenden Gartenhütte sitzt er auf einem Dreibein, die Hand streicht bedächtig, ja zärtlich über die noch kahlen Äste des Haselbusches. Doch der Strauch windet sich, will frei schwingen.
Warum "Doch", wo ist der Gegensatz auf den sich das bezieht?
Wieder in meinem Kopf klar, aber nicht rübergebracht. Der Strauch will nicht gestreichelt werden, der Garten akzeptiert Adalbert an dieser Stelle noch nicht. Ich schau mal, was ich da mache.

Das Geräusch eines tiefen Einatmens lässt ihn in Richtung Feuer zurückweichen und schon fliegen, begleitet von einem dreifachen Niesen, Igelstacheln durch die Luft.
Das ist schon echt kompliziert. Vielleicht würde es in einem Film besser funktionieren. Zumindest würde ich das schneller auflösen.
Ich verstehe, was Du meinst. Aber genauso lese ich gerne - als Film. Wenn alles richtig ist, dann läuft es vor meinen Augen ab, nur ist es hier offensichtlich noch falsch. Ich lasse es noch ein paar Tage, alle Darlings auf einmal mag ich nicht killen ...

Lauras Augen weiten sich, sie zieht die Hand weg, tritt erst einen, dann noch einen Schritt zurück. Ihr Atem geht hektisch. Dann strafft sie sich und zeigt mit leicht zitternden Fingern in den hinteren Gartenteil.
Viele Aussagen, die alle sagen, dass sie Angst hat. Ich würde das Fette streichen. Das wäre ein Beispiel für so Stellen, die ich als recht umständlich und überladen empfinde.
Berechtigter Hinweis und hoffentlich jetzt besser. Wie gesagt, ich nehme nochmal den Rechen, allmählich habe ich genug Abstand ...

„Ne, lass mal, Feuer ist heiß!“ Leise setzt er noch, „und ich bin brennbar“, dazu.
Ich finde von all den Strängen, die dann später aufgelöst werden, ist das der Entbehrlichste. Er ist hölzern im wahrsten Sinne des Wortes, aber brennbar sind ja auch Menschen. Dieses ganze, sich betont vom Feuer weghalten, würde ich aus Gründen der Vereinfachung weglassen.
Hast Recht!

Mit hallender Stimme äußert sich der Graf. „Lass sie uns mitnehmen, die Axt im Haus ersetzt doch irgendwen.“
Schön. Den Mörder?
Und ich hatte ganz langweilig an den Zimmermann gedacht ...

Ohne die hochgewachsene Gestalt, einen wesentlich älter wirkenden Waldschrat, aus den Augen zu lassen, winkt Adalbert Kevin ins Haus.
Sehr umständlich und gemütlich an einer Stelle, die meiner Meinung nach etwas Straffes, kurze Sätze, Tempo bräuchte und keine Erläuterungen in Nebensätzen. Der ganze Text ist ja auf diese Konfrontatation hin aufgebaut.
Hier hatte ich vor Augen, das Adalbert noch auf eine friedliche Diskussion hofft, Roslav ist ja sein Bruder.

Schön, wie die Natur die ganze Zeit mitgeht. Das ist das Besondere an deiner Figur. Sein Schmerz, wenn jemand seinen Bäumen wehtut.
Zumindest die Idee habe ich gut rübergebracht, eine Baustelle weniger

Ja, liebe Greenwitch, da hatte ich immer noch viel zu meckern.
Das ist völlig in Ordnung, wenn es noch nicht passt, muss weiter geschraubt werden. Ich ärgere mich sehr, dass ich es nicht hinbekomme, aber da hilft nur weiterarbeiten.

Eigentlich glaube ich, dass ich sowieso eher ein Fan von deinem Roman werde, als von den Monstergeschichten. Hoffentlich nützen dir meine Ideen trotzdem was.
Haha, den Roman traue ich mir im Moment wieder Mal überhaupt nicht zu, aber Danke für den Glauben an mich. Und klar, Deine Ideen haben mich wieder ein Stückchen weitergetrieben, noch gebe ich nicht auf.
Hab Dank für Deine Zeit und hab bitte Geduld mit mir.
Beste Wünsche
witch


Moin, moin @Silvita , ganz dicken Dank, das Du Dich da ein zweites Mal durchgearbeitet hast, ist ja nicht ganz kurz, die Geschichte.

Ich hab gerne nochmal reingeschaut. Da warst Du ja sehr fleißig. Die Geschichte ist jetzt viel runder, es ist deutlich mehr Handlung drin.
Viele Änderungen sind es schon, ob allerdings mehr Handlung? Ich habe zwei Szenen komplett entfernt, dafür aber ja auch die Szene mit dem Nachschlagen eingebaut. Moniert wurde fehlender roter Faden und keine Spannung. Ist das besser geworden?

Manche Teile fand ich in der ersten Version flüssiger zu lesen, ich guck mal, woran das liegt, bzw. was mir auffällt.
okay, wäre interessant, ich hatte gar nicht das Gefühl, das ich bisher soviel geändert hätte. Aber lass uns schauen, Du hast ja wirklich nochmal genau geschaut, das hilft jetzt bestimmt.

Ich zähle einfach mal auf, was mir alles in den Sinn kam:
So mache ich das auch immer. Wenn ich nicht explizit etwas dazu sage, habe ich es ein geändert. Auch das bereits einmal moniert ne (ist schon zweimal bei einer Überarbeitung durchgeflutscht, sorry)

Im Morgennebel des Gartens lässt sich Adalbert sein Frühstück von einem ehrfürchtig schweigenden Spatzenschwarm servieren. Vor der morsch wirkenden Gartenhütte sitzt er auf einem Dreibein, die Hand streicht bedächtig, ja zärtlich über die noch kahlen Äste des Haselbusches. Doch der Strauch windet sich, will frei schwingen. In sicherer Entfernung brennt ein Lagerfeuer.
Da würde ich umstellen, ihn erst sitzen lassen, so entsteht gleich ein klareres Bild.
Ich habe mich bemüht! Aber ich gestehe, ich mag meinen ersten Satz diesmal sehr, also war ich vorsichtig.

Das klingt ein wenig sperrig. Da hatte ich Mühe, ein klares Bild im Kopf entstehen zu lassen.

Vorschlag: Ein leises Rascheln im Gras hinter ihm. Er legt den Kopf schief, lauscht, während er das zottelige Haar zurückschleudert und sich nach seinem Igel umschaut. "Paul?"

umgebaut

Warum ist da eine Lücke? Würde ich weglassen.
Sorry, da hatte ich nach dem neu reinkopieren zwei Absätze übersehen. Meist zerschießt es mir hier im Forum die ursprüngliche Formatierung und da habe ich nach der letzten Bearbeitungsrunde getrieft.

„Warum hängt er da? Mit dem Kopf im Abfall.“ Laura tritt zaghaft näher, aber Adalberts ausdruckslose Mine lässt sie verharren.
Da fehlt mir auch das Bild im Kopf.
Laura kommt, schreit "da hängt einer". Dann kommt "warum hängt er da"
Aber ich krieg kein Bild.

Vielleicht könntest Du den Hängenden weiter oben schon erwähnen.

Ich überlege, ihn ganz raus zunehmen, lass mich mal noch einen Tag grübeln.

Endlich geht die Sonne auf und ihre ersten Strahlen tauchen die windschiefe Hütte in ein warmes Licht, der Rauch aus dem Lagerfeuer riecht nach Kiefer. Ein Kontrollblick auf das Feuer innerhalb des Steinkreises. Adalbert zögert, dreht sich einmal um sich selbst. Ja, diese WG mit seinem abgeschiedenen Plätzchen hier im Garten fühlt sich gut an, wenn es auch kein wahrer Ersatz für seinen Wald ist. Oder für Familie. Er spürt deutlich, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt.
Diese Stelle gefällt mir sehr gut :thumbsup:
Ja, Stimmung und Charakter kann ich meistens. Teddymaria wirft mir an der Stelle immer vor, ich sitze in meiner Komfortecke. Dabei bin ich diesmal schon ziemlich weit draußen, Fantasy ist nicht unbedingt ein vertrautes Pflaster. Nur klappt Spannungsaufbau und roter Faden wohl noch gar nicht.

Adalbert hält ihn mit festen Griff in die Cordjacke und lässt ihn nach ein paar Sekunden schweben wieder auf den Gehweg hinunter.
Müsste man das hier nicht groß schreiben?
Ich mache es mal. Friedel fürchtet sich offensichtlich vor Monstern, so kriege ich hoffentlich meine Fehlerquote runter, bevor er schimpft. (okay, eher hilft)

Während Adalbert neben ihm mit seinen Händen ein unsichtbares Orchester zu dirigieren scheint, beginnen die Büsche und weichen Äste auszuholen. Sie peitschen durch die Luft, schlängeln sich unter den Kindern hervor und schieben diese aus dem Gehölz.
Das versteh ich nicht????
Haha! Ich hatte Bange, dass ich als böses Weib verschrien würde, ich lasse Äste auf die Kinder einprügeln. Also habe ich es abgemildert mit "weichen" (flauschig, zart). Ist raus!

„Immer gut einen Snack parat zu haben, ganz traue ich dem verfressenen Raum nicht über den Weg“, hallt es.
Würde ich streichen
Hier soll es die Zuordnung zum Grafen erleichtern, meinst Du wirklich, es geht ohne. Ich schaue nochmal.

Er spricht schnell, gestikuliert und reißt dann Adalbert das Messer aus der Hand. Wutschnaubend fährt er dem am Boden liegenden Mann durchs Gesicht.
Vorschlag: Er spricht schnell, gestikuliert, reißt Adalbert das Messer aus der Hand.
(Das würde das Tempo noch erhöhen.)
Da hattest Du ein paar gute Vorschläge dabei. Ich habe heute schon viel ein geändert, gehe aber morgen nochmal auf Tempo durch.

Hoffe, mein Feedback ist hilfreich. Kannst mich jederzeit gerne wieder anstupsen. :)
Ja, das war sehr hilfreich. Für die Frage nach Spannung und rotem Faden brauche ich wohl einen Leser ohne Vorerfahrung, Ihr habt es ja beim zweite Lesen eindeutig einfacher ...
Lieben Dank für Deine Mühe, ich bleibe dran und stupse gerne nochmal, falls ich nicht weiterkomme.
Schönen Abend
witch

Lieber @Carlo Zwei , Dich darf ich bitte auf morgen verschieben?! Es wird hier heute Nacht gut kalt, da kann ich morgen früh eh nicht draußen arbeiten, aber jetzt ist mein Kopf leer. Wenn Du vielleicht noch eine Satz über Spannung für mich hättest (roter Faden war für Dich offensichtlich nicht vorhanden).
Hab schon einem dicken Dank für die Hilfe und ja, eine coole Titelidee wird noch immer gesucht.
Bis morgen
witch

 

Liebe @greenwitch

ganz dicken Dank, das Du Dich da ein zweites Mal durchgearbeitet hast, ist ja nicht ganz kurz, die Geschichte.

Gern geschehen

Viele Änderungen sind es schon, ob allerdings mehr Handlung? Ich habe zwei Szenen komplett entfernt, dafür aber ja auch die Szene mit dem Nachschlagen eingebaut. Moniert wurde fehlender roter Faden und keine Spannung. Ist das besser geworden?

Ich finde schon. Zumindest kam es mir beim Lesen so vor.
Was die Spannung angeht, finde ich es jetzt besser, gerade durch die Szene mit Laura und dem Buch, dem Nachschlagen. Da fragt sich der Leser, was ist da los? Die Neugierde wird geweckt.
Was den roten Faden angeht - ich hatte das nicht moniert. Vielleicht bin ich da nicht so der Experte für, keine Ahnung.
Für mich ist der rote Faden in Deiner Geschichte, die Erklärung, warum Adalbert in der WG gelandet ist, was es mit seiner Familie, dem Wald und dem Bruder auf sich hat. Auch gehört für mich dazu, dass Adalbert erkennt, dass er nicht so allein ist, sondern in der WG eine Art zweite Familie gefunden hat, bzw. sogar eine bessere als seine eigene.

okay, wäre interessant, ich hatte gar nicht das Gefühl, das ich bisher soviel geändert hätte. Aber lass uns schauen, Du hast ja wirklich nochmal genau geschaut, das hilft jetzt bestimmt.

Das hoffe ich.
Mir ist aufgefallen, dass Du es Dir glaub ich selbst verkompliziert, teilweise mit den passiven Ausdrücken, teilweise mit langen, verschachtelten Sätzen, kann das sein?

Ich habe mich bemüht! Aber ich gestehe, ich mag meinen ersten Satz diesmal sehr, also war ich vorsichtig.

Grins. Der erste Satz ist schön! Nur vom Bild her im Kopf hätte ich eher umgestellt. Aber guck mal, was die anderen so meinen - und wenn Du so dran hängst - dann lass es, wie es ist.

Sorry, da hatte ich nach dem neu reinkopieren zwei Absätze übersehen. Meist zerschießt es mir hier im Forum die ursprüngliche Formatierung und da habe ich nach der letzten Bearbeitungsrunde getrieft.

Ah ok.
Kenn ich leider auch mit dem Formatierungsproblem. Ich muss jedes Mal komplett neu formatieren. Frag mich immer, warum das so ist.

ch überlege, ihn ganz raus zunehmen, lass mich mal noch einen Tag grübeln.

Ok. Halt mich auf dem Laufenden.

a, Stimmung und Charakter kann ich meistens. Teddymaria wirft mir an der Stelle immer vor, ich sitze in meiner Komfortecke. Dabei bin ich diesmal schon ziemlich weit draußen, Fantasy ist nicht unbedingt ein vertrautes Pflaster. Nur klappt Spannungsaufbau und roter Faden wohl noch gar nicht.

Mh. Also ich finde Spannungsaufbau und roter Faden jetzt nicht so verkehrt.
Was die Spannung an sich angeht, bei spannenden Szenen kann ich nur empfehlen, kurze, knappe Sätze zu verwenden, das erhöht das Tempo. Da passt das lange, verschachtelte überhaupt nicht.

Ich mache es mal. Friedel fürchtet sich offensichtlich vor Monstern, so kriege ich hoffentlich meine Fehlerquote runter, bevor er schimpft. (okay, eher hilft)

Bin gespannt was er meint.

Haha! Ich hatte Bange, dass ich als böses Weib verschrien würde, ich lasse Äste auf die Kinder einprügeln. Also habe ich es abgemildert mit "weichen" (flauschig, zart). Ist raus!

Lol. :D Da wäre ich jetzt niemals drauf gekommen. Ich dachte eher an davonweichen etc. Lol. Nee, das Adjektiv "weich" hätte ich niemals mit Ästen in Zusammenhang gebracht.

Hier soll es die Zuordnung zum Grafen erleichtern, meinst Du wirklich, es geht ohne. Ich schaue nochmal.

Ich guck noch mal.

Kevins Mund antwortet: „Kein Problem, C’est simple comme bonjour!“ Kevin bückt sich mit zusammengekniffenen Lippen, seine Hand öffnet die Tüte und die linke Hand beginnt die fetten Larven einzusammeln. „Immer gut einen Snack parat zu haben, ganz traue ich dem verfressenen Raum nicht über den Weg“, hallt es.

Finde ich schwierig.
Dieses "hallt es" liest es einfach komisch.
Kannst Du nicht schreiben: ... gibt der Graf von sich, nur ein schwaches Murmeln. Irgendwie sowas in der Art. Vielleicht fällt Dir ja was besseres ein.

Da hattest Du ein paar gute Vorschläge dabei. Ich habe heute schon viel ein geändert, gehe aber morgen nochmal auf Tempo durch.

Gut. Und schön, dass ein paar passende Vorschläge dabei waren.

Ja, das war sehr hilfreich. Für die Frage nach Spannung und rotem Faden brauche ich wohl einen Leser ohne Vorerfahrung, Ihr habt es ja beim zweite Lesen eindeutig einfacher ...
Lieben Dank für Deine Mühe, ich bleibe dran und stupse gerne nochmal, falls ich nicht weiterkomme.
Schönen Abend

Super. Das freut mich.
Ja, gib laut. Ich guck gerne noch mal rein.

Ganz liebe Grüße,
Silvita

 
Zuletzt bearbeitet:

Huhu @greenwitch

hab grad noch mal kurz reingeschaut, einige Stellen sind jetzt deutlich besser. Das ist mir grad noch aufgefallen beim Lesen:

Er stemmt seine Hände auf die Knie, schraubt sich hoch, wächst fast aus dem Boden. Im Aufstehen greift er nach dem Lederhut und verankert die langen Beine auf dem Boden.

Langsam dreht sich Adalbert zu ihr um, den Blick auf ihre Hand gerichtet. Lauras Augen weiten sich, sie zieht die Hand weg.

Lauras Augen weiten sich, sie lässt los, geht einen Schritt zurück.

„Paul hat ein Haltungsproblem. Also eher die Stacheln.“ Adalbert nimmt den Igel auf. „Bei der kleinsten Erschütterung verliert er Stacheln, Niesen ist besonders schlimm."

... verliert er sie, beim Niesen ist es besonders schlimm

Laura schüttelt stumm den Kopf.

Stumm ist unnötig, da sie ja nichts sagt

LG Silvita

 

Hab Dank @Silvita, einen Teil arbeite ich gleich noch um, ansonsten kommt es auf die Liste ...
Liebe Grüße
witch

 

Liebe greenwitch,

so, nun bin ich auch mit dem Rest durch ...
Da hat sich ja einiges getan. Wirkt etwas aufgeräumter. Die Überarbeitung gefällt mir.

Der Kopf des Menschen verschwindet in einem Haufen aus verfaultem Obst, Folien und Pizzakartons.
Adalbert schüttelt ihn kräftig, so dass schimmeliger Kaffeesatz, Quarkbecher, Wurstpelle und etwas Glitschiges, stark nach Fisch Riechendes, von dem Mann herunterrutscht.
Das ist mir ein wenig zu viel. Ich würde zuerst nur einen Komposthaufen erwähnen und dann erst die Dinge nennen, die an ihm hängen.

Ja, diese WG mit seinem abgeschiedenen Plätzchen hier im Garten fühlt sich gut an, wenn es auch kein wahrer Ersatz für seinen Wald ist. Oder für Familie. Er spürt deutlich, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt.
Hier fragt man sich, warum er nicht im Wald (geblieben) ist. Gut.

„Und welche Gefahr von einem wildgewordenen Schrat ausgeht?“
Ich denke, kein Fragezeichen. Ist ja keine Frage.

„Na, pennt er noch?“, Adalbert weist
noch?". Adalbert

Sorg mal dafür, dass er noch frühstückt und dann gehts los.“
gehts los!" (Da Aufforderung)

Aber Roslav ist sein Bruder. Die Trittgeräusche werden leiser, es knackt und raschelt, abschließend das Geräusch von plätscherndem Wasser. Adalbert grinst. Er ist nicht der einzige WG-Bewohner mit dem Bedürfnis, sich nicht ständig brav auf die Toilette zu hocken.
Hier war ich ein wenig verwirrt. Kommt da nun Roslav oder nicht? Eine Finte?
Ist das der einzige Grund, warum Rod in der Geschichte auftaucht?


Ein Buchfink landet auf seinem Arm und stimmt ein Lied an.
Während Adalbert neben ihm mit seinen Händen ein unsichtbares Orchester zu dirigieren scheint,
Und der Buchfink sitzt noch auf dem Arm, während er die Arme schwingt?

Ein Zaunkönig umschwirrt seinen Kopf, landet mit einem Triller auf dem Hut und kuschelt sich in die Krempe.
Auch hier: Ist der Vogel Wiede weggeflogen oder war er bis zum Ende in der Krempe?

Natur verleiht‘ Als sie
verleiht.' Als

Ohne die hochgewachsene Gestalt, einen wesentlich älter wirkenden Waldschrat, aus den Augen zu lassen,
Hm, ich kann mir nicht vorstellen, wie ein älterer Wakdschrat ausseht. Hat er einen langen, weißen Bart? Viele Falten, Furchen...? Fände ein show hier passend.

Die beiden Waldschrate umkreisen sich vor dem Durchgang in den Garten.
Wie können sich zwei Gestalten gegenseitig umkreisen? Wenn einer jemanden umkreist, ist der andere doch in der Mitte des Kreises ... oder?

Direkt am Stamm steht ein junges Pärchen, eng umschlungen und kichernd. Wieder zuckt Adalberts Körper unter den Schmerzen. Heulend dreht er sich um und hastet auf die Einfahrt, die Buche zu.
Hier dachte ich erst: Oh, wieder ein Nebenschauplatz. Aber du hast das gut eigebaut.

„Meine Buckle, meine Buckle …“
Habe Buckle gegoogelt. Nichts gefunden.

„Hör auf du widerwärtiger Kretin oder dir fehlt alsbald ein entscheidender Körperteil.“
Hör auf, du
entscheidendes

Das Fernsehteam auf der anderen Straßenseite kann sein Glück kaum fassen, so viel Monsteraction gab es schon seit Monaten nicht.
Gute Idee, das mit dem Fernsehteam. Wie ging es denn aus? Saß Kasulke abends vor den heute-Nachrichten und musste sich das ansehen? Gab es ne Standpauke? Gibt es eine Fortsetzung dazu? :-)

Adalbert ist mir total sympathisch. Kevin plus Graf hast du gut involviert, auch Laura hat ihre Aufgabe in der Geschichte gefunden.
Mir hat's gefallen.
Wenn mir noch irgendetwas zwischendurch einfällt, melde ich mich.

Liebe Grüße, GoMusic

 
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Hallo, @greenwitch , liebe Witch,

puha, jetzt ist aber auch langsam Zeit ... Ich hatte die Geschichte schon in der Erstfassung gelesen und gesehen, dass da bereits ne Menge Arbeit drinsteckt und schon einiges klarer ist. Und es hat Action! :-)

Dass ich die Figur mag (und ich tue mein bestes, ihn nicht als waschechten Leshy zu sehen, der ja doch etwas rabiater ist), hab ich dir ja schon gesagt - eine wirklich schöne Idee, so ein bisschen Kauzigkeit, aber auch Verletzlichkeit und Sensibilität ganz ohne Kitsch. :thumbsup: Die Idee, dass sich der Garten ihm erst annähern muss, bzw. entscheiden, ob er ihn anerkannt, finde ich super, auch wenn ich das mehr aus deinem Komm als aus der Geschichte (da erst am Ende) gelesen hab.

Ich komme auch etwas nölen und werfe ein paar Steine aus dem Glashaus (was die Menge der Figuren bzw. mehr ihre Vorstellung und Funktionen betrifft).

Als sozusagen übergeordnete Kritik hätte ich, dass ich - obwohl ich ja die Entwicklung mitverfolgen durfte - dem Plot teilweise kaum folgen kann, und dann teils nur nachdem ich einen Absatz doppelt las. Es ist nicht ganz leicht, da den Finger draufzulegen, aber gefunden habe ich:
- das entscheidende Wort (Verb und/oder Subjekt) steht nicht am Satzanfang, sondern ganz am Ende von Haupt- und Nebensatzkonstruktionen. Ich muss also oft nochmal von Anfang an lesen, nachdem ich "nach hinten gespult" hab.
- Die Perspektive ist immer noch all over the place (wie gesagt, deine Wahl ist wohl auch die schwierigste Form)
- Steine aus dem Glashaus: Mir scheint, du willst zu viel. Nicht (wie ich) zu viel Plot auf der Strecke, sondern zu viel symbolisch oder indirekt ausgedrücktes, das aber sehr schwer zu erraten ist, weil es keine traditionelle Ikonographie betrifft.

Das sind meine drei Haupthindernisse. Ich mag die Geschichte sehr, auch wie gesagt den Prota, aber ich war ehrlich gesagt nach dem zweiten Absatz schon ziemlich angestrengt. Dabei lese ich auch total verrücktes Zeug, Jean Ray, Leonora Carrington, Surrealismus. Es liegt nicht daran, dass die Ideen so ungewöhnlich sind (das ist auf jeden Fall sehr, sehr positiv hier), sondern, dass die Beschreibungen und vor allem der Ablauf einzelner kleiner Handlungen so verdreht ausgedrückt ist. Es mag sein, dass das einfach deine Art ist, es mag aber auch sein (das vermute ich, aber mehr fuzzy logic), dass es deine art ist, show don't tell anzuwenden.

Ich gehe einfach mal satzweise ins Detail (nicht erschrecken, wie Friedl immer sagt :gelb:):

Im Morgennebel lässt sich Adalbert das Frühstück von einem ehrfürchtig schweigenden Spatzenschwarm servieren.
Hier ist das Passiv Schuld, dass sich der Satz von hinten aufrollt. Was spricht dagegen, den Spatzenschwarm aktiv zu setzen?
Hier wäre es eine gute Stelle zu erwähnen, dass es sich dabei nicht um einen Menschen (was "Frühstück" nahelegt) handelt.
Mag Kleinscheiß sein, aber: ich stolpere bei "ehrfürchtig". Ich hab da echt ne Weile dan geknapst, bevor ich überhaupt einstieg. In dem Wort steckt ja Furcht. Ehrfürchtig hat etwas mit Zwang zu tun, und das stellt ihn hier despotisch dar. Was müssen die armen kleinen Viecher befürchten, wenn einer ein Korn fallenlässt? Ist er nicht der Hüter des Waldes? Müssen die Vögel Zeit damit verbringen, diesen riesen Kerl zu versorgen, während ihnen die Zeit davonläuft, genug für sich zu finden? Und - in der weiteren Logik - gehören die Spatzen doch eher in den Garten als in den Wald, und wie kommt es, dass sie unter seiner Knute stehen, die Pflanzen da aber Widerstand zeigen? Anfangs ist er mir also extrem unsympatisch. Soll er doch die Vögel versorgen, das machen doch sogar schon die verachteten Menschen besser, dachte ich da. Da kapiere ich die Figurenlogik nicht.
Das Lagerfeuer flackert in sicherer Entfernung und wärmt ihn.
Wer beurteilt das? Das ist doch eigentlich A.s Sicht, aber hier ist dein auktorialer Erzähler. Der verbietet hier quasi der Figur den Mund, um zu entscheiden, was für A. angenehm ist und was nicht. Sollte dieser das nicht besser selbst tun?
Auch fällt es mir schwer, das Setting zu erfassen: ein Feuer wärmt erst (zumindest, wenn es nicht ein ganzer Scheiterhaufen ist), wenn man recht nah steht, also 1 m oder so. Was ist dann aber eine "sichere Entfernung"? Damit verbinde ich eher sowas wie 5 oder 10 m. Ist der Waldschrat so sensibel, dass ihn das bereist wärmt? Oder ist "sicher" alles über 20 cm?
Bedächtig, ja zärtlich streicht er über die noch kahlen Äste des Haselbusches, doch der Strauch will frei schwingen, entwindet sich ihm.
Der auktoriale Erzähler, der eben noch genau wußte, was für den Prota angenehm ist, weiß eine Zeile später nicht mehr, wie genau dieser streicht, und muss sich verbessern. Damit muss ich - nachdem ich vorher aus anderen Gründen mein Bild umarrangieren musste - hier nochmal umdenken, nur, weil der Erzähler nicht das rechte Wort findet.

Im Text sind eine Menge Verben, die ich fehlleitend finde. "Entwinden", da sehe ich Day of the Triffids. Schlingpflanzen mit eigenem Willen. Ist das wirklich so extrem gedacht? So tentakel-ähnlich?

Sein Blick fällt auf sein jetziges Zuhause - die morsche Gartenhütte in Kasulkes verwildertem Garten..
MIt der Info 'jetzt' kann ich an dieser Stelle null anfangen. Und mein Bild wäre stabiler, wenn ich mir nicht noch 'morsch' denken müsste. Ist dir das so wichtig hier? Soweit ich sehe, spielt der Zustand der Hütte später keine Rolle. Die Tatsache, dass A. außerhalb der Gemeinschaft steht, erreichst du doch bereits wunderbar über 'Gartenhütte'.
Ein leises Rascheln im Gras hinter ihm.
Rascheln ist selten extrem laut. Bei 'im Gras' habe ich mein Bild schon im Kopf. 'Hinter ihm' ergibt keinen Mehrwert und rechtfertigt für mich nicht, alles nochmal neu zu denken. What about: Hinter ihm raschelt etwas im Gras?
Er legt den Kopf schief.
Er neigt den Kopf. Wäre für mich klarer. Für viele Adjektiv/Adverb-Kombinationen gibt es passende Verben ohne Zutaten.
Unruhig schaut sich der Waldschrat nach seinem Igel um. „Paul?“
Aha, ein Waldschrat ...
'Unruhig' find ich recht vage, dafür, dass es eine starke Empfindung ist. Ich lese es erstmal als hektisch, merke aber bald, dass du das nicht willst (weil du die hektische Laura negativ von ihm abhebst). Bis die Erklärung kommt, warum er unruhig ist, hab ich a) vergessen, dass du das schriebst und b) hilft mir das hier doch gar nix.
Diese Emotion würde ich irgendwie mit der Ursache näher in Verbindung bringen.
Ein Blick unter den speckigen Lederhut, der von Morgentau benetzt auf der Wiese liegt.
einen, da er zum ersten Mal genannt wird.
Warum nicht aktiv? Er lüpft den Hut und schaut darunter. Der Blick könnte erstmal (ich versuche ja noch, das ungewöhnliche Setting und die - vermutlich ungewöhnlichen - Figuren im Kopf klar zu kriegen.
Er stemmt seine Hände auf die Knie, schraubt sich hoch, wächst fast aus der Erde.
Da sagtest ja, dass dir das gefiel, aber ich muss was dagegenhalten: das Wort bedeutet einfach was anderes. Schrauben geht nur, wenn sich etwas mehrmals um die eigene Achse dreht. Hier kriege ich so ein Tom & Jerry-Bild, als ob ich eine Knetfigur an Kopf und Füßen packte, das eine Ende soweit zwirbelte, dass ich einen Korkenzieher-Adalbert habe. Anderes drückt dieses Wort eben nicht aus. Ich weiß nicht, wie ich mir das Aufstehen vorstellen soll und frage mich am Ende der Szene, wie anders das ausgesehen haben kann als ein Aufstehen, bei dem man sich auf den Knien hochstemmt, wie du ja noch zusätzlich beschreibst.
Im Aufstehen greift er nach dem Lederhut und verankert die langen Beine auf dem Boden. „Paul, hast du jemanden im Garten gesehen?“
Beim Aufstehen - Ginge das nicht besser mit zwei Verben und einem und? Er macht a und dann macht er b, als Abfolge? Ich finde es sehr schwierig, und ehrlich gesagt sehr anstrengend, immer den nachgestellten Tätigkeiten bzw. Partizipien zu folgen. Da muss ich so viel aufdröseln und am Ende bekomme ich eine ganz herkömmliche Handlung / Situation, und nicht etwas, das diese Komplexität erforderte.
Gleiches hier wie beim schrauben: verankern kann man qua Definition nur in etwas. Aber: willst du das sagen? Hat Adalbert selbst Baumwurzeln?
Das Geräusch eines tiefen Einatmens lässt ihn in Richtung Feuer zurückweichen und schon fliegen, begleitet von einem dreifachen Niesen, Igelstacheln durch die Luft
Den Satz musste ich drei Mal lesen.
Was ich danach nicht verstehe: Hier bekomme ich den Eindruck, die Stacheln könnten ihm was. Erst ist er unruhig, fragt nach dem Igel, dann weicht er zurück (das impliziert Furcht oder Vorsicht), schützt sich mit der Tür. Am Ende frage ich mich aber, ob ihm überhaupt ein paar Stacheln was ausmachen können. Ein Waldschrat (Leshy hin oder her) ist doch - wenn man die klassischen Märchenillustrationen anschaut - ein Baumwesen, mit Rinde, oder verdickter Haut.
Du sagst in einem Komm, er habe Menschengestalt, aber außer humanioder Form, die ich auch erwarte, wird nix beschrieben. Das Verhöltnis Stachelfliegen zu Adalberts Waldschrat-Tum (;-)) wäre vllt. irgendwo eingeflochten sinnvoll.
der Rest zum Glück nur ins Gras.
Wer wertet das? ;)
Er tritt ein, zwei Schritte dichter ans Feuer. Erst dann nimmt er von den Spatzen die letzte Runde Körner entgegen. Ein Klatschen in seine riesigen Hände entlässt den Schwarm.
Die ersten beiden Sätze finde ich super im Fluss. Du könntest sogar einen draus machen: Er tritt ein, zwei Schritte dichter ans Feuer, nimmt die letzte Runde Körner [von den Spatzen] entgegen.
Da du grad so nah bei Adalbert bist, frage ich mich, wer dann klatscht, denn 'ein Klatschen' impliziert, dass das ein anderer Handelnder ist, von dem sein Kornentgegennehmen gestört wird. Lese ich weiter, fokussiere ich wieder um, weil es doch immer noch A. ist - warum wird das Klatschen zum neuen Subjekt?
Das 'riesige' lässt mich übrigens erneut fragen, warum ihm zum Frühstück ein paar Körner reichen.
„Da hängt einer!“ Mit hysterischer Stimme, über ihre eigenen Füße stolpernd, nähert sich Laura Lane dem Waldschrat.
Jetzt zoomst du weiter von Adalbert weg (er ist nur noch "der Waldschrat"), und alles weitere beschreibt Laura, allerdings nicht aus seiner personalen Sicht, sondern teils auktorial.
Adalbert hat die Frau schon gerochen.
"die Frau" brauchst du nicht, da du das bereits mit "Laura" gesagt hast. Das schafft neue Distanz. Das mit dem Geruch finde ich grandios - das wäre sogar super, wenn du das vor den Fokus auf ihre Stimme & Schritte schriebst, denn das war vorher. Was soll ich jetzt noch mit der Info? Dabei ist das eine so schöne Idee.
Ständig pflückt sie Kräuter ab. Heute steigt ihm der Duft von Schafgarbe in die Nase. Sie zeigt hektisch mit den Fingern in Richtung des Walnussbaumes, trippelt dabei von einem Fuß auf den anderen und merkt gar nicht, dass sich der Kräuterstrauß in ihrer Faust auflöst. Missbilligend sieht Adalbert den rieselnden Blättern hinterher.
Das Kursive da: Hier gehst du zum ersten Mal ganz personal in Adalbert, und da bin ich ganz dabei, richtig drin in der Szene, in seinem Kopf. Aber gleich switchst du auf sie, und danach bist du durch die Beschreibung, wie Adalbert guckt, raus aus seinem Kopf und weit weg beim auktorialen, sogar neutralen, Erzähler. Das finde ich maximal konterproduktiv.

Ich bin da echt keine Expertin, aber meine, wenn es einen Mix auktorial/personal gibt (was ja wohl die Hauptsache aller prä-1990 oder sogar prä-2000 Erzählungen ausmachte), dann wird geswitcht: auktorial für die Absätze mit Setting, Rückblenden, Zusammenfassungen oder Meta-Erklärungen, und dann personal die Absätze, bei denen man Konflikt, Emotionen, Gedanken etc. erzählt. Aber eben nicht wild gemixt.

Wenn du Zeit hattest, schon in How Fiction Works zu schauen, weißt du sicher, was ich meine. Da sehe ich eine echte Baustelle, die alles runterreißt: Plotentwicklung, Figurenkonzeption und letztlich sogar, wie leicht/schwer man deiner Handlung folgen kann.

„Was soll das Abrupfen, wenn Sie nichts damit anstellen?“ Die Lippen fest zusammengepresst, schaut er ihr ins Gesicht. „Ich denke, Sie sind Expertin?“ Schulternzuckend dreht er sich um und will in den Gartenschuppen verschwinden.
Geiler Satz! :) Da kommt auch richtg was von seiner Persönlichkeit, Standpunkt raus.
Wie wäre es mit einer Abfolge: Er kneift die Lippen zusammen, schaut sie an ...?
Das mit der Expertin verstehe ich nicht.
Letzter Satz: Auch hier würde ich eine aktive Abflge schöner finden. Dieses häufige "mit" finde ich echt anstregend zu lesen.
„Warten Sie!“ Laura greift nach seinem Arm. Langsam dreht sich Adalbert zu ihr um, den Blick auf ihre Hand gerichtet. Lauras Augen weiten sich, sie zieht die Hand weg. Ihr Atem geht hektisch. Dann strafft sie sich und zeigt mit leicht zitternden Fingern in den hinteren Gartenteil.
Hier ist wieder so ein Switch von Laura (auktorial) zu Adalbert (auktorial), zudem finde ich das extrem wortreich für die paar Gesten. Da du dich nicht scheust, deinen Erzähler werten zu lassen, würde ich den gerade hier direkt beschreiben lassen, wie er das sieht, als Wertung: sie ist unsicher, sie hat Angst ... was auch immer. Das detaillierte Gestikulieren, Atmen, die Mimik lässt hier ein Stummfilmbild entstehen. Das finde ich fast absurd überzogen. Ich denke, hier war show don't tell gedacht, aber für mich zumindest wäre das nicht nötig.
„Der Mensch dort erstickt, seine Ohren sind dunkelrot und er zuckt spastisch.“ Obwohl ihre Stimme nur dünn und stockend klingt, macht sie einen Schritt auf ihn zu.
Echt, spastisch? Das traut die sich? :sconf:
Also, wenn das so dringlich ist, beschreibt sie dann so viel? Da wäre es günstiger, wenn cih wüßte, um wen es geht. Und ist "Mensch" nicht eher der Blick Adalberts?
Zum zweiten Satz: Siehe Bemerkung davor. Trotz dieser Details fand ich diese Szene - wo wir sind, wer das ist, worum es geht, wie die zueinander stehen - ziemlich verwirrend.
Unbewusst reibt sie sich über die Arme,
Wer entscheidet 'unbewusst'? Hier wäre die Beobachtung aus seiner, nicht auktorialer (oder sogar personal Lauras) Sicht intensiver.
Mit diesen Worten zieht er eine Machete aus dem rissigen Rahmen der Schuppentür.
Aus dem Rahmen? Da war ich kurz komplett draußen. Eben sagst du, er wandte sich zum Gehen (zum Schuppen) und wird dann aufgehalten von Laura. Aber er ist etzt doch am Schuppen? Oder ist das ein zweiter Schuppen? Und die Machete hängt im Rahmen?
Ein Schnaufen, ein tiefes Einatmen und Adalbert kann gerade noch reagieren. Er reißt die Tür auf und bringt sie zwischen sich und das deutliche Niesgeräusch.
Hier hast du da wieder, wie oben: Etwas Neues passiert, ohne dass man den 'Täter' erfährt. Dass der Erzähler sich schon wieder verbessert macht das Bild nicht klarer (zumal die beiden Wörter fast identisch sind).
Eigentlich bringt er die Tür zwischen sich und die Stacheln - da das so ungewöhnlich ist, tust deinem Leser keinen Gefallen, indem du das so anonym verklausulierst - der auktoriale Erzähler weiß, was Sache ist, Adalbert weiß es und sogar Laura müsste das sehen (aus ihrer Sicht wird eh nicht erzählt).
Laura schaut ihn fragend an. Bedächtig schließt er die Tür und weist mit dem Kinn auf die nun dort steckenden Igelstacheln. Lauras Augen werden noch größer.
Hier rate ich zum Bügeln.
„Paul hat ein Haltungsproblem. Also eher die Stacheln.“
:confused: Was? Haltung?
Und was heißt "eher die Stacheln"? Das schließt an nix an.
Zärtlich streicht er über den fast nackten Igel und setzt ihn sich auf den Kopf.
Das hab ich mich auch grad gefragt - wie viele Stacheln hat ein Igel, wie viele fliegen da rum, und wie schnell wachsen die nach? Was hälst du davon, dass die magisch sofort nachwachsen?
Lederhut drüber und schon stakst er Richtung Walnussbaum. Ein Blick zu Laura lässt diese zögern.
Uff, das ist aber jetzt personal Adalbert. Zum ersten Mal, oder? Dann ist das ein Holperanschluß mit dem 'er strakst', denn ich hab noch den Hut im Fokus.
Ein Blick - warum so anonym als Subjekt? Woher weiß ich hier, dass das nicht eine weitere Person, sondern Adalbert ist? Und warum zögert sie von einem Blick?
„War da sonst wer im Garten, haben sie etwas Ungewöhnliches gesehen oder gar gespürt?“ Laura schüttelt den Kopf.
:confused: 'Gar gespürt'? Wieso, hat sie esoterische Super Powers? Und sie hat gerade ausschließlich Ungewöhnliches erlebt (einen Waldschrat, einen stachelniesenden Igel, der unter einem Hut lebt und einen aufgeknüpften Menschen ...) da schüttelt sie noch den Kopf? Diese ganze kleine Szene schnalle ich ehrlich gesagt nicht.
Ein Zaunkönig umschwirrt seinen Kopf, landet mit einem Triller auf dem Hut und kuschelt sich in die Krempe.
Klasse! Das gefällt mir total gut, weil das auch eine ganz klare Satzführung ist. Ein Subjekt/Täter und alles andere entwickelt sich daraus und alles aus einer Perspektive gesehen. Es ist obendrein ein echt schönes Bild. Das könnte Vorbild für alle anderen Sätze sein. Hier fliesst die Erzählstimme richtig. :herz:
Adalbert hat den Weg verlassen und führt Kevin durchs Unterholz auf eine Lichtung.
Hat verlassen ist ja bereits passiert, also muss ich zurückdenken, und merke: es ist gar nicht wichtig. Adalbert verlässt den Weg, führt Kevin durchs Unterholz auf eine Lichtung fände ich dagegen richtig spannend, weil es einen auf den Weg mitnimmt, anstatt einem unter die Nase zu reiben, dass man schon wieder was verpasst hat (wie A. den Weg verlässt).
Das in Hügeln gewachsene Moos strahlt Ruhe und Kraft aus
Darunter kann ich mir nichts vorstellen. Und anfangs - langsam halte ich mich echt für bekloppt, sorry! - hatte ich echt kleine Hügel vor Augen. Hey, wir sind im Fantasy und es gibt Feenhügel! Du meinst vermutlich aber gar keine Hügel. Wie gesagt, langsam komme ich mir vor, als sei lese ich in einer Fremdsprache, so oft muss ich mein Bild korrigeren.
Mit seiner hallenden Stimme fragt der Graf aus Kevins Mund: „Was ist passiert, mon amie?“
Adalbert streicht sich über die Bartstoppeln, schaut tief in den Wald hinein und drängt weiter.
„Lass uns an den Fichten noch schnell ein paar Holzbocklarven einsammeln.“
Das hallend finde ich sehr filmisch. Geht das anatomisch?
Adalbert hat Bart? Oh, ich hab mir den weitaus weniger menschlich vorgestellt.
Ist weiter drängen ein Begriff?
Adalbert stapft auf einen Fichtenbestand zu. „Siehst du die toten Stämme? Seitdem ich weg bin, breitet sich diese Pest ungebremst aus.“
Das finde ich sehr schön. Weil es eine ruhige Blickführung ist und etwas Wichtiges über den Prota vermittelt. Es sind klare, unverstellte Aussagen. Ich wünsche mir mehr davon. Und schon werde ich richtig neugierig, was passiert ist.
„Fang an zu sammeln, Zimmer 7 wird sich freuen.“
Hahahaha! Das gefällt mir. Hätte ich nicht euer ganzes Intro gelesen, hätte ich vermutlich keinen Plan, was das ist, aber das foreshadowing ist sehr cool, und es erinnert mich an Jean Rays "Das Storchenhaus", das sich ebenfalls mit Leuten füttern lässt.
Kurz vorm Einbiegen in die Straße, in der Kasulkes Villa und somit ihre WG der etwas anderen Art liegt, passieren Adalbert und Kevin einen kleinen Park.
Das Kursive hätte ich mir irgendwo im ersten Absatz gewünscht.
Adalbert stutzt, beginnt zu knurren und stürzt los.
Da ja alles passiert, wie du es erzählst, kannst du 'beginnt' streichen, denn letztlich beginnt fast alles, während es erzählt wird.
Da sind zwei Männer und einzelne Wörter wie „Brennholz“ und „Beeil dich“, dringen an ihre Ohren.
:confused: An wessen Ohren? Das ist extrem aus der Distanz, vielleicht bügeln, um hier 'Täter' und 'Taten' klarzumachen? Ich finde es echt schwer, auseinanderzubröseln, was eigentlich passiert.
Mit zusammengekniffenen Augen schaut Adalbert
Ich sag mal nix ...
Doch: mit zusammengeniffenen Augen kann man doch gar nix sehen. :p
Kevins linke Hand schwingt die Axt und täuscht einen Angriff auf die Blutbuche vor, an der das Grundstück der Villa beginnt. Adalberts Blick wandert den Gehweg hoch und runter, schweift über die Sprossenfenster des Hauses. Er legt Kevin eine Hand auf die Schulter und mahnt: „Ich würde Ihnen nur ungern weh tun, Graf.“
Mit Ausnahme des mittleren Satzes finde ich das cool gemacht, auch wenn gerade hier egal ist, wo genau das ist (also hier zuviel, wo es weiter vorn gefehlt hat). Das ist georgianischer Stil, mitten in der Action plötzlich Setting und Mode zu beschreiben, würde ich nur als Zitat oder Witz einstreuen, nicht als ernsthafte Info.
Verlegen schaut Kevin zu Adalbert auf. „Er meint es nicht so, nie würde er diesem alten Baum etwas tun.“ Zärtlich tätschelt er die silbrige Rinde.
Gefällt mir, weil das einen guten Schwenk ergibt, einen kleinen Twist bringt.
Adalbert mustert ernst die Buche. Ob es möglich ist, einen neuen Stammbaum zu erringen?
Mustern impliziert ernst. Trau deinen Worten, oder suche sonst passendere.
Stammbaum? Wessen? Den Schwenk kapiere ich nicht. Und wenn es um ein erringen geht, wäre gut zu sagen, womit. Also: Arthur erringt die Krone, wenn er das Schwert aus dem Stein zieht. Dann weiß ich gleich, wie schwer das für A. wird. und was es überhaupt in deinem Universum für ihn bedeutet.
Adalberts Blick schweift durch den verwilderten Garten, an dessen Eingang sie stehen. Keiner der Büsche winkt, der Nussbaum hinten im Garten rauscht still vor sich hin, auch von den Blumen im Rasen kommt kein Willkommen. Ein tiefes Ausatmen, er fühlt sich einsam.
Das ist ein schönes Bild, das auch viel erzählt. Aber du schmeisst mich gleich wieder raus, indem das Ausatmen anonym substantiviert wird. Da kann ich beim einsam nix mehr fühlen, bin ewig weit von ihm weg. Und das ist schade.
Ich werde neugierig, was dir an diesen anonymen Konstruktionen / Einschüben so gut gefällt, was das für dich für eine Funktion erfüllt.
Doch dann klopft Kevin ihm im Vorbeigehen auf den Arm und mit der tiefen Stimme des Grafen sagt er: „Gerne wieder, auf uns kannst du dich verlassen.“ Verwirrt und kopfschüttelnd starrt er den beiden hinterher, als sie durch den Hintereingang verschwinden.
Ich finde tief sehr, sehr viel besser als hallend. Klingt auch nicht so Hammerfilm-mässig albern. Ich finde die Stimme des Grafen cool, weil der so direkt ist. Und darüber seine Persönlichkeit unheimlich gut durchkommt. Obwohl das nur eine Hand ist, ist mir seine Persönlichkeit sehr viel näher und klarer als z. B. Adalbert, der bis dahin schon wesentlich mehr Text hat.

Hier höre ich erstmal auf, weil ich mich vermutlich auch arg wiederhole langsam. Das war jetzt echt sehr ins Detail, zum Teil auch, weil ich es schwierig finde, zu analysieren, wodurch das Holpern, Unverständnis und die massive Distanz kommt, die ich sonst nie in deinen Texten habe. Es ist also nicht so, dass ich andauernd meckern will, sondern ich will eher rausfinden, was deine Sätze auslösen. Vielleicht hilft es dir ja was. :shy:

Ganz liebe Grüße und ich bin sehr gespannt, wohin Adalberts Reise noch geht.
:-) Katla

 

Moin lieber @GoMusic, nun wärst Du mir fast durchgerutscht, entschuldige. Ich finde es ja prima, das Du mir den zweiten Teil noch nachlieferst. Dankeschön!

so, nun bin ich auch mit dem Rest durch ...
Da hat sich ja einiges getan. Wirkt etwas aufgeräumter. Die Überarbeitung gefällt mir.
Schön, das "etwas" lese ich durchaus, das passt dann wahrscheinlich zu @Katlas späterer Kritik, die ja auch zu @Maedy und wohl auch @Carlo Zwei passt. Es ist anstrengend. Dazu später!

Das ist mir ein wenig zu viel. Ich würde zuerst nur einen Komposthaufen erwähnen und dann erst die Dinge nennen, die an ihm hängen.
Ja, hier wäre es auf alle Fälle noch übersichtlicher zu gestalten. Ich schaue heute Abend mal ...

Hier fragt man sich, warum er nicht im Wald (geblieben) ist. Gut.
Prima, wenn das klappt. Carlo Zwei hatte mir ein wenig Nachhilfe in Spannungsaufbau erteilt und ich habe einige Texte unter dem Blickwinkel gelesen. Schön, wenn es anfängt zu wirken.

Aber Roslav ist sein Bruder. Die Trittgeräusche werden leiser, es knackt und raschelt, abschließend das Geräusch von plätscherndem Wasser. Adalbert grinst. Er ist nicht der einzige WG-Bewohner mit dem Bedürfnis, sich nicht ständig brav auf die Toilette zu hocken.
Hier war ich ein wenig verwirrt. Kommt da nun Roslav oder nicht? Eine Finte?
Ist das der einzige Grund, warum Rod in der Geschichte auftaucht?
Naja, also eine Auftritt hat Rod, weil Adalbert sich durchaus vorstellen kann, mit dem Kyklopen Zeit zu verbringen, der gefällt ihm (was nicht auf viele Individuen zutrifft). Daher hat er ihn wahrgenommen und denkt überhaupt über ihn nach. Das gilt nicht für viele im Haus, da ist er ein schwieriger Fall. Und ich wollte zeigen, das er immer seinen Bruder im Hinterkopf hat ...

Und der Buchfink sitzt noch auf dem Arm, während er die Arme schwingt?

Ein Zaunkönig umschwirrt seinen Kopf, landet mit einem Triller auf dem Hut und kuschelt sich in die Krempe.
Auch hier: Ist der Vogel Wiede weggeflogen oder war er bis zum Ende in der Krempe?
Oh man, die Wortkrieger schaffen mich. Das ist so eine Stelle, warum ich den zerbrochenen Ast beim Kompost mit drin hatte, weil garantiert irgendwer fragt, was denn da geknackt hat. (ist aber raus). Dein Ernst, Du möchtest die Vögel wieder wegfliegen sehen? Mach ich! Vielleicht ...

Ohne die hochgewachsene Gestalt, einen wesentlich älter wirkenden Waldschrat, aus den Augen zu lassen,
Hm, ich kann mir nicht vorstellen, wie ein älterer Wakdschrat ausseht. Hat er einen langen, weißen Bart? Viele Falten, Furchen...? Fände ein show hier passend.
Guter Hinweis, schau ich mal!

Die beiden Waldschrate umkreisen sich vor dem Durchgang in den Garten.
Wie können sich zwei Gestalten gegenseitig umkreisen? Wenn einer jemanden umkreist, ist der andere doch in der Mitte des Kreises ... oder?
Wie nennt man denn dass sich in entgegengesetzte Richtungen bewegen, den Abstand zwischen sich gleich halten, belauern?

Direkt am Stamm steht ein junges Pärchen, eng umschlungen und kichernd. Wieder zuckt Adalberts Körper unter den Schmerzen. Heulend dreht er sich um und hastet auf die Einfahrt, die Buche zu.
Hier dachte ich erst: Oh, wieder ein Nebenschauplatz. Aber du hast das gut eigebaut.
Juchu, eine Baustelle weniger!

„Hör auf du widerwärtiger Kretin oder dir fehlt alsbald ein entscheidender Körperteil.“
Hör auf, du
entscheidendes
gefühlt habe ich das schon dreimal hin und her geändert. @Friedrichard , magst Du doch einmal vorbei schauen. Nur diese eine Frage, bitte! Und vor allem mit Begründung, ich merke es mir dann, versprochen (Finger überkreuzt auf meinem Rücken)

Das Fernsehteam auf der anderen Straßenseite kann sein Glück kaum fassen, so viel Monsteraction gab es schon seit Monaten nicht.
Gute Idee, das mit dem Fernsehteam. Wie ging es denn aus? Saß Kasulke abends vor den heute-Nachrichten und musste sich das ansehen? Gab es ne Standpauke? Gibt es eine Fortsetzung dazu? :-)
Ja, ich hatte da ein nettes Kopfkino, wollte Euch aber nicht zu sehr das Abendprogramm diktieren ...

Adalbert ist mir total sympathisch. Kevin plus Graf hast du gut involviert, auch Laura hat ihre Aufgabe in der Geschichte gefunden.
Mir hat's gefallen.
Wenn mir noch irgendetwas zwischendurch einfällt, melde ich mich.
Also wenn ich das richtig sehe, muss ich aus Deiner Sicht immer noch aufräumen und wohl auch den Fluss der Geschichte glätten, aber insgesamt komme ich mit dem Beitrag durch - gekauft.

Hab Dank lieber Gomusic, wir sehen uns irgendwann unter einem Text sicherlich wieder
Beste Wünsche
witch

PS Die Buckle & Seam sind handgefertige Herrentaschen, findet man schon, ist aber auch nur am Rande wichtig, lasse ich erstmal, man kann sich den Hintergedanken wohl erschließen


Liebe @Katla, nur gut, das Du so eine gute Schreiberin bis, auch Kommentare kannst Du gut. Die dünnen, lobenden Brötchenhälften oben und unten lassen mich den bitteren Belag in der Mitte brav kauen und schlucken. Ne, eigentlich kaue ich noch, denn ich sehe das Problem, aber ich sehe nicht die Lösung. Oder besser gesagt den Weg dahin.

Als sozusagen übergeordnete Kritik hätte ich, dass ich - obwohl ich ja die Entwicklung mitverfolgen durfte - dem Plot teilweise kaum folgen kann, und dann teils nur nachdem ich einen Absatz doppelt las. Es ist nicht ganz leicht, da den Finger draufzulegen, aber gefunden habe ich:
- das entscheidende Wort (Verb und/oder Subjekt) steht nicht am Satzanfang, sondern ganz am Ende von Haupt- und Nebensatzkonstruktionen. Ich muss also oft nochmal von Anfang an lesen, nachdem ich "nach hinten gespult" hab.
- Die Perspektive ist immer noch all over the place (wie gesagt, deine Wahl ist wohl auch die schwierigste Form)
- Steine aus dem Glashaus: Mir scheint, du willst zu viel. Nicht (wie ich) zu viel Plot auf der Strecke, sondern zu viel symbolisch oder indirekt ausgedrücktes, das aber sehr schwer zu erraten ist, weil es keine traditionelle Ikonographie betrifft.
Ich danke Dir auf alle Fälle sehr für die Mühe, gerade weiterzulesen, wenn es bäh ist ... Und Du stehst mit den Ansagen ja nicht alleine da (aber auch dann würde ich es Dir glauben)
Aber lass mal schauen:

a) Mein Satzbau ist doof, weil er das Verständnis super erschwert! Warum auch immer ich es so geschrieben habe, das lässt sich bestimmt ändern. Ich werde also heute Abend mal durchgehen und einfach versuchen Sätze aktiv und in der logischen Reihenfolge zu schreiben, nur als ersten Schritt.

b) Mit der Perspektive tue ich mich viel schwerer. Ich habe mich zwar irgendwann mal mit den verschiedenen Möglichkeiten beschäftigt, aber bei allen bisherigen Geschichten einfach drauflos geschrieben, immer so, wie es sich am richtigsten anfühlte. So bin ich hier auch rangegangen. Keine Ahnung, warum ich es so versaut habe. Nun weiß ich gar nicht, wie ich es ändern kann. Ich glaub, Du hast einmal geraten, fürs erste in die Ich- Perspektive zu wechseln und dann umzuschreiben. War mir zu viel Aufwand bzw. ich sah den Nutzen nicht.
Meine derzeitigen Gedanken gehen dahin, komplett auf Ich-Perspektive Adalbert zu gehen - ich wäre dicht dran, kann mich (hoffentlich) nicht verlaufen und der Leser wird sauber geführt. Aber ich will ja auch was lernen ... Also mache ich das wohl als ersten Schritt und dann muss ich nochmal schauen. Vielleicht auch besser an einer neuen Geschichte, bewusst eine bestimmt Perspektive schreiben. Im Zweifelsfall frage ich nach, irgendwo war ja Deiner Meinung nach auch ein kleiner Teil in Ordnung, den vielleicht als Orientierung - ich bin noch etwas ratlos.

Aber gerade deshalb dicken Dank für Deiner Hilfe, hast Du sehr lieb durchgequält. Aber ist halt doof, wenn immer die gleichen Dinge klappen (Charakter, Stimmung, Plot so lala), aber auch die selben Dinge schiefgehen.

c) Fast vergessen, da war ja noch eine fette Baustelle. Ja, hier hat definitiv mein eigenes Hintergrundswissen (was der Leser hätte, wenn er Telepathie beherrschen würde) und meine Lust auf etwas rätseln beim Lesen die Schuld. Aber das lässt sich nachbessern und ich behalte es für eine spätere Geschichte im Kopf. Da bleibst Du im Glashaus dann hoffentlich auch nicht sitzen ... das wird schon.

Danke Katla, mir schwirrt der Kopf, ich bin geknickt und sehe die Perspektivänderung als noch unlösbar vor mir - aber der Kommentar hat trotzdem viele Stellen geklärt (wo ja auch schon ein paar Reißzwecken drin steckten) - jetzt tuts erstmal weh, ich schaue mal nach einem Dinopflaster ...

Liebe Grüße
witch

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Witch, @greenwitch ,

es tut mir auch echt leid, dass ich so viel zu nölen habe - aber du weißt, dass ich deine Ideen mag und andere Texte, und ich bin mir auch sicher, du findest hier aus dem Labyrinth. :herz:

Auf der Arbeit fiel mir noch was ein: ich hab mal Marketingreports übersetzt (bevor ich sie dann geschrieben hab), und die waren im Grunde immer gleich aufgebaut: Leute, die einen Film sahen, werden befragt und die Antworten in Segmente eingeteilt. XY% fanden den Film sehr gut, XY% gut und so, Mädchen, Frauen, Jungs, Männer usw. in vielen Details. Irgendwann hat mein Kollege begonnen, alles im Passiv zu schreiben (weil er meinte, das klänge neutraler), und da stand dann: die CGI wurde von 60% der 12-19-jährigen Jungs mit 'sehr gut' bewertet ... etc. Im Englischen geht das aber gar nicht via passiv.

Nach mehreren solcher Reports (die alle ca. gleich lang sind) hab ich meine Bearbeitungszeiten verglichen: Die Reports im Passiv kosteten mich über 1/4 mehr Zeit. Also 17 statt 12 Std. circa. Wenn du bedenkst, dass mir bei den Reports nur einzelne Punkte, die Details der statistischen Einteilungen und die Themen /Szenen jeweils neu waren, bei deiner Geschichte nicht nur alles neu, sondern auch alles komplett spekulativ ist, hast du vllt. einen neutralen Vergleich, dass verdrehte Satzkonstruktionen wirklich das Lesen erschweren.
Wenn du ganz korrekt sein willst, ist das Passiv den Grammatikregeln nach in deinen Fällen gar nicht erlaubt. Passiv geht nur, wenn der Täter unbekannt bzw. unbelebt/willenlos (Wind z.B., der die Tür zuschlägt) ist oder wenn du den Täter absichtlich verschweigen / verheimlichen willst. Nix davon trifft zu.

Apropos "spekulativ": in fast allen Erzählungen ist ja ein Teil der Figuren / des Settings realitisch. Selbst in LotR gibt es Menschen wie Aragorn, es gibt Pferde etc, die alle 'normal' funktionieren. Bei dir ist (bis auf das TV Team und ein paar Kids) restlos alles spekulativ: Adalbert als Waldschrat, die Spatzen (zumindest ihr Verhalten), der Igel ganz massiv, Laura ist komplett durchgeknallt, ein Typ ist aufgehängt, ein Typ hat einen 600 Jahre alten Verbrecher als Hand, der Garten und der Wald sind belebt, es gibt einen Waldschratbruder und letztlich ist die ganze WG spekulativ. Das braucht in der Wucht eigentlich schon richtig gezieltes Worldbuilding, weil kein Leser sich denken kann, warum wer wie reagiert.
Du darfst mich gern an den speculative fiction writers' Pranger stellen, aber da wäre vllt. eine Überlegung gut, hier auch was realistisch sein zu lassen. Welche Funktion haben z.B. der Igel und Laura für den Plot? Keinen, meine ich. Sie nehmen massiv Platz ein, zudem im Intro. Das, was du (Umweltzerstörung/Frevel etc) an Laura zeigst, könntest du genausogut bei dem Waldspaziergang mit Kevin/de Rais zeigen.

Ich sehe nicht, dass der Text - wie du irgendwo schreibst - schlecht oder verhauen sei. Du hast dir nur eine eine riesen Masse an Hürden aufgebaut:
- für dich neue Erzählperspektive
- ganz neues Genre (ich finde contemporary / urban Fantasy auch nochmal schwerer als Sword & Sorcery)
- durch den mythischen/göttlichen Prota eine neue Art von Konflikt
- die ganze Idee der WG incl. dem Personal anderer Mitschreiber (= vorgefertigtes Personal)
... Puh. Ist doch ganz klar, dass es grad schwerfällt, den Wald vor lauter Bäumen [no pun intended!] zu sehen.

Nun weiß ich gar nicht, wie ich es ändern kann. Ich glaub, Du hast einmal geraten, fürs erste in die Ich- Perspektive zu wechseln und dann umzuschreiben. War mir zu viel Aufwand bzw. ich sah den Nutzen nicht.
Ich denke, du würdest den Nutzen sehen, wenn du es versuchst - dann siehst du einfach, welche Blickwinkel und welche Szenen du wie anders schreiben müsstest. Ich fürchte, das Thema Perspektive / Erzählhaltung ist ohne Arbeit nicht zu packen. Ich kann dir nur raten, in das Buch zu schauen, erstmal nicht in deinen Text. Im Buch wird das alles aufgedröselt und erklärt, da steckst du nicht so drin wie hier.

Falls es dich beruhigt: ich habe auktorial-personal in einem längeren Text versucht, es auch komplett verhauen und nach Jahren immer nich nicht geschafft, das umfassend zu korrigieren. Weil man nach 5 Zeilen in der alten (blinden) Sicht ist. Verbesser das hier am besten, indem du dir Absätze in ein leeres word.doc kopierst, ohne den ganzen Rest zu sehen. Guck ins das Buch, ehrlich ...

Meine derzeitigen Gedanken gehen dahin, komplett auf Ich-Perspektive Adalbert zu gehen - ich wäre dicht dran, kann mich (hoffentlich) nicht verlaufen und der Leser wird sauber geführt. Aber ich will ja auch was lernen ... Also mache ich das wohl als ersten Schritt und dann muss ich nochmal schauen. Vielleicht auch besser an einer neuen Geschichte, bewusst eine bestimmt Perspektive schreiben.
Wie oben gesagt: Ich rate, von Text zu Text nur eine einzige Sache anzugehen, die du davor nicht gut hinbekommen hast. Und eine neue, die dir aber leichtfällt und Spaß macht. Nicht fünf neue Sachen, die alle schwierig sind.
Aber ist halt doof, wenn immer die gleichen Dinge klappen (Charakter, Stimmung, Plot so lala), aber auch die selben Dinge schiefgehen.
Guck vllt. nicht auf das, das klappt. Guck für einen neuen Text nur auf eine - die für dich wichtigste Sache - die nicht geklappt hat. Wenn was klappt, tut es das dann wie von selbst.
mir schwirrt der Kopf, ich bin geknickt und sehe die Perspektivänderung als noch unlösbar vor mir - aber der Kommentar hat trotzdem viele Stellen geklärt (wo ja auch schon ein paar Reißzwecken drin steckten) - jetzt tuts erstmal weh, ich schaue mal nach einem Dinopflaster ...
... How Fiction Works ... Sowas in eigenen Text zu erkennen und zu lösen würde ich jedenfalls nicht schaffen. Ich hatte dasselbe Problem, dass mir einfach nicht auffiel, was da falsch sein soll. Obwohl mir auch jemand die verbockten Sätze/Passagen zitiert und erklärt hat. Ich musste das auch erst an einem neutralen Bsp. erklärt bekommen. Naja, und das ist eben ein bissl Arbeit, da wirst du wohl nicht (wie keiner mit dem Problem) drumrumkommen. ;-) Ich bin übrigens nicht mal sicher, ob ich diesen Mix heute sauber hinbekomme. Aber immerhin sehe ich in fremden Texten, wenn da was perspektivisch quer läuft. Es hetzt uns doch niemand, dann dauert das eben ... :read: Einfach immer weiterlernen, wie wir alle. Also: nicht ärgern!

Ganz liebe Grüße,
Katla

 

Ne, @Katla, mir tut es leid, das ich so jammere. Gefühlt ist es das erste Mal, das ich eine Kritik nicht verstehe, also einfach mein Lernlevel noch nicht hoch genug ist, um das gleich umsetzen zu können. Bisher war es ja entweder totaler Kleinkram (Rechtschreibung, Wörtliche Rede, Sinne einbeziehen oder Disziplin beim überarbeiten. Dann wuchsen die Herausforderungen, Plot, Konflikt, Spannung, einmal sogar die idiotische Idee, aus drei Romankapiteln eine KG zu basteln - aber ich hatte immer relativ schnell eine Idee, wie heranzugehen ist.

es tut mir auch echt leid, dass ich so viel zu nölen habe - aber du weißt, dass ich deine Ideen mag und andere Texte, und ich bin mir auch sicher, du findest hier aus dem Labyrinth. :herz:
Du nölst nicht, Du zeigst mir meine Schwächen bzw. hast Sie mir nach den anderen bereist gekommenen Kritiken so gezeigt, das ich zumindest eine Ahnung habe, was falsch ist.

Welche Funktion haben z.B. der Igel und Laura für den Plot? Keinen, meine ich. Sie nehmen massiv Platz ein, zudem im Intro. Das, was du (Umweltzerstörung/Frevel etc) an Laura zeigst, könntest du genausogut bei dem Waldspaziergang mit Kevin/de Rais zeigen.
Oh, da tue ich mich immer schwer ... Ein Plot der steht, steht! Doof, ich weiß! Also mal schauen, ja, die Reihenfolge ändern, wäre sinnvoll und machbar, ganz trennen - noch nicht.

Ich sehe nicht, dass der Text - wie du irgendwo schreibst - schlecht oder verhauen sei. Du hast dir nur eine eine riesen Masse an Hürden aufgebaut:
Haha, ich mag Deine Art mich aufzubauen. Aber stimmt natürlich, ich habe es selbst verzapft.

Ich denke, du würdest den Nutzen sehen, wenn du es versuchst - dann siehst du einfach, welche Blickwinkel und welche Szenen du wie anders schreiben müsstest. Ich fürchte, das Thema Perspektive / Erzählhaltung ist ohne Arbeit nicht zu packen. Ich kann dir nur raten, in das Buch zu schauen, erstmal nicht in deinen Text.
Okay! Also erstmal ein bisschen Studium, dann schreibe ich diese Geschichte wahrscheinlich in die Ich-Perspektive von Adalbert um und lasse sie auch so. Dazu dann die restlichen Kritikpunkte reichen mir wohl.

Ich rate, von Text zu Text nur eine einzige Sache anzugehen, die du davor nicht gut hinbekommen hast. Und eine neue, die dir aber leichtfällt und Spaß macht.
Also bei der nächsten dann eine neue Perspektive.

Guck für einen neuen Text nur auf eine - die für dich wichtigste Sache - die nicht geklappt hat.
Grins. Hier höre ich gerade @Teddymarie, die nach den letzten Geschichten immer geschimpft hat, ich solle gefälligst aus meiner Komfortecke raus, das was ich abliefere könne ich, nur nun müsse ich weiter.

. Ich hatte dasselbe Problem, dass mir einfach nicht auffiel, was da falsch sein soll. Obwohl mir auch jemand die verbockten Sätze/Passagen zitiert und erklärt hat.
Gutes Trostpäckchen

Ich bin übrigens nicht mal sicher, ob ich diesen Mix heute sauber hinbekomme. Aber immerhin sehe ich in fremden Texten, wenn da was perspektivisch quer läuft.
Haha, ich bin mir sicher, dass Du es hinbekommst! Kannst Du mir dann als Erklärbeispiel aufs Auge drücken, falls ich es bis dahin immer noch nicht gerallt habe. Aber Ich könnte es natürlich auch mit etwas wesentlich einfacherem versuchen ...

Also: nicht ärgern!
Solange "Ärgern" in Ehrgeiz umschlägt ist doch alles gut. Nun ist hier allerdings Tauwetter angesagt und er gestrige Fernsehauftritt hat mir einen echt riesigen Auftragsschub im Online-Shop eingebracht - also erstmal langsam mit der Überarbeitung ...

Hab Dank fürs Nachschieben, lass mich ruhig jammern, dass heizt meine Ehrgeiz an.
Liebe Grüße
witch

 

Liebe greenwitch,

möchte nur ganz kurz noch eine Rückmeldung geben.

Die Buckle & Seam sind handgefertige Herrentaschen, findet man schon,
Sagst du und ich finde auch tatsächlich eine Ledertasche im Text :)
Der Kerl hält eine zerschnittene Ledertasche im Arm, streichelt mit verheultem Gesicht darüber und jammert immer wieder die Worte „Meine Buckle, meine Buckle …“
Ich kenne Buckle nicht, habe es auch nicht für eine Tasche gehalten und die Google-Suche nach "Buckle" war ergebnislos. Eine Suche nach "Buckle & Seam" half.
Aber im Ernst, wie sollte ich auf Buckle & Seam kommen? Tatsächlich habe ich Buckle für einen regionalen Begriff gehalten.
:Pfeif:

Dein Ernst, Du möchtest die Vögel wieder wegfliegen sehen? Mach ich! Vielleicht ...
Wenn die Vögel nicht wegfliegen, sind sie in meinen Augen noch da.

Wie nennt man denn dass sich in entgegengesetzte Richtungen bewegen, den Abstand zwischen sich gleich halten, belauern?
Sich gegenseitig belauern könnte passen, glaube ich gut.
Vielleicht auch "sich misstrauisch beäugen"

Bin gerne wieder dabei, wenn du Änderungen einbaust.

Schönen Abend und liebe Grüße,
GoMusic

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo witch

Spät kommt er, aber er kommt.

Ich hatte die Geschichte bereits in ihrer ersten Version durchgelesen, war zum Teil ver(w)irrt, wohin denn die Reise gehen soll, aber mit

dem Auftauchen des Bruders und seines perfiden Plans, Adalbert zu denunzieren, damit er selber den Wald übernehmen kann, da war es dann klar. Halt als Auflösung zum Schluss, was du so nicht ganz beabsichtigt zu haben scheints.

Vorneweg: Ich mag den Adalbert und seinen Sidekick Paul total. Du lässt mich gleich zu Anfang in die Flora und Fauna der Umgebung eintauchen, die der Waldschrat als oberster Hüter seines Waldes gegen menschliches Unbill vehement und unzimperlich verteidigt, ein Forstwart mit "natürlicher" Autorität sozusagen. Das gefällt mir, das kommt alles sehr einnehmend und fluffig daher. Daneben gab es aber auch Wurzeln, die mich stolpern liessen und ich mich fragte, wo kommen die jetzt her? Also metaphorisch gesprochen.
Wenn ich die ersten Kommentarrunden richtig deute, deckt sich das mit meinem Eindruck, dass der eigentliche Konflikt, die Familienfehde um den Besitz des Waldes, etwas spät zum Tragen kommt. Vorab wirkt Adalbert auf mich verstört, fühlt sich verfolgt, ja gereizt und ich weiss das nicht so recht einzuordnen. Die Überarbeitung hat, wie Silvita schon erwähnte, der Geschichte gut getan. Da wird nun mehr in "Richtung Hauptthema" angedeutet. Du fragst dich aber auch, ob nun wirklich mehr Handlung enthalten ist. Nun ja, eigentlich wartet Adalbert, dass das unvermeidliche, das Auftauchen seines Bruders um ihn ein für allemal zu vernichten, eintritt. Bis dahin ist es eher so "Alltag eines Revierförsters". Überwachen, Aufräumen, Zurechtweisen. Kling etwas despektierlich, da mir die Szenen ja total gefallen haben. Wie da die kleine Balgen auf den Schösslingen rumtrampeln und er die Bagage orchestriert aus dem Wald fegt, das ist schon nice.
Aber Adalbert ist mir in Sachen "Familienmagie" etwas zu passiv. Schon fast resigniert. Möglicherweise könnte er noch mehr Hilfe von den Mitbewohnern bekommen, mit der Erweiterung von Laura und ihrem Nachschlagewerk gehst du ja bereits in diese Richtung. Aber vielleicht will er das ja gar nicht, weil es eben eine Familiensache ist.

Aprospos Mitbewohner. Da deine Geschichte im MWG Universum spielt und mir das Setting mit Personal vertraut ist, bin ich in Sachen Nebenfiguren natürlich befangen und hab mich bei ihrem jeweiligen Auftritt einfach nur köstlich amüsiert, somit bin ich dir keine grosse Hilfe, um den Text für "Outsider gesellschaftsfähig" zu machen.

Dann versuche ich auch mal, ein paar Stellen zu beleuchten,

Tja, die Titelfrage:
Der Wald ist nicht genug.
(Kam mir spontan in den Sinn, da Macht hier in gewisser Weise ja eine Rolle spielt. i.A. 007 - The World Is Not Enough)

Sein Blick fällt auf sein jetziges Zuhause - die morsche Gartenhütte in Kasulkes verwildertem Garten..
Meines Wissens für unfertigen Satz: Drei Punkte und Abstand: Garten ...
oder dann nur ein Punkt.

Adalbert hat die Frau schon gerochen. Ständig pflückt sie Kräuter ab. Heute steigt ihm der Duft von Schafgarbe in die Nase.
Er riecht ja nicht die Frau, sondern die Kräuter.
=> Adalbert seufzte/stöhnte. Ständig pflückt die Frau Kräuter ab. Heute steigt ihm der Duft von ...

„Paul hat ein Haltungsproblem. Also eher die Stacheln.“
:D Mag ich.

Ein Blick zu Laura lässt diese zögern.
„War da sonst wer im Garten, haben sie etwas Ungewöhnliches gesehen oder gar gespürt?“
Bei was? Eigentlich zögert ja Adalbert. Also, lässt ihn zögern/innehalten, o.ä.

Mit einem harten Schnitt durchtrennt Adalbert das Hanfseil.
Vorschlag: einzigen/schnellen

Dem dunkelroten Gesicht entringt sich ein Schnaufen.

Der Mann öffnet den Mund, schaut hilfesuchend zu Laura auf und versucht seine Stimme wiederzufinden.
„Halts Maul!“
Hier würde ich dem Mensch noch Text in den Mund legen.
Der Mann öffnet den Mund, schaut hilfesuchend zu Laura auf und versucht(,) seine Stimme wiederzufinden.
"Ich wollte doch nicht ..."
„Halts Maul!“

Mit weitausholenden Schritten strebt Adalbert zurück zum Gartenschuppen.
Du möchtest hier zweimal stakst vermeiden: stapft, geht, eilt.

„Hat Müll in meinem Wald entsorgt. Strafe muss sein.“
[...]
Ja, diese WG mit seinem abgeschiedenen Plätzchen hier im Garten fühlt sich gut an, wenn es auch kein wahrer Ersatz für seinen Wald ist. Oder für Familie. Er spürt deutlich, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt.
Hat er vorhin gerade noch einen Litterer in seinem Wald gestellt, so ist er anscheinend aus diesem verbannt worden. Ist der Wald nun seiner oder doch nicht (mehr)? Und für was bleibt ihm nicht mehr viel Zeit, das wird m.E. nicht vorbereitet. So hört es sich an, wie wenn er nächstens das Zeitliche segnet.

Endlich geht die Sonne auf und ihre ersten Strahlen tauchen die windschiefe Hütte in ein warmes Licht, der Rauch aus dem Lagerfeuer riecht nach Kiefer. Ein Kontrollblick auf das Feuer innerhalb des Steinkreises.
Wortwiederholung; und wozu ein Kontrollblick?

Sie fährt erschrocken herum. Ihr Gesicht verliert alle Farbe, als sie Adalbert auf sich zukommen sieht.
„Kennen Sie sich mit Wäldern aus?“
Laura schüttelt ihren Kopf und versucht stotternd zu antworten. Sie weicht zurück.
„Ich will Ihnen nichts.“ Adalbert hebt die Hände und verharrt.
„Kasulke lässt mich nicht mehr an seine Bücher, letztes Mal steckten wohl ein paar Stacheln in den Buchrücken.“
Show, don't tell.
„Kennen Sie sich mit Wäldern aus?“
„Ich? Meine Güte, äh, ich meine ...“
Adalbert hebt beschwichtigend die Hände.
„Kasulke lässt mich nicht mehr an seine Bücher, letztes Mal steckten wohl ein paar Stacheln in den Buchrücken.“

Schon halb in der Hütte, dreht er sich um, blickt angestrengt in den hinteren Teil des Gartens und flüstert: „Und welche Gefahr von einem wildgewordenen Schrat ausgeht?“
Der ist gut der Cliffhanger. Da ist also noch einer ...
Fragezeichen kann aber m.E. weg, ist in diesem Fall keine Frage sondern ein "Nachschlagepunkt" für Lady Lane.

Schon ein seltsames Gespann.
„Na, pennt er noch?“, Adalbert weist mit dem Kinn auf Kevins linke Hand, die dieser fest an sich presst.
Auftritt Kevin und Graf. Ab hier einfach nur gut. Beide Charaktere schön umgesetzt. Jawoll.

„Sag mal, könntest du heute mitkommen?“ Adalbert überlegt, ob Kevin ihm wirklich eine Hilfe sein wird.
Das würde ich umdrehen, erst überlegen, dann fragen. ;)

Die Trittgeräusche werden leiser, es knackt und raschelt, abschließend das Geräusch von plätscherndem Wasser. Adalbert grinst. Er ist nicht der einzige WG-Bewohner mit dem Bedürfnis, sich nicht ständig brav auf die Toilette zu hocken. Dank der Frauen im Haus ist die Badordnung streng. Er versteht den Kyklopen gut. Allein für das allnachmittägliche Klavierspiel hat Rod einiges gut bei ihm, Bäumedüngen inklusive.
Danke dafür, he, he. Damit ist auch klar, dass deine Geschichte zeitlich hinter meiner spielt. :D
Durch den Zwischenfall im Jazzclub hat Rod ja nun genug Zeit, auch mal Nachmittags eine Jazz-Session auf seinem Piano einzuschieben. Obwohl für die Geschichte nicht von Belang, freue ich mich natürlich über den Auftritt.

Eine ausladende Eiche begrüßt die beiden im Königsforst. Adalbert blickt skeptisch den Hauptweg entlang.
„Pass ein bisschen mit auf, wenn du jemanden siehst, einen Großen, sag sofort Bescheid!“
Noch ein Blick zurück. Erst dann schaut er anerkennend in die Baumkrone, streichelt im Vorübergehen einen Buchenstamm, bückt sich nach einem morschen Ast und trägt ihn ins Unterholz. Ein Buchfink landet auf seinem Arm und stimmt ein Lied an. Kevins Staunen lässt den Waldschrat innehalten.
„Dies ist mein Reich …“
Verstehe ich das richtig: Wir befinden uns im Königsforst und er sagt "Dies ist mein Reich ..." , ergo ist er der Hüter des Königforst und der erstreckt sich bis zur Villa.
Doch dann ...
„Dies ist mein Wald. Oder war es …“ Adalbert wirft einen vorsichtigen Blick in die Runde, horcht.
Mit seiner hallenden Stimme fragt der Graf aus Kevins Mund: „Was ist passiert, mon amie?“
Adalbert streicht sich über die Bartstoppeln, schaut tief in den Wald hinein und drängt weiter.
„Lass uns an den Fichten noch schnell ein paar Holzbocklarven einsammeln.“
Och nee, das war mir dann doch ein Cliffhanger zu viel. Die Zusatzschlaufe mit Snack für Zimmer 7 kommt mir vor wie eine Strafrunde beim Biathlon. Aber vielleicht war ich auch einfach nur zu ungeduldig ...

Kurz vorm Einbiegen in die Straße, in der Kasulkes Villa und somit ihre WG der etwas anderen Art liegt, passieren Adalbert und Kevin einen kleinen Park.
Mehrwert? Kann m.E. weg.

holt Adalbert einfach aus und schlägt dem ersten Mann mit der senkrechten Faust auf den Schädel.
Wie habe ich mir eine senkrechte Faust vorzustellen?
Meintest du: ... schlägt dem Mann senkrecht mit der Faust auf den Schädel. Ansonsten - nicht lang fackeln, gefällt mir.

Sein Kumpel steht mit offenem Mund da, schnappt nach Luft und blickt zwischen der Säge in seiner Hand und Adalbert hin und her. Dann wirft er die Bügelsäge mit aller Kraft in Adalberts Richtung und läuft auf dem kürzesten Weg aus dem Park.
WW

„Nein, mein Bruder hat seinen Wald verraten und verloren. Er hat nicht verhindert, dass er abgebrannt wurde.“ Schweigen. „Und dann hat er mich vertrieben.“
Da fehlt mir der Link. Wie oder an wen verrät man seinen Wald? Und dann vertreibt er den Bruder aus dem Königsforst? Du siehst, ich steh auf dem Schlauch. Welcher Wald gehört nun wem?

Kevins linke Hand schwingt die Axt und täuscht einen Angriff auf die Blutbuche vor, an der das Grundstück der Villa beginnt. Adalberts Blick wandert den Gehweg hoch und runter, schweift über die Sprossenfenster des Hauses. Er legt Kevin eine Hand auf die Schulter und mahnt: „Ich würde Ihnen nur ungern weh tun, Graf.“
Der Graf fährt einen Scheinangriff auf Adalberts Heiligstes und der sieht erstmal seelenruhig die Gegend an, bevor er bedächtig die Hand auf die Schultern legt? Nein, da würde ich ihn schneller zupacken lassen.

Adalbert mustert ernst die Buche. Ob es möglich ist, einen neuen Stammbaum zu erringen? Würde das seine Macht erhalten? Aber was passiert mit dem Königsforst? Und genügt es, seinem Bruder aus dem Weg zu gehen?
Ah, jetzt. Der Königsforst scheint also an den Bruder verloren, und hier ist ein anderer Wald, den er mit der Blutbuche als neuen Stammbaum (sehr schöner Einfall!) übernehmen könnte. Richtig?

Adalbert schaut sie skeptisch an, unentschlossen, ob es eine gute Idee war, ausgerechnet die seltsame Kräuterkundige mit ihrem Halbwissen in die Bibliothek zu schicken.
Ah, und hier die Auflösung für alle nicht MWGler. Könnte man diese kleine Charaktervorstellung nicht bereits beim ersten Auftritt anbringen?

Es ist extrem verschroben geschrieben, aber zusammengefasst heißt es wohl, dass es nur einen Meister oder Hüter des Waldes geben kann. Die völlige Macht erhält ein Waldschrat erst, wenn der vorherige Hüter nicht mehr unter den Lebenden weilt.“
Au weh, jetzt kommts aber dick. Daher Adalberts Unbehagen, der showdown naht ...

Als sie zu Adalbert sieht, merkt sie, dass er die Worte tonlos mitspricht. Er lässt den Kopf sinken.
Sehr schön, Kopfkino.

Die beiden Waldschrate umkreisen sich vor dem Durchgang in den Garten. Die Fliederbüsche an der Grundstücksgrenze peitschen unruhig mit den Ästen. Die Gänseblümchen ducken sich ins Gras.
„Was willst du noch?“ Adalbert knurrt regelrecht.
„Oh, das weißt du. Du musst gehen, weit weg und vor allem für immer!“
Adalbert schüttelt langsam den Kopf. „Es ist mein Wald.“
Showdown! Umkreisen sich lauernd vor dem Garten. Und jetzt wird klar. Der Wald (Königsforst?) gehört immer noch Adalbert, und Roslav will ihn sich unter den Nagel reissen.

„Warum konnten die Menschen deinen Wald abfackeln?“
Ich werde es ihnen schon noch heimzahlen. Auch Häuser brennen ganz gut.“
Das verstehe ich nicht, er hat den Wald ja anscheinend verraten, womöglich an die Menschen? Und jetzt will er es ihnen heimzahlen? Da fehlt mir wiederum die Verbindung.

Adalbert ist zurückgewichen, steht jetzt in der Fliederhecke und lässt sich von den steif aufragenden Zweigen umarmen. Ohne Roslav aus den Augen zu lassen, nimmt er seinen Hut ab und setzt Paul ins Laub. Er schubst ihn geradezu in die Heckenmitte.
Wenigstens Paul ist aus der Gefahrenzone, wobei ich schon gehofft hatte, er rette mit einem riesigen Nieser, der seine letzten Stachel ins Auge des Bruders treibt Adalbert das Leben ...

Der Anblick des Messers lässt Adalbert kurz stutzen, er kennt es.
Klar, ein Hinweis auf einen möglichen Hinterhalt. Und doch fehlt mir hier so ein bisschen flashback, wo er das Messer bereits gesehen hat.

Zischelnd ruft Roslav ihm: „Ja, Bruder! Zeig´s ihm, mach ihn platt“, hinterher.
Das holpert etwas. Kann man zischelnd rufen? Und das hinterher kommt etwas – hinterher.

Roslav kommt näher, passt aber aufKOMMA dem Kamerateam nicht die Sicht zu verstellen.

Jetzt baut sich Roslav im Sichtbereich der Kamera auf und beginnt laut auf Adalbert einzureden. „Bleib ruhig!“ und „Wir dürfen Menschen nicht verletzen.“ Er streicht kurz seine Haare zurück, ein Blick zu den Reportern. Dann packt er Adalbert am Ellenbogen. Reißt dessen linken Arm mit Schwung nach hinten, sodass er auskugelt. Den überlangen Arm am Ellenbogen gegen sein Knie drückend, schaut er triumphierend Richtung Kamera. Doch Adalbert ignoriert das Knacken der Knochen, als der Arm unter dem Gegendruck bricht. Roslav wirft mit Schwung die kupferne Garrotte um Adalberts Hals und versucht das zweite Ende zu fassen. Adalbert wütet noch immer über dem jungen Mann. Dessen Kreischen ist zu einem Wimmern verhallt, seine Beine zucken unter Adalberts Druck.
Sehr schön gemacht, die Intrige des Roslav scheint aufzugehen, er hatte Adalbert soweit, dass er vor laufender Kamera einem Menschen Leid zufügte.

Roslavs Gesicht läuft rot an. „Mach den Typen kalt, verstoß gegen alle Gesetze …“ Er spricht schnell, gestikuliert, reißt Adalbert das Messer aus der Hand. Wutschnaubend fährt er dem am Boden liegenden Mann durchs Gesicht. Kreischen, Blutspritzen und das arrogante Tönen Roslavs Stimme: „So macht das ein echter Waldschrat“, bringen alle Umstehenden zum Verstummen. Niemand reagiert, alle schauen geschockt zu.

... und das ging mir dann etwas zu schnell. Dieser Wandel vom berechnenden Regisseur hin zum rasenden Rächer, dessen Motivation, in dieser Situation sein "Werkzeug" umzubringen, sich mir nicht ganz erschliesst. Aber die Idee ist gut und richtig. Adalbert ist kein gewissenloser Mörder, deshalb zerteilt er dem Jungen auch nur seine geliebte Tasche.
Und ich kann dir im Moment auch nicht sagen, wie man Roslav triggern könnte, so dass er dermassen ausrastet, sein Ziel aus den Augen verliert und alles um ihn herum vergisst.

Kevin tritt vorsichtig näher. „Adalbert?“
Keine Reaktion.
„Adalbert!“ Kevin schüttelt die linke Hand.
„Freund Adalbert!“, dringt die Stimme des Grafen endlich zu Adalbert durch. Dieser steht auf, schlurft, ohne etwas wahrzunehmen hinter Kevin her in den Garten. Niemand traut sich, ihn aufzuhalten.
Kevin bleibt stehen und schaut ihm hinterher. Er hört nur ein leises „Familie ist nicht alles!“
Ich sag es ja nicht gern, aber hier stellt der bombenstarke Auftritt deiner Nebenrolle Kevin/Graf den Adalbert etwas in den Schatten.

Fazit: Eine schöne Geschichte im MWG-Universum, mit kleinen Längen, aber total unterhaltsam.
Ich hoffe, ich konnte dir den einen oder anderen Gedanken für die weitere Überarbeitung mit auf den Weg geben und hoffe, ich habe den Bollerwagen nicht überladen.

Liebe Grüsse, dot

 

Guten Abend Du Fleißiger @dotslash,

Spät kommt er, aber er kommt.
Und ich hatte doch glatt die Idee, an meiner eigenen Copy zu schreiben. Aber Kommentar beantworten ist auch gut, die Überarbeitung wird sich allerdings noch ein wenig ziehen. Hab also lieben Dank und je später je besser, Fliege hat das sehr passend mit Geburtstagsgeschenken verglichen - sehe ich auch so - Dankeschön, ganz dolle!

Ich hatte die Geschichte bereits in ihrer ersten Version durchgelesen, war zum Teil ver(w)irrt, wohin denn die Reise gehen soll, aber mit
Na, damit warst Du ja absolut nicht alleine. Ich hatte in früheren Geschichten immer den Hinweis, nicht soviel erklären, traue dem Leser - hier habe ich es wohl absolut übertrieben. Warum könnt Ihr aber auch so gar nicht meiner Gedanken dazu hören ...?

Vorneweg: Ich mag den Adalbert und seinen Sidekick Paul total. Du lässt mich gleich zu Anfang in die Flora und Fauna der Umgebung eintauchen, die der Waldschrat als oberster Hüter seines Waldes gegen menschliches Unbill vehement und unzimperlich verteidigt, ein Forstwart mit "natürlicher" Autorität sozusagen. Das gefällt mir, das kommt alles sehr einnehmend und fluffig daher.
Ja, Atmosphäre und schräge Typen habe ich wohl halbwegs drauf, wenn ich jetzt noch lerne eine ordentliche Geschichte zu erzählen ... Aber ich freue mich schon riesig, das zumindest ein teil sehr gut funktioniert.

Daneben gab es aber auch Wurzeln, die mich stolpern liessen und ich mich fragte, wo kommen die jetzt her? Also metaphorisch gesprochen.

Sehr schönes Bild, bin ich voll bei Dir - ich arbeite dran!

Die Überarbeitung hat, wie Silvita schon erwähnte, der Geschichte gut getan. Da wird nun mehr in "Richtung Hauptthema" angedeutet. Du fragst dich aber auch, ob nun wirklich mehr Handlung enthalten ist. Nun ja,
Das lässt mich auch ein wenigstens ein bisschen hoffnungsvoll lächeln, die Richtung ist also schon da und nun muss ich "nur noch" - mhh, ich sehe das Problem, aber die Lösung?

Aber Adalbert ist mir in Sachen "Familienmagie" etwas zu passiv. Schon fast resigniert. Möglicherweise könnte er noch mehr Hilfe von den Mitbewohnern bekommen, mit der Erweiterung von Laura und ihrem Nachschlagewerk gehst du ja bereits in diese Richtung. Aber vielleicht will er das ja gar nicht, weil es eben eine Familiensache ist.
Ja, das wäre noch zu verstärken, insgesamt hast Du da ein paar tolle Tipps dabei, ich werde mir das in Ruhe ansehen, wenn mich mal die Schreibwut packt.

hab mich bei ihrem jeweiligen Auftritt einfach nur köstlich amüsiert, somit bin ich dir keine grosse Hilfe, um den Text für "Outsider gesellschaftsfähig" zu machen.
Ja, das ist ein echtes Problem. Aber dann ist es halt eine Insider Geschichte, hat sich doch eh kein anderer her getraut, oder (muss nachher nachschauen, nicht das es Ärger gibt)

Tja, die Titelfrage:
Der Wald ist nicht genug.
Jaaaa, nicht schlecht, aber nicht meins.

Not Enough)
Sein Blick fällt auf sein jetziges Zuhause - die morsche Gartenhütte in Kasulkes verwildertem Garten..
Meines Wissens für unfertigen Satz: Drei Punkte und Abstand: Garten ...
oder dann nur ein Punkt.
Öhm. Ich halte das eher für einen vollständigen Satz mit einem Punkt zu viel!? Was fehlt Dir da?

Adalbert hat die Frau schon gerochen. Ständig pflückt sie Kräuter ab. Heute steigt ihm der Duft von Schafgarbe in die Nase.
Er riecht ja nicht die Frau, sondern die Kräuter.
=> Adalbert seufzte/stöhnte. Ständig pflückt die Frau Kräuter ab. Heute steigt ihm der Duft von ...
Stimmt, auf solch logische Reihenfolgen muss ich dringend nochmal durch, da hast Du ja mehreres gezeigt - Dankeschön!

Hier würde ich dem Mensch noch Text in den Mund legen.
Der Mann öffnet den Mund, schaut hilfesuchend zu Laura auf und versucht(,) seine Stimme wiederzufinden.
"Ich wollte doch nicht ..."
„Halts Maul!“
Mist, ich fand es so schön schräg, das der Typ gar nichts rausbekommt und Adalbert ihm gleich über den Mund fährt.

Hat er vorhin gerade noch einen Litterer in seinem Wald gestellt, so ist er anscheinend aus diesem verbannt worden. Ist der Wald nun seiner oder doch nicht (mehr)? Und für was bleibt ihm nicht mehr viel Zeit, das wird m.E. nicht vorbereitet. So hört es sich an, wie wenn er nächstens das Zeitliche segnet.
grins, schaue ich mir unbedingt an, auch die vielen kleineren Stellen, lieben Dank fürs Finger drauf legen.

Wortwiederholung; und wozu ein Kontrollblick?
Warum kannst Du keine Gedankenlesen? Ich sehe, ich muss wirklich deutlicher zeigen, was ich erzählen will ...

Show, don't tell.
„Kennen Sie sich mit Wäldern aus?“
„Ich? Meine Güte, äh, ich meine ...“
Adalbert hebt beschwichtigend die Hände.
„Kasulke lässt mich nicht mehr an seine Bücher, letztes Mal steckten wohl ein paar Stacheln in den Buchrücken.“
Gute Idee, habe ich insgesamt zu viel tell?

Der ist gut der Cliffhanger. Da ist also noch einer ...
Fragezeichen kann aber m.E. weg, ist in diesem Fall keine Frage sondern ein "Nachschlagepunkt" für Lady Lane.
Ja, einer der Hauptkritikpunkte (außer, dass keine Handlung da ist) war, es sein nicht spannend. Da hat @Carlo Zwei mit richtig gut geholfen. genaugenommen sind es wohl nur drei Stellen mit einem Hinweis und schwupp ... Das geht bestimmt noch besser, war aber eine Klasse Lehreinheit, wie man sowas angeht.

Auftritt Kevin und Graf. Ab hier einfach nur gut. Beide Charaktere schön umgesetzt. Jawoll.
Super! Es sind viele tolle Typen in der WG, aber ich hatte ziemlich schnell meine Favoriten, die ich unbedingt einbinden wollte. Leider fällt das schreiben der Monster-WG Geschichten wohl nicht nur uns beiden schwer - irgendwie passiert nach all der Anfangseuphorie kaum etwas.

Danke dafür, he, he. Damit ist auch klar, dass deine Geschichte zeitlich hinter meiner spielt. :D
Durch den Zwischenfall im Jazzclub hat Rod ja nun genug Zeit, auch mal Nachmittags eine Jazz-Session auf seinem Piano einzuschieben. Obwohl für die Geschichte nicht von Belang, freue ich mich natürlich über den Auftritt.
Und das freut mich noch viel mehr. Wäre auch wirklich zu doof, wenn ein Monster-Schaffer jetzt unglücklich mit der Umsetzung wäre, würde ich eindeutig umschreiben. Aber so ist es natürlich fein.

Och nee, das war mir dann doch ein Cliffhanger zu viel. Die Zusatzschlaufe mit Snack für Zimmer 7 kommt mir vor wie eine Strafrunde beim Biathlon. Aber vielleicht war ich auch einfach nur zu ungeduldig ...
Ich glaube, ich habe einfach immer Angst, dass zu wenig passiert in einer Geschichte. Das ich sie damit verzerre und nicht auf den Punkt bringe, erscheint mir weniger schlimm. Ich schaue, ob ich noch mehr rauskürze.

Wie habe ich mir eine senkrechte Faust vorzustellen?
Meintest du: ... schlägt dem Mann senkrecht mit der Faust auf den Schädel. Ansonsten - nicht lang fackeln, gefällt mir.
Bud Spencermäßig, aufrecht stehende Faust kracht auf den Schädel - wie heißt das denn?

Ah, jetzt. Der Königsforst scheint also an den Bruder verloren, und hier ist ein anderer Wald, den er mit der Blutbuche als neuen Stammbaum (sehr schöner Einfall!) übernehmen könnte. Richtig?
Okay, die Situation mit dem Wald muss noch eindeutiger und eher ...

Au weh, jetzt kommts aber dick. Daher Adalberts Unbehagen, der showdown naht ...
Ja! Genau diese wollte ich die ganze Zeit als Untergrundsstimmung - ich arbeite dran!

Und ich kann dir im Moment auch nicht sagen, wie man Roslav triggern könnte, so dass er dermassen ausrastet, sein Ziel aus den Augen verliert und alles um ihn herum vergisst.
Vielleicht irgendein Flashback, Messer, Mutter, Feuer - ich grüble
(gebe Dir aber Recht, so ganz nehme ich ihm das nach all der trickigen Vorbereitung auch nicht ab.

Ich sag es ja nicht gern, aber hier stellt der bombenstarke Auftritt deiner Nebenrolle Kevin/Graf den Adalbert etwas in den Schatten.
Weißt Du was, damit kann ich gut leben! Die beiden sind sowas von toll, ich warte ja gespannt auf eine Geschichte!

Eine schöne Geschichte im MWG-Universum, mit kleinen Längen, aber total unterhaltsam.
Ich hoffe, ich konnte dir den einen oder anderen Gedanken für die weitere Überarbeitung mit auf den Weg geben und hoffe, ich habe den Bollerwagen nicht überladen.
Ne, der Bollerwagen (ich werde das Wort Bollerwagen ab sofort immer mit dem Bild eines LKW-Anhängers verknüpfen) war perfekt beladen. Ich lächle über die kleinen Lobportionen und freue mich über die hilfreichen Hinweise. Ich gehe auf alle Fälle nochmal ran, aber zur Zeit wächst es mir hier über dem Kopf zusammen. Und dann ist da noch die Copyrunde- Du weißt, die Strafen für 'Nicht-Abliefern' sind hart ... Außerdem liebe ich das Copywriten ...

Lieber Dot, ich habe mich sehr über Deinen tollen Komm gefreut, lieben Dank und auf ein Wiedersehen
witch

 

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