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In der Dämmerung

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09.08.2006
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In der Dämmerung


Wumm…

Wumm…

Wumm!

Wie ein durchdringend lautes Wummern marterte der Kopfschmerz ihren Geist. Claudia wusste, dass er schon da gewesen sein musste, bevor sie erwacht war. Und auch jetzt, nachdem sie (wieder?) bei Bewusstsein war und sich ihre Gedanken zu regen begannen, beschränkte sich ihre Wahrnehmung noch immer fast vollständig auf diesen Schmerz. Diesen heftigen und ausfüllenden Schmerz, der den wabernden purpurnen Nebel, der über ihrem Geist lag, mit der wiederkehrenden Gewalt eines jäh hernieder sausenden Messers durchstach. Sonst war da nur der seltsame schon verklingende Widerhall eines schrillen Kreischens in ihren Ohren – ob es sich indes wirklich um ein Kreischen handelte oder nur um ein ähnliches Geräusch, vermochte sie nicht zu sagen.
Und ist das überhaupt wichtig? Wahrscheinlich nicht…Genau so unwichtig wie all die andren Sachen, die einem am Morgen durch den Kopf gehen, bevor man die Augen aufmacht, aufsteht und…
(Wumm!)

Erst jetzt wurde ihr langsam bewusst, dass sie nicht in ihrem Bett lag, um sich gleich wie an so vielen Tagen zuvor zu erheben. Der Boden unter ihr fühlte sich nicht nur hart an wie ein Stein, sondern schien auch übersäht zu sein mit unzähligen kleinen Kieseln. Sie wollte mit einer Hand über den Boden fahren, um sich Gewissheit über seine Natur zu verschaffen, doch ihre Muskulatur streikte. Sie konnte sich nicht rühren.
(Wumm!)
Das… ist nicht… gut.

Ihre Situation gewann in ihren Augen zunehmend an Bedrohlichkeit, auch wenn das merkwürdige Kreischen in ihren Ohren verklungen war. Ihr Atem beschleunigte sich und in der Dunkelheit ihrer Gedanken konnte sie nun hören, wie dabei ein beunruhigendes Rasseln aus ihrer Kehle drang.
Das macht die Lage auch nicht wirklich besser. Was ist verdammt noch mal los mit mir?
Ihr ganzer Körper fühlte sich taub an, beinahe als hätte sie sich eine Ewigkeit
(Wumm!)
lang nicht bewegt. Doch immerhin konnte sie bald wieder all ihre Glieder spüren, sodass sie feststellte, dass sie seltsam verrenkt waren, wie bei einer achtlos fortgeworfenen Puppe. Während sie diese Dinge registrierte, wuchs in ihr eine unbestimmte Furcht, die über das Maß angemessenen Erschreckens weit hinaus ging. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.
Was für eine bescheuerte Redewendung!
Sie machte den Versuch zu rufen, was jedoch nur zu einem erbärmlichen Krächzen und einem anschließenden erstickten Husten führte. Dabei bemerkte sie, dass sie Staub aufgewirbelt hatte, der sich nun auf ihr Gesicht legte.
Wo bin ich hier? In einer Höhle?
Nachdem sie sich zehn Sekunden Zeit gelassen hatte, um sich zu erholen, versuchte sie nun – trotz des unangenehmen Brennens ihrer Augen – die Umgebung zu sondieren. Das Resultat war ernüchternd, die Welt um sie war von einer vollkommenen Schwärze. Erst nach und nach zeichnete sich schwach eine vielleicht drei Meter entfernte Wand ab.
Mit einer gewaltigen Kraftanstrengung gelang es ihr schließlich, zumindest ihre Arme wieder unter ihre Kontrolle zu zwingen und kurz darauf schaffte sie es, sich aufzusetzen. Dabei packte sie ein heftiges Schwindelgefühl, das sie beinahe dazu brachte, sich wieder hinzulegen, was sie sich jedoch nicht gestattete. Erst jetzt kamen ihr die seltsamen rötlichen Punkte, die ihr Blickfeld durchschwirrten richtig zu Bewusstsein, überhaupt schien ihr gesamte Wahrnehmung irgendwie… verzerrt. Dazu kam noch eine stumme bleierne Angst.
Wo bin ich hier nur hin geraten?
Unwillkürlich erschien vor ihr das Bild ihres Ehemanns Stefan. Immer stärker wurde diese Imagination, bis sie letztlich tatsächlich glaubte, seine Züge in der alles verschluckenden Finsternis zu sehen. In seinem Gesicht war ein Ausdruck starker emotionaler Unruhe, den sie nicht so recht zu deuten verstand. War es Angst, Anspannung oder etwas gänzlich anderes, was ihr aus diesen plötzlich so fremden Augen entgegen blickte? Und warum kam es ihr auf einmal so vor, als habe sie Stefan
(Wumm!)
das letzte Mal vor einer unbestimmbar langen Zeit gesehen? Was bedeutete der unbegründete Anflug von bitterer Wut, der sich zu der nagenden Furcht in ihrem Hinterkopf gesellte… ?
„Stefan?“
Stille und Düsternis wichen für den Bruchteil einer Sekunde vor dem Wort zurück, nur um ihre Reihen danach um so dichter zu schließen, sodass sie sich nicht einmal mehr sicher war, ob sie es tatsächlich ausgesprochen oder nur gedacht hatte.
Schluss mit dem Unfug, reiß dich zusammen!, befahl sie sich streng.
Zwar waren die tanzenden Punkte vor ihren Augen noch nicht wieder gewichen und das Schwindelgefühl erwies sich als ebenso hartnäckig, doch hielt sie es hier am Boden kauernd einfach nicht länger aus. Unbeholfen kam sie auf die Beine. Diese drohten jedoch sofort nachzugeben, sie stolperte unbeholfen auf die Wand zu und konnte dabei nur hoffen, dass es hier keine Löcher im Boden gab oder ihr plötzlich ein massiver Gegenstand im Weg wäre. Schließlich schaffte sie es, bis zu der Wand und ließ sich aufkeuchend mit dem Rücken dagegen fallen. Einige Sekunden verstrichen und es gelang ihr, immer mehr von ihrer Umgebung zu erkennen: Sie befand sich in einem rechteckigen, relativ hohen Raum. Das spärliche Licht drang von einer Stelle recht weit oben an der ihr nun zugewandten Wand zu ihr herab. Vermutlich von einer Tür, schoss es ihr ohne jegliche Rechtfertigung durch den Kopf.
Ihre Augen gewöhnten sich zunehmend an die Dunkelheit und bald konnte sie die Konturen einer Treppe erkennen, die von der vermeintlich Tür herabführte. Während sie diese Beobachtungen anstellte – immer noch beeinträchtigt durch ihre befremdlich unwirkliche Wahrnehmung und das empfundene unverminderte Grauen – gewannen die Maße des Raumes etwas Vertrautes. Claudia zwang sich zum fieberhaften Nachdenken darüber, woher ihr ihre Umgebung wohl bekannt vorkam, während sich vor ihr wiederum das Abbild Stefans aus dem Dunkeln herausschälte und sie nun unverhohlen arglistig anzugrinsen schien. Auch dieses Mal steigerte sich die Intensität der Erscheinung bis zu einem grauenhaften Ausmaß. Ebenso konnte sie erneut das Anwachsen eines scheinbar unbegründeten Zorns in sich feststellen.
In diesem Augenblick aber erkannte sie die Kammer, in der sie sich nun befand wieder
(Wumm!)
und konnte nur mit Mühe vermeiden, hysterisch zu lachen.
Sie war hier nicht an irgendeinem fremden Ort – auch wenn sie früher immer eine gewisse alberne Furcht vor ihm verspürt hatte – sondern schlicht und ergreifend im Keller des Hauses, das sie gemeinsam mit Stefan bewohnte!
Das erklärt zwar nicht, warum ich hier ohnmächtig herumliege, aber das kann mir im Moment wohl auch völlig egal sein!
Eiligen Schrittes bewegte sie sich auf die Treppe auf der anderen Seite des Raumes zu. Dabei meldete sich das Schwindelgefühl zurück, sodass sie ein wenig langsamer weiterging, aber nicht wesentlich. Sie konnte es schließlich kaum erwarten, hier heraus zu kommen.
Die ersten Stufen hatte sie schon genommen, da kehrte Stefans Gesicht zurück, diesmal gleich vielfach, seine Blicke schienen sie von überall her zu fixieren.
Was zum Teufel ist hier los?
Die Lippen der Erscheinungen begannen sich zu bewegen, so als formten sie Worte, die Claudia jedoch nicht verstand. Der zornige Ausdruck aber, mit dem sie dies taten, genügte ihr, um jegliche Vorsicht zu vergessen und sie die restlichen Stufen hinauf rennen zu lassen. Einmal wäre sie fast wieder hinab gestürzt und konnte sich gerade noch an einem hervorstehenden Stein im unregelmäßigen Mauerwerk festhalten.
Noch bevor sie die Tür erreichte, hatte sich ihre mäßige Wut auf Stefan in eine wilde Raserei verwandelt, die sie selbst schaudern machte.
Letztlich aber erreichte sie die Tür und die beängstigenden Visionen wichen wieder der relativen Finsternis, auch ihr Zorn verrauchte so schnell, wie er stark gewesen war. Doch noch immer nahm sie die Welt um sich auf jene sonderbare Art und Weise war und das Schwindelgefühl wurde letztlich so schlimm, dass sie sich erneut gegen die Mauer stützen musste. Mit der linken Hand wollte sie sich die Stirn reiben, hinter der noch immer ein zermürbender Schmerz hämmerte, doch als ihre Fingerkuppen ihr Ziel erreichten
(Wumm!)
stieß sie einen schrillen Schrei (ein Kreischen!) des blanken Entsetzens aus. Was ihre Hand letztlich berührte war eine hässliche Wunde, fast ein Loch, ein verdammt hässliches Loch,
(„Was ist es, Doktor?“ „Es ist ein gottverdammtes Loch!“)
da wo sich die Mitte ihrer Stirn befinden sollte. Dann ertastete sie getrocknetes Blut und etwas, was hoffentlich kein Knochensplitter war.
Nur mit einer unglaublichen Willensanstrengung konnte sie bei Bewusstsein bleiben. Dumpf sagte sie zu sich selbst: „Du brauchst einen Arzt.“
Als sie gerade die Tür aufstoßen wollte, wich diese vor ihr zurück, wurde von der anderen Seite her aufgezogen. Dahinter stand Stefan.
„Gott sei dank, dass du da bist, es war entsetzlich, es ist entsetzlich, Stefan, ich brauche sofort Hilfe!“
Stefan rührte sich nicht.
Auch ohne die geschärfte Wahrnehmung, über die ein Mensch im Zustand höchster Panik verfügt, hätte sie festgestellt, dass er alt aussah. Unter seinen müden Augen, die wild hin und her huschten, hingen dicke Tränensäcke, seine Haut wirkte grau und krank. Er machte einen abgemagerten Eindruck und seine gesamte Haltung hatte etwas Ungesundes. Die folgenden Worte entwichen seinen blutleeren Lippen mit dem Tonfall eines Mannes, der sich einem bekannten, aber dennoch nicht zu bewältigenden Schrecknis gegenüber sieht: „Warum? Warum lässt du mich nicht endlich in Ruhe?!“ Immer mehr steigerte sich seine Stimme zu einem furchtbaren Kreischen: „Warum jede gottverdammte Vollmondnacht?!“
Dann verschluckte ein alles übertönendes Krachen alle anderen Geräusche und eine unwiderstehliche Gewalt riss Claudia von den Füßen. Während sie in die endlose Nacht stürzte erkannte sie nun das doppelläufige Gewehr, das er in Händen hielt. Schließlich, kurz bevor sie auf dem Kellerboden aufschlug und diese schauerliche Imitation des Lebens wieder aus ihr wich, konnte sie noch sein schallendes Gelächter hören. Das Lachen eines Irren.

 

Hallo Zerbrösel-Pistole und vielen Dank für die positive Resonanz. Die von dir gefundenen Fehler sind nunmehr ausgemerzt.
Von Ramsey Campbell habe ich bisher nichts gelesen. Was den Stil betrifft versuchte ich mich für diese Geschichte eher etwas von Stephen King beeinflussen zu lassen - man kann über ihn ja sagen was man will, aber seine Charaktere erscheinen mir immer überaus glaubwürdig.

 

Hallo,

da man ja auch aus Kritiken lernt, die man schreibt, und nicht nur aus den Geschichten, will ich mich auch mal daran versuchen.

Erstmal zu Tippfehlern:

[...], überhaupt schien ihre gesamte Wahrnehmung irgendwie ... verzerrt[...]

[...]erkannte sie nun das doppelläufige Gewehr, das er in den Händen hielt. [...]

So. Erstmal die Frage, warum du diese Wörter den kursiv geschrieben hast:

Sonst war da nur der seltsame schon verklingende Widerhall eines schrillen Kreischens in ihren Ohren

Ihr ganzer Körper fühlte sich taub an, beinahe als hätte sie sich eine Ewigkeit
(Wumm!)
lang nicht bewegt

-------

Nachdem sie sich zehn Sekunden Zeit gelassen hatte, um sich zu erholen, versuchte sie nun – trotz des unangenehmen Brennens ihrer Augen – die Umgebung zu sondieren.
Wieso brennen denn die Augen? Die wurden vorher in keinster Weise erwähnt, oder habe ich es überlesen?

In seinem Gesicht war ein Ausdruck starker emotionaler Unruhe, den sie nicht so recht zu deuten verstand.
Das Wort "emotional" ist in diesem Satz irgendwie zu unemotional. :D
Das hört sich für mich in dem Zusammenhang irgendwie zu sachlich an.
Würde ich erstetzen oder ganz weglassen.

Und warum kam es ihr auf einmal so vor, als habe sie Stefan
(Wumm!)
das letzte Mal vor einer unbestimmbar langen Zeit gesehen?
Das hört sich irgendwie doof an, finde ich. :lol:
Ich weiß ja, dass es ein Hinweis auf den weiteren Verlauf ist, bzw. auf die Pointe (Wozu ich nachher noch ein paar Worte verliere), aber wenn man es an dieser Stelle ließt, dann finde ich, hört es sich irgendwie seltsam an.
Würde ich irgendwie umschmücken, wenn möglich. Beim wegstreichen würde man ja einer der (Für mich sowieso schon zu raren) Hinweise verlieren.

Was bedeutete der unbegründete Anflug von bitterer Wut, der sich zu der nagenden Furcht in ihrem Hinterkopf gesellte
Das würde ich noch weiter ausbauen ... vielleicht die(Eine) Panik beschreiben, die mit der Imagination Stephans mit einhergeht.

Auch dieses Mal steigerte sich die Intensität der Erscheinung bis zu einem grauenhaften Ausmaß.
Auch da steht man wirklich im Dunkeln und ich persönlich bin da einfach angeeckt und habe mich gewundert, warum denn die INTENSITÄT des Abbildes grauenhafte Ausmaße erreichen kann.
Ist das Bild von ihm so scharf vor Augen, dass sie sich daran schneiden könnte? ;)
Ich weiß nicht, vielleicht willst du sagen, dass das Bild von ihm wieder diese Panik und Wut hochkommen lässt ... dann würde ich es anders beschreiben.
Oder soll es darstellen, dass die Art, WIE sie ihn gerade sieht, schrecklich ist?
Dann solltest du genauer beschreiben, warum denn?
Vielleicht verzehrt sich das Bild vom Stephan ... sein gesicht wird gehässig ... oder gar zu einer Fratze, weswegen ihre Panik wieder hochkommt.

Die ersten Stufen hatte sie schon genommen, da kehrte Stefans Gesicht zurück, diesmal gleich vielfach, seine Blicke schienen sie von überall her zu fixieren.
Wie meinst du das mit dem vielfach?
Sieht sie ihn doppelt, oder wie kann ich das verstehen?

Der zornige Ausdruck aber, mit dem sie dies taten, genügte ihr, um jegliche Vorsicht zu vergessen und sie die restlichen Stufen hinauf rennen zu lassen.
Warum das? Kam die Panik wieder hoch? Oder kamen ihr Vorahnungen?

(„Was ist es, Doktor?“ „Es ist ein gottverdammtes Loch!“)
:lol: Ja ... da musste ich irgendwie an Stephen King denken (Kommt wohl, weil ich gerade das gleiche Buch lese, wie du), obwohl ich dein letzten Post nicht gelesen hatte ...
Also ich würde es weglassen ... sowas passt nicht in eine Kurzgeschichte, wenn man die Protagonistin nicht genug kennt ... warum sollte sie in so einer Situation gerade so etwas denken?
Gepaart mit einer Erinnerung oder so, wäre es passender.

Die folgenden Worte entwichen seinen blutleeren Lippen mit dem Tonfall eines Mannes, der sich einem bekannten, aber dennoch nicht zu bewältigenden Schrecknis gegenüber sieht
Wie hört sich denn ein Mann an, der einem nicht zu bewältigenden Schrecknis gegenüber steht?
Das Wort "Schrecknis" hört sich auch sehr komisch an, in dieser Geschichte.

[...] konnte sie noch sein schallendes Gelächter hören. Das Lachen eines Irren.
Warum lacht er denn, wenn er total fertig ist und verzweifelt?
Nur weil er Irre ist? ... [Ob Irre eigentlich immer Kichern? ... würde mich mal interessieren ... den ganzen Geschichten zu urteilen wohl schon :D ]


Das Ende geht mir persönlich auch ziemlich schnell.
Vor allem, wie er ihr in den Bauch schießt. Ich hatte es schlichtweg einfach überlesen beim ersten mal, dass er sie angeschossen hatte ... und sie deswegen einfach zurückgeworfen wurde. Da würde ich noch ein bisschen ausschmücken.

Insgesamt hat mir die Geschichte gefallen, wenn ich auch zugeben muss, dass mich das Ende ziemlich fragend zurückgelassen hatte.
Deswegen hatte ich die Geschichte gelesen, die dich inspiriert hatte.
Man kann da wohl eher von einer Parallelgeschichte reden.
Aber um GANZ ehrlich zu sein ... die hatte ich auch nicht so richtig verstanden :D Also entweder bin ich zu blöd ...
Dabei ist die Frage, was du nun wirklich bezwecken willst.
Soll das Ende offen sein, sodass man sich fragt, ob die Frau einfach nur bewusstlos geschlagen und nun doch erschossen wurde (Dagegen würde das "jede verdammte Vollmondnacht" sprechen), oder dass es sich um eine sog. Wiedergängerin handelt, wie es in einer der Kritiken von der anderen Geschichte die Rede ist.
Von so einem Wort habe ich noch nie vorher gehört ... aber wie man es nennt, ist ja letztendlich egal.
Wenn es aber eher die zweite Möglichkeit sein soll, dann fände ich es besser, dies deutlicher zu machen. Denn woran soll man jetzt erkennen, dass es sich um etwas übernatürlichem handelt?
Es gibt zwar ein paar Hinweise, wie z.B. dieses

(wieder?) bei Bewusstsein
oder die anspielungen darauf, dass ihr Wut und Angst aufsteigt, wenn sie an Stephan denkt.
Aber das könnte auch passieren, wenn er sie nur bewusstlos geschlagen hatte und sie eine kurzweilige Amnesie hat.
Vielleicht noch ein paar Hinweise einbauen ... ein Gefühl von einem Deja-vu-Erlebnis z.B.

Bis auf das Ende, das ziemlich schnell über die Bühne ging (Mit dem Gewehrschuss) und mich sowieso ziemlich fragend zurückgelassen hat, weil es in meinen Augen nicht alles aufgeklärte, gefiel mir die Geschichte.
Und wenn das Ende so offen sein soll, dann ist es halt so.
(Ich glaube ja immernoch, dass ich für solche Geschichten, die nicht wirklich mit Gewalt erklären, wie's abläuft, zu beschränkt bin :D )

Vielleicht kannst du mit dem einen oder anderen Ratschlag ja was anfangen ... also ich habe was daraus gelernt :lol:

Bis denn dann
Yumè

 

Hallo Yume, auch dir meinen Dank für das Lesen und Kritisieren meiner Geschichte. Freut mich zu lesen, dass sie dir gefallen hat.
Zu den kursiv geschriebenen Wörtern:
Kreischen schrieb ich deshalb kursiv, weil es eine übernatürliche abseitige Erfahrung darstellen sollte, dieses Kreischen zu hören; es ist eben kein normales Kreischen, sondern ein sehr spezieller Sinneseindruck, der einem nur zu Teil wird, wenn man von den Toten zurückkehrt.
Bei der Ewigkeit lag es einfach daran, dass es sich ja nicht nur um eine gefühlte Ewigkeit (z.B.: "Du warst ja eine Ewigkeit weg!") sondern gewissermaßen wirklich um eine Ewigkeit handelte, da sich die Wahrnehmung der Zeit ja höchstwahrscheinlich... hm, sagen wir mal, ziemlich verändert, wenn man tot ist.
Naja, hinzu kam in beiden Fällen noch die bloße Lust daran, endlich mal ordentlich was kursiv zu schreiben. ;)

Wieso brennen denn die Augen? Die wurden vorher in keinster Weise erwähnt, oder habe ich es überlesen?
Ja, das hatte ich vorher wirklich nicht erwähnt. Wäre es günstiger von "einem" statt "dem" Brennen zu sprechen?
Das Wort "emotional" ist in diesem Satz irgendwie zu unemotional.
Das "emotional" finde ich hier eigentlich noch ganz vertretbar, aber optimal ist es sicherlich nicht.
Das hört sich irgendwie doof an, finde ich.
Finde ich nicht. :confused:
Ist das Bild von ihm so scharf vor Augen, dass sie sich daran schneiden könnte?
Ja, so war es gemeint. Das mit dem Schneiden ist gar keine so üble Formulierung...
Was das hier betrifft:
(„Was ist es, Doktor?“ „Es ist ein gottverdammtes Loch!“)
Vielleicht passt es nicht hundertprozentig, aber jetzt hänge ich zu sehr daran, um es noch zu ändern.
Warum lacht er denn, wenn er total fertig ist und verzweifelt?
Nur weil er Irre ist? ... [Ob Irre eigentlich immer Kichern? ... würde mich mal interessieren ... den ganzen Geschichten zu urteilen wohl schon ]
Tatsächlich eine interessante Frage. Man müsste sich glatt mal hundert Irre schnappen und eine statistische Erhebung machen. :lol:
Nein, im Ernst, ein "irres" Kichern oder Lachen ist eine recht gewöhnliche Reaktion auf eine psychisch nicht anders zu bewältigende Situation, auch bei Nicht-Irren.
Dass du das Ende der Geschichte nicht verstanden hast, glaube ich nicht. Wahrscheinlich scheint dir dies nur so, weil es sich hier eben um einen sehr simple, leicht modernisierte Gespenstergeschichte handelt, die weder über eine tiefere Moral, noch über eine rationale Erklärung für auftretenden übernatürlichen Ereignisse verfügt.
Ach ja, der Wiedergänger. Ganz genau weiß ich auch nicht was das ist, aber es handelt sich um einen aus dem slwaischen Raum stammenden Vorläufer des Vampirs. Im Unterschied zu diesem überträgt er seine Eigenschaft jedoch nicht durch einen Biss oder ähnliches und holt in der Regel auch nur seine Angehörigen. Die Legende kam wohl in Zeiten großer Hungersnöte und Epidemien auf.


Gruß,
Abdul

 

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