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Thema des Monats In der Dunkelheit

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13.04.2006
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In der Dunkelheit

Nun stand er hier und starrte auf sein Spiegelbild in einer Pfütze. Seine Kaputze stramm über den Kopf gezogen, prasselten die Regentropfen auf ihn hinab. Die Kälte legte sich wie ein nasses Handtuch über seinen Körper. Es war Nacht und die Straßenlaternen schienen auf ihn hinab. Blut tropfte in die Pfütze.

„Diese….Kopfschmerzen….“

Er fasste sich mit der Hand an den Kopf. Sie war blutverschmiert. Er wusste nicht, was er hier machte, wer er ist oder wie er hier hingekommen war. Es war, als ob ihm jemand seine Gedanken ausgelöscht hätte.
Der Wind fegte um seine Ohren und ließ ihn jedes Mal zusammenzucken.

„Was ist hier bloß los…?“

Er sprach mit sich selbst. Es war ja sonst keiner da. Er war vollkommen alleine.
Wieder diese Kopfschmerzen. Es war nicht das typische Gefühl, als wenn jemand mit einem Vorschlaghammer auf den Kopf eindrischt, sondern eher eines, als wenn eine kleine Gestalt im Kopf andauernd von Innen gegen den Schädel hämmert.

Schreie einer Frau ließen ihn zusammenzucken.
"Nein tu es nicht! Nein!!! Nicht das Messer!"
Sie kamen aus jeder Ecke! Er hielt seine Ohren zu und biss die Zähne zusammen. Sie gingen ihm durch Mark und Bein.
Gleich würde sein Kopf platzen. Er wusste es.

Plötzlich hörte er eine leise Stimme durch das ohrenbetäubende Frauengekreische. Sein Herz blieb für einen Moment stehen. Er drehte sich um, doch da war Niemand.
Woher kam sie?
Was hatte sie gesagt?

Die Kopfschmerzen wurden schlimmer und zwangen ihn schließlich in die Knie. Er fasste sich schmerzhaft und mit zitterigen Händen an den Kopf. Sein Gesicht war Blut überströmt. Ein lautes Pochen machte sich in seinem Kopf breit wie ein Virus. Er stoß einen schmerzerfüllten Schrei aus. Seine Augen schienen aus ihren Höhlen zu treten. Sein Herz raste und die Regentropen verdampften auf seiner Stirn. Blut tropfte aus den Ohren.
Sein ganzer Körper war erfüllt von unbeschreiblichen Schmerzen und sie hörten nicht auf.

Da hörte er wieder die Stimme. Doch er verstand nicht, was sie sagte. Der Regen verschwand und der Himmel und die Umgebung hüllten sich in ein schwarzes Nichts, das ihn umschlang. Er krümmte sich in Blut und Schmerzen getränkt auf dem Boden. Seine Haut löste sich langsam von seinem Körper und schien zu schmelzen.

„Warum sterbe ich nicht?“, schrie er Blut spuckend.

Wieder erklang die Stimme. Diesmal verstand er was sie ihm sagte. Sie lies seinen knochigen und blutverschmierten Körper erstarren.

„Willkommen in der Hölle, Mörder“

 

Hallo erstma alle miteinander!:)
Dies ist meine erste Kurzgeschichte im Forum und ich hoffe sie gefällt euch.
Ich habe sie letzte Nacht extra passend zum Thema des Monats geschrieben.

 

Hallo Interpol

Soso ein Frischling *dämonisches Gelächter hier einsetz* dann wollen wir mal deine kleine kg zerflücken.

Erst mal das Gute: Erst habe ich gedacht es wäre eine Art Jack the Ripper und dann ein Werwolf. Insofern fand ich das Ende gar nicht so schlecht.

Er fasste sich mit der Hand an den Kopf. Sie war blutverschmiert.
Das solltest du umformulieren, da man automatisch bei dem sie glaubt es bezöge sich auf das vorherige, also den Kopf. Aber das stimmt nicht und der Leser kommt wohlmöglich aus dem Konzept. Jedenfalls nicht leserfreundlich!

Er wusste nicht, was er hier machte, wer er ist oder wie er hier hingekommen war.
was er hier machte ist a) keine schöne formulierung (zu wischiwaschi :D wenn du verstehst was ich meine ;) ) und b) falsch. Er steht da und blutet also weiß ers doch. Warum nicht: 'wo er war'.
ist - falsche Zeit.

Es war nicht das typische Gefühl, als wenn jemand mit einem Vorschlaghammer auf den Kopf eindrischt
a) Ist das wirklich ein typisches Gefühl? b) Weglassen - was nicht ist braucht man auch nicht zu beschreiben.

als wenn eine kleine Gestalt im Kopf andauernd von Innen gegen den Schädel hämmert.
Ist zwar ein nettes Bild, mir darunter vorstellen, wies ihm denn nun wirklich geht, kann ich eigentlich nicht.

Ein lautes Pochen machte sich in seinem Kopf breit wie ein Virus.
was hat Pochen denn mit einem Virus zu tun? Aber die Szene an sich ist nicht schlecht.

Seine Haut löste sich langsam von seinem Körper und schien zu schmelzen.
Was nu? schien sie nur zu schmelzen oder schmolz sie wirklich?

„Warum sterbe ich nicht?“, schrie er Blut spuckend.
Gut.

„Willkommen in der Hölle, Mörder“
Das ist mir zu platt.


Versteh mich nicht falsch. Das sind Fehler, die jeder gemacht hat und auch macht. Die Geschichte gefällt mir sogar, weil sie Atmosphäre aufbaut, was gar nicht so einfach ist.
Für den Einsteiger gar nicht so schlecht.

Grüße
Texter

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin Interpol.

Zunächst erst einmal herzlich willkommen in der Rubrik der knallharten Kritiker :D

Es war Nacht und die Straßenlaternen schienen auf ihn hinab. Blut tropfte in die Pfütze.
Dieser Anfang ist dir schon mal sehr gut gelungen. Der Leser weiß noch nichts, und dann sowas. Das weckt Neugier. Sehr schön!


„Diese….Kopfschmerzen….“
Ich bin ein unheimlicher Fan von realistischer wörtlicher Rede. Deshalb muss ich sagen: Deine gefällt mir leider nicht. Ich denke nicht, dass jemand so sprechen wird, wenn er Kopfschmerzen hätte. Warum sollte er das auch tun? Ich denke, das ist so ein typisches Sechziger-Jahre-Film-Klischee.
Ist aber nur meine Ansicht.

„Was ist hier bloß los…?“
Hier genauso.

als wenn eine kleine Gestalt im Kopf andauernd von Innen gegen den Schädel hämmert.
Du meinst, als wäre die Innenwand des Schädels eine Tafel, auf der jemand mit spitzen Fingernägeln gaaanz langsam ...:D

Schreie einer Frau ließen ihn zusammenzucken.
"Nein tu es nicht! Nein!!! Nicht das Messer!"
Du weißt schon: Film-Klischee. Wenn du realistische w. Rede schreiben willst, stell dir vor, was du in so einer Situation sagen (schreien) würdest.


Sie kamen aus jeder Ecke! Er hielt seine Ohren zu und biss die Zähne zusammen. Sie gingen ihm durch Mark und Bein.
Gleich würde sein Kopf platzen. Er wusste es.
Das gefällt mir. Sehr gute Beschreibung.

Die Kopfschmerzen wurden schlimmer und zwangen ihn schließlich in die Knie. Er fasste sich schmerzhaft und mit zitterigen Händen an den Kopf. Sein Gesicht war Blut überströmt. Ein lautes Pochen machte sich in seinem Kopf breit wie ein Virus. Er stoß einen schmerzerfüllten Schrei aus. Seine Augen schienen aus ihren Höhlen zu treten. Sein Herz raste und die Regentropen verdampften auf seiner Stirn. Blut tropfte aus den Ohren.
Sein ganzer Körper war erfüllt von unbeschreiblichen Schmerzen und sie hörten nicht auf.
Hier beschreibst du mir ein bisschen zu viel. Schöner wäre es, wenn du aus der Sicht des Protagonisten schreiben würdest. Ein Beispiel: "Er griff sich an die Schläfen, spürte die warme Flüssigkeit, die an seinen Ohren hinabrann."
Weißt du, wie ich es meine?
Die Regentropfen, die auf der Stirn "verdampfen" fand ich köstlich. Hab mich fast gekringelt (ich kannte ja das Ende noch nicht)

Seine Haut löste sich langsam von seinem Körper und schien zu schmelzen.
Hehe... mehr davon!!!


„Warum sterbe ich nicht?“, schrie er Blut spuckend.
Och nöö!


„Willkommen in der Hölle, Mörder“
Ein bisschen vorhersehbar, aber gut.

Fazit: Trotz meines Gemäckers, ein gelungener Einstieg. Immer weiter so!!!

Gruß! Salem

 

Hiho!
Danke erstmal für die beiden Rückmeldungen.
Hat mich riesig gefreut, dass die Geschichte positiv angekommen ist, obwohl der einigen vorhandenen Fehler. =)


@ Texter

Texter schrieb:
was er hier machte ist a) keine schöne formulierung (zu wischiwaschi :D wenn du verstehst was ich meine ;) ) und b) falsch. Er steht da und blutet also weiß ers doch. Warum nicht: 'wo er war'.
ist - falsche Zeit.
Mist, da hast du mich aber erwischt... Ist mir beim Korrigieren garnicht so aufgefallen.

Texter schrieb:
a) Ist das wirklich ein typisches Gefühl? b) Weglassen - was nicht ist braucht man auch nicht zu beschreiben.
Also wenn ich zuviel lerne, beschreibt das meine typischen Kopfschmerzen schon ganz gut =P
Texter schrieb:
Das ist mir zu platt.
Mhhh, also wenn du den Satz meinst und nicht das Ende, dann kann ich was zu sagen.
Als ich den Schlusssatz schreiben wollte, wollte mir patu nichts einfallen, was ein passender Satz wäre, um dem Leser klar zu machen, dass der liebe Mörder in der Hölle gelandet ist.
Nach einigen Überlegungen hatte ich die Wahl zwischen einem Bibelzitat, dass mit der Hölle zu tun hatte (was ich aber leider nicht mehr parat habe, da ich es gelöscht hab... ) und eben "Willkommen in der Hölle, Mörder".
Das Zitat fand ich dann aber zu..mhh...komisch. Denn wer zitiert in der Hölle schon die Bibel. :D

Texter schrieb:
Die Geschichte gefällt mir sogar, weil sie Atmosphäre aufbaut, was gar nicht so einfach ist.
Danke! Auch gerade, dass die Atmosphäre bei dir gut ankam freut mich!

@Salem

Salem schrieb:
Ich bin ein unheimlicher Fan von realistischer wörtlicher Rede. Deshalb muss ich sagen: Deine gefällt mir leider nicht. Ich denke nicht, dass jemand so sprechen wird, wenn er Kopfschmerzen hätte. Warum sollte er das auch tun? Ich denke, das ist so ein typisches Sechziger-Jahre-Film-Klischee.
Ist aber nur meine Ansicht.
Genau das stört mich an meinen Texten auch oft. Ich hab es bisher noch nie so wirklich hingekriegt die w.Rede glaubwürdig hinzukriegen. Und ich muss leider gestehen, genau deswegen hab ich auch versucht so wenig Rede wie möglich einzubringen :D Vielleicht sollte ich öfter Dialoge schreiben um es zu üben. :shy: Aber so klischeetypisch rede ich in wirklichkeit Gott sei Dank nicht! :p

Salem schrieb:
Hier beschreibst du mir ein bisschen zu viel. Schöner wäre es, wenn du aus der Sicht des Protagonisten schreiben würdest. Ein Beispiel: "Er griff sich an die Schläfen, spürte die warme Flüssigkeit, die an seinen Ohren hinabrann."
Weißt du, wie ich es meine?
Ja, das ist eine gute Idee! Während des Schreibens fand ich die Außensicht irgendwie angebrachter, um das Außmaß des körperlichen Verfalles darzustellen. Aber deine Version finde ich auch super! :)

Salem schrieb:
Fazit: Trotz meines Gemäckers, ein gelungener Einstieg. Immer weiter so!!!
Danke, ich werde mich anstrengen noch weitere Geschichten hier abzuliefern =)


-- Gruß -- Interpol

 

Hallo Interpol.

Ich bin auch neu und lese mich gerade einwenig durch die Reihen! :)
Deine Kg hat mir gefallen. Bin auf weiteres gespannt.

Grüße vom Omegamann

 

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