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In der Zeitung

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09.04.2018
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In der Zeitung

Am Morgen las man in der Zeitung folgende Schlagzeile: „Rekordsommer in Deutschland – Ist Eisbären-Retten noch sexy!“ Darunter ein Foto von einem Eisbärenbaby, das mit dem abgetrennten Kopf einer Robbe spielt. Christian wusste nicht, was ihn mehr schockierte: das geschmacklose Bild oder die Tatsache, dass der Redakteur offensichtlich die Funktion von Satzzeichen nicht ganz begriffen hatte. Wenn er länger darüber nachdachte, hätte er eigentlich mit beidem rechnen müssen. Die Medien waren nervige kleine Biester, die sich nur in der Masse trauten, etwas gegen die Großen zu schreiben. Auf den ersten Blick Provokation, stellten sich die meisten Artikel am Ende als harmlos, beziehungsweise als versteckte Heuchelei heraus. Warum las er diesen Scheiß überhaupt noch?
Eine hübsche junge Frau, die er zu gerne nach ihrem Namen gefragt hätte, kam an seinen Tisch und brachte den Kaffee. Den heutigen Tag wollte er ausnahmsweise ruhig und entspannt angehen lassen, sein Terminkalender erlaubte es. Nach einem Schluck aus der angewärmten Tasse stand er auf und brachte die Zeitung dorthin, wo sie hingehörte. Er wollte eben zu seinem Platz zurückkehren, als es plötzlich einen Knall gab und die Atmosphäre im Raum hochkochte, dass er sich beinahe verbrannte. Er ahnte, was als nächstes passieren würde: Schreie, Drängeln, Chaos, Schmerzen. Wie er korrekt vermutet hatte, war auf der Straße ein Pkw in die Seite eines Tanklasters gekracht. Dem Laster war wenig passiert, das Auto aber hatte es zehn Meter weiter gegen den nächsten Laternenpfahl geschleudert. Ganz schlimme Angelegenheit. Seinen Kaffee konnte er vergessen, die Frage war, ob sich die Bedienung sein Gesicht gemerkt hatte, wenn er jetzt das Lokal verließ. Er riskierte es. Es war ohnehin kaum jemand an seinem Tisch sitzen geblieben, nachdem das Splittern einer Windschutzscheibe, gefolgt von den dumpfen Aufschlägen auf dem Asphalt zu hören gewesen war. Schrecklich. Musste das ausgerechnet an seinem freien Tag geschehen? Die ersten Sanitäter trafen ein und schauten nach den Wageninsassen. Christian rechnete ihnen keine großen Chancen zu. So böse es klang: Täglich starben zehntausende Menschen. Zwei mehr oder weniger, was machte das für einen Unterschied? Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Heute würde ein verdammt heißer Tag werden.

Am Mittag las man in der Zeitung folgende Schlagzeile: „Autounfall am Stadtpark – Brauchen wir die Verkehrswende!“ Darunter ein Foto von einem verbeulten Auto mit aufgebrochener Fahrertür. Angela schloss die Augen. Gott oder die Ärzte im Krankenhaus, hoffentlich machten die Verantwortlichen einen guten Job, in wessen Händen die Opfer auch immer lagen. Sie schob den halb leer gegessenen Teller von sich und griff nach ihrem Handy. Sie konnte sich irren, doch sie glaubte nicht an Zufälle. Zufall war nichts als eine juristische Konstruktion. Wenn es mal wieder hieß: Verfahren aus Mangel an Beweisen eingestellt.
„Es ist grad ganz schlecht bei mir. Kann ich dich zurückrufen? Was haben die Menschen bloß mit ihren Bienen, hier sind die Dinger ne echte Plage.“, meldete sich der Mann nach dem zweiten Klingeln. Er klang in der Tat gestresst, doch sie hatte eine Frage, die nicht warten konnte.
„Wie kann es sein, dass ein voll beladener Lkw Gefahrengut munter durch die Innenstadt fährt und ich nichts davon weiß?“
„Meinst du den Autounfall?“
„Ich beginne allmählich zu glauben, dass das kein Unfall war. Hat sich die Polizei bei dir gemeldet?“
„Nein, soviel ich weiß arbeiten die noch an ihren Bericht.“
„Was ist über die Opfer bekannt?“
„Jugendlicher mit Kind. Scheint sein eigenes zu sein, von der Mutter fehlt jede Spur. Aufgefallen ist der junge Mann bisher in Form von Hausfriedensbruch und Widerstand gegen Vollzugsbeamte. Mehr hab ich nicht.“
„Danke, melde mich später nochmal.“
Kaum hatte sie aufgelegt, klingelte es erneut. Sie nahm ab.
„Angela, ich bin es. Hast du mit der Presse geredet?“
„Nein, bisher hat es keine Anfragen gegeben.“
„Dabei wird es nicht bleiben und du verhältst dich ruhig, bis wir miteinander gesprochen haben.“
„Wieso das?“
„Nicht am Telefon. Halt einfach den Mund.“
Also hatte sie sich nicht geirrt. Was aber hatte das Kind zu bedeuten? Wenn die Absicht gewesen war, den Laster zu stoppen, dann war das dem Fahrer des Pkws geglückt. Die Frage war: Welcher Mensch riskiert, dass mehrere Tonnen hochgiftiges Material vielen tausend Menschen zum Verhängnis wird? Oder hatte der Fahrer gewusst, dass der Tank nicht beschädigt würde? Sie sollte sich nicht so viele Gedanken darüber machen, das war Problem der Behörden.
Nervös wurde sie erst, als die erste SMS auf ihrem Handy eintraf. Der Spiegel hatte angefragt. Ob sie wisse, was der Lkw geladen hatte. Zunehmend beunruhigt stellte sie fest, dass sie es tatsächlich nicht wusste.

Am Abend las man in der Zeitung folgende Schlagzeile: „Unfall mit zwei Toten – Hatte ein Fahrzeug illegal Brennelemente geladen!“ Darunter ein Foto des Tanklasters, der aus der gewählten Perspektive wirklich zu strahlen schien. Robert warf einen Blick in den Rückspiegel und zog dann auf die linke Fahrbahn. Über dem Horizont baute sich eine bedrohlich dunkle Wolkenfront auf. Der Wetterumschwung war längst überfällig. Klimaerwärmung hin oder her, irgendwann wurde es ja doch wieder kühler. Mit langfristigen Verbesserungen hatte man die Menschen noch nie locken können. Dagegen spielte der heutige Vorfall ihm umso mehr in die Karten. Er bezweifelte, dass je die Wahrheit über die Ladung des Lkws ans Licht kommen würde, aber das spielte auch keine Rolle.
Er sah den Jungen vor sich, am Steuer seines schwarzen VW Polo. Auf dem Beifahrersitz seine vierjährige Tochter, ohne Sitzgelegenheit klemmte ihr der Sicherheitsgurt unterm Kinn. Vielleicht hing eine vergoldete Kette um seinen Hals, ein Geschenk seiner Freundin, dessen Verlust er nie verkraftet hatte. So musste es vom einen aufs andere gekommen sein.
Roberts Hände krampften sich um das Lenkrad, längst hatte er den Blick für die Straße verloren. Er hatte den jungen Mann erst nach dessen Tod kennengelernt und darüber ärgerte er sich. Die Medien, angeblich vierte Gewalt im Staat, bauschten den Unfall auf und krönten die Opfer bereits zu Helden. In einer Woche würde sich schon niemand mehr an ihre Namen erinnern können.
Langsam erhöhte er die Geschwindigkeit. Er hatte keine Wahl. Niemand glaubte ihm. Niemand verstand ihn. Seine Tochter quengelte und er reichte ihr eine Salzstange. Auch sie besaß keine Zukunft. In einer Welt, in der Träume nicht lohnten, weil 8 Milliarden hungrige Piraten das Land plünderten, das einst als ihre Heimat gegolten hatte. Er setzte die Flasche an die Lippen. Ein letzter Schluck Wasser, kühl, wie es die Meere nie mehr sein würden. Er beschleunigte.
„Ampel rot.“, sagte die Kleine auf dem Beifahrersitz. Er sah den Laster mit der roten Aufschrift um die Ecke biegen. Aus ihr hätte echt etwas werden können. In einer anderen Welt. Leider hatte er keine Wahl.

Am Morgen las man in der Zeitung folgende Schlagzeile: „Plötzlicher Wintereinbruch – Ist doch bloß alles eine Lüge!“ Darunter ein Foto der Zugspitze von 1956. Als die Spitze noch weiß war.

 

Hallo lieber @Rappi

Am Anfang hat mich der Text etwas verwirrt, aber ich denke, ich habe ihn verstanden. An einem Tag kommen drei Zeitungsberichte über verschiedene Unfälle raus, die irgendwie miteinander zusammenhängen (oder zumindest tun es die verschiedenen Personen in den drei Teilen). Durch was ich aber immer noch nicht blicken kann, sind die Themen, um die sich der Text dreht. Ich sehe Kritik an die Presse im ersten Teil und eine Art Zynismus im ersten Teil, ein Geheimnis im zweiten Teil (wieso hat der LKW gefährliche Stoffe transportiert, war es wirklich ein Unfall?) Kritik an den Klimawandel im dritten Teil. Vielleicht hätte man all das zur Geltung bringen können, wenn die einzelnen Teile mehr in sich hätten. Stattdessen sprang ich in einer Minute von einem kleinen Szenario zum Nächsten. Könnte der Grund für meine Verwirrung am Anfang gewesen sein, als ich den Text zuerst gelesen habe. Aber ansonsten hat mir deine Schreibweise sehr gut gefallen, und du hast es sehr gut geschafft, mir Charaktere und Bilder nah zu bringen, leider war es für mich zu schnell beendet.

Viele Grüße, Akht

 

Hallo lieber @Rappi

die Idee mit den drei Artikeln gefällt mir schonmal gut. :)

„Rekordsommer in Deutschland – Ist Eisbären-Retten noch sexy!

Muss hier nicht ein Fragezeichen hin?

oder die Tatsache, dass der Redakteur offensichtlich die Funktion von Satzzeichen nicht ganz begriffen hatte.

Oh! Haha, okay. ;)

Am Mittag las man in der Zeitung folgende Schlagzeile: „Autounfall am Stadtpark – Brauchen wir die Verkehrswende!“

Das geht aber extrem schnell für ein Printmedium. Ich kenne mich da nicht aus, aber kann eine Print-Zeitung ein Ereignis derart schnell aufnehmen? Von einem Tag auf den nächsten, ja. Aber etwas, das morgens passiert ist, in die Mittagsausgabe zu packen? Das glaube ich nicht. Aber da lasse ich mich wie immer gern auch eines besseren belehren. ;)

meldete sich der Mann nach dem zweiten Klingeln.

Hier war ich ziemlich verwirrt, weil überhaupt nicht klar ist, wo diese Frau sich befindet und was sie macht bzw. generell, mit wem sie überhaupt redet.

„Meinst du den Autounfall?“

Mit wem spricht sie?

„Jugendlicher mit Kind. Scheint sein eigenes zu sein, von der Mutter fehlt jede Spur

Diesen Part hab ich dreimal gelesen, bis ich ihn geblickt habe, da stolpert man leicht drüber. Würde das vereinfachen.

»Teenager mit Kind. Ist wohl sein Sohn, die Mutter ist weg.«

Kaum hatte sie aufgelegt, klingelte es erneut. Sie nahm ab.

Ich habe erst hier gecheckt, dass es sich um ein Telefon handelt. Ich dachte, es klingelt dauernd an der Tür. :) Das würde ich definitiv spezifizieren, damit man sich als Leser besser zurechtfindet. Zumal man heute eher nicht mehr von einem Klingeln spricht, wenn jemand anruft, oder? Vielleicht kannst du etwas von einem vibrierenden Handy schreiben, dann wäre alles klar. ;)

Zunehmend beunruhigt stellte sie fest, dass sie es tatsächlich nicht wusste.

Das ist sehr unemotional und nüchtern erzählt, kann da nicht ein wenig mehr Emotion rüberkommen? ;) Zumal »feststellen« ein schneller Vorgang ist und »zunehmend« Langsamheit suggeriert. Das heißt, in meinem Kopf verknoten sich die beiden Wörter ein wenig, aber das ist jetzt sehr kleinlich von mir, wollte es nur mal anmerken. :lol:

So musste es von einem aufs andere gekommen sein.

Ich glaube es heißt: »So musste es vom einen aufs andere gekommen sein.«

Er setzte die Flasche an die Lippen. Ein letzter Schluck Wasser, kühl, wie es die Meere nie mehr sein würden. Er beschleunigte.
„Ampel rot.“, sagte die Kleine auf dem Beifahrersitz. Er sah den Laster mit der roten Aufschrift um die Ecke biegen. Aus ihr hätte echt etwas werden können. In einer anderen Welt. Leider hatte er keine Wahl.

Hmmmh, dieser Part gefällt mir nicht, weil ich hier das Gefühl habe, das auf einmal die Moral-Keule ums Eck kommt und mir eine donnert. Den Vergleich mit dem Schluck Wasser finde ich ein wenig merkwürdig. Egal wie sehr sich der Planet erwärmt, das Meer wird wohl immer relativ "kühl" sein. Ich hätte hier eher einen Hygiene-Vergleich gezogen, vielleicht sowas wie: »Ein letzter Schluck Wasser, rein, wie es die Meere nicht mehr sind.«

In einer Welt, in der Träume nicht lohnten, weil 8 Milliarden hungrige Piraten das Land plünderten, das einst als ihre Heimat gegolten hatte.

Das ist mir auch zu kitschig. Nicht böse gemeint, ist mein persönlicher Geschmack. Aber die Vorstellung, dass er sich kamikaze-mäßig totfahren will und währenddessen diese dramatischen Gedanken zur Erde hegt, finde ich nicht wirklich realistisch. Das ist zu geballt am Ende, man merkt als Leser zu sehr, was man denken und fühlen soll. Ich würde das lieber subtiler zwischen den Zeilen erkennen können.

Darunter ein Foto der Zugspitze von 1956. Als die Spitze noch weiß war.

Das Ende an sich gefällt mir, allerdings erschließt sich auch mir der Text so in seiner Gänze nicht vollständig. Auch ich habe wie Akht das Gefühl, das hier mehrere sozialkritische Themen angestoßen werden, aber sich weder richtig verweben, noch auflösen. Oder ich erkenne den Zusammenhang einfach nur nicht. ;) Ich nehme an, das er mit seiner Autounfall-Aktion verhindern wollte, dass die Giftplörre an ihrem Ort ankommt? Oder wollte er das Gift freisetzen?

Wie gesagt, ich verstehe die Geschichte leider nicht ganz, aber mir gefällt auch dein Schreibstil und ich glaube, dass du mit ein paar kleinen Anpassungen hier und da eine gute Geschichte entwickeln kannst. ;)

Danke und viele liebe Grüße, PP

 

Hallo @Akht und @PlaceboParadise ,
danke für eure Rückmeldung. Vorneweg will ich ein wenig Interpretationshilfe leisten, indem ich verrate, dass die Inspiration für den Text von den FfF-Protesten herrührt, die doch aktuell die Medienlandschaft für sich einnehmen. Auch sind die Namen in meiner Geschichte nicht willkürlich gewählt, doch bevor es Ärger mit den Mods gibt, bestehe ich darauf, dass mein Text als unpolitisch aufgefasst werden soll. So, jetzt aber zur Kritik.

An einem Tag kommen drei Zeitungsberichte über verschiedene Unfälle raus, die irgendwie miteinander zusammenhängen

Nenene, ist nur ein Unfall. :) Vielleicht wird dir einiges klarer, wenn du es nochmal unter diesem Aspekt liest.

Das geht aber extrem schnell für ein Printmedium.

Die Zeitung soll eher ein Symbol für die Nachrichten im Allgemeinen sein. Ich mag es gar nicht, wenn in Geschichten dauernd auf digitalen Neuerungen herumgeritten wird. Alle großen Literaten sind bisher ohne bestens ausgekommen.

Vielleicht kannst du etwas von einem vibrierenden Handy schreiben, dann wäre alles klar.

Aktuell vielleicht schon, aber bereits in zehn Jahren wüsste niemand mehr, was gemeint ist. Aber das ist, denke ich, auch Geschmackssache.

Diesen Part hab ich dreimal gelesen, bis ich ihn geblickt habe, da stolpert man leicht drüber. Würde das vereinfachen.

Da fällt mir spontan nichts ein, aber ich denk drüber nach.

Hmmmh, dieser Part gefällt mir nicht, weil ich hier das Gefühl habe, das auf einmal die Moral-Keule ums Eck kommt und mir eine donnert.

Ja, das Problem hatte ich schon einmal. Ich könnte dir jetzt versprechen, dass die Keule nur aus Zuckerwatte besteht und ich alles andere möchte als hier den Moralapostel spielen, aber was würde das bringen? Der Text sollte für sich stehen, andererseits kommt die Ironie schlecht rüber, wenn ich die Kritik subtiler gestalte. Na ja, die Geschichte ist sowieso eine komplett andere, wenn man den Zusammenhang mit den Namen checkt. Da war ich wohl ne Ecke zu subtil. (Bitte nicht schlagen - wenn jemand meint dass der Text unangemessen ist, soll er sich melden und ich nehme ihn runter)

Viele Grüße,
Jonathan

 

Hola @Rappi,

ich schreibe Dir, weil ich mich angesprochen fühle:

Rappi schrieb:
... wenn jemand meint dass der Text unangemessen ist, soll er sich melden und ich nehme ihn runter)

Ja, bitte nimm ihn runter. Hast ihn viel zu schnell geschrieben, dann keine Traute, unter ‚Kurzgeschichten’ einzustellen – aber Flash Fiction wird’s schon schlucken ...

Nee, mein Lieber – auch diese Texte müssen sorgfältig gemacht sein.

Ich unterstelle Dir überbordend-chaotische Jugendlichkeit, daher das Rappi-rappelige Erzähltempo. Hast alles reingehauen, was gerade so hängen geblieben ist von den Hiobsnachrichten der letzten Zeit:

... weil 8 Milliarden hungrige Piraten das Land plünderten, ...
... Wasser, kühl, wie es die Meere nie mehr sein würden.
... ein Foto der Zugspitze von 1956. Als die Spitze noch weiß war.
... und die Bienen, und überhaupt, und das Alles, und sowieso – ach, ich weiß auch nicht so recht ...:schiel:... ich habe schlussendlich keine Ahnung, weswegen dieser Text geschrieben wurde, geschweige denn davon, was er mir sagen will.

Hatte ein Fahrzeug illegal Brennelemente geladen!“
Spekuli, spekula.
Darunter ein Foto des Tanklasters, der aus der gewählten Perspektive wirklich zu strahlen schien.
Das muss der Fotograf erst mal hinkriegen!

Der Spiegel hatte angefragt.
Den Namen der Zeitschrift würde ich kenntlich machen. Ist ja kein Badezimmerspiegel.

Nach einem Schluck aus der angewärmten Tasse stand er auf und brachte die Zeitung dorthin, wo sie hingehörte. Er wollte eben zu seinem Platz zurückkehren, als es plötzlich einen Knall gab ... ..., dass er sich beinahe verbrannte.
Wie kann er sich am Kaffee verbrennen, wenn er noch gar nicht zu seinem Tisch zurückgekehrt ist?

Wie er korrekt vermutet hatte, ...
Vermuten ist nie korrekt, das widerspricht sich.

... das Auto aber hatte es zehn Meter weiter gegen den nächsten Laternenpfahl geschleudert.
Hoppala! Stell Dir den Zehn-Meter-Turm eines Schwimmbads vor und bedenke die anzunehmende Geschwindigkeit in der Stadt – da hat der Autor aber lustig drauflos geschrieben!

Schrecklich. Musste das ausgerechnet an seinem freien Tag geschehen? Die ersten Sanitäter trafen ein und schauten nach den Wageninsassen. Christian rechnete ihnen keine großen Chancen zu. So böse es klang: Täglich starben (z)ehntausende Menschen. Zwei mehr oder weniger, was machte das für einen Unterschied? Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Heute würde ein verdammt heißer Tag werden ...
... und einkaufen muss er auch noch. Auch ohne meine überflüssige Bemerkung liest sich das wie ein zwischen zwei Schlucken Kaffee herunter geschriebener Text. Und ‚ich rechne jemandem Chancen zu?’ Aber kann in der Eile passieren;).

Zufall war nichts als eine juristische Konstruktion. Wenn es mal wieder hieß: Verfahren aus Mangel an Beweisen eingestellt.
Aua, aber trotzdem vielen Dank. Wer Rappi liest, wird automatisch klüger. Und der folgende Text – da bin ich mir sicher – ist auf einem Rutsch entstanden. Die Bienen! Gut, dass Du sie nicht vergessen hast (die machen überhaupt keinen Sinn) – und auch der Ablauf der Handlung ist hanebüchen. ‚Reim dich oder ich fress dich!’ Wenn Du Deinen eigenen Text mit etwas Abstand lesen würdest, dann verstündest Du meine Kritik – die Mängel werden zum Teil gut kaschiert durch Deine fließende, geschickte Ausdrucksweise, und das muss ich auch ganz klar sagen: Du formulierst wirklich gut, der Leser bleibt nirgends hängen.

Was aber hatte das Kind zu bedeuten?
Wer weiß:hmm:?

Die Frage war: Welcher Mensch riskiert, dass mehrere Tonnen hochgiftiges Material vielen tausend Menschen zum Verhängnis wird?
Dass die Lkw-Ladung hochgiftiges Material ist, ...
„Wie kann es sein, dass ein voll beladener Lkw Gefahrengut ...
Ich als Leser weiß bisher nicht, ob die alle am Spinnen sind mit der hochgefährlichen Fracht oder ob tatsächlich ... Aber die Spannung wird ja durch einen weiteren Verdacht noch bis ins beinahe Unerträgliche erhöht:
Oder hatte der Fahrer gewusst, dass der Tank nicht beschädigt würde?
Knifflige Sache:dozey:. Auch deswegen:

Nervös wurde sie erst, als die erste SMS auf ihrem Handy eintraf. Der Spiegel hatte angefragt. Ob sie wisse, was der Lkw geladen hatte. Zunehmend beunruhigt stellte sie fest, dass sie es tatsächlich nicht wusste.

Olala! Zunehmend – beunruhigt – tatsächlich – fast kriegst Du es hin, dass man Dir diesen Quark abnimmt; wenn sie aber feststellt (zunehmend beunruhigt:rolleyes:), dass sie es gar nicht weiß – ja was, Sackzement, servierst Du Deinen Lesern eigentlich? Das wirkt auf mich wie eine Mischung aus Unverfrorenheit, Unbedarftheit, jugendlicher Leichtigkeit, vielleicht noch gipfelnd in der Frage: ‚... oder hast du da’n Problem mit?’

Lassen wir’s gut sein für heute, und natürlich hab ich mich vergebens echauffiert – an Deinen Antworten auf die wohlgesonnenen Kommentare von Akht und PP kann ich erkennen, dass bei Dir der Spaß am Schreiben im Vordergrund steht, und der bleibe Dir unbenommen!

José

PS: Dass Du eine höhere Qualität liefern könntest, glaube ich fest – nur wird etwas Spaß dem Ernst weichen müssen. Das ist das Problem. Trotzdem musst Du keine Angst haben:

Rappi schrieb:
(Bitte nicht schlagen - ...

Ganz im Gegenteil – wenn Du Dir bisschen mehr Mühe gibst, lassen wir Dich hochleben!

 

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