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In meinem kleinen, toten Herzen

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28.04.2005
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In meinem kleinen, toten Herzen

Mein Herz steht in Flammen und deine Blicke sind mein Benzin. Ich brenne. Ich verbrenne! Kein Stöhnen, kein Schreien, kein Winseln und kein Flehen kann mich retten. Ein einziges Wort – klein, so klein – lang gezogen, zu einem Speer geformt, der mich durchbohrt.
Deine Stimme ist Glas, ist Sterben, ist Verdammen, das du durch meine Haut treibst, als du mir antwortest.
Nein? Was heißt hier „Nein“? Einen Besseren als mich kannst du nicht finden. Ich bin dein Gott!

Fliegen spielen miteinander an der verdreckten Lampe, paaren sich im Flug und trennen sich wieder. Sie warten auf dich. Sie bereiten sich schon auf dich vor.
Dein Blick sucht meinen. Deine Augen, o deine Augen. Die großen, tiefen Seen, in denen ich mich verlor, sie sind vertrocknet, verdorrt. Eine Wüste der Furcht und des Hasses, in der keine Hoffnung sprießen kann. In ihnen steht die Zukunft geschrieben und sie trägt einen schwarzen Mantel und der Träger heißt Tod. Meiner? Deiner? Wir werden nicht gemeinsam sterben.

Versprechen ohne Scham, das Maul einer Hure. Ein Winseln um Gnade, ein Appell an mein Herz. HA, mein Herz. Du verhöhnst mich noch immer, du hast es doch getötet.
Klein, so klein, machst du dich vor mir. Deine Größe geschwunden, deine Herablassung ein Aufschauen in meine Macht. Hast du mich erkannt? Siehst du dich in mir?

Kleine Tropfen Blut drängen sich aus deinen Poren, rinnen über Schmutz auf deiner Haut und den Hanf, der sich um deine Handgelenke windet. Es ist so rot, wie meines war. Nicht mehr ist, nicht mehr wird. Schwarz, verdorrt, geronnen und tot.
Deine Haut ist weich - viel weicher als ich sie mir erträumt hatte. Zart, nachgiebig und darunter noch mehr Röte. Du schämst dich vor mir. Schließt deine Augen vor den Tränen, die dir entfliehen. Wie süß du unter meinem Atem schmeckst.

Ich träume noch immer von dir. Ich habe dich ganz fest in mein Herz geschlossen. In mein kleines, totes Herz.

 

Hallo Zensur,

du schilderst einen inneren Kampf, das Gefühl des Verletztwerdens ist der Antrieb zu einer Kompensation durch physische Verletzung, etwas Manisch-depressives schwingt mit.

„Deine Augen, oh deine Augen. Die großen, tiefen Seen, in denen ich mich verlor, sie sind vertrocknet, verdorrt.“

- Wahrscheinlich meinst du: o deine Augen?

„Es ist so rot, wie meines war. Nicht mehr ist, nicht mehr wird. Schwarz, verdorrt, geronnen und tot.“

- Bedeutet dies, dass er schon tot ist? War nicht ganz sicher.

Ich denke der innere Kampf des Prot. ist gut dargestellt, die Fokussierung dieser Situationsgeschichte erscheint mir etwas rudimentär, mir fehlt da eine Steigerung durch Einführung einer neuen Situationsebene. (Ist natürlich Auslegungssache).

Take care,

tschüß… Woltochinon

 

Hallo Woltochion,

schön, dass sich doch endlich jemand dieser Geschichte erbarmt und sie kritisiert hat. :D Umso mehr freut mich deine eher positive Kritik.

Die Schreibweise schlägt ja aus meinem bisherigen Sprachstil ziemlich heraus; war mir also selbst auch nicht sicher, ob ich es als gelungen bezeichnen kann. Grundsätzlich war es der Versuch sehr bildhaft die Situation zu beschreiben. (Also, übermäßiges Show don't tell ;) )

- Wahrscheinlich meinst du: o deine Augen?
Ja, vermutlich meine ich das, denn ich habe im Moment überhaupt keine Ahnung wie es richtig wäre. Habe es gemäß deiner Anmerkung geändert. Gemeint war jedenfalls dieses allgemein bekannt geseufzte "Deine Augen *Blick niederschlag, in sich geh* o(h, deine wunderschönen) Augen *schmacht*" :D

„Es ist so rot, wie meines war. Nicht mehr ist, nicht mehr wird. Schwarz, verdorrt, geronnen und tot.“
- Bedeutet dies, dass er schon tot ist? War nicht ganz sicher.
Er sieht sich selbst als gefühlstot und erkaltet. Es ist natürlich trotzdem sinnbildlich, er lebt, er atmet und er tötet sie. Das tut er, weil er sich von ihr zurückgestoßen und innerlich getötet fühlt.

Ich denke der innere Kampf des Prot. ist gut dargestellt, die Fokussierung dieser Situationsgeschichte erscheint mir etwas rudimentär, mir fehlt da eine Steigerung durch Einführung einer neuen Situationsebene. (Ist natürlich Auslegungssache).
Dankeschön. :) Eine neue Situationsebene werde ich wohl nicht einbauen, da ich dann von dem Stil abrücken müsste und weiter in den beschreibend/erklärenden Stil falle und von den Eindrücken und Gedanken abschweifte. So wie es jetzt ist haben wir eine Geschichte, die in vier Abschnitten erzählt wird: Motiv, Beschreibung Umgebung, Person + Gefühle; Beschreibung des Verhaltens + der Gefühle; Fazit für den Prot.

Ich bedanke mich jedenfalls fürs Lesen und die Rückmeldung. :)

LG,
:zensiert:

 

PHRA-SEN-DRE-SCHER!
Du bist doch sonst nicht um einen vernünftigen Stil verlegen, als hau ich dir diesen Text um die Ohren mit einer superkurzen Kritik, die dafür umso schmerzvoller sein soll: wandel das Ding um in schüttelgereimte Zeilen und du könntest es an Rammstein verhökern. Man sollte nichts schreiben, solange man sich mitten im Gefühlssturm befindet, weil es immer nur fragmentarisch sein kann, da die Zeit nur reicht, um den Text herauszuschreien, statt ihm durch Distanz eine vernünftige Darstellung anzuarbeiten, das musste Tsunami auch schon feststellen :D.

 

Oha, eine Kritik vom Webmaster persönlich. *Rotstift und Kalender zück* :D

Du bist doch sonst nicht um einen vernünftigen Stil verlegen,
Stimmt, aber genau so wie ich auch erst mehrere Rubriken durchprobiert habe, um das zu finden, das mir am ehesten liegt, wollte ich auch einmal einen neuen Stil ausprobieren. Ich persönlich halte ihn nicht einmal für ungelungen, aber werde es wohl trotzdem beim einmaligen Versuch belassen.

als hau ich dir diesen Text um die Ohren mit einer superkurzen Kritik, die dafür umso schmerzvoller sein soll:
Muss auch mal sein, aber schmerzvoll war sie nicht. ;)

wandel das Ding um in schüttelgereimte Zeilen und du könntest es an Rammstein verhökern. Man sollte nichts schreiben, solange man sich mitten im Gefühlssturm befindet, weil es immer nur fragmentarisch sein kann, da die Zeit nur reicht, um den Text herauszuschreien, statt ihm durch Distanz eine vernünftige Darstellung anzuarbeiten, das musste Tsunami auch schon feststellen
Über Rammstein kann man ja streiten, ich denke sehr wohl, dass da einiges sehr gutes und sinnvolles bei ihnen rausgekommen ist, aber das geht zu weit ab.
Du hast nur einen kleinen Fehler beim Lesen gemacht: Du hast die Geschichte als Erlebnisbericht und/oder Verarbeitung gesehen. Dem ist aber nicht so. Es geht also tatsächlich um einen Zurückgewiesenen, aber nur so wie ich ihn mir vorstelle. :D Im Gefühlschaos stehe ich also keineswegs... Und wer zum Geier ist Tsunami? (Mal abgesehen von einer Naturkatastrophe...)

Du weißt ja, dass ich in meinen Geschichten Psychopathen den Vorzug vor Vampiren und reelem Horror den Vorzug vor Ausserirdischen gebe. Das Motiv des Abgewiesenen ist also nur ein beliebiger Auslöser - das Hauptaugenmerk sollte der Stil sein.

Und dennoch finde ich deine Kritik klasse. ("PHRA-SEN-DRE-SCHER!" :D -> Dabei habe ich mich so um Tiefe in den Worten bemüht)...

LG,
:zensiert:

 

Zensur schrieb:
Du hast nur einen kleinen Fehler beim Lesen gemacht: Du hast die Geschichte als Erlebnisbericht und/oder Verarbeitung gesehen. Dem ist aber nicht so. Es geht also tatsächlich um einen Zurückgewiesenen, aber nur so wie ich ihn mir vorstelle. :D Im Gefühlschaos stehe ich also keineswegs... Und wer zum Geier ist Tsunami? (Mal abgesehen von einer Naturkatastrophe...)
Nein, ich sehe das ja nicht zwingend als Erlebnisbericht, diese Kritik wendet sich gegen den Erzähler ansich. Er hätte halt leiser denken sollen.
Tsunami... och, das sind alte Geschichten :D.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Zensur,

ich fand den Anfang der Geschichte besonders gut; das kam gut rüber:

Er sieht sich selbst als gefühlstot und erkaltet. Es ist natürlich trotzdem sinnbildlich, er lebt, er atmet und er tötet sie.
das fand ich ziemlich unnötig, hätte mir ohne besser gefallen

Oh finde ich korrekt, o gibt es nicht im Deutschen

Zu deiner Sprache:
Und wenn Mirko zehnmal der Webmaster ist :naughty: , seine Einschätzung erscheint mir (hier stand vorher: ist, das ich hiermit ändere) oberflächlich und ungerechtfertigt! :xxlmad: Vielleicht ist es ja auch Geschmacksache.
Ich finde deinen Stil in der Geschichte sehr dicht und poetisch; es wäre schade, wenn du ihn ändern würdest!

:xmas: Gruß , Elisha

 

[OT]Da es sich bei meiner Kritik um meine persönliche Meinung handelt, ist sie ganz bestimmt nicht ungerechtfertigt. Und ich lasse mir von dir ganz bestimmt nicht vorwerfen, sie wäre oberflächlich, egal ob ich Webmaster bin oder nicht, das lasse ich mir nur von Leuten sagen, die sich das auch leisten können. Vielleicht solltest du mal überdenken, wie man sich in einer Community bewegt.[/OT]

Zens: um mal auf das "Kalender rot anstreichen" zurückzukommen - Wolto ist hier mit Sicherheit der wichtigste Kritiker in diesem Thread. Bisher zumindest :D.

 

Hallo Zensur,

das erste was ich bei dem "Expirement" dachte ist, dass es tatsächlich ein Gedicht hätte werden können - auch ohne Reimform.

Webmaster und Elisha:
[OT]
Selbst wenn Elisha hier sich falsch in einer Community bewegt lt. deiner Einschätzung, webmaster, dann ist die Art wie du darauf reagierst ebenfalls nicht gut. Du flamst (wie schreibt man denn das nun wieder im denglisch) scheinbar ganz gern.
[/OT]

My2cents
Sinepp

 

@Webmaster

Vielleicht solltest du mal überdenken, wie man sich in einer Community bewegt.
Hab ich gemacht und meine Aussage als meine Meinung kenntlich gemacht. Ansonsten war es, wie die Smilies andeuten, nur halbernst gemeint, aber ich scheine da was getroffen zu haben. :sealed:

@Zensur
Ich wollte dich einfach darin bestärken, dass man den Stil auch anders bewerten kann.
:xmas: Gruß, Elisha

 

Hallo Elisha, nochmals "Hi Webmaster", hallo Sinnep,

mensch, mensch, mensch... da ist ja wieder was los getreten worden. :(
Trotzdem möchte ich mich bei Euch für das Lesen und die entsprechende Rückmeldung bedanken, auch wenn sie zum Teil ziemlich weit abgedriftet sind.

@Webmaster:

Nein, ich sehe das ja nicht zwingend als Erlebnisbericht, diese Kritik wendet sich gegen den Erzähler ansich. Er hätte halt leiser denken sollen.
Ahhhh, jetzt verstehe ich auch was du meinst. Hmmm, deine Anmerkung wird im Text jedoch weder bestätigt, noch dementiert. In der Hinsicht muss ich zugeben, ist der Text wirklich absolut oberflächlich gehalten und würde noch einmal einen Ansatz zum Überarbeiten bieten. Der Leser erfährt nicht, wie viel Zeit zwischen der Zurückweisung und dem weiteren Geschehen steht, ja nicht einmal, ob die Handlung gerade jetzt abläuft, oder eine Erinnerung ist. Da könnte ich wirklich noch einmal drüber gehen und versuchen zu ergänzen.
um mal auf das "Kalender rot anstreichen" zurückzukommen - Wolto ist hier mit Sicherheit der wichtigste Kritiker in diesem Thread. Bisher zumindest
*noch mehr Kreuze macht und Kalender rot anstreicht* :D

@Elisha:

ich fand den Anfang der Geschichte besonders gut; das kam gut rüber:
Das freut mich. :) Auch dass du mir ein wenig den Rücken stärken wolltest, habe ich bemerkt und freue mich darüber. Es war bei dieser Geschichte allerdings von Anfang an ziemlich klar, dass sich dort die Geister stark scheiden würden, denn sie ist nur nach reinem Geschmack des Stiles bewertbar. Wenn man den Stil nicht mag, kann man der Handlung nichts abgewinnen. :)
das fand ich ziemlich unnötig, hätte mir ohne besser gefallen
*g* eine ziemliche Eigenart von mir. Wenn in einer meiner Geschichten nicht mindestens ein Prot stirbt, so ist das schon ein Wunder. Trotzdem ist es nur mein Hintergrundgedanke bei dem Text, die Geschichte selbst lässt es offen. Es könnte auch beispielsweise sein, dass er sie "nur" verletzt und dann vergewaltigt...
Oh finde ich korrekt, o gibt es nicht im Deutschen
Hehe, ok, ich ändere es wieder zurück und begebe mich dann mal auf die Suche nach einer entsprechenden Regel. ;) Danke.

@Sinepp:
Hmmm, kannst du mir bitte erläutern, wie ich deine Kritik nun auffassen kann? Das Offtopic ist länger als die Stellungnahme zum Text und jene zudem auch noch ziemlich oberflächlich.

das erste was ich bei dem "Expirement" dachte ist, dass es tatsächlich ein Gedicht hätte werden können - auch ohne Reimform.
Klingt für mich nach einer erläuternden Einleitung... Nicht einmal eine Wertung, ob du die Gedichte magst oder nicht steckt darin.
OK, natürlich kann eine Geschichte beim Leser diese Gefühle offen lassen, aber du lässt mich hier ziemlich ratlos zurück.


Trotzdem euch Dreien noch einmal ein Dankeschön für das Lesen und die Kritik.
Wenn ihr mir einen Gefallen tun wollt, dann regelt das OT doch bitte über PN oder in einem seperaten Thread. ;)

LG,
:zensiert:

 

Hi Zensur,

aus meiner Sicht drückst du "oberflächlich" viel Gefühl in wenig Worten aus, mit Pinsel und Farbe malst du Bilder. Teilweise wirkt die Geschichte dadurch so...interpretationsbedürftig, so tiefsinnig in ihrer Oberflächlichkeit, dass eine Gedichtform die Bilder und die Wirkung der Geschichte noch verstärken würde.

Ich finde den Erzählstil ein guter Ansatz, würde es aber als Gedicht passender finden, für eine Geschichte ist der Erzählstil wieder zu abgedreht.

Grüße
Sinepp

 

@Elisha

Hey, lass doch der deutschen Sprache ihren einzigen Wort-Buchstaben!
O Freude, so etwas zu haben, oh, wie schrecklich ohne es leben zu müssen!

@ Zensur

Tja, jetzt musst du nochmal ändern, oh - du hörst auf Andere, Wankelmütiger! O welch` Jauchzen, wenn ich die Korrektur sehe!

 

Hallo nochmals ihr zwei,

@Sinepp:

Im Prinzip kann man jede Geschichte, jeden noch so langen Roman in Worte kleiden, die in einem Gedicht die Handlung unheimlich "dicht" ausdrücken. Das ist ja meist auch das interessante an Gedichten... dass sie so starke Interpretationsansätze bieten und dabei doch so gradlienig sind. Trotzdem denke ich, dass diese Geschichte in einem Gedicht nichts verloren hätte.
Es wird eine eindeutige Handlung erzählt, es werden Umgebungsbeschreibungen geliefert und auch die Gefühle der Protagonisten ziemlich eindeutig gezeigt... jedoch etwas anders als gewohnt. Statt "sie blutete aus den Handgelenken, weil sie sich an den Fesseln wund scheuerte" steht dort beschreibend (und gleichzeitig aus der ersten Perspektive wahrgenommen) "Kleine, kleine Tropfen Blut drängen sich aus deinen Handgelenken, rinnen über deinen Schmutz und den Hanf." (Nur als Beispiel).
Es wird also eine Handlung erzählt, die durch Bilder ausgedrückt wird.
Der Versuch in dieser Geschichte ist also, die Story dem Leser lebendig zu gestalten, ohne dass sie wortwörtlich erklärt wird. :)

@Woltochinon:
Jaja, ich höre da wohl auf andere, wenn ich selbst nicht mehr weiter weiß. Ich hoffe, es liest sich trotzdem akzeptabel. ;)

LG,
:zensiert:

 

Hi Zens,

ich fand den Text ganz in Ordnung, wenngleich ich im selben Atemzug eine Schelte nachschieben muss: Das ist keine Geschichte, nur ein innerer Monolog mit einer unterstellterweise Erzähler-fiktiven, dem Leser nicht verbildlichten Antagonistin. Für mich hat es sich allerdings nicht wie ein verkapptes Gedicht gelesen.
Weniger als "inneren Kampf" denn als Rachlust habe ich die Befindlichkeit des Erzählers verstanden. Er ist durch seine einstige Liebe tief verletzt worden, die Art der Verletzung wird leider nur angedeutet (nicht nur ein Seitensprung, oder?), und so, kann man sagen, "züchtigt" er sie, gewohnt über sie zu regieren - diese Sorte Mann ist bekanntlich Gang und Gäbe, zu Tode, wobei du ihn mit einer ansatzweise psychopathischen Aura umgibst. Wie du siehst, kann man den Text also auch anders lesen ;).

::{ Fliegen spielen miteinander an der verdreckten Lampe, paaren sich im Flug und trennen sich wieder. }
- Spielen Fliegen? Katzen spielen, Kinder spielen, meinetwegen, aber Fliegen?! -> Fliegen tanzen um die/unter der Lampe, schlag ich vor. Oder sie schwirren, hm auch nicht so gut.

::{ Deine Größe geschwunden, deine Herablassung |plötzlich o.ä.| ein Aufschauen in meine Macht. }
- denn da fehlt etwas, was einen abgeschlossenen Vorgang kennzeichnet, wie im ersten Teil des Satzes.

::{ Schließt deine Augen vor den Tränen, die dich fliehen. }
- Den Satz verstehe ich nicht, kommt mir grammatisch falsch vor. "etw. fliehen" - hä? fliehen ist doch ein intrasitives Verb, akzeptiert gar kein Objekt.


FLoH.

 

Hi FLoh,

freut mich, dich mal wieder unter einer meiner Geschichten zu finden, auch wen du mal wieder mit Ausdrücken um dich wirfst, von denen ich nur knapp die Hälfte verstehe. :D

ich fand den Text ganz in Ordnung, wenngleich ich im selben Atemzug eine Schelte nachschieben muss: Das ist keine Geschichte, nur ein innerer Monolog mit einer unterstellterweise Erzähler-fiktiven, dem Leser nicht verbildlichten Antagonistin.
Muss ich hier "Ja" sagen, Officer?" - "Ja!" - "OK... Ja" :D
Aber im Ernst. Der Text bezieht sich nicht auf die nebenher erwähnte Protagonistin, sondern beschäftigt sich mit dem Vorgang innerhalb des Hauptcharakters: Des "Psychopathen" (Wenn man ihn denn so sehen will... manche sehen ihn auch als einzig Vernünftigen in einer Welt voll "Modeschönlingen" *lach*)

Zum Inhalt:

Die Geschichte ist, wie du es ja auch angedeutet hast) sehr vielfältig auslegbar, ich kann also nur in der Hinsicht antworten, wie ich mir den Plot gedacht habe:

Er ist durch seine einstige Liebe tief verletzt worden, die Art der Verletzung wird leider nur angedeutet (nicht nur ein Seitensprung, oder?),
Kein Seitensprung, keine erwiederte Liebe. Er wollte sie und sie ihn nicht. Punkt. Aus. ;)
und so, kann man sagen, "züchtigt" er sie, gewohnt über sie zu regieren - diese Sorte Mann ist bekanntlich Gang und Gäbe, zu Tode, wobei du ihn mit einer ansatzweise psychopathischen Aura umgibst. Wie du siehst, kann man den Text also auch anders lesen
Es war zwar die Absicht dem Leser Freiraum zu gewähren, doch hatte ich eigentlich gedacht genug Anspielungen zu machen, dass eine tatsächliche HANDLUNG klar erkennbar ist. Diese hat sich mir wie folgt gezeigt:

1. Absatz: Er beschreibt seine Gefühle für sie, entweder schreit er es ihr ins Gesicht oder denkt es sich nur; in jedem Falle ist er durch sie tief verletzt worden.
2. Absatz: Eine Beschreibung des Raumes ind em er sie gefangen hält (verdreckte Lampe; Fliegen), der Blicke des Mädchens/der Frau und wie er sie empfindet. Leichte Andeutung darauf, was er mit ihr vorhat.
3. Absatz: Sie fleht um ihr Leben, verspricht ihm, alles zu tun was er will (das Maul einer Hure) und doch hat sie Angst. Sie hasst ihn für das, was er ihr antut, doch hat sie immer noch die menschliche Hoffnung auf Unsterblöichkeit und heil aus der Situation raus zu kommen.
4. Absatz: Er verletzt sie. Das Blut, dass sich unter ihren Fesseln hervor durch die Haut treibt und auch durch Verletzungen, die er ihr beibringt zum Vorschein kommt. Er kommt ihr nahe, spürt sie, fühlt sie, schmeckt sie.
5. Absatz: Die Handlung ist Vergangenheit und er erinnert sich zurück. Er denkt inzwischen gerne an sie, weil er seine Rache bekommen hat. ;)


Zu deinen Anmerkungen:

- Spielen Fliegen? Katzen spielen, Kinder spielen, meinetwegen, aber Fliegen?! -> Fliegen tanzen um die/unter der Lampe, schlag ich vor. Oder sie schwirren, hm auch nicht so gut.
Ich könnte jetzt zwar einfach behaupten, dass es eine subjektive Wahrnemung des Prots ist (so wie der ganze Text), aber ich versuche es mal nach ganz eigener Beobachtung zu erklären: Ich habe den Eindruck gewonnen, dass es keine bösartigeren Tiere gibt als Fliegen. Sie existieren nicht nur, nein, sie existieren auch, um einen zu nerven. Kein anderes Tier weckt in mir eine derartige Mordlust... ausser vielleicht Wespen. Es ist also eine persönliche Intention des Autors. Ich unterstelle ihnen einfach Bösartigkeit... und dazu gehört auch das Spiel über einer zukünftigen Leiche. ;)
- denn da fehlt etwas, was einen abgeschlossenen Vorgang kennzeichnet, wie im ersten Teil des Satzes.
Vielleicht könnte man da ein "ist" einfügen, aber das klänge in meinen Ohren nicht so "geschwollen". Immerhin betrachtet er sich als ihr Gott. Jugendslang passt da irgendwie gar nicht rein. *lach*. Würde vielleicht ein Komma hinter "Herablassung" das Lesen entspannen?
- Den Satz verstehe ich nicht, kommt mir grammatisch falsch vor. "etw. fliehen" - hä? fliehen ist doch ein intrasitives Verb, akzeptiert gar kein Objekt.
Wieder mal ein Satz der aus dem Gefühl entstanden ist und den ich zwar erklären, aber nicht "beweisen" kann. Die Protagonistin schließt die Augen, vor den Tränen, die sich vor ihr davon stehlen und sie somit "fliehen". Deutlicher geworden?
Mal wieder eine der geschwollenen Reden des Prots (und damit auch des Autors... ich kann halt nicht aus meiner Haut. :D )

Ich danke dir jefenfalls für die positiven Worte und noch mehr für die negativen Anmerkungen. Auch wenn ich si nicht unbedingt in diesem Text zur Umsetzung bringe werden sie dich jedenfalls vor weiteren vergleichbaren Ergüssen bewahren. *g*

LG,
:zensiert:

 

Hallo Zensur!

Mir gefällt Deine Geschichte leider auch nicht, muß mich da ganz dem Webmaster anschließen.

Mit dem ersten Satz, der für eine Kurzgeschichte ja nicht unwichtig ist, der eigentlich direkt ins Geschehen führen soll und mit dem man möglichst versuchen sollte, dem Leser sofort ein Bild zu zeigen, schaffst Du – zumindest bei mir – eher Verwirrung:

Mein Herz steht in Flammen und deine Blicke sind mein Benzin.
»Mein Herz steht in Flammen« läßt mich an Verliebtheit bis über beide Ohren denken, Benzin ist mir dafür aber zu brutal; ich denke bei Benzin eher an in-die-offene-Wunde-gießen…
Ich bin mir auch nach mehrmaligem Lesen noch nicht klar darüber, was Du mit diesem Satz ausdrücken willst, das gilt ebenso für die darauf folgende Aufzählung bis »Flehen«, und ich bezeichne das nicht, wie Du selbst Deine Geschichte bezeichnest, als »vielfältig auslegbar«.

Was mir ebenfalls negativ auffiel, ist die häufige Verwendung von »klein« und »groß«. Davon, daß Du so oft schreibst, wie klein etwas ist, bekommt die Geschichte nicht mehr Tiefgang.

Ein einziges Wort – klein, so klein – lang gezogen, zu einem Speer geformt, der mich durchbohrt.
Was sucht das »klein, so klein« da drin? Wörter sind auch nicht klein, sondern kurz. Findest Du nicht, daß das viel besser klingen würde: Ein einziges kurzes Wort – lang gezogen zu einem Speer, der mich durchbohrt.
Die großen, tiefen Seen, …
… sind schon wirklich sehr ausgelutscht.
Klein, so klein, machst du dich vor mir. Deine Größe geschwunden,
Logisch: Wenn sich etwas klein macht, ist es nicht mehr groß. Eines davon reicht daher.
Kleine, kleine Tropfen Blut drängen sich aus deinen Handgelenken,
So klein, wie Du die Bluttropfen hier machst, wirkt es mehr wie fein zerstäubtes Blut.
In mein kleines, totes Herz.
Der einzige Satz, in dem ich »kleines« drinlassen würde, weil es so selbstmitleidig klingt.

Der Rest im Kleinformat:

»Und vor allem, wieso?«
– finde ich stilistisch sehr unschön, außerdem nimmt es der Entrüstung davor (»Was heißt hier „Nein“?«) die Wirkung, würde es daher streichen.

»Etwas Besseres als mich wirst du nicht finden. Einen Besseren als mich kannst du nicht finden.«
– warum diese Wiederholung? Selbe Aussage ohne Wiederholung z.B.: Keiner wird dich je so lieben wie ich. Einen Besseren als mich kannst du nicht finden.

»Deine Augen, oh deine Augen.«
– Warum diese Wiederholungen? Auch dadurch wird die Geschichte nur scheinbar tiefgängiger – es reicht doch: »Oh, deine Augen!«

»In ihnen steht die Zukunft geschrieben und sie trägt einen schwarzen Mantel und der Träger heißt Tod.«
– »und der Träger heißt Tod« würde ich weglassen – das ist etwas, was ich mir als Leser selbst zusammenreimen kann, im Gegensatz z. B. zum Einleitungssatz, bei dem ein bisschen mehr Klarheit ganz gut wäre.

»Meiner? Deiner? Wir werden nicht gemeinsam sterben.«
– überflüssig, bringt weder die Geschichte weiter, noch dem Leser irgendeine Neuigkeit. Wenn er sie umbringt, ist klar, wessen Tod es ist, und die verneinende Feststellung bezüglich eines gemeinsamen Sterbens wirkt ziemlich aus der Luft gegriffen.

»rinnen über deinen Schmutz und den Hanf.«
– »deinen Schmutz« liest sich sehr seltsam, und bei Hanf dachte ich erst an einen anderen Hanf, bis ich gerade Deine Auflösung las, zumal ja auch Seile heute kaum noch aus Hanf, sondern aus Kunststoff hergestellt werden.

»viel weicher als ich sie mir erträumte.«
– erträumt hatte

»Schließt deine Augen vor den Tränen, die dich fliehen.«
– ich finde auch, daß das kein Satz ist. Vielleicht »die vor dir fliehen«, »die dir entfliehen«, »die dich verlassen«?

begebe mich dann mal auf die Suche nach einer entsprechenden Regel.
Weit mußt Du ja nicht suchen: Der Duden läßt in Verbindung mit anderen Wörtern (oh ja, oh nein, oh weh …) beides zu.

Liebe Grüße,
Susi :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Dieser Text ist so ein Grenzfall - hat zwar eindeutige Merkmale einer geplanten Kurzgeschichte (Unmittelbarer Einstieg, kurze Erzähldistanz usw.), erscheint dem Leser aber als etwas einfach Herausgeschrieenes. Die bloße Beschreibung von Gefühlen ist keine Seltenheit (wohl aber in dieser Form). Würde der Autor den Text aus der Sicht eines Beobachters schildern, der die Leiden beschreibt, würde dies wahrscheinlich eher akzeptiert. Nur - solche Ausdrücke wie "Tränen, die dich fliehen" gehören nicht in einen guten Text, auch dieses "kleine, tote Herz" paßt nich gut zu dem "Gott".

Noch einmal kurz zu dem `O´, ich finde es schade, wenn solche sprachlichen Feinheiten untergehen: Nach der Aussage
„Gemeint war jedenfalls dieses allgemein bekannt geseufzte "Deine Augen *Blick niederschlag, in sich geh“
muss es „o“ heißen, so wie `O Tannenbaum´ und nicht `Oh Tannenbaum´. (Ausdruck des freudigen Erstaunens, der Bewunderung im Gegensatz zur Verwunderung, dem negativen Erstaunen, Fühlen). Leider besteht die Tendenz sich dem Gebrauch der oberflächlichen Mehrheit anzugleichen, so wie bei `selbst´ und `selber´ oder der Akzeptanz des schrecklichen Apostrophs bei Karl´s Kneipe.

Tschüß... Woltochinon

 

Hallo Häferl,

hui, da hast du dich ja wirklich sehr intensiv mit meiner Gesichte auseinandergesetzt. Schon einmal vorab ganz herzlichen Dank dafür.

»Mein Herz steht in Flammen« läßt mich an Verliebtheit bis über beide Ohren denken, Benzin ist mir dafür aber zu brutal;
Genau so war es gemeint, wie du es hier aufgefasst hast. Er ist verliebt, aber ich wagen nicht zu behaupten, dass es eine "normale" Liebe ist. Das Herz, das in Flammen steht, ist natürlich ein geläufiges Bild, doch auch Eifersucht kann brennen, auch Hass kann in einem "lodern". Diese Anspielungen zählen also da mit hinein.
Benzin ist natürlich nicht unbedingt angenehm, wenn es mit Feuer in Verbindung gebracht wird. Es peitscht an und vergrößert den Brandherd. So ist es hier. Er begehrt sie, er will sie haben. Ihre Blicke sind es, die ihn immer mehr antreiben und das Feuer in ihm schüren (Liebe, Hass, Trauer...).
das gilt ebenso für die darauf folgende Aufzählung bis »Flehen«, und ich bezeichne das nicht, wie Du selbst Deine Geschichte bezeichnest, als »vielfältig auslegbar«.
Während ich die Geschichte schrieb hatte ich ja auch einen ganz eindeutigen Handlungsablauf und klare Assoziationen vor Augen. Erst danach ist mir aufgefallen, dass sich die Geschichte an manchen Stellen verschieden auslegen lässt und dies natürlich das Gesamtbild beeinflusst. Ich habe dies allerdings nicht für negativ gehalten. Die Steigerung "Kein Stöhnen, kein Schreien, kein Winseln und kein Flehen" verdeutlicht nur noch (in Beziehung zu oben genannten), dass es sich nicht um eine "normale" Liebe handelt. Wenn er zu solchen Reaktionen gezwungen ist, dann ist eindeutig, dass sie (die Prot) nur mit ihm spielt und nichts für ihn empfindet.
Was mir ebenfalls negativ auffiel, ist die häufige Verwendung von »klein« und »groß«. Davon, daß Du so oft schreibst, wie klein etwas ist, bekommt die Geschichte nicht mehr Tiefgang.
Hier lag die Absicht nicht auf Tiefgang, sondern zielte auf das Lesetempo. Die vielen Steigerungen lassen den Leser automatisch schneller werden und zudem eine "innere Spannung" auftreten (ich kann es nicht besser beschreiben. - Wenn man eine Steigerung liest wartet man automatisch auf einen Gipfel der Worte, darauf, dass die Formulierung sozusagen "explodiert"). Die Wiederholungen (bsp: "klein, so klein") sollen das Tempo dann wieder drosseln.
Auch die Wortwahl selbst war bewusst. "Klein" ist stellvertretend für mehrere Dinge, denn es bezieht sich nicht nur auf das Wort an sich. Es ist auch ein "schnelles" Wort, "leicht" ausgesprochen. Es ist "kurz" und eigentlich so unbedeutend, da es nur aus aneinandergereiten Buchstaben besteht. Trotzdem ist die Reaktion verheeren. Ein so "kleines" Wort macht alles für ihn kaputt.
Die großen, tiefen Seen, … sind schon wirklich sehr ausgelutscht.
Ja, das sind sie tatsächlich. :D Sie stehen an dieser Stelle, da sie der Prot beschreibt (und dies durch meine Worte - naja, und ich bin nunmal eine Klischeetype ;) ) Allerdings hätte ich nichts gegen einen alternativen Vorschlag einzuwenden. *g*
Logisch: Wenn sich etwas klein macht, ist es nicht mehr groß. Eines davon reicht daher.
Wenn ich eines von beidem streichen würde, ist der Sinnzusammenhang aber nicht mehr gegeben, denn bei "Klein, so klein, machst du dich vor mir. Deine Größe geschwunden," bezieht sich der erste Satz auf eine Handlung. Sie rollt sich vor ihm zusammen, bietet so wenig Angriffsfläche wie möglich und zieht den Kopf ein. Im zweiten Teil spricht er aber von ihrer ehemaligen Herablassung und Kälte, die nun verschwunden ist.
So klein, wie Du die Bluttropfen hier machst, wirkt es mehr wie fein zerstäubtes Blut.
Ja, hier hast du wirklich Recht. Die Blutstropfen wurden von mir sprachlich vaporisiert. *g* Wird geändert.
Der Rest im Kleinformat:

– finde ich stilistisch sehr unschön, außerdem nimmt es der Entrüstung davor (»Was heißt hier „Nein“?«) die Wirkung, würde es daher streichen.
OK
– warum diese Wiederholung? Selbe Aussage ohne Wiederholung z.B.: Keiner wird dich je so lieben wie ich. Einen Besseren als mich kannst du nicht finden.
Eigentlich hast du auch hier Recht. Einziges, das ich zu meiner Verteidigung sagen könnte ist, dass in diesen Wiederholungen, das erste Mal Zweifel an dem Prot selbst durchscheinen. "Etwas Besseres als mich wirst du nicht finden. Einen Besseren als mich kannst du nicht finden." Im ersten Satz stellt er ja schon eine feste Behauptung auf, im zweiten relativiert er sie ein wenig. Aber ich denke trotzdem, ich werde den ersten Satz herausstreichen.
– Warum diese Wiederholungen? Auch dadurch wird die Geschichte nur scheinbar tiefgängiger – es reicht doch: »Oh, deine Augen!«
Es ist ein Gedankengang. Wie ja schon erwähnt habe ich in dieser Geschichte versucht wenig zu erzählen und einfach nur zu beschreiben.
So wie ich es sah, ließ der Prot seinen Blick über sie wandern und blieb dann an den Augen hängen. Dieses "Hängenbleiben" steckt in "o, deine Augen". Genau betrachtet, ist es ein unfertiger Satz. Also bloß ein Gedankensprung... Nun, und das sollte er eben auch sein. ;)
– »und der Träger heißt Tod« würde ich weglassen – das ist etwas, was ich mir als Leser selbst zusammenreimen kann, im Gegensatz z. B. zum Einleitungssatz, bei dem ein bisschen mehr Klarheit ganz gut wäre.
*jammer* Oh, bitte nicht. Gerade der Satz gefällt mir persönlich besonders gut.
Ich werde ihn vorerst noch stehen lassen... wenn sich noch jemand beschwert, oder mir selbst noch auffällt, dass er unpassend ist, streiche ich ihn. OK? :)
– überflüssig, bringt weder die Geschichte weiter, noch dem Leser irgendeine Neuigkeit. Wenn er sie umbringt, ist klar, wessen Tod es ist, und die verneinende Feststellung bezüglich eines gemeinsamen Sterbens wirkt ziemlich aus der Luft gegriffen.
Hmmm, ich weiß noch nicht genau, ob ich diese Stelle streichen werde. Sie ist in meinen Augen in sofern wichtig, dass der Prot offen aussagt, er habe die Hintergründe verstanden. Um gemeinsam sterben zu können, müsste man auch gemeinsam gelebt haben (verheiratet sein, in vielen Jahren einem gemeinsamen Lebensabend entgegengehen). Der Prot deutet aber durch diesen Satz an, dass ihm bewusst ist, dass es keine solche Zukunft gibt. Insofern tötet er sie nicht aus dem Affekt oder aus Liebe, sondern einzig aus Rache. Das wäre mir an sich schon ziemlich wichtig, in der Geschichte zu haben.
– »deinen Schmutz« liest sich sehr seltsam, und bei Hanf dachte ich erst an einen anderen Hanf, bis ich gerade Deine Auflösung las, zumal ja auch Seile heute kaum noch aus Hanf, sondern aus Kunststoff hergestellt werden.
Der Schmutz wird geändert, den Hanf lasse ich mal drinnen. Seile müsse ja auch heute nicht zwangsläufig aus Kunststoff sein und eine direkte Aussage wie "rinnen über deine Fesseln" fände ich zu plump.
»Schließt deine Augen vor den Tränen, die dich fliehen.«
– ich finde auch, daß das kein Satz ist. Vielleicht »die vor dir fliehen«, »die dir entfliehen«, »die dich verlassen«?
"die dir entfliehen" ist für mich noch am nächsten am Original und deshalb akzeptabel. *g* Ist also ebenfalls geändert.

Noch einmal vielen Dank für deine ausführliche Kritik. Ich hoffe, du bist nicht böse, dass ich nicht jede Anmerkung umgesetzt habe, in jedem Falle hast du mir sehr geholfen. :)


Nochmals Hallo Woltochinon,
stimmt, denn selbst für mich ist der Text ein Grenzfall und unterscheidet sich stark von meinen bisherigen Texten. Auch wird es wohl der letzte in dieser Form gewesen sein. Dennoch wollte ich es mir nicht nehmen lassen, mich auch einmal "gehen zu lassen" und einfach "herauszuschreien". ;)
Den ganzen Text in eine Beobachterperspektive zu verlagern würde vermutlich die Kritiker beruhigen und das Lesegefühl entspannen, doch würde es mir im vorliegenden Fall persönlich nicht gefallen. Hier hatte ich einfach mal die Möglichkeit abgedrehte Phrasen und Satzbauten zu benützen... in einer "normalen" Erzählperspektive wäre das schwieriger geworden oder hätte einfach falsch geklungen.
Trotzdem sind die "Tränen" nun geändert.
Das "kleine, tote Herz" bleibt jedoch, denn es ist (wie du es auch schon andeutest) ein so herrlicher Widerspruch zu seiner ganzen Arroganz und Überheblichkeit. Er ist kein Gott, sondern ein armes Würstchen.

Das "o" ist jetzt zurück geändert und bleibt so. Jeder, der die Diskussion neu anstachelt, bekommt die Bastonade. ^^

Auch dir nochmals ein "Dankeschön", dass du dich so ausführlich mit dem Text beschäftigst und dir nicht zu schade dafür bist, dich auch ein zweites und drittes Mal zu äussern.


LG,
:zensiert:

 

Hallo nochmal, Zensur!

Die Steigerung "Kein Stöhnen, kein Schreien, kein Winseln und kein Flehen" verdeutlicht nur noch (in Beziehung zu oben genannten), dass es sich nicht um eine "normale" Liebe handelt.
Daß es sich um keine »normale Liebe« handelt, verdeutlichst Du in der ganzen Geschichte. ;) Aber aus dieser »Steigerung« (?) kann ich das nicht direkt oder speziell herauslesen. Also, ich kann da genaugenommen überhaupt keine Liebe herauslesen. Aus den Worten davor las ich unglückliches Verliebtsein. Über eine Beziehung an sich habe ich ja noch gar nichts erfahren: Ich weiß nicht, ob die beiden sich frisch kennengelernt haben und sie von vornherein nichts von ihm will, oder ob die beiden schon länger zusammen waren und sie dann plötzlich nicht mehr will, und warum.
Daher kann ich auch ...
Wenn er zu solchen Reaktionen gezwungen ist, dann ist eindeutig, dass sie (die Prot) nur mit ihm spielt und nichts für ihn empfindet.
… nicht ganz nachvollziehen: In welcher Situation kann ein Mann denn zu so einer Reaktion gezwungen sein? Und wenn das für Dich »eindeutig« ist, heißt das dann, daß nicht nur dein Protagonist, sondern Du selbst auch so denkst? :shy: – Ich erfahre aus dem Text nicht, daß sie mit ihm »spielt«. Und selbst, wenn sie mit ihm spielt: Entsteht dadurch wirklich der Zwang, sie umzubringen (bzw. überhaupt Gewalt anzuwenden)?

Was möchtest Du uns als Autor mit dieser Geschichte zeigen? Daß, wenn Frauen nicht wollen, Männer sich gezwungen sehen können, sie umzubringen?
Gut, es geschieht immer wieder, daß jemand umgebracht wird, weil der Partner/die Partnerin mit ihm Schluß macht, also ist es nicht unrealistisch. – Aber möchtest Du als Autor nicht mehr, als das bloß darzustellen?
Welche Gedanken hast Du dir zu dem Thema gemacht? Z.B.: Welche falschen Denkweisen spielen mit, daß jemand so reagiert, und wo kommen sie her (die Denkweisen)? Warum empfindet der Protagonist den Zwang, sie umzubringen, obwohl ihm doch klar sein muß, daß sie ihn dann auch nicht mehr lieben wird? Einem geistig völlig gesunden Menschen wird das wohl bewußt sein, und auch, daß er sich mit so einer Tat nur selbst schaden würde (jahrelanger Gefängnisaufenthalt).
Was stimmt deiner Meinung nach nicht in einem Menschen, der sich plötzlich zu so etwas gezwungen fühlt? Wer oder was zwingt ihn, wo kommt der Zwang her?

Ich meine: Ich habe Deine Geschichte ursprünglich schon irgendwie als Kritik an der Gewalt gelesen, die in gewisser Weise Folge von Besitzdenken ist (die Frau gehört mir, und wenn sie mich nicht lieben will, braucht sie auch nicht mehr leben).
Aber wenn Du in deiner Antwort schreibst, ich als Leser würde an seiner Reaktion ihre Schuld erkennen (»Wenn er zu solchen Reaktionen gezwungen ist, dann ist eindeutig, dass sie … nur mit ihm spielt«), dann muß ich doch bezweifeln, daß ich die Geschichte bzw. deine Intention tatsächlich verstanden habe. :confused: Wenn ich jemandem die Hände abhacke, erkennst Du daran eindeutig, daß er mich bestohlen hat?

da sie der Prot beschreibt (und dies durch meine Worte - naja, und ich bin nunmal eine Klischeetype) Allerdings hätte ich nichts gegen einen alternativen Vorschlag einzuwenden. *g*
Sind es wirklich deine Worte, oder hast Du den Vergleich doch eher durch häufiges Lesen in dein Denken übernommen? Ich zum Beispiel habe noch nie Seen in Augen gesehen – für mich sind das Höhlen, die können beschützend, angenehm, warm sein, oder richtige Eishöhlen. Aber das war kein Vorschlag, die Höhlen gehören mir. Sollte nur ein Denkanstoß gewesen sein, in Augen auch etwas anderes als Seen zu sehen. Sie können z.B. auch wie Speere auf einen zielen, oder das unendliche Nichts bzw. ein ganzes Universum ausdrücken. ;)

Einziges, das ich zu meiner Verteidigung sagen könnte ist,
Verteidigung? :susp: Ich greife Dich nicht an, ich sage Dir nur meine Meinung zu Deiner Geschichte. Was Du damit machst, ist letztlich Deine Sache. Du wolltest vermutlich sagen, daß Du es mir begründen oder erklären wolltest. ;-)

dass in diesen Wiederholungen, das erste Mal Zweifel an dem Prot selbst durchscheinen. "Etwas Besseres als mich wirst du nicht finden. Einen Besseren als mich kannst du nicht finden." Im ersten Satz stellt er ja schon eine feste Behauptung auf, im zweiten relativiert er sie ein wenig. Aber ich denke trotzdem, ich werde den ersten Satz herausstreichen.
Ich sah in dem ersten Satz eher eine Voraussagung, die so sein kann oder auch nicht. Im zweiten Satz schließt er die Möglichkeit dann gänzlich aus, indem er behauptet, daß sie es gar nicht kann. Also kein Relativieren, sondern ein Bestätigen des ersten Satzes. Aber ich sehe, Du hast den ersten rausgenommen. :)

Um gemeinsam sterben zu können, müsste man auch gemeinsam gelebt haben (verheiratet sein, in vielen Jahren einem gemeinsamen Lebensabend entgegengehen). Der Prot deutet aber durch diesen Satz an, dass ihm bewusst ist, dass es keine solche Zukunft gibt. Insofern tötet er sie nicht aus dem Affekt oder aus Liebe, sondern einzig aus Rache.
Öhm, ich sehe ein gemeinsames Leben nicht als Bedingung, um gemeinsam zu sterben. Manche kennen sich nur übers Internet und verabreden sich, um sich gemeinsam umzubringen; anderen bringen, wie Dein Protagonist, denjenigen um, der sie nicht zum Partner will, und sich selbst dann auch gleich. – Ich denke, Du meinst »Wir werden nicht gemeinsam alt« – das drückt aus, daß sie keine gemeinsame Zukunft haben.

den Hanf lasse ich mal drinnen. Seile müsse ja auch heute nicht zwangsläufig aus Kunststoff sein und eine direkte Aussage wie "rinnen über deine Fesseln" fände ich zu plump.
Ja, von mir aus kannst Du ihn eh drin lassen. Es kann sich ja auch um ein altes, echtes Hanfseil handeln. Nur solltest Du die Verwechslung irgendwie ausschließen, vielleicht »den Hanf, der sich um deine Hände windet« oder so.


Liebe Grüße,
Susi :)

 

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