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Inspiration

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05.06.2006
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Inspiration

Ich habe auf großen alten Fenstern gelegen. Der Himmel über mir war groß und weit. Dieser blaue Unglaublichkeitskosmos.
Ich weiß ungefähr, dass es Mai war. Hier und da waren schon erste Knospen zu sehen.
Auf der Spitze meines linken großen Zehs kroch ein schwarzes Insekt. Es machte den Eindruck, als wollte es mit seinen beiden Vorderbeinen etwas greifen. Oder sah es aus, wie beten?
Es besaß sechs Beine, die einen schwarzen Körper trugen. Das konnte ich erkennen.
Und ein Flügelpaar, das durchsichtig war.
Die Sonne schien wie verrückt. Es war heiß. Und die Fenster unter mir fingen an zu knirschen und zu knacken. Knickknack. Knickknack. Aber kein Glas sprang.
Das Insekt saß wie verrückt auf meinem Zeh. Es war schwarz und sah bissig aus. Stachlig und mit Netzaugen. Wie bei Fliegen. Aber es war keine Fliege.
Es war größer und hatte auch einen längeren Leib.
Sein Hinterteil war voll konvulsivisch. So, als könnte es etwas ausbrüten.
Die Eier würden dann direkt auf meinem Zeh landen. Das hieße Hautkontakt.
Ich wollte nicht dieses Tier auf meinen Zeh. Ich wollte, dass es verschwindet.
Und es flog weg.

 

Hi cannam,

und herzlich willkommen hier.
Das Insekt hast du gleichzeitig zu ausführlich und zu allgemein beschrieben. Im Mai kann man höchstens Knospen, nicht aber Knollen sehen. Knollen wachsen ohnehin unter der Erde. Man kann sie also auch im September nicht sehen.
Wenn die Sonne wie verrückt schien, ist es klar, dass es heiß war. Das ist eine unnätige Tautologie.
Rechtschreibfehler wie ea etwas ausbrüten oder meineb Zeh lassen vermuten, dass du den Text direkt ins Eingabefesnter geschrieben hast.
Dafür, dass er das Insekt auf dem Zeh nich twollte, betrachtet er es zu lange anstatt einfach den Fuß zu schütteln. Es hatte also schon die ganze Zeit Hautkontakt.

Sorry, das war nichts.

sim

 

Hallo cannam,

auch von mir ein herzliches Willkommen auf KG.de.

Leider muss ich mich der Meinung von sim anschließen.
Der Text enthält lediglich eine Beschreibung eines Insekts, das dein Prot nicht leiden kann.
Aber wenn du vielleicht etwas mehr über die Gefühle schreibst, die der Prot empfindet, wenn er das Vieh auf seinem Zeh sieht. Ob er sich ekelt oder eher interessiert ist, den Aufbau und das Aussehen zu studieren, könntest du mehr herausarbeiten.
Es fehlt auch an Spannung. Es müsste etwas passieren, dass er gebissen wird, dass er sich vielleicht doch für das Tier begeistern kann, seine Anatomie oder sein Verhalten den Prot so faszinieren, dass er seinen Abscheu vergisst und erst, als es ihn in den Zeh zwickt, dann kommt die ganze Ablehnung zum Vorschein und er will nur noch, dass es verschwindet.
Auch beim Abflug könnte das Insekt deinen Prot noch umschwirren und nerven.

Das sind nur so ein paar kleine Ideen, die mir bei dem schwülen Wetter eingefallen sind. Vielleicht kannst du etwas damit anfangen.

Viele Grüße
bambu

 
Zuletzt bearbeitet:

Vielen Dank, sim, für deine Kritik.
Im Grunde hast du mit der Tautologie recht. Ich könnte es auch als naturalistische Beschreibung verstehen, aber auch meine Rechtschreibung ist aufgrund meiner Hektik zu bemängeln. Der Prot ekelt sich ja nicht direkt vor der Berührung des Insekts, sondern vor den Eiern, die ja aus dem Inneren des Insekts kommen.
Aber ich denke, dass nicht unbedingt in jede Prosa auch Spannung im herkömmlichen Sinne rein muss.

Danke

cannam

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi cann.

Ahoy an Bord !

Insekten kriechen doch nicht, sie krabbeln.

Es ist ja nicht wirklich wichtig ob es der linke große Zeh ist, oder? Ich würde wahrscheinlich einfach 'auf meinem Fuß' schreiben. Will sagen, überlege dir, wann du etwas präzisierend herausarbeitest und wann du die Informationsdichte etwas zurücknimmst.

Mir fehlt ein Spannungsbogen (oder ein Grund weiterzulesen). Nochmal weiter ausarbeiten, vielleicht ?

Liebe Grüße, Yam

 

Hi yami!

Das Insekt kroch aber doch. ... ist das nicht künstlerische Freiheit. Ich meine im Sinne des Betrachters usw..
Im Grunde brauche ich hier keinen Spannungsbogen, weil der Text eigentlich nur als Bild betrachtet werden solle. Aber ich verstehe es auch, wenn es so dann doch nicht ankommt.

Liebe Grüße

cannam

 

hallo cannam

ich weiß nicht, was ich dovon halten soll. bei so kurzen geschichten ist es immer schwierig. so habe ich auch angefangen. (und mit ähnlicher "das war nix antworten) ich hatte es damals Miniturprosa genannt, ganz nach dem Vorbild von PAul Brodowsky.

solche miniaturen erzeugen ja höchstens eine stimmung, erzählen keine geschichten. ich mag das.

warum liegt er auf Fenster?

warum hat er Angst vor den eiern eines insektes?

das sind dinge, die man kafkaistisch angehen und durchleuchten kann.

mich würde persönlich die formulierung auf Fenstern liegen, interessieren, bzw dessen bedeutung.

künstlerische freiheit hin oder her. ich gebe dir einfach mal ein par stilistische tipps. was du daraus machst, ist deine sache.

das wort zeh und insekt ist viel zu oft vorhanden.

Die Sonne schien wie verrückt. Es war heiß. Und die Fenster unter mir fingen an zu knirschen und zu knacken. Knickknack. Knickknack. Aber kein Glas sprang.
Das Insekt saß wie verrückt auf meinem Zeh.
hier hast du die wortdopplung bei wie verrückt. das muss unbedingt vermieden werden.

das es war heiß, würde ich streichen

Oder sah es aus, wie beten?
kein komma

gruß

 

Kriechen oder krabbeln, ist wohl nicht so wild..
(Hat mich persönlich nur etwas irritiert..)

Hm.. Ich habe den Text jetzt mal als Bild betrachtet. Ich kann leider noch keine Grundstimmung darin erkennen. Es sind Ansätze vorhanden, die ruhige Betrachtung des Prot, träumt er gerade(?). Aber diese Ansätze sind einfach noch nicht klar genug, um mich wirklich zu erreichen..
So läßt mich der Text daher relativ kalt.

Gruß, Yam

 

Hallo Aris, hallo yami!

Im Moment ist es mir fast unmöglich ausschweifende Korrekturen vorzunehmen.
Aber er wird ja bald verschwinden.

Tschü

cann.

 

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