Hey yours,
Mich hätte interessiert, warum sie so nachgiebig ist, so wechselhaft.
Weil sie sich in dieser Nacht so verdammt einsam fühlt. Ihr schlägt Weihnachten aufs Gemüt.
Warum sie ihn verlässt, ...
..., außer dass er sich selbst mit ihren Worten als "egoistisches, untreues Arschloch" bezeichnet.
Was, wie ich finde, doch einiges über die beiden aussagt.
Sie hatte ihn verlassen, aus eben diesen Gründen. Und so wie die beiden noch miteinander reden, wird die Trennung sie nicht so entzweit haben. Man trennt sich halt, weil sie nicht miteinander können - als Paar - was nicht heißt, dass sie sich deshalb hassen müssen. Eine Vernunftsentscheidung.
Und dann schreibst du in der Knappheit von Dingen, die nicht notwendig sind. Warum verschließt sie die Wohnungstür? Warum zieht sie sich Schuhe und Mantel an?
An dieser Stelle hatte sie wohl mein ganzes Mitgefühl

. Der Satz stand immer kurz vor dem Streichen, aber ich habe es nicht übers Herz gebracht. Ich wollte ihr Zeit und Raum geben, wenn sie da ihre Antiweihnachtsinsel verlassen muss und sich der Realität stellen. Ich lass ihr den Mantel und den Schal als Schutz und ihre Zone verriegeln. Der Satz dient sozusagen als Übergang, es folgt ja doch ein Wechsel in der Stimmung.
Ist es wichtig, dass Schnee liegt? Warum, warum, warum zum Teufel entschließt sie sich, den Kerl doch noch anzurufen? Das kommt so überhaupt nicht raus. So, wie es dasteht, wirkt es stumpf.
Weil da auf einmal Weihnachten auf sie einschneit.
Mag sein, dass dies nicht jedem reicht.
Das ist schön. In dem Ton die ganze Geschichte, das wärs, juhee!

, vielleicht schaffe ich es ja zum nächsten Jahr ...
Es ist komisch. Ich mag die Kleine sehr, in ihrer Knappheit. Vielleicht ist das ein Fehler. Vielleicht schau ich in ein paar Wochen rauf und empfinde es auch als dürftig. Mag sein.
Hey Ane,
schön Dich mal wieder unter einer Geschichte zu lesen.
Dieses "Zu Tisch" klingt für mich nach einer Tafel, nach einem wirklichen Mahl, nicht nach einer Fertigpizza.
Ja, habe ich mir auch gedacht, wollte aber noch nicht so recht ran. Ich lass das mal sacken.
Aber vorher verlässt sie schon noch die Wohnung?
Wann denn? Oder meinst Du zwischen Mantel und Schloss? Ja, das macht sie schon

.
Ich bin mir nicht sicher, ob man im Treppenhaus eindeutige Aussagen über das gekochte Fleisch in der Nachbarwohnung machen kann. Will.
Ist es wichtig?
Bratengeruch würde ausreichen, um die Weihnachtsstimmung zu verdeutlichen. Oder der bloße Geruch von Ente.
Ja, deshalb auch: oder irgendeinen Braten. Aber ich denke, Ente oder Gans riecht man schon raus. Ich denk drüber nach.
Das Treppenhaus wird verändert.
Eine letzte Spitzfindigkeit: Sind es nicht eher die egoistischen und untreuen Arschlöcher, die andere verlassen?
Sind es nicht die Egoisten, die einen sicheren Hafen mögen, wenn es mit dem Freibeuten mal nicht so klappt? Ich meine, wie viele Affairen gibt es, ohne das der Partner verlassen wird deshalb?
ich finde die Geschichte weihnachtlich, nicht unbedingt zu kurz,
Das ist doch mal was Neues

und freut mich.
Hallo Giraffe,
... ich hätte gerne noch mehr über die Figuren erfahren, Näheres über ihre Beziehung, Du weißt schon. Ein bisschen mehr Einblick eben.
Du neugieriges Ding Du

.
Nein, verstehe ich, und wie gesagt, ich bin ja - noch - der Meinung, alles gesagt zu haben, was wichtig ist. Aber wenn es mich packt, dann vielleicht - wenn ich sie in der Knappheit selbst nicht mehr leiden mag ...
Aber stimmungsvoll finde ich es trotzdem und passend zum Heiligabend, wo das Alleinsein besonders schmerzlich ist, auch wenn einen das unterm Jahr nicht stört. Das ist eben das Besondere an diesem einen Abend im Jahr.
Wenn das beim Leser ankommt, bin ich's vollauf zufrieden.
Darüber musste ich kurz nachdenken. Aber ich stelle mir vor, dass beim Betreten der Tankstelle "Leise rieselt der Schnee" läuft und sie gerade die Textstelle "still und starr ruht der See" hört.
So war es gedacht. Ich hatte es auch erst mit Radio und so drin, fand es aber in der Strichfassung irgendwie sehr wirkungsvoll und schön.
Aber ob der Heiligabend zur Versöhnung der richtige Zeitpunkt ist? Naja, sie wollte ja am nächsten Tag darüber nachdenken ...
Kümmern, sie will sich drum kümmern! Von Versöhnung ist hier nirgendwo die Rede.
Hey Engelchen,
Du bist ja unermüdlich, was die Geschichte betrifft. Danke.
Über "Still ruhte der See" bin ich auch gestolpert, weil es mir so garnicht passen wollte. Aber ich dachte mir dann, dass du damit das Benzin meinst, was nicht mehr läuft, weil die die Tankstelle geschlossen ist ???
Das ist doch auch eine sehr weihnachtliche und mögliche Auslegung. Bin zwar selber nicht darauf gekommen, aber auch so würde es sich ins Bild fügen.
Euch allen, lieben Dank - ich hab mich gefreut. Ich denke drüber nach, vielleicht motiviert ihr mich am Ende ja doch noch, den Text zu verlängern.
Aber nicht mehr vor Weihnachten
.
Liebe Grüße Fliege
PS: Ich ändere jetzt den Titel: aus "Claus" - wird "Intermezzo"