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Irgendwann im November

kaj

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03.12.2004
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Irgendwann im November

irgendwann im november

Irgendwann im November stand sie unter einer Straßenlaterne und weinte. Irgendwann im November stand sie dort und wusste nicht, warum sie weinte. Sie hatte doch alles, was sie brauchte. Eigentlich hatte sie doch alles, was sie brauchte. Dennoch stand sie hier, irgendwann im November und unter einer Straßenlaterne, und weinte. Dabei hatte sie doch eine Wohnung und einen Mann und etwas zu essen hatte sie auch. Sie hatte doch alles, was sie brauchte. Sie hatte sogar mehr als ein Mensch, als irgendein Mensch, zum Leben brauchte. Einen Fernseher und eine eigene Waschmaschine und zwei Kinder. Nein, das alles brauchte ein Mensch nicht zum Leben. Sie brauchte das nicht zum Leben. Den Mann nicht und die Kinder nicht, den Fernseher nicht und wenn sie genau überlegte nicht einmal eine eigene Waschmaschine.

Vielleicht stand sie deshalb jetzt hier, irgendwann im November und unter einer Straßenlaterne, und weinte. Vielleicht stand sie hier, irgendwann im November und unter einer Straßenlaterne, weil sie zu viel hatte und doch zu wenig Leben. So wenig Leben. Deshalb stand sie hier und weinte. Auch wenn sie fast alles schon hatte. Und dann, irgendwann im November, begannen sich ihre Füße einen Weg zu suchen, ganz allein fingen sie damit an, und sie entschloss sich, ihnen zu folgen. Sie wusste, sie würden nicht mehr zu ihm zurückkehren.

 

Hallo Kaj.

Dein Schreibstil ist sehr speziell. Im Falle deiner Geschichte "Herr Samuel" passt er hervorragend, denn durch die ständigen Wiederholungen wird dem Leser nahegebracht, dass Herr Samuel nicht ganz dicht ist.

Aber diese Geschichte hier hat mich nur genervt. Die Wiederholungen lenken vom Inhalt der Geschichte ab und machen sie schrecklich eintönig.

Irgendwann im November stand sie unter einer Straßenlaterne und weinte. Irgendwann im November stand sie dort und wusste nicht, warum sie weinte.
Diese beiden Sätze sind fürchterlich schwer. Das ist nur ein Beispiel.

 

Hallo kaj,

nun ist dein Text schon so kurz und dann hat er trotzdem noch so viele Wiederholungen? ;)
Mit ihnen wolltest du wahrscheinlich die Ödnis im Leben deiner Protagonisten emotional in die Geschichte einbinden. Die Gefahr dabei ist natürlich, dass auch die Geschichte dadurch öde wird.
Das zweite Problem dabei ist, dass deine Protagonistin so nur wie eine verwöhnte Zicke beim Leser ankommt, die eben alles hat aber dennoch unzufrieden ist.
Das Wesentliche, das ihr fehlt, ein Sinn, das erkennt sie nicht. Da können die Füße sie noch so weit tragen. Sie müsste hinsehen.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo kaj,

auch mich hat deine Geschichte nicht überzeugt. Zum einen aufgrund der Wiederholungen, mit denen du es für mein Gefühl übertreibst.

Aufgrund der Kürze kommt der Aufbruch der Frau als Flucht bei mir an und ich empfinde sie als feige, weil sie vor ihrem Leben davonläuft. Das könntest du ändern, in dem du deiner Geschichte einen Rahmen, eine Handlung gibst und der Frau ein Gesicht. Was ist so schlimm an ihrem Leben? Was hat sie an diesen Punkt gebracht? Was ist sie für ein Mensch? Dafür müsstest du deine Geschichte ausbauen.

Liebe Grüße
Juschi

 

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