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Iznájar

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21.06.2005
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Iznájar

Iznájar

(Überarbeitet)

Hay tanta soledad en ese oro.
La luna de las noches no es la luna
que vio el primer Adán. Los largos siglos
de la vigilia humana la han colmada
de antigua llanto. Mírala. Es tu espejo.
Jorge Luis Borges. La Luna.

„Ana! Wo bist du gewesen?“ Die Miene der Mutter ist streng, aber die gerunzelte Stirn verbirgt nicht die Sorge in ihren Augen.
Ana versteckt hastig die staubigen Füßchen hinter einem Schemel und setzt ein zerknirschtes Gesicht auf.
Das ist der Mutter Antwort genug.
„Du hast wieder versucht, dich auf die Wälle zu schleichen um die Mauren zu sehen! Oh Ana! Wenn der Vater das hört, dann ...“
„Aber Mama! Ich war doch mit den Remedios-Brüdern, und die sind doch schon fast erwachsen, und Victor Remedios hat gesagt, und sein Bruder sagt das auch, daß die Mauren sich die Bürgerschaft in Iznájar zurückerbitten wollen, stimmt das?“ Doch die Mutter ist blass geworden und antwortet nicht. Ein drohender Schatten liegt zwischen ihr und ihrer Tochter; es ist der des Vaters.
„So, hast du wieder die Mauren gesucht?“ Der Vater spricht leise. Noch. Die dicke Ader auf seiner Stirn beginnt bereits zu schwellen, und eine tiefe Röte steigt vom Hals her in sein Gesicht. „Wie oft habe ich dir das schon verboten?“ Die Mutter bedeutet Ana drängend, das Zimmer zu verlassen, aber Ana bleibt. Sie kann sich kaum rühren vor Angst und Faszination ob der Wut des Don Fernández de Cordova.
„Du denkst zuviel nach über diese Heiden! Du hast zu viele Geschichten über sie gehört, Märchen und unheiliges Geschwätz!“ Der Vater gerät jetzt in Rage. „Dieses dreckige Lumpenpack!“, brüllt er. „Nisten bettelnd vor den Toren der Stadt, wie Filzläuse im Haar einer ... Herr Gott noch mal! Die glauben doch wohl nicht, wir gäben ihnen die Stadt zurück, einfach so, bloß weil sie hier vor den Wällen sitzen mit ihren Weibern und ihren rotznasigen Gören!“
Ana schiebt sich endlich weg vom tobenden Vater, der rettenden Tür entgegen. Der packt mit hassverzerrtem Gesicht den Zinnbecher mit süßem Rotwein, den die Mutter ihm zur Beruhigung darreicht, und knallt ihn gegen die Wand, daß der Wein nach allen Seiten spritzt.
Jetzt rennt Ana durch die Tür und flüchtet in ihre Kammer. Noch immer dringt die laute Stimme ihres Vaters dröhnend durchs Haus. „Das Blut meiner Leute! Das Blut meiner besten Männer habe ich vergossen im Namen Seiner Katholischen Majestät Juan II und Gott des Vaters, und die Tränen dieser verfluchten Heiden sollen mich rühren? Tod den Mauren, Tod und Hölle!“
Ana zieht sich zitternd die bestickte Decke über den Kopf und versucht, nicht mehr hinzuhören.
Als es im Haus endlich wieder still ist, und dafür draußen die Soldaten lärmen und sich für den Kampf rüsten, hat sie sich beruhigt.
„Und ich werde sie doch sehen!“ murmelt sie trotzig. Ein Grinsen stiehlt sich auf ihr rundes Gesicht. Sie hat einen Plan.

Der Mond ist voll und hell und an und für sich ein guter Komplize, findet Ana. Sie bleibt einen Moment stehen um Atem zu schöpfen, hält sich die stechenden Seiten und grinst. Der Vater würde sie windelweich prügeln, wenn er wüßte, daß seine kleine Tochter sich außerhalb der Villa herumtreibt. Und wozu!
Aber der Vater ist zu Gast bei Don Manuel, und die Mutter hat er mitgenommen. Das hat er gemacht, um sich bei der Mutter zu entschuldigen für seinen Wutausbruch am Nachmittag. Luisa soll auf ihre kleine Schwester achten, aber die hat heute Nacht ein Rendezvous mit Carlos Remedios, von dem der Vater besser auch nichts wissen sollte. So ist es ganz leicht gewesen, sich aus dem Haus zu schleichen und auf schnellstem Weg zur alten Festung, der Alcazaba zu huschen.

Jetzt aber weiter! Zwei Treppenabsätze liegen noch vor ihr.
Dann hat sie es geschafft: Das höchste Turmzimmer der Alcazaba, mit bestrickendem Blick über Iznajar und den See, bis hinüber zu den Bergen, auf denen Schnee liegt. Darüber hängt der bauchige, silberne Mond, der glitzernde Sterne auf Wellen und Felsen setzt. Wind streicht durch die Olivenbäume, die vor vielen Jahrzehnten gepflanzt worden sind. Ihre Blätter glänzen schwarz.

Aber für all das hat Ana keine Augen. Ihre Aufmerksamkeit gilt der Aussicht aus dem gegenüberliegenden, kleineren Fenster. Tausende Feuer flackern in der Ebene vor den Stadttoren. Rauch steift in dünnen Spiralen auf und verschleiert die weiter hinten liegenden Lichter.
Das sind die Kochfeuer der Belagerer! schießt es Ana durch den Kopf. Ein genüßlicher Schauer rinnt dem kleinen Mädchen den Rücken hinunter: Mauren! Anas Augen glänzen übermütig. Sie hat schon so viel von den Mauren gehört! Dass sie Heiden sind, natürlich, und beim Beten auf und ab wippen und sich hinlegen und die Arme heben. Für Ana klingt das nach einem wunderbaren Tanz, viel besser als das steife Knien in den kalten, erschreckend düsteren Kirchen. Sie sind Zauberer! hat die Amme ihr gesagt, Hexen und Zauberer allesamt, aber auch große Heiler. Sie dichten die herrlichsten Verse! hat Victor Remedios gesagt, der die schönen Künste studiert. Sie tanzen mit Schleiern, wie Feen! hat Luisa geseufzt. Lumpenpack, rotznasige Gören! dringt die Stimme ihres Vaters in Anas Denken.
Ana runzelt die Stirn. Die Heiden tun ihr ein bißchen Leid. Iznájar ist eine sehr schöne Stadt, viel schöner als die, aus der sie selbst hergekommen ist, und da kann man es doch den Mauren und auch ihren rotznasigen Gören nicht verdenken, daß sie hier bleiben wollen. Besonders, weil sie ja auch nach dem Tod nicht in den Himmel kommen.
Aber morgen, hat der Vater gesagt, werden wir sie alle töten. Auch die Kinder.

Und so starrt Ana in die Nacht hinaus und nutzt, atemlos und auf Zehenspitzen stehend, ihre letzte Möglichkeit, diese Mauren, diese heidnischen Wundermenschen, selbst und mit eigenen Augen zu sehen.
Und wie sie so schaut und die Augen zusammenkneift um besser sehen zu können, hört sie ein Geräusch.
Sie ist nicht ganz sicher, ob es eben erst begonnen hat, oder ob es schon die ganze Zeit da war: Ein sanftes Atemholen, das von den Treppen herüberweht. Erschrocken fährt Ana herum, die Hand auf den kleinen Mund gepreßt.
Wenn das Luisa ist!
Zitternd huscht sie in eine Vertiefung in der Mauer, die früher wohl als Säulennische gedient hat. Der Atem stockt ihr, als ein Schemen durch die hohe Türöffnung gleitet.
Aber es ist nicht Luisa.
Eine hochgewachsene Gestalt geht durch den Raum zum anderen Fenster. Eine Frau. Sie scheint den kleinen Eindringling nicht bemerkt zu haben.

Ana betrachtet sie und findet sie wunderschön: Das nachtschwarze Haar und die weit geschnittenen, fließenden Gewänder wehen sanft im kühlen Wind. Ein zarter Schleier liegt lose auf ihrem Haupt und umrahmt ein schmales, bronzenes Gesicht. In der Hand hält sie einen silbernen Schlüssel mit seltsamen Gravierungen, die wie sich windende Schlangen und Punkte aussehen. Er sieht gerade so aus wie der, der unten über dem Eingang des Turmes eingemeißelt ist.
Luisa hat gesagt, der Schlüssel sei das Wahrzeichen Iznájars gewesen in den Zeiten der Mauren - das hat sie gesagt, als lägen diese Zeiten schon lange zurück - aber er sei auch heidnisch und hätte mit dem Eingang ins Paradies zu tun, und deshalb müsse man den Schlüssel am Eingang zerstören. Ana versteht das nicht: Sie alle benutzen doch auch Schlüssel, und sollen sie die denn jetzt einfach wegwerfen? Und warum hat eine Heidin den Schlüssel ins Paradies?

Die Frau am Fenster seufzt tief. Sie wendet sich Ana nicht zu, entweder bemerkt sie ihren Gast wirklich nicht, oder es ist ihr egal, daß sie beobachtet wird. Beides wäre dem Mädchen nur Recht, sie will nicht nach Hause geschickt werden. Die Frau fasziniert sie mit ihrer fremdartigen Schönheit, und mutig muß sie auch sein: Was machte sie sonst auf diesem Turm mitten in der Nacht?
Überhaupt wirkt die Frau sehr fremd mit ihren seltsamen Kleidern und dem silbernen Schlüssel. Und um ihren Hals hängt an einem dünnen Kettchen nicht etwa ein Kreuz, wie es einer edlen Dame angestanden hätte, sondern ein sanft geschwungener Halbmond.
Oh! Ob sie wohl eine Maurin ist? Ana tritt gebannt etwas näher an die reglose Gestalt. Ja! Das erklärt die Kleider und den Schleier, und auch den silbernen Mond.

Die Frau beginnt leise zu singen. Sie wiegt sich dabei rhythmisch vor und zurück und starrt auf den Mond hinaus. Eine Träne rinnt über ihre schöne Wange.

Das Spanisch der Maurin klingt kehlig und rau. Ana versteht den Sinn dieses Liedes nicht genau, aber die Traurigkeit der Frau rührt sie. Sie ist doch so schön!
Und doch zieht Ana sich schaudernd wieder etwas zurück, denn da liegt auch etwas Mächtiges in der Gestalt am Fenster. Scheint nicht der Mond durch die Gestalt hindurch zu fließen? Malen die Mondstrahlen nicht Figuren auf den Boden hinter ihr, als wäre sie gar nicht da? Jetzt hebt die Maurin die Arme, und eine Melodie steigt aus ihrer Kehle, geheimnisvoll und voller Schnörkel, ohne Worte. Wie ein Netz aus silbriger Seide legt der Gesang sich über Iznájar. Es erreicht jeden Winkel und jede Gasse und umfasst die Häuser liebkosend bis hin zu den Stadtmauern.

Staunend starrt Ana auf das zarte Gebilde. Am Marktplatz scheint es sich zu verdichten, zu pulsieren, bis es eine Gestalt hervorbringt. Der leuchtende Schemen eines dicken, geschäftig aussehenden Mannes in Pluderhosen und einem langen Hemd. Er sieht einen Moment lang traurig hoch zu der Maurin, nickt, und erhebt sich über das Netz aus pulsierendem Licht, bis er neben dem Fenster schwebt. Dann erscheint ein grimmiger Krieger mit einem glänzenden Krummsäbel, der scheinbar aus dem Kasernenviertel heraufgekommen ist. Ein Gelehrter mit langem Bart und Turban folgt ihm aus dem Viertel um die Bäder und Bibliotheken herum, ein junges Mädchen in wirbelnden Schleiern aus den engen Gassen am Rio Genil. Und weiter geht es, bis aus jedem Viertel der Stadt jemand da ist und aufmerksam auf das wortlose Lied lauscht. Ana beobachtet die Leute und fühlt sich gut aufgehoben und zu Hause. Keiner der Geister ist ihr fremd.
Da hört die Maurin auf zu singen, und das Lichtnetz verschwindet.

"Meine Kinder", sagt sie mit Trauer in der Stimme. "Es ist entschieden, unsere Zeit ist um. Diese Stadt ist nicht mehr, was sie war, die Menschen, denen wir verbunden sind, sind nicht mehr hier. Sie warten vor den Toren, aber sie können nicht zurückkehren. Sie warten auf uns, denn wir sind ihr Werk, und wir sind ihre Heimat. Wir müssen mit ihnen gehen.“ „Wir haben es schon lange kommen sehen“, antwortet der Bärtige mit dem Turban. „Unser Tanz und unsere Dichtung haben ein Ende gefunden. Ich verstehe ihre Lieder nicht!“, beklagt sich die Tänzerin. Die schöne Maurin nickt. “Unsere Zeit ist um. Kommt ... Der Wind wird uns davon tragen, an einen anderen Ort." Sie hebt ihren Schlüssel hoch über ihre Stirn, und als das Mondlicht auf den Schlüssel fällt, gleißen seine Umrisse einen Moment lang strahlend auf.
Ein verspielter Hauch erfasst sie alle, die junge Tänzerin, den Markthändler, den Fischer und den Muezzin, den Krieger und den Gelehrten, hebt sie sanft auf und trägt sie in Richtung der Berge. Sie werden verweht wie der Rauch einer verloschenen Kerze und lösen sich auf in glitzernden Nebel, bis nur noch die Maurin ganz alleine da ist. Still dreht sie sich um und sieht direkt in Anas Augen.
"Sei nicht traurig, kleines Mädchen", sagt sie in ihrem kehligen Spanisch, und Ana bemerkt, dass Tränen hinter ihren Augen brennen. "Dein Volk, dein Vater sogar, wird der Stadt eine neue Seele geben. So geht es mit den Städten der Menschen. Sie wandeln sich mit ihren Bewohnern ..." Sie lächelt noch einmal wehmütig ins Mondlicht, und dann verschwindet auch sie, auf dem Wind gleitend, in Richtung der Berge. Ana läuft zum Fenster, um die geisterhaften Gestalten zurückrufen zu können, sie zum Bleiben zu bewegen oder ihnen wenigstens nachschauen zu können. Aber unter dem Turm der Alcazaba liegen nur der See und die Ebene, schweigend und leer.

Traurig starrt Ana ins Mondlicht. So schön waren all diese Geister gewesen, und halb vertraut, als ob sie manche schon gesehen hätte auf dem Marktplatz oder einmal, als sie mit der Mutter bei den Bädern gewesen ist. Und waren sie nicht genau wie in den Erzählungen? Jetzt wirkt die Stadt zu Füßen der Alcazaba leblos und stumm, mehr eine Ansammlung von Häusern als eine Stadt. Eine Windböe fasst nach Anas Haaren und wirbelt sie zum anderen Fenster. Als sie sich dem Fenster zuwendet, sieht sie, dass Bewegung in die Feuer der Belagerer gekommen ist. Sie verlöschen nach und nach, und kleine Lichtpünktchen wie von Fackeln setzen sich in Bewegung, den Bergen entgegen und dem heidnischen Granada, das weit, weit dahinter liegt.
Ana schleicht mit hängendem Kopf zu den Treppen. Sie hat genug gesehen für diese Nacht, und ihre Tränen nehmen ihr die Sicht. Da fällt ihr Blick auf etwas Glänzendes, und wie sie genauer hinsieht, erkennt sie den silbernen Schlüssel, den die Maurin bei sich getragen hat. Überrascht hebt sie ihn auf. Ein fröhliches Wispern liegt in der Luft.
" ... doch es bleibt immer auch etwas zurück, wenn man nur genau genug hinsieht!"


Noch vor Sonnenaufgang sind die Belagerer verschwunden. Don Fernández ist erleichtert: Es wird kein weiteres Blutvergießen geben. Er ist ein Mann des Krieges, nicht des Schlachtens. Mit seinen Mannen reitet er durch die Gassen Iznájars, und der Nachtfrost knirscht unter den Hufen seines Pferdes.

Seine jüngste Tochter hat verstimmt gewirkt am Frühstückstisch und ihn mit bösen Blicken gemessen. Kein Wunder, sie hatte die Mauren noch sehen wollen, erinnert er sich. Sie hat zu viel Fantasie, gut, dass sie weg sind, die Heiden. Was für Flausen sie der kleinen Ana wohl in den Kopf gesetzt hätten! Das Mädchen ist so schon viel zu verträumt. Hat sie nicht heute Morgen erst etwas davon gesagt, die Stadt hätte ihre Geister verloren? Damit ist jetzt Schluss.
Überhaupt wirkt die Stadt anders an diesem Morgen. Mit den Belagerern ist auch die maurische Atmosphäre verschwunden. Die Alten werden es beklagen, doch für Don Fernández ist damit keine Wehmut verbunden. Im Gegenteil: Die Stadt liegt jetzt neu und jungfräulich vor ihm wie ein weißes, blankes Blatt Papier: Bereit, einen neuen Stempel aufgedrückt zu bekommen. Seinen eigenen, versteht sich.
Stolz und vergnügt blickt Don Fernández über die Dächer Iznájars, und sein Blick fällt auf die alte Alcazaba. Für einen Moment glaubt er, im Fenster des Turmes einen jungen Mann zu sehen, ihm selbst nicht unähnlich, umrahmt von lichtem Glanz.

Aber das ist nur ein Spiel der Sonnenstrahlen, die über die Berge fallen und das Frühjahr ankündigen.

 

Hallo ardandwen!

Bonito, muy bonito ... ;)

Bevor ich zur Geschichte komme, nimmt es mich noch wunder, ob du absichtlich die Akzente auf den spanischen Namen so gesetzt hast. Es müsste nämlich Iznájar, Fernández, Córdoba und Manuel heissen ... Ich bin ja sonst auch nicht unbedingt meisterlich mit den acentos, aber das ist mir einfach aufgefallen.

Sie schwankt dabei rhytmisch und starrt auf den Mond hinaus, und eine Träne rinnt über ihre schöne Wange.
rhythmisch

Sie wendet sich Ana nicht zu, entweder sie bemerkt sie wirklich nicht, oder es kümmert sie nicht, dass sie beobachtet wird.
Nicht so elegant ...

Überhaupt wirkt die Stadt anders_an diesem Morgen.
Abstand

Du hast die Stimmung in Iznajár wunderbar eingefangen (aaach, ich will wieder nach Spanien :heul: ), ich konnte mich richtig verzaubern lassen. Naja, ansonsten ist die Geschichte etwas Handlungsarm, aber das hast du beinhahe durch die schöne Atmosphäre wettgemacht. Ich hätte mir z.B. ein paar mehr Sätze gewünscht, als die "Seelen" die Stadt verlassen. Das ging mir da fast zu schnell.

Viel mehr kann ich nicht sagen, deine Geschichte hat mir gefallen. Vor allem die Idee ist sehr schön (ich mag schöne Fantasymärchen ;) ).

Liebe Grüsse
sirwen

 
Zuletzt bearbeitet:

HAllo Sirwen,
und danke für die schnelle Antwort.
Konnte mich gar nicht erinnern, dass Iznajar überhaupt nen Akzent hat...Stimmt aber. Wird geändert. Den Manuel und Córdoba ändere ich. Und ja, ein paar mehr Sätze währen schon angebracht zur Abreise der Seele der Stadt... Hab mal wieder gehudelt *schäm*.
Freut mich, dass es dir sonst gefallen hat.
Liebe Grüße
ardandwen.

 

Hallo ardandwen,
ich hab die Geschichte gern gelesen, bin zwar nicht so ne Spanienfetischistin wie Malinche, aber die Atmosphäre hat mir trotzdem gefallen ;)
Ich hatte allerdings beim Lesen irgendwie den Eindruck, dass ich nicht richtig in die Geschiche hineingelangt bin, dass sie sehr distanziert bleibt. Vielleicht liegt das an der Zeitform, aber ich hatte das Gefühl, als wären die Gedanken deiner Erzähler sehr distanziert gewesen.

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo Vita,

Freut mich, dass dir die Atmosphäre gefallen hat.
Mir selber passt die Geschichte auch nicht so recht... Irgendwie schaff ich es nicht, da eine richtige Handlung und Spannung aufzubauen. Und ja, irgendwie wirken Anas Gedanken distanziert. Zum Einen will ich auch, dass sie dem Geschehen eher staunend und beobachtend gegenübersteht, weil sie ja noch ein Kind ist, zum Anderen muss sie schon ihre Erzählfunktion erfüllen.
Hast du irgendwelche Tipps?
Liebe Grüße
ardandwen

 

Hallo ardandwen!
Tja, hier kommt die Spanienfetischistin Nr. 2 ...

Hay tanta soledad en ese oro.
La luna de las noches no es la luna
que vio el primer Adán. Los largos siglos
de la vigilia humana la han colmada
de antigua llanto. Mírala. Es tu espejo.
Jorge Luis Borges. La Luna.
Schööööööööööön!
Don Manuél
wie von sirwen bereits angemerkt ohne Akzent
wenn auch nur von Fern.
fern

das Wahrzeichen Iznajars
Akzent fehlt

klingt kehlig und rauh.
rau

etwas mächtiges
etwas Mächtiges

Rio Génil.
ohne Akzent auf Genil, eventuell Río Genil

"Meine Kinder," sagt sie mit Trauer in der Stimme.
Komma außerhalb der wörtlichen Rede

den Kieger und den Gelehrten,
Den Kieger?

"Sei nicht traurig, kleines Mädchen," sagt sie
wieder Komma außerhalb

So schön waren all diese Geister gewesen,
für mein Empfinden: so schön sind all diese Geister gewesen; überhaupt stört mich das Plusquamperfekt, das du an einigen Stellen verwendest, da der Rest ja in der Gegenwart steht. Kann sein, dass es so sein muss, für mein Empfinden ist es nicht so schön.

mehr eine Ansammlung von Häusern, als eine Stadt.
und ohne Komma
den Bergen entgegegen
Da hast du es etwas übertrieben mit dem "ge" :)


So, und nun zur Geschichte selbst.
Erst mal ist das ja sehr lustig, dass bei mir gerade auch eine Fantasygeschichte herumfährt, die zu ungefähr zur gleichen Zeit ungefähr am selben Ort spielt und in der auch die Vertreibung der Mauren vorkommt.
Auf jeden Fall eine zauberhafte Idee. Vor allem die Wahl einer kindlichen Protagonistin mit ihrer Perspektive gefällt mir. Der eigentliche Zauber, den sie erlebt, ist auch für mein Empfinden so kurz, dass er schon wieder zerstoben ist, ehe ich als Leser mich richtig in die Geschichte einfühlen kann. Wie sirwen ging mir das also etwas schnell, andererseits weiß ich nicht, ob das überhaupt anders sein sollte. Schließlich IST es ja ein kurzer verzauberter Moment, den Ana auch nicht länger so erleben kann.
Und Handlung ... Sie lebt halt wirklich von der Atmosphäre und ich frage mich, ob zusätzlicher Spannungsaufbau nicht zulasten dieser Stimmung gehen würde. Es ist eben eine sanfte, wehmütige, märchenhafte kleine Geschichte. Mir hat sie so gefallen.
Liebe Grüße,
ciao
Malinche

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Malinche!

Cool, dann freu ich mich ja drauf, die Geschichte zu lesen die du grad so mit dir trägst!

Danke für deine Kritik, ich schäm mich echt total ob der ganzen fürchterlichen Akzentfehler! Mensch, was ist mit meinem Spanisch passiert.
Übrigens, wenn das Gedicht dir gefällt, Borges hat noch ne Menge anderer schöner Gedichte geschrieben. Nachlesbar auch im Internet...

Zur Geschichte: Du sagst, der verzauberte Moment muss unter Umstäden so kurz bleiben, auf der Anderen Seite kommt man aber in die Geschichte nicht so recht rein. Da muss es einfach eine Lösung geben. Ich werd mich auf jeden Fall nochmal dahinter klemmen.


Liebe Grüße
ardandwen

 
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Hallo Gaius,
schön, dass du doch noch mal im Fantasy Forum nach meiner Geschichte geschaut hast ;-)
Und auch schön, dass dir die Atmosphäre zusagt.

Jaja, die Spannung ... Wie auch Malinche schon gesagt hat, fürchte ich, mit Spannung werde ich hier nicht viel erreichen. AUch wenn deine Themavorschläge gut sind ... vielleicht mach ich da mal was Eigenes draus. Wenn du erlaubst.

Das mit der direkten Rede klingt sinnvoll, das bau ich gleich mal ein.
Du hast WIRKLICH noch ne einen goldenen Mond gesehen? *staun* In ner Sommernacht, wenn er echt riiiieeeeesengroß am Himmel hängt, dann ist er doch eher gelblich als weiß. ;)


"Das Blut meiner Leute! Das Blut meiner besten Männer habe ich vergossen
ich glaube, das würde der Don so sagen, und zwar WEIL er der Don ist. Die Männer, seine Männer, machen was er sagt. Sie liegen völlig in seiner Hand, und er trägt die Verantwortung für ihren Tod oder auch ihr Leben.

Seine Tochter hatte verstimmt gewirkt...
muss scon so sein, glaube ich, wei das ja inzwischen schon wieder vorbei ist.

Was machte sie sonst auf diesem Turm
macht
machte, so wie: Was würde sie sonst machen.

Der Rest wird sofort erledigt, danke fürs genaue hinschauen.

Liebe Grüße
ardandwen

 

Hallo Gaius,

KLar, hab auch schon GEschichten geschrieben, in denen die Prots handeln: "Tonáli", z. B. und "Die Rente" , da haben die Prots ne Menge zu schaffen ... :-)
Trotzdem Danke.

Liebe Grüße
ardandwen

 

Hallo ardandwen,

und wieder ein so viel sagender Titel ;) .
Mir persönlich hat die Geschichte leider nicht so viel gegeben. Klar, sie lässt sich gut lesen, aber an "Tonáli" oder "Die dunkle Stadt" kommt sie bei weitem nicht ran. Mag auch daran liegen, dass ich mit dem historischen Hintergrund nicht viel anfangen kann. Von dem Gedicht verstehe ich auch nicht viel (verdammt, und das nach 2,5 Jahren Spanischunterricht), aber ich habe den Eindruck es passt ganz gut zur Geschichte.
Dass deine Prot. nicht viel handelt, ok, aber leider ist auch sonst max. 10 % Handlung in der Geschichte und das ist doch ein bisschen wenig. Allerdings wüsste ich auch nicht wie man mehr draus machen sollte. Wahrscheinlich kann man mit Hintergrund und Atmosphäre entweder etwas anfangen oder eben nicht.

wenn sie wüßten, daß ihre kleine Tochter sich zu dieser Zeit außerhalb der Villa herumtreibt. [...] Ein genüßlicher Schauer rinnt dem kleinen Mädchen über den Rücken [...] die Heiden tun ihr ein bißchen Leid [...] Erschrocken fährt sie herum, die Hand auf den kleinen Mund gepreßt. [...] die Stadt zu Füssen der Alcazaba [...] Damit ist jetzt Schluß
Alle fetten "ss" bzw. "ß" müssen (wenigstens nach N.R.) durch das jeweils andere ersetzt werden. Da du "dass" mal mit Doppel-S und mal mit ß schreibst, nehme ich mal nicht an, dass du bewusst alte Rechtschreibung oder so anwendest, also schreibe ich hier noch mal die Regel (zum dritten Mal auf kg.de): :teach: "ss" nach kurz gesprochenen Vokalen, ansonsten ß (also nach langgesprochenen Vokalen, einschließlich aller Doppelvokale).

mit bestrickendem Blick über Iznájar
Die Formulierung kenne ich nicht. Entweder da ist mir was entgangen oder es heißt "bestechendem"

Darüber hängt tief der bauchige, goldene Mond, der glitzernde Sterne auf Wellen und Felsen setzt. Wind streicht über die sanften Hügel vor der Stadt und rauscht durch die Olivenbäume, die schon vor vielen Jahrzehnten gepflanzt worden sind. Ihre Blätter glänzen schwarz.
Diese Beschreibung ist eigentlich überflüssig...
...aber wunderschön, also komm bloß nicht auf die Idee, die zu löschen! :D

die weiß es von den Remedio-Brüdern [...] Die Remedios-Brüder behaupten,...
Was denn nun?

"Dieses dreckige Lumpenpack!", hatte er gebrüllt,

Das hat Don Fernàndez gesagt.
Sonst schreibst du á. Und es ist doch der selbe, oder?

Ein sanftes Atemgeräusch, dass von den Treppen herüberweht.
Ein "s" zuviel.

die Menschen, denen wir verbunden sind, sind in nicht mehr hier.
Ein Wort zuviel oder zu wenig. So macht der Satz keinen Sinn.

den Markttändler
händler

Er ist ein Mann des Krieges, nicht des Schlachtens.
Das wirkt wie ein Gegensatz. Ich würde "aber nicht" schreiben. Vielleicht auch Geschmackssache.

Gruß, Tolkiens Padawan

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo TP,

und Danke fürs ehrliche beantworten.
Ja, wie gesagt, so recht zufrieden bin ich auch net. Irgendwann, nach Weihnachten, sag ich mal, überarbeite ich das mal vernünftig und schau, ob ich die GEschichte nicht völlig umkrempeln kann. Mal sehen.
Dass da immer noch so viele Fehler drin sind schockiert mich aber. *schäm* Die beheb ich mal lieber gleich.
Und kennt echt niemand nen Markttändler? So ein fahrender Händler? Nein?* grübel* Vielleicht hab ichs mir nur ausgedacht...

"bestrickend" gibt es aber. :)

Liebe Grüße
ardandwen

 

Irgendwann, nach Weihnachten, sag ich mal, überarbeite ich das mal vernünftig und schau, ob ich die GEschichte nicht völlig umkrempeln kann.
"völlig umkrempeln" hört sich interessant an. :D Werde sie dann auf jeden Fall noch mal lesen.
Bei dem Markttändler habe ich extra noch mein Word-Programm gefragt (was ich bei "bestrickend" dann allerdings vergessen habe :shy: ) und das kennt es auch nicht. Was natürlich nichts heißen muss...

Gruß, Tolkiens Padawan

 

Und kennt echt niemand nen Markttändler? So ein fahrender Händler? Nein?* grübel* Vielleicht hab ichs mir nur ausgedacht...
Hm, die Google-Suche liefert exakt 0 Treffer ... und die Suche in diversen Online-Lexika hat auch nichts ergeben. Aber wenn du dir so sicher bist... :D

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Blaine, hallo TP
Ja ..eh.. *rotwerd* Mist! Ich hatte das echt als Wort im Kopf ... naaaajut, wech damit jetzt, dann ist endlich Frieden ;-)

Bestrickend hab ich jetzt gleich mal nachgegoogelt. Bestrickende Anblicke gibts: Hurra! Ehrenrettung geglückt :D

Liebe Grüße
ardandwen

 

Hi ardandwen,

jo, eigentlich ist ja schon fast alles zu der Geschichte gesagt worden. Ich hab sie wegen der Stimmung gerne gelesen und für so einen stressigen Labortag ist das genau das Richtige.
In anderen Situationen müsste ich aber den anderen Kritikern zustimmen: ein bisschen dünne die Handlung :)

Bilder vor meinen Augen zu malen hast du aber prima hinbekommen, und jetzt fühl ich mich ein bisschen entspannter.

Im übrigen kenne ich das Wort: Marketender. Vielleicht meintest du das?

Liebe Grüße,

Ronja
:cat:

 

Hallo Ronja,

Sorry erstmal fürs späte Antworten ... Weihnachten halt.
Freut mich, dass du in der Geschichte Entspannung gefunden hast.:cool:
Trotzdem hab ich mich bemüht, jetzt doch noch etwas mehr Handlung rein zu bekommen, indem ich die Rückblenden mal zusammengesammelt und als Einleitung benutzt habe.

ICh hoffe, jetzt gefällts besser ....

Liebe Grüße
Alexandra

 

Hallo ardandwen,

mMn hat sich die Überarbeitung gelohnt. Der erste Abschnitt passt gut zum Rest und ich persönlich kann mich dadurch besser reinfühlen und mit der ganzen Geschichte etwas mehr anfangen. Vielleicht aber auch, weil ich beim erneuten Lesen schon wusste, was mich erwartete. Die Rechtschreibung könntest du dir noch mal ansehen (ß/ss im ersten Abschnitt; Groß-/Kleinschreibung).

Gruß, Tolkiens Padawan

 

Hallo TolPad,

und Danke fürs nochmalige durchlesen. Freut mich, dass dir die Überarbeitung besser gefällt. Rechtschreibung guck ich gleich mal.

Liebe Grüße
ardandwen

 

Öh ... ich glaub ich bin grad bisserl blind... sagst mir bitte schnell die Klein/Großschreibsachen?

Danke ;-)

 

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