Was ist neu

Jänner

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02.06.2001
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Jänner

Erster Jänner​
Neues Jahr, neues Glück. Oder Unglück. Wie man's betrachtet.
Das Leben ist wie ein Kaleidoskop: Jede Änderung des Blickwinkels verzerrt die Wirklichkeit. Ich entschloss mich gestern, eine Art Tagebuch zu führen, mag dieser Begriff auch hochtrabend klingen und ich, in Erwartung gleißender Gedankenblitze, diesem Begriff keine Ehre erweisen.
Gute Vorsatze sind wie Eis: Einmal gebrochen, wird es nie wieder so sein wie früher. Es sei. Meine erste Eintragung.

Vierter Jänner​
Oh Mann. Winter in der Stadt ist etwa so romantisch wie ein Date mit einer Nutte. Nachdem es geschneit hat, wirkt die Stadt richtig schön, ehrlich. Aber nur, weil diese ganzen hässlichen Menschensilos und Straßen und Autos und dieser ganze Mist von der weißen Pracht schier zugepflastert sind. Dann kann man sie wenigstens nicht mehr als das erkennen was sie sind: Gefängnisse.
Und dann kommt der Regen und verwandelt alles in einen Matsch. Und die Stadtverwaltung streut Salz. Und frostige Nächte backen den Rest zu rutschigen Eisplatten. Mahlzeit!
Ich hasse die Stadt. Ich hasse die Menschen, die sie bewohnen. Ich hasse überhaupt fast alles.
Scheint, als hätte ich ein Problem.

Siebter Jänner​
Und wieder ein wunderschöner Tag. Menschen eilen mürrisch an mir vorbei, Autos drohen mich zu ersticken mit ihrem bleiernem Atem, die Stadt macht mich fertig. Wer behauptete, dass Städte unbelebt seien? Diese verdammte Stadt lebt; ich muss es wissen, schließlich quält sie mich nach Lust und Laune.
Apropos Laune: Die ist heute den Bach runter. Zugegeben, ich fühle mich einsam, kann keine Gegenwart einer mir artverwandten Seele spüren. So kommt es, dass ich Tag um Tag lustlos herumstreune und auf ein Wunder warte.
Ein Wunder wäre, träfe ich irgendjemanden, der in seinem Herzen jene Leere wähnt, die mich zum hassenden Individuum machte. Es wäre mir egal, wie der Körper dieser Seele sei: männlich, weiblich, alt, jung, weiß, schwarz, groß, klein ... es wäre mir scheißegal.
Doch es passiert nicht. Es will nicht geschehen. Und so wandere ich weiter, auf der Suche nach jemandem, der möglicherweise gar nicht existiert.

Achter Jänner​
War heute in einer Schnellimbissbude. Ein junges Mädchen nahm meine Bestellung entgegen. Wenig später manifestierte sich diese Order in einem Paar Würste, die wohl Relikte aus dem Sezessionskrieg darstellten, ein Glas Orangensaft, der wie Pisse aussah und kaum eine andere Konsistenz enthalten konnte, und etwas Speck, der Sehnsüchte an meinen hübschen Schlangengürtel weckte, den ich vor Jahren verkauft habe.
Trotzdem gab es den Moment der Hoffnung. Einen Augenblick dachte ich, dieses Mädchen, sie mochte noch zur Schule gehen, könnte die vermutete Seele beherbergen. Sie sah mich herausfordernd an, und fast wäre ich ihr zuvor gekommen und hätte gesagt: "Ja, ich weiß, dass ich entsetzlich aussehe, blass wie Gevatter Tod, dem gerade kotzübel ist, ich weiß".
Aber plötzlich haute sie ab. Einfach so. Ich hatte keine Lust, sie noch zurückzupfeifen und übers Wetter zu reden oder so. Ich wollte nicht wie ein Perverser erscheinen, der jungen Mädchen nachsteigt. Sie verstehen?
Tatsächlich bin ich selber sehr jung. Zittrige Hände habe ich dennoch.
Ja, und ich ging und war um eine Hoffnung ärmer. Trat in den kalten Ostwind hinaus, stemmte mich gegen ihn, verfluchte ihn, stieg in den Bus ein. Setzte mich auf einen der vielen freien Sitzplätze. Eine alte Dame fragte mich, ob mir nicht wohl wäre. Na, und ich log, sagte: "Doch", und wollte etwas anderes sagen, etwas wie: "Jetzt nicht mehr", tat es aber nicht. Feigling. Ich bin halt doch nur ein netter Mensch. Obwohl ich eine Scheißhausratte bin.

Zehnter Jänner​
War im Kino. Bin jede Woche mindestens einmal im Kino, das meine fehlende Phantasie kompensiert.
'Schlaflos in Seattle' hieß der Mist. Irreführender Titel, denn ich schlief problemlos.
Haben die Menschen keine anderen, wichtigeren Botschaften als die verdammte Liebe? Ich meine, wer glaubt an so was? Ich jedenfalls nicht. Liebe ist was für Talkshows, Nutten, von Ecstasy hirngelöcherte Teenager.
Ich war nie Teenager. Hatte weder Zeit, noch Lust pubertär zu sein.
Hätte ich das Mädchen von vorgestern sadistisch ermordet, indem ich sie gezwungen hätte, die Würstchen zu mampfen, wäre ich wenigstens einmal in den News diverser Kabelkanäle erwähnt worden, um gleich darauf in der Bedeutungslosigkeit zu versinken, wo ich seit meiner Geburt darbe.

Zwölfter Jänner​
Irgend so 'n Hamster - ich glaube, es war der Gouverneur von Ohio - meinte im Fernsehen, die Steuern sollten erhöht werden.
Das wäre gemein! Den reichen Menschen gegenüber. Nein, nur unsereins sollte mehr zahlen. Fände ich gerecht. Schließlich werden von unseren Steuergeldern neue Waffen gekauft, die die Army in irgendeiner beschissenen Bananenrepublik, deren Namen die meisten von uns nicht einmal richtig aussprechen können, einsetzen darf.
Und kommt dies nicht uns zugute? Mehr Talkshows, mehr Berichte in der Zeitung, mehr Demonstrationen ... Bin ich so seltsam oder ist es das Leben, das seltsam ist?
Habe heute meine Wohnung nicht verlassen. Es ist ein Jammer. Vielleicht wäre gerade heute jene vermutete Seele unter den Außenstehenden verweilt.
Vielleicht bin ich der fünfte Beatle.
Vielleicht können Katzen wirklich Gedanken lesen, sagen's aber nicht, weil sie keine Lust haben, mit Lebewesen, deren Gedanken schon so langweilig sind, auch noch zu reden.
Nein, nein, das wollen wir rasch verwerfen. Ich könnte Ihnen von den Reklamezetteln erzählen, die mich so beglücken. Wenn ich lese 'Besser, als je zuvor' dann keimt in mir der Verdacht, dass dieses angepriesene Produkt bisher unausgegorener Mist war.
Oder hier: "Das neue ... für den Mann der weiß, was er will."
He, wer parodiert wen? Im Ernst, ich bin kein Mann. Das heißt, ich sehe aus wie ein Mann, mit Bart und Hosen, aber ich verwende niemals Aftershave. Darf man sich also fürderhin Mann nennen? Es ist eine Frage des Images. Man erwartet von einem Mann, kräftig und tatenfreudig zu sein. Beides bin ich nicht. Wenn jemand auf einer Eisplatte ausrutscht lache ich, anstatt aufzuhelfen. Ich bin wahrlich kein besonders gelungener Beweis für die Göttlichkeit des Menschen.

Dreizehnter Jänner​
Musste heute gezwungenermaßen das sichere Heim verlassen. Hatte außer den Topfpflanzen nichts Essbares mehr.
Ich also rein in den nächsten Konsumtempel, schnappe mir einen Einkaufswagen. Werfe rein, was das Zeug auf sich hält. Alles in doppelter und dreifacher Ausführung.
Plötzlich stutze ich: Wozu benötige ich Rasierklingen? Noch dazu eine Sechserpackung? Für den Selbstmord genügt doch eine Klinge! Okay, es soll Typen geben, die benutzen diese Dinger zur Rasur, aber ich nenne doch bereits einen Gesichtsrasenmäher mein Eigen!
Das Unterbewusstsein spielt gar merkwürdige Streiche. Vollbepackt wie ein Tourist nach einer Nacht im Hotel, kehrte ich nach Hause zurück. Habe gerade eine Flasche Whisky in den Händen. Marke weiß ich nicht, das Etikett hat sich abgelöst. Nun, von mir aus können die Raketensilos geöffnet werden. Ich tippe auf einen Sieg für unsere Jungs!

Keine besonderen Vorkommnisse an diesem wundervollen Jännertag: Eltern, die ihre Kinder anbrüllen, weil diese quengeln, woraufhin diese lautstark zu heulen beginnen; daraufhin schreien die Eltern lauter, um die Kinder zu übertönen ... Und so weiter.
Autos. Und ich liebe Autos!
Irgendein Typ, der sich an der Menschheit rächen wollte, erfand das Auto. Lieblich der Duft der Abgase. Wissen Sie, ich kann Autos nicht ausstehen. Ich muss da immer an einen meiner Freunde aus der College-Zeit denken, den ein Mercedes in den kalten Asphalt tätowierte.
Es macht mich traurig zu wissen, dass das Letzte, was mein toter Freund sah, der Mercedes-Stern war. Mein Freund lebt in der B 22 weiter, und das hebt meine Stimmung nicht wesentlich. Der Rest von ihm passte in eine Einkaufstüte.
Das sind Erinnerungen, die mich zur Flasche greifen lassen. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin kein Alkoholiker, ja, ich verabscheue Alkohol, aber manchmal tröstet wenigstens dieses Gebräu meine Seele. Ob die Indianer deshalb ausstarben? War's nicht doch John Wayne?

Fünfzehnter Jänner​
War in der Kirche. Und es war ganz lustig. Der Mann in Schwarz erzählte was von Schuld und Sühne; so genau habe ich ihm meine Ohren und meine Aufmerksamkeit nicht geliehen. Den Rest des Tages verbrachte ich jedoch zu Hause und weidete meine wunde Seele in Selbstmitleid.
Kann geholfen werden, wenn die erbotene Hilfe verweigert wird?
Andrerseits - wer, bitte, sollte großes Interesse daran haben einem Langeweiler wie mir zu helfen? Gefragt sind ja nicht gewöhnliche Menschen - ergo bin ich ein gewöhnlicher, normaler Langeweiler - sondern jene, die Besonderes geleistet haben.
Nehmen wir den rüstigen Opa her, der Berge besteigt und joggt. Ist er ein Vorbild für seine Altersgenossen, die vorwiegend in Alters-Asylen rumlungern und sich Gedanken darüber machen, ob es sich überhaupt noch lohnt, einen Zwei-Stunden-Film anzuschauen?
Indem man Extreme wählt, demütigt man das gewöhnlich Positionierte. Um ehrlich zu sein: Es ist mir scheißegal, dass andere Typen meines Alters ein Schweizer Nummernkonto mit mehr Nullen besitzen, als im Kongress die Schalthebeln der Macht bedienen.
Es kümmert mich nicht, unberühmt zu sein. Wohl wird mein Name nie in der Times erscheinen, allein, es kümmert mich nicht. Schön, ich langweile, und das ist mein Job, aber wer hält diese „Ach-wie-bin-ich-doch-fein“-Typen auf Dauer aus?
Und wieder ein wundervoller Tag verstrichen, an dem ich etwas sozial Wertvolles hätte tun können, wie etwa einem Blinden ein Dauerabo vom Playboy zu schenken...

Siebzehnter Jänner​
Die übliche Langeweile: Essen, schlafen, trinken, leben. Leben. Gibt es etwas Langweiligeres als einfach zu leben? Wenn ich höre, wie sich Prominente beschweren, wie anstrengend es doch sei, im Rampenlicht staunender Öffentlichkeiten zu stehen, bin ich am Ausrasten.
Ich meine, ist es denn nicht Zweck der Existenz prominenter Singularität, sich selbst zu präsentieren? Ja, und dann stehen sie vor der Kamera, gucken bedeppert rein und reden was von wegen Privatsphäre. Die sollten mal mit meiner Existenz vorlieb nehmen! Nach zwei Monaten würden sie sich vor laufende Kameras schmeißen, um irgendwelchen Schwachsinn von sich geben zu können.

Zwanzigster Jänner​
Oh, wie seelenarm bin ich doch. Essen als Selbstzweck, das Ich-Sein als Mittel zum Wahnsinn. Institutionalisierter Wahnsinn. Keine Route, die daran vorbeiführt. Möchte Zweckfreiheit, kaum zu erheischen nur möglich. Möchte mein Über-Ich grüßen, scheitert an geistigen und mentalen Unzulänglichkeiten. Möchte nicht mehr existent sein.

Vierundzwanzigster Jänner​
Erbärmlich, wie ich in der Badewanne lag, warmes Wasser quellte meine Kleidung, in der Hand eine funkelnde Rasierklinge.
Plötzlich kamen mir drei Gedanken: Erstens - ich habe die Stromrechnung zu bezahlen vergessen. Zweitens - niemandem würde ich wirklich fehlen. Drittens - niemand würde es überhaupt bemerken.
Schrecklich zu erkennen: Ich liege tot in der Wanne, mein welkes Fleisch fault, das Wasser verdunstet. Und niemand würde es bemerken.
Also entstieg ich frustriert der emaillierten Wanne und zog mir trockene Gewänder über. Die Rasierklinge gab ich einstweilen der Obhut des Medizinkästchens preis. Vielleicht brauche ich sie irgendwann noch mal.
Schließlich: Wohin, aber kein Zurück.
Kein Zurück, und das entsetzt mich doch mehr als das Hier und Jetzt.

Siebenundzwanzigster Jänner
Habe einen eisernen Entschluss gefasst - Aus purem Trotz werde ich meine nichtige Existenz fortsetzen. Ich gönne es den Reichen, Schönen, und was weiß ich noch alles, nicht, ihre Partys guten Gewissens zu feiern. Jeden dieser Menschen, den ich überlebe, werde ich verspotten. Nicht hinter mir die Sintflut, vor mir findet sie statt.
Wörtlich: Flut der Sinne. Ich flute meinen Verstand, setze alles unter Wasser und hoffe auf eine gute Ernte des Wahnsinns.
Die Chancen stehen günstig, die Preise auch. Ha, ihr selbsternannten Wichtigtuer, ich werde auf euren Gräbern und Mausoleen Boogie tanzen! Ach was, ich miete mir ein Flittchen für eine Nacht und tanze mit ihr bis ins Morgengrauen, laut und gemein, sinnentleert und facettenreich an Wohlwahnsinn. Das werde ich tun.
Wohin Menschlichkeit führt, wohin Inhumanität führt, wo die Grenzen zwischen Normal und Abnormal verschwimmen, wo der Rubikon überschritten und ausgelöscht von den Zeichen jeglichen Irreseins wird. Dort möchte ich sein, dort warte ich auf sie.

Februar
März

 

Ich sehe gerade, dass noch weitere Monate von dir existieren, die wie Tagebücher notiert sind.
Ich hoffe mal, dass das keine Biografie ist :)
Nichts desto trotz, könnte man meinen, dass das meiste in unserer Welt schlecht ist und es kaum was gibt, was sich lohnt um zu leben. Ich finde, du hast hier einen interessanten Schreibstil bewiesen. Manchmal ein wenig hart formuliert, auf der anderen Seite wieder mit etwas anspruchsvoller Satire. Verbessere mich, wenn ich falsch liege.
Ich finde den Text gelungen. Nur ein kleiner Fehler fiel mir im ersten Absatz auf. "Gute Vorsatze..." es muss "Vorsätze" heissen.
Zwischendrin kann man sich dann direkt in den Typ hineinversetzen. Manchmal mag es einem selbst so gehen, keinen Ausblick in die Zukunft, alles ist beschissen. Das sind wohl Anzeichen leichter Depressionen. Aber gut.

Gelungen!

 

Hallo Rainer,

dass so ein Werk bisher erst einen Kommentar geerntet hat ... Irgendwie habe ich das Innenleben dieser Community noch nicht ganz begriffen.

Ich muss gestehen, es fällt mir schwer das Stück zu kommentieren und deshalb will ich es versuchen.

Hier liegen mehrer Seiten depressiver Selbstreflexion vor, durchaus mitunter tiefsinnig, in jemem Fall fein formuliert, mit dem Auge eines reflektierenden Menschen eben. Handlung, Plot, Spannungsbogen? Fehlanzeige. Eine Geschichte, die eigentlich keine ist. Also kommt das eigentlich Leben aus den Formulierungen, aus der eingefangenen Kaputtheit des Protagonisten. Ich sehe mich in meiner These bestätigt, dass Kurzprosa auch ohne Handlung auskommen kann. Aber auch die Kehrseite wird an dieser "Geshcihte" deutlich: Nach den ersten 3 Tagen hat man das Strickmuster erkannt, das entlangleben des Protagonisten am Abgrund, das sich dann noch über 3 Lange Wochen bis zum Monatsende hinzieht.

Der Schluss: Um mit Beethoven zu sprechen durch Nacht zum Licht, also durchaus klassisch, auch wenn man dem Freak seinen Entschluss nicht ganz abnimmt, was für eine saubere, ambivalenten Darstellung seiner Persönlichkeit spricht. Insgesamt keine leichte Kost, aber auf jeden Fall lesenswert.

LG,

N

 

Hallo, Nicole.

Nicole Berg schrieb:
Also kommt das eigentlich Leben aus den Formulierungen, aus der eingefangenen Kaputtheit des Protagonisten. Ich sehe mich in meiner These bestätigt, dass Kurzprosa auch ohne Handlung auskommen kann.

Richtig. Dabei entsteht die Spannung aus der Charakterisierung. Allerdings muss man "so etwas" mögen. Wer sich von solchen Leuten gelangweilt fühlt, wird einen solchen Text nicht zu Ende lesen können. Wen es hingegen fasziniert, in seine Gedankenwelten einzutauchen, wird dran bleiben.
"Die neuen Leiden des jungen W." von Plenzdorf ist für manche Menschen ja auch ein entsetzlicher Langeweiler. Mich hingegen hat der Roman sehr berührt.

Aber auch die Kehrseite wird an dieser "Geshcihte" deutlich: Nach den ersten 3 Tagen hat man das Strickmuster erkannt, das entlangleben des Protagonisten am Abgrund, das sich dann noch über 3 Lange Wochen bis zum Monatsende hinzieht.

Auch das ist richtig. Es lässt sich aber nicht ändern. Der einzige Ausweg wäre jener, dass klischeehafte Wendungen eingeflochten werden. Das wollte ich aber bewusst vermeiden, denn in dieser Trilogie geht es eben um das Leben eines normalen Menschen, dessen Existenz keinerlei "Höhepunkte" aufweist.

Insgesamt keine leichte Kost, aber auf jeden Fall lesenswert.

Ja. Das ist eine der wenigen Storys, bei denen ich nicht auf bloße Unterhaltung gesetzt habe, sondern etwas tiefer gehen wollte.
Danke fürs Lesen.

 

Ja. Das ist eine der wenigen Storys, bei denen ich nicht auf bloße Unterhaltung gesetzt habe, sondern etwas tiefer gehen wollte.
Danke fürs Lesen.

Hallo Rainer,

deutet sich hier so etwas wie Seelenverwandtschaft an? Wie auch immer, kann dich nur ermutigen, in dieser Richtung weiter aktiv zu bleiben, auch wenn Gegenwind kommt, oder so ein Text ewig im Archiv schlummert, ohne kommentiert zu werden.

LG,

N

 

@ Nicole Berg

deutet sich hier so etwas wie Seelenverwandtschaft an?

Diese Frage möchte ich nicht beantworten müssen. :D

Wie auch immer, kann dich nur ermutigen, in dieser Richtung weiter aktiv zu bleiben, auch wenn Gegenwind kommt, oder so ein Text ewig im Archiv schlummert, ohne kommentiert zu werden.

Danke! Tut gut, auch mal nette Worte zu hören. Vielleicht würde dich ja auch diese etwas längere Geschichte (eigentlich ein Kurzroman) interessieren:
http://www.kurzgeschichten.de/vb/showthread.php?t=21814

@ Bröselchen

Hier im Forum wird eben immer wieder die Frage laut: Wo ist die Handlung? Ein Kritikpunkt, an dem sich Forumskritik oft festbeißt. Und da würde es mich mal rein technisch bzw.handwerklich interessieren: Ist die Schilderung von Gedankengängen eines Protagonisten bei gleichzeitiger nahezu gänzlicher Abwesenheit jeder Handlung eine Geschichte?

Ich bin kein Theoretiker und kann deshalb keine seriöse Antwort darauf geben. Meinem Literatur-Verständnis nach muss ein Text keine "handfeste" Handlung besitzen im Sinne von: X geht nach Y und trifft dort Z, mit dem er saufen geht, bis beide sich gegenseitig vollkotzen.
Auch reine Gedankenkonstrukte oder Charakterstudien sind für mich vollwertige Geschichten, solange sie aus dem Stil und den Gedanken heraus spannend sind. Stichwort: Hesses "Steppenwolf". Manche lieben ihn, manche hessen, äh, hassen ihn. Ich liebe diesen Kurzroman, da er eine perfekte Charakterstudie ist. Das liegt aber sicher daran, dass viele Gedanken mir vertraut sind und ich teilweise wie in einem Spiegel las.
Insofern unterscheiden sich solche Texte nicht von zB Horrortexten: Der eine liebt Splatter, den anderen langweilt es.

Danke fürs Lesen und Kommentieren!

 

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