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Jede Medaille hat zwei Seiten

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19.12.2010
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Jede Medaille hat zwei Seiten

Jede Medaille hat zwei Seiten

Ich bin irgendwie anders als die Anderen. Sie hassen mich. Was habe ich ihnen bloß getan? Ich such` doch nur Freunde. Freunde, die mir helfen in schwierigen Situationen, die mir immer zur Seite stehen, wenn ich einmal Hilfe brauch`. Freunde, die genau so denken und fühlen wie ich.
Aber ich steh hier mitten auf dem großen Schulhof und werde herum geschubst, als ob ich ein Ball wäre. Keiner steht mir zur Seite und hilft mir. Im Gegenteil. Sie stehen alle nur so da und schauen zu. Sie lachen über mich und verspotten mich.
Warum habe ich das verdient? Ich habe ihnen doch gar nichts getan.
Jeden Tag find ich neue Briefe in meinem Postkasten. Sie drohen mir jeden Tag immer mehr. Neulich kam mein Erzfeind Jack zu mir. Sie schrien zu mir: „Verpiss dich!“ oder „Halt`s Maul!“ und schon fing das Herumgeschubse wieder an. Ich hasse sie alle! Jeden, jeden der mich ständig verspottet! Sissi oder Leon. Aber am Meisten hasse ich Jack. Ständig kommt er an! Er kommt, schubst mich herum und geht dann wieder.

Was kann ich bloß tun, damit es aufhört? Ist denn keiner da, der mir helfen kann?

Jeden Tag kommen sie an und mobben mich! Sie schubsen mich herum, treten auf mir herum und schlagen mich ständig. Ich hoffe, dass sie bald damit aufhören werden und mich endlich in ruhe lassen. Jetzt wurde auch noch mein Erzfeind, Jack zum Schulsprecher gewählt! Er wird wohl nie damit aufhören mich zu ärgern. Schon im Kindergarten hat er mir alles weggenommen. Er war schon damals größer, stärker und beliebter als ich. Das hatte mich schon damals gestört. Erst nimmt er mir Lena, meine ehemalige beste Freundin, weg und dann auch noch das!

Aber wer sollte mich schon wählen. Mich.

Jack ist immer schon brutal und gemein zu mir gewesen, doch in der letzten Zeit hat sich das verändert. Es wurde weniger. Hoffnung keimt in mir auf. Wird er denn endlich mal mit dem Mobben aufhören?

Auf einmal kommt er auf mich zu. Aber nicht mit so einem listigen Lächeln. Sondern schaut mich ernst an. Aber nicht so, als ob er mich verprügeln wolle.
„Ich, als neuer …, ähm … Schulsprecher, möchte etwas ändern.“, meint er betont lässig.
Ich schaue ihn erwartungsvoll an. „Was denn?“
„Ich finde, dass ein paar von uns etwas mehr Respekt für einander haben sollen! Wenn du verstehst, was ich meine“ , zwinkert er mir zu.

Als ich das höre, denke ich, ich bin nicht mehr im richtigen Film.
Jack, der Jack will mir helfen? Wenn er doch auch immer ankam und mich verprügelte. Ich hätte nie gedacht, dass er mal so etwas machen würde. Er war doch immer derjenige, der mit dem Lästern anfing. Und nun will er mir helfen?

Soll es etwa heißen, dass doch jemand mir helfen kann?


„Ich habe mich dafür eingesetzt, dass an unserer Schule Präventionskurse gegen Mobbing angeboten werden. Vielleicht möchtest du daran teilnehmen?“, sagt er mit hochgezogenen Augenbrauen und drückt mir einen blauen Flyer mit dem Aufdruck: „Schülerschlichter“ in die Hand.

Nachdenklich sehe ich ihm nach, wie er sich umdreht und zu seinen Freunden geht.

Will er mir wirklich helfen, oder ist es wieder nur so ein dummer Scherz von ihm?

 
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Moikka princess jojo,

vielen Dank für Deinen Beitrag und herzlich willkommen hier im Forum! :)

Was diesem Text Spannung gibt, ist, daß man die Wende nicht erwartet. Die Situation erscheint hoffnungslos und aussichtslos, und man ist nun ganz neugierig, ob es sich zum Positiven oder Negativen für die Protagonistin entwickelt. Und genau diese Wende könntest Du noch ausbauen, hier steckt viel ungenutztes Potential drin.
Da es bis Ende der Challenge noch ein bißchen Zeit ist, hättest Du Gelegenheit, hier zuzusetzen. Auf mich wirkt es, als ob das Herzstück der Geschichte fehlen würde - nämlich: Wie kommt es zu dem Sinneswandel? Was geht in dem ehemaligen 'Brutalo' vor, daß er sich plötzlich für die Seite der Schikanierten einsetzt?

Ein bißchen Geheimnis schadet nicht, aber ich sehe hier den Knackpunkt, der für Deine Aussage enorm wichtig wäre. Je nachdem, für welche Hintergrundgeschichte Du Dich hierbei entscheidest, kann nämlich jeder im Alltag überprüfen, ob es nicht andere Handlungsweisen gibt, als er eingefahrenerweise kennt. Dies würde eine Brücke zum Leser schlagen, und einen komplexeren Charakter innerhalb der Geschichte schaffen.

Einen Rat habe ich noch: Mit Ausrufe- (und in diesem Fall auch mit Frage-)Zeichen lieber sparsam umgehen. Werden sie zu oft verwendet, werden sie wirkungslos, und zwingen dem Leser eine Dringlichkeit auf, die er eigentlich selbst hätte empfinden sollen. Hier könntest Du nochmal aussieben, und genau überlegen, wo Du eine solche Betonung wirklich setzen möchtest.
Du könntest z.B. auch überlegen, ob Du statt der vielen trotzigen Ausrufe nicht lieber ein, zwei Szenen im Detail schilderst, so daß wir besser mitfühlen können. Was genau passiert, was genau empfindet die Protagonistin dabei, welche Gedanken schießen ihr durch den Kopf? Wovor genau hat sie Angst, warum steht sie nicht selbstbewußt über den Hänseleien, pöbelt zurück, warum hat sie keine Gleichgesinnten? Ziehe uns damit mehr in den Text, bringe uns die Erzählerin näher.

Vielleicht denkst Du auch nochmal über den Titel nach: Eine Medaille hat zwei Seiten bedeutet ja, daß etwas, das wir vordergründig als etwas Positives/Gewonnenes sehen, auch eine Schattenseite hat. In Deinem Text ist eigentlich das Gegenteil der Fall. Mich zumindest irritiert das, weckt falsche Erwartungen.
Falls Du den Titel ändern möchtest: Gib mir oder Pardus per PN oder hier im thread Bescheid, in was wir ändern sollen, da Du nur im Textfeld, aber nicht den Titel selbst bearbeiten kannst.

Ich wünsche ganz viel Spaß und Erfolg beim überarbeiten und bin sehr gespannt auf das Ergebnis! (;))

Herzlichst,
Katla

 

Hallo princess Jojo!

Nun, da wird jemand gemobbt, und dann kommt der Retter, und die Erlösung soll ein Anti-Mobbingkurs sein? Bist du dir sicher, das, ein "fieser Kerl" eine plötzliche Wandlung durchmacht (und nicht eher aus "politischen" Gründen plötzlich Sozial wird) und das diese Präventionskurse irgendwas an der Realität ändern?
Die Geschichte ist dünn geschrieben, es fehlt sehr viel, um sich ein genaues Bild der persönlichen Situation deines Prots zu machen, und der Inhalt ist ebenfalls nicht überzeugend.
Timo

 
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Hallo princess jojo,

ich muss leider sagen, dass ich mit deiner Geschichte nicht recht warm werden konnte. Klingt alles nur berichtet, leblos und obendrein etwas selbstmitleidig, derart dass es mir schwer fällt, zwischen Hauptfigur und Autorin zu trennen (autobiografisch?). Und so kann ich mit der Ich-Erzählerin auch leider kaum mitfühlen.

Das Ende betreffend stelle ich mir zwei Fragen, nämlich erstens: Hat sich der übrigens namenlose Schulsprecher dafür eingesetzt, dass Mobbingpräventionskurse angeboten werden, ist es sicherlich übereilt, Flyer für die noch gar nicht existierende Veranstaltung zu verteilen. Was ist das für ein Flyer? Zweitens ist völlig offen gelassen, warum die Protagonistin den Flyer bekommt, etwa weil sie als Opfer anerkannt wird oder zynischerweise für eine Täterin gehalten wird. Letzteres ist aber arg unrealistisch, daher bleibt nur die erste Möglichkeit. Was, welche Gedanken oder Ereignisse hat den Schulsprecher, vor allem noch ihr Erzfeind zu dieser frappanten 180°-Gesinnungswandlung veranlasst?

Ich erwarte nicht, dass du direkt als Kommentar auf meinen Beitrag diese Fragen beantwortest, lieber hätte ich es, wenn du die Geschichte versuchst dahingehend zu verbessern, dass ich mir idealerweise die Antworten selbst erkennen kann.


Viele Grüße,
-- floritiv.

 
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Letzteres ist aber arg irrealistisch,
Lieber, geschätzer floritiv,

ich bin ja sehr für lustige Wortschöpfungen, aber das lese ich heute schon zum zweite Mal und hätte lieber, wir würden unseren Neu-Usern keine Flausen in den Kopf pflanzen.

* nicht 'surreal', sondern irreal (= nicht real) oder surrealistisch (= zur Kunstrichtung gehörend)
* irreal oder abgeschwächt unrealistisch (aber definitiv nicht 'irrealistisch'!)

*keuch* Liebste Grüße,
Katla

 

Hallo Katla,

Vielen Dank für die superschnelle Antwort und die ausführlichen Anmerkungen. Da noch sehr viel Arbeit vor mir zu liegen scheint, antworte ich mal so: ich werde versuchen, die Geschichte auszubauen. :shy:Danke auch für den Tipp zu den Frage- und Ausrufezeichen. :)

Hallo Timokatze, die Geschichte ist dünn?. OK Katla hat mir auch schon Hinweise gegeben. Vielleicht liest du noch mal, wenn ich es geändert habe. :D

Hallo floritiv, selbstmitleidig sollte die Geschichte nicht wirken. ;) :shy:Ich habe keine eigenen Mobbingerfahrungen, mir tun aber die Leid, die immer gehänselt werden. Vielen Dank für deine Anmerkungen.

Liebe Grüße, princess jojo

 

Hallo;)
ich finde diese Geschichte sehr schön,da sie am Schluss noch eine Wendung nimmt die man nicht erwartet hätte(:

 

Hallo JuliaRocks,
Ich danke dir für diesen netten Beitrag:).Ich bin froh, das er dir so gut gefällt.:)
Ich will trotzdem noch ein paar sachen ändern. Villeicht möchtest du ja nochmal reinschauhen, wenn ich dann fertig bin.
Grüßt dich princess jojo:)

 
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Hallo princess jojo!

Die Änderungen haben deiner Geschichte gut getan!

Zweifel, ob Jack wirklich helfen will sind angebracht. Ich denke, der Typ ist so eine Art "Wendehals". Nun ist er Schulsprecher, da muss er sich ein einem "guten Licht" präsentieren.

Gruß
Leia4e

 

Hallo princess!

Jede Medaille hat zwei Seiten
Nein, jede Medaille hat (mindestens) drei Seiten. Die sind von unterschiedlicher Prägung. Eben anders, als diejenige, welche man gerade sehen kann. „Die andere Seite der Medaille“ wäre richtig(er).

Besonders bemerkenswert finde ich deinen letzten Satz:

Will er mir wirklich helfen, oder ist es wieder nur so ein dummer Scherz von ihm?
Da kommt das Grund-Misstrauen zum Ausdruck, das Mobbingopfer anderen Menschen gegenüber mit der Zeit entwickeln.
Schade, dass diese Aussage nicht ganz so stark herauskommt, weil ausgerechnet Jack für den Präventionskurs wirbt.

Die Ich-Perspektive (aus Sicht des Opfers) ist etwas unglücklich gewählt, weil dadurch die eigentliche Hauptperson, Jack, nur von außen betrachtet werden kann. So bleiben seine (inneren) Motive zur Sinneswandlung für den Leser immer im Dunkeln. Man kann höchstens vermuten: Mehr Verantwortung (z.B. als neuer Schulsprecher) führt zu mehr Einsicht oder Mitgefühl.

Gruß

Asterix

 

Grüß Dich, princess,

hm, ich bin ein wenig unschlüssig.
Natürlich ist die Geschichte handwerklich nicht so ausgefeilt. Aber, wie ich gerade in Deinem Profil gesehen habe, hattest Du als Schülerin ja auch noch nicht so viele Jahrzehnte zum Üben :)

Was ich sehr gut finde und wieso mir diese Geschichte in der Rubrik wichtig erscheint und ich auch einen kleinen Kommentar dazu verfassen, ist, dass mir diese Gedanken äußerst plausibel erscheinen. Ich denke, das ist sehr nah dran an dem Empfinden eines Schülers, dem es so ergeht..

Liebe Grüße, T.

 

Liebe princess jojo,

mir hat deine Geschichte gefallen. Ich habe sie gleich mehrfach gelesen. In deiner Geschichte wird der Aspekt aufgegriffen, dass gegen Mobbing aktiv gearbeitet werden kann. Gleichzeitig spürt man aber auch, wie sehr das nur ein Strohhalm sein könnte.

Meine Vorkritiker haben dir geraten, die Geschichte weiter auszubauen. Damit du eine genauere Vorstellung bekommst, was damit gemeint ist, empfehle ich dir die Geschichte von vita Schulmädchen zu lesen. Der Plot ist deinem ähnlich.

LG
Goldene Dame

 
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Hallo Leia4e,
Ich finde es schön, dass dir die Änderungen, an meiner Geschichte gut gefallen haben.:)
Gruß princess jojo


Hallo Goldene Dame,
Ich finde es schön, dass dir meine Geschichte auch gut gefällt.
Ich werde schauen, was ich da noch ändern kann.;)
Gruß princess jojo

 

Hallo princess jojo,

ich für meinen Teil finde die Gedanken deiner Protagonistin realistisch nachvollziehbar und gerade die Ich-Erzählform gibt deiner Geschichte eine Tiefe, welche die nicht so ausgereifte Form vergessen macht.
Ich habe den Text schon vor der Überarbeitung gelesen und finde, dass es sich ausgezahlt hat, die überarbeitete Geschichte abzuwarten.

lg
lev

 

hallo Lev,
schön, dass es dir so gut gefällt.:)
Ich finde es auch, dass die Ich-Erzählform am besten für meine Kurtzgeschichte geeignet ist.

Gruß
princess Jojo

 

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