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Julie

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Monster-WG
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15.07.2004
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Julie

Schließlich haben wir sie Julie genannt.
Wir haben uns lange über ihren Namen gestritten. Axel wollte sie eigentlich Connie nennen. Er fand, der Name hätte etwas Sinnliches an sich. Ich dagegen hielt Connie für vollkommen inakzeptabel.
Meine Klavierlehrerin hieß Connie. Sie war über dreißig, hatte zwei Männer – einen aktuellen und einen geschiedenen – einen Sohn, zwei Stieftöchter und einen Wellensittich. Sie spielte recht gut Klavier, unterrichtete auch nicht schlecht. Außerdem hatte sie gelbe Finger vom Rauchen, und ich konnte beim besten Willen nichts Sinnliches an ihr finden.
Ich selbst bevorzugte den Namen Claudia, nach der Schauspielerin aus „Once upon a time in the west“. Claudia hatte Klang. Claudia – das war irgendwie sexy.
Aber Axel sagte, es wäre nichts besonderes, Claudia zu heißen. Er allein kenne schon fünf Claudias, die eine mit „K“ am Anfang noch nicht einmal mitgezählt.
„Sie verdient etwas besseres als Claudia“, bestimmte er.
Das war durchaus ein Argument. Sie verdiente wirklich etwas Besonderes.
Also einigten wir uns auf Julie. Allerdings musste der Name französisch ausgesprochen werden. Das war wichtig. Weich und französisch.
Julie.
Julie.
...Julie!


Axel und ich waren damals dreizehn. Mit dreizehn hat man noch einen besten Freund. Jemanden, der einem vertrauter erscheint als die eigenen Eltern. Jemanden, mit dem man immer zusammenhängt, selbst dann, wenn man eigentlich keine Lust dazu hat. Vor der Schule, in der Schule, nach der Schule. Am Wochenende. Und während der Ferien natürlich. Jemanden, der ein unersetzlicher Verbündeter ist und verlässlicher als der eigene Schatten erscheint.
Mein bester Freund war Axel.
Wir interessierten uns für Autos, Fußball, Kino und Explosionen. Und seit kurzem auch ein bisschen für Mädchen.
Es muss kurz nach Beginn der Sommerferien gewesen sein, als Axel Julie fand und ausschnitt. Er entdeckte sie in einer dieser Modezeitschriften, die seine Mutter sammelte. Sie hatte ein rotes Top für 24 Mark und einen kurzen grünen Sommerrock an, der fünf Mark billiger war.
Ihr Haar trug sie lang und offen. Es war dunkel, beinahe schwarz, und ich weiß noch, dass ich überzeugt war, dass es nach frischen Kirschen riechen müsse. Die Augen waren braun, wobei das linke ein wenig heller wirkte. Besonders aber liebte ich ihren Mund. Selbst heute, wenn ich mich zurückerinnere, sehe ich ihn noch vor mir – perfekt und rot. Es war der erste Mund, der in mir den Wunsch wach rief, ihn zu küssen.
Axel und ich blickten Julie staunend an.
„Sie sieht toll aus“, sagte Axel bewundernd.
Ich nickte. Mein Mund war seltsam trocken.
„Sie ist wunderschön“, stimmte ich zu.
Zweifellos war sie das. Julie war die schönste Frau, die wir je gesehen hatten. Sie erschien uns ungemein reizvoll. Viel reizvoller als die nackten, drallen Mädchen aus den Tittenheften, die wir manchmal nach der Schule beim Kiosk klauen mussten, weil sich der Betreiber weigerte, sie an uns zu verkaufen.


Diesen Sommer hatten Axel und ich in dem Wäldchen nahe unseres Wohngebietes eine kleine Holzbaracke gezimmert. Sie war unser Treffpunkt, Versteck und Geheimplatz. Axel legte Julie vorsichtig auf den kleinen wackligen Tisch, ein ausrangiertes Gartenmöbel, das uns mein Vater überlassen hatte und jetzt eine Ecke unserer Hütte zierte.
Uns gegenseitig neckend kürten wir Julie zur Schutzgöttin unseres Verschlages. Im Spaß, wie es schien, doch war dieser feierliche Akt in Wahrheit viel mehr als das, nämlich unsere unausgesprochene Liebesbekundung für die Schöne. Hat man erst einmal Feuer gefangen, verliebt man sich leicht mit dreizehn.
Und ich, ich verliebte mich damals auf der Stelle in Julie.
Julie...


Beflügelt von diesem neuen Gefühl, zum ersten Mal wirkliche Liebe für ein Mädchen zu empfinden, brach ich zwei Äste aus einem Gestrüpp, erklärte diese übermütig zu Schwertern, warf Axel eines zu und focht mit ihm um Julies Gunst. Sie war die Prinzessin, wir ihre Ritter. Der Preis für den Sieger: ein imaginärer Kuss von ihr. Noch am Tag zuvor hätten wir unser Benehmen für kindisch und unser nicht würdig erklärt, doch diesmal rangen wir ohne Unterlass und maßen unsere Kräfte bis zur Abendbrotzeit.
Als wir nach Hause mussten, verstauten wir Julie vorsichtig in einer Plastiktüte, um sie vor Wind und Feuchtigkeit zu schützen. Ich hätte Julie gern mit nach Hause genommen, aber Axel erklärte bestimmt, dass sie als Schutzgöttin unbedingt in ihrem Tempel bleiben müsse. Sonst mache die Sache überhaupt keinen Sinn. Also fügte ich mich. Wir versteckten unseren Schatz unter einem schweren Holzbrett. Diese Sicherheitsmaßnahme erschien uns angebracht, um Julie vor Moritz zu schützen, einem Klassenkameraden von uns, der zweifellos schon einmal ohne Erlaubnis während unserer Abwesenheit die Baracke inspiziert hatte. Schließlich machten wir uns auf den Heimweg. Doch es fiel mir schwer, Julie in der Hütte zurücklassen zu müssen.


Ich erinnere mich noch genau, dass ich an diesem Abend keine Ruhe fand. Der Gedanke, Moritz könnte Julie zufällig finden, bereitete mir Sorge. Deshalb beschloss ich, Julie in Sicherheit zu bringen. Unter einem reichlich fadenscheinigen Vorwand drückte ich mich an meiner Mutter vorbei nach draußen, lief zum Verschlag und griff mir die Tüte.
Auf dem Rückweg presste ich Julie fest vor meine Brust.
In meinem Zimmer angekommen, warf ich mich aufs Bett und betrachtete sie. Diesmal war das Gefühl noch intensiver als zuvor. Ich spürte wie meine ganze Liebe zu ihr aus mir hervorbrach, mich gleichzeitig beglückte und doch auch bekümmerte. Nie zuvor hatte ich dergleichen gefühlt.
Es war nicht so, dass ich nicht schon für Frauen geschwärmt hätte. Ich mochte Madonna, Katharina Witt und natürlich Claudia Cardinale. Aber in dieser Nacht erfuhr ich zum ersten Mal den Unterschied zwischen Schwärmerei und Liebe. Ich liebte weder Madonna noch Claudia Cardinale. Ich liebte Julie.
Schließlich gewann das Glücksgefühl in meinem Inneren die Oberhand. Meine Unsicherheit verflog. Ich genoss es, Julie bei mir zu haben. Beschützt. In Sicherheit.
Und ganz für mich allein.


Am nächsten Tag bemühte ich mich, so früh wie möglich zu der Hütte zu kommen. Im Gegensatz zu meiner sonstigen Gewohnheit verzichtete ich diesmal darauf, bei Axel zu klingeln, um mit ihm gemeinsam zu gehen.
Wieder presste ich die Tüte eng an meinen Oberkörper, während ich zur Baracke lief.
Zu meinem Erstaunen war Axel schon da.
„Das Bild ist weg!“, rief er. Er wirkte sehr aufgebracht. „Irgendwer hat Julie geklaut!“
„Ich habe sie“, beruhigte ich ihn. „Ich war gestern Abend noch mal hier. Damit ihr nichts passiert“, fügte ich hinzu.
Behutsam zog ich Julie aus der Tüte und legte sie wieder auf den Tisch.
„Du hättest mir doch etwas sagen können“, brummte Axel. Er wirkte ein bisschen beleidigt. „Sonst sprechen wir doch auch alles ab.“
Ich zuckte mit den Schultern.
„War halt schon zu spät“, murmelte ich. Aber ich wusste, dass das nicht der wirkliche Grund für meine eigenmächtige Entscheidung gewesen war. Und ich glaube, dass Axel das auch wusste.


Den Vormittag verbrachten wir ähnlich wie den vorherigen. Wieder balgten wir uns unter dem Vorwand, Spaß daran zu haben. Julie erwähnten wir aber die ganze Zeit über mit keinem Wort. Dennoch musste ich unentwegt an sie denken.
Gegen ein Uhr verpackte Axel Julie wieder sorgsam in die Plastiktüte. Allerdings machte er keine Anstalten, diese wieder in das Versteck zu legen.
„Was hast du mit ihr vor?“, fragte ich.
Er stellte sich dumm.
„Hä?“
„Mit Julie“, bohrte ich nach.
Axel grinste breit. „Ich nehme sie mit zu mir. Damit nichts passiert.“
„Aber ich bin doch hier“, protestierte ich heftig.
Axel sah mich überlegen an. „Musst du denn nicht zum Mittagessen?“
Natürlich musste ich. Meine Eltern legten sehr großen Wert auf gemeinsame Mahlzeiten. Axel wusste das selbstverständlich genau.
Ich nickte kurz.
„Siehst du! Und weil du glaubst, dass wir Julie nicht unbeaufsichtigt lassen sollten, nehme ich sie eben mit. Damit sie nicht abhanden kommt!“, erläuterte er mir geduldig. „So einfach ist das.“
Sein Tonfall war ruhig und sachlich. Trotzdem fühlte ich mich von ihm angegriffen.
„Und warum nimmst du sie?“, platzte es aus mir heraus, obgleich ich die Antwort kannte.
Axel sah mir geradewegs in die Augen. „Weil du sie gestern hattest. Heute bin ich dran.“
Mir fiel auf, dass Axel Julie jetzt genauso vor die Brust drückte, wie ich es Stunden zuvor getan hatte. Seltsamerweise missfiel mir das.
„Bringst du sie nachher wieder mit?“, fragte ich bedrückt.
Axel schüttelte den Kopf.
„Ich muss heute Nachmittag mit meiner Mutter in die Stadt. Und danach besuchen wir meine Tante. Wahrscheinlich werden wir uns heute gar nicht mehr sehen.“
Er wandte sich zum Gehen. Unschlüssig scharrte ich mit meinen Füßen den Sandboden auf.
Axel drehte sich zu mir um. „Was ist? Kommst du?“, wollte er wissen.
Langsam folgte ich ihm. Axel wartete auf mich. Als ich ihn erreicht hatte, klopfte er mir freundschaftlich auf die Schulter.
„Mach nicht so ein Gesicht. Morgen bekommst du sie wieder, einverstanden?“ Seine Stimme klang jetzt versöhnlich und ich wusste, dass er mir gerade ein Friedensangebot machte für einen Krieg, den wir noch gar nicht geführt hatten.
„Wir teilen sie uns“, fuhr er fort, „einen Tag du, und einen Tag ich. Das ist doch gerecht, nicht wahr? Also, einverstanden?“
„Meinetwegen“, stimmte ich zu.
Aber ich hatte ein flaues Gefühl im Magen, als ich ihm antwortete.


Es mag für einen Außenstehenden kaum nachzuvollziehen sein, aber in der Nacht schlief ich sehr unruhig. Zweimal wachte ich auf, weil ich schlecht träumte. Von Julie. Es brannte in mir, wenn ich an sie dachte. Vermutlich lag es daran, dass ich erst dreizehn war und noch nichts von Liebe verstand. Aber nichtsdestotrotz: Julie fehlte mir.
Sie fehlte mir fürchterlich.


Die nächsten drei Wochen verfuhren Axel und ich mit Julie wie abgesprochen. Jeder von uns beiden durfte sie für eine Nacht beherbergen. Zuerst brachten wir sie immer noch zur Baracke mit, wo sie dann solange auf ihrem Platz auf dem Tisch weilte, bis wir unseren Spielplatz wieder verließen.
Bald aber schon fand der Austausch direkt an unseren Haustüren statt, was mir eigentlich nur recht war, weil ich Julie auf diese Weise gleich in mein Zimmer verfrachten konnte. Dort wusste ich sie in Sicherheit. Denn dass Julie Schutz bedurfte, stand außer Frage. Nur war ich mittlerweile zu dem Schluss gekommen, dass es nicht Moritz war, vor dem ich sie schützen musste. Meine Hauptsorge galt Axel.
Meine Liebe zu Julie wuchs jeden Tag mehr. Wenn ich sie besaß, verbrachte ich lange Zeit damit, sie anzustarren und ihre Schönheit zu bewundern. Ab und an schloss ich meine Augen und stellte mir vor, wie es wäre, neben ihr zu liegen.
In besonders kühnen Augenblicken dachte ich sogar daran, sie zu küssen. Weiter gingen meine Gedanken allerdings nicht. Zwar fing ich durchaus an, mich sexuell zu entwickeln, was mein stetig steigendes Interesse für die gestohlenen Tittenhefte belegte, aber niemals wagte ich es, Momente der Lüsternheit in irgendeiner Weise mit Julie in Verbindung zu bringen. Und obgleich mich die Blöße der drallen Aktmodelle erregte, liebte ich Julie doch gerade dafür, dass sie ihren schönen Körper bedeckt hielt.
Aus der Perspektive eines Dreizehnjährigen sind Liebe und Sex zwei vollkommen unterschiedliche Dinge.


Schlimm war es für mich, wenn Julie bei Axel war. Die Tage, an denen ich sie fortgeben musste, waren kaum zu ertragen. Zu einer richtigen Qual allerdings wurden die Nächte ohne Julie. Sie fehlte mir, und ich vermisste es, sie anzuschauen und bei mir zu wissen.
Doch am meisten machte mir der Gedanke zu schaffen, dass Axel Julie genauso ansehen könnte, wie ich es tat. Dass womöglich auch er sich vorstellte, ihre wunderschönen Lippen zu küssen. Allein die Möglichkeit, dass er ebenso für Julie empfinden könnte, wie ich es tat, verursachte mir Kopfschmerzen und Übelkeit.
Auch heute noch stelle ich immer wieder fest, dass ich gegen meine Eifersucht nur schlecht gewappnet bin. Und doch kann ich ohne zu übertreiben behaupten, dass mich dieses quälende Gefühl nie wieder so gefangen hielt, wie damals im angeblich so unschuldigen Alter von dreizehn Jahren.


Wenn ich heute darüber nachdenke, glaube ich nicht, dass Axel Julie ähnlich stark geliebt hat wie ich. Genaugenommen denke ich sogar, dass er sie gar nicht liebte. Er fand sie zweifelsohne schön, immerhin hatte sie ihn so fasziniert, dass er beschlossen hatte, sie auszuschneiden.
Dennoch bin ich mir sicher, dass sein Empfinden niemals über eine harmlose Schwärmerei hinausging. So hatte ich nie das Gefühl, dass es ihm etwas ausmachte, wenn er Julie mir überlassen musste. Während ich vor Missgunst beinahe verging, wenn ich mich von ihr trennen musste, bewältigte er diese schwere Aufgabe stets sehr gefasst und gelöst.
Außerdem gibt es noch ein weiteres Indiz für meine Vermutung.
Rasch ergab es sich, dass wir uns an den Tagen, an welchen ich Julie in meinem Besitz hatte, kaum mehr trafen. Der Grund hierfür war schlicht, dass ich mir einredete, die mir zustehende Zeit mit Julie nicht mit anderen Dingen – und dazu zählte ich auch Axel – verschwenden zu dürfen.
Im Gegensatz dazu trafen Axel und ich uns an den Tagen, die er für sich mit Julie beanspruchen durfte, genauso häufig und lang wie in der Zeit vor unserer Regelung. Zwar verwunderte mich sein offensichtliches Desinteresse an ihr, aber eigentlich war es mir nur recht, ihn an seinen Tagen so lange wie möglich von Julie fernzuhalten.
Als ich mich einmal an einem von seinen Tagen kurz vor Einbruch der Dunkelheit in einem Anfall von rasender Eifersucht erkundigte, was er denn abends mit Julie mache, blickte Axel mich ein wenig befremdlich an, bevor er antwortete. Nach einer kurzen Weile sagte er: „Normalerweise lege ich sie auf meinen Schreibtisch.“
Er lachte kurz und fuhr dann fort: „Aber manchmal benutze ich sie auch als Lesezeichen.“


Im Nachhinein habe ich mich oft gefragt, warum Axel dennoch soviel Wert darauf legte, von seinem Recht Gebrauch zu machen, Julie jede zweite Nacht besitzen zu dürfen.
Ich vermute mittlerweile, dass es ihm einfach nur darum ging, dass wir sie teilten. Ich glaube nicht, dass Axel Freude daran hatte, mir etwas wegzunehmen. Wahrscheinlich war diese Aufteilung für ihn eine Art Freundschaftsbeweis. Mit dreizehn ist es unter besten Freunden üblich, dass wichtige Dinge beiden gehören. Bei Axel und mir war es zum Beispiel eine elektrische Eisenbahn. Natürlich war klar, dass der eigentliche Besitzer Axel war – immerhin hatte sein Vater ihm diese Eisenbahn irgendwann zu Weihnachten geschenkt –, aber trotzdem gehörte sie von dem Moment an auch mir, als Axel einen Tag nach Heiligabend freudestrahlend berichtete, was wir beide von nun an doch für ein tolles Spielzeug hätten. Und ich revanchierte mich dadurch, dass ich mir von diesem Tag an zu jeglichem nur erdenklichen Anlass Zubehör für „unsere“ Eisenbahn wünschte.
Ich glaube, Axel hatte schnell begriffen, wie viel mir Julie bedeutete. Als mein Freund wollte er sie mir sicher nicht wegnehmen. Wahrscheinlich erwartete er nur, dass wir Julie genauso teilten, wie die elektrische Eisenbahn.
Was Axel vermutlich nicht begriff, war einfach, dass die Liebe zu einer elektrischen Eisenbahn nicht im Entferntesten der Liebe zu einer Frau gleicht.
Selbst dann nicht, wenn die Frau, um die es geht, nur auf einem Katalogbildchen abgebildet ist, und der, der sie liebt, erst dreizehn ist.


Eines Tages beschloss ich, Julie zu behalten. Für immer.
Ausgelöst hatte diese Idee allerdings Axel. In meinen Augen hatte er sich an Julie vergangen. Unverzeihlich! Und ohne mich zu fragen.
Als mir Axel an jenem Morgen Julie brachte, entdeckte ich schon von Weitem, dass irgendwas mit ihr nicht stimmte. Im Gegensatz zu mir verzichtete er inzwischen darauf, Julie bei Transporten in der sicheren Plastiktüte zu verstauen. Überhaupt gab er sich nicht mehr all zuviel Mühe, sie pfleglich zu behandeln. Ich hatte in bereits mehrfach deutlich dazu aufgefordert, in Zukunft wieder sorgsamer mit Julie umzugehen.
Als Axel mir Julie überreichte, bemerkte ich zu meinem Entsetzen, dass an ihr herumgeschnitten worden war.
Zu meiner Erleichterung hatte er lediglich die Preise der Anziehartikel entfernt, die neben ihrem Körper abgedruckt gewesen waren. Dennoch war ich überaus zornig, dass er es gewagt hatte, ohne jegliche Absprache mit mir an Julie eine Veränderung vorzunehmen.
„Was denkst du dir eigentlich dabei“, fuhr ich ihn an.
„Sieht besser aus, so ohne die Zahlen“, erklärte er schlicht.
Ich musste mich beherrschen, ihn nicht anzuschreien.
„Mach so etwas nie wieder!“, zischte ich, bevor ich die Tür krachend ins Schloss fallen ließ.
Ich ging in mein Zimmer und setzte mich aufs Bett. Vorsichtig legte ich Julie neben mich. Meine Hände zitterten wie Espenlaub.
Was wäre gewesen, wenn Axel beschlossen hätte, dass Julie ohne Beine besser aussähe? Oder wenn ihm auf einmal ihr Kopf nicht mehr gefallen hätte?
Mir war klar, was ich zu tun hatte. Ich musste Julie vor Axels Willkür schützen. Sie musste hier bleiben – bei mir. Eine andere Lösung gab es nicht.
Axel sollte Julie nie wieder in die Hände bekommen.
Nie wieder!


Als Axel am nächsten Tag Julie abholen wollte, ließ ich mich von meiner Mutter verleugnen. Ich sagte ihr, dass Axel und ich uns gestritten hätten, und dass ich momentan einfach nicht gut auf ihn zu sprechen sei. Ich bat sie, ihm zu erzählen, dass ich für einige Tage zu meinen Großeltern gefahren wäre.
Obgleich meine Mutter mein Verhalten ganz offensichtlich weder gutheißen noch wirklich verstehen konnte, spielte sie dankenswerterweise mit bei meinem Plan.
Zu meinem Erstaunen schien Axel meine Geschichte zu glauben. Ohne lange zu lamentieren, verabschiedete er sich von meiner Mutter und nahm hin, dass ich ihm, zum ersten Mal seit wir beste Freunde waren, nicht vorher erzählt hatte, dass ich für einige Tage wegfuhr.
Obwohl ich nun Julie für die nächste Zeit in Sicherheit wusste und endlich das Gefühl hatte, sie für mich ganz allein zu besitzen, war mir dennoch klar, dass mein Plan nicht mehr als eine Lösung auf Zeit darstellte.
Trotzdem tat ich alles, um für Axel die Illusion, ich sei bei meinen Großeltern, aufrechtzuerhalten. Ja, ich rief sogar bei ihm an, unter dem Vorwand von dort aus zu telefonieren, und plauderte kurz mit ihm, so als sei alles in Ordnung.
Als er mich während des Gespräches fragte, ob ich Julie mitgenommen hätte, verneinte ich das, und behauptete, sie zuoberst in einer meiner Schreibtischschubladen verstaut zu haben. Ich riskierte es sogar, Axel anzubieten, Julie an seinen Tagen zu holen, da er ja ein Anrecht darauf hätte. Aber er winkte ab und teilte mir in lapidarem Tonfall mit, dass ihm das nicht so wichtig sei.
Hätten wir nicht telefoniert, sondern uns gegenübergestanden, so wäre ihm ohne Frage aufgefallen, wie erleichtert ich über sein Verneinen war, denn genau darauf hatte ich bei meinem gefährlichen Manöver spekuliert.
Axel schien es zu reichen, dass ich ihm Julie nicht absichtlich entzogen hatte, und großmütig genug war, sie ihm während meiner Abwesenheit zu überlassen. Zu wissen, dass ich zu diesem Schritt bereit schien, war ihm Freundschaftsbeweis genug und wesentlich wichtiger, als Julie wirklich bei sich zu haben.


Dennoch war mir die zeitliche Begrenztheit meines Planes bewusst, schließlich konnte ich mich nicht für immer in meinem Zimmer verkriechen. Das größte Problem stellte dabei meine Mutter dar, die nur mit einem äußerst widerwilligen Stirnrunzeln quittierte, dass ich um nichts auf der Welt zu bewegen war, das Haus zu verlassen und nach draußen zu gehen.
Am dritten Tag platzte ihr endgültig der Kragen. Mit der Begründung, dass ein Junge erstens frische Luft brauche, und dass ich zweitens Axel schließlich nicht ewig aus dem Weg gehen könne – Streit hin, Streit her – verwies sie mich zum ersten Mal in meinem Leben mit harschem Tonfall des Hauses, mit der ausdrücklichen Ermahnung, vor dem Abendessen nicht wieder hier zu sein.


Mir selbst blieb nun nichts anderes übrig, als sofortige Schadenbegrenzung zu betreiben, die einzig und allein darin bestand, alle Orte zu meiden, die Axel und ich für gewöhnlich aufsuchten.
Trotzdem dauerte es keine zwanzig Minuten, bis Axel mich gefunden hatte. Es schien beinahe so, als hätte er mich erwartet. Als er mich sah, machte sich ein Grinsen in seinem Gesicht breit.
„Na, wieder im Lande?“, fragte er betont gleichgültig.
„Ja, seit ungefähr einer Stunde“, log ich.
Er schwieg einen Moment. Dann trat er einen Schritt vor und musterte mich abschätzig.
„So, so! War’s denn gut bei deinen Großeltern?“, erkundigte er sich. Während er sprach, umkreiste er mich wie ein Raubtier.
Ich wurde unsicher, bemühte mich aber, es nicht zu zeigen.
„Geht so“, murmelte ich. „Ganz nett halt. So wie es eben immer bei Großeltern ist.“
Axel trat noch einen Schritt näher. Er nickte verständnisvoll. Dann umfasste er meinen Arm.
„Komm, wir holen sie!“, forderte er mich auf.
„Wen sollen wir holen?“, gab ich mich verständnislos.
Ich sah seine Zähne aufblitzen.
„Tu nicht so! Julie natürlich!“
Er klang verletzt und entschlossen. Ich rührte mich nicht. Sein Griff wurde fester.
„Ich finde, dass ich jetzt mal wieder dran bin, sie zu haben. Und zwar für eine richtig lange Zeit.“
Ich saß in der Falle. Axel forderte sein Recht. Aber ich konnte und wollte ihm Julie nicht mehr überlassen. Verzweifelt suchte ich nach einem Ausweg. Einer Lüge, die er glaubte.
„Ich muss dir etwas gestehen“, flüsterte ich schließlich.
Axel lockerte seinen Griff. Es schien, als entspannte er sich ein wenig. Mir war fast so, als hätte er auf mein Geständnis die ganze Zeit gewartet.
„Julie ist weg“, behauptete ich. Ich vermied es, Axel anzusehen. „Meine Mutter hat neulich meinen Schreibtisch aufgeräumt. Sie hat eine Menge Krimskrams weggeworfen. Julie war auch dabei. Ich hätte besser aufpassen müssen. Es tut mir Leid!“
Axel blickte mich finster an.
„Wann hat sie das gemacht? Während du bei deinen Großeltern warst?“, fragte er misstrauisch.
„Ja!“, antwortete ich knapp. „Während ich bei meinen Großeltern war.“
Axel versetzte mir einen heftigen Stoß. Ich hatte Mühe, mich auf den Beinen zu halten.
„Hör endlich auf zu lügen!“, brüllte er mich an, und schubste mich erneut. „Hör endlich mit diesen Lügen auf!“
„Ich lüge nicht!“
„Oh, doch! Und wie du lügst!“, schrie er wütend. „Für wie bescheuert hältst du mich eigentlich? Denkst du wirklich, dass ich diesen ganzen Scheiß mit deinen Großeltern glaube?“
Ich konnte mich nicht erinnern, Axel jemals so außer sich gesehen zu haben. Für gewöhnlich war er immer der ruhige Pol in unserer Freundschaft, während ich dagegen durchaus zu Wutausbrüchen neigte. Es erschreckte mich, ihn so aufgewühlt zu erleben.
„Warum hat abends in deinem Zimmer immer Licht gebrannt, obwohl du doch gar nicht da warst?“, schrie er zornig.
„Vielleicht hat meine Mutter...“
„Halt die Fresse!“, unterbrach er mich grob. „Halt einfach deine Fresse!“
Er atmete tief durch. Für einen kurzen Moment lang hatte ich den Eindruck, dass das Schlimmste überstanden war.
„Erinnerst du dich an den Abend, als du mich von deinen Großeltern aus angerufen hast?“, erkundigte er sich plötzlich, wartete aber meine Antwort gar nicht erst ab.
„Ich habe dich etwas später auch angerufen, weil ich vergessen hatte, dir zu erzählen, dass ich...“, er stockte kurz und winkte dann ab, „...ist auch egal.“
Axel lachte bitter.
„Na, auf jeden Fall hab ich bei deinen Großeltern angerufen. Und die waren sehr überrascht, als ich dich sprechen wollte. Ich dann übrigens auch, wie du dir vorstellen kannst.“
Ich war ertappt. Mein Lügengebäude stürzte ein. Und das schlimmste war, dass ich nichts dagegen tun konnte.
Axel funkelte mich böse an. Er fühlte sich verraten. Verraten vom besten Freund.
„Es ist alles wegen ihr, nicht wahr? An allem ist Julie Schuld! Weil du sie für dich willst! Du gönnst sie mir nicht! Aber dann gönne ich sie dir auch nicht! Ich will, dass du sie mir gibst. Jetzt auf der Stelle!“
„Ich habe sie nicht mehr!“
„Lüg nicht! Du hast sie!“
„Nein, ich...“
„Du hast sie! Gib es schon zu! Du hast sie!“
Er war drauf und dran, sich auf mich zu stürzen.
„Ich liebe sie!“, schrie ich ihn an „Verstehst du nicht? Ich liebe sie!“
Axels Miene veränderte sich. Er wirkte erschrocken.
„Es ist nur ein Bild“, sagte er bestürzt.
Ich schüttelte den Kopf.
„Ich liebe sie!“
„Aber es ist nur ein Bild!“, wiederholte er. „Ein Bild kann man doch nicht lieben.“
Er verstand mich nicht. Er konnte meine Liebe einfach nicht verstehen.
„Sie gehört mir. Du bekommst sie nicht mehr!“, zischte ich.
Axel schnappte nach Luft. „Ach, behalt sie doch! Es ist nur ein beschissenes Bild aus einem Modekatalog.“
„Halt’s Maul!“ Ich spürte das Verlangen, ihn zu schlagen. Er hatte kein Recht so zu reden. Er verstand einfach nicht. Er wollte nicht verstehen.
Jetzt wurde auch Axel wieder wütend. Er wurde rasend wütend.
„Halt selber dein Maul, du Arschloch. Hörst du?“, entgegnete er kalt. „Hast du mich verstanden! Halt besser deine blöde Fresse!“
Sein Gesicht war vor Zorn verzerrt, als er fortfuhr. „Glaubst du, ich wüsste nicht, was du mit dem Bild machst? Heimlich unter der Bettdecke!“
Axel machte eine obszöne Handbewegung. Ich schrie auf vor Zorn.
„Du liebst sie doch gar nicht“, stieß Axel hart hervor. „In Wahrheit ist Julie für dich doch nichts weiter als eine Wichsvorlage.“
Er machte eine kleine gemeine Pause.
Dann sagte er. „Genau wie für mich!“


Ich erinnere mich bis zu diesem Punkt noch recht gut an die Geschichte, aber nur noch sehr bruchstückhaft an den Unfall. Den Begriff Unfall hat meine Mutter geprägt. In meinem Beisein hat sie die Sache nie anders genannt. Aber ich weiß, dass es kein Unfall gewesen ist.

Ich erinnere mich, dass ich mich auf Axel stürzte. Ich weiß auch, dass ich mit den Fäusten auf ihn einprügelte, bis er sich irgendwann losriss und versuchte, davonzulaufen.
Aber ich kann beim besten Willen nicht mehr sagen, wie viele Steine ich nach ihm warf. Ich muss ihn mehrmals hart getroffen haben, denn es scheint mir, dass Axel einige Male laut aufschrie.
Einmal schrie er besonders laut. Dann ließ er sich zu Boden fallen. Er krümmte sich, wälzte sich im Dreck. Und während der ganzen Zeit schrie er wie am Spieß.
Als er so da lag, schoss mir eine Erinnerung durch den Kopf. Wir hatten einmal im Spiel ausprobiert, wer von uns länger und lauter schreien konnte. Ich hatte damals knapp gewonnen. Doch jetzt übertraf mich Axel um Längen. Und diesmal war es kein Spiel.
Langsam trat ich an ihn heran. Mein Wurf hatte ihn ins Gesicht getroffen. Seine Wangen, das Kinn und die Stirn waren mit Dreck und Schweiß besudelt. An einigen Stellen war die Haut leicht aufgeschürft. Doch da, wo sein linkes Auge hätte sein sollen, war nur noch ein undurchdringliches Gemisch aus Tränen und Blut.


Ich würde gern behaupten, dass dieses Ereignis mich zur Besinnung gebracht und meine verhängnisvolle Liebe zu Julie schlagartig beendet hätte. Ich würde gerne erzählen, der Schock hätte mich geheilt. Irgendwie habe ich selbst jetzt noch den Eindruck, dass ich Axel das schuldig gewesen wäre. Auch heute noch bin.
Um bei der Wahrheit zu bleiben, liebte ich Julie auch nach diesem tragischen Vorfall nicht weniger als zuvor. Ich schämte mich für meine Tat, machte mir Vorwürfe, aber an meiner Liebe änderte sich nichts. Ich hatte lediglich das Gefühl, dass sie etwas von ihrer ursprünglichen Reinheit verloren hatte.
Erst ungefähr ein halbes Jahr später erkalteten meine Gefühle für Julie. Es war ein schleichender Prozess, kaum merklich zunächst. Die Liebe starb sozusagen etappenweise. Jeden Tag ein bisschen mehr.
Irgendwann, als ich sie anblickte, sah ich dann nicht mehr Julie, die ich liebte, sondern nur noch ein hübsches Bild.
Ich konnte als dreizehnjähriger Junge damals nicht begreifen, dass die Zeit scheinbar mühelos Dinge zu vollbringen vermag, die selbst der drohende Verlust des Augenlichts meines besten Freundes nicht hatte ändern können.
Heute weiß ich, dass das Ende meiner Liebe zu Julie unmittelbar mit meinen wachsenden Gefühlen für Maja, eine der beiden Stieftöchter meiner Klavierlehrerin zusammenhing. Maja war längst nicht so schön. Und doch sollte sie meine erste richtige Freundin werden.


Axels Auge konnte nach zwei schwierigen Operationen gerettet werden. Er hatte großes Glück, dass der Sehnerv nur leicht beschädigt war. Allerdings musste er als Folge der Verletzung dauerhaft eine Brille tragen.
Nach dem Unfall konnten Axel und ich nicht länger beste Freunde sein.
Noch am selben Abend brachte Axels Vater das von mir gestiftete Zubehör zur Modelleisenbahn vorbei. Er machte meinen Eltern unmissverständlich klar, dass er keinen weiteren Kontakt zwischen Axel und mir wünschte.
Drei Wochen später, vier Tage vor Schulbeginn, zog Axels Familie um. Im Prinzip war die neue Wohnung gar nicht weit weg von unserem Haus, gerade einmal acht Straßenblöcke lagen dazwischen.
Aber es reichte für einen Schulwechsel. Damit verschwand Axel fast komplett aus meinem Leben. Zu Beginn des neuen Schuljahres wurde Moritz mein neuer bester Freund. Ausgerechnet jener Moritz, vor dem ich am Anfang noch Julie hatte beschützen wollen.


Es war nicht so, dass ich Axel nicht dann und wann wieder sah. Dazu ist die Stadt einfach zu klein. Als wir älter waren, trafen wir uns des öfteren zufällig auf Parties, in Kneipen oder in der Disco.
Wir grüßten immer, manchmal redeten wir auch kurz miteinander.
Einmal, kurz vor dem Abitur, trafen wir uns auf irgendeiner Jahrgangsparty. Irgendwann stellte sich Axel neben mich. Er war leicht angetrunken und offensichtlich in guter Stimmung.
„Weißt du was?“, fragte er mich und legte kumpelhaft seinen Arm um meine Schulter. „Wir hätten sie damals doch Connie nennen sollen.“
Er lächelte versonnen, klopfte mir auf den Rücken und verschwand wieder auf die Tanzfläche.
Seitdem habe ich das Gefühl, dass die Geschichte zwischen uns größtenteils geklärt ist.


Allerdings verbinde ich mit Connie immer noch nikotingelbe Hände. Aber ich muss im Nachhinein Axel recht geben. Der Name Claudia ist tatsächlich nicht besonders. Ich finde ihn nicht wirklich schlecht, aber er hätte nicht gepasst, denn er ist nichts Außergewöhnliches. Mittlerweile kenne ich neun Claudias. Drei davon sind halbwegs erträglich.
Nein, wenn ich heute zurückdenke, glaube ich, dass Julie absolut der richtige Name für sie war.
Wenn ich darüber nachgrüble, werde ich fast ein wenig wehmütig. Ich versuche mich zu erinnern, ob ich ihr Bild noch besitze. Ich kann es beim besten Willen nicht mehr sagen. Vielleicht werde ich danach suchen. Doch ich schaffe es immer noch, mir ihren Anblick in Erinnerung zu rufen. Vor allem diesen perfekten Mund. Wirklich, Julie hat zu ihr gepasst. Es hat richtig gut gepasst.
Allerdings muss man es weich und französisch aussprechen. Das ist wichtig. Weich und französisch!
Julie.
Julie.
...Julie!

 

Hi bernadette,

erst einmal vielen dank fürs lesen, kommentieren und gutfinden. dass dich die geschichte beeindruckt, freut mich natürlich. was will man mehr als autor ;)

bernadette schrieb:
Ich fragte mich aber auch die ganze Zeit, wieso der Prot nie auf den Gedanken (wenigstens der, auch ohne Ausführung) kam, sich irgendwo anders her das gleiche Modeheftchen zu besorgen. Auch in seinem Julie-Wahn war im ja wohl klar, dass es da einige Kloninnen gab ;)

es wundert mich, dass erst jetzt jemand mich darauf anspricht. beim schreiben habe ich mir lange gedanken gemacht, ob das ein logikfehler ist. für mich selbst habe ich es so gelöst, dass julie aus einer älteren zeitschrift stammt, die nicht mehr so leicht zu bekommen ist. ich weiß, ich habe das in der geschichte nicht weiter thematisiert. vielleicht sollte ich?

ich habe auch damals überlegt, ob ich einen versuch, eine zweite julie zu besorgen, in die geschicht einbauen soll. allerdings hätte das irgendwie das besondere und die liebe von meinem prot. beeindträchtigt. insofern habe ich es wieder verworfen.

Den letzten Satz finde ich überflüssig, nein, es ist sogar so, dass ich mich vom Autor als Leser verkannt sehe ;)

cool, ich verkenne meine leser. ;) du bist nicht die erste, die dieser satz stört. konnte mich bisher dennoch nicht dazu durchringen, ihn zu streichen. er liest sich so schön pathetisch ;)

Ich fände den Text in der Rubrik Jugend besser aufgehoben, die gab es ja noch nicht, als du ihn hier einstelltest.

habe ich auch kurz überlegt. aber aufgrund der tatsache, dass ich damit netterweise den "kg-oscar" in der rubrik romantik/erotik gewonnen habe (jubel), schien es mir ... na ja... irgendwie falsch sie zu verschieben. gleiches gilt übrigens auch für lisa. passen würde beide nach jugend... vollste zustimmung.

nochmals danke.

lieber gruß sebastian

 

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