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Kühl war der Morgen

Beitritt
06.07.2003
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Kühl war der Morgen

Endlich wurde es Frühling. Nach einem langen Winter voller Tage mit Bergen von Schnee brachen die ersten warmen Sonnenstrahlen durch die Wolken durch. Der Himmel riss auf und prangte in schönstem Blau über dem Luftkurort. Die Straßencafés füllten sich, und auf der Promenade wimmelte es von Spaziergängern und Pärchen, die händchenhaltend in der Sonne schlenderten.

Gustavo räumte gerade die Teller von Tisch 14 ab. Er war Kellner in einem örtlichen Hotelrestaurant. Sein gegeltes schwarzes Haar glänzte in der Sonne, und er schwitzte. Heute war viel zu tun gewesen. Er sah gut aus, auch wenn er es nicht wusste. Er war hochgewachsen und wirkte ein wenig älter als er tatsächlich mit seinen 25 Jahren war. Durch das Kellnern finanzierte er sein Jurastudium.

An Tisch 16 saß ein deutsches Ehepaar mit seiner Tochter. Als Gustavo mit dem Geschirr von Tisch 14 in das Hotel ging, folgte ihm der Mann und wartete in der Vorhalle, um ihn dort abzupassen. Sie wechselten ein paar Worte. Gustavo überlegte ein wenig und nickte dann langsam. Dann bat er den Mann in den Salon, wo sie noch etwas weiter sprachen. Schließlich wechselten ein paar Banknoten den Besitzer und beide gingen zurück zu Tisch 16. Gustavo lächelte den beiden Frauen zu und räumte das Geschirr ab. Die Tochter rauchte. Als Gustavo zurück ins Hotel ging, fragte sie nervös ihren Vater: "Ist er einverstanden?". Der Mann nickte.

~~***~~

Punkt elf Uhr abends klopfte Gustavo an die Tür mit der Aufschrift "207". Er wartete auf Antwort. Es erklang ein gedämpftes "Wer ist da?" Gustavo wusste nicht, was der Mann seiner Tochter gesagt hatte, also antwortete er "Hier ist der Kellner. Ihr Vater hat ..." Da öffnete sich schon die Tür. Die junge Frau trug ein grünes Kleid, das ihre Knie halbwegs bedeckte. Auf den ersten Blick wirkte sie durch und durch blond. Nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich blond. Das lag vermutlich an dem stets etwas fragenden Blick, mit dem sie in die Welt schaute. "Wie heißt du?" - "Gustavo." - "Ich bin Monika." Sie gaben sich die Hand. "Dann wollen wir mal", sagte Gustavo.

Sie gingen die Treppe hinunter. Der Portier schaute die beiden an und zwinkerte Gustavo zu. Gustavo deutete eine Ausholbewegung an, und der Portier duckte sich grinsend hinter die Theke. Sie gingen durch die Hintertür zu einem kleinen Hof, wo Gustavos Mofa stand. Sie saßen auf, und Gustavo startete die Maschine.

In gemäßigtem Tempo fuhren sie die Landstraße entlang. Als sie die Hauptstraße Richtung Stadt erreichten, drehte Gustavo das Gaspedal voll auf. Monikas Haare flatterten im Wind, ihr Kleid ebenfalls, und es war noch recht kühl für den Frühling. Sie presste sich fest an ihn, und er mochte es.

~~***~~

Er hatte vor, die Clubs zu meiden, die er selbst gern besuchte. Er wollte nicht von seinen Kumpeln mit Monika zusammen gesehen werden. Sie gingen nacheinander ins "Furioso", ins "Ottobre" und ins "Fabula", aber erst im "Molina Bianca" war richtig was los. Sie besetzten einen Tisch nahe der Tanzfläche. Mittlerweile war es halb eins. Gustavo ging an die Bar und kehrte durch das Gedränge mit zwei Gläsern zurück. Er hatte nicht gefragt, was sie trinken wollte. "Bloody Mary" sagte er, und deutete auf ihr Glas. Sie beobachtete die Paare auf der Tanzfläche, sodass er sie von der Seite mustern konnte. Sie war nicht besonders hübsch, aber auch nicht hässlich. Etwas viel Make-up, sodass ihr Gesicht blass erschien. Entfernt erinnerte sie Gustavo an einen Geier. Sie leerten ihre Gläser und gingen ebenfalls auf die Tanzfläche. Sie tanzte sehr gut, mit vollem Körpereinsatz, und sie konnte sich völlig dem Rhythmus der Musik hingeben. Gustavo bemühte sich, sein Erstaunen zu verbergen. Er hatte ihr soviel Geschick beim Tanzen nicht zugetraut.

Gegen halb drei, nach vier weiteren Drinks und mehreren heißen Tänzen, traten sie den Rückweg an. Es war sehr kühl für den Frühling, und Gustavo gab Monika seine Jacke für die Fahrt. Als er auf der Hauptstraße Vollgas gab, schlang Monika ihre Arme um ihn und lehnte ihren Kopf an seinen Rücken. Gustavo wurde es heiß auf dem Fahrersitz, aber der Fahrtwind kühlte ihn.

~~***~~

Sie fuhren in den Hinterhof und stellten das Mofa ab. "Meine Jacke" sagte Gustavo und streckte die Hand aus. "Hol' sie dir!" sagte Monika kokett, und verschwand im Hotel. Gustavo hastete hinterher. Kurz bevor sie ihre Zimmertür erreichten, holte er sie ein. "Das hast du dir so gedacht, wie ?" scherzte er. Sie sah ihn an, verschlang ihn mit den Augen. "Hat mein Vater dir nichts gesagt?" - "Doch. Happy Birthday, Monika". Er packte sie und versuchte sie zu küssen. "Nicht hier" sagte sie. "Gib mir 15 Minuten". Sie öffnete Tür 207 mit ihrem Schlüssel und sagte noch mal "15 Minuten, okay?". Sie verschwand im Zimmer und lehnte die Tür an.

15 Minuten später betrat Gustavo ihr Zimmer. Auf einem Sideboard stand eine Reihe von Teelichtern, die allesamt brannten. Sonst war es dunkel im Zimmer, aber er konnte sie sehen, wie sie im Négligé auf der Seite lag und ihn zu sich winkte. Ein schwerer Duft von einem ihm unbekannten Parfum füllte die Luft.

Er entledigte sich seiner Hose und seines Hemdes und warf sich zu ihr auf das Bett. Sie begannen sich zu küssen und zu streicheln. Sie probierten mehrere Sachen aus ; Missionar, doggy-style und Löffel. Am besten ging es, als sie sich auf ihn setzte. Als er hörte, dass ihr Stöhnen in kleine Schreie überging, ließ er sich gehen und kam. Er rollte sie herunter und sie lagen eine zeitlang schweigend und schwer atmend nebeneinander.

~~***~~

Nach ein paar Minuten stand er auf und zog Hose und Hemd an. Das Hemd ließ er offen. Leise schloss er die Tür hinter sich, um sie nicht aufzuwecken. Er ging hinunter. Der Portier schlief ebenfalls. Gustavo ging zur Vordertür hinaus und fing an, zu joggen, in Richtung Promenade. Es war kühl für den Frühling. Sein erstes mal hatte er sich schwieriger vorgestellt. Später würden die Gäste wieder zahlreich erscheinen. Beschwingt trabte er auf den Strand zu. Später gab es wieder viel zu tun.

 

Hallo Sylvester,


Auf den ersten Blick wirkte sie durch und durch blond. Nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich blond.
Wie wirkt eine Frau innerlich blond?

Hauptstraße Richtung Stadt erreichten, drehte Gustavo das Gaspedal voll auf.

ein Gaspedal voll aufdrehen :confused:


Sie war nicht besonders hübsch, aber auch nicht hässlich. Etwas viel Make-up, sodass ihr Gesicht blass erschien. Entfernt erinnerte sie Gustavo an einen Geier.
Nicht hübsch, nicht hässlich, eben wie ein Geier. Und blond. Aber richtig vorstellen kann ich sie mir mit dieser Beschreibung als Leser kaum.


Er entledigte sich seiner Hose und seines Hemdes und warf sich zu ihr auf das Bett. Sie begannen sich zu küssen und zu streicheln. Sie probierten mehrere Sachen aus ; Missionar, doggy-style und Löffel. Am besten ging es, als sie sich auf ihn setzte. Als er hörte, dass ihr Stöhnen in kleine Schreie überging, ließ er sich gehen und kam.
Das ist die schlechteste Beschreibung dessen, was man unter Geschlechtsverkehr verstehen könnte, was ich hier auf kg.de bisher las. Sorry, das kann ich nicht diplomatischer beschreiben.

Nein, diese Geschichte gefällt mir überhaupt nicht. Erstmal inhaltlich hanebüchen und auch mit deine Art zu schreiben ist alles andere als erfreulich zu lesen. Ich finde leider nichts, was mir gefallen könnte.

Trotzdem lieber Gruß
bernadette

 
Zuletzt bearbeitet:

Missionar, doggy-style und Löffel
Was zum Teufel ist Löffel???

Ansonsten fände ich die lakonische beschreibung des
Ge-vau's gar nicht so schlecht, WENN Du deutlich machen würdest dass es dir um etwas anderes geht.
Zum Beispiel um das sicherlich interressante und merkwürdige Tochter-Vater Verhältnis? Aber da wird der Leser enttäuscht. Ich glaube, du hast nicht ausreichend nachgedacht, was eigentlich die Basis der Geschichte sein soll, und hast damit eine gute Idee verhunzt...

Was ist das geierhafte an dem Mädchen?

Er sah gut aus, auch wenn er es nicht wusste
schlecht...
Durch das Kellnern finanzierte er sein Jurastudium
wen interressiert das?
Sie presste sich fest an ihn, und er mochte es
holperig.
Duft von einem ihm unbekannten Parfum
Jemineh...

und so weiter. Es ist nicht das, was ich als guten sprachlichen stil empfinde, weil belanglose details nicht von den wichtigen zu unterscheiden sind, und ich finde die ausdrucksweise recht dürftig.
also noch mal ran an die arbeit!
gruss peter

 

Hej Sylvester Christoph,

mir scheint, als hättest Du dich nicht recht entscheiden können, was Du erzählen willst.

Da ist der Kellner, der nicht weiß, dass er gut aussieht - schaut er denn nie in den Spiegel?!

Dann ist da das Mädchen mit der Geiernase, deren Alter man nicht erfährt, weshalb die Geschichte auch nah am Rande der Legaalität spielen könnte.

Dann ist da der Vater, der dem Kellner Geld gibt, aber wir erfahren bis zum Schluss nicht wirklich, um was es in dem Arrangement ging.

Dann ist da sein "erstes Mal", was sich vermutlich nicht auf seinen ersten GV, sondern auf den ersten bezahlten Sex bezieht.

Tja, und dann ist da eine leider grottig beschriebene Sexszene.

Und nun? Worum geht es wirklich? Was willst Du dem Leser mitteilen? Nur, wenn Du das weißt, wird Deine Geschichte auch als Einheit beim Leser ankommen.

Sprachlich finde ich sie gar nicht schlecht, Du hast durchaus erzählerisches Talent, aber inhaltlich kann ich mich nur meinen Vorrednern anschließen.

@Peter: Tststs, Platitüden und Verallgemeinerungen sind keine adäquate Antwort auf eine ernstgemeinte Frage! ;)

Liebe Grüße
chaosqueen

 

Mir gefällt dein lakonischer Stil, Sylvester Christoph, auch wenn dadurch die Geschichte manchmal wie ein Schulaufsatz klingt. Auch die Idee finde ich gut: Eltern schenken ihrer Tochter einen Spielkameraden zum Geburtstag, GV inklusive. Das ist doch mal was Neues, ich glaube nicht, daß so etwas hier schon beschrieben wurde oder irgendeine von Schreiberinnen in diesem Forum Ähnliches geschenkt bekommen hat. :D

Das beweißt: Die Zeiten ändern sich doch, aber nur für die, die Geld haben. Aber Alice Schwarzer würde trotzdem Sturm laufen. Wenn sie’s wüßte, natürlich. Obwohl deine Geschichte Gleichberechtigung zum Thema hat. Ganz eindeutig. Warum sollten sich nur Männer Frauen kaufen dürfen? Aber das spielt für sie keine Rolle, schon Chaosqueen vermutet hier gleich Kindermißbrauch. Dabei sprichst du von einer jungen Frau - und nicht von einem Mädchen -, die sich bis tief in die Nacht und den Morgen in den Diskotheken herumtrieben darf. Mit dem Einverständnis der Eltern. Und offensichtlich ist das alles auch ihr Wille, und ihr Vater kassiert nicht, er darf nur zahlen. :D

Im Übrigen finde ich die Beschreibung der beiden Protagonisten ganz okay. Die meisten Menschen finden sich nicht schön, obwohl sie das sind – sie finden immer etwas, das ihnen nicht gefällt. Nur das mit dem inneren Blondsein habe auch ich nicht verstanden - vielleicht kannst du uns Ignoranten da ein bißchen auf die Sprünge helfen?

Und sonst? Kühl war nicht nur der Morgen, es ist auch deine Sprache. Kühl und distanziert – mach’ weiter so.

Dion

 

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