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Kachel, Treppe, Ende
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Kachel, Treppe, Ende
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Hallo @Habentus,
eine Geschichte über das Eindringen des Konzepts Tod in das kindliche Bewusstsein – hat mir gut gefallen! Die kindliche Perspektive ‚realistisch‘ rüberzubringen ist nicht einfach, und dir ist das hier in meinen Augen gut gelungen; sind viele gute kleine Sachen drin (@Charlotte R: lies mal diese Geschichte, könnte dir diesbzgl. bei deiner Die Treppe helfen). Zusätzliche Spannung kommt durch die Abwesenheit der Mutter auf, die sich erst gegen Ende aufklärt, wo das Ganze dann auch den Leser nochmal anders hittet – sehr gelungen!
Besonders gefallen hat mir die Abendbrotszene mit dem Vater und den Jungs. „Er sagt es, als wäre er uns eine Erklärung schuldig.“ und „Er schaut zu mir. Dann sieht er meinen Bruder an. Er nickt und wir nicken auch.“ – da kann man mit den Händen greifen, was er sagen, aber nicht richtig explizit aussprechen will, und die Jungs verstehen nur so halb, aber übernehmen das und tun erwachsen.. Sehr gut!
Auch die Szene, wo die Jungs im Zimmer des Sumner-Hauses stehen, hat mir gut gefallen. Eine kleine Anmerkung dazu: Du könntest da am Anfang deutlicher machen, dass Herr Sumner nicht im selben Zimmer liegt. Das wird da nicht so richtig erwähnt/deutlich, sie sehen diese Form und steigen ein, und ich dachte: Ey, was ist, wenn der Herr Sumner, auch in diesem Zimmer liegt, schlafen die nicht im selben Raum? (Dass es diverse Gründe geben kann, warum das (zu diesem Zeitpunkt) nicht so ist, wäre dann schon der nächste Schritt..)
Ein, zwei Kleinigkeiten (hab nicht so drauf geachtet):
ebenso (ein tiefer See?)Es könnte aber eben so gut eine tiefe See oder ein Abgrund sein.
Hier bin ich etwas hängengeblieben, weil erst relativ spät klar wird, dass die gerade in einem Bus fahren. Evtl. kannst du das früher 'erklären'? (Das "Kreuzung, an der ich morgens in Richtung Schule abbiege" hat mich auch kurz irritiert, weil du am Anfang ja "und seine Stirn liegt dabei in Falten, wie bei dem alten Mann, der morgens den Bus fährt, mit dem wir zur Schule kommen" schreibst, also dachte ich dass sie a) immer zusammen zur Schule fahren und b) habe ich mich gefragt, wieso er abbiegt, denn es biegt ja der Bus ab.. - Waren jetzt viele Wörter für Kleinigkeiten..)Am Samstag fahren wir in die Stadt. Vorbei an gelben Feldern, vorbei an der Fabrik, in der unser Vater arbeitet und auch an der Kreuzung, an der ich morgens in Richtung Schule abbiege. Wir reden nicht viel, das tun wir nie, wenn wir in die Stadt unterwegs sind. Unser Vater schaut aus dem Fenster und er macht ein ernstes Gesicht. Mein Bruder und ich beobachten die anderen Fahrgäste im Bus
..eine Schwester, die aus einem Zimmer herauskommt, sieht uns bösen an.
so, denkeManchmal ist das so denke ich, als wir wieder im Bus sitzen
Gern gelesen!
Viele Grüße
Maeuser
Hallo Habentus,
ein gut geschriebener kurzer Abschnitt aus dem Leben zweier junger Menschen. Da sie mit dem Schulbus fahren, sind sie wohl schon älter, aber sind es wirklich Jugendliche (wie es Dein tag suggeriert)? Ihre Verspieltheit im Krankenhaus lässt sie mir eher wie Kinder - auf der Schwelle zur Jugend - erscheinen. Wie Maeuser schon geschrieben hat: Die beiden verstehen nicht alles, was da vor sich geht. Und so fallen sie im Krankenhaus auf, weil sie nicht ehrfürchtig erstarren.
Ein paar Kleinigkeiten:
Am Samstag fahren wir in die Stadt.
da musste ich nachdenken, was gemeint ist. Tetrapacks? Sind die aus Papier?pyramidenförmigen Bechern aus Papier.
dieses Fazit aus den Erfahrungen von Krankheit und Tod finde ich interessant. Kann der Erzähler das unbegreifliche und verstörende Erleben so für sich abhaken?wie es eigentlich verboten sein müsste
Hallo @Habentus
Da schaue ich nach Wochen wieder einmal ins Forum und entdecke direkt eine neue Geschichte von Dir. Als ich das letzte Mal reingesehen hatte, war gerade deine Story mit dem Fabrikarbeiter aktuell. Leider hatte ich ansonsten meine letzten Kommentare unter Geschichten gesetzt, wo nichts zurückgekommen ist, oder der/die Autor/in den Text sogar hat löschen lassen, aber bei Dir weiss ich, dass Du dich mit dem Feedback von Kritikern auseinandersetzt und deshalb meine Zeit gut investiert ist. Dies aber nur am Rande.
Eine starke Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe. Du hast die kindliche Perspektive meiner Meinung nach sehr gut getroffen, da passt eigentlich alles. Ja, ich schreibe bewusst 'kindlich', weil es hier meiner Lesart nach um zwei Brüder geht, die noch Kinder sind, also vielleicht gerade an der Schwelle zur Jugend stehen, eventuell könnte der Tag von 'Jugend' auf 'Kinder' angepasst werden, ich weiss nicht, eine Kindergeschichte an sich ist es aufgrund der Thematik ja nun nicht. Die Story ist dicht, ruhig, berührend und voller Melancholie. Mir gefällt auch die Körperlichkeit, da sind feine Beschreibungen drin, Dir gelingt es gut, Sinneseindrücke zu Trägern von Gefühlen zu machen.
Der Erzähler und sein Bruder versuchen den Tod irgendwie zu verstehen, die Kontrolle zurückzugewinnen, in dem sie nachts ins Haus der Sumners steigen, die Tote berühren, aber das bringt keine Erleichterung, es birgt nur noch weitere Verunsicherung, was nun mit ihrer Mutter weiter geschieht oder geschehen könnte. Sie versuchen, sich auf das Unausweichliche vorzubereiten, klar spielt da auch kindliche Neugier wohl eine Rolle, aber schlussendlich lese ich es so, dass die beiden verstehen wollen, was der Tod eigentlich ist. Durch ihr Eindringen in das Haus und das Beschauen der Leiche wird der Tod greifbar -- aber nicht verständlich oder erklärbar. Das finde ich wirklich super gemacht.
Der Schluss ist traurig aber auch schön zugleich, die untergehende Sonne, auch irgendwo das Enden dieser kindlichen Welt, gleichzeitig der Schmerz, den der Erzähler mit dem Beissen in die Wangeninnenseite auch körperlich erfahren will oder muss, um die seelische Pein etwas erträglicher zu machen. Grosses Kino das Ende!
Weitere gelungene Passagen:
Frau Sumner, die ein paar Straßen weiter wohnt, ist tot. Das behauptet mein Bruder.
Ich finde den Beginn wirklich gut. Zuerst ist es nur eine Behauptung des Bruders, beim zweiten Abschnitt dann die Gewissheit: Sie ist tatsächlich gestorben. Das hat mir sehr gut gefallen.„Frau Sumner ist tot“, sagt unser Vater beim Abendessen und nimmt einen Bissen von seinem Brot.
Auch das hat mir tiptop gefallen, dieses Detail mit dem Riss in der Kachel, der steht meiner Lesart nach auch dafür, dass sich ein Riss in der Familie auftut, weil die Mutter wohl im Sterben liegt, weil wenn man vom Riss verschluckt wird, danach alles anders ist. Dieser Riss macht dem Jungen -- der noch ganz am Anfang seines Lebens steht -- schmerzlich bewusst, dass es eine andere Seite gibt, dass der Tod einen jeden von uns irgendwann erwartet. Nur eine kleine Anmerkung: Auf den Kacheln befinden sich grüne Pflanzen und rote Kirschen, wieso sieht der Junge das Maul eines Raubfischs? Wie kommt er von einer Art Naturidylle auf Wasser/Fische? Das habe ich nicht so ganz verstanden.Eine der Kacheln hat einen Riss. Wenn ich den Kopf schräg halte, sieht der Riss aus wie das Maul eines Raubfischs. Je länger ich hinsehe, desto mehr habe ich das Gefühl zu kippen. Mir wird schwindelig.
Ich finde es toll, dass bis hierher in der Schwebe gehalten wird, was mit der Mutter passiert ist. Ich dachte erst, sie hätte sich vom Vater getrennt und wäre weggegangen. Stellt sich heraus, sie ist wohl (schwer) erkrankt und liegt im Krankenhaus. Was genau die Mutter hat, wird nicht klar, aber das muss auch gar nicht, ich finde es insgesamt sehr gut, wie Du fast nichts direkt erklärst, aber ich spüre trotzdem, da ist eine tiefe Verunsicherung und die Sehnsucht nach Halt. Die Leerstelle um die Mutter ist zentral und stark im Text verankert.Im Krankenhaus drücken wir uns auf den Gängen herum, während unser Vater neben dem Bett unserer Mutter auf einem kleinen Stuhl sitzt.
Im Innenhof ist der Raucherbereich. Auf einer schmalen Bank sitzen zwei dürre Patienten und ziehen an ihren Zigaretten. Ein dritter in einem Rollstuhl sieht ihnen dabei zu. Unser Vater hat hier noch nie geraucht, überlege ich.
Hier vielleicht ein subtiler Hinweis: Ich lese es so, als wären das Krebspatienten. Vielleicht leidet die Mutter an derselben Krankheit. Sehr gelungen finde ich dann auch den Gedankengang des Erzählers:Bei den Aufzügen beobachten wir einen großen Mann mit nur noch wenigen Haaren. Er schiebt ein Gestell mit sich herum. Daran hängt ein Beutel und ein Schlauch führt vom Beutel bis unter das Hemd des Mannes. Langsam geht er an uns vorbei, schiebt das Gestell mechanisch vor sich her. Er schaut uns nicht an, hat den Blick starr geradeaus gerichtet und ich sehe, dass seine Wangen ganz grau und eingefallen sind. Die Bartstoppeln darauf sehen aus, als hätte man sie ihm angeklebt.
Er ist eben noch ein Kind und versteht nicht recht, was hier geschieht, vielleicht ist da auch eine Ohnmacht gegenüber den Umständen, eine Wut, und da braucht es einen Schuldigen.Was machen die hier mit den Leuten, frage ich mich und höre das leise Quietschen seiner Gummischlappen auf dem Boden.
Nur ein paar Kleinigkeiten sind mir noch aufgefallen:
Eventuell könnte man schreiben "Aha", sage ich und eine Weile schweigen wir. um die Wortwiederholung von 'sagen' zu vermeiden.„Aha“, sage ich und eine Weile sagen wir gar nichts mehr.
Vielleicht bin ich zu gutbürgerlich erzogen worden, aber ich fand es hier dem sensiblen Kontext nicht ganz angemessen, dass der Vater vor den Kindern flucht, doch vielleicht ist er einfach so, vielleicht ist das seine Natur (oder er denkt an seine Frau, die im Krankenhaus liegt und deshalb rutscht ihm das raus). Ja, er ist Fabrikarbeiter, da ist die Sprache manchmal wohl etwas derber, weiss nicht, das ist jetzt eventuell Klischeedenken von mir.„Sie war alt“, sagt er. Er sagt es, als wäre er uns eine Erklärung schuldig. „Ist wohl auf der Treppe gestolpert und heruntergestürzt– eine Scheiße so was.“
Das wirkt beinahe etwas überzeichnet, die Augen wären dann wirklich knallrot, oder? Vielleicht kann man das etwas abschwächen.Seine feuchten Augen sind wegen des Hustens so rot wie die Kirschen auf den Kacheln.
Beim Fettmarkierten war ich mit den Jungs schon unterwegs zum Haus der Sumners. Aber es ist ja eigentlich nur eine Erklärung, wie das eben da im Sommer so ist. Im letzten Satz ist mir dann bewusst geworden, dass sie noch gar nicht losgegangen sind, da der Bruder neben ihm im Gras landet. Vielleicht ist das nur meine Lesart, aber hier war ich kurz verwirrt.Ich steige zuerst hinaus. Barfuß lande ich im nassen Gras. Im Sommer tragen wir selten Schuhe. Der Sand auf den staubigen Feldwegen ist heiß und im Wald fühlt sich das weiche Moos beinahe so an, als würde man auf Teppich laufen. Doch nachts ist das was anderes. Man muss sehen, dass man nicht auf eine Schnecke oder so etwas tritt. Mein Bruder landet neben mir auf dem Boden.
Wurde bereits angemerkt: Ein tiefer See?Es könnte aber eben so gut eine tiefe See oder ein Abgrund sein.
Vielleicht das mit den Füssen streichen.Wir zögern,mit unseren Füßenauf das Gras zu treten, denn dann müssten wir weitergehen, dürften nicht mehr stehen bleiben, das wissen wir.
Würde ich streichen. Damit der Satz nicht ganz so abgehackt klingt, könnte er vielleicht mit dem vorhergehenden kombiniert werden: Wir schweigen und warten, sammeln unseren Mut.Sammeln unseren Mutzusammen.
Hier das letzte Wort im Satz 'herein', das klingt, als wäre der Erzähler bereits drinnen im Raum, aber dem ist ja nicht so. Ich finde, es müsste hier 'hinein' gewählt werden, damit es passt.Mit seinen Händen fasst er den Rahmen, steht auf seinen Zehenspitzen und plötzlich zieht er sich hoch und klettert herein.
Da bin ich mir nicht sicher, hätte aber anstelle 'herauf' => 'hinauf' gewählt.Einen kurzen Moment zögere ich, dann ziehe auch ich mich herauf und steige hinterher.
Würde einfach bei Strumpfhose bleiben, in der Dunkelheit bestimmt schwer auszumachen, was da welche Farbe hat.Sie trägt geschnürte Sandalen, einebrauneStrumpfhose, einen Rock und eine Strickjacke.
Die Wortwiederholung von 'Mund' will mir hier nicht so recht gefallen. Liesse sich bestimmt auf die ein oder andere Art vermeiden. Vielleicht: [...] als hätte sie etwas in ihrem Mund verborgen. Ich schlucke trocken und weiß nicht, wohin mit meinen Händen.als hätte sie etwas in ihrem Mund verborgen. Mein Mund ist trocken, ich schlucke und weiß nicht, wohin mit meinen Händen.
Das könnte weg, weil oft genug erwähnt wurde, dass die tote Frau Sumner in ihrem Bett liegt.Wenn ich sie so sehe,hier in ihrem Bett,wirkt es, als hätte man ihr etwas weggenommen.
Diesen Satz würde ich streichen, die Beschreibungen wirken auf mich etwas abgenutzt, habe sowas schon öfter gelesen, ausserdem finde ich, kann man es sich auch gut ohne das vorstellen, wie der Junge sich fühlt, das muss hier nicht so direkt benannt werden.Blut pocht in meinem Kopf und in meinen Ohren rauscht es.
Wirkt beinahe so, als würde er die Schritte seines Bruders zählen, aber insgesamt gefällt mir der Satz doch sehr gut.Kachel, Treppe, Ende, rotiert es in meinem Kopf und mein Bruder zieht nach jedem zehnten Schritt seine Nase hoch.
Auch dies wurde bereits erwähnt: Ich dachte hier, der Vater fährt die beiden mit dem Wagen in die Stadt. Sie sitzen dann jedoch im Bus. Vielleicht direkt im ersten Satz erwähnen: Am Samstag fahren wir mit dem Bus in die Stadt.Am Samstag fahren wir in die Stadt. Vorbei an gelben Feldern, vorbei an der Fabrik, in der unser Vater arbeitet und auch an der Kreuzung, an der ich morgens in Richtung Schule abbiege. Wir reden nicht viel, das tun wir nie, wenn wir in die Stadt unterwegs sind. Unser Vater schaut aus dem Fenster und er macht ein ernstes Gesicht. Mein Bruder und ich beobachten die anderen Fahrgäste im Bus und schlagen die Zeit mit stummem Daumenketschen tot.
böseEr wirft seinen leeren Becher nach mir, trifft aber nicht und eine Schwester, die aus einem Zimmer herauskommt, sieht uns bösen an.
Korrekt wäre wohl: Manchmal ist das so, denke ich, als wir wieder [...] Also mit Komma nach dem Gedankengang. Kann mich aber auch täuschen.Manchmal ist das so denke ich, als wir wieder im Bus sitzen und nach Hause fahren.
Der letzte Satz ist an und für sich super, aber bisschen verschachtelt, finde ich. Auch das mit dem 'so klein, wie es eigentlich verboten sein müsste' ist etwas umständlich, ich würde hier direktere Worte wählen, kürzer, das würde dem Schluss einen heftigeren Impact verpassen, für mich als Leser kurz und hart die ganze Schwere fühlbar machen.Und an unsere Mutter denke ich, die vorhin in ihrem Krankenhausbett, als wir uns verabschiedet haben,so klein gewirkt hat, wie es eigentlich verboten sein müsste.
Noch abschliessend, weil ich deine Titel so gerne kritisiere (): 'Kachel, Treppe, Ende' legt den Fokus stark auf die tote Frau Sumner. Sicher, der hat Rhythmus und Wirkung, ist gut im Text verankert, aber Frau Sumner ist nur der Auslöser, das eigentliche emotionale Zentrum ist die sterbende Mutter des Erzählers. Vielleicht legt der Titel den Fokus zu stark auf das vordergründige Thema (die tote Frau Sumner) und zu wenig auf die tieferliegenden Aspekte der Story: Angst vor Verlust und das kindliche Begreifen von Krankheit, Tod und der damit einhergehenden Hilflosigkeit.
Beste Grüsse (und weiter so!),
d-m
Hallo @Habentus,
ein guter Text! Besonders ansprechend finde ich den Gegensatz zwischen dem 'großen' Thema, dem Verlassen der unbekümmerten Jugend, dem Begreifen der harschen Realität - und den vielen kleinen alltäglichen Beobachtungen, z.B.:
Ein Windhauch streift durch das Fenster über meinen verschwitzten Nacken und ich bekomme eine Gänsehaut.
Das Schöne ist, dass diese Bemerkungen nicht nur Füllsel sind. Hier gut deutlichDie Bartstoppeln darauf sehen aus, als hätte man sie ihm angeklebt.
Aus der Beobachtung folgt die Überlegung, der Einblick in die Gedankenwelt des Jugendlichen.Was machen die hier mit den Leuten, frage ich mich
Diesem Abschnitt fehlt ein Absatz, vielleicht hier:Das Fenster ist nicht sonderlich hoch,
Als meine Füße den Boden des Zimmers berühren, knarzt es und ich halte die Luft an.
Woltochinon
Hi @Habentus,
das hat mir alles ziemlich gut gefallen, fand ich an sich rundum stimmig, die Sprache, die Bilder.
Ich sehe da auch eher Kinder als Jugendliche, von daher finde ich einzelne Details nicht ganz im Ton, das klingt dann eine Spur zu alt, z.B.:
oder auch:„Hast du ihre Leiche gesehen?“
oder auch:Das waren Bestatter, glaub ich.
Gerade das mit den Bestattern: Erst sagt er souverän "Bestatter", als würde er das Wort alltäglich benutzen, dann aber "glaub ich" - das ist irgendwie nicht ganz im Lot (in minimal veränderter Form - z.B. "das waren so Bestatter, glaub ich" - könnte ich mir das schon wieder ganz gut vorstellen).Pullundern
Ach, und das auch das hier:
Das ist ein bisschen viel Erklärung, finde ich. Hat er das im Vorbeigehen so genau mitgenommen? Ich sehe ihn da zu lange und zu nah dabeistehen, wenn er das wirklich hören und zuordnen können soll.Die haben gesagt, dass die sie erst morgen holen wollen. Damit der Pfarrer heute noch mal vorbeikommen kann.
Ach ja, wenn man dann so dabei ist ... Ein absoluter Streichkandidat ist für mich das:
Wenn das weg ist, wärst du das Problem los, das @Maeuser anspricht. Dass Herr Sumner nicht neben der Toten schläft, finde ich sofort einleuchtend, das können sich die Kinder bestimmt so wenig vorstellen wie ich. Dass sie in das offene Fenster reinlinsen - warum sollte man das erklären müssen? Es bietet sich halt an, weil es offen ist. Klar, dass man das zuerst probiert, bevor man mit der Nase an irgendeine Scheibe rummst.Wir vermuten, dass es das Schlafzimmerfenster ist.
Sehr hübsch und stimmungsvoll finde ich vieles, das alles rauszugreifen und zu zitieren, würde eine lange und fade Liste ergeben. Aufgefallen beim Lesen ist mir - als ein besonderes Beispiel - das hier:
Das gefällt mir gerade auch, weil es vielleicht gar nicht stimmt: Sind Schatten im Mond blau? Ich glaube nicht, macht aber nichts, weil es hier nicht drum geht, was der Fall ist, sondern wie es sich anfühlt. So lese ich das jedenfalls und finde es meisterhaft.Der Mond scheint in das Zimmer. Sein Licht färbt alles blau, selbst die Schatten.
Meisterhaft finde ich übrigens speziell auch das Ende:
Und an unsere Mutter denke ich, die vorhin in ihrem Krankenhausbett, als wir uns verabschiedet haben, so klein gewirkt hat, wie es eigentlich verboten sein müsste.
Hallo @Maeuser
vielen Dank für deinen Kommentar! Hat mich sehr gefreut, dich unter meiner Geschichte zu sehen und natürlich auch, dass du die Geschichte so positiv aufgenommen hast!
Freut mich! Ich hab da einige Male dran herumgeschrieben und im Verlauf dann auch recht viel wieder rausgestrichen. Scheint aber eine gute Entscheidung gewesen zu sein, wenn die Szenen bei dir funktionieren.Die kindliche Perspektive ‚realistisch‘ rüberzubringen ist nicht einfach, und dir ist das hier in meinen Augen gut gelungen
Ja, ich muss sagen, dass mir diese Szene mittlerweile auch ganz gut gefällt. Ich habe da auch sehr viel gestrichen. Der Vater hatte davor einen ganz großen Erklärungsversuch unternommen, was überhaupt nicht funktioniert hat. Das Streichen hat hier wirklich gutgetan und ich bin froh, dass du das auch so siehst!Besonders gefallen hat mir die Abendbrotszene mit dem Vater und den Jungs. „Er sagt es, als wäre er uns eine Erklärung schuldig.“ und „Er schaut zu mir. Dann sieht er meinen Bruder an. Er nickt und wir nicken auch.“ – da kann man mit den Händen greifen, was er sagen, aber nicht richtig explizit aussprechen will, und die Jungs verstehen nur so halb, aber übernehmen das und tun erwachsen.. Sehr gut!
Da hast du recht (und das haben ja auch andere angemerkt). Ich werde die Szene hier noch mal etwas umschreiben und auch die anderen Anmerkungen versuchen einzubauen.Du könntest da am Anfang deutlicher machen, dass Herr Sumner nicht im selben Zimmer liegt.
Ja, passt besser.ebenso (ein tiefer See?)
Ja, das stimmt. Ich werde es umstellen, dass das schneller klar wird.Hier bin ich etwas hängengeblieben, weil erst relativ spät klar wird, dass die gerade in einem Bus fahren.
Danke für deine Zeit und deinen Kommentar!
Beste Grüße
Habentus
Hallo @jobär
auch danke für deinen Kommentar! Ich gehe direkt darauf ein:
ein gut geschriebener kurzer Abschnitt aus dem Leben zweier junger Menschen. Da sie mit dem Schulbus fahren, sind sie wohl schon älter, aber sind es wirklich Jugendliche
Ja, ist vielleicht ein wenig schwierig einzuordnen. Wo fängt Jugend an, wo hört die Kindheit auf? Aber du triffst es eigentlich schon ganz gut damit, dass beide an der Schwelle zur Jugend stehen. Der Bruder des Protagonisten etwas jünger ist.Ihre Verspieltheit im Krankenhaus lässt sie mir eher wie Kinder - auf der Schwelle zur Jugend - erscheinen.
Ich kenne diese ganz billigen Papierbecher aus zB Altenheime. Das sind so ganz dünne, ineinandergesteckte und tatsächlich pyramidenförmige Einwegbecher aus Papier. Nach kurzer Zeit werden die auch undicht.da musste ich nachdenken, was gemeint ist. Tetrapacks? Sind die aus Papier?
Mmh, kann er eigentlich nicht. Es macht ihm ja zu schaffen und er setzt sich auf der Fahrt (und auch darüber hinaus) damit auseinander. Findest du, er wirkt hier zu abgeklärt?dieses Fazit aus den Erfahrungen von Krankheit und Tod finde ich interessant. Kann der Erzähler das unbegreifliche und verstörende Erleben so für sich abhaken?
Freut mich sehr!Ich habe die Geschichte gerne gelesen.
Beste Grüße
Habentus
Hallo auch @deserted-monkey, @Woltochinon und @erdbeerschorsch
Ich habe eure Kommentare natürlich gelesen und habe euch auch nicht vergessen. Leider ist es bei mir gerade zeitlich wegen der Arbeit sehr eng, weshalb ich euch noch 1-2 Tage mit einer ausführlicheren Antwort vertrösten muss. Ich habe mich aber über eure positiven Rückmeldungen und guten Anmerkungen und Verbesserungen zu der Geschichte gefreut! Mehr dazu dann aber in meiner baldigen Antwort an euch.
Viele Grüße
Habentus
Kachel, Treppe, Ende
Guter Titel -
keine Bange,
lieber @Habentus,
nicht nur der,
denn ich hab genug absurdes Theater im Gesundheits[un]wesen erlebt, wenn zB ein Leichnam die Stationswanne „blockiert“, bis der Bestatter endlich kommt ...
Aber nicht nur das Gesundheitswesen grenzt am absurden Theater, auch Sprache ist unzulänglich wie hier
Selbst wenn Frau S. in ihrer Wohnung verstorben wäre, sie ist (einstweilen noch) „gemeldet“Frau Sumner, die ein paar Straßen weiter wohnt, ist tot.
Ist das „das“ nicht eher entbehrlich?Das behauptet mein Bruder.
Wie auch hier
das KommaAußer Atem steht er vor mir, hat die Hände in die Hüften gestemmt, und sein dunkles Haar fällt ihm in die Stirn.
„Herr Sumner stand mit zwei Männern vor dem Hausrum. ...“
Komma weg, es zerschlägt das komplexe Prädikat … herumzukauen beginnen ...Er wischt sich den Schweiß von der Stirn und beginnt, auf seiner Lippe herumzukauen.
Dass Du’s weißt zeigt sich hier
Mein Bruder beginnt unruhig auf seinem Stuhl herumzurutschen.
Meine Altvorderen haben auch geraucht (wie die Schlote!) und ich versuchsweise mal in der Pubertät (besonders im Freundeskreis), bei den Pfadfindern wurde dieses Laster gegen den Suff getauscht – der allemal sogar besser schmeckt ... und es fing relativ harmlos an mit hoch%igem Rum im Tee ...Falls ich einmal das Rauchen anfange, möchte ich so rauchen, wie er es tut.
Warum das Komma? Weg mit ihm!Ich denke an Frau Sumner, und dass ich noch nie eine echte Leiche gesehen habe.
„Etwas“ klingt sehr nach „so’n Ding“, da ist ein „oder so“ ohne Attribut offener … - find ichMan muss sehen, dass man nicht auf eine Schnecke oder so etwas tritt.
Hier ein Ausrutscher
Ich stelle mir vor, dass sie da wohl liegen wird, Frau Sumner, die ich eigentlich nur kenne, weil ich manchmal an ihrem Haus entlanggekommen bin und sie dann im Garten stand, mit erdigen Händen Giersch und anderes Kraut aus dem Boden herausgerissen hat, das graue Haar zu einem Dutt gebunden, mit …
Ist das nicht mehr als eine bloße Aussage?„Halt die Klappe“, zische ich.
Wie dem auch wird:
Gern gelesen vom
Friedel
Hallo @deserted-monkey da beginnst du deinen Kommentar direkt hiermit und musst dann doch deutlich länger auf eine echte Reaktion von mir warten als angekündigt. Nichtsdestotrotz habe ich mich über deinen Kommentar und deine guten Anmerkungen gefreut und antworte dir (trotz Verspätung) gerne!wo nichts zurückgekommen ist, oder der/die Autor/in den Text sogar hat löschen lassen, aber bei Dir weiss ich, dass Du dich mit dem Feedback von Kritikern auseinandersetzt und deshalb meine Zeit gut investiert ist.
Deine detaillierten Kritiken schätze ich sehr und in der Vergagenheit hast du an den richtigen Stellen auch nicht mit Kritik gespart. Dass du diese Geschichte magst, freut mich sehr!Eine starke Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe.
Ja, wurde von anderen auch bereits angeführt. Sind es Kinder? Sind es Jugendliche? Sind es Kinder an der Schwelle zur Jugend? Ich würde sagen letzteres. Es sind keine Kinder mehr, aber auch noch keine Jugendlichen. Wobei ich versucht habe, dass der Protagonist älter und jugendlicher wirkt und sein Bruder den kindlicheren Part übernimmt. Wobei der Übergang aber ja ohnehin fließend ist.Ja, ich schreibe bewusst 'kindlich', weil es hier meiner Lesart nach um zwei Brüder geht, die noch Kinder sind, also vielleicht gerade an der Schwelle zur Jugend stehen, eventuell könnte der Tag von 'Jugend' auf 'Kinder' angepasst werden,
So konfrontiert mit der sterbenden Mutter findet der Tod bei ihnen im Leben sowieso statt. Daher auch das Bedürfnis, sich damit auseinandersetzen zu wollen. Zudem kommt die Gelegenheit, eine echte Leiche zu sehen. Hat ja dann auch (zunächst) etwas Abenteuerhaftes für die beiden.Sie versuchen, sich auf das Unausweichliche vorzubereiten, klar spielt da auch kindliche Neugier wohl eine Rolle, aber schlussendlich lese ich es so, dass die beiden verstehen wollen, was der Tod eigentlich ist.
Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass du hier deutlich besser interpretierst und eine Bedeutung hereinliest, als es von mir gewollt war. Ich wollte nur ein wenig die Überforderung darstellen. Dass der Riss allerdings auch für einen Riss in der Familie steht - nehme ich gerneAuch das hat mir tiptop gefallen, dieses Detail mit dem Riss in der Kachel, der steht meiner Lesart nach auch dafür, dass sich ein Riss in der Familie auftut, weil die Mutter wohl im Sterben liegt, weil wenn man vom Riss verschluckt wird, danach alles anders ist. Dieser Riss macht dem Jungen -- der noch ganz am Anfang seines Lebens steht -- schmerzlich bewusst, dass es eine andere Seite gibt, dass der Tod einen jeden von uns irgendwann erwartet.
Da hatte ich keine tiefere Bedeutung im Kopf. Aber ich weiß, dass ich als Kind und Jugendlicher manchmal Dinge in ganz alltäglichen gesehen habe. Da wurde aus einem Löffel ein Gewehr und aus einem Muster auf einem Holzbrett ein Wirbelsturm.Auf den Kacheln befinden sich grüne Pflanzen und rote Kirschen, wieso sieht der Junge das Maul eines Raubfischs? Wie kommt er von einer Art Naturidylle auf Wasser/Fische? Das habe ich nicht so ganz verstanden.
Das habe ich tatsächlich als gewollte Dopplung eingebaut. Ich lasse es erstmal noch drin.Eventuell könnte man schreiben "Aha", sage ich und eine Weile schweigen wir. um die Wortwiederholung von 'sagen' zu vermeiden.
Mmh, ich kann nicht beurteilen, inwieweit das Klischeedenken ist, aber ich kenne diese Sprache aus meiner Kindheit. Meine Eltern haben so gesprochen und wahrscheinlich habe ich das deshalb so gewählt. Mir wurde das aber ja auch in einem anderen meiner Texte mal angemerkt, dass meine Sprache an der einen oder anderen Stelle zu derb ausfällt. Vielleicht muss ich da mal kritischer draufschauen. Ich lasse es aber hier so stehen.Vielleicht bin ich zu gutbürgerlich erzogen worden, aber ich fand es hier dem sensiblen Kontext nicht ganz angemessen, dass der Vater vor den Kindern flucht, doch vielleicht ist er einfach so, vielleicht ist das seine Natur (oder er denkt an seine Frau, die im Krankenhaus liegt und deshalb rutscht ihm das raus). Ja, er ist Fabrikarbeiter, da ist die Sprache manchmal wohl etwas derber, weiss nicht, das ist jetzt eventuell Klischeedenken von mir.
Stimmt schon. Ich überlege mir hier mal etwas anderes.Das wirkt beinahe etwas überzeichnet, die Augen wären dann wirklich knallrot, oder? Vielleicht kann man das etwas abschwächen.
Auch hier hast du recht. Ich muss das noch mal ein wenig umstellen.Beim Fettmarkierten war ich mit den Jungs schon unterwegs zum Haus der Sumners. Aber es ist ja eigentlich nur eine Erklärung, wie das eben da im Sommer so ist. Im letzten Satz ist mir dann bewusst geworden, dass sie noch gar nicht losgegangen sind, da der Bruder neben ihm im Gras landet. Vielleicht ist das nur meine Lesart, aber hier war ich kurz verwirrt.
Haha, ja ist so. Im Schreiben ist mir das nicht so aufgefallen, aber jetzt merke ich es. Ich überlege mir eine Alternative.Diesen Satz würde ich streichen, die Beschreibungen wirken auf mich etwas abgenutzt, habe sowas schon öfter gelesen, ausserdem finde ich, kann man es sich auch gut ohne das vorstellen, wie der Junge sich fühlt, das muss hier nicht so direkt benannt werden.
Ich finde, dass er gerade aufgrund der Verschachtelung funktioniert. Daher würde ich ihn erst mal so lassen.Der letzte Satz ist an und für sich super, aber bisschen verschachtelt, finde ich. Auch das mit dem 'so klein, wie es eigentlich verboten sein müsste' ist etwas umständlich, ich würde hier direktere Worte wählen, kürzer, das würde dem Schluss einen heftigeren Impact verpassen, für mich als Leser kurz und hart die ganze Schwere fühlbar machen.
Stimmt. Allerdings will ich den Fokus zu Beginn ja noch nicht zu sehr auf die Mutter lenken, sondern damit eigentlich erst schließen. Ich muss aber auch zugeben, dass ich nicht zufrieden mit dem bisherigen Titel bin, mir die Titelwahl aber auch meistens eher schwerfällt. Vielleicht fällt mir da noch mal etwas besseres ein.Noch abschliessend, weil ich deine Titel so gerne kritisiere (): 'Kachel, Treppe, Ende' legt den Fokus stark auf die tote Frau Sumner. Sicher, der hat Rhythmus und Wirkung, ist gut im Text verankert, aber Frau Sumner ist nur der Auslöser, das eigentliche emotionale Zentrum ist die sterbende Mutter des Erzählers. Vielleicht legt der Titel den Fokus zu stark auf das vordergründige Thema (die tote Frau Sumner) und zu wenig auf die tieferliegenden Aspekte der Story: Angst vor Verlust und das kindliche Begreifen von Krankheit, Tod und der damit einhergehenden Hilflosigkeit.
Viele deiner restlichen Anmerkungen habe ich eingearbeitet. Danke auf jeden Fall für deine Zeit, und dass du dich kit dem Text auseinandergesetzte hast!
Viele Grüße und schöne Ostertage!
Habentus
Hallo @Woltochinonein guter Text! Besonders ansprechend finde ich den Gegensatz zwischen dem 'großen' Thema, dem Verlassen der unbekümmerten Jugend, dem Begreifen der harschen Realität
Hallo @erdbeerschorsch
auch dir danke für deine Anmerkungen! Ich werde versuchen, die in den nächsten Tagen einzubauen. Du sprichst da auf jeden Fall ein paar gute Punkte an:
Ich finde, dass das Wort Bestatter schon geht, sehe aber auch, was du meinst! Generell muss ich an den ersten Absatz auf jeden Fall noch mal dran - der funktioniert noch nicht so hundertprozentig.Gerade das mit den Bestattern: Erst sagt er souverän "Bestatter", als würde er das Wort alltäglich benutzen, dann aber "glaub ich" - das ist irgendwie nicht ganz im Lot (in minimal veränderter Form - z.B. "das waren so Bestatter, glaub ich" - könnte ich mir das schon wieder ganz gut vorstellen).
Ja, sehe ich. Mein Gedanke war, dass es die Erklärung deswegen braucht, weil ja sonst nicht klar ist, warum die tote Frau Sumner überhaupt noch da im Haus seine sollte. Ich kenne das aus Dörfern so, dass das teilweise schon Standard ist, bin mir aber sicher, dass das auch befremdlich wirken kann. Um das ein wenig abzufedern, dachte ich, dass eine Erklärung nötig ist.Das ist ein bisschen viel Erklärung, finde ich. Hat er das im Vorbeigehen so genau mitgenommen? Ich sehe ihn da zu lange und zu nah dabeistehen, wenn er das wirklich hören und zuordnen können soll.
Wenn es um die Verstndlichkeit beim Lesen geht, kann das jedenfalls locker weg, man braucht diese Erklärung nicht.
Mmh, auch hier bin ich mir unsicher :/ ich sehe mir das die Tage noch mal an und werde die Stelle vermutlich dann auch noch mal verändern. Danke fürs Aufzeigen!Ach ja, wenn man dann so dabei ist ... Ein absoluter Streichkandidat ist für mich das:
Schön, dass du es ansprichst! Ich mag die Stelle auch und freu mich, dass die bei dir funktioniert!Das gefällt mir gerade auch, weil es vielleicht gar nicht stimmt: Sind Schatten im Mond blau? Ich glaube nicht, macht aber nichts, weil es hier nicht drum geht, was der Fall ist, sondern wie es sich anfühlt.
Hallo @Friedrichard
Ich freue mich, dich unter meinem Text zu lesen, auch weil ich weiß, dass du mir wieder einige für mich unaufspürbare Kommafehler wirst aufzeigen können! Im Voraus daher schon mal besten Dank!
Haha, inhaltlich hast du recht! Aber es würde sich doch schon ein wenig seltsam lesen, wie ich finde.Selbst wenn Frau S. in ihrer Wohnung verstorben wäre, sie ist (einstweilen noch) „gemeldet“
Rein vom Satzaufbau vermutlich schon, aber ich finde, dass es von der Sprachmelodie so besser passt. Sonst würde für mich da etwas fehlen.Ist das „das“ nicht eher entbehrlich?
Oha, eine gefährliche Mischung!Meine Altvorderen haben auch geraucht (wie die Schlote!) und ich versuchsweise mal in der Pubertät (besonders im Freundeskreis), bei den Pfadfindern wurde dieses Laster gegen den Suff getauscht – der allemal sogar besser schmeckt ... und es fing relativ harmlos an mit hoch%igem Rum im Tee ...
Das stimmt!Ist das nicht mehr als eine bloße Aussage?
Ich wünsche dir noch schöne Ostertage!
Habentus
Hallo @Habentus ,
sehr ernstes Thema, was Du da angeschnitten hast. Vielleicht zu ernst. Ich würde mir Sorgen machen, dass das viele zu sehr runterzieht. Ansonsten: Super geschrieben. Da geht ja der Sensenmann umher und hat reiche Beute. Einige, die als Kind ein Elternteil verloren haben, werden sich wiederfinden. Irgendwie sucht man hier im Forum auch mal nach aufmunternden Geschichten. Man findet leider wenig. Ich weiß nicht, ob meine Sachen da ein Ausnahme machen. Es ist schwierig über den grauen Gevatter zu reden, ohne in Betroffenheit zu verfallen. Man muss die Waage finden zwischen... Du weißt schon, was ich sagen will. Wenn man manche Geschichten liest, könnte einem der Gedanke kommen, dass es manche gar nicht erwarten können, bis es sie endlich erwischt.
Gruß Frieda
Lieber @Habentus,
ich habe Deine Geschichte sehr gerne gelesen und sie hat mich berührt. Ja, es ist ein ernstes Thema, aber auch die Realität. Ich mag das Tempo Deines Textes, den Fluß, die Nähe zu den Protagonisten. Die Melancholie. Für mich ist jeder Satz stimmig, Du hast die passenden Worte gewählt, um Gefühle zu transportieren. Hat mir sehr gut gefallen.
Liebe Grüße
Silvi
Hallo @Silvita und vielen Dank für deinen netten Kommentar! Freut mich sehr, dass dir meine Geschichte gefallen hat. Das gibt Mut!
Ich habe zwischenzeitlich noch mal ein wenig verändert und an der einen oder anderen Stellen ein kleines bisschen gekürzt, wo es mir noch nicht stimmig erschien.
Liebe Grüße
Habentus
Hallo @Frieda Kreuz ich habe gerade mit Erschrecken gesehen, dass mir dein Kommentar durchgerutscht ist. Das tut mir wirklich leid! Natürlich freut es mich auch, dass du meine Geschichte gelesen hast!
Tja, das ist so eine Sache. Ziehen dich ernste Themen generell runter? Mir geht es nicht so. Im Gegenteil lese ich ernste Dinge gerne (auch ganz unabhängig von meinem Text jetzt). Einfach, weil manchmal auch ernste Dinge erzählt werden sollten.Vielleicht zu ernst. Ich würde mir Sorgen machen, dass das viele zu sehr runterzieht.
So oder so, beste Grüße
Habentus
Hallo zusammen, mit etwas Abstand habe ich den Text noch mal überarbeitet, einige Teile rausgekürzt, hier und da gestrafft und auch viele eurer Anmerkungen übernommen. Ich habe das Gefühl, dass er jetzt einen besseren flow hat. Falls ihr wollt, sagt mir gerne, ob es auch in euren Augen passt.
Beste Grüße
Habentus
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