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Kaffee und Pantomimen

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03.02.2010
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Kaffee und Pantomimen

Kaffee und Pantomimen

Das Café, das ich mir ausgesucht hatte um die Zeit ein wenig tot zu schlagen, lag ein Stockwerk über der Einkaufsstraße, und das große Seitenfenster ermöglichte mir einen guten Blick auf eben diese.
Es war noch früh, und doch herrschte bereits ein reges Treiben verschiedenster Leute. - Menschen auf ihrem Weg zur Arbeit, Schüler, die grade Freistunden hatten, oder denen einfach die Motivation für den eigentlichen Unterricht fehlte.
Von meinem Zweipersonentisch, direkt am Fenster, sah ich auf sie hinab und schlürfte meinen Iced Caramel Macchiato.
Eigentlich bin ich kein Fan von Kaffee, und für meinen Geschmack hatte der Angestellte, der mein Getränk zubereitet hatte, zu viel Espresso hineingetan. Von Kaffee bekomme ich meistens Kopfschmerzen.
Doch mein Kopf drohte im Moment ehr an einem anderen Gedanken zu zerbrechen.
Auf der anderen Straßenseite befanden sich zwei Modegeschäfte, die wie Magnete vor allem Schülerinnen anzogen. Die beiden Läden wurden von zwei Juwelieren eingepfercht, einer links und einer rechts.
Ab und zu kam eine Straßenbahn vorbei, die mir dann für wenige Sekunden das Blickfeld einschränkte.
Ich sah eine drei Mann starke Polizei-Patrouille vorüberziehen, und einen Pantomime, der sich auf seine Arbeit vorbereitete.
Er war von Kopf bis Fuß mit silberner Sprühfarbe bedeckt. Der Mann zupfte sich zurecht und stieg dann auf ein kleines Köfferchen, das er mitgebracht hatte um höher zu stehen. Daraufhin erstarrte er zur lebenden Salzsäule.
Pantomimen sind mir schon immer suspekt gewesen. Sie sind einfach unheimlich. Aber der silberne Mann tat seine Wirkung.
Einige Passanten blieben stehen und begutachteten ihn. Manche schossen sogar Fotos mit ihren Mobiltelefonen.
Ein Mädchen, das an ihm vorbeiging, wurde von dem Mann am Ärmel gezupft. Sie erschrak fürchterlich und sprang einige Meter weit, bis sie in einem der Modegeschäfte verschwunden war.
Mein Iced Caramel Macchiato wurde zunehmend weniger.
Es waren nicht viele Gäste in dem Café, das zu meinem Beobachtungsposten geworden war, doch die Meisten saßen bereits als ich meine Bestellung aufgegeben hatte.
Ich nahm einen letzten Zug durch den Strohalm, der dadurch völlig frei gelegt wurde und warf noch einen Blick auf den Mann in Silber.
Ein Mann mit seinem Sohn stand bei ihm, und dem Jungen schien der Pantomime auch nicht ganz geheuer zu sein. Er schickte seinen Vater vor um ihm ein paar Münzen in die Schatulle zu werfen. Der Mann brach aus seiner Starre heraus, bedankte sich mit einer leichten Verbeugung und winkte dem kleinen Jungen, der sich hinter der nächstgelegenen Straßenlaterne versteckt hatte, zu.
Ich stand auf, nahm meine Sachen und ging. Bezahlt hatte ich schon als ich meinen Macchiato bekommen hatte.
Das Café lag in der oberen Etage einer Buchhandlung, durch die man hindurch musste um überhaupt erst in das Café zu gelangen.
Ich hielt mich gerne an solchen Orten auf, wo ich jederzeit auf jedes beliebige Wissen zurückgreifen konnte. Die Buchhandlung hatte nur eine Rolltreppe, und diese führte in das obere Geschoss, in dem ich mich bereits befand. Ich musste die normale Treppe ins Erdgeschoss nehmen.
Als ich hinaus auf die Straße trat sah ich wieder hinüber auf die andere Seite und zählte noch einmal in meinen Gedanken die Geschäfte ab.
Juwelier, Mode, Mode, Juwelier.
Ich überquerte die Straße und kramte in meiner Hosentasche. Drüben angekommen ließ ich ein wenig Kleingeld in die Box des Pantomimen fallen. Er reichte mir die Hand bevor er wieder regungslos wurde.
Ich hatte mich dazu entschieden nach links zu gehen und passierte eines der Modegeschäfte.
Nun stand ich vor dem Juwelier auf der linken Seite.
Ich Spürte wie sich mein Herzschlag erhöhte als ich die Tür öffnete. Sie gab ein Leuten von sich, und eine junge Angestellte kam aus dem Hinterzimmer. Außer mir und der Frau war sonst niemand im Laden.
Sie fragte mich freundlich und mit einem Lächeln auf dem Gesicht, wie sie mir behilflich sein konnte.
Es kam mir so vor, als übte sie ihren Beruf noch nicht lange aus. Es musste ihr erstes Mal gewesen sein und ich wollte es ihr nicht allzu schwer machen. Mein Griff in die Innentasche der Lederjacke die ich trug war schnell, und mein Finger lag auf dem Abzug.
Ihr Lächeln war mit einem Schlag verschwunden.
Wo befand sich die Polizei-Patrouille?
Mein Kopf drohte im Moment an diesem Gedanken zu zerbrechen.

 

Hallo Glass,
irgendwie funktioniert sie nicht, diese Geschichte! Ein Mensch plant einen Überfall auf ein Juweliergeschäft und bezieht einen Beobachtungsposten, so weit, so gut. Was dann kommt, ist m.M. nach eine Ansammlung von Nebensächlichkeiten, Vermutungen über Leute, die für die Geschichte völlig unwichtig sind, haarspalterische Beschreibungen (freigelegter Strohhalm..), jedoch keine einzige Aussage über den Prot. Seine Absichten sind sehr schnell durchschaubar, doch es ist nix spannend an der story. Einige Formulierungen finde ich ungeschickt und sperrig, vielleicht wirfst Du noch mal ein Auge drauf:
"..es herrschte ein reges Treiben verschiedener Leute.."
"..Kopf drohte an einem Gedanken zu zerbrechen.."
"..Strassenbahn, die mir das Blickfeld einschränkte.."
Gegen Ende sagt der Prot, dass er gerne in Buchläden sei, "..Ort, wo ich auf jedes beliebige Wissen zurück greifen kann.." Eine exemplarische Stelle, wie ich finde: es ist beliebig, sagt nix über den Typen aus. Überrascht bin ich auch nicht, also, was war Deine Intention für diese Geschichte?
LG,
Jutta

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Glass,

ich muss mich leider Jutta Owen anschließen, wo liegt der Sinn der Geschichte?
Erst beschreibst du ziemlich ausführlich, wie dein Prot seinen "Beobachtungsposten" im Café bezieht und Latte trinkt. Dann spendet er dem Straßenkünstler sogar noch ein Kleingeld. Und dann kam der Überfall und ein schnelles Ende, das mich im Unklaren lässt.
Wie schon gesagt, über die Persönlichkeit des Prot, außer dass er bei starkem Kaffee Kopfschmerzen bekommt und Buchhandlungen mag, erfahre ich nichts. Hatte dein Prot. möglicherweise einen Hirntumor? Das würde den merkwürdigen Überfall (welcher Verbrecher denkt bei seinem Tun lange nach ("wo ist die Polizeipatroule?") sondern handelt schnell, die Kopfschmerzen und die wiedererkehrenden Hinweise auf Kopf und Gedanken erklären.

Gruß
Leia4e

 

Hallo Glass,

die Grundidee finde ich gar nciht schlecht.
Der Herr sieht sich aus welchen Gründen auch immer gezwungen an Geld heranzukommen. Das implizieren mir die Kopfschmerzen. Er will das eigentlich verdrängen, muss es aber anscheinend tun. Dann der Blick auf die geschäfte, also der Beobachtungsposten, das finde ich eigentlich ganz gut, weil du hier andeutest, aber noch alles offen lässt. AUch das Einbauen der Polizisten kommt schön arglos.
Was aber nicht fuinktioniert ist der Rest der Geschichte. Da sind so viele Dinge drin, die eben nicht auf das Ziel zulaufen, sodass der Leser verarscht wird. Und man will als Leser nciht verarscht werden. Wenn du falsche Fährten legst, dann müssen diese im NAchhinein plausibel erscheinen, so ein KopfaufdieStirnschlaggefühl auslösen im besten Fall. Die nichtigen Informationen jedoch, mit denen du um dich sprühst, haben keine andere Funktion als zu verwirren, weichen von jeder Striingenz ab. Und das ist unschön.
Aber wie gesagt, die Idee finde ich an sich gut, da ließe sich mit einer gehörigen Portion an zuspitzung was erreichen.

Ein NAchgeschobenes Willkommen :)

grüßlichst
weltenläufer

 

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