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Kalter Schmerz

gox

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13.02.2004
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Kalter Schmerz

Knarrend öffnete sie die Haustür. Igor kam fast lautlos herein. Wie immer schwieg er. Sein unheimliches Aussehen ließ sie jedes Mal erschauern.

Marie setzte sich auf den Stuhl und sah erwartungsvoll zu Igor hinauf. Langsam öffnete er den Deckel des mitgebrachten, hochwandigen Holzkästchens. Bis auf die Rückwand klappte er alle Seitenwände nach unten. Wie immer befand sich im Kästchen eine gläserne Phiole mit grünlichem Inhalt, daneben stand ein kleines Trinkglas. Igor befüllte das schmucklose Glas. Seine ruhigen Bewegungen wirkten wie eine Zeremonie. Er reichte Marie den Trunk mit ausdruckslosem Gesicht. Sie schaute auf das Glas, zögerte einen Moment und trank dann das leicht bittere Gebräu. Igor deutete ein zufriedenes Lächeln an.
Hinten im Hof stand die Kutsche. Igor hielt Marie die Wagentür auf. Es schneite, der Winterwind blies unbarmherzig und kalt. Sie zog ihren Umhang fester, als könnte der Wollstoff ein Beschützer sein.

Marie liebte den Geruch in der Kutsche. Der Wagen duftete nach altem Holz und Leder, die dampfenden Pferde trugen zur Abrundung des charakteristischen Erlebnisses dieser Fahrt bei. Manchmal meinte sie, Aroma von Sandelholz und Moschus zu erahnen. Konnte eine Kutsche maskulines Odeur verströmen?

Noch eine Viertelstunde bis zum Ziel. Die Kutsche jagte durch die Dunkelheit. Nicht der Weg war das Ziel. Das Ziel war das Ziel.
Marie hatte das Korsett besonders eng schnüren lassen, damit sich Ihre Taille gut mit zwei groben Händen umfassen ließ. Dazu trug sie ein neues, blassblaues Kleid. Die Keulenärmel des Oberteils und das tiefe Dekolleté, aus dem ihre Brüste hervorquollen, spendeten Harmonie zur schmalen Taille.
Marie tastete nach ihrer Seele und spürte sie in einem willigen und wollenden Zustand. Die grüne Flüssigkeit tat ihren Dienst.

Sie zog an ihrem Haarband, schon jetzt wollte sie ihre Haare lösen. Ein kleiner Bereitschaftsdienst. Mit den Fingern fuhr sie durch ihre leicht gestuften, schwarzen Haare, die bei näherem Hinsehen einen kleinen Blauschimmer hatten. Eine Strähne fiel ihr ins Gesicht, ganz dicht an ihren Mund heran. Normalerweise hätte sie das vorwitzige Haar weggepustet, doch jetzt nahm sie die Haarsträhne in den Mund, befeuchtete sie und spielte damit herum. Maries erwartungsvolle Stimmung legte sich wie schimmernder Samt über ihre Gefühlswelt.
Sie streichelte mit den Fingern die Ränder ihres Ausschnittes. Ihre festen Brüste wippten von der heftigen Fahrt der Kutsche. Marie wurde unsanft umhergeschüttelt und konnte die zärtliche Erforschung ihrer Brüste nicht fortsetzen. Bald würden sie da sein, die Auffahrt zur Burg kannte sie als holprigsten Streckenabschnitt.

Maries Gedanken drehten sich nur noch um ihn. Alexjs sehniger und muskulöser Körper beherrschte ihr Denken. Sein Körper war perfekt, bis auf eine Narbe an der Schulter. Marie irritierte die Vollkommenheit, sie wusste nie, ob sie diese Narbe als störend oder als willkommenen Kontrapunkt empfand. Als sie an den trapezförmigen Aufbau seines Körpers dachte, lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Und nicht nur dort.

Sie schüttelte ihren Kopf, sämtliche Haare flogen nach hinten. Maries Beckenmuskulatur schmerzte. Sie schob den Vorhang des Kutschenfensters beiseite, um hinauszusehen. Ihre Haare wirbelten durch den Fahrtwind und wirkten dabei wie das zerstobene, blauschwarze Gefieder eines Vogels, der Abbitte für die Strafe des Winters leistet. Auch Marie würde noch Abbitte leisten müssen. Nur nicht jetzt ...

Marie betrat das große Kaminzimmer. Nach der eisigen Kälte draußen empfand sie die entgegenschlagende Wärme als Wohltat. Kein Alexj zu sehen.
Dieses Zimmer war wegen der angenehm wohligen Atmosphäre ihr Lieblingszimmer. Ganz in Gelb gehalten, in der Mitte lockte das Sofa mit unzähligen Kissen. Den Mittelpunkt bildete ein Marmorkamin, knisternd glühten knorrige Holzscheite.
Gleich würde Alexj da sein. Marie spürte seine Nähe. Sie blickte sich nervös um.

Krachend sprangen die beiden riesigen, fast deckenhohen Türen auf. Alexj besaß Gespür für einen gekonnten Auftritt. Sein weißes Hemd war nur bis zu Hälfte zugeknöpft. Er trug eine schlichte schwarze Hose, die zur Hälfte im Schaft der kniehohen Stiefel aus schwarzem Glattleder verschwand. Schulterlange, dunkle Haare bildeten einen wunderschönen Kontrast zu seegrünen Augen.
Marie lief zitternd auf ihn zu. Sie küssten sich innig, heiße Vorfreude ließ ihre Lippen verschmelzen. Zungen begegneten sich, umspielten einander und drangen immer fordernder aufeinander ein.
Alexjs Hände umfassten Maries Taille, sie spürte in diesem Augenblick ihr Korsett besonders, nahm es ihrem bebender Körper doch die Luft. Aber nicht die Lust. Ein eng geschnürtes Korsett führt der Trägerin die Existenz des eigenen Körpers vor Augen, sogar schmerzlich. Sinnlich schmerzlich.

"Ich habe mich so danach gesehnt, nach diesem Moment", sagte Marie schnell atmend wie ein Vögelchen. "Ich bin zu dir geeilt, durch die Kälte. Nur, um deine Wärme zu spüren, Alexj."
Alexj küsste sanft ihren Nacken und flüsterte beinahe tonlos: "Ist die Kälte draußen schmerzlich?"
"Ja, Alexj, das ist sie," hauchten Maries volle Lippen und signalisierten vorauseilenden Gehorsam. Alexj packte Marie am Handgelenk und zog sie rasch durch das wohlig warme Zimmer. Mit der freien Hand öffnete er die große Flügeltür zum Balkon und zog Marie ins Freie.
Auf der Brüstung des Balkons türmte sich Schnee. Eisiger Wind ließ die Schneeflocken einen herben Reigen tanzen. Alexj riss Marie den Umhang von den Schultern und küsste in wahnsinniger Gier ihre hervorquellenden Brüste. Er drängte Marie rückwärts an die eiskalte Außenwand. Marie stöhnte, Schmerz der Kälte und Schmerz des Verlangens einten sich. Alexj öffnete die oberen Knöpfe und legte das Korsett frei. Ihre Brustwarzen traten hart und kalt durch die schwere, schwarze Atlasseide des Korsetts hervor.
Alexj suchte die Stelle im Nacken, in die er seine Frage hauchte: "Ist das schmerzlich?"
"Ja, Liebster, das ist es ", lautete die kaum vernehmliche Antwort Maries.
Kraftvoll und drängend umfasste er ihre Brüste, rieb ungestüm ihre Brustwarzen durch die Seide hindurch. Marie keuchte. Feucht, immer feuchter bereitete sich ihr Körper sich auf ein Crescendo vor.

Maries blaugefrorene Lippen verlangten Wärme. Aber Alexj gewährte keine Wärme, sondern zog Maries rechtes Bein auf die verschneite Brüstung des Balkons. Ihr zierlicher, knöchelhoher Stiefel suchte Halt auf dem verschneiten Geländer. Marie schloss die Augen. Nur wenn ich einen Sinn abschalte, verstärken sich meine verbliebenen Sinne, hämmerte es in ihrem Kopf.
Alexj schob den weiten Rock immer höher und erfasste mit seiner wohltemperierten Hand ihre Schenkel. Zwischen ihren einladend gespreizten Beinen suchte er vergeblich nach Unterwäsche und freute sich über Maries Bereitwilligkeit. Mit beiden Händen umfasste er ihre Taille und zog sie ein wenig höher, um besser eindringen zu können.
Er legte sich seine Beute zurecht. Zielstrebig und entschlossen nahm er sie. Keuchender Atem bildete in der frostigen Winternacht kleine Nebelwolken. Alexj drängte so heftig voran, dass Marie schrie vor Schmerz und vor Glück. Nach einer unendlichen Weile ergoss er sich in ihren Schoß. Marie glaubte, dass die warme Flüssigkeit in ihr explodierte und schwebte dem Höhepunkt entgegen. Schwer atmend und entspannt lehnten beide an der Hauswand, wie zu einem Bündel zusammengeflochten.

Marie zog das weiße Spitzentaschentuch, das sie zwischen ihre Brüste versteckt hatte, heraus, um sich zu säubern.
"Nein", sagte Alexj mit fester Stimme, "ich will das nicht. Der Saft soll in Dir bleiben!" Er hob sie hoch und trug sie vorsichtig ins Zimmer zurück. Wie erlegtes Wild drapierte er sie auf dem Teppich vor dem knisternden Kamin. Marie genoss die Wärme, unbeschreibliches Glücksgefühl durchfuhr ihren malträtierten Körper.
Mit geschickten Fingern öffnete Alexj Maries Kleid zur Gänze und zog es aus. Marie lag, nur noch mit Korsett bekleidet vor ihm und sah zu, wie er sie betrachtete. Mit langsamen Bewegungen zog er sich aus. Der Schein des Kaminfeuers ließ seinen Körper überirdisch schön wirken. Alexj nahm eine schwarze Binde und verband Maries Augen. Sie fühlte, wie er langsam ihre Schenkel öffnete und der Taumel begann von neuem. Ein Strom von Flüssigkeit bahnte sich seinen Weg ...

Frühmorgens erwachte Marie allein auf dem Fußboden, zugedeckt mit ihrem Umhang. Ruhig zog sie sich an. Hinter dem Haus würde ihr Gefährt auf sie warten.
Marie kannte den Weg, durchquerte die Burg und schlich zum Dienstbotengang hinaus.
Dort wartete ihr Bentley. Entspannt öffnete sie die Tür ihrer champagnerfarbenen Luxuskarosse. Marie warf ihren Umhang auf die cremebeigen Ledersitze im Fond. Sie zog ihren dunkelblauen, modernen Halbmantel heraus, zog ihn an und knöpfte ihn bis oben hin zu. Sorgfältig kämmte sie ihre Haare. Mit einem Griff ins Handschuhfach, das ihre Rolex 'Oyster Perpetual' beherbergte, vollzog sie endgültig die Zeitreise zurück in das Jetzt.

Marie hielt inne. Sie sah den Umschlag auf dem Beifahrersitz. Sie kannte den Inhalt. Der Briefumschlag aus handgeschöpftem Papier starrte sie an.
Hat Ihnen unserer Arrangement gefallen? Haben Sie Anregungen zur Verbesserung unseres
Leistungspaketes?
Mit 'Leistungspaket' war Alexj gemeint. Im Angebot gab es auch noch 'Dimitri' und die Sonderedition 'Boris'. Für besondere Anlässe hielt man das Premiumpaket Alexander der Große bereit. Bisher kannte Marie nur Alexj und Dimitri. Diese beiden Schmuckstücke gehörten schon zur gehobenen Preisklasse. Aber sie waren ihr Geld wert, dachte Marie, jeder Mensch braucht einen Ausgleichssport.

Morgen würde sie wieder in ihrer Zeitungsredaktion sitzen. Im modernen, würfelförmigen Glas- und Stahlgebäude, umweht vom Retro-Design der siebziger Jahre.
Marie arbeitete als Chefredakteurin der Gesellschaftskolumne und zugleich als oberste Instanz. Sie entschied, welche Storys zur Veröffentlichung freigegeben wurden und welche nicht. Chefredakteurin der Gesellschaftskolumne hatte ihr als Berufsbezeichnung nie gefallen. Geschichtenerzählerin wäre doch irgendwie romantischer gewesen. Sie hätte sich gut vorstellen können, an einem orientalischen Lagerfeuer nächtelang Geschichten zu erzählen. In gefühlvollen Momenten sah sie sich als Shehrazade eines bildungsorientierten Tagesblattes. Als Wortwerkerin. Morgen würde Marie ein ganz besonderes Schmankerl zur Veröffentlichung freigeben. Sie lächelte in sich hinein.
Marie freute sich darauf, die Bombe 'Gerhard' zu zünden. Sie liebte es, wenn sich Politiker sexuelle Fehltritte erlaubten. In solchen Augenblicken ratterte die Registrierkasse in ihrem Kopf und freute sich auf den finanziellen Bonus. Morgen würde sie wieder ihr Bestes geben, immer eine Spur besser als ihre männlichen Kollegen.
Die Bombe Gerhard würde sie näher an die Sonderedition 'Boris' bringen, ein besonderer Anreiz.

Als sie den Anlasser des Bentley betätigte und anfuhr, wurde sie butterweich in die Ledersitze gedrückt. Das nächste Mal, dachte Marie, kaufe ich mir lieber einen schicken Sportwagen mit harter Federung.
Für ihren Hang zu sanften Schmerzen war sie bereit, anderen Menschen Schmerzen zuzufügen. Aber hatten die Menschen nicht selbst schuld? Wer sich in die Öffentlichkeit begibt, kommt darin um.
Marie öffnete per Knopfdruck alle Fenster und fröstelte im eisigen Wind. Aber sie spürte sich, spürte, dass sie lebte.
Irgendwann würde sie Abbitte leisten müssen für ihr Handeln. Nur nicht jetzt ...
Marie fuhr heim und duschte eiskalt. Nach jedem erotischen Genuss war eine kalte Dusche nötig, um den Schmerz der Wirklichkeit zu fühlen.

 

Salut, Meister gox! ;-)

Über deine Geschichte habe ich eine ganze Weile nachgedacht, um mir Klarheit zu verschaffen, warum ich zum Schluss hin die Stirn etwas falte. So richtig weiß ich es immer noch nicht, aber das vorläufige Ergebnis möchte ich dir nicht vorenthalten.

Der Anfangsteil ist 1a, "Vom Winde verweht" in Reinkultur. Du schöpfst das Potenzial des Genres voll aus und lässt keinen diesbezüglichen Leserinnenwunsch unerfüllt. Natürlich dachte ich mir schon beim Lesen: Da muss doch noch was kommen! Und als sich herausstellte, dass Marie "nur" einen Wellness-Kurzurlaub der besonderen Art einlegt, hätte mir das als Pointe schon gereicht.

Hilf mir bitte auf die Sprünge, aber ich kriege die Gleichung nicht gelöst: Sie erarbeitet sich ihren Softmaso-Luxus, indem sie Enthüllungsjournalismus betreibt. Also indem sie bei anderen Leuten Dinge anprangert, die sie ähnlich selbst macht? Ist das der Clou? Eh ich noch lange grübele: Sag mir lieber, was ich übersehen.

Und noch eine Frage:

Marie arbeitete als Chefredakteurin der Gesellschaftskolumne und zugleich als oberste Instanz.
Wie meinst du ihre Berufsbezeichnung? Entweder ist sie Chefredakteurin der Zeitung/Zeitschrift oder sie ist Ressortleiterin der Rubrik "Gesellschaft". Oder sie schreibt als Chefredakteurin regelmäßig die Gesellschaftskolumne. Das finde ich noch erläuterungsbedürftig.

In leichter Konfusion,
Chica

 

danke Dir - ich will Dir ja keine schlaflose Nacht bereiten.
Marie ist zwar Chefredakteurin, aber den Klatsch schreibt sie selbst. Sie zieht gern Prominente wegen sexueller 'Verfehlungen' in den Dreck, gönnt sich aber von den Früchten ihres Schmuddeljournalismus gern etwas Gutes, Kaltes, Schmerzahftes, Wohlduftendes ;-)

Den Clou hast Du also richtig entdeckt und ich muß noch lernen, mich verständlicher auszudrücken. Keine versteht mich! *heul* ;-)

Hoffentlich konnte ich Dich entkonfusionieren ! Grüße vom gox

 

Guter Plot schlecht umgesetzt

Wieder eine schöne erotische Geschichte von dir, gox, und leider wieder mit heißer Nadel gestrickt. Es macht mich traurig, wenn ich sehe, wie du dein Talent verschleuderst. Es ist mir unverständlich, warum du dir nicht die Mühe machst, die Geschichten vor dem Posten ein wenig auf Fehler zu untersuchen. Ich meine hier nicht die Schreib- oder Grammatikfehler, sondern die stilistischer Art.

Gleich am Anfang sagst du:

Der Wagen duftete nach altem Holz und Leder, die dampfenden Pferde trugen zur Abrundung des charakteristischen Erlebnisses dieser Fahrt bei.
Was ist denn das, bitte schön? Die Reise hat gerade erst begonnen und du berichtest schon von ihr wie von einer netten Klassenfahrt.

Dann die Plattitüde:

Nicht der Weg war das Ziel. Das Ziel war das Ziel.
oder die Unbeholfenheit bei
Die Keulenärmel des Oberteils und das tiefe Dekolleté, aus dem ihre Brüste hervorquollen, spendeten Harmonie zur schmalen Taille.
und der Satz
Maries erwartungsvolle Stimmung legte sich wie schimmernder Samt über ihre Gefühlswelt.
kann nur bedeuten, dass ihre Stimmung nicht zu ihren Gefühlen gehört – verstehe ich das richtig?

Und es geht in diesem Sinne weiter

Marie wurde unsanft umhergeschüttelt und konnte die zärtliche Erforschung ihrer Brüste nicht fortsetzen.
– was gibt es da zu erforschen, es sind doch ihre Brüste, oder? -
Alexj riss Marie den Umhang von den Schultern und küsste in wahnsinniger Gier ihre hervorquellenden Brüste.
Wie haben wir uns das vorzustellen? Ich meine hier die wahnsinnige Gier, nicht die hervorquellenden Brüste – die kennen wir ja schon aus der Kutschenfahrt, nicht?
Marie schloss die Augen. Nur wenn ich einen Sinn abschalte, verstärken sich meine verbliebenen Sinne, hämmerte es in ihrem Kopf.
Erstaunlich rationell denkender Mensch, diese Marie, irgendwie gebildet, nicht?
Zwischen ihren einladend gespreizten Beinen suchte er vergeblich nach Unterwäsche und schätzte Maries Bereitwilligkeit.
Auch dieser Satz ist ein Rätsel: meinst du mit dem Wort, dass Alexj sie befummelte, um den Grad ihrer Bereitschaft zu erfahren?
Marie glaubte, dass die warme Flüssigkeit in ihr explodierte und schwebte dem Höhepunkt entgegen.
Ich wundere mich, dass Chica hier keinen Widerspruch anmeldete, glaube ich doch erst heute etwas über ihre Gespräche zu diesem Thema gelesen zu haben.
Marie genoss die Wärme, unbeschreibliches Glücksgefühl durchfuhr ihren malträtierten Körper.

Der Schein des Kaminfeuers ließ seinen Körper überirdisch schön wirken.

Ein Strom von Flüssigkeit bahnte sich seinen Weg ...
Wie? Ein Fick und schon hat sie einen so malträtierten Körper, dass dir, gox, die Worte fehlen und du dich in das Unbeschreibliche und Überirdische sowie zu Pünktchen flüchten musst?
Entspannt öffnete sie die Tür ihrer champagnerfarbenen Luxuskarosse. Marie warf ihren Umhang auf die cremebeigen Ledersitze im Fond. Sie zog ihren dunkelblauen, modernen Halbmantel heraus, zog ihn an und knöpfte ihn bis oben hin zu. Sorgfältig kämmte sie ihre Haare. Mit einem Griff ins Handschuhfach, das ihre Rolex 'Oyster Perpetual' beherbergte, vollzog sie endgültig die Zeitreise zurück in das Jetzt.
Ja, diese Details sind wichtig, sonst hätten wir dummen Leser womöglich nicht begriffen, dass jetzt ein anderes Jetzt ist.

Warum glaubst du, gox, dass man uns alles haarklein erklären muss? Das tust du unaufhörlich, selbst wenn die Geschichte schon längst zu ende ist und auch der unbedarfteste Leser alles begriffen haben müsste, reihst du Satz an Satz und erklärst uns zuletzt auch noch, warum deine Protagonistin unbedingt kalt duschen musste. Ätzend.

Mach dich ans Werk, gox, und kürze die Geschichte um die Hälfte, befreie sie von allem überflüssigen Balast – ein paar Hinweise habe ich dir ja geliefert. Bitte.

Dion

 

Hallo gox,
wow, ich fands echt erotisch, flott und anschaulich geschrieben und ein überraschendes Ende, klasse! :thumbsup:
Die Kritik von Dion fand ich überraschend hart, aber mit Erotik kenne ich mich eigentlich nicht aus! :shy: Naja, vielleicht wars schon ein bisschen zu plump. Mir sind ein paar andere Stellen aufgefallen:

Sie streichelte mir den Fingern die Ränder ihres Ausschnittes.
Sollte wohl mit heißen.
hauchten Maries volle Lippen und signalisierten vorauseilenden Gehorsam
Das passt vielleicht zu Beamten, aber in der Erotik???
Zwischen ihren einladend gespreizten Beinen suchte er vergeblich nach Unterwäsche und schätzte Maries Bereitwilligkeit.
Im Gegensatz zu Dion habe ich mich gefragt, ob er wirklich danach suchte, es vermisste. Der zweiter Teil des Satzes hat mich weniger gestört, aber wahrscheinlich gibt es hier bessere werben als "schätzen".
Insgesamt habe ich es sehr gerne gelesen!
Gruß Tamara

 

Hello Dion,

nur für Dich habe ich die Geschichte kurz umgeschrieben:

Bumsatmosphäre. Ficken.

Im Ernst - Dank für Deine Kritik.
In der Tat finde ich viele Einzelheiten wichtig, um eine Stimmung aufzubauen. Nicht, weil ich Leser für dämlich halte, sondern weil die schlichte Erwähnung auch von Selbstverständlichkeiten dem Normalen etwas Besonderes gibt.

Eine Stimmung kann doch durchaus die restliche Gefühlswelt überlagern?
Das 'Jetzt' habe ich so betont, weil Marie sich mit dem Griff zu Mantel und Uhr den Zeitenwechsel, den Wechsel in die richtige Welt bewusst macht.

Deine Kritik ist arg widersprüchlich, denn einerseits bemängelst Du die Unbeschreiblichkeit der Pünktchen und forderst mehr Details, andererseits stört Dich, dass alles haarklein erklärt wird.
Offen gesagt: Ich bin nicht so der Freund von Geschlechtsteilbeschreibungen, weil darin nach meinem Verständnis nicht unbedingt Erotik liegt. Andeutungen und Umschreibungen finde ich reizvoller, wenngleich der Grad zwischen Romantik, Pornographie und Lächerlichkeit fatal schmal ist.


@tamara,

ich danke Dir herzlich, die Patzer habe ich berichtigt.
Natürlich suchte er nach der Unterwäsche, aber wirklich vermisst hat er sie nicht ;-) Da es ja durchaus um devotes Verhalten geht, schien mir der 'vorauseilende Gehorsam' nicht so sehr unpassend, auch wenn das nach den hergebrachten Grundsätzen des Berufsbeamtentums klingt ;-)

Viele Grüße vom gox

 

Hi gox,


du beschreibst eine erotiche Szene, von der wohl fast jedes junge Mädchen, zumindest in meiner Zeit, einmal geträumt hat.
Allerdings stand da mehr die Romantik im Vordergrund.
Marie geht es nur um den berechnenden kaltheissen Sex.
Das ist auch in Ordnung.
Kleines Hilfsmittel dazu, warum nicht.
Auch wenn mich dein Anfang an das typische Bild eines Groschenromans erinnert. Er dunkelhaarig, groß, stark, offenes weißes Hemd ... Sie lange wehende Haare, weites Kleid ... naja, Scarlettverschnitt u.s.w.
Andere würden sagen: Klischee.
Ich sage: so war die Mode damals nun mal, sie gefällt mir sogar. :)

Trotzdem war mir klar, das diese Stimmung aus alten Zeiten, in der heutigen spielt.
Andere müssen herhalten, dass Marie ihr Vergnügen bezahlen kann.
Kalter Charakter, kalte Gefühle.
Warum macht sie sich Gedanken darüber, dass sie irgendwann Abbitte leisten muß? Meinst dum im Dieseits oder im Jenseits? :hmm:

Mir ist noch was aufgefallen: ... damit sich ihre Taille sich gut mit ...
(ein -sich- weg)

... irritierte die Vollkommenheit ... (Unvollkommenheit?)

Ich finde: gut geschrieben, sehr Bildhaft. Irgendwie ein Blick in die Seele von unausgeglichenen Menschen.

lieben Gruß
coleratio

 

hello coleratio ,
da hast Du ja meinen alten, kalten Schmerz ausgegraben. Ich hätte ja nicht geglaubt, dass junge Mädchen so etwas wie den Anfang dieser Geschichte wirklich träumen - freut mich aber natürlich, wenn ich's getroffen und nicht gar zu dick aufgetragen habe.
Bei der 'Abbitte' dachte ich ans Jenseits. Aber AUCH ans Diesseits, vielleicht wird sie eines Tages selbst enttarnt. Habe ich bewusst offen gelassen.

Und tatsächlich irritierte die Vollkommenheit. Denn Unvollkommenheit ist jeder gewohnt und wird daher erwartet. Vollkommenheit verblüfft.

Du hast schon recht: Irgendwoher muss auch ein unausgeglichener Mensch sein seelisches Gleichgewicht beziehen. Da gibt es unterschiedliche Wege ;-)

Herzlichen Dank für's Lob und viele Grüsse vom gox

 

Hallo gox...
*erstmal tief luft hol*
Reife Leistung! *griins*
Mag sein, dass du ein Klischee ansprichst...mag sein...
Aber besteht das Leben nicht letztendlich aus Klischees? Es ist doch schon alles gesagt, alles gedacht, alles gemacht worden...Wie sagt schon die Bibel? Es gibt nichts Neues auf dieser Welt!
Die Geschichte hat definitiv was!
Danke, hat Spass gemacht, sie zu lesen.

 

Auch mir hat es Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen. Sie war toll umschrieben und du hast auch tolle Beschreibung dieses Aktes geliefert:

Ein eng geschnürtes Korsett führt der Trägerin die Existenz des eigenen Körpers vor Augen, sogar schmerzlich. Sinnlich schmerzlich.

hat mir zum Beispiel sehr gut gefallen.

Aber zum Ende hin, wird die Geschichte zu lang und diese Beschreibung des BErufes hat mich mehr genervt als wirklich gefreut. Ich halte es eher wie Dion, nach der Auflösung, wie sie in den Bentley stieg wäre es meiner Meinung nach auch getan. Den Rest hab ich dann eh nur noch überflogen, denn die Spannung aus der Geschichte ist raus.
Ansonsten muss ich eigentlich eher Dion widersprechen. Ich findes es sogar gut, wie du die Worte zur Umschreibung gewählt hast.

Fazit: Eine gelungene Geschichte, dessen Ende mich nicht wirklich überzeugt hat...

cu_christoph

 

hello immerfernweh und Christoph,

habt Dank für Eure netten Kritiken! Ich fürchte auch, dass es mir nicht gelingen wird, Erotik neu zu erfinden - darum nehme ich Klischees.

Allerdings fällt mir auf, dass sich offenbar die Damen weniger am Ende stören als die Herren. Darüber muss ich noch nachgrübeln und ausserdem sehen, ob ich das letzte Drittel etwas straffen kann.

Viele Grüsse + schönen Restsonntag vom gox

 

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