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Katzenalltag

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24.02.2022
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Katzenalltag

DIE KATZE

Susi räkelte sich in ihrem Weidenkorb und blinzelte müde, als das grelle Tageslicht durch das Fenster direkt auf ihren Schlafplatz schien, der mit einer flauschigen Wolldecke und einem lila Stoffpolster ausgestattet war. . Wie spät war es? Noch zu Früh zum Fressen? „Blödsinn!“, denkt sie, „für einen Snack ist es nie zu Früh! Hoffentlich haben meine Bediensteten für genügend Nachschub in meinem Napf gesorgt! Die letzte Portion war etwas dürftig!“ Sie richtete sich auf und streckte ihre Beine, was ihren schlanken Rücken für ein paar Sekunden zu einem Buckel formt, gähnte lautlos und leckte sich über die Nase. „Hab ich gut geschlafen! So kann der Tag beginnen! Aber jetzt…“, sie gähnte nochmals, “Gibt´s erst einmal Frühstück!“ Die Tigerkatze tapste, noch schlaftrunken, zu ihrem Futterplatz. Die kleine Waschküche, in dem sich ihr Schlafgemach befand, war zugleich ihr Speisezimmer und besaß neben massenhaft Spielzeug auch einen Kratzbaum und ein Katzenklo für ihre Notdurft. „Mein Reich!“, dachte sich die Katze und betrachtete zufrieden ihr Tagesmenü. Da war in einem Napf Nassfutter mit Thunfisch und Gewürzen, in einem anderen daneben war etwas Trockenfutter und eine kleine Schüssel mit Wasser. „Meine Diener werden nachlässig! Gestern wurde mir noch rohes Fleisch serviert!“, dachte Susi und rümpfte die Nase.“Ich hätte nichts einzuwenden gegen ein saftiges Hühnerfilet!“ Die Katze wusste, man musste zufrieden sein, mit dem was man bekam, aber sie vermisste Leckerbissen wie eine Hühnerbrust oder ein saftiges Rindsfilet. Beides natürlich roh und fein gehackt, sodass es leichter zu Kauen war. Ihr Bediensteter war heute Morgen wohl zu beschäftigt gewesen. Das Männchen der Familie hatte ihr Futter verschüttet und nur lieblos wieder in den Napf gerührt, und war dann verschwunden, ohne sie zu Streicheln. Frauchen hatte auch keine Zeit dafür gefunden. „Menschen sind schon komisch!“, dachte Susi, während sie ihr Futter Marke Felix mampfte.“Fast jeden Morgen stehen sie früh auf, um mich zu Füttern, danach verlassen sie fluchtartig ihr Heim in komischen stählernen Kästen auf Rädern, an einen Platz, an den sie gar nicht wollen!“ Denn fast jedes Mal, wenn ihr Frauchen oder Herrchen am späten Nachmittag zurückkam, beschwerten sie sich über ihren Tag.“ Warum machen Menschen jeden Tag Dinge, die sie gar nicht mögen?“ Sie selbst machte nur das, was ihr Spaß machte und bekam dafür sogar noch Lob und Streicheleinheiten. Und nicht zu Vergessen das gute Futter! Susi schleckte sich über die Nase, um die restlichen Fischstücke der Futterdose in ihr Maul zu befördern, dann ging sie durch die leicht geöffnete Tür der Waschküche, um über die Marmortreppe nach oben zur Eingangstür zu gehen. Elegant und langsam, wie es sich für eine Katzendame gehört, trippelte sie zur hohen Holztür, in der sich, eigens für Susi eingebaut, eine Katzenklappe befand, durch die sie jetzt vorsichtig ihren Kopf steckte.“Mal sehen, ob das Wetter draußen auch angenehm für mich ist!“ denkt sie. Bei Regen oder Schnee verbrachte die Katze ihren Tag lieber auf einem der warmen Heizkörper des Hauses. Doch dieser Tag versprach Sonnenschein und Spaß.Das merkte Susi am Geruch der Luft, dem Gezwitscher der Vögel und nicht zuletzt an der angenehmen Wärme, die durch die Öffnung der Klappe zu ihr hereinströmte. Als sie noch klein war, wollte Susi nur selten den bequemen Korb verlassen, in dem sie schlief und aß.

“Auf geht‘s! Die Sonne lacht!“, pflegte ihre Mutter, ebenfalls eine stolze Tigerkatze, immer zu sagen, wenn sie mit dem (damals nervigen) Waschritual am Morgen fertig war und Susi durch sanftes Anstupsen mit der Nase zum Aufstehen bewegen wollte.

„Ich mag nicht! Bin müde!“, raunzte Susi dann meistens und hielt die Pfoten vor ihr Gesicht. Doch Lucy, wie ihre Mutter von der menschlichen Katzendienerin des Hauses genannt wurde, kannte kein Erbarmen, und zog sie mit dem Maul sanft an der weichen Stelle am Nacken nach oben. „Komm jetzt, zuerst kommt die Morgenwäsche und dann gibt es Frühstück!“, sprach Mama Lucy ruhig, aber bestimmt, und schleckte mit ihrer rauen Zunge über das Fell ihres Kindes. „Das reicht Mama ich bin schon sauber!“, rief Susi empört und schüttelte energisch ihren kleinen Kopf. Sie kämpfte sich aus der Umarmung ihrer Mutter und kroch verschlafen aus dem Weidenkorb, der ihnen als Bett diente. Sie trippelte ihrer Mutter nach zum Futtertrog, fraß sich satt und verbrachte den restlichen Tag damit, mit ihren Geschwistern zu Spielen. Damals war sie noch jung und sorgenfrei. Als Katzenbaby hatte man schließlich nicht viele Sorgen. Fressen, Spielen, Schlafen war das Tagesprogramm.

Doch mit 3 Jahren war Susi schon eine ausgewachsen Katze, die schon so Einiges erlebt hatte.

Und sie brauchte niemanden mehr, der auf sie aufpasste. Ihr Futter besorgte sie sich schon selbst, keine Maus konnte ihr entkommen, wenn sie einmal in Susis Blickfeld geraten war. Ein schneller Sprung, und das Schicksal des Nagers war besiegelt. Susi brachte ihre Beute stets ihren menschlichen Dienern ,da sie sehen sollten, was für eine fleißige Jägerin sie war. Doch meistens wussten diese ihr Geschenk gar nicht zu Schätzen! „Susi! Was hast du nur wieder angestellt!“ „Die arme Maus! Schäm dich!“, riefen sie, wenn Susi mit erwartungsvollem Blick ihren Fang präsentierte. Susi trug die Maus dann enttäuscht davon, um sie in Ruhe zu verspeisen. „Blöde Menschen!“, dachte sie, „die werden eine köstliche Maus wohl nie zu Schätzen wissen! Naja, vielleicht beim nächsten Mal.“

Sie schritt durch die Katzenklappe ins Freie und nahm sofort Dutzende Eindrücke gleichzeitig wahr. Das ist eine der besonderen Fähigkeiten von Katzen, ihre Sinne sind um ein Vielfaches stärker und ausgereifter als bei Menschen. Susi roch die frische Sommerluft, hörte die Vögel im Garten zwitschern und Insekten summen, vernahm das Plätschern des Wassers in dem kleinen Teich, den ihr Menschendiener einmal angelegt hatte und dessen Sinn sie bis heute nicht herausfinden konnte. Es waren keine Fische darin, die man jagen hätte können, nur manchmal quakte ein Frosch, der nach einem ausgiebigen Sommerregen sein Revier im Teich gefunden hatte. Frösche gehörten nicht zum Menüplan der Katze, und die Angst vor dem kühlen Nass hielt Susi davon ab, zu nahe an den Teich heran zu gehen. „Warum bauen sich Menschen eine Pfütze in den Garten, aus der sie doch nie Trinken?“, fragte sich Susi. „Schwachsinn!“ Sie ging die steinerne Treppe hinunter, die auf der einen Seite zu einer mit Marmorsteinen gepflasterten Einfahrt führte, doch ihr Ziel war die andere Seite, nach zwei Stufen begann nämlich der vom Menschen( fast) unberührte Teil des Grundstücks, die Wiese. Was hatte sie auf dieser Wiese nicht schon alles erlebt! Susi dachte an die vielen Mäuse, die sie über die Wiese gejagt hatte und an die Vögel, die hoch oben in den Bäumen zwitscherten und sie manchmal ärgerten, weil sie für die Katze unerreichbare Leckerbissen waren. „RHAH! RHAH! Du erwischt mich nie, Susi! Doofe Katze! Traut sich nicht auf den Baum!“, lachte der blöde Rabe Abraxas. „Abraxas“, dachte Susi, „ist ein passender Name für diesen Vogel! Ein dummer Name für einen dummen Raben!“ Doch das Federvieh war alles andere als dumm. Er wusste, dass sie sich als Katze nicht hoch genug auf den Baum traute, um ihn zu Jagen, und ärgerte sie aus sicherer Entfernung. Susi war mit einem Kater befreundet, der mal auf einen hohen Apfelbaum geklettert war, um einer Schwalbe nachzujagen. Er bekam plötzlich Angst und konnte sich nicht mehr von der Stelle rühren. Er wurde nach einigen Stunden von seinem Herrchen entdeckt und wenig später von Menschen in komischen Anzügen, die in riesigen Blechkisten mit einem blauen Licht darauf unterwegs waren, runtergeholt, da er von Selbst nicht mehr den Rückweg antreten konnte. Das war sehr peinlich für den armen Ferdinand gewesen. Susi kannte den roten Kater schon seit Kindertagen und führte bei Gelegenheit immer nette Gespräche mit ihm. „ Ach Susi,“, seufzte er, als sie einige Tage nach dem Vorfall zusammen saßen und sich eine Schüssel Nassfutter teilten,“pass ja auf, dass du nie auf diesen Baum kletterst! Wenn du erst mal oben bist, gibt’s kein Zurück mehr!“ „Keine Angst Ferdinand, ich habe kein Interesse auf diesen oder irgendeinen andern Baum zu Klettern! Ich hab ja selber Höhenangst!“ Und bis heute hatte sie sehr darauf geachtet, die Bäume in ihrem Revier nur zum Krallen schärfen zu verwenden, mit den Hinterpfoten stets auf sicherem Boden.

Susi spazierte über die Wiese und genoß die vielen Eindrücke, die sich ihr boten. Sie hörte mit Freude das Summen der Bienen, das Zwitschern der Amseln und sah Ameisen und anderen kleinen Insekten zu, die geschäftig über die Wiese flitzten, um sich Nahrung oder ähnliches zu Besorgen. Ganz in ihrer Nähe befand sich ein großer Komposthaufen, auf den die Menschen alles warfen, was sie nicht mehr Essen wollten. Susi fand dort schon oft so manchen Leckerbissen wie Thunfischstücke, saftige Wurst oder rohes Hühnerfleisch, dass ihr Frauchen aus unerklärlichen Gründen weggeworfen hatte.“Das hat doch ausgezeichnet geschmeckt!“, dachte Susi und spazierte los. „Menschen wissen einfach nicht, was gut ist!“ Doch heute suchte sie nicht nach Resten menschlicher Delikatessen, sondern nach etwas viel Besseren. Susi war nicht das einzige Tier, das sich gerne auf dem Komposthaufen aufhielt. Auch zahlreiche Mäuse, Susis Lieblingsspeise, tummelten sich darin. Um diese zu Erwischen, brauchte man zwei Dinge: Geduld und Schnelligkeit. Manchmal lag Susi ewig vor dem Komposthaufen, ohne dass sie auch nur ein Schwänzchen einer Maus zu Sehen bekam. Das war sehr frustrierend, aber zum Glück wusste die Katze, dass sie sich immer auf die ausgiebige Fütterung Zuhause freuen konnte. Sie musste also nie Hunger leiden, und das war gut. „Wo kämen wir denn hin,“ dachte sie, „wenn meine Sklaven vergessen würden, für mich zu Sorgen?“ Susi hatte schnell gelernt, wie Katzen ihren Menschen erziehen konnten. Ein lautes, klagendes Miauen vor der leeren Futterschüssel, und der Mensch eilte mit einer Dose frischem Whiskas oder Fleisch herbei. Energisches Klopfen mit den Pfoten auf die Glasscheibe der Terrassentür, und Herrchen oder Frauchen ließen Susi ins Haus oder eben hinaus; je nach dem wohin sie wollte. Susi blickte nachdenklich ins Leere, da fiel ihr etwas ins Auge. Was war das?! Eine Fette Hummel zog Susis Aufmerksamkeit auf sich. Sie flog laut brummend nah über dem Boden durch die Luft, vermutlich auf der Suche nach Blütenstaub. Susi senkte den Kopf und hob ihr Hinterteil. Diese Hummel war vielleicht keine passende Nahrung, doch es machte Spaß ihr hinterher zu jagen. Susis Augen folgten den Bewegungen der Hummel, sie versuchte den Abstand zu ihrem Opfer genau einzuschätzen. Sie fixierte das Insekt mit den Augen, spannte ihre Muskeln an und sprang los, bereit, es zu verschlingen. Sie landete auf dem Bauch, und versuchte sofort, das Insekt mit den Pfoten zu Fassen und es sich ins Maul zu Stopfen, doch die kleine Hummel war nirgends zu Finden. „Verflixt! Wo ist sie nur?“ Susi suchte mit den Pfoten schnell den Boden ab. „Das kann doch nicht sein! Ich bin doch die schnellste Jägerin!“ Verwirrt blickte sie sich um. „Sie kann doch nicht verschwunden sein?!“ Sie hob ihren kleinen Kopf und suchte die Luft über sich ab. Seltsam!Keine Hummel zu Sehen! Dafür kreiste hoch über ihr Abraxas, der wohl selber auf der Jagd war. Oh Mann! Der durfte von ihrer Jagdpleite nichts erfahren! Susi beschloss, erst mal bei einer kleinen Mahlzeit Kraft zu Tanken. Nicht weit von dem Haus, in dem die Katze mit ihren Bediensteten wohnte, war ein weiteres Gebäude, das durch eine löchrige Dornenhecke vom Grundstück ihrer Diener abgegrenzt wurde. In dem grün-weiß gestrichenen Einfamilienhaus wohnte ein alter Mann, der Susi schon öfter mit Fleisch und Wurst versorgt hatte, wenn sie zufällig vorbei spazierte. Sie spazierte über den Rasen auf ein großes Loch in der Hecke zu. Das war der schnellste Weg zum Futterplatz Nummer Zwei. Susi zwängte ihren schlanken Körper unter der Hecke durch, während sie von den spitzen Dornen respektvoll Abstand hielt. Sie überquerte ein kleines Stück Wiese und trippelte auf schnellen Pfoten auf die mit grauen Fliesen belegte Terrasse. Einer der Eingänge ins Nachbarhaus bestand wie bei ihrem trautem Heim aus einer Tür mit einer Katzenklappe, durch die Susi schon öfter eingestiegen war. Sie betrat die Tür durch die Klappe und sah sich zufrieden um. Im Haus des alten Mannes wohnte ebenfalls eine Katze. Genauer gesagt ein Kater. Der gute Ferdinand war ein alter Freund von Susi. Die beiden hatten schon so manchen verregneten Nachmittag in seinem Unterschlupf verbracht, wenn Susi mal das nahende Unwetter übersehen hatte und es nicht schnell genug in ihr eigenes Heim schaffte. Obwohl Ferdinand sehr viel Futter brauchte (er war sehr groß und breit gebaut, hatte beinahe die gleiche Statur wie ein kleiner Hund), gab er Susi immer etwas ab. Seien Leitspruch war:“Wir Katzen müssen zusammenhalten!“. Da gab Susi ihm Recht. Auch sie teilte mit Freude ihr Futter mit ihm, wenn sie mal eine besonders fette Maus oder einen großen Vogel erbeutet hatte. Sie ging auf leisen Pfoten über den Parkettboden auf der Suche nach einem Napf, als sie von Ferdinand angesprochen wurde, der anscheinend gerade ein Schläfchen in seiner Kiste gehalten hatte. „Hey Susi, wie geht’s dir?“, rief er erfreut und steckte sich in dem Karton, der mit weichen Decken und Polstern ausgelegt war. Susi zuckte zusammen. Ihr war es ein wenig peinlich, dass sie den Kater trotz ihrer ausgeprägten Sinne nicht bemerkt hatte. „Mann Ferdi!“, rief sie, wohl wissend, dass er diesen Spitznamen nicht leiden konnte, „du kannst mich doch nicht so erschrecken!“ „Zum letzten Mal ich heiße Ferdinand!“, antwortete ihr Freund empört. „Ich bin doch kein blöder Hund, den man mit Schnucki und Putzi oder Ferdi ruft!“

Katzen und Hunde konnten sich eben nicht leiden, das war schon immer so. Susi ging auf ihn zu und stupste ihn als Entschuldigung mit der Nase an. „Tut mir leid alter Freund! Ich wollte dich nur ein bisschen aufziehen, weil du mich erschreckt hast! Alles klar bei dir?“ „Schon gut Susi!“, sagte er besänftigt, „ ich kann dir einfach nicht böse sein! Bist wohl wieder auf Futtersuche, was?“ Ferdinand zeigte mit dem Kopf auf seinen halb vollen Napf. „Bedien dich! Heute gab´s Spaghetti Bolognese! Mein Bediensteter hat mir einen Teller voll abgegeben!“ Spaghetti? Das war nicht gerade Susis Leibspeise, aber es war besser als Nichts. Schließlich, glaubte Susi, wusste man als Katze ja nie, wann es wieder etwas Gutes zu Fressen für einen gab. Sie roch kurz an den Nudeln und fraß dann langsam. Ferdinand putzte sich den Bauch und wartete geduldig, bis seine Katzenfreundin fertig war. Dann sprach er aufgeregt:“Warst du heute schon draußen? Was machen die Vögel? Hast du einen erwischt?“ „Mein Gott!“, dachte Susi,“ Hat denn der Kater noch immer nicht gelernt dass man nicht auf Bäume klettert?“ „Natürlich nicht, Ferdinand!“, sprach sie tadelnd. „Du müsstest doch am Besten wissen dass man Vögel nicht so einfach erwischt!“ „Ja, weiß ich doch,“ , antwortete Ferdinand und ließ den Kopf hängen. „Aber sie schmecken doch so gut!“ Susi wusste, was er meinte. Sie hatte selbst schon einmal das Glück gehabt, einen Wellensittich zu Verspeisen, der aus seinem Käfig gefallen war und sich den Flügel verletzt hatte. Das war das letzte Mal gewesen, dass ihr Frauchen ein anderes Tier mit nach Hause gebracht hatte. Susi war ausgeschimpft worden, dabei hätte sie doch Lob verdient! Einen Vogel fing man schließlich nicht alle Tage! Menschen waren komische Geschöpfe. Apropos Fangen! „ Hey Ferdi, was hast du eigentlich so gefangen in den letzten Tagen?“. Susi hoffte, der Kater würde jetzt von einer ähnlichen Pleite erzählen wie jene, die die Katze vor wenigen Minuten auf der Wiese erlebt hatte. „Ach Susi!“, rief der Kater und gähnte herzhaft. „Ich hab ehrlich gesagt gar keine Lust mehr zu Jagen! Warum sollte ich auch? Ich bekomme von meinem Bediensteten dreimal am Tag bestes Futter! Es ist herrlich! Susi , du kannst es dir nicht vorstellen! Randvolle Dosen mit Thunfisch und Rind und Hühnchen in Gelee!“, schwärmte der Kater und leckte sich verträumt übers Maul. „Pah!“, antwortete Susi und schüttelte den Kopf. „Den Fraß haben sie mir auch schon hundertmal vorgesetzt! Ich kann es langsam nicht mehr sehen!“ Wichtigtuerisch hob sie den Kopf und sprach in der lautlosen Katzensprache:“ Ich such´ mir mein Essen schon lange selber! Nur wenn ich gerade Lust habe, fress´ ich das Futter, das mir die Sklaven hinstellen! Dann lass ich mich noch kurz massieren und widme mich dann wieder den wichtigen Dingen des Lebens!“ Ferdinand glaubte, sie zu Verstehen:“Schlafen und Faulenzen!“, behauptete er. „Männer!“, dachte Susi und verdrehte die Augen. „Nein, Ferdinand! Ich verbessere meine Jagdfähigkeiten, indem ich kleinen bewegungsunfähigen Mäusen nachjage, die in unserem Kellerabteil leben!“ Susi meinte damit die kleinen Mäusepuppen, deren hohler Bauchraum mit einer noch kleineren Metallkugel gefüllt war, die ein Geräusch verursachte, wenn man die Maus schüttelte. Oder sie mit einem starken Tatzenhieb durch den halben Raum schleuderte. Susi versuchte oft, ihr den Rest zu Geben, doch das kleine weiße Biest mit den leblosen Augen war zäh. Und geschmacklos. Aber da es an einem Regentag nicht ratsam war, nach draußen zu Gehen, beschäftigte sich die Katze eben damit. Susi versuchte immer wieder aufs Neue, die Maus zu Erbeuten, und wurde nicht müde sie zu Jagen, bis ihr Bediensteter von seinem stundenlangen Ausflug zurückkam. Susi fragte sich manchmal, wo ihr Mensch wohl hinging? Naja, Egal! „Na Ferdinand? Lust ein wenig Spazieren zu Gehen?“ Der Kater rollte sich auf den Rücken und knurrte. „Muss das sein? Ich bin gerade so schön voll gefressen! Ich wollte jetzt eigentlich mein Mittagsschläfchen halten!“ „Nicht zu Fassen!“, dachte Susi, „der Typ ist sicher der faulste Kater den es gibt!“ „Komm schon, Mann ,ich sorg´ auch dafür, dass du was Tolles zu Fressen kriegst!“ Das half. Der rote Kater spitzte die Ohren und begann aufgeregt zu Schnurren. „Oh Mann!“, rief er erfreut,“ etwa wieder Filetspitzen wie beim letzten Mal?“ Vor ein paar Tagen waren die beiden Katzen in ein benachbartes Haus spaziert. Die Besitzerin war gerade dabei zu Kochen, und ließ ihr frisch geschnittenes Fleisch kurz unbeaufsichtigt. Sie öffnete ihre Tür, um ein wenig frische Luft in die Küche zu lassen. Diese Gelegenheit ließen sich Ferdinand und Susi nicht entgehen. Während der Kater Schmiere stand, schlich sich seine Freundin auf leisen Pfoten in die Küche und sprang beinahe lautlos auf die Arbeitsplatte, auf der sich das Fleisch, eingehüllt in Alufolie, befand. Ein starker Pfotenhieb beförderte das Lunchpaket auf den Boden. Ferdinand rannte darauf zu und packte es mit einem starkem Biss. Er hob es auf und trug es schnurstracks zur Tür hinaus. Susi folgte ihm. Das teure Fleisch hatte den beiden Katzen gemundet. „Naja, Filet kann ich dir nicht versprechen, aber man weiß ja nie, was man so findet! Komm, gehen wir!“. Susi stupste ihren Freund auffordernd an. „Okay, okay! Bin ja schon unterwegs!“, rief Ferdinand und streckte sich lautlos. Susi wartete geduldig, bis er den Korb verlassen hatte, und tapste dann langsam zur Tür. Die beiden Katzen verließen das Haus und genossen die wärmende Mittagssonne, die ihnen auf den Pelz schien. Nachdem sie sich ausgiebig das Fell geputzt hatten (man durfte schließlich nicht auf die Körperpflege vergessen) berieten sie über ihre weitere Vorgehensweise.

Missglückte Rache

Susi hatte ihrem Freund schon oft von dem frechen Raben erzählt, der sie immer neckte.

Die Frechheiten, die sich Abraxas erlaubte, durften nicht hingenommen werden! Schließlich waren sie, die Katzen, die unumstrittenen Herrscher der Natur! Susi hatte außerdem mal gehört, dass Katzen vor vielen tausend Jahren als Götter verehrt wurden. Ihr Bediensteter hatte einmal im Fernsehen etwas gesehen, das er als „interessante Dokumentation“ bezeichnet hatte. Darin ging es um das alte Ägypten. Die Ägypter schienen Katzen als übermächtige Wesen anzusehen und bauten Statuen von ihnen, denen sie dann huldigten. Das gefiel Susi. Schließlich waren Katzen doch wirklich majestätische Tiere! Aber zurück zum Plan „Rache dem Raben!“ „Also Ferdinand!“, Susi blinzelte Morsezeichen, sodass Abraxas, sofern er in der Nähe war, sie nicht belauschen konnte. „Es wird Zeit, dass wir dem Vogel mal zeigen wo der Hammer hängt!“, sprach Susi erregt. „Das Mädel hat echt ein wildes Temperament!“, dachte er, als er sah, wie sich ihre Augen weiteten und ihr Schwanz vor Aufregung zuckte. „Du wirst Abraxas anlocken und so tun, als ob du mit ihm sprechen wolltest. Währenddessen schleiche ich mich von hinten an und packe ihn am Kragen! Und dann haben wir ihn!“ „Aber du willst ihn doch nicht fressen, oder?“, fragte der Kater besorgt. Er wusste, dass viele Menschen etwas dagegen hatten, wenn Katzen Vögel fraßen oder sie als Beute präsentierten. Er wollte nicht, dass er und seine Freundin ausgeschimpft wurden oder gar mit Futterentzug bestraft wurden. „Nein, nein Ferdinand!“, beruhigte sie ihn. „Wir vermöbeln ihn nur ein bisschen! Er muss lernen, wer der Chef ist! Hör zu!“ Sie erklärte ihm, was sie vorhatte.

Wenig später lag Susi hinter einem großen Kirschbaum auf der Lauer. Sie presste ihren schlanken Körper dicht auf den Boden, und mit ihrem braun-schwarzen Fell war die Tigerkatze praktisch unsichtbar. Nur ihre scharfen Augen zuckten ruhelos hin und her. Sie hatte vor, diesem blöden Vogel ein für alle Mal eins auszuwischen. Die Lektion, die die beiden Katzenfreunde ihm erteilen würden, sollte der Rabe niemals wieder vergessen. So war der Plan: Ferdinand sollte mit möglichst schmeichelnder Stimme Abraxas herbeilocken. Dann würde Susi aus ihrem Versteck springen und ihm ordentlich eins auf die Mütze geben! Denn auch wenn Susi den Raben um seine Flugkünste beneidete, auch er musste lernen, wer auf diesem Grundstück das Sagen hatte! Susi genoß die Vorstellung, sich an dem fliegenden Frechdachs zu Rächen. Sicher hinter dem Baum versteckt, sah Susi Ferdinand dabei zu, wie er den Raben herbeizulocken versuchte. Der rote Kater stolzierte in der Nähe des Baumes umher. „Huhu, Abraxas! Komm doch mal her! Ich will dir was zeigen!“, rief er. Doch Susi erkannte die Nervösität in seiner Stimme, und wenn sie es schon hören konnte, dann erst Recht der schlaue Rabe. „Psst!“, zischte sie, „Ferdinand! Bleib ruhig! Schließlich soll er nicht merken, dass das eine Falle ist!“ „Okay, Susi! Ich Versuchs!“,antwortete ihr Freund. Er streckte sich kurz und wiederholte seine Worte, diesmal selbstbewusster. Susi war zufrieden. DAS musste Abraxas davon überzeugen, dass ihm (zumindest augenscheinlich) keine Gefahr drohte. Susi spannte ihren Körper an und wartete auf die Ankunft des Vogels.

Der saß auf dem Dach des Hauses, das Susi „ihr Reich“ nannte. Abraxas hatte, schlau wie er war, erahnt, was die beiden Katzen vorhatten, und überlegte, wie er nun vorgehen sollte. Einfach davonzufliegen erschien ihm zu Feige. „Außerdem,“, dachte er belustigt, „kann ich mir die Chance nicht entgehen lassen, den beiden einen Streich zu Spielen! Wer weiß, wann ich das nächste Mal dazu komme!“ Der Rabe ließ seinen Blick über den Garten schweifen. Da standen einige Bäume, Sträucher und ein Gartenhaus aus Wellblech. Mit alldem ließ sich wenig anfangen. Dann fiel sein Blick auf das klare Wasser in einer offenen Regentonne, und Abraxas hatte eine Idee. „Ich bin heute zu Müde zum Fliegen, komm doch zu mir!“, rief er vom Dach aus. Ferdinand sah Susi unsicher an. Damit hatte er nicht gerechnet. „Geh schon! Sonst schöpft er Verdacht! Ich lasse mir etwas anderes Einfallen!“, wisperte Susi ihrem Freund zu und trappelte auf leisen Pfoten davon. Zögerlich tapste Ferdinand auf den Raben zu, welcher noch immer auf der Regenrinne am Dach hockte und fröhlich auf ihn herabblickte. „So ein schöner Tag, findest du nicht?“ Abraxas achtete darauf, möglichst ruhig und freundlich zu Klingen, schließlich durfte der Kater nichts von seinem Plan mitkriegen. „Die Sonne scheint, die Bienen summen, es ist einfach herrlich! Übrigens, Ferdinand, hast du heute schon gegessen? Du siehst so mager aus!“ Das war eine dreiste Lüge, denn sowohl Ferdinand als auch seine Freundin bekamen mehr als genug zu Fressen, und das sah man ihnen auch an. Der Kater jedoch fiel auf die Schmeichelei des Vogels herein und hob zufrieden den Kopf. „Naja, was soll ich sagen, ich mache eben viel Sport!“, log er. Susi hatte sich inzwischen von hinten an den Vogel herangepirscht, nachdem sie es mit viel Mühe (und einer gehörigen Portion Mut) geschafft hatte, über die Äste des großen Kirschbaums hinweg auf das Dach zu gelangen, auf dem der Rabe saß.Offenbar hatte sie den Rat an Ferdinand, nicht zu Weit nach oben zu Klettern, selbst schon vergessen. Vor Angst zitternd (es war ziemlich hoch, selbst für die wagemutige Susi) schlich sie sich vorsichtig von hinten an Abraxas heran. „Gleich hab ich dich! Dann gibt’s Prügel!“, dachte die Katzendame triumphierend, während sie sich mit leisen Pfoten anschlich, den Kopf am Boden und den getigerten Schwanz hoch erhoben. Ferdinand fiel es derweil immer schwerer, sich geeignete Ablenkungsmanöver für den Raben einfallen zu Lassen, der Susi natürlich schon längst hinter sich bemerkt hatte und darauf wartete, seinen Plan auszuführen. „Tja…., Puh!… Äh…! Und wie läufts sonst so?“, stotterte „Ferdi“ hilflos, während Susi sich nur noch wenige Zentimeter hinter dem vermeintlich nichts ahnenden Abraxas bereit machte, ihn zu Packen und zu Vermöbeln. „Gut, Gut!“, rief der Vogel freundlich und stapfte noch ein paar Schritte zur Kante des Dachs voran, wo einige Meter darunter das kühle Wasser der Regentonne das Licht der Sonne reflektierte. „Ich kann wirklich nicht klagen!“ (Susi kam immer näher) „Ich hab meinen…!“ Spaß! Wollte er sagen, da sah er aus den Augenwinkeln schon die Tigerkatze auf ihn zuspringen. In letzter Sekunde sprang er auf und flatterte mit seinen kräftigen Flügeln nach oben. Susi, die nicht damit gerechnet hatte, tauchte unter Abraxas durch, und stürzte über die Kante des Hauses nach unten. Kreischend fuchtelte sie hilflos mit den Pfoten, als sie plötzlich PLATSCH! Im Wasser der Regentonne landete und damit sogleich ihren Katerfreund gehörig nass spritzte. Hilflos paddelte sie im Wasser und schaffte es irgendwie, den Rand der Tonne zu erreichen und sich darüber zu ziehen. Ungelenk wuchtete sie sich über den Rand und erreichte nach kurzem Fall das Trockene. Jammernd und schimpfend schüttelte sie sich erst mal so kräftig, dass Ferdinand auch gleich eine Portion Wasser abbekam, der sich fauchend in Sicherheit brachte. „Verdammt, Verdammt! Wie konnte das nur passieren?!“, rief Susi wütend. „Konntest du nicht sehen, was er vorhatte?“, schimpfte sie ihren Freund aus. „Ich…, naja…, aber…“, begann Ferdinand. „Ach vergiss es!“ Fauchte Susi. „Abraxas war wieder einmal schlauer als wir! Wir müssen…!“ Sie stockte. Da rief doch jemand nach ihr? Laute Menschenstimmen riefen ihren Namen! Susi blickte nach oben. Das Sonnenlicht wurde schon langsam weniger. Mann, schon so spät? Es musste gleich Abend werden, so niedrig wie die Sonne schon wieder stand. Mit dieser Erkenntnis meldete sich ihr Magen. Zeit fürs Abendessen! Abraxas konnte sie morgen auch noch vermöbeln, schließlich lief- Pardon- flog er nicht davon. „Komm Ferdinand!“ Sie stupste ihren Freund mit der Nasenspitze an. „Holen wir uns was zu Essen! Abraxas kriegen wir ein andermal!“ Sie spazierten nebeneinander nach Hause, wo Susis „Personal“ sie schon mit frischem Futter aus der Dose erwartete. Einige Streicheleinheiten noch dazu, und der Misserfolg des Tages war vergessen. Susi kuschelte sich neben ihrem Diener auf das Sofa, auch für Ferdinand war noch ein Platz frei. „Es sind eben die kleinen Dinge,“, dachte Susi schnurrend, „die das Leben ausmachen!“

 

Bevor du hier einen Text nach dem anderen reinballerst, würde ich dir dringend empfehlen, die Texte mindestens formal auf ein ordentliches Niveau zu bringen. Da fehlts an Absätzen, es gibt vermeidbare Flüchtigkeitsfehler wie sowas hier: "und einem lila Stoffpolster ausgestattet war. .", die Rechtschreibung darf auch gern vor der Veröffentlichung hier überprüft werden.

Vom Inhalt fang ich gar nicht erst an, es gibt Geschichten, die müssen einfach nicht noch mal erzählt werden, die gibts bereits tausendfach, speziell wenn die den ganz normal erlebten Alltag der westlichen Welt darstellen.

 

Hallo @Bernhard Resch ,

zunächst heiße ich dich hier bei uns Wortkriegern willkommen und hoffe, du kannst dich recht bald an die hiesigen Gepflogenheiten gewöhnen und bist vor allen Dingen bereit, auch an deinen Geschichten zu arbeiten.
Wir sind nämlich hier, weil wir unsere Fähigkeiten, gute Geschichten zu schreiben, verbessern und vervollkommnen wollen.

Nun hat dir gleich zu Beginn bereits unser Chef seinen Unmut reingesemmelt, was dich vielleicht abgeschreckt hat, überhaupt etwas an deinem Text zu arbeiten, aber das muss ja nicht so bleiben.
Leider kann ich das, was dir der Webmaster vorhält, nicht zu deinen Gunsten entkräften, denn ich sehe es ebenso wie er.

Bitte lasse unbedingt deinen Text über ein Korrekturprogramm laufen, bevor du es hier reinsetzt, so dass wenigstens die gröbsten Fehler beseitigt sind. Ich finde, das ist das Mindeste, was man hier von einem User erwarten kann.

Als nächstes möchte ich mich gar nicht im Detail mit deiner Geschichte befassen, sondern damit, wie sie bei mir ankommt und weshalb das so ist.

Ein großes Problem ist, dass praktisch alle Katzenbesitzer, naja vielleicht die, die seit Jahrzehnten welche bei sich beherbergen, nicht so arg, davon überzeugt sind, die wunderbarsten, süßesten, geschicktesten und überhaupt schmusigsten und knuffigsten Wesen der Welt ins Haus bekommen zu haben. So eine Begeisterung findet man allenfalls, aber meist in etwas abgeschwächterer Form, bei den Hundebesitzern.
Das Problem besteht darin, dass es Millionen dieser begeisterten Menschen gibt und alle könnten voller Enthusiasmus darüber berichten, wie goldig und einzigartig ihre Katze, ihr Kater sich benimmt.
Achte einmal bei einer Unterhaltung unter Katzenbesitzern darauf, wie diese so abläuft und du wirst feststellen, dass sie sich kaum bezwingen können, mit dem Erzählen aufzuhören, so wichtig und interessant erscheinen ihnen die einzelnen Vorfälle, die sie mit ihren kleinen Tigern erlebt haben.
Schlimm wird es, wenn darüber geschrieben wird, weil man als Leser ja nur zwei Dinge tun kann: den Text durchlesen oder beiseite packen. In einem Gespräch könnte man ja wenigstens noch das Thema wechseln.

Nun sind Dinge, die man selbst kennt einerseits wegen ihres Wiedererkennungseffektes für den Leser interessant, denke z.B. an Krimis, die in deiner Heimatstadt spielen und man könnte versucht sein, zu glauben, dass man gerade deswegen viele geneigte Leser erreicht, weil man über etwas ihnen Bekanntes schreibt.
Aber es gibt feine Unterschiede. Während mich sehr interessiert, was ein Krimiautor aus meiner Hansestadt rausholt, in welchen Ecken er die Täter agieren, die Ermittler im Nebel tappen lässt, vermag ich Alltagskatzengeschichten nichts abzugewinnen und zwar gerade wegen dieses Wiedererkennungseffekts.
Ich benötige keine Spiegelung der guten und vielleicht auch mal nicht so guten Eigenschaften meiner Katzen durch eine Geschichte, die mir das wiederholt, was ich praktisch täglich erlebe.

Das empfinde ich als lästige Wiederholung meines Erlebens mit meinen Katern und fühle mich dann sehr sehr schnell gelangweilt.
Deswegen gelangweilt, weil ich ständig nicken könnte und sagen könnte: kenn ich, kenn ich, kenn ich, ist bei mir auch so oder so ähnlich.

Ein gelungener Roman und das gilt selbstverständlich auch für eine Kurzgeschichte entführt mich in eine neue Umgebung. Ich erlebe entweder etwas völlig Fremdes, nie Dagewesenes, etwas Phantastisches, eine neue fremdartige Welt oder ich werde vom Autor ununterbrochen damit überrascht, dass er eine mir bekannte alltägliche Situation so verändert hat, dass ich erstaunt bin über das, was darin passiert.

Was würdest du denken, wenn ich dir haarklein berichte, wie ich mit meinem Auto zur Tankstelle fahre und dort meinen Wagen volltanke, bezahle und dann nach Hause fahre?
Du würdest dich fragen, was das soll, nicht wahr? Weswegen? Weil eine ganz schlichte alltägliche Situation dich weder vom Hocker reißt, noch irgendwelche Impulse anderer Art als diejenigen hinterlässt, dass du dich langweilst.
Jetzt stelle dir aber mal vor, ich hätte diese Tankstelle aufgesucht, um meinen Wagen, der gleich für einen Banküberfall genutzt werden soll, mit Diesel voll zu betanken, obwohl ich einen Benziner fahre. Wie geht es dir jetzt mit diesem alltäglichen Tankvorgang? Jetzt fragst du dich doch gewiss, wie denn das mit dem Fluchtauto klappen soll, wenn der falsche Kraftstoff im Tank ist. Du fragst dich, wann der Motor aufhört zu laufen. Wie weit werde ich mit dem Wagen kommen?

Dieses schlichte Beispiel soll dir aufzeigen, was den Unterschied ausmacht, wenn man eine Alltagsgeschichte schreibt, die eine kleine, aber effiziente Abweichung von der alltäglichen Norm enthält.
Deine Alltagsgeschichte über Susi und ihre Abenteuer ist Satz für Satz ohne jegliche Abweichung von der gewohnten Norm. Man spürt, dass du eine große Lust hast, zu schreiben, aber du gibst dir in puncto Phantasie nicht sehr viel Mühe.
Daran krankt leider der gesamte Text, neben den unerträglichen grammatikalischen Fehlern.
Was hältst du von der Idee, dass du eine kleine, knackige Geschichte über Susi schreibst, die zwar im Alltag angesiedelt ist, aber völlig überraschende Wendungen nimmt? Diese Geschichte muss überhaupt nicht lang sein, nur eine Szene reicht, einfach, um das Gefühl zu entfalten, wie man spannend über Alltag schreibt.

Lieben Gruß
lakita

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Bernhard,
da möchte man Katze sein. Hier schreibt Dir gerade eine der größten Katzenliebhaberinnen von der ganzen Welt. Leider liegt neben mir auf dem Futon jetzt gerade keines dieser samtpfötigen, schnurrenden, wohlriechenden Geschöpfe, das sich wollüstig streckt und dehnt. Ich kann mich aber noch sehr gut an meine Kindheit auf dem Dorf erinnern, wo es sie überall gab. Wir hatten auch ein paar Jahre selber eine Katze, ein Tier vor einer ungewöhnlichen Schönheit, das jedes Jahr zweimal Junge bekam, wobei ich jedesmal genau den Vorgang beobachtete. Jetzt kann sich solch Katzenfamilienglück leider nur noch im Internet betrachten. Hier, in Berlin/Friedrichshain, müsste ich die Katze den ganzen Tag in der kleinen Wohnung einsperren. In meinem Heimatdorf konnte sie kommen und gehen, wie sie wollte, so wie Deine Katze.
Hast Du mal "Der Wind in den Weiden" von Kenneth Grahame gelesen oder "Die Möwe Layla und der Specht Pitkus" von Friedrich Wolf. Ich glaube, bei Tiergeschichten ist noch Luft nach oben. Als Kind habe ich extrem gern Tiergeschichten gelesen. Es ging um Hunde und Robben und Bären, Pferde sowieso, man stelle sich mal vor, ich wollte unbedingt Jockey oder Zirkusreiterin werden und um irgendwelche Mumus, von denen ich nicht mehr weiß, ob sie Bären, Katzen oder Krokodile waren. Das hat sich im Teenie- und Erwachsenenalter gegeben. Vielleicht kannst Du für Kinder schreiben. Fällt mir da nicht irgendwie Lassie und Rintintin und "Krambamboli" von Marie von Ebner Eschenbach ein. Mit Tiergeschichten kann man sich einige Leserschichten erobern, nicht nur Kinder.
Gruß Frieda

Mir fällt da noch "Die Biene Maja" ein.

 

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