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Katzenaugen

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15.10.2005
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Katzenaugen

Katzenaugen

Es war eine stürmische und verregnete Nacht, als der mattschwarze Ford vor der alten, verlassenen Hütte anhielt und dabei das Regenwasser auf der Straße zur Seite wegspritzen ließ.
Die Fahrertür öffnete sich und ein junger Mann, nicht älter als fünfundzwanzig, stieg aus. Das Wasser spritzte ihm die Hose entlang, als er mit seinen schmutzigen Turnschuhen die nasse Straße betrat.
Er trug einen schwarzen Mantel, der zu neu und elegant wirkte, um zu den alten Turnschuhen zu passen. Seine langen, braunen Haare wurden vom Wind und dem Regen durch sein Gesicht geweht; einem Gesicht mir strahlend blauen Augen und einer zu langen Nase. Er schaute sich kurz um, dann ging er um den Wagen herum zum Eingang der Hütte.
Er hielt inne und sah zu der brusthohen Mauer links von ihm. Dort saß, seelenruhig, eine Katze. Ein roter Perser, um genau zu sein. Die Katze hatte den Mann mit dem Mantel anfixiert und starrte nun ohne unterlass zu ihm hinüber.
‚Na warte, Mistvieh. Du solltest wissen, dass der gute alte Jimmy leider keine Katzen mag.’ Jim ließ seinen Blick über den Boden schweifen. Als er entdeckt hatte, wonach er suchte, hob er einen faustgroßen Stein auf. Regen tropfte seine Hände hinunter, mit denen er jetzt grinsend zum Wurf ausholte.
‚Verrecke, Missgeburt!’ Mit diesen Worten schleuderte er den Stein auf die ihn immer noch anstarrende Katze.
Der Stein traf die Katze am Rücken, worauf sie einen ohrenbetäubendes Kreischen von sich gab und von der Mauer sprang. Wütend fauchend verschwand sie in der Dunkelheit.
‚He he.’ Jim sah der Katze noch einen Augenblick nach, bevor er sich wieder der Hütte zuwendete und zur Tür schritt.
‚Hey Bill, dein Bruder ist soeben nach Hause gekommen’, sagte Jim, als er die Tür von innen geschlossen hatte. Er zog seinen nassen Mantel aus und hing ihn über die Garderobe. Seine Schuhe behielt er an. Mit feuchten Fußabdrücken gefolgt ging er ins Wohnzimmer der Hütte.
Bill, Jims Bruder, saß auf einem alten Sofa und blickte in einen kleinen Fernseher. Es liefen grade die Nachrichten.
‚Wo warst du noch so lange, Jimmy? Haste wenigstens was zu Futtern mitgebracht?’ Bill, ein Mann mit schwarzen Haaren, nicht viel jünger als Jim, drehte sich zu seinem Bruder. ‚Und zieh die Schuhe aus, du machst ja noch alles dreckig!’
‚Scheiß auf den Dreck, wenn morgen früh alles glatt läuft, liegen wir nächste Woche in der Sonne und müssen nie wieder in diese schäbige Hütte zurück.’
Aus dem Fernseher ertönte eine Reportage über einen Überfall.
‚Jim, guck mal, wir sind im Fernsehen’, kicherte Bill.
Eine Reporterin kam mit der Meldung ‚Live vor Ort’ auf das Bild.
‚Guten Abend. Ich stehe hier Live vor der Bundeskunsthalle in Bonn, wo heute früh ein Raub stattgefunden hatte. Ein Wachmann wurde getötet. Herr Kessel, sie sind der Leiter der führenden Ermittlungen. Was können sie uns nach ihrem momentanen Ermittlungstand sagen?’
Die Kamera schwenkte zu einem älteren Mann in Grün rüber.
‚Leider noch nicht sehr viel. Wir wissen lediglich, dass es zwei maskierte Täter gewesen waren. Sie haben das wohl wertvollste Stück in diesem Museum gestohlen: Eine wertvolle Statue der Katzengöttin Bastet, die nur vorübergehend hier in Bonn aufbewahrt werden sollte. Auf dem Schwarzmarkt bekommt man für diese Statue um die zehn Millionen Euro. Aber unsere Ermittlungen gehen voran und wir hoffen…’
Jim drückte auf den Aus-Knopf der Fernbedienung.
‚Kurz gesagt, sie haben nicht die leiseste Ahnung’, grinste er.
‚Hast du jetzt was zu Futtern mitgebracht, Jim?
‚Wir essen unterwegs was. Jetzt mach dich fertig, wir wollen doch morgen pünktlich vor Ort sein.
Ein Geräusch wie das Kratzen auf Glas drang an Jims Ohren. Er schaute sich nach dem Verursacher dieses Geräusch um.
‚Jim, guck mal, da am Fenster, ist die nicht niedlich?’
Jim blickte auf das Geheiß seines Bruders zum Fenster. Er erschrak für einen Augenblick.
Dort saß eine Katze. Ihr rotes Fell leuchtete und verschmolz zugleich mit der Nacht.
‚Das kann nicht sein, dir hab ich’s doch eben erst gegeben.’ Er sah sich nach einem Gegenstand um, um diesen durch das Fenster auf die Katze zu schmeiße. Dann überlegte er es sich anders.
‚Das macht nur wieder einen Höllenlärm, und wir wollen ja schließlich keine Aufmerksamkeit auf uns werfen’, sagte er zu sich.
‚Die hat sicher Hunger, Jim. Komm, wir geben ihr den alten Fisch aus dem Kühlschrank, der wird ihr sicher…’
‚Halt die Klappe und mach dich fertig. Und lass das Vieh ja draußen!’ Jim ging aus dem Zimmer um noch einige Sachen zu holen bevor sie abfuhren.
Zehn Minuten später verließen sie gemeinsam das Haus.
Der Regen hatte nicht aufgehört.
‚Jim, sieh nur, noch mehr Katzen’, sagte Bill, als sie die den verregneten Weg zum Wagen bestritten.
Tatsächlich saßen rechts von ihnen drei Katzen und miauten unschuldig. Der rote Perser war nicht dabei.
‚Verdammt, is’ hier so was wie ne Plage?’ Jim wurde langsam nervös.
Sie stiegen in den schwarzen Ford. Jim setzte sich hinters Steuer.
Er startete das Auto. ‚Na sieh mal an...’, meinte er zwar verblüfft, aber dennoch grinsend.
Im auf die Straße fallenden Scheinwerferlicht saßen die drei Katzen von eben.
‚Euch werd ich’s zeigen!’
‚Jim, du willst die Katzen doch wohl nicht überfahren?!’ Bill blickte entsetzt zu seinen Bruder.
Jim beachtete ihn nicht weiter. Er legte die Kupplung um und drückte aufs Gaspedal.
Der Wagen raste auf die Katzen zu, die nicht mal den Ansatz machten aus dem Weg zu springen, und überfuhr sie mit einem kräftigen Gepolter.
Jim bremste und lachte schadenfroh über sein vollbrachtes Werk.
‚Spinnst du? Was soll der Scheiß, die armen Katzen’, Bill packte zur Verstärkung seiner Worte Jim an den Kragen.
‚Die werden sich wohl nie mehr vor ein Auto setzen’, meinte Jim hämisch grinsend und schob Bills von sich weg.
Dann wurde er kreidebleich.
Vor ihnen schlenderten drei Katzen über die Straße und setzten sich in das Licht der Scheinwerfer.
‚Das kann nicht sein. Das können doch unmöglich die Katzen sein, die ich grade überfahren haben’, erklärte Jim sich mit unsicherer und zitternder Stimme.
Dann zuckte er zusammen. Eine Katze war von der Seite auf die Motorhaube gesprungen und sah ihn jetzt wütend in die Augen. Es war der rote Perser von vorhin.
‚Nein, das ist doch alles nur ein schlechter Traum. Das kann nicht sein.’
Hinter ihnen ertönte ein bösartiges Fauchen. Jim sah in den Rückspiegel und stellte entsetzt fest, dass weiter Katzen, um die sieben oder acht Stück, sich ihnen näherten.
‚Was ist hier los, verdammt? Was geschieht hier?’ Ein dumpfer Knall über ihm ließ ihn erschreckt zusammenzucken. Eine weitere Katze muss wohl auf das Dach des Wagens gesprungen sein. Der rote Perser starrte ihn noch immer an. Im Rückspiegel erkannte er, dass noch ein weiterer Haufen der Mistviecher auf den Wagen zu schlenderte.
‚Ich halt’s nicht mehr aus.’ Mit diesen Worten trat Jim aufs Gaspedal. Aber in diesem Moment würgte der Wagen ab.
‚Das kann doch nicht wahr sein’, flüsterte Jim. Panik hatte sich in ihm breit gemacht.
‚Doch, Bruderherz.’ Die Stimme seines Bruders Bill war außerordentlich ruhig und gelassen. Jim blickte seinen Bruder fragend in die Augen. Dann schrie er.
Er stieß die Fahrertür auf und sprang aus den Wagen. Er wäre beinahe auf der nassen Straße mit seinen alten Turnschuhen, deren Sohlen zum Teil schon völlig abgenutzt waren, ausgerutscht. Er sprintete an den Katzen vorbei über die Straße.
Dabei rutschte er wirklich aus und fiel kerzengrade nach vorne auf den harten Beton.
Blut strömte ihm aus einigen Platzwunden an seinem nun dreckigen und nassen Gesicht und den Händen.
‚Hätte ich mir doch lieber anstatt ’nem Mantel ein paar neue Schuhe gekauft’, schoss es ihm jetzt durch den Kopf. Dann schrie er wieder auf.
Die Katzen waren auf ihn zugesprungen und fingen an Jim zu zerkratzen.
Jim wälzte sich schreiend und wegen dem Dreck in seinem Gesicht mit zusammengekniffenen Augen auf den Rücken, um einige der Katzen von sich runter zu bekommen.
Jim versuchte aufzustehen, doch entweder rutschte an der nassen Straße ab oder wurde von fauchenden Katzen in die Arme gebissen.
Er öffnete seine Augen um entsetzt festzustellen, dass immer mehr Katzen aus der von den alten Laternen nur schwach beleuchteten Dunkelheit auf ihn zuliefen.
Unter Schmerzen und nur noch verschwommen sah er als letztes seine alte Freundin die rote Perserkatze, bevor diese ihm mit einem befriedigten Fauchen die Augen auskratzte.
Seine Schreie vermischten sich mit dem Fachen der Katzen, bis er nur noch ein Gurgeln aus seinem Mund bekam und zuletzt völlig verstummte.

Ein mattschwarzer Ford fuhr über die Landstraße. Im Kofferraum lag eine wertvolle Katzenstatue der ägyptischen Göttin Bastet.
Der Fahrer war ein Mann, nicht viel älter als 20, mit Namen Bill. Er blickte mit grünen Augen auf die Fahrbahn vor ihm. Seine Pupillen waren zu einer ovalen, am oberen und untern Ende spitz zusammenlaufender Form geworden.
In der Ferne hörte man das Kreischen und Fauchen von kämpfenden Katzen.

 
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Hi Arthur!

Na dann mal gleich in die Vollen.

Dort saß, selenruhig, eine Katze.
Selen ist ein Gift, aber das meintest du wahrscheinlich nicht. :D

Das Grinsen war nicht von seinem Gesicht verschwunden und verlieh diesem im Schatten der schwachen Lampe an der Decke ein Furcht einflößendes Aussehen.
Keine Kommas!
Schön und gut dass du sagst, dass das Grinsen furchteinflößend aussieht, aber damit ich dir dass auch glaube musst du das schon plastischer beschreiben, so dass ich selbst ein Bild davon in den Kopf bekomme.
Jim bremste und lachte schadenfroh über sein vollbrachtes Werk.
‚Nein, Jim, die armen Katzen’, Bill schaute fassungslos seinen Bruder an.
‚Die werden sich wohl nie mehr vor ein Auto setzen’, meinte Jim hämisch grinsend.
Ich finde die Charaktere von Jim und Bill zu schwarz-weißgemalt. Bill ist doch ein zünftiger Gangster, der haut seinem Bruder eins aufs Maul, wenn der Tiere quält. Wenn er schon von Anfang an vom Katzengott besessen ist, könnte er a) altmodische und b) trotzdem selbstbewusste Reden schwingen.

Unter Schmerzen und nur noch verschwommen sah er als letztes seine alte Freundin die rote Perserkatze, bevor diese ihm mit einem befriedigten, fast menschlichen Fauchen die Augen auskratzte.
Ihm ging noch ein letzter Gedanke durch den Kopf:
‚Katzenaugen! Es waren Katzenaugen!’
Wie klingt ein menschliches Fauchen? Find ich ein schiefes Bild. Der letzte Gedanke ist auch seltsam: Wenn ein Mafiakiller mich abknallt ist mein letzter Gedanke eher "Scheiße!" oder "Was machen Elly und die Kinder ohne mich?!" aber garantiert nicht
"Mann, hat der ne schicke Krawatte!" :D

Dann starb er schreiend unter einen Berg aus Katzen.
Sorry, aber hier musste ich echt lachen. Wenn ich mir das bildlich vorstelle hab ich eine Art blutiges Tom & Jerry im Kopf.
Vorschlagmacher schrieb:
Das Fauchen der Katzen mischte sich mit seinem Schrei, der zu einem Gurgeln wurde und schließlich verstummte.

Ein mattschwarzer Ford fuhr über die Landstraße. Im Kofferraum lag eine wertvolle Katzenstatue der ägyptischen Göttin Bastet. In der Ferne hörte man das Kreischen von kämpfenden Katzen.
Der Fahrer war ein Mann, nicht viel älter als 20, mit Namen Bill. Er blickte mit grünen Augen auf die Fahrbahn vor ihm. Seine Pupillen waren zu einer ovalen, am oberen und untern Ende spitz zusammenlaufender Form geworden.
´Katzenaugen`, wenn man so will.
Der letzte Satz ist meiner Meinung nach unnötig, das checkt der Leser schon.

Der Inhalt ist absolut trashig, tut mir leid. Die Charaktere haben zwar eigene Züge, die sind aber recht beliebig. Stilistisch bedienst du dich oft einiger Floskeln - zeige dem Leser doch durch z.B. Jims Verhalten, dass er

entsetzt
ist, anstatt es ihm einfach vor die Nase zu schreiben, dann glaubt er es viel leichter.

Meine bescheidene Meinung: Das war leider nix. Aber ich bin schon gespannt auf die nächste Story.

Viele Grüße!
Seaman

 

vielen dank für deine vielen tipps.
werde aufjedenfall versuchen meine nächste story besser hinzukriegen xD

gruß
Arthur

 

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