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Kein Weg zurück

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22.03.2005
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Kein Weg zurück

Das Geflacker der Lampen verstärkte seine Nervosität; Christoph lief auf dem Bahnsteig umher - fünf Schritte nach links, fünf Schritte nach rechts - und schaute ständig auf die Uhr. Wie sollte er es sagen? Am liebsten wäre er davongelaufen, aber das ging nicht. Er hatte Frau und Kind in der Stadt, und die anderen wussten das.
Zum wohl hundertsten Mal griff er sich an das schweißnasse Nackenhaar.
Wie konntest du das nur tun? Was hast du dir dabei gedacht, dich auf so etwas einzulassen? Es gibt doch so viele Menschen, die ähnliche Probleme haben, warum musstest du so tief sinken?
Aber er wusste, dass er keine Wahl hatte. Andere Väter ließen vielleicht zu, dass ihre Töchter in einem Viertel aufwuchsen, in dem an jeder Straßenecke Jugendliche mit Messern herumfuchtelten und wegen nichts und wieder nichts aufeinander einprügelten oder Junkies sich öffentlich den Schuss setzten, wo ihre Frauen von Perversen begrapscht wurden und die Wohnungsflure nach Pisse stanken.
Wo du an jeder Ecke an irgend so einem Irren mit nem Klappmesser vorbeimusst, der dich anstiert.
Ein Schatten schritt die Treppe zum Bahnsteig herauf und kam näher. Um diese Zeit fuhren keine Züge mehr, und für einen Penner hatte er einen zu aufrechten, selbstbewussten Gang. Es musste sein Mittelsmann sein. Christoph fröstelte, obwohl der Wind etwas nachließ.
Die Gestalt eines hochgewachsenen Mannes schälte sich aus dem Schatten, der Blick kalt und stechend. Christoph unterdrückte den Impuls, vor ihm zurückzuweichen.
Diesen Fehler darf ich niemals begehen, rief er sich ins Gedächtnis. Wer Angst hat, ist sofort verdächtig.

---

„Ziemlich ungerecht, oder?“
Christoph blinzelte. Dass sein eigener Chef ihn so ansprechen würde, damit hatte er am allerwenigsten gerechnet.
„Na ja, Ein-Euro-Job halt. Man tut alles, um wieder wo unterzukommen.“ Was wollte der Kerl? Ihn demütigen? Dann konnte er gleich sehen, wie ein Putzlappen in der Fresse schmeckt!
„Auf diese Weise hast du schlechte Aussichten. Ich mein, ich seh zwar, dass du wie ein Irrer die Graffitis runterschrubbst, aber das heißt nicht, dass du am Ende einen festen Job kriegst. Ne Putze wollte ich mir sowieso nicht leisten. Eher gucken dich alle komisch an, weil du deinen eigenen Lohn drückst, indem du zu schnell fertig wirst.“
„Soll das heißen, ich soll den Kopf in den Sand stecken und zu Hause rumsitzen?“
„Nein. Ich meine, wenn du Geld brauchst – wirklich ordentliches Geld – dann habe ich was anderes für dich.“
Christoph ließ den Lappen sinken. Er spürte, wie ein Adrenalinstoß durch seine Adern ging. Gab ihm das Leben endlich wieder eine Chance? Konnte das sein, so zufällig, aus heiterem Himmel? Er musste sich zusammennehmen, um sich aus seiner plötzlichen Starre zu lösen. „Und was muss ich da machen?“
Der Mann beugte sich nach vorne, Christoph konnte seine Nikotinfahne riechen.
„Es ist was Inoffizielles.“
Die Euphorie verebbte augenblicklich. Das wäre ja auch zu schön gewesen.
Der Mann, zu dem ihn das Arbeitsamt geschickt hatte, war ein untersetzter, unrasierter Kettenraucher in Lederjacke. Ein wandelndes Klischee vom zwielichtigen Burschen. Christoph hatte sich ohnehin die ganze Zeit gefragt, wieso jemand seinen neuen Firmensitz in einem derart unscheinbaren Hinterhof einrichten wollte. Noch dazu in diesem Drecksviertel.
„Hören Sie, wenn das was Illegales sein sollte, damit möchte ich wirklich nichts zu tun haben …“
„Hey, warum so ängstlich? Okay, dann eben nicht. Dann schrubbst du weiter, und ich empfehl dich beim Arbeitsamt als Putze, wenn du so scharf drauf bist.“ Der Mann sog achselzuckend an seiner Zigarette und kehrte Christoph den Rücken zu.
Er konnte später nicht mehr sagen, was ihn getrieben hatte, aber in diesem Moment hatte er ein Gefühl, als ob sich das Leben von ihm abwandte. So lange hatte er versucht, Arbeit zu finden, und je länger er suchte, desto weniger Rückmeldungen bekam er. Es war, als wäre das Angebot eben ein Zeichen gewesen, und er hätte es nicht gesehen.
„Warten Sie.“ Er klatschte den Lappen in den Eimer und lief hinterher. „Was für ein Job ist das?“

---

„Die Nacht hat viele Gesichter.“ Die dunkle Stimme des anderen klang fest und routiniert.
„Erst der Morgen bringt wieder das Licht“, ergänzte Christoph die Losung. Seine Stimme bebte.
„Bist das erste Mal dabei, was?“ Der Mann verzog die Mundwinkel zu einem Paviangrinsen. „Hast du den Stoff?“
„Ich ...“ Christophs Stimme versagte. Das kumpelhafte Grinsen, aus dem er einen Augenblick lang Mut geschöpft hatte, erlosch, und auf dem Gesicht des anderen spiegelte sich nur noch wachsende Ungeduld.
„Ich ... bin vorhin überfallen worden.“ Seine Worte klangen so dumpf, als würden sie zwischen ihm und dem anderen zu Boden fallen.
Für einen schrecklichen langen Moment schien die Zeit stillzustehen. Der Mittelsmann stand wie ein Felsen da und starrte ihn an. Christophs Beine waren wie festgenagelt. Plötzlich wurde der Blick noch stechender, die Miene des Pavians erstarrte zu einer brutalen Maske.
„Was faselst du da? Heißt das, du hast dir das Koks klauen lassen?“ Der Mann kam ihm jetzt so nahe, dass ihre Gesichter sich fast berührten. Christoph fiel plötzlich auf, dass der andere Handschuhe trug.
„Ich kann nichts dafür.“ Seine Stimme zitterte. „Da kamen zwei Typen aus dem Hinterhalt. Sie haben mir die Tasche weggerissen. Einer verpasste mir einen Kinnhaken. Es müsste hier ganz blau sein.“ Er wies auf die Stelle.
Der Mittelsmann rührte sich nicht. Er starrte ihn nur weiter aus kalt blitzenden Augen an.
„Könntest dir auch selbst eine gezockt haben. Oder der Kumpel, mit dem du Halbe-Halbe machst.“
„Aber es ist die Wahrheit!“ Christophs Stimme wurde schrill, überschlug sich in Panik. „Sie haben mir die Tasche weggenommen. Warum sollte ich lügen? Ich weiß doch, wie das bei euch läuft. Wer euch bescheißt, ist so gut wie tot.“
„Vielleicht bist du ja einfach nicht der Hellste. Denkst nicht so weit voraus. Warum wärst du wohl sonst so blöd gewesen, das Zeug in einer Tragetasche rumzuschleppen, statt am Körper, wie das für Kuriere Vorschrift ist?“
Christoph starrte den Mann an.
Natürlich, ich bin in jedem Fall schuld, weil ich den Verlust hätte vermeiden können.
Ein eisiger Klumpen bildete sich in seiner Magengrube.

---

„Du hast einen Job als Nachtwächter?“
„Ja.“ Christoph blickte an Britta vorbei.
„Und warum siehst du mich nicht an? Du hattest doch schon miesere Jobs.“
„Ja, stimmt, diesmal bin ich noch gut dran.“
„Und warum machst du ein Gesicht, als hättest du eine Flasche Essig geschluckt?“
„Ach, das ist nur … der Chef. Ist ein ziemliches Ekel.“ Er zuckte hilflos die Schultern und hängte umständlich seine Jacke auf. Draußen brüllte jemand wüste Beschimpfungen, und ein stumpfer Gegenstand wurde gegen eine Tür geschlagen.
„Und der arbeitet auch nachts?“ Ihr Blick verhärtete sich.
„Britta, ich bin müde. Kannst du mich nicht morgen damit löchern?“
„Ich will nur wissen, was mit dir los ist. Seit Wochen läufst du total gehetzt durch die Gegend und jammerst, wie schuldig du dich fühlst, weil du die Familie nicht durchbringen kannst, und dann hast du einen Job und kriegst nicht das kleinste Lächeln zustande. Was ist los?“
„Ich bin wirklich nur müde. Britta …“
„Du hast mir versprochen, dass du dich nicht in irgendwas reinziehen lassen würdest …“
„Ich lass mich auch nicht in was reinziehen. Es ist wirklich, wie ich gesagt habe.“
Britta antwortete nicht. In ihrem Blick mischten sich Angst und Sorge, aber auch Ärger. Hätte Anja in ihrem Laufstall nicht plötzlich zu wimmern angefangen und Brittas Aufmerksamkeit beansprucht, er hätte nicht gewusst, wie er es ihr noch länger verschweigen sollte.
Irgendwann würde er es ihr sowieso erzählen. Wenn sie aus diesem Drecksloch raus waren.

„Hör zu, Junge.“ Der Mittelsmann entspannte sich etwas und trat einen Schritt zurück. Seine drohende Haltung verschwand, und Christoph sah nur noch den Ärger eines Mannes, dem im Arbeitsalltag etwas dazwischen gekommen war. Er sprach jetzt ernst und eindringlich. „Ob du die Wahrheit sagst oder nicht, ist bei uns unwichtig. Der Stoff ist weg, und wir sind sauer. Basta. Ob du ihn verschlampt oder geklaut hast, ist uns scheißegal. Wir wollen die Kohle wiederhaben, und zwar den Verkaufspreis. Du kommst jetzt mit mir. Wenn du Glück hast und der Chef knallt dich nicht sofort ab, kriegst du vielleicht ne Chance. Aber die Fristen sind bei ihm ziemlich kurz. Scheiße, ich möchte echt nicht in deiner Haut stecken.“
Christoph schluckte. „Wie viel ...?“ Seine Stimme versagte.
Der Mann musterte ihn mit einem bedauernden Blick, der ihm fast so viel Angst machte wie die drohende Gestik zuvor. „Das sollte jetzt wohl deine geringste Sorge sein, Junge. Ich kann dir noch nicht einmal garantieren, dass du so lange am Leben bleibst. Und wenn, wird das kein Zuckerschlecken für dich. Kann sein, dass du 'ne Bank überfallen musst, um die Kohle rechtzeitig reinzukriegen. Wenn du ganz großes Glück hast, musst du vielleicht nur ein paar Monate umsonst für uns arbeiten.“
Christoph nickte langsam. Er ballte die Hände zu Fäusten, damit der andere nicht merkte, wie sie zitterten.

---

Eigentlich war es ein ganz gemütlicher Job. Alles, was er tun musste, war, mit ein wenig Koks durch die Straßen zu spazieren und es am Bahnhof abzuliefern. Er hatte das ganze Zeug in einer Tragetasche verstaut, weil er befürchtete, es könnte ihm etwas unten aus der Jacke herausfallen. In den Filmen hatten sie immer große Plastiktüten, aber diese hier waren kaum so lang und so dick wie sein Zeigefinger. Wie sollte er die alle behalten ohne Tasche? Sollte dieser Gorilla doch reden, was er wollte. Wenn er sich dem Treffpunkt näherte, würde er den Stoff eben wieder unter die Jacke stopfen, ganz „nach Vorschrift“.
Die Route, die der muskelbepackte Eintreibertyp ihm gegeben hatte, führte ihn durch Straßen, die selbst für die Verhältnisse seines Viertels einen ziemlich üblen Ruf hatten. Er fragte sich, warum er einen so komplizierten Umweg nehmen musste. Es war ja nicht so, dass es in der Gegend von Bullen wimmelte. Allerdings lungerten dort auch mehr Gestalten rum, von denen er im Dunkeln lieber nicht angequatscht wurde.
Das Dumme war nur, dass er jetzt zu viel Zeit zum Nachdenken hatte. Seltsam, er hatte sich zwar immer wieder ausgemalt, wie er sich fühlen würde, wenn man ihn erwischte, aber an die Teenager, die sich mit dem Zeug zugrunde richteten, nicht einen Gedanken verschwendet. Es hatte in letzter Zeit eine ziemliche Crackepidemie im Viertel gegeben. Warum hatte er daran nicht gedacht?
Er bog in eine Seitengasse ein, die selbst das Licht zu verschlucken schien. Es war nur ein Durchgang zwischen zwei Gebäuden, auf dessen Boden seine Füße fast ins Rutschen gerieten.
Am anderen Ende der Gasse konnte er erkennen, dass der Boden der Straße dahinter ebenfalls vollkommen verdreckt war. Auf der anderen Seite stand eine übervolle, rostige Mülltonne.
Als er herauskam, wurde er plötzlich unsanft am Kragen gepackt.
„Na wen haben wir denn da. Ist uns doch glatt ein kleiner Fisch ins Netz gegangen. Durchsuch ihn.“
Christoph hatte gelernt, dass er in solchen Situationen schnell reagieren musste. Er trat dem Fremden in den Bauch und wollte losrennen, als ihm plötzlich von hinten ein Bein gestellt wurde. Er fiel aufs Gesicht, rappelte sich hoch und empfing einen Tritt gegen den Oberschenkel, der ihn fast gefällt hätte. Er humpelte drei Schritte, hörte, wie sich jemand von hinten näherte, drehte sich um und bekam einen Kinnhaken, der ihn hintenüber fallen ließ.
Der Schläger nagelte ihn am Boden fest, indem er seinen Unterschenkel so fest auf Christophs Bauch drückte, dass ihm übel wurde. Der Komplize, wahrscheinlich der, den er in den Bauch getreten hatte, riss und tastete an seiner Jacke. Durch das Rauschen in seinen Ohren konnte Christoph hören, wie sie aufgeregt einander zuraunten. Plötzlich griff einer nach Christophs Tragetasche, und beide brachen in überraschtes Gelächter aus. Die Tasche wurde von seiner Schulter gerissen, und der Druck auf seinem Bauch verschwand.
Nachdem die beiden Schläger gegangen waren, kam er langsam wieder zu sich. Ein Teil von ihm weigerte sich zu begreifen, was soeben passiert war. Er wünschte sich, die Zeit würde für immer stehen bleiben und er könne bis in alle Ewigkeit in diesem Dreck liegen, für immer in diesem Dämmerzustand. Bloß kein Denken, nur kein Begreifen, dass sein Leben endgültig vorbei war.

---

Der Pavian winkte ungeduldig. „Komm' mit. Hab' schließlich nicht ewig Zeit."
Wie in Trance registrierte Christoph, wie sich der Mann umdrehte.
Jetzt haben sie mich also endgültig reingezogen. Wie konnte ich nur so dämlich sein zu glauben, ich mache das einmal mit und dann Schluss?
Der andere stakste vor ihm die Treppe zur Unterführung hinab. Die Beleuchtung war teilweise ausgefallen, die verbliebenen Lampen warfen ein schummriges Licht. Christoph begriff, dass dieses Licht ihn von nun an nie wieder freigeben würde.

 

Hallo Megabjörnie,

Christoph? KLaus? Wer denn nun? :D
Bitte entscheide dich für einen Namen.

Eine ganz interessante, wenn auch klischeebeladene Geschichte hast du dageschrieben. Das Ende jedoch finde ich ein wenig leer, da fehlt mir etwas. Die Spannung wurde leider nicht richtig aufgelöst.

Ansonsten war die Geschichte schon recht spannend, gerade weil sie mehrere Interpretationen zu lässt.

Leider schaffst du es aber nicht, in mir ein wenig Sympathie für Christoph oder Antipathie für den Gegenpart aufzubauen. Ich weiß, wie schwer es ist, Personen in Geschichten zu charakterisieren, trotzdem solltest du es noch ein wenig mehr versuchen.

Für einen schrecklichen langen Moment schien die Zeit anzuhalten.

Irgendwas stimmt an diesem Satz nicht. Aber irgendwie komme ich nicht dahinter, was. Hört sicha auf jeden Fall "komisch" an.

cu_chris

 
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Hallo Christoph!
Danke für deine Kritik. Habe mich sofort nach dem Lesen an Verbesserungen gemacht.

Christoph? KLaus? Wer denn nun?


:shy: Oops, mein Fehler. Klaus war der ursprüngliche Name. Wenn du jetzt noch ein "Klaus" im Text findest, sag' mir Bescheid. :ak47:


Eine ganz interessante, wenn auch klischeebeladene Geschichte hast du dageschrieben. Das Ende jedoch finde ich ein wenig leer, da fehlt mir etwas. Die Spannung wurde leider nicht richtig aufgelöst.


Das Ende hab' ich jetzt abgeändert, allerdings könnte es sein, dass jetzt die Klischees noch mehr zur Geltung kommen als vorher ( Kannst ja mal 'n Vorschlag rüberwachsen lassen, wie sich das vermeiden ließe. Bis die Klischees ganz aus meinen Geschichten verschwinden, könnte noch ein harter Lernprozess erforderlich sein :D ).


Ansonsten war die Geschichte schon recht spannend, gerade weil sie mehrere Interpretationen zu lässt.


:shy: Ähm, klar, war doch meine Absicht. Über deine Interpretation(en) würde ich gern mehr wissen.


Leider schaffst du es aber nicht, in mir ein wenig Sympathie für Christoph oder Antipathie für den Gegenpart aufzubauen. Ich weiß, wie schwer es ist, Personen in Geschichten zu charakterisieren, trotzdem solltest du es noch ein wenig mehr versuchen
.

:hmm: Das ist bei Spannungs-Kurzgeschichten wohl noch eine besondere Schwierigkeit. Denn einerseits soll eine Kurzgeschichte generell auf umfassende Charakterisierung verzichten, weil sie ihren Rahmen nicht sprengen darf. So viel ich weiß, lautet die allgemeine Empfehlung: Einen Charakterzug hervorheben.
Andererseits soll gerade bei Spannungsgeschichten die Handlung das dominierende Element sein, was Seelenbetrachtungen nahezu ausschließt.
Ich habe bei Christoph etwas versucht, am Anfang der Story. Ich bin gespannt auf dein Urteil :bounce:.
Was den Gegenpart angeht, so habe ich den bewusst nicht allzu unsympathisch gezeichnet, weil ich herausstellen wollte, dass er nicht Christophs eigentliches Problem ist.

Für einen schrecklichen langen Moment schien die Zeit anzuhalten.


Dass du diesen Satz komisch findest, liegt vielleicht daran, dass ein Moment, in dem die Zeit anhält, ja nicht lang sein kann :D.
Irgendwie gefällt mir der Satz trotzdem. Wenn du aber meinst, "Für einen schrecklichen Moment schien die Zeit anzuhalten", klingt griffiger, werde ich es dahin ändern :huldig:

Ciao, Megabjörnie

 

Hi Megabjörnie,

dein Schreibstil gefällt mir.
Den ersten Teil deiner KG fand ich auch spannend. Man wartet darauf, dass noch etwas geschieht. Doch da kam nichts mehr.
Im Grunde beschreibst du nur eine Szene, die aus einer spannenden Geschichte sein könnte.
Die "Ansprache" des Mittelsmannes hat mich auch etwas gestört.
Es klang unecht. Ich weiß auch nicht, ob ein M.M. die eventuelle Handlungsweise seines Chefs dem Jungen erzählt hätte.

Schätze mal, deine Intention war, herauszustellen, dass man sich nicht mit solchen krimin. Vereinigungen einlassen soll.
Das würde ich dann aber nicht erzählen, sondern im Geschehen erkennen lassen. Der Leser sollte es spüren.
Ich denke du weisst was ich meine.

Für einen schrecklichen langen Moment schien die Zeit anzuhalten.
Vielleicht - stillzustehen-? :)
. Kannst von Glück reden, wenn er dich nicht sofort abknallen lässt. Wenn du Glück hast,
Zweimal GLÜCK.

Nochmal, deine KG hat mir gefallen, bis auf das unbefriedigende Ende. ;)

lieben Gruß, colertio

 
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Hallo Coleratio,

du hast mit deiner Kritik vollkommen Recht. Eigentlich hatte ich nur eine alte Übung zum Thema "Dialog" ausgegraben und ein bisschen überarbeitet. Deswegen besteht die Geschichte nur aus einer Szene. Vielleicht werde ich irgendwann eine größere Handlung daraus machen, aber dann wird es eine völlig neue Geschichte.

Ciao, Megabjörnie

 
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Hallo Megabjörnie,

zuerst einmal das Lob vorweg. Vom Stil her ist die Geschichte ziemlich gut geworden. Die Dialoge sind prima und flüssig; sie wirken nicht aufgesetzt. Übung ist also sauber abgeschlossen!

Inhaltlich sind mir folgende Sachen ins Auge gesprungen:

Natürlich, ich bin in jedem Fall schuld, weil ich den Verlust hätte vermeiden können.
Ansonsten hast du seine Gedanken kursiv hervorgehoben. Hier fehlt das.
Wir sind mit Anfängern normalerweise etwas nachsichtiger, doch wenn sie zwei Kilo
hochwertiges Koks verschlampen,
Merkwürdigerweise mitten im Satz ein Absatz. Bestimmt nicht so beabsichtigt. :)
Der Mann musterte ihn mit einem bedauernden Blick, der Christoph fast so viel Angst machte wie die drohende Gestik zuvor.
"...machte, wie die..."


Ich gebe coleratio voll und ganz damit recht, dass deine Kurzgeschichte nach einer Passage aus einer längeren Geschichte klingt. Eher so etwas wie eine Leseprobe.
Dass der Leser in dieser Geschichte ins kalte Wasser geworfen wird ist nicht mal all zu schlimm, da du Andeutungen machst, wie er denn in seine Lage gekommen ist. Aber das Ende ist wirklich zu flach. Es ist ja nicht schlimm, wenn die Geschichte nach der Überarbeitung eine ganz andere Gestalt hat. Du könntest zum Beispiel noch eine Szene anhängen, in der der Prot nun dem großen Boss gegenüber steht. Die Spannung würde auch nicht verloren gehen, da sich der Leser ja nun fragt, ob er überlebt oder nicht. Wie es eben für ihn weitergeht.
Dabei könntest du dann auch wieder gut Dialoge ins Spiel bringen, die ich im Moment als deine große Stärke sehe.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie deine Überarbeitung aussieht!

Grüße, Zensur

 

Hallo megabjörnie,

Ja, ich muss zugeben, ich hab vergessen, hier eine Geschichte kommentiert zu haben, aber beim Reinlesen und Überfliegen ist mir aufgefallen, dass - schon allein durch die tolle Umgebungsbeschreibung am Anfang Christoph mehr Farbe und mehr Gestalt bekommt. Er ist jetzt eine Person und es gibt auch noch Hinweise auf die Beweggründe - das macht die Geschichte runder.

Da ich mich - ehrlich gesagt - nicht mehr an das Ende erinnere, du aber sagst, es wurde umgeschrieben, kann ich dazu eigentlich nichts mehr sagen :shy: . Aber es scheint jetzt doch eine eindeutige Rihtung zu gehen, dass Christoph nun ganz in den Sog der Kriminilaität gezogen wird.

Andererseits soll gerade bei Spannungsgeschichten die Handlung das dominierende Element sein, was Seelenbetrachtungen nahezu ausschließt.

Mag vielleicht sein, doch Spannung erfahre ich persönlich nur bei Personen, die mir nicht egal sind. Das heißt, die eine gewisse Persönlichkeit haben, die mir eben sympathisch sind. Und deshalb sollte aus meiner Sicht auch in Spannungsgeschichten - zumindest zu Beginn - eine, wie du sagst, Seelenbetrachtung stattfinden.

So, jetzt gehe ich was essen ;)

cu_chris

 

Hi,
Hat mir ganz gut gefallen. Manche Handlungen und Dialoge kommen mir auch (immer noch) ein besschen klischeehaft vor, aber es ist nicht so schlimm. Das Ende ist eigentlich auch nicht schlecht. Dass der Prot am Ende "der dunklen Seite verfällt", wie George Lukas das ausdrücken würde, ist eigentlich noch schlimmer, als dass er erschossen wird oder so was (wie man es erwarten könnte). Trotzdem ist der Schluss irgendwie ein "Antiklimax", die Spannung reduziert sich, statt das sie steigt, man wartet irgendwie immer noch auf einen Höhepunkt, der nciht kommt. Nochmal: Das Ende hat großes Potential, aber irgendetwas macht es nciht so spannend, dramatisch, schockierend, wie es sein könnte, und ich gebe gerne zu, ich wüsste spontan auch nicht, wie man das ändern kann.

Seine Worte klangen so dumpf, als würden sie zwischen ihm und dem anderen zu Boden fallen.
Der Satz hat mir gefallen.
Wenn er meint, dass du es wert bist, wirst du eine zweite Chance erhalten
Der weniger. Vielleicht ist es nur eine persönliche Ansicht, aber "erhalten" hört sich für mich nach einer höheren Stilebene an, als der Rest, den der Typ sagt. Würde "bekommen" schreiben.
Der andere stakste vor ihm die Treppe zur Unterführung herab.
Wenn er vor dem Prot die Treppe runter geht, geht er sie aus seiner Sicht hinunter.

Gruß, Woodwose

 

Hi Woodwose!

Die beiden Formulierungsfehler sind korrigiert.

Dass dir der Satz, in dem die Worte zu Boden fallen, so imponiert, überrascht mich. Ich hielt es für eine relativ abgenutzte Redewendung. Schön, dass dem nicht so ist.

Das mit der Antiklimax am Schluss ist wohl ein weiterer Grund, weshalb die Geschichte so "unfertig" wirkt, ein Symptom, das sie offensichtlich mit "Pflichterfüllung" gemeinsam hat.
Früher oder später werde ich wohl beide kräftig erweitern müssen, wenn sie richtig gut sein sollen. Ein wenig müsst ihr noch gedulden. :comp:

Ciao, Megabjörnie

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Megabjörnie. Es wundert dich sicherlich nicht, mich jetzt hier als deinen Kritiker anzutreffen. Wer derart mit schulmeisterlicher, wenn auch zum Teil zutreffender Kritik um sich wirft, muß sich auch selbst welche gefallen lassen.

Ich habe jetzt "Pflichtbewußtsein" und diese Geschichte hier gelesen. Ich hätte mehr erwartet! Sprachlich sind die Geschichten sicherlich nicht schlecht, du kannst recht versiert mit der deutschen Sprache umgehen, wenn auch einige Formulierungen schwülstig sind, z. Bsp.:

Christoph begriff, dass er soeben eine Grenze passiert hatte. In eine Welt, die zu verdorben war, als dass die Verderbtheit nicht auf ihn übergreifen würde. Die niemals jemanden freigab, den sie erst einmal verschlungen hatte.
Wo es die Welt einen Scheiß kümmert, ob du in einer Blutlache verreckst.
Das klingt so, wie dieser Kommissar in "Soko 5113". Ich meine nicht den Chef, sondern den "Zweiten".

Aber inhaltlich geben diese Geschichten m. E. absolut nichts her. Die "Ideen" sind doch stinklangweilig. Auch die Ausarbeitung läßt zu wünschen übrig. Wenn "Pflichtbewußtsein" wirklich einen Vater-Sohn-Konflikt schildern soll (allein schon dieses abgelatschte Thema läßt mich gähnen), dann müßte die Geschichte doch rein vom Umfang her auf etwa das Zehnfache anwachsen! Man weiß gar nicht, was man davon halten soll. Moralisiert du da, oder willst du sagen, daß die Über-Vierzigjährigen die Kids sowieso nicht verstehen, oder ist das ein Plädoyer für ein unschuldiges Kinderherz?

Auch die vorliegende Geschichte ist alles andere als originell. Ein Krimineller wird selbst zum Opfer. Ja, und?! Ok, du hast noch diese Wendung drin, daß ihn das noch tiefer "in den Sumpf" hineinzieht, aus dem er eigentlich herauswollte. Aber dadurch wird die Geschichte auch nicht besser. Sie erinnert mich ein wenig an diese Illustriertenkrimis. Dazu paßt auch der Titel.

Ich hoffe, du nimmst mir diesen "Neunzig-Prozent"-Verriß nicht übel. Ich denke, du kannst es besser.

Gruß :)
marquee

 

Hi marquee!

Übelnehmen? Nö. Aber deine Kritikpunkte wurden von anderen schon längst vorgebracht, und ich hatte ihnen zugestimmt. Musst dir nur die Beiträge durchlesen! :p
Die obenstehende Geschichte ist auch schon etwas älter. Heute schreibe ich anders. :D
Außerdem heißt die andere Story "Pflichterfüllung". *fingerausstreckundauslach*

Das heißt natürlich nicht, dass du nicht Recht hättest. Muss halt diese Tage etwas Neues posten, um von den weniger gelungenen Texten abzulenken.
Vielleicht gefallen dir meine beiden Humor-Geschichten ja besser, auch wenn die Kritiken da ebenfalls sehr durchwachsen sind. *verlegenhüstel*

Die von dir bekrittelten Formulierungen werde ich erst mal so lassen. Das ist keine Ignoranz von mir, ich denke nur, dass sie zum Teil Geschmackssache sind und mir ohnehin keine wesentlich besseren mehr einfallen würden.

Ciao, Megabjörnie

 

Hallo Megabjörnie,

mir haben Dein Dialog zwischen Christoph und dem MM gut gefallen. Auch die düstere Atmosphäre des Bahnhofs kommt gut rüber. :thumbsup:

Weniger gut fand ich die etwas moralisch-lastigen Bewertungen oder Holzhammer-Beschreibungen, weil das sich sowieso alle Leser gedacht haben: "Andere Väter mochten zulassen, dass ihre Töchter in einem Viertel aufwuchsen, in dem an jeder Straßenecke Jugendliche mit Messern herumfuchtelten und wegen Nichtigkeiten aufeinander einprügelten, wo ihre Frauen von Perversen begrapscht wurden und die Wohnungsflure nach Pisse stanken. Wo es die Welt einen Scheiß kümmert, ob du in einer Blutlache verreckst." :crying:


Vorschlag: Könntest Du Dir nicht die erzählerische Zeit nehmen und in drei, vier Sätzen einen Penner beschreiben, der sich das Schwarze unter den Fingernägeln mit einem dreckigen Messer wegmacht, der nach Pisse stinkt und Christoph perverse Sprüche nachruft? Das wäre vielleicht überzeugender! :shy:

Liege ich falsch?

Lieben Gruss
WU

 

Hi Urach!

Habe gesehen, dass meine Story schon wieder einen Kommentar provoziert hat, und dachte schon: "Scheiße, nicht schon wieder einer, der was daran auszusetzen hat!"

Aber dann lese ich deinen Verbesserungsvorschlag, und kann nur sagen: Wow! Das ist keine schlechte Idee!
Ich werde mir das mal durch den Kopf gehen lassen. Bei der von dir kritisierten Passage handelt es sich um einen nachträglichen Einschub zur Charakterisierung des Prots.
Das kann die Beschreibung mit dem Penner nicht so recht leisten, aber ich kann es vielleicht in die Rückblende einbauen, damit sie nicht mehr ganz so schwülstig und "holzhammermäßig" klingt.

Ciao, Megabjörnie

 

Hi Urach!

Habe jetzt den von dir und anderen bemängelten Kursivsatz geändert. Vielleicht kommt dadurch auch der Rest des Abschnitts besser rüber.
Das mit dem Penner konnte ich nicht einbauen, ohne Tempo aus der Handlung zu nehmen und abzuschweifen. Eine kurze Einführung in Christophs Lebenswelt muss daher wohl oder übel reichen. *Schulterzuck* :)

Ciao, Megabjörnie

 

Um diese Zeit fuhren keine Züge mehr; für einen Penner hatte er einen zu aufrechten, einen zu selbstbewussten Gang.
Den ; vllt durch ein und ersetzen
"Ich..."
Leerzeichen
Für einen schrecklichen langen Moment
Für einen schrecklich langen Moment ODER Für einen schrecklichen, langen Moment
der Christoph fast so viel Angst machte wie die drohende Gestik zuvor
machteKOMMA
dass der andere Handschuhe trug.
nicht die gleichen wie vorhin?
eisigen Windhauch ... eisigen Maske ... eisig blitzenden ... eisiger Klumpen
viermal eisig in 38 Zeilen ... da läufts einem ja eisig kalt über den Rücken
Hi Megabjörnie,
das Ende hast du vermurkst. So. Jetzt habe ich dir meine Meinung kräftig gesagt. Ha, ha, ha!
Aber ich gebe zu, dass du es verstehst nicht uninteressant zu schreiben; guter Schreibstil. Wirklich.
Die kursiven Gedanken würde ich durch simples Klicken auf die Entertaste in eine eigene Zeile bringen und sie so vom normalen Text abgrenzen.
Von deinen Geschichten finde ich diese hier am besten (denn ich habe ja außer viel von dir gelesen)
Aber der Inhalt ... zu dem werde ich mich nicht äußern, vllt legst du ja auch gar keinen Wert drauf.
Euer Guerrerotserk

 

Hi Tserk!

Guter Kommentar! :thumbsup:
Hat mich daran erinnert, dass ich meine ganzen alten Geschichten noch mal durcharbeiten sollte.

Was das Ende angeht, so fällt mir partout nicht ein, wie ich es anders gestalten könnte, und überzeugende Gegenvorschläge habe ich auch noch nicht gehört *g*.
Über den Inhalt kannst du dich so viel äußern wie du willst, wir leben ja in einem freien Land. :D

Was die Kommastellen betrifft: Bist du dir da hundertprozentig sicher? Ich meine, wirklich sicher? Du lernst ja in der Schule die neue Rechtschreibung, aber meines Wissens kann man in bestimmten Fällen zwei Adjektive ohne Komma hintereinander setzen ( in welchen, weiß ich auch nicht, ich bin Gefühlsgrammatiker *g* ).
Bei der anderen bin ich mir aber sicher, dass da kein Komma hingehört. ;)

Und was meintest du mit "nicht die gleichen wie vorhin"? Ich habe das mit den Handschuhen doch nicht zweimal erwähnt, oder?

Die anderen Vorschläge werde ich wohl umsetzen.

Ciao, Megabjörnie

 

Bei der anderen bin ich mir aber sicher, dass da kein Komma hingehört.
Wenn du die Stelle mit machteKOMMA meinst, doch, da gehört eins hin! Und beim anderen auch. Oder eben den anderen Vorschlag, dann ohne Komma.
Zu den Handschuhen:
*hüstel* ... ein schlechter Scherz ... "trug der andere Handschuhe" der = er in Umgangssprache und so trug er eben andere (und nicht die gleichen) Handschuhe
:)

 

Hi MB,

Andere Väter mochten zulassen, dass ihre Töchter in einem Viertel aufwuchsen, in dem an jeder Straßenecke Jugendliche mit Messern herumfuchtelten und wegen Nichtigkeiten aufeinander einprügelten, wo ihre Frauen von Perversen begrapscht wurden und die Wohnungsflure nach Pisse stanken.

… keine Wahl hatte … klingt eindringlicher
… herumfuchteln… … einprügeln … ….begrapscht werden… …stinken…
würde hier auf Präsens wechseln, weil es ja immer noch so ist, oder?

Als sich die Gestalt eines hochgewachsenen und breitschultrigen Mannes aus dem Schatten schälte und ihn mit stechenden Augen fixierte, musste er seine ganze Selbstbeherrschung aufwenden, um nicht zurückzuzucken.

… hochgewachsenen, breitschultrigen Mann …
sonst hast du zweimal und im Satz.

„Erst der Morgen bringt wieder das Licht“, ergänzte Christoph die Losung. Seine Stimme bebte.

… ergänzte Christoph mit bebender Stimme die Losung. Zwei Sätze stören hier den Lesefluß.

Für einen schrecklichen langen Moment schien die Zeit stillzustehen. Der Mittelsmann stand wie ein Felsen da und starrte ihn an, während Christophs Beine wie festgenagelt waren.

… starrte ihn an. Christophs Beine waren wie festgenagelt. Lesefluss.

„Was faselst du da? Heißt das, du hast dir das Koks klauen lassen?“ Der Mann kam Christoph jetzt so nahe, dass ihre Gesichter sich fast berührten. Christoph fiel plötzlich auf, dass der andere Handschuhe trug.

Zweimal Christoph? Unschön

„Ich kann nichts dafür.“ Seine Stimme zitterte. „Da kamen zwei Typen aus dem Hinterhalt. Sie haben mir die Tasche weggerissen. Einer verpasste mir einen Kinnhaken. Es müsste hier ganz blau sein.“ Er strich sich über die linke Seite seines Kinns.

Zuviel Kinn in den Sätzen. Vielleicht …er wies zitternd auf die Stelle.

Natürlich, ich bin in jedem Fall schuld, weil ich den Verlust hätte vermeiden können.

Das gehört doch auch kursiv, oder?

hochwertiges Koks verschlampen, zieht der Chef andere Saiten auf. Kannst von Glück reden, wenn er dich nicht sofort abknallen lässt. Aber auch dann wirst du den Schaden wiedergutmachen müssen. Du wirst eine Frist bekommen, in der du die Summe wieder vorlegen musst.“

…die Summe vorlegen…
würde ich weglassen, da es sich aus dem folgenden ergibt. Kurzfristige Spannung

Die Beleuchtung war teilweise ausgefallen, die verbliebenen Lampen warfen ein schummriges Licht. Christoph begriff, dass er soeben eine Grenze passiert hatte. In eine Welt, die zu verdorben war, als dass die Verderbtheit nicht auf ihn übergreifen würde. Die niemals jemanden freigab, den sie erst einmal verschlungen hatte.

Den Schluß mit der Verderbtheit würde ich auch abändern. Irgendwie eindringlicher. Kryptischer. Hoffnungslosigkeit zeigen. Körperlich irgendwie.
…da war es wieder, sein Nasenbluten…
Zum Abrunden würde ich auch die Tochter noch mal reinbringen.
Alles in allem ein gutes Handwerksstück. Eine schöne Szene, sprachlich absolut in Ordnung. Der Stil passt gut und die Charaktere sind sauber gezeichnet. Ja doch, hat mir gefallen.

Gute Arbeit, weitermachen! :D

bg, LE

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey MB!

Hm, tja - das finde ich gar nicht besonders ausgereift; vor allem deine Wahlwahl lässt einiges zu wünschen übrig: Sie ist viel zu barock und "emotionstriefig" für meinen Geschmack; solche Brocken hier könnten, sollten, müssten unbedingt vermieden werden:

Zum wohl hundertsten Mal griff er sich schmerzhaft in den vollen Haarschopf.
Ein Schatten schritt gemächlich die Treppe zum Bahnsteig herauf und kam bedrohlich näher.
Für einen schrecklichen langen Moment schien die Zeit stillzustehen.

Dann zur Story an sich: ZU WENIG! Das ist nur eine Einleitung zu etwas Größerem, leider ohne Angelhaken für den Leser; das ganze Ding liest sich sehr - um nicht zu sagen: schrecklich belanglos; sein Schicksal geht mir völlig am *piep* vorbei - da ist keine Bindung zum Leser; man empfindet nicht mit ihm ... und das ist bei so einer Geschichte der absolute Todesstoß. Tut mir Leid, das ist einfach nicht gut ...

Liebe Grüße! :)

Dante

 

Hi Loide!

Joah, das sind ja erstmal ganz gegensätzliche Kritiken, wie schön ...

@LE:

Alles in allem ein gutes Handwerksstück. Eine schöne Szene, sprachlich absolut in Ordnung. Der Stil passt gut und die Charaktere sind sauber gezeichnet. Ja doch, hat mir gefallen.

Thanks, das wollte ich nur hören *wegklick*. :D
Nee, Scherz. Schön, dass ich trotz aller Kritikpunkte ein positives Fazit bekomme.
Die Anmerkungen lasse ich mir heute abend zu Hause noch mal durch den Kopf gehen. Erstaunlich, wie viel bei den vielen Kritiken und Überarbeitungen noch übrig ist.

@Dante:

Tut mir Leid, das ist einfach nicht gut ...

Wie, da schreibt man dir so viele positive Kritiken, und das ist der Dank? DUUUU ... :mad:

Aber was du an meiner Wahlwahl auszusetzen hast, ist schon bedenkenswert. Eigentlich meinte ich, meine Wahlwahl sei perfekt. Aber heute würde ich im Einzelnen wahrscheinlich auch eine etwas andere Wahlwahl treffen, zumal ich als Kritiker eher für einen "schlanken" Sprachstil bin. Vermutlich passiert das immer dann, wenn ich versuche, atmosphärisch dichte und noch dazu ernste Geschichten zu schreiben. Ich weiß einfach nicht, was ich der Phantasie des Lesers zutrauen darf. Schlimme Sache. :sad: Na ja, aber daran werde ich üben und insbesondere hier noch mal alles auf "barocke" Wahlwahl abscannen.

Was das mit dem ZU WENIG betrifft, kann ich wohl nicht viel machen. Dieser Kritikpunkt ist schon häufig gekommen, aber daraus eine längere Geschichte zu machen, fehlt mir einfach die Lust. Es war eben, wie LE schon richtig bemerkte, nicht mehr als eine handwerkliche Übung, und in meinem Kopf sammeln sich längst viel interessantere Stoffe. :)

Ich werde sie trotzdem abschicken. ;)

Ciao, Megabjörnie

P.S.: Jetzt fehlt noch Naut ...

 

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