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Keine Luft

Seniors
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14.12.2003
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Keine Luft

Verflucht lange Gänge. Mieser Geruch. Blut, Äther. Ätzend.
Fenster, keinen Spalt offen. Mir ist übel. Schnell raus. Die Tür. Was sollte ich nochmal mitbringen?
Mensch pass doch auf. Knallt der mir die Tür an den Kopf. Weißkittel. Blödmann. Das gibt ne Beule, verdammt. Blitze die aus Augen schiessen. Schön wärs. Ich hasse Krankenhäuser. Husten, gespucktes Blut. Ich war noch so klein. Tränen keine Luft. Stop Olli, denk nicht daran.
Jetzt hast du Glück. Noch drei Wochen. Sturmfreie Bude. Na ja, Bruchbude. Gestank im Treppenhaus. Kohl, Knoblauch, abgestanden. Ekelhaft.
Nicht mehr lange, nicht mehr lange. Mir wird heiß, Luft, wo ist der Ausgang? Da, endlich. Man ist das kalt geworden. Tief einatmen, herrlich.
Kalt, kalt, muss mir ne Jacke holen. Blätter, feucht. Rutsch nicht aus. Gipsbein. Ein Bett neben ihm. Bloß nicht.
„Hüte die Wohnung mein Junge.“ Klar Onkelchen und wie. Wenn der wüsste. Wo hab ich denn mein Auto ..., ach da. Geh zur Seite Opa. Was hier für Leute rumlaufen. Blumen? Na ja, beim nächsten mal, vielleicht. Fahr ich zu Benni, oder ...? Erst die Jacke. Spring an, geht doch. Rote Ampel, hoffentlich geht die Kiste nicht wieder aus. Gas halten, jawohl, gutgegangen. Noch ein halbes Jahr, wenn alles prima läuft, dann ... Augen werden die machen. Ne eigene Werkstatt, zur Tarnung, klar. Endlich ein Sieger in der Familie. Geile Vorstellung.
Wo ist mein Handy? Was war das? Muss Benni anrufen.
Sirenen, blaues Licht, Polizei, direkt hinter mir. Meinen die mich? Knast, Gitterstäbe. Alles vorbei. Anhalten? Gas geben? Nein. Herrgott, hab ich mich jetzt erschrocken. Wo fahren die hin? Feuerwehr? In unsere Straße? Noch eine Kurve. Stille. Keine Sirenen mehr. Mir wird schlecht. Ach was, Blödsinn, ein geplatztes Wasserrohr, sicher, oder? Was mach ich wenn ... Rauch, es riecht nach Rauch. Bitte nicht unser ...ach du Scheiße!
„Halt, Sie können hier nicht durch.“
Wieso hat der keine Mütze auf? Kein Bulle ohne Mütze.
„Ja, ja,“... was nun? Ich muss in die Wohnung. Das Geld, der ...Mist, wenn das jemand findet.
Steig aus, schnell an ihm vorbei.
„He, Junge, halt!“
„Mein Onkel, da ...ich wohne...“ Ach rutsch mir doch den Buckel runter.
Gewusel, Hektik, Helme auf den Köpfen. Wie im Kino. Nachbarn, die Hagemann aus dem ersten Stock. Hat sie mich gesehen? Wieso werden jetzt erst die Schläuche ausgerollt?
Flammen aus dem dritten Stock. Gaskocher. Explosion. Die Bescheuerten, musste ja mal so kommen.
Rein ins Haus, einfach durch die Tür. Oh Gott, dieser Rauch. Hoffentlich sieht mich keiner. Zwei Treppen, das schaff ich nie.
„Da läuft jemand ins Haus, der ...“
Verdammt, blöde Kuh, kannst du nicht die Klappe halten? Weiter, weiter. Ich kann nicht. Doch, das Geld.
Ganz schön dicke Luft hier, beißt in den Augen, egal, noch eine Treppe. Ein nasses Tuch wäre gut. Halten sie sich vors Gesicht, in Filmen ...hab keins. Noch ein paar Stufen. Hör auf zu zittern. Die Ware, weiße Tütchen. Leise rieselt der Schnee. Ich muss husten. Schmerzen. Mama, es tut so weh, in der Brust. Nicht erinnern. Der Stoff, ich muss ihn ver ... Was, wenn sie mich fragen warum ich ins Haus ...? Mann ist das heiß. Luft ...Kira, genau, der Papagei, Onkelchen hängt daran. Guter Grund.
Mein Hals, mein Kopf. Endlich. Der Schlüssel, verdammt, wo ist der Schlüssel? Hier, beeile dich. Hitze, kaum auszuhalten. Ächtzen, Knacken, überall. Was wenn die Decke ... Geh auf du blöde Tür.
Funken, grauer Staub. Verklebte Lungen, Ersticken. Augen aus dem Kopf. Vulkan, Lava. Sarg im Krematorium. Hölle.
Ich bin erledigt.
Schritte? Schwere Schritte.
Wer ...was ... ist da? Teufel? Dämonen? Hilfe, sie greifen nach mir.
Renn Olli, renn.
Meine Beine ...taub.
Müde, so müde.
Was ist? Wo bin ich? Meine Lunge. Luft ...Luft. Schlechte, keine ...

 

Hi coleratio!

Nun, mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe:
ein Typ hat seinen Onkel im Krankenhaus besucht und hütet nun dessen Wohnung, in der er Drogen und Geld (?) versteckt hat. Dann brennt das Haus ab, er läuft hinein und ... stirbt.

Einen Antihelden kann ich in dem Prot durchaus erkennen. Ein Mann, von Eigenutz getrieben. Ins Haus rennt er, weil er das viele Geld und die Drogen retten will.
Das setzt ihn in eine Situation, der er sich nicht entziehen kann. Er muss das Geld retten. Auch eine Vorgabe.

Somit sehe ich die Challange erfüllt (ich persönlich, aber wer bin ich schon...). Auch der Bewusstseinsstrom ist einer. In meinen Augen.

Trotzdem ist mir die Geschichte zu platt. Zu wenig. Ich wüsste auch nicht, wie man sie groß ausdehnen könnte. Das ist aber vielleicht auch zu einem Stück Geschmacksache.

In diesem Sinne
c

 

Hi chazar,

ersteinmal freut es mich, dass du meine KG gelesen hast. :)
Deine Interpretation stimmt ebenfalls. Außer ...naja, eigendlich wollte ich meinen Prot nicht sterben lassen.
Obwohl, das kann sich jeder so denken wie er möchte. Vielleicht wird er auch gerettet, die Stimmen (Feuerwehrleute) waren ja dicht hinter ihm.

Somit sehe ich die Challange erfüllt (ich persönlich, aber wer bin ich schon...). Auch der Bewusstseinsstrom ist einer. In meinen Augen.
Na, das ist für mich ein großes Kompliment, weil beide Vorgaben nicht so einfach sind, finde ich.
Trotzdem ist mir die Geschichte zu platt. Zu wenig.
Ich fürchte, da hast du recht. Ich habe mich wirklich mehr auf SOC und Antiheld kontentriert. Wobei mir der SOC, so wie er erwartet wird, am schwersten gefallen ist. Ich weiß nicht ob er mir bei einer ausführlichern KG, gelingen wird. (zu wenig Übung)
ich persönlich, aber wer bin ich schon...).
Das ist doch wohl nicht dein Ernst. :confused:
Für mich und sicher für einige andere auch, bist du mit deiner Kritik und deinen KGs, sehr wichtig hier.
Ich habe deine lange Abwesenheit bedauert. :( und hoffe deinen Nick jetzt wieder öfter zu sehen. :)

ganz lieben Gruß, coleratio

 

Hallo coleratio!

Da auch meine Verwirrung über die Themenvorgabe noch nicht nachgelassen hat, möchte ich mich auf den Inhalt Deiner Geschichte beschränken. Die Idee gefällt mir gut, und die Atemlosigkeit Deines Prot. (den ich persönlich schon als Antihelden bezeichnen würde) wird deutlich beschrieben. Wie in meinem Challenge-Beitrag, hat eine offenbar falsche Einschätzung des Begriffes "Antiheld" zu einer (selbstauferlegten) Beschränkung der Situations-Möglichkeiten geführt.
Aber: Mitmachen führt zu neuen Erkenntnissen, und selbige sind (m. E.) die Mühe wert.


Lieben Gruß
Antonia

 

Hi Antonia,

es ist schon so, dass man garnicht so recht weiß, wie man die Ch.KGs kommentieren soll, gelle :shy:
Ich werde meine nochmal überarbeiten (ein wenig) und, entweder es passt dann, oder nicht.

Aber: Mitmachen führt zu neuen Erkenntnissen, und selbige sind (m. E.) die Mühe wert.
Genau so sehe ich das auch. Und trotz "Anstrengung", hats auch noch Spass gemacht. :)

Danke dir fürs lesen

ganz lieben Gruß, coleratio

 

Hi coleratio,

Offtopic: Leute beruhigt euch, ich war dabei, der Protagonist stirbt nicht, er wird gerettet, aber wird wegen Drogenbesitz angeklagt und wird drei Wochen lang unter 12 Volt Bewußtseinsstrom gesetzt.

Off-Offtopic: Von allen (von mir) gelesenen Geschichten meines Erachtens diejenige, die, die Vorgaben bisher am besten erfüllt. Sowohl der Bewußtseinsstrom, als auch der Antiheld sind gut dargestellt.

Kritik:
"Man ist das kalt geworden"...."Man ist das heiß" Mann, das solltest du aber verinnerlicht haben. ;)

"Mama, es tut so weh, in der Brust" ... ist der Protagonist in eine infantile Phase zurückgefallen? Oder tastet er sich gerade nach Metastasen ab und sucht Rat? Spass beiseite, ich würde wenigstens "Papi" schreiben :D

gruss vom querkopp

 

Hallo coleratio,

nachdem ich nun einige Geschichten und die Kritiken dazu gelesen habe, bin ich ziemlich beruhigt, dass nicht nur ich zum Teil grosse Mühe mit den Vorgaben und deren Interpretation habe.

Mir hat dein Beitrag gefallen und ich konnte im Kopf deines kleinen Arschlochs mitfahren. SoC und AH mMn erfüllt ;)

Die Ware ...weiße Tütchen ...ich muss husten, nein, nicht, das tut weh. Mama, es tut so weh, in der Brust.
:thumbsup:
Sehr schöne Rückkopplung zur Erinnerung im Krankenhaus. (Damals, als Kind, Keuschhusten.)

Gerne gelesen,
Gruss ./

 

Oje, jetzt hätte ich euch beide doch fast vergessen :shy:

@querkopp,

Off-Offtopic: Von allen (von mir) gelesenen Geschichten meines Erachtens diejenige, die, die Vorgaben bisher am besten erfüllt. Sowohl der Bewußtseinsstrom, als auch der Antiheld sind gut dargestellt.

bin ganz gerührt :kuss: ( und erstaunt)

Das mit dem man? Hey Mann, das werde ich ändern. ;)
Werd eh noch mal ... du weisst schon.
Aber wieso soll mein Prot "Papi" denken?
Normalerweise rufen Kinder nach der Mami, wenn es ihnen schlecht geht.

Danke dir für deine klasse Kritik und dafür dass du im Treppenhaus dabei warst und meinen Prot gerettet hast. :D

@dotslash,

auch dir , vielen dank fürs lesen. :)
Ist wirklich nicht so einfach diesesmal mit der Ch.

Sehr schöne Rückkopplung zur Erinnerung im Krankenhaus. (Damals, als Kind, Keuschhusten.)
freut mich, dass du es gesehen hast. ;)

lieben dank ihr Beiden.

Gruß, coleratio

 

Hallo coleratio!

Heiße Angelegenheit. Die Gedanken des Prots sind konsequent durchgesetzt worden, das hat mir gefallen.
Die kurze Einleitung mit dem Krankenhaus und dem Onkel ist mE überflüssig. Die Geschichte hätte auch ab der Ampel funktioniert.

Was mach ich wenn ... Rauch, es riecht nach Rauch. Bitte nicht unser ...ach du Schande!
Manchmal ist das Wort "Scheiße" durch kein anderes zu erstezen. ;)

Hat mir gut gefallen. Gern gelesen.


Lieben Gruß
flash

 

Hi flashbak,

freut mich, dass du meine KG so siehst, wie du sie siehst :D
Obwohl ich mir immer noch nicht sicher bin, nach all dem, was man noch so hört/liest.

Manchmal ist das Wort "Scheiße" durch kein anderes zu erstezen.
Womit du vollkommen recht hast. Ich habe "Schande" geschrieben und "Scheiße" gedacht. Und da ich bei jedem lesen, immer nur Scheiße im Koppf habe ...äh :hmm: du weißt schon was ich meine :D , werde ich das Wort jetzt ändern. :shy:

lieben Dank für deinen Kommentar.
Gruß, coleratio

 

Hallo Coleratio,
habe deine KG gerade zufällig entdeckt! Ich habe jetzt nicht aller Kommentare gelesen (du hast zwischenzeitlich wohl einiges geändert) und Bewusstseinsströme sind nicht mein Ding (habe ich selber welche? ;)), deshalb bin ich nicht ganz sicher, ob du die Challengevorgabe erfüllt hast. Meiner Meinung nach schon, dein Prot ist auch ein Antiheld, klar. Mir hat es gefallen - und das, obwohl ich nicht auf Bewusstseinströme stehe! Ich hoffe, das hilft dir!
viel Erfolg und liebe Grüße
tamara

 

Hi Tamara,

schön dass du mal reingesehen hast ;)

Nein, ich habe noch nichts verändert. Hab ja noch ein bisschen Zeit.
Freut mich, dass dir die kleine KG gefallen hat und dass du die Vorgaben entdeckt hast.
Mir gehts mittlerweile wirklich nur noch darum, mit dieser Challenge, etwas dazugelernt zu haben.

ganz lieben Gruß, coleratio

 

Liebe coleratio!

Hat mir auch sehr gut gefallen! :) Dein Protatonist ist meiner unkompetenten Meinung nach gleich ein doppelter Antiheld: Einmal, weil er mit Koks dealt und seine Ware und das Geld in der Wohnung des Onkels versteckt, ohne dessen Wissen, was ziemlich fies ist, da so wahrscheinlich jeder zuerst den Onkel verdächtigen würde, der Protagonist wäre also nicht bereit, für seine Schuld selbst zu bezahlen. Das zweite Mal, weil er so dumm ist und in das Haus rennt – das wurde ja auch schon von anderen festgestellt.
Der Bewußtseinsstrom funktioniert meiner Meinung nach auch. Eine Stelle will ich nur kritisieren:

Wo ist mein Handy? Was war das? Muss Benni anrufen. Sirenen, blaues Licht, Polizei, direkt hinter mir. Herrgott, hab ich mich jetzt erschrocken. Wo fahren die hin? Feuerwehr?
Nachdem der Typ dealt, würde er wohl erst einmal an seine Drogen denken – das willst Du vermutlich mit »Herrgott, hab ich mich jetzt erschrocken« ausdrücken, allerdings fehlt mir dann die Erleichterung, zum Beispiel in Form von »Ach so, eh nur ein Feuerwehreinsatz, Glück gehabt«. »Wo fahren die hin?« würde ich erst danach schreiben.

Sonst hab ich nur die beiden Kleinigkeiten gefunden:

»Man ist das kalt geworden.«
»Man ist das heiß, Luft ...Kira, genau, der Papagei,«
– Mann, ist

»Blumen ...na ja, beim nächsten mal, vielleicht.«
Mal


Alles Liebe,
Susi :)

 

Hi Häferl,

ich danke dir für deine positive Kritik. :)

Hat mir auch sehr gut gefallen! Dein Protatonist ist meiner unkompetenten Meinung nach gleich ein doppelter Antiheld: Einmal, weil er mit Koks dealt und seine Ware und das Geld in der Wohnung des Onkels versteckt, ohne dessen Wissen, was ziemlich fies ist, da so wahrscheinlich jeder zuerst den Onkel verdächtigen würde, der Protagonist wäre also nicht bereit, für seine Schuld selbst zu bezahlen.
Siehste mal, daran hatte ich garnicht gedacht :shy:
Freut mich umsomehr, dass du es so interpretierst.

Deinen Ratschlag werde ich beherzigen, in meiner Überarbeitung, die ich in der kommenden Woche, so Gott will, erledigt haben werde.

Noch mal ganz lieben Dank.
lieben Gruß, coleratio

 

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