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Kindersegen

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19.05.2006
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Kindersegen

„Mutti, bitte nicht! Bitte nicht!“
Der kleine Junge hält seine Arme zum Schutz erhoben, Hiebe prasseln auf ihn nieder.
„Ich erschlag dich, ich bring dich um. Was hab ich verbrochen, so ein Kind zu haben?“ Die Frau schlägt mit wutverzerrtem Gesicht zu. Pfeifend zischt die Kunststoffgerte durch die Luft, trifft das Kind irgendwo, dicke Striemen bilden sich auf seiner Haut.
„Mutti, bitte nicht“, schluchzt der Junge tränenerstickt und senkt seine Arme. „Ich tu es nie wieder. Nie wieder! Bitte hör auf.“
Die Mutter holt zum Schlag aus, er reißt die Arme hoch - zu spät, seine Nase blutet. Die nächsten Hiebe kommen, sie treffen ihn am Bauch, an den Oberschenkeln. Sein Weinen geht in Wimmern über, er lässt sich fallen, krümmt sich.
Die Mutter prügelt weiter. Sie hört ihr Kind nicht, ist taub und blind vor Wut. Der Junge zittert am ganzen Leib, versucht, unter dem Küchentisch in Deckung zu gehen, sie zieht ihn hervor, schlägt weiter zu ...
Endlich erwacht sie aus ihrem Rausch und lässt die Gerte sinken. Der Junge schaut ängstlich unter seinen Händen hervor. Er weiß, es ist noch nicht vorbei.
„Warte nur, wenn Vater nach Hause kommt.“
Sie packt den Jungen am Kragen, zieht ihn hoch, stößt ihn vor sich her. „Du bist eine Strafe Gottes, ein böses, furchtbares Kind, ich würde dich am liebsten nicht mehr sehen.“
Am Ende des Ganges liegt der Abstellraum. „Da hinein mit dir und wenn ich noch einen Mucks hör‘ ...“, sie hebt drohend die Hand.
„Mutti, bitte lass das Licht brennen, ich hab Angst da drinnen“, wimmert der Junge.
Sie schüttelt den Kopf, stößt ihn in die dunkle Kammer.
„Mutti, bitte!“ Er trommelt von innen an die Tür. „Bitte lass mich raus, ich kann nichts sehen, ich tu es auch nie wieder!“
Sie reißt die Tür auf und gibt ihm eine Ohrfeige. „Einen Mucks noch, hab ich gesagt! Nur noch einen Mucks!“
Der Junge verkriecht sich in den hintersten Winkel des Abstellraums, dann schlägt seine Mutter die Türe zu.
Es ist so finster hier. Ich kann gar nichts sehen. Wie lange muss ich heute da drin bleiben? Bis Papa kommt? Aber Papa schlägt nicht so hart wie Mutti. Nein, er schlägt nicht so hart. Das letzte Mal hat er nur laut mit mir geschimpft. Aber Mutti wird ihn wieder zornig machen ... wenn ihn nur Mutti nicht wieder zornig macht ... vielleicht vergeht ihre Wut, bis er kommt.
Nach einiger Zeit in der Dunkelheit beruhigt sich der Junge etwas. Er betastet seine brennenden Striemen, eine schmerzt besonders, sie ist geschwollen und führt quer über beide Oberschenkel. Er wischt sich das Blut von der Nase und schleckt es von den Fingern ab.
Hoffentlich hab ich nicht das Hemd schmutzig gemacht, sonst regt sich Mutti wieder auf. Warum bin ich nur so ein böses Kind? Warum kann ich nicht auch brav sein, wie die anderen Kinder? Papa wird böse sein, wenn er hört, was ich getan hab. Sehr böse ... ich hab ihm doch versprochen, brav zu sein ... hoffentlich haut er mich nicht. Ich tu es auch nie wieder.
Erneut beginnt der Junge zu weinen, da hört er, wie sich ein Schlüssel im Schloss der Wohnungstür dreht. Sein Mund wird trocken, der Körper starr, das Herz klopft ihm bis zum Hals. Wie gelähmt starrt er auf den dünnen Streifen Licht unter dem Türrand. Papa ist nach Hause gekommen!
Der Junge hört den schweren Schritt des Vaters, er führt am Abstellraum vorbei. „Maria, Dieter, wo seid ihr?“
Die Mutter kommt aus der Küche angerannt.
„Wie siehst du denn aus? Du Ärmste, bist ja ganz verheult. Hat der Rotzlöffel schon wieder was angestellt?“ Tröstend nimmt er seine Frau in die Arme.
„Ich weiß nicht mehr, was ich mit dem Kind machen soll“, schluchzt sie los. „Ich halt das nicht mehr aus. Er hat mir Geld gestohlen und sich Schokolade gekauft.“
„Er hat Geld gestohlen?“
„Ja, Dieter hat Geld gestohlen“, heult sie. „Warum bin ich nur so gestraft mit diesem Kind? Warum gerade ich?“
„Wo steckt er?“, knurrt der Vater.
„Papa, hier bin ich!“, schreit der Junge. „Ich hab dich lieb, Papa. Bitte lass mich raus, es ist so finster hier drinnen. Bitte lass mich raus!“
Mit einem Ruck öffnet sich die Tür zum Abstellraum. Helles Licht flutet herein. Der Junge ist für einen Moment geblendet, beschattet mit dem Handrücken seine Augen. Verschwommen erkennt er die Umrisse seiner Eltern.
„Papa, ich tu´s nie wieder“, würgt er tränenerstickt hervor, da zieht der Vater den Hosenriemen ab.

 

Hallo Susi!

Vielen Dank für Lesung, Zeit und Mühe.

Ich muß Dir ganz ehrlich sagen, daß mir die Geschichte alles andere als gefällt. Viel zu plakativ und auf die Tränendrüse drücken wollend. Was da mitleidheischend geschluchzt und gewimmert wird, ist ein Graus.

Schade, dass ich dich mit diesem Beitrag nicht erreichen konnte. Manche Leser sehen (sahen) das anders.

Und dieses überzogene Klischee von mißhandlenden Eltern: a) ist es selten, daß beide schlagen, b) ist es heutzutage noch viel seltener, daß wirklich mit Gerte & Gürtel geschlagen wird, zumal das ja sichtbare Wunden hinterläßt, die im Turnunterricht gesehen und gemeldet werden.

Woher weißt du das, was heutzutage nicht, oder selten passiert? IMHO eine rein subjektive Behauptung, auf die ich nicht näher eingehen möchte.

Zu Deinem perspektivenmäßigen »Experiment« will ich mich nicht äußern, nachdem es ja meine Idee war, für solche Geschichten einen auktorialen Erzähler zu wählen und kursive Gedanken des Kindes einzustreuen.

Hoffentlich habe ich keine "Urheberrechte" verletzt. ;)
Ich kannte deine Geschichte gar nicht.

Vielen Dank auch für deine alternativen Beispiele mit "Interspar" und "Kindern im Nachbargarten", aber ich wollte in meinem Beitrag etwas Anderes zum Ausdruck bringen. Schade, dass es nicht deinem Geschmack entsprach.

Nette Grüße,
Manuela :)

 

Manuela Korn schrieb:
Woher weißt du das, was heutzutage nicht, oder selten passiert?
Ich bin halt informiert, das ist eigentlich nicht schwer.

Hoffentlich habe ich keine "Urheberrechte" verletzt. ;)
Ich kannte deine Geschichte gar nicht.
Das ist eine unwahre Behauptung, Du hast sehr wohl schon einige meiner Anna Irene-Geschichten gelesen, wir haben sogar schon darüber gesprochen, und sie sind bis auf die ganz ersten alle in dieser Art geschrieben.
Sicher ist es keine Urheberrechtsverletzung, aber mit mir hast du es Dir damit verscherzt.

 

Servus Hr. Bernhard,

und danke für deine kritische Stellungnahme!

gibt es einen Grund, warum Du die Geschichte nicht vollendet hast?
Wo beginnt ein Kreis, und wo endet er?

Ich liebe die Ergänzungspflicht des Lesers, wenn es sich auf Gefühle bezieht.
Ich hasse die Ergänzungspflicht des Lesers, wenn es sich auf Information bezieht.

Kann ich gut verstehen, da geht es mir ähnlich wie dir. ;)

Netten Gruß,
Manuela :)

 

Ach, Susi!

Sicher ist es keine Urheberrechtsverletzung, aber mit mir hast du es Dir damit verscherzt.

Ich wollte es dir halt nicht so schwer machen, weißt du? ;)

Trotzdem einen lieben Gruß,
Manuela :)

 

Hallo Manuela!

Mir hat deine Geschichte leider nicht so richtig gefallen. Es ist wie im Fernsehen, wenn irgendwelche Kinderkrebshilfebenefizwasweißich laufen, es wird ordentlich auf die Tränendrüse gedrückt, sodass man sich gar nicht traut, zu kritisieren, weil das ja ein so wichtiges und ernstes Thema ist. Deshalb fällt meine Kritik jetzt auch ein wenig mager aus. :hmm:

Liebe Grüße,
apfelstrudel

PS: Damit mir keiner was anhängen kann: Ich habe nichts gesagt gegen Kinderkrebshilfe, nur gegen die Art, wie das aufgebauscht wird. ;)

 

Hallo Apfelstrudel!

Mir hat deine Geschichte leider nicht so richtig gefallen.

Schade, aber da kann ich wohl nichts dagegen tun. Was mein Beitrag aber mit Kinder-Krebshilfe zu tun haben könnte, will sich mir nicht recht erschließen. ;) Danke dennoch fürs Lesen und Stellung beziehen.

Lg, Manuela :)

 

Was mein Beitrag aber mit Kinder-Krebshilfe zu tun haben könnte, will sich mir nicht recht erschließen.
Naja gar nichts. ;) War ja auch nur ein Vergleich.

 

Diese Geschichte, Manuela K., ist eine zum Herzerweichen. Weil sie nur auf Gefühle zielt. Es gibt hier kein Warum, kein Verstand, es gibt nur die Tat. Und die Strafe. Als eine der vielen, die das Kind bisher erleiden musste.

Wir erfahren, dass das Kind von seinen Eltern oft geschlagen und in einen dunklen Raum gesperrt wird. Doch es fehlt das Warum. Und weil das fehlt, ist diese Geschichte keine Geschichte, sondern eine Tränen- und Empörungsmaschine. Wie kann man bloß ein Kind so unmenschlich behandeln! Denen muss man das Kind wegnehmen!

Natürlich, aus der Sicht des Kindes kann es keine Antwort auf das Warum geben. Weil er es nicht weiß, ja nicht wissen kann - insofern ist dieser Text konsequent. Aber ich frage mich, wem nützt diese konsequente Haltung? Dem Leser sicher nicht. Er kann nur da sitzen und schlucken. Und sich ev. freuen, dass er nicht so ist wie die Eltern in diesem rührseligen Stück, in dem die Rollen klar verteilt sind: hier der kleine ohnmächtigen Junge, dort die ebenso ohnmächtigen wie grausamen Eltern.

Und am Ende gibt es noch einen Ohnmächtigen: den Leser.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Manuela,

ich hab erst zum Schluss bemerkt, dass das ja schon eine uralte Geschichte ist und vielleicht willst Du dazu gar nichts mehr hoeren. Da ich sie nun aber gelesen und mir eine Meinung gebildet habe, wollte ich die eben auch kundtun.
Ich kann mich Dion im Bezug auf die Einordnung des Textes als Betroffenheitsliteratur nur anschliessen, auch wenn man den Text meiner Meinung nach nicht unbedingt durch ein rationales Element ergaenzen muesste. Das "warum", das auch mir fehlt, koennte man auch ueber Bilder, also emotional reinbringen, ohne es explizit als Reflektion zu machen.
Besonders der Anfang ist mir zu viel. Dieses jaemmerliche "Mutti" stoesst mich regelrecht ab, weil ich da merke, dass der Text mich anfassen will und gerade dann beruehrt er mich eben nicht. Mir ist der Fokus auch zu sehr auf das Aeusserliche, auf die Gewalt gerichtet. Der Akt der Gewalt allein gibt mir aber gar nichts. Das lese ich wie eine Kurzmeldung in der Zeitung und schuettele den Kopf - nur das mich Zeitungsmeldungen noch eher erschuettern, weil sie ganz sachlich und eben nicht so reisserisch sind.
Susis Beispiele fuer subtile Grausamkeit haben mich echt viel mehr getroffen.
Psychologisch ist mir die Geschichte eindeutig zu flach. Die Mutter ist nur eine seelenlose Pruegelmaschine. Einzig ausdifferenziert ist das Verhaeltnis zwischen Vater und Mutter, aber das reicht mir nicht.

lg
feirefiz

 

Hallo Manuela,

die Geschichte ist damals anscheinend an mir vorbei gegangen. Allein wegen des Titels hätte ich sie sicherlich mal angeklickt.
Das habe ich jetzt also nachträglich getan.

Ich habe eine zwiespältige Meinung zu der Geschichte. Einerseits finde ich, dass die Kritik an der Ausschlachtung der Brutalität schon gerechtfertigt ist. Andererseits hat mich die Geschichte schon betroffen gemacht. Dieses Ziel liest sich natürlich ganz klar als Intention des Ganzen heraus, aber ich habe das nicht als zu gewaltsam von oben herab gestempelt empfunden, um nicht Anteil nehmen zu können.
Du bleibst in deiner Darstellung konsequent und bringst mittels der kursiven Passagen beängstigend realistisch die Welt des Kindes zum Ausdruck. Das geht schon nahe. Das Aussparen von einem Rahmen kommt der Intensivität der kg zu Gute.
Mich hat auch der Perspektivwechsel nicht gestört, hier gewinnt die kg sogar noch einmal an Wucht.
Gelungen finde ich auch die Darstellung der Mutter. Sie sieht sich selbst als das Opfer, völlig gefangen in ihrer eigenen Besenkammer des begrenzten Horizonts.
Ich hätte die kg so enden lassen, dass das Kind nicht den ersten Schlag empfängt, sondern der Vater die Kammer öffnet und dann erst seinen Gürtel abschnallt. Das käme, meiner Meinung nach, noch heftiger und würde den inneren Film beim Leser viel stärker anregen und ihn betroffener entlassen.

Der Titel ist krass.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo zusammen,
und vielen Dank für Lesung und Kommentar!

@Dion u. Feirefiz

Dieser Text ist offensichtlich einer, der die Leserschaft spaltet. Manche sehen ihn vordergründig als gefühlsrührerisch, gar als reißerisch, als einen der nur von Brutalität lebt, dem der psychologische Rahmen fehlt, das berühmte Warum. Andere Leser spüren schmerzhafte Betroffenheit, nehmen Anteil am Leiden dieses Kindes, hören seinen hilflosen Aufschrei, vermissen keine weiteren Erklärungen.
Um eines klarzustellen: Mir ist es beim Schreiben nicht darum gegangen, zu erläutern, warum es zu solchen familiären Katastrophen kommt. Ob die Mutter vielleicht selbst Opfer war, oder nicht, oder der Vater, oder sonst wer. Ist mir auch völlig egal. Für brutale Kindesmisshandlung gibt es kein plausibles Warum. Es wäre mMn bloß ein Verständlichmachen solcher Übergriffe, eine Relativierung dieser schrecklichen Taten.
Nein, in diesem Text interessieren mich die Täter nicht. Nur der Schmerz des Jungen steht für mich im Mittelpunkt und seine Verzweiflung. Der kleine, schwer misshandelte Junge, der trotz allem versucht, sich diesen Irrsinn zu erklären, ja sogar bereit ist, die Schuld für das Erlittene bei sich zu suchen. (Die klassische Täter-Opfer-Umkehrung. Ein Lieblingsspiel mancher Eltern.)
Deshalb dieser Schnappschuss, diese Blitzlichtaufnahme, mitten hinein ins Geschehen. Ohne links und rechts zu blicken, ohne Rücksicht auf psychologische Befindlichkeiten der Täter. Deshalb der Perspektivwechsel, hinein in den Kopf des verletzten, vor Schmerz und Angst zitternden Kindes. Nur das Opfer steht hier im Mittelpunkt, sein Leiden, sein Schmerz, seine Verzweiflung bilden das Zentrum dieser Momentaufnahme.
Mag sein, manchem Leser ist das zu wenig. Aber wie aus den vielen Kommentaren ersichtlich wird, ist es einigen genug. Mir, als Autorin, war es jedenfalls mehr als genug.

@ weltenläufer
Ein dickes Dankeschön für deine insgesamt positive Stellungnahme. Betroffenheit und inneren Schmerz beim Leser auszulösen, genau das lag in meiner Absicht. Wenn ich dich solcherart erreicht habe, umso positiver.
Und ja, du hast Recht. Einen erweiterten Rahmen um dieses „Schlaglicht“ zu spinnen, hieße Wucht und Intensität aus der Darstellung nehmen. - Nicht in meinem Text!
Dein Hinweis zur Abänderung der väterlichen Schlussszene klingt plausibel. Danke für den Tipp, ich denke gerne darüber nach.

Euch allen liebe Grüße,
Manuela :)

 

Hallo Manuela!

Nur das Opfer steht hier im Mittelpunkt, sein Leiden, sein Schmerz, seine Verzweiflung bilden das Zentrum dieser Momentaufnahme.

Auf mich wirkt genau das gestellt ... falsch, irgendwie. Es fühlt sich nicht echt an. Woher hast du die Informationen, wie sich solche Kinder in diesen Situationen verhalten?

Die Geschichte hat mich nicht erreicht, sie wirkt bemüht aber falsch, von dem her, wie die Dinge dargestellt wurden, wie sich die Leute verhalten.

Zum Beispiel die Szene, wo der Junge sich blutend am Boden krümmt vor Schmerzen, dann in die Kammer gesteckt wird und unverfroren seine Mutter bittet, doch das Licht anzulassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er so reagiert. Vielmehr würde er garnichts sagen, denke ich mir, und hoffen, dass es vorbeigeht, und nicht seine Mutter durch eine Bitte noch zusätzlich provozieren.

Dann die Sache mit dem Alter des Kindes. Wird er nur in den Ferien geprügelt? Oder ist er noch im Vorschulalter, geht aber nicht in den Kindergarten? Denn dort und in der Schule würden Striemen auffallen.

Schöne Grüße,

yours

 

Für brutale Kindesmisshandlung gibt es kein plausibles Warum.
Es gibt immer ein plausibles Warum, also auch für Kindesmisshandlung.


Betroffenheit und inneren Schmerz beim Leser auszulösen, genau das lag in meiner Absicht. Es wäre mMn bloß ein Verständlichmachen solcher Übergriffe, eine Relativierung dieser schrecklichen Taten.
Hier das unschuldige Opfer, da der böse Täter - nach dieser Methode arbeiten die Boulevardjournalisten. Es wird schwarzweiß gemalt, eine Auseinandersetzung mit den Ursachen wird gemieden, denn dies wird, wie auch du meinst, von ihren Lesern als „Relativierung dieser schrecklichen Taten“ verstanden.

Weil Boulevardzeitungen und –Magazine genau das bringen, was ihr Publikum lesen will, erfreuen sich sie großer Beliebtheit und erreichen bis zu zehnfach größere Auflagen und Quoten als Medien, die etwas differenzierter berichten.

Ich will das nicht anklagen, wir Menschen sind so. Trotzdem kann ich diese Methode beim Namen nennen und sagen, was ich davon halte. Das hat nichts mit „nicht erreicht haben“ zu tun, sondern nur mit kühler Analyse dessen, was du geschrieben hast.

 
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Hallo, yours truly!

Dann die Sache mit dem Alter des Kindes. Wird er nur in den Ferien geprügelt? Oder ist er noch im Vorschulalter, geht aber nicht in den Kindergarten? Denn dort und in der Schule würden Striemen auffallen.

Wenn man sie sieht. Viele Kinder schämen sich für ihre Verletzungen und schwänzen sogar den Turnunterricht um ihre Eltern zu decken. Probleme für die Eltern, durch den Schularzt, bedeuten wieder nur neue Probleme für das Kind.
Was elterliche Prügel anlangt, da sahen und sehen auch heute noch fast alle weg. Musst doch nur die einschlägigen Berichte in den Zeitungen lesen. Sogar Säuglinge werden sexuell missbraucht, bzw. zu Tode geprügelt, ohne, dass dem Krankenhauspersonal oder den Fürsorgeeinrichtungen bei den wiederholten Knochenbrüchen und Anal bzw. Genitalverletzungen besonders was auffällt. (Oder auffallen will. ;) )

Auf mich wirkt genau das gestellt ... falsch, irgendwie. Es fühlt sich nicht echt an.

Dann hab ich es wohl nicht realistisch genug beschrieben.

Woher hast du die Informationen, wie sich solche Kinder in diesen Situationen verhalten?

Rate mal.

Sincerely yours,
Manuela

@Dion

Hier das unschuldige Opfer, da der böse Täter - nach dieser Methode arbeiten die Boulevardjournalisten. Es wird schwarzweiß gemalt, eine Auseinandersetzung mit den Ursachen wird gemieden, denn dies wird, wie auch du meinst, von ihren Lesern als „Relativierung dieser schrecklichen Taten“ verstanden.

Was, zum Kuckuck, kann denn ein Kind verbrechen, das es rechfertigen würde, dafür brutal verprügelt zu werden?
Um mit den Worten des bedeutendsten österreichischen Kinderpsychologen (Dr. Max Friedrich) zu sprechen: Das Kind ist immer unschuldig. Die Schuld liegt immer beim Täter.
Die psychologischen Hintergründe dafür aufzuarbeiten, lag nicht in meiner Absicht. Ich wollte aufrütteln, nicht aufklären.

Nette Grüße,
Manuela :)

 

Hallo Manuela!

Dann hab ich es wohl nicht realistisch genug beschrieben.

Du hast es zumindest so beschrieben, dass es teilweise funktioniert hat - bei vielen Kommentaren hier kann man das ja sehen. Das heißt, es war wohl realistisch genug, oder zumindest so, dass man sich hineinversetzen konnte.

Bei mir hat es eben nicht funktioniert, das wollte ich damit sagen. Jeder nimmt die Dinge eben anders wahr und reagiert entsprechend auch anders.

Rate mal.

Okay! Ich frag nicht weiter.

yours

 

Ich wollte aufrütteln, nicht aufklären.
Mit Geschichten, die jeder kennt, kann man niemand aufrütteln, sonder nur Betroffenheit und Entrüstung erzeugen und dem Leser das Gefühl vermitteln, er sei etwas Besseres.

Aber ich merke gerade, ich wiederhole mich. Das bedeutet, dass entweder du nicht verstehst, was ich sagen will, oder ich kann es dir nicht verständlich machen. Zur Schonung unserer Nerven schlage ich vor, wir beenden einfach unseren Disput.

 

@Dion

Aber ich merke gerade, ich wiederhole mich. Das bedeutet, dass entweder du nicht verstehst, was ich sagen will, oder ich kann es dir nicht verständlich machen.

Was aufs Selbe rauskommt. ;)

Zur Schonung unserer Nerven schlage ich vor, wir beenden einfach unseren Disput.

Gute Idee.
Trotzdem danke, ... fürs Vorbeischauen.

Manuela :)

 

Hallo Manuela,

wie vor langer langer Zeit hier versprochen, habe ich mir deinen Text noch einmal gegeben. (Setz-Zeit war wahrlich genug vorhanden ;) )
Nach wie vor finde ich die Geschichte ausgenommen stark; du hast einen medial noch immer schwer vernachlässigten Punkt aufgezeigt, nämlich die nicht immer so opferige Rolle einer Mutter, wie vielerorts auch heute noch dargestellt.
Doch wie schon in der ersten Besprechung deiner Geschichte ist mir dein Ausklang zu inkonsequent. Damals wie heute glaube ich, dass das noch fieser und raffinierter dargelegt werden könnte und sollte, doch wer bin ich, vorzuschreiben, was richtig wäre.
Seit Posten deiner Geschichte ist einige Zeit vergangen und auf alle Fälle ein Bedürfnis ist es mir, diese Story wieder hochzuholen und vielleicht neu von anderen beurteilen zu lassen.

lg
lev

 

Hi Lev,

und danke für's nochmal Beschäftigen mit meiner Story. Ich weiß, der Schluss gefällt dir nicht so ganz, aber ich werde ihn so belassen, denke ich. Ansonsten siehe PN.

Lieben Gruß,
Manuela :)

 

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