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Kinderzimmer

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21.03.2003
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Kinderzimmer

Kinderzimmer

Klaras Zimmer ist unverändert geblieben.
Alles ist immer noch genau so, wie es an jenem Morgen war.
Als Klara das letzte Mal hier gewesen ist:
Ein Paar Adidas-Turnschuhe unter dem Bett.
Das Robby-Williams-Poster an der Wand.
Dann ihre Lieblingsjacke - eine rote Sportjacke mit der Aufschrift: MIAMI SPRINGS, die über dem Schreibtischstuhl hängt. Darüber hat sie das verschwitzte T-Shirt geworfen, das sie am Abend vorher beim Tennisspielen anhatte.
Seit dem Tag blieb das Zimmer unverändert.
Genau so, wie sie es an jenem Morgen verlassen hat:

Wie immer, steht das Mädchen an diesem Tag um halb sieben auf. Sie zieht sich an und macht noch schnell das Bett. Dann packt sie ihre Schultasche und läuft nach unten in die Küche, wo ihre Mutter schon Kaffee für sie gemacht hat. Vati ist bereits am Frühstücken.
Er sagt: „Willst du ein Brötchen?“, dabei hält er ihr ein frisches Croissant entgegen. Aber Klara hat heute nicht so recht Hunger. Eine Mathearbeit gleich in der ersten Stunde – da ist ihr Magen immer ein wenig nervös vorher. Trotzdem trinkt sie zwei Tassen Milchkaffee.
Bevor Klara aus dem Haus geht, gibt sie ihrem Schäferhund Bruno noch einen Kuss auf seine feuchte Schnauze. Schließlich sagt sie ihren Eltern: „Tschüss!“ - und macht sich auf den Weg zur Schule...

Aber an diesem Tag kam das Mädchen nicht mehr nach Hause.
Auch am nächsten Tag nicht.
Und am übernächsten kam es auch nicht wieder.
Die Eltern haben gehofft und Gott vertraut. Zwei Wochen lang.
Bis man die Wahrheit in einem Container fand.

Oft geht die Mutter wieder in das Kinderzimmer. Dann setzt sie sich an Klaras Schreibtisch, schaut sich die Fotos an der Wand an:
Klara als dreijähriges Mädchen mit einem Blumenstrauß.
Klara mit sechs Jahren, eine große Schultüte in der Hand.
Klara mit zehn, im Griechenlandurlaub auf einem Esel reitend.
Dann das letzte Foto von ihr:
Klara mit zwölf. Das Mädchen tanzt gerade mit einem gleichaltrigen Jungen im Arm.
Das Foto hat ihre Mutter heimlich geschossen, als sie zusammen auf dem Schulball waren. Das war zwei Wochen vor ihrem letzten Geburtstag gewesen.

Noch jedes Jahr, an ihrem Geburtstag, kaufen die Eltern ein kleines Geschenk für ihre Tochter: Eine CD, eine neue Mütze oder ein Paar Badmintonschläger - weil sie doch so gerne Sport gemacht hat. Am Geburtstagsmorgen zünden die Eltern zuerst eine Kerze für sie an.
Dann beten sie gemeinsam.
Schließlich gehen sie zusammen hoch ins Kinderzimmer - dort legen sie die Geschenke neben ihrem Bett ab.
„Alles Gute zum Geburtstag, liebe Klara“, sagen sie dabei fast gleichzeitig.
Dann gehen sie wieder aus dem Zimmer - ohne ein Wort miteinander zu reden.
Heute wäre das Mädchen sechzehn Jahre alt.

***

Die Mutter sei tablettensüchtig geworden, heißt es.
Letzte Weihnachten hat sie sich die Arme geöffnet.
Und der Vater soll angefangen haben zu Trinken.

Beide Eltern wohnen nicht mehr hier.
Sie haben sich getrennt, letztes Jahr.
Und das Haus verkauft.

Dafür wohne ich jetzt hier.
Vorher habe ich in einer Mietwohnung gleich um die Ecke gelebt.
Ich habe die Anzeige in der Zeitung gesehen und den Eltern das Haus abgekauft.
Oft habe ich das Gefühl, das Haus ist ein wenig zu groß – zu viele Zimmer für einen alleinstehenden Mann wie mich. Und ich fühle mich oft alleine.
Dann gehe ich in Klaras Zimmer. Ich nehme das T-Shirt vom Stuhl und rieche daran,
danach lege ich es wieder vorsichtig über den Stuhl zurück, genau auf die rote MIAMI-SPRINGS-Jacke – denn ich will hier nichts verändern.
Das habe ich auch den Eltern versprochen: dass alles so bleibt, wie es ist.
Ich setze mich neben ihr Bett. Das Bett, worin sie immer geschlafen und geträumt hat.
Und in meiner Fantasie spiele ich dann mit ihr.
So, wie wir schon immer miteinander gespielt haben.


Wolf W. 2003

 

Hallo kleiner Wolf!

Wenn ich Deine Geschichte richtig verstanden habe (und ich bin mir da ziemlich sicher), dann hast Du es geschafft, mit den letzten vier Zeilen dem ganzen Erzählten einen äußerst bitteren Nachgeschmack zu verleihen. So gesehen eine tolle Leistung! :thumbsup:

Stilistisch könnte sie noch ein bisschen Überarbeitung vertragen und orthografisch ebenfalls. Ich mach Dir dazu mal ein paar Vorschläge ;) :

"Alles ist immer noch genau so, wie es an dem Morgen war.
Als Klara das letzte Mal hier gewesen ist:"
- würde einen Satz draus machen und statt "dem Morgen" "an jenem Morgen" schreiben

"Seit dem blieb das Zimmer unverändert."
- würde "Seit dem Tag blieb ..." oder "Seit damals blieb ..." schreiben

"Wie immer, steht das Mädchen ..."
- wäre es nicht besser, diese Rückblende in der Vergangenheitsform zu schreiben?

"Er sagt: „Willst Du ein Brötchen?“"
- du - nur "Sie" wird in der direkten Rede groß geschrieben, "du" bleibt klein

"Schliesslich sagt sie ihren Eltern:"
- Schließlich

"Auch am nächsten Tag nicht –
Und am übernächsten kommt es auch nicht wieder."
- Entweder einen Punkt nach "nicht" oder "Und" klein und in derselben Zeile weiter

"Klara mit sechs Jahren, eine grosse Schultüte in der Hand."
- große

"Klara mit 12."
- zwölf - Zahlen bitte ausschreiben, solange sie keinen Buchstabenwurm ergeben (auch später nochmal, statt 16: sechzehn Jahre alt)

"Schliesslich gehen sie zusammen"
- Schließlich

"Die Mutter sei Tablettensüchtig geworden, heisst es."
- tablettensüchtig, heißt

"Sie haben sich getrennt, letztes Jahr.
Und das Haus verkauft."
- Würde ich zu einem Satz machen: Sie haben sich letztes Jahr getrennt und das Haus verkauft.

"das Haus ist ein wenig zu gross"
- groß


Jetzt hab ich nochmal den Schluß gelesen - wirklich gelungen! :)

Alles liebe,
Susi

 

Hallo kleinerWolf,
deine Geschichte hat mich ganz schön gefesselt. Gerade in der heutigen Zeit ist das ja leider ständig ein aktuelles Thema. Allerdings habe ich am Schluss nicht so ganz durchgeblickt. :confused:
Ich denke, dass der Mann der das Haus der Eltern gekauft hat, wohl der Mörder war?!?
Aber dann verstehe ich nicht, warum dass Zimmer von Klara noch genauso wie vor ihrem Tod aussieht. Hätten die Eltern denn nicht Klaras Sachen als Erinnerung mit genommen, als sie ausgezogen sind? Deshalb hatte ich auch schon mal überlegt, ob vielleicht der Vater im Haus geblieben ist. Aber kann ja auch nicht sein, weil du ja schreibst, dass derjenige vorher in einer Mietwohnung in der Nähe gewohnt hat. :rolleyes:
Erlöse mich doch mal aus diesem Dilemma.
Liebe Grüsse
Blanca

 

Hallo Häferl!, Hallo Blanca!

Vielen Dank erstmal für das Lesen und das Feedback!

@Häferl:
Zum Glück hast Du die Geschichte als Erste gelesen und mich erstmal auf die peinlichen orthogafischen Schnitzer aufmerksam gemacht (*schäm!*)
Tja, wenn ich Dich nicht hätte...:kuss:

Jetzt hab ich die Geschichte nochmal überarbeitet und auch ein paar Verbesserungsvorschläge von Dir übernommen... Allerdings habe ich die Rückblende doch im Präsens gelassen, weil ich das irgendwie "lebendiger" finde: Ich mag kurze Ausschnitte in einem Text, die wie ein "Videoclip" wirken, eine Passage, in der eine ganz bestimmte Szene aus der Vergangenheit quasi nochmals live "nachgespielt" wird.

@Blanca:
Das war tatsächlich so gemeint: Der Mörder, ein Nachbar oder sogar ein "Bekannter" der Familie, kauft den Eltern das Haus ab, und sucht dort ebenfalls Klaras Zimmer auf, um ihre "Aura" bzw. ihre Nähe spüren zu können - sicher wird er vorher auch eine "Art Beziehung" zu dem Mädchen gehabt haben. Aber wie diese "Beziehung" nun aussah, ob sie nur von ihm ausging - und was überhaupt vorgefallen war und warum, das soll alles offen bleiben.
Aber Dein Einwand ist berechtigt: Ich glaube auch nicht, dass die Eltern nach dem Hausverkauf alles einfach so zurücklassen -jedenfalls würde ich niemandem Fremden die Sachen von meinem toten Kind anvertrauen... Das wäre pietätslos. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Eltern vielleicht gar keine "Erinnerungsstücke" mehr mitnehmen wollten - weil der Schmerz zu groß ist.
Um diese Ungereimtheit zu beseitigen, hab ich jetzt kurzerhand dem Text einen Satz beigefügt - und ihn dadurch dahingehend verändert, dass nun folgende Theorie vertretbar ist:
:idee: Die Eltern haben dem Käufer das Haus abgetreten, mit dem Versprechen (oder sogar mit der Auflage im Kaufvertrag), dass das Zimmer ihrer Tochter so bleiben soll, wie es ist - mit allen Geschenken und Erinnerungen darin.


Liebe Grüße,
und allen schöne Ostertage...
kleinerWolf

 

Hallo kleiner Wolf,

die Geschichte hat auch mir recht gut gefallen. Allerdings hab ich die letzten vier oder fünf Zeilen nochmal lesen müssen, weil ich mir nicht sicher war, ob Du darauf anspielst, daß der Typ tatsächlich der Mörder von Klara war. Und siehe da - Du hast es getan. :) Und die Idee ist wirklich gut. Auch die Umsetzung ist gut. Teilweise hatte ich ein wenig an den extrem kurzen Sätzen zu knabbern, aber das ist Gewohnheitssache... ;)

Griasle!
stephy

 

Servus Morphin!, Servus stephy!

Es freut mich, dass euch meine Geschichte gefallen hat.
Vielen Dank fürs Lesen! :)

Eigentlich wollte ich mit der Geschichte auch das Thema: "ungefasste und unerkannte Mörder in unserer Gesellschaft" anschneiden.
Und es gruselt mich bei dem Gedanken, dass man vielleicht einmal selbst so jemandem begegnet (oder dass man sogar mit so jemandem zusammenwohnt?), ohne dass man es merkt. :sconf:
Aber trotzdem: Auch wenn solche Menschen vielleicht nie gefasst werden - auch wenn sie ungestraft und frei herumlaufen können und "ganz normal" unter uns leben -; trotzdem glaube ich an eine "höhere Gerechtigkeit", die irgendwann richten wird...

Liebe Grüße,
Wolf

 

Hallo kleiner Wolf,

ich fand Deine Geschichte auch sehr sehr gut. Der Schreibstil ein bisschen teilnahmslos und ohne Bewertungen, so wie der Mörder wahrscheinlich selbst ein bisschen apatisch(?) ist. Und wirklich unheimlich, wie Du schon gesagt hast, dass dieser Mensch bestimmt unauffällig unter uns herum läuft und sogar nie in den Verdacht geraten würde, nur weil er sich ganz normal verhält wie jeder andere auch. Als gäbe es nicht alltäglicheres als einen Mord zu begehen. Krank sowas!
Also nochmal, Deine Geschichte finde ich wirklich gelungen. Besonders die Auflösung mit dem Mörder!

 

Lieber kleiner Wolf,

als ich Deine Geschichte zu Ende gelesen hatte, mußte ich mich schütteln. Ich dachte: Läßt er (gemeint bist Du) jetzt einfach den Mörder hier wohnen? Grauenhafte Vorstellung!

Beim Lesen der Kritiken sah ich, dass es wirklich so gemeint war, wie ich es verstanden hatte.

Eine fesselnde und aufwühlende Geschichte hast Du hier über ein - wohl immer - aktuelles Thema geschrieben.

Klaras Eltern in ihrer Verzweiflung sind für mich sehr lebendig geworden. Bedrückend ist die Vorstellung, wie sie Jahr für Jahr den Geburtstag der Tochter feiern...

Das größte Grauen aber geht für mich von der Vorstellung aus, dass solche Mörder vielleicht wirklich direkt neben mir leben, ohne dass ich es merke, genau, wie Klaras Eltern.

Großes Lob für diese Geschichte.

Liebe Grüße
Barbara

 

Hallo kleiner Wolf, hallo miteinander!
Ich finde die Geschichte gut, den kurze-Sätze-Stil sogar besonders, denn er hat mich an eine Doku erinnert. Man könnte das einen Betroffenen sagen lassen, während er in einem nackten Zimmer sitzt. Klänge sehr authentisch.
Aber ich muss ja zugeben, dass ich das mit dem Mörder nicht geschnallt hab. Ich war erst auf der Schiene, dass es ein Freund von Klara gewesen ist. Dann habe ich mich aber gefragt, wieso der schon ein Haus kaufen kann... Na ja, die anderen haben es ja geblickt, so dass es mir letzten Endes klar wurde.
Viele Grüße
Winni Puh

 

Hallo zusammen!

Es freut mich sehr, noch weitere Gedanken, Ideen und Anregungen für die Geschichte zu erhalten.
Vielen Dank Euch Dreien für das Feedback!

@Yva:

Der Schreibstil ein bisschen teilnahmslos und ohne Bewertungen, so wie der Mörder wahrscheinlich selbst ein bisschen apatisch(?) ist.
Genau das wollte ich ausdrücken: Distanz, Teilnahmslosigkeit, Apathie.

Distanz - weil es mir selbst sehr schwer fiel, über solche Ereignisse nachzudenken und dann darüber zu schreiben. Deshalb wollte ich (auch für mich selbst) eine Distanz dazu aufbauen.

Auf Bewertungen und Gefühlsbeschreibungen wollte ich ebenfalls verzichten - allein schon deshalb, weil sich die Ohnmacht, der Schmerz und die Trauer, welche die Eltern empfinden müssen - weil sich das wahrscheinlich gar nicht richtig in Worte fassen lässt.

Natürlich macht es mir ebensowenig Spaß, die kranken Gedankengänge eines Psychopathen (der ein Kind umgebracht hat!) nachvollziehen zu müssen.
Deshalb nämlich auch die "apathische" Sprache:
Weder den Gefühlszustand der Eltern, die wahrscheinlich auch apathisch sind, und sich "wie versteinert" fühlen müssen -, noch das Innenleben des Mörders wollte ich explizit beschreiben.
Und diese gewollte Distanz zu dem Geschehen wirkt natürlich auch teilnahmslos.

Meine Absicht beim Textverfassen war, die "Eltern-Gefühle" und "Gedanken eines Mörders" beim Leser selbst entstehen zu lassen. (Wie ich aus al-dentes Antwort entnehmen kann, hat das auch geklappt, hoff ich doch...) :)

@barbara:

Das größte Grauen aber geht für mich von der Vorstellung aus, dass solche Mörder vielleicht wirklich direkt neben mir leben, ohne dass ich es merke, genau, wie Klaras Eltern.
Damit hast du genau die Intention getroffen, warum ich den Text eigentlich geschrieben hatte: Niemand kann in die Köpfe anderer Menschen wirklich "hineinschauen", wir alle sind vorzügliche Schauspieler, besonders dann, wenn es darum geht, Gedanken und "Taten" geheimzuhalten - und das noch mit einem Lächeln im Gesicht!


@WinniPuuh: Das war schon so gemeint, dass der Mörder vorher eine Art "Freund" von Klara gewesen ist... Aber ein Ewachsener eben, der ein "gestörtes" Verhältnis zu ihr hatte.
Ich kenne mich bei Kindermördern nicht so gut aus, aber für solche Täter gibt es bestimmt auch eine Art Täterprofil, das bestimmte Merkmale trägt:
Vielleicht die Unfähigkeit oder Angst davor, ein Verhältnis zu einer erwachsenen (selbstbewußten) Frau aufzubauen? - Oder eine abnorme, pädophile Sexualität vielleicht?

Den Doku-Vergleich von Dir fand ich übrigens sehr gut: Ich hab mir nämlich auch alles so wie in einen "schlechten Film" vorgestellt und wollte es auch so darstellen - ist hoffentlich auch so rübergekommen, oder? ;)

Liebe Grüße,
Wolf

 

Hallo Wolf,

Gute Geschichte, auch stilistisch überzeugend. Was mich gewundert hat: Kommen die Eltern immer noch mit einem Geburtstagsgeschenk vorbei? Ist der Mörder dann dabei? Oder woher kann er sonst davon wissen? Wenn er nicht dabei ist, hat die Geschichte einen perspektivischen Bruch und ich würde die unterschiedlichen Teile deutlicher voneinander abgrenzen.

lg Pe

 

Hallo kleinerWolf!

Die Geschichte hat mir gefallen, allerdings fand ich sie zweideutig: Man kann sie so verstehen, dass der Mörder jetzt in dem Haus wohnt oder so, dass es ein alter Freund von ihr ist, ein ehemaliger Klassenkamerad oder so.
Du hast schon den Mörder gemeint, aber irgendwie gefällt mir die andere Variante besser... :hmm:

Was mich ein bisschen stört, sind die Sternchen. In ner Geschichte passt sowas irgendwie nicht; es sei denn, zentriert und einzeln oder in einer langen Reihe. 3 rechtsbündige sehen - sorry - irgendwie dämlich aus. Könnte man das vielleicht ändern...?

Mfg
xka

 

Hallo petdays! - Hallo xkaxre!

Vielen Dank für eure Antworten! Es freut mich sehr, dass euch meine geschichte gefallen hat.

Eure Antworten passen übrigens "ganz toll" zusammen:

Der eine will die: "unterschiedlichen Teile deutlicher voneinander abgrenzen."
Der andere sagt: "Was mich ein bisschen stört, sind die Sternchen. In ner Geschichte passt sowas irgendwie nicht;"
Prima! Ihr habt nämlich beide irgendwie Recht... und jetzt sitze ich in der Zwickmühle. *grummel*
Was soll ich jetzt machen? :(

@petdays:

Kommen die Eltern immer noch mit einem Geburtstagsgeschenk vorbei? Ist der Mörder dann dabei?
Das sind genau die Gedanken, wie die Geschichte weitergehen könnte... (eine groteske, makabre Situation!)

Mit dem Perspektivenwechsel hast du übrigens Recht - deshalb nämlich auch die Sternchen. Ursprünglich war die Story drei-teilig konzipiert:
1. Mörder-Perspektive (Zimmer)
2. Neutr. Erzähler-persp. "Handlung"
3. Wieder Mörder-persp. (M+Zimmer)

Aber jetzt lasse ich Block 1 weg - ist sonst zu verwirrend. Block 1+2 werden neutral erzählt (damit fallen auch drei weitere "Sternchen" weg, was xkaxre sicher freut!)


@xkaxre:
Da ich den neuen Hauseigentümer und Mörder habe sagen lassen: "zu viele Zimmer für einen alleinstehenden Mann wie mich", wird mE. schon deutlich, dass es kein Junge oder Klassenkamerad ist.
Wegen den Sternchen: Ein Perspektivenwechsel ist ja schließlich noch drin, deshalb hab ich einen Kompromiss geschlossen...


LG
Wolf

 

wird mE. schon deutlich, dass es kein Junge oder Klassenkamerad ist.
man wird doch wohl noch optimistisch denken dürfen :lol:

Zu den Sternchen: Na ja, du brauchst sie ja nicht ganz wegzulassen; ich sehe ja ein, dass sie nötig sind. Aber zentriert wäre doch wirklich hübsch, oder nicht?

Mfg
xka

 

Hallo, kleinerWolf!

Deine Geschichte handelt von einem beängstigend gut beschriebenen Thema, das einige Zeit nachwirkt.
Der weitgehend emotionslose Schreibstil passt m.E. ausgezeichnet zur Ungeheuerlichkeit des Inhaltes, und dass ausgerechnet der Mörder in der Wohnung des Opfers weiterlebt, setzt dem Ganzen noch die Krone auf!
Die Angehörigen zerbrechen letztendlich an Geschehnissen, die für den Täter ohne Konsequenzen bleiben.
Sehr stark der Satz:

Bis man die Wahrheit in einem Container fand.
Ein Mensch, weggeworfen wie Müll.

Kompliment!


Ciao
Antonia

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo zusammen!

@Antonia: Vielen Dank für das Lesen! Über das Kompliment freu ich mich natürlich sehr. :)

Die Angehörigen zerbrechen letztendlich an Geschehnissen, die für den Täter ohne Konsequenzen bleiben.
Da hast du einen wichtigen Punkt angesprochen: Ich habe nämlich schon Menschen kennengelernt, wo das wirklich passiert ist - ich glaube, das kann einem das ganze Leben zerstören... (Vor allem, wenn die Eltern noch mit Gefühl weiterleben müssen, dass die Tat nicht gesühnt wird, und der Mörder noch frei herumläuft)
Aber trotzdem glaube ich fest daran, dass alles, was wir Menschen tun... immer Konsequenzen nach sich zieht. (Auch für den Mörder - wenn nicht in diesem Leben, dann im nächsten!)


@xkaxre: Du hast ja ganz schön hohe ästhetische Ansprüche... Na gut - mal sehen, was sich machen lässt... ;)


Liebe Grüße
Wolf

 

Hallo Wolf!

Ich kann mich dem Lob nur anschließen - die letzten Sätze hinterlassen einen absolut bitteren Beigeschmack... Stilistisch und sprachlich sicher, toll umgesetzt. Auf höhere Gerechtigkeit kann man hoffen...

alles liebe
Anne

 

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