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Klingelmäuschen oder was?
Es klingelte an der Tür. Wer konnte nur um dieser Zeit etwas von mir wollen? Ich zog meinen Bademantel über mein Nachthemd und trottete zur Haustür. Gähnend ohne zu gucken, wer draußen vor der Tür steht, öffnete ich die Tür. Doch da war niemand. Ich war ärgerlich. Da erlauben sich doch bestimmt wieder irgendwelche Teenies sich einen Spaß daraus zu machen, mitten in der Nacht Klingelmäuschen zu spielen. Da ich sowieso nicht mehr einschlafen konnte, machte ich es mir vor dem Fernseher bequem. Leider kam nichts Gescheites. Ich schaute gerne Viva oder MTV, aber dort tanzten jetzt nur so halbnackte Mädels und Jungs rum, die darum bettelten, dass man anruft um mehr von ihnen sehen zu können. So ein Schwachsinn. Ich pustete eine Strähne aus meinem Gesicht und schaltete auf einen Werbesender, sie verkauften im Moment Luftmatratzen, die ja ach so super toll sein sollen. Plötzlich klopfte es am Fenster, einmal, zweimal und dreimal. Wer war das schon wieder. Ich kippte das Fenster an.
"Hört auf mit dem Unsinn!", rief ich nach draußen. Doch ich bekam keine Antwort. Ich biss mir auf die Lippen. Mir war ganz flau im Magen. Unruhig saß ich vor dem Fenster und schielte nach draußen, doch es war viel zu dunkel und ich sah nur mein Spiegelbild. Kurzerhand entschlossen zog ich meine warmen Pantoffeln an und schlich mich in den Garten. Ein Mist, dass meine Taschenlampe ein Wackelkontakt hat, ich wollte mir doch schon längst eine neue gekauft haben, doch ich hab einfach viel zu viel Bürokram zu erledigen.
"Wer ist da? Ich hör dich!", rief ich zittrig. "Antworte doch!"
Ich hörte eine leise Stimme - da! Noch eine. Ganz eindeutig! Es waren Männerstimmen. "Kommen Sie aus ihrem Versteck, bitte!", flehte ich. "Ich will nur meine Ruhe!"
Knall! Was war das? Da .... da ist doch jemand in mein Haus rein gelaufen und hat die Tür abgeschlossen.
"He!", schrie ich und hämmerte gegen die Tür. Wieso hatte ich mich damals nur entschieden, außerhalb der Stadt hinzuziehen? Mein nächster Nachbar wohnte ca. einen Kilometer von mir entfernt. Doch dieses kleine Landhäuschen hatte es mir nun mal angetan! Es war so schön gemütlich, außerdem konnte ich hier meine Arbeit zu Hause machen. Hier hatte ich genügend Ruhe und ein eigenes Büro.
"Bleiben sie stehen!", hörte ich eine Stimme. "Drehen sie sich nicht um!"
Ich spürte eine grobe Hand auf meiner Schulter, sie krallte sich fest, ich wollte schreien, doch eine zweite raue Hand hielt mir meinen Mund zu. Kurzerhand band mir die Person ein Tuch um meinen Mund. Jetzt sah ich ihn. Es war ein Mann, den ich bereits auf der Straße getroffen hatte.
„Wenn wir alles ausgeraubt haben, was wertvoll ist, lassen wir dich hier liegen, bis dich ein Trottel findet.“
Zwei Tage lag ich in meinem Garten, seelenallein, bis endlich meine Freundin mich fand, sie befreite mich. Zusammen gingen wir zur Polizei, es stellte sich heraus, dass der Täter bereits in der gleichen Nacht noch von seinem Komplizen umgebracht worden ist.