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Kreis der Vergangenheit

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12.11.2008
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Kreis der Vergangenheit

Kreis der Vergangenheit

Für immer und ewig.
Ich ließ meine Hand sinken.
Für immer und ewig. War das möglich? Eine innere Stimme sagte mir, dass sei es nicht, und ich wusste, sie hatte Recht. Dafür hatten mir einfach schon zu viele Männer ihre Liebe versprochen. Aber dieser ist anders, sagte die Stimme wieder, doch ich wusste, dass sie diesmal log.
Alle Männer waren gleich.
Irgendwo, irgendwie waren sie alle gleich. In ihrem Innersten, in ihrem Denken, in ihrem Sein.
“Nathalie?”
“Gib mir Zeit.”
Ich blickte in seinen dunklen Augen, sah seine Enttäuschung. Was dachte er denn? Dachte er, ich wüsste nicht, was in Wirklichkeit in ihm vorging?
“Nathalie, ich hab dir doch Zeit gegeben. Sind fünf Monate nicht genug Zeit?”
Ein höhnisches Lachen wallte in meiner Kehle, doch ich schluckte es hinunter, versuchte an etwas anderes zu denken, als an die schrecklichen Bilder, die ich seit diesen einen Tag nicht mehr aus meinem Kopf bekam. Der schwarze Schatten in der Küche. Das Geräusch im Bad. Die Hand, die mir von hinten ins Gesicht greift, meinen Schrei unterdrückt, mich aufs Bett zieht. Die Gestalten, die in meinen Schränken kramen, alles herausreißen, mein Leben auseinander nehmen,.. zu geflüsterte Bemerkungen, "Sollen wir?", und das geflüsterte "Ja", das Tag für Tag in meinem Kopf klingelt... und dann, dann
Ein Echo setzte sich in meinem Kopf fest, verbat mir jeden anderen Gedanken, zwang mich zu Boden zu schauen.
Wie sollen fünf Monate reichen?, fragte es mich, du weißt doch noch nicht einmal, ob dein ganzes Leben reicht!
“Ich brauche noch ein wenig”, presste ich mühsam hervor. Mein Ton war kalt, abweisend.
“Ich weiß nicht, ob ich sie dir geben kann”, seine Worte rissen mich aus meiner Abwesenheit. Wollte ich denn, dass er sie mir gab?
“Bitte ... Tomas ... ich bin noch nicht so weit.”

Ein mitleidiger Blick erreichte mich, ich wusste, dass Tomas ahnte, dass ich nie so weit sein würde.
“Nathalie ... “, er wandte sich kurz von mir ab, suchte nach den Worten, die seine Blicke ausdrückten.
“Willst du denn überhaupt so weit sein?”
Wieder erschien das Bild meines höhnisches Lachen vor meinen Augen, doch wieder konnte ich es überwinden, es von mir weisen, zehn Minuten länger Tomas’ Nathalie spielen.
“Natürlich will ich... Aber es ist nicht einfach”, sagte ich nach einer Weile.
Er lächelte verlegen.
“Nichts ist einfach.”
“Doch”, sagte ich so leise, dass er es kaum hören konnte. Weglaufen, höhnten meine Gedanken, tu doch das, was du in den letzten fünf Monaten auch getan hast...
“Was?”, fragte er.
Ich schüttelte den Kopf. “Nichts, es ist nichts, ich habe nur laut gedacht.”
Verunsichert schaute er mich an, seine dunklen Augen flehten um Mitleid.
“Nathalie... Was erwartest du von mir?”
Ich schüttelte den Kopf. Ich wusste doch selbst nicht, was ich eigentlich wollte.
“Der ... Der Überfall ist jetzt fast ein halbes Jahr her. Was soll ich denn tun?”
Ich zuckte mit den Schultern. Überfall! Schrie es in mir innerlich, Überfall! So nannte er es also, einen Überfall! Ich begann zu zittern, nur mühsam brachte ich mich wieder unter Kontrolle, Tomas hatte nichts bemerkt.
“Gib mir Zeit”, sagte ich nur und stand auf, entfernte mich von dem Mann, der sein ganzes Leben mit mir teilen wollte.

 

Hi Jeni!
Wie Maria werd ich nicht ganz schlau aus deiner Geschichte. Ich würde tippen, dass die Prota. ein Vergewaltigungsopfer (?) ist und daher einen übertriebenen Hass auf Männer hat und niemandem vertrauen kann. Aber mir ist das alles irgendwie viel zu wage.

Ich, die so feige war, dass sie noch nicht einmal zur Identifikation der Täter hatte erscheinen können. Ich, die einfach nur Ich war. Das Ich, zu dem ich gemacht worden war.
Von wem?
Von ihnen. Von allen. Von euch.
Das Ende empfinde ich als zu pathetisch und irgendwie zu diffus. Es scheint so, als würdest du dem allem extra Gewicht geben wollen, aber da ist nichts was Gewicht hat. Was haben "wir" mit der Situation von deiner Prota. zu tun, die uns nicht mal klar ist.
doch ich verdrängte den Drang.
Das klingt sehr ungünstig!! Überhaupt wiederholst du drängen und Drang sehr oft:
Ich sah mich selbst höhnisch lachen, doch ich verdrängte den Drang. Wie sollten fünf Monate reichen? Ich wusste noch nicht einmal, ob mein ganzes Leben reichen würde!
“Ich brauche noch ein wenig”, mein Ton war kalt, abweisend. Ich mochte es nicht gedrängt zu werden, vor allem nicht von ihm, von einem Mann. Ich war schon zu oft von ihnen bedrängt geworden, bedrängt und mehr.
Überhaupt inwiefern bedrängt er sie? Hat er ihr einen Heiratsantrag gemacht??!
Also wie gesagt, mir ist alles zu diffus und unklar.
Ich hoffe du kanst mit meiner Kritik etwas anfangen!
Sonnige Grüße
Cathy

 

Hallo ihr beiden,

Danke für euere Kritik. Die Geschichte habe ich schon vor einer Weile geschrieben, und ich wusste ncihr Recht, was ich genau an ihr ´verbessern soll und kann...

@Cathy:

Also wie gesagt, mir ist alles zu diffus und unklar.
ja, das stimmt, die Geschichte sagt nciht direkt aus, was passiert ist... vor den genannten fünf Monaten und vor dem Einsatz. ich habe dies extra gemacht, wollte schauen, ob die leute aus dem Kontext schließen können, was passiert ist, und ich muss sagen, du bist im Prinzip darauf gekommen

Den "vielen Drang" hab ich geändert, bin aber mit der Formuliereung auch noch nicht gans zufrieden... muss ma schauen, ob ich vielleicht etwas besseres hinkriege.


@maria:

Die Wut ist doch von Anfang an dabei, das spürt man den ganzen Text durch und die Erwähnung am Schluß ist ziemlich überflüssig, finde ich mal.
stimmt, ich habe diesen Teil auch geändert, das Ende soweiso, aber ich werde noch mal in ein paar tagen drüber schauen... ich denke, dann fallen mir noch ein paar Stellen auf, die ich ändern muss/kann


LG
Nina

 

Hallo Jeni

Mir war sofort klar, dass es sich hier um ein Vergewaltigungsopfer handelt. Ich finde du hast es wunderbar realistisch beschrieben; ihre Gefühle, die Geschichte verdrängen zu wollen, aber nicht vergessen zu können, und vor allem den Konflikt mit ihrem Partner, der sie so gerne zurück hätte, sie sich aber nicht berühren lassen kann weil nur schon beim Gedanken daran die ganze Panik wieder hochkommen würde, diese Ohnmacht und gleichzeitig Machtausübung auf beiden Seiten, obwohl sie sich ja nichts anderes wünschen würden als einfach wieder normal und vertrauensvoll miteinander zu sein...dass sie keine Details ausspricht, das Wort Vergewaltigung nie erwähnt, super, so kann das wirklich sein!!

Worüber ich nicht schlau wurde: Seit wann kennt sie ihren Partner? Waren sie schon vor dem "Überfall" zusammen? Und auch war mir nicht wirklich klar was er will, vom Schlussatz her und auch am Anfang dachte ich es geht um einen Heiratsantrag, in der Mitte fände ich den simplen Wunsch wieder zusammen Sex zu haben viel passender. Eben genau deswegen, weil ich finde dass du ihre Angst, ihr Grauen vor der Berührung und Zuneigung eines Mannes so gut beschreibst, und er offensichtlich und verständlicherweise total nicht weiss, wie er damit umgehen soll.

Liebe Grüsse,
Siiba Bulunji

 

Hey,

Worüber ich nicht schlau wurde: Seit wann kennt sie ihren Partner? Waren sie schon vor dem "Überfall" zusammen?
Ich denke, dass es nciht wirklich wichtig ist,... deswegen hab ichs auch nciht erwähnt... denkst du es ist wirklich wichtig, was würde es an der Situation ändern?

Und auch war mir nicht wirklich klar was er will, vom Schlussatz her und auch am Anfang dachte ich es geht um einen Heiratsantrag, in der Mitte fände ich den simplen Wunsch wieder zusammen Sex zu haben viel passender.
Da muss ich dier leider recht geben... zum Anfang ging es echt darum, dass er nur wieder mit ihr schlafen will... und dann hab ichs irgendwie geändert beim schrieben,. ohne es zu merken... werde mal schauen, ich denke, ich bleibe dabei, dass er mit ihr sclafen will...

Eben genau deswegen, weil ich finde dass du ihre Angst, ihr Grauen vor der Berührung und Zuneigung eines Mannes so gut beschreibst, und er offensichtlich und verständlicherweise total nicht weiss, wie er damit umgehen soll.
ja, deswegen, denk ich, werd ichs auch in dieser Hinsicht ein wenig umschreiben...

Liebe Grüße und Danke für deine kritik
Nina

 

Ich denke, dass es nciht wirklich wichtig ist,... deswegen hab ichs auch nciht erwähnt... denkst du es ist wirklich wichtig, was würde es an der Situation ändern?

ich weiss nicht, möglicherweise gibt es schon einen unterschied, wenn das paar sich vor dem "überfall" schon sehr gut kannte und damals volles vertrauen zueinander hatte, als wenn es damals vielleicht noch neu und unsicher war, und vertrauen sowieso erst noch aufgebaut werden muss... ich weiss es nicht.

Liebe Grüsse,
Siiba

 

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