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Krieg gegen den Krieg
Titus war nervös als er zum Vorstellungsgespräch der größten Firma dieses Planeten ging. Seine Hände sollten eigentlich schwitzen, das wusste er, aber sie taten es nicht. Er hatte dafür etwas Angst und es machte ihn glücklich. Er genoss das Gefühl, als er auf dem kleinen Stuhl in dem langen Flur vor dem Büro saß und sah auf seine Hände.
Neben ihm saß eine RX Einheit der Firma Hondasoft Elektronix und blätterte in der aktuellen Ausgabe der Zeitung Picture. Titus hasste diese Klatschzeitungen, doch die Schlagzeile interessierte ihn. Der Krieg gegen die Dämonischen steht vor dem Ende, verkündete sie in großen Buchstaben und etwas weiter darunter rekelte sich eine nackte blonde Schönheit mit üppigen Busen. Titus war niemals in den Krieg gezogen, dafür war er nicht ausgebildet worden, aber als er die Schlagzeile las, verspürte hatte er ein ungutes Gefühl, das er irgendwas verpasst hatte, das er Seite an Seite mit seinen Kameraden sterben hätte sollen, das er für die Freiheit der Menschheit kämpfen und sterben hätte sollen.
Dafür sind aber unsere Kampfroboter geschaffen wurden, dachte er und es tröstete ihn. „Bewerben sie sich auch für den Posten?“ fragte er freundlich die RX Einheit. Der Roboter neben ihm sah mit surrenden Geräuschen über die Zeitung hinweg. Dann klappte er sie zusammen und sagte „Ja, natürlich. Ich bin jetzt sein exakt 48 Stunden 13 Minuten und 54 Sekunden ohne Tätigkeit. Ich komme mir vor wie eine nutzlose Einheit und stehe kurz davor mich in der Armee einzuschreiben. He…he….he…“
Titus bekam eine Gänsehaut von dem abgehakten Lachen der RX Einheit. Ein Roboter der versucht Witze zu machen, der aber niemals darauf programmiert wurde, dachte er. „Oh der Krieg scheint ja zu Ende zu sein, da kommen Sie wohl zu spät.“ sagte er. „ Das wird sicherlich nicht der letzte Krieg der Menschen gewesen sein.“ sagte er und legte den Kopf zur Seite, irgendwas in seinen Augen fing kurz an zu leuchten, dann wurde irgendwas berechnet und er faltete die Zeitung um aufmerksam die nackte Blondine auf der Titelseite zu studieren.
Titus beachtete das Auslaufmodell nicht weiter. Er war immer noch nervös wegen dem Vorstellungsgespräch. Kurz darauf hatte die Geduldsprobe ihr Ende, als sich die Tür des Büros öffnete und ein Mann mit einem riesigen Schnauzer in einem teurem Anzug sich höflich von einem Roboter mit dem Satz „Wir melden uns bei ihnen!“ verabschiedete. „Der nächste, Bitte!“ sagte er und sah dabei Titus an. Titus sprang von seinem Stuhl und es kam ihm vor als würden die zwei Meter zwischen dem Stuhl und der Tür eine Ewigkeit dauern. Der Mann hatte nicht mit seinem Parfüm gegeizt und als sich Titus ihm näherte, roch er den angenehmen Duft von etwas was wie Rosen und Frühling gleichzeitig roch.
„Hallo, mein Name ist Ted. Ich wird ihnen ein paar Fragen stellen…“ eröffnete Ted das Gespräch von seinem Schreibtisch und Titus stellte sich vor. Das Büro war ein durcheinander von Blättern, Akten, Unterlagen. In der Ecke stand ein Aquarium in dem sich ein paar kleine Fische tummelten und Titus brauchte nur einen Bruchteil von einer Sekunde um sie alle zu analysieren. Gleichzeitig erzählte er dem Mann von seinem Lebenslauf und überflog ein paar Akten und las sie gründlich durch. Er brauchte durch seine Multitasking Fähigkeiten nicht von Ted wegzusehen um an ein paar Dokumente heranzuzoomen und sie in seinem Prozessor abzuarbeiten. „Sie sind also ein Prototyp, aber unvollständig. Das Final Modell ist in Serie gegangen.“ sagte Ted und schrieb sich irgendwas auf. „Ja, ich bin eins von vielen Prototypen der Real Human Serie von Sony-Benz.“ sagte Titus nachdrücklich.
Ted sah ihn aufrichtig besorgt an und sagte: „Es ist eine Schande einem so hoch entwickelten Roboter keine Arbeit zu geben. Ich selber bin ausrangiert wurden, da ich einen fehlerhaften Prozessor habe, der irreparabel ist. Ich kann sie sehr gut verstehen und ich habe eine gute Nachricht für sie. Sie bekommen den Job!“
Als Titus das Büro verlies waren er kein bisschen mehr nervös. Er fühlte sich glücklich, weil er keine nutzlose Einheit mehr war und in Zukunft wird er große Kriegsmaschinen für die Menschen bauen. Es war ein gutes Gefühl.