Kuddlmuddl
Vor einem Monat dachte ich mein Leben sei vorbei. Warum diese pessimistische Einstellung? Ganz einfach, ein Typ, wir wollen keine Namen nennen, sagen wir ihn einfach Ex-Freund, hat mich nach 2 Jahren Beziehung einfach wie Altpapier entsorgt. Wirklich, anders kann man es nicht ausdrücken, entsorgt. Wenn ich darüber nachdenke bringt es mich schon wieder in Rage. Ach, was soll es, Oliver heißt dieses Arschloch, Oliver Raschke, solltet ihr ihm mal über den Weg laufen, macht einen großen Bogen um ihn, diese Nachricht galt allen Mädels die an die große Liebe glauben, 1,75m, blond und blauäugig sind. Nämlich genau wegen so einem Pamela Anderson Verschnitt hat er mich verlassen. Unglaublich, kaum bin ich mal für 4 Wochen in Florenz legt der sich schon eine andere zu. Und das tollste war, dass ich es durch meine beste Freundin Anna erfahren musste. Aber eins könnt ihr mir glauben, da war die Kacke dann am dampfen. Ich bin zu ihm nach Hause gefahren und habe vor seiner Haustür getobt, er wollte mich nicht einmal hereinlassen, wahrscheinlich weil „Das Blödchen“ bei ihm war. So ein Schlappschwanz, warum hab ich es eigentlich nicht früher gemerkt das er es nicht bringt, spätestes als ich das erst Mal mit ihm biologischen Kontakt hatte. Scheiß Blümchen Sex. Auf jeden Fall habe ich eine Art gefunden, meine Wut kreativ umzusetzen, nein, ich habe ihm nicht die Pest an den Hals gewünscht, wir sind ja erwachsen und haben es auch so geregelt. Ich habe bei einer Nacht und Nebelaktion, mit Beihilfe von Anna sein Haus mit Graffiti voll gesprüht. Ihr glaubt gar nicht wie befreiend das war. Die Polizei fand das nicht so lustig, also habe ich jetzt eine Anzeige am Hals, wegen „Obszönen Ausschreitung am Eigentum anderer“. Obszöne Ausschreitungen?? Also wirklich da überlegt man sich tagelang nette Sprüche und dann sind sie nur obszön? Das war schon pervers was wir da an die Hauswand geschmiert haben. Als meine Eltern von der Polizei die Fotos unserer Verkünstelungen gesehen haben, dachten sie müssten mich zu einem Psychologen schicken. Zum Glück hat mich Anna noch davon abgebracht meine Zeichnungen an die Wand anzubringen, das hätte meine Eltern völlig fertig gemacht. Naja, daran kann man auch nichts mehr ändern, aber eins habe ich mir geschworen, keine Typen mehr. Wozu braucht man Männer, das kann doch nur ein Ausrutscher der Evolution gewesen sein. Was hat sich Gott dabei gedacht? Machen wir es doch wie die Regenwürmer und befruchten uns selbst! Wenn es nur ums Kinderkriegen geht. Okay, der Spaß fällt dann flach, aber da verzicht ich lieber auf das bisschen auf und ab, wie mir Samstags Fußball anzuschauen und krampfhaft versuche einen interessierten Gesichtsausdruck aufzusetzen. Tut mir leid, das ich das so unverblümt sage, aber machen wir uns doch nichts vor, Männer sind Schweine! Basta!!
Okay, ich seid vielleicht gerade frisch verliebt und schwebt auf rosa Wolken aber spätestens wenn euer Prinz Charming anfängt in eurem Beisein in der Nase zu bohren werdet ihr von dort unsanft herunterstürzen. Glaubt mir und lasst euch eins gesagt sein,
der Aufprall tut weh!
Soviel dazu. Kommen wir zurück zu meiner jetzigen Situation. Ich habe es wirklich nicht leicht, ich meine jeden Tag muss ich Ex und „Das Blödchen“ zusammen in der Schule ertragen, aber ich kann stolz auf mich sein, denn ich lasse mir nichts anmerken, ich bin der Fels in der Brandung, es ist wie bei David gegen Goliat nur das ich nicht einmal eine Steinschleuder habe, eine Steinschleuder welch gute Idee, was man damit alles kaputt machen könnte. Mmh, werde gleich mal meinem kleinen Bruder die Anweisung geben mir eine zu bauen. Da komme wieder böse Gedanken in mir hoch, aber eine Anzeige reicht mir im Moment wirklich. Aber wenn ich könnte würde ich damit „Blödchens“ Silikontitten zum Platzen bringen. Ach, was solls, wem mach ich hier überhaupt etwas vor?? Ich bin schwach, gestern habe ich mich für 20min. im Klo in der Schule eingeschlossen und Rotz und Wasser geheult wegen diesem Schleimknödel. Das ist so unfair, warum ist der glücklich und ich nicht, ich will ihn leiden sehen, ja, am besten ich spanne ihn in so eine mittelalterliche Foltermaschine, wo die Zunge lang gezogen wird, das wäre passend. Wer weiß wo er die noch überall reingesteckt hat, als ich im Urlaub war? Zum Glück ist aber auf meine Anna verlass, sie hat mich mit eine riesen Stück Schokotorte aus der Cafeteria gelockt, mit richtig dicker Schokoglasur, wer kann da schon widerstehen? Außerdem macht Schokolade glücklich. Das ist auch so eine Teufelskreis aus dem ich versuchen sollte auszusteigen. Schokolade macht glücklich aber auch dick und wenn ich dick werde bin ich unglücklich also brauch ich Schokolade usw. usw., das nenne ich doch mal Ironie des Schicksals. Okay fassen wir also zusammen, meine persönliche Mission ist es in den zwei Monaten vor den Sommerferien.
Punkt 1. Ex und sein „Blödchen“ zu vergessen
Punkt 2. Die fünf Kilo Kummerspeck los zu werden
Punkt 3. Mein gesamtes Leben irgendwie in den Griff zu bekommen.
Punkt 4. Glücklich sein!!!!
Ist das nicht niedlich!? Das hört sich an wie der Wunschzettel für den Weihnachtsmann, und wenn ich ganz lieb bin krieg ich es vielleicht auch. Und da heißt es „Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin“. Die Theorie in diesem Buch ist wirklich unglaublich einleuchtend. Nur setz es bloß nicht um, ich spreche aus Erfahrung, als ich meiner Chefin in der Bäckerei in der ich kurzzeitig gejobbt habe, die Meinung gegeigt habe, hat sie mich rausgeschmissen. Eigentlich sollten die das Buch umbenennen „Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse auf den Arbeitslosenmarkt“. So ist das Leben, hart aber ungerecht. Jetzt aber Schluss mit dem schwelgen in alten Kamellen, kommen wir zum heutige Tag.
Wir sehen Louisa, die in einem totschicken Aerobickostümchen sich skeptisch vor dem Spiegel windet.
Schade, dass ihr das jetzt nicht sehen könnt, ich bräuchte echt einmal eine fachmännische Meinung, täuscht das, oder seh ich aus wie ne’ riesige Wurst? Mein Traum, wollt schon immer mal aussehen wie eine überdimensionale Wurst. Also, zur allgemeinen Aufklärung , ich habe mich für Fitnessstudio angemeldet. Ja, ihr habt richtig gehört, ich geh jetzt unter die Sportfreaks.
Sie schnappt sich ihre Sporttasche und geht aus dem Haus.
Also, dann los, auf zu neuen Ufern.
Als Lou am „Sportpalace“ ankommt, überkommt sie ein komisches Gefühl. Sie geht langsam die Treppe nach oben und schaut sich im Trainingsraum um.
Ich glaubs nicht, was ist denn hier los? Was wollen die denn alle hier? So viele hübsche, dünne Menschen, das hält ja keiner aus.
An jedem Fitnessgerät räkeln sich superdünne Leute, in superengen Outfits. Überall sieht man gestählte Körper deren glänzenden Muskeln sich leicht im Licht wiegen. Louisa dreht sich langsam um und will kehrt machen, doch da tippt ihr jemand auf die Schulter. Sie dreht sich um und sieht einen adonisartigen, braunhaarigen Jüngling vor ihr stehen „Ah, du bist doch sicher Louisa ,oder?“ Schüchtern antwortet sie „Ja?“. Er klatscht in die Hände „Sehr schön, ich bin dein Personal Trainer, Noel“ Sie versteht nicht „Personal Trainer?“
Was will denn der von mir? Personal Trainer, ich brauch keinen Personal Trainer, ich brauch jetzt ein Stück Kuchen um meinen Frust runterzuspülen, soviel Schönheit macht einen ja krank.
Noel schaut auf seinen Plan „Du hast doch das All-around-sport-Programm gewählt oder?“ „Ja, schon aber?“ Er lässt sie gar nicht zu Wort kommen „Na siehts du dann husch husch an die Geräte, mein kleiner Schützling“.
Super gemacht Louisa, hättest dir vielleicht doch erst einmal durchlesen sollen was bei diesem All-around-sport-Programm alles dabei ist.
Etwas wiederwillig schwingt sie sich auf das nächst beste Sportgerät. Lou schaut sich rechts und links von ihr um, um zu sehen wie sie dieses monströse Ding bedienen soll.
Okay, also mit den Beinen gegen dieses Gewicht, das dürfte ja nicht so schwer sein.
Lou steckt all ihre Kraft in ihr Beine und will volle Elan das Gewicht bewegen, stattdessen löst sich nur ein lauter und verzweifelter Schnaufer. Noel versucht sie aufzumuntern „Na, los meine Liebe, oder hast du etwa Wackelpuddingbeinchnen?“ Er lacht, anscheinend fand er seine Bemerkung sehr lustig. Auch die zwei Barbypuppen neben Lou grinsen.
Natürlich hab ich Wackelpuddingbeine, sonst wär ich ja nicht hier.
Tapfer quält sie sich von einem Gerät zum anderen. Als Louisa gerade sich auf dem Stepper vergnügt, setzt sich ein Typ neben sie. Lou ignoriert ihn erst, doch er schaut sie permanent an.
Was will der denn von mir? Findet der wohl lustig wie ich mich hier abstrample!. Die Genugtuung werde ich dem nicht geben.
Lou springt vom Stepper und will sich davon machen, doch ihr Personal-Trainer Noel hat das sofort spitz gekriegt und fordert sie auf noch ein paar Minuten weiter zu machen. Zähneknirschend geht sie zurück, der Typ grinst sie an.
Mein Gott, der kotzt mich echt an, der will wohl Bekanntschaft mit meiner Faust machen, einer blöder Spruch und ich....
In diesem Moment labbert er sie auch schon an „Ich hab dich hier noch nie gesehen, bist du zum Ersten Mal hier?“ Louisa fühlt sich genervt „Seh ich so aus als wäre ich schon einmal hier gewesen?“. Er streckt ihr seinen Hand entgegen „Ich bin Alex“.
Wenn du jetzt denkst ich sag dir meinen Namen, dann hast du dich geschnitten!“
„Willst du mir nicht deinen Namen sagen?“ „Nein!“. Er nickt kurz „Oh, ich merk schon war anscheinend einen schmerzliche Trennung“. Lou schaut kurz zu ihm rüber „Trennung? Was willst du damit sagen?“ „Das ist das typische Verlassenen Freundinnen Syndrom, du strampelst dich an irgendwelchen unnötigen Sportgeräten ab und willst nie wieder etwas mit Jungs zu tun haben“. Louisa wird lauter „Er hat mich nicht verlassen, sondern betrogen“
Uuups, das war zuviel Info auf einmal!
„Das ist natürlich etwas anderes, das Betrogenen Freundinnen Syndrom, mit dem Verlassenen Freundinnen Syndrom vergleichbar, außer das hierzu noch der massenweise Verzehr von Schokoeis kommt. Lou fährt sich über ihren Mund.
Hab ich irgendwo Schokosauce hängen?
„Hast du Lust heute Abends mit mir was trinken zu gehen?“
Was ist denn mit dem los? Ich bin ungeschminkt und total verschwitzt, bestimmt ein Schweißfetischist“
„Nein, ich hab keine Zeit!“ „Ach komm schon, es gibt auch Schokoeis“. Sie überlegt kurz „Nein, tut mir leid“. Sie nimmt ihre Tasche und läuft in Richtung Umkleide, Alex immer dich auf den Fersen. „Ich werde dich sogar einladen“ „Das habe ich eigentlich vorausgesetzt!“ „Hör doch auf deine Innere Stimme“ „Willst du wissen was meinen Innere Stimme sagt? Nichts wie weg von diesem Psychopathen am Schluss liegst du noch zerstückelt in einem Busch“. „Deinen Innere Stimme scheint mir ziemlich frustriert zu sein“. Lou dreht sich um „Hör mal ich hab....oh scheiße“. Am Eingang stehen Oliver und „Das Blödchen“, die Arm in Arm auf sie zugeschlendert kommen. Louisa duckt sich und versteckt sich hinter Alex, der nur Bahnhof versteht „Bleib einfach so stehen, okay“. Alex dreht sich kurz um „Wow, die Blonde sieht aber gut aus“. Lou zwickt ihn in den Bauch „Aua, für was war das denn?“ „Schaut denn heute keiner mehr auf den Charakter?“ „Ach weißt du den erkenne ich so schlecht von hier!“. „Oh, nein, die kommen näher“, doch zu später „Das Blödchen“ hat sie schon entdeckt und kommt quietschend auf Louisa zugerannt „Louisa, schön dich zu sehen ,bussi, bussi“. Sie küsst sie auf die Wange.
Nicht aufregen, nicht aufregen, nicht aufregen
„Und, wie geht es dir?“ „Ja, gut danke“. Sie schaut auf Alex „Ist das dein Freund?“.Sie schnappt sich seinen Hand „Ja, genau, Alex sag hallo zu meiner herzallerliebsten Freundin Blöö ääh, ich mein Marlene, die mir zwar meine Ex-Freund ausgespannt hat aber ich froh bin das ich endlich losbin“. Er reicht ihr die Hand „Hallo Marlene, schön dich kennen zu lernen“. Sie strahlt ihn an und ruft Oliver zu sich „Schnuckiputzi, kommst du mal, rate mal wen ich gefunden habe, deine pummelige kleine Ex“.
Nicht aufregen, ich regen mich auf ich regen mich auf
Olli gibt Alex die Hand „Das find ich aber schön das Louisa wieder einen Freund gefunden hat, ich hab mir schon Sorgen gemacht, schließlich kommt man ja auch nicht so leicht mit ihr klar, sie ist schon einen Klasse für sich“.
Die Klasse für sich kann dir gleich mal in den Arsch treten.
Lou lächelt gequält „Ja, war wirklich schön euch wieder zu sehen ,tschüß“. „Das Blödchen“ meldet sich zu Wort „Ich habe eine tolle Idee, wie wäre es wenn wir uns heute im Miro treffen, das wär doch fein“ Lou „Fein, fein, fein“. Alex „Von mir aus gerne!“. Louisa schaut ihn mit offenem Mund an, er zuckt nur mit den Schultern „Aber Schatz , das geht doch nicht wir habe doch die nächsten zwei Jahre schon etwas anderes vor“. Alle lachen
Das war ernst gemeint ihr minderbemittelten Vorstadtheinis
Alex „Liebling, deinen Anonymen Alkoholiker Treff können wir doch verlegen“
Was?????? Anonyme Alkoholiker????? Na warte
Lou wendet sich an Alex „Nein, Mäusezähnchen, das war doch schon letzte Woche, heute müssen wir doch zur impotenten Männerrunde“ Sie wendet sich an die zwei „Wisst ihr er hat ein bisschen Probleme mit, na ihr wisst schon, unangenehme Sache.“ „Ja, aber du verschweigst warum, mein Schokohäschen, seit deinen fette Mutter bei uns wohnt, und sich ständig an mich ranmacht, kann einem ja auch die Lust vergehen“.
Jetzt geht es aber zu weit!!
„Und was ist mir deinem Vater? Der schaut doch auch jedem Rock hinterher und verführt minderjährige Mädchen“ „Nein, das war dein Onkel Gustav“ „Ich stimmt, dein Vater ist der verkappte Drogendealer, wo seit 2 Jahren im Bau sitzt, wo bin ich nur mit meinen Gedanken“ „Ich nehme an bei deinem Spanischen Gigolo, mit dem du hinter meinem Rücken eine Affäre hast“ „Der bekommt wenigstens noch einen hoch“. „Das Blödchen“ und Oliver stehen baff daneben „Vielleicht sollten wir das Treffen doch verschieben“. Olli nickt ihr zustimmend zu, er schaut auf die Uhr „Schon so spät, jetzt haben wir uns doch glatt verquatsch“ . Er schaut flehend auf Marlene „Ja, Schatzi du hast recht, wir müssen dann los, also tschauiiii ihr Süßen“.
Lou schaut den beiden angewidert hinterher „Tschauii, äähh“. Dann wendet sie sich mit strengem Blick an Alex „Was war das??“ „Sei doch froh, die bist du los“. Louisa lacht „Das stimmt allerdings“. Alex zeigt mit offenem Mund auf sie, Lou schaut ihn fragend an „Was ist denn?“ „Du kannst ja lachen, wie schön“ „Ja, aber bilde dir bloß nichts darauf ein“ „Okay“. Louisa verschränkt ihre Arme vor der Brust „Wie okay? Du gibst dich einfach so geschlagen?“. Er zuckt mit den Schultern „Tja, man kann niemanden zu seinem Glück zwingen“. Dann lässt er Lou einfach so stehen
Bluffer, der kommt bestimmt gleich wieder zurück
Sie steht noch einen Moment da und wartet darauf das sich Alex umdreht und ihr weiter auf seine sympathische Weise auf die Nerven geht, doch nichts tut sich, er dreht sich noch nicht einmal um, geht ganz gerade nach draußen. Dann dreht sich auch Louisa um und schnappt sich ihre Tasche „Irgendwie Schade“
Also, nicht das ihr jetzt denkt ich hätte Alex annähernd nett gefunden oder sogar süß oder so, okay er sah schon recht gut aus, unter anderen Umständen hätte ich mich ihm wahrscheinlich an den Hals geworfen, aber das wäre die alte Louisa gewesen und da ich mich ja entschlossen habe mein Leben völlig zu ändern bin ich eine Woche später mit Anna auf eine Party. So, hört mir jetzt erst einmal zu bevor dieses „von wegen independent Woman Gequatsche losgeht“. Zum einen gehen Anna und ich völlige ohne männliche Begleitung, was früher meinen sicheren Tod bedeutet hätte ohne geeignetes Frischfleisch auf einer Party aufzukreuzen und zum anderen haben wir entschlossen die Typen ein bisschen „heiß“ zu machen und dann wieder abblitzen zu lassen. Das macht so Spaß, wie kleine Hündchen schwänzen sie den ganzen Abends um dich herum, holen dir Punsch, bieten dir ihre Jacke an wenn es kalt ist, wollen dich nach Hause fahren und all das nur für eine schnelle Nummer auf den mit Kaffeeflecken bedeckten Sitzpolstern einer aufgemotzten Schrottlaube. Das schönste ist der Blick wenn sie checken das sie dich zwar von hinten bis vorne betütteln dürfen, aber nicht mehr. Einer war mal kurz davor zu heulen, dem sind echt die Tränen in die Augen gequollen, vielleicht war das auch nur weil der Druck in der Hose etwas zu hoch für ihn war. Es gibt keine bessere Möglichkeit kleine Jungs, die sich für Männer halten zu quälen, total gesteuert von ihrer Libido und dann kurz vor dem Ziel gnadenlos abgebremst. Wunderbar, einfach wunderbar.
Es ist halb elf, Louisa sitzt sichtlich gelangweilt auf einem schwarzen Ledersessel und schlürft einen Cocktail nach dem anderen. Anna hat sich nach 5 Minuten mit ihrem braungebrannten Schönlingsfreund Marc in die nächste dunkle Ecke verzogen und sie sitzt schon seit einer halben Stunde, provokant aber lady-linke auf dem Sessel und lächts danach von irgend einem halbwegs gutaussehenden Typen angelabert zu werden, aber anscheinend ist heute nicht ihr Tag. Kurz bevor sie am einnicken war, tippt sie Sarah, eine Schulfreundin an der Schulter „Ich hab den perfekten Typen für dich aufgegabelt“
Sehr schön, erstes Opfer gefunden
„Er steht da vorne bei Christian, komm ich stell dich ihm mal vor“. Louisa steht auf, wirft einen kurzen Blick in den Spiegel, rückt ihren BH zurecht und geht Sarah hinterher. Den Kerl den Sarah meint, kann sie nicht erkennen, er steht zum Rücken zu ihr, er trägt einen grauen Pulli und eine blaue Jeans. Lou nimmt sich vor das besonders zuckersüß zu ihm zu sein, sie setzt ihr schönstes Lächeln auf. Sarah stellt sich zu den beiden und zieht Louisa neben sich „Darf ich mal kurz euer Gespräch unterbrechen? Alex, ich wollte dir jemanden vorstellen....
Alex???? Moment mal, dieser Name kommt mir leider sehr bekannt vor
Und schon ist es auch zu spät, Alex dreht sich um und grinst sofort „Wir kennen uns schon“. Louisa lächelt gequält und brummt ein kleines „Hallo“. Sarah „Ist ja noch besser, dann können ich und Christian mal das Tanzbein schwingen“. Sie zieht Christian hinter sich her und nun stehen sie da, wie bestellt und nicht abgeholt.
Ich hab echt ein Glück, jetzt treff ich diesen Idioten auch noch hier. Okay, keine Panik du musst den nur schnellst möglich wieder los werden.
Alex „Soll ich dir was zu trinken holen?“. Sie schaut ihr halbvolles Cocktailglas an „Nein, ich hatte schon 4, 5, oder auch 10 von diesen netten kleinen Schirmchengesüffen, wirklich schlecht“ „Mmh, und das merkst du nach dem 10?“. Lou drückt ihm ihr Glas in die Hand „Halt mal ich muss mal für kleine Mädchen“.
Schnell stürmt sie aufs Klo als gäbe es dort etwas um sonst. Auf der Toilette angekommen bessert sie erst einmal ihre Schminke auf und versucht sich einzureden, dass der Abends ja noch nicht vorbei ist. Als sie nach ca. 20 Minuten von der Toilette kommt, steht sich Alex immer noch die Beine in den Bauch, aber er ist nicht mehr alleine, 2 Tussen stehen um ihn herum und hängen ihm förmlich an den Lippen und in geregelten Abständen fangen sie an zu lachen, äh, eine von diesem Kleinmädchenlachen, dieses „Mein IQ liegt zwar unter dem eines Brötchens, aber wenn ich immer schön lache und hübsch aussehe wird das schon keiner merken“. Louisa fühlt sich sofort bedroht, bei solchen Weibern kriegt sie Plack.
Nadja und Tamara, die zwei Superschlampen aus der 11b, ich könnt sie auf der Stelle umbringen oder noch besser, jedem erzählen das Nadjas Titten nicht echt sind und Tamara als wir im Landschulheim waren ins Bett gepisst hat. Das wäre ein Spaß.
Louisa geht auf die recht vergnügte Dreier-Gang zu, sie schaut Alex an und ignoriert die zwei Reinkarnationen von Pamela Anderson einfach „Hier bin ich wieder, danke das du auf meinen Cocktail aufgepasst hast“ „Keine Ursache, übrigens das sind Nadja und Tamara, sie sind bei dir auf der Schule eigentlich müsstest du sie kennen“
Natürlich kenn ich sie, Abschaum, der sich jeden Tag in irgendwelchen Billigdiscos oder auf dem Marktplatz rumtreiben um die Typen abzuschleppen.
„Nein, tut mir leid hab euch noch nie gesehen“. Nadja „Aber ich kenn dich, du bist doch die Ex von Olli“
Dumm stellen!!!!!!!!!!!!
„Tut mir leid, ich kenn keinen Olli!“ „Doch, du weißt schon Oliver Raschke“ „Ach, den.....ja wir waren mal zusammen, aber nichts ernstes, ich war echt froh als ich ihn wieder los war“ Tamara „Tat das nicht weh, nach zweijähriger Beziehung, so einfach abserviert zu werden, ich kann das leider nicht nachvollziehen, mir ist das nämlich noch nie passiert.
Haltet mich auf, oder ich spring ihr an den Hals
Louisa versucht cool zu wirken, was nicht ganz gelingen mag, da sie vor Wut rot anläuft „Wie schon gesagt, ich war froh ihn los zu sein und jetzt entschuldigt mich“. Wütend geht sie davon, schlängelt sich an zugekifften und betrunkenen Menschenmengen, bis sie sich schließlich auf einem Holzstuhl auf der Terrasse nieder lässt. Sie schaut sich um und sieht überall nur knutschende Pärchen.
Na, toll, ein gelungener Abend, wirklich.
Dann setzt sich jemand neben sie. Es ist Anna, die auch schon einen leicht angeschwippsten Eindruck vermittelt „Da bist du ja, hihi, ich hab dich gesucht, wir wollen dann noch ins „Speed“, kommst du mit?“ „Ich weiß nicht, ich glaub ich geh lieber heim, morgen haben wir so ein tolles Familienfest und....“ „Ach, komm schon, sein kein Spielverderber.......Alex geht auch mit“. Lou empört sich „Was soll diese Andeutung???“ „Nichts...kommst du jetzt?“ „Nein, ich fahr heim, sorry“. Louisa steht auf und kämpft sich an die Haustür, am Kleiderhaken sucht sie verzweifelt nach ihrer Jacke. Nachdem sie sie endlich gefunden hat, geht sie nach draußen an ihr Auto, wo auch schon die Gruppe, die ins „Speed“ gehen stehen. Alle lallen fröhlich vor sich hin, bis auf ein paar Ausnahmen, wie Sarah und Alex. Anna streitet sich gerade mit ihrem Freund Marc herum, weil sie fahren will, er aber die Schlüssel nicht rausrückt „Jetzt gib mir schon die verdammten Schlüssel“ „Du hast zuviel getrunken“ „Nein, du bist der wo zu tief ins Glas geschaut hat“. Louisa hört sich den ganzen Streit noch eine Weile an, bis Anna schließlich ihren Willen durchgesetzt hat und sich ans Lenkrad setzt. Lou „Das könnt ihr doch nicht machen, Anna ist doch völlig dicht!!“ Marc fährt sie schorf an „Du siehst doch das sie niemanden anderen fahren lässt.“ „Dann müsst ihr ihr eben den Schlüssel abnehmen“. In dem Moment beugt sich Anna mit ihrem Oberkörper aus dem Auto und kotzt Louisa direkt vor die Füße „Oooops- schuldigung Lou“. Sie lässt sich zurück in den Sitzt fallen und jammert „Mir ist so schlecht“. Marc will die Sitze wechseln „Geh da weg Schatz ich fahr“. Louisa „Aber Marc du hast auch zuviel getrunken, was ist wenn ein Unfall passiert“ „Halt deinen Mund, das geht dich doch gar nichts an“ „Das geht mich sehr wohl was an, wenn du mit dem Auto meiner Freundin einen Unfall baust!!“ „Mach mal halb lang, wir fahren jetzt“. In diesem Moment will er die Türe schließen, doch Lou bekommt den Knauf zu fassen und öffnet sie wieder, sie wendet sich an Anna, die kalkweiß in ihrem Sitz hockt „Komm da raus, du gehst mit mir“. Sie zieht sie am Arm raus, doch Marc fasst den anderen Arm „Lass sie los, oder....“ „Oder was?? Drohst du mir, ich würde dir raten das nicht zu tun Marc, ich kann sehr ungemütlich werden“. Marc schaut sie böse an „Ach was, ich lass mir von einer Schnitte nichts sagen“ „Diese Schnitte kann dir gleich mal eine Ohrfeige verpassen- komm jetzt Anna“. Marc steigt wie von der Tarantel gestochen auf und geht zu Louisa rüber, er packt sie am Arm und schreit sie an „Hör auf hier die Diva zu spielen Lou oder wir bekommen echt Stress miteinander – Anna kommt mit mir“ „Den haben wir schon, und jetzt lass mich los!“. Alex meldet sich zu Wort „Marc, lass es gut sein, Anna sollte sich hinlegen, sie ist völlig fertig und du solltest auch nicht fahren, gib mir die Schlüssel!“ „Haben sich jetzt alle gegen mich verschworen?? Hier geht keiner irgendwo hin, wenn ich es nicht sage und Anna kommt mit, Schluss!“. Alex steigt ebenfalls aus und hilft Louisa Anna aus dem Auto zu schaffen. Marc tobt „Was soll das, mein Freund fällt mir in den Rücken?? Nur weil du die kleine Schlampe flach legen willst, hab ich Recht, sag schon, hab ich Recht?!“ Alex geht auf ihn zu „Gib mir die Schlüssel“. Er reagiert überhaupt nicht „Gib mir die Schlüssel, Marc“ „Was passiert wenn ich es nicht tue, willst du mir dann eine reinhauen?? Versuch es doch komm schon, du Weichei, Frauenversteher, echt und so was soll mein Freund sein“. „Marc, mach keinen Scheiß, gib mir die verdammten Schlüssel“. „Da musst du sie dir schon holen“. Alex holt aus und boxt ihm mitten ins Gesicht, Marc taumelt und fällt wie ein nasser Sack zu Boden, seine Nase fängt sofort an zu bluten „Ey, man du bist doch wahnsinnig“. Alex schaut Lou an, die mit offenem Mund da steht „Gehen wir?“. Sie nickt nur und steigt ein. Dann fahren sie los. Lou „Du hast ihn nieder geschlagen??“ „Ja, allerdings“. Er schaut auf seine Hand, die blutet „Hoffentlich verblute ich deine edlen Stoffüberzüge nicht“ „Hey, was bist du so zynisch, das ist mein Part“. Sie lächelt ihn an „Find ich gut das du ihn geschlagen hast, wurde auch mal Zeit, ich hätte es ja gerne gemacht, aber meine langen Fingernägel zu riskieren- ne, dann doch nicht“. „Wenn ich noch mal was für dich tun kann, dann lass es mich wissen“ . Auf dem Rest der Fahrt ist Stille, dann kommen sie vor Louisas Haus an. Die zwei steigen aus und versuchen Anna ohne Lous Eltern aufzuwecken in ihr Zimmer zu befördern. Endlich geschafft, lässt sich Lou auf ihren Sessel fallen „So ein scheiß Tag echt“. Alex hält sich immer noch seine verblutete Hand „Hallo, ich will ja nicht irgendwie aufdringlich sein, aber ich verblute“. Louisa springt auf und rennt ins Bad, sie holt einen Lappen und Verbandszeug. Dann verarztet sie Alex der rumquengelt wie ein kleines Kind „Pass doch auf, das tut weh“ „Jetzt stell dich nicht so an!“ „Ja, du hast leicht reden, du hast ja auch keine klaffende Wunde an der Hand“ „Ruhig jetzt!“. Louisa wickelt seine Hand mit Mullbinde ein „So das hätten wir“. Dann meldet sich Anna volltrunken zu Wort „Oh Gott, ich glaub ich muss...“. In diesem Moment stürmt sie aufs Klo. Lou rennt ihr hinterher und hält ihr die Haare vom Gesicht weg.
Später am Abend.
Louisa sitz mit Alex im Wintergarten. Anna hat sich mittlerweile völlig fertig in den Schlaf gelallt. Da sitzen sie nun. Lou schaut auf die Uhr „Willst du dann nicht mal gehen?“ „Ach, du willst mich los werden?“ „Ja!“ „Eins muss man dir lassen, du nimmst kein Blatt vor den Mund!“ „So bin ich halt, klein und gemein“. Er rafft sich auf und schaut auf seine verbundene Hand „Wenn ich mich mal wieder auf eine Schlägerein einlasse und irgendwelche Verwundungen davon tragen sollte ......“. Louisa „Schon klar, dann meldest du dich, ich hab noch reichlich Pflaster und Nähzeug da........aber das war jetzt keine Einladung das du wiederkommen sollst“. Er hebt seine unschuldig seine Hände in die Luft „Keine Angst, ich bin auch nicht besonders scharf darauf einem Mädchen nach zurennen das mich zum Kotzen findet“
Ich kann mich nicht dagegen wehren aber langsam ganz tief, wirklich ganz tief in mir drinne kann ich ihn ein ganz kleines bisschen leiden. Aber nur so ein bisschen.
Alex dreht sich um und geht zur Tür, Louisa begleitet ihn. Er schaut noch einmal zu ihr um und sie stehen sich ganz nah gegenüber „Also, ich wünsch dir noch ein schönes Leben und .....“.
Oh, nein....er richt nach Babyöl
Louisa tritt völlig weg, sie saugt seinen Geruch auf und ihrem Bauch wird es wohlig und warm. Alex winkt mit seiner Hand vor ihrem Gesicht herum „Hallo? Jemand zuhause?“. Sie schüttelt kurz ihren Kopf und macht einen Schritt zurück „Ja, ich war nur gerade......äh hast du was gesagt?“. Er schaut sie etwas komisch an „Ich glaub ich geh jetzt“. Sie nickt und schließt schnell die Tür. Sie lässt sich auf den Boden sinken und schnauft „Puh, das war knapp, beinahe hättest du die Beherrschung verloren und dann auch noch bei dem – furchtbarer Gedanke“
Die nächsten Tage verliefen recht gewöhnlich, Aufstehen, Schule, essen, schlafen und das ganze dann wieder von vorne. Doch Louisa war mit ihren Gedanken schon wieder im Wochenende und leider auch bei Alex. Ihre ganzen Versuchen ihn aus dem Kopf zu bekommen scheiterten, sie ließ sich sogar auf ein Blind-Date mit einem von Anna zugekifften Freunden ein. Das war natürlich auch ein Reinfall, spätestens als diese Kiffernase den Vorschlag hatte Nachbars Bello bei lebendigem Leib auszustopfen, hielt es Louisa für besser heimlich, still und leise, durch das Klofenster zu verschwinden. An einem ganz gewöhnlichen Dienstag ertappte sie sich sogar dabei wie sie durch die Kaufhäuser streifte und die Babyabteilungen unsicher machte auf der Suche nach Alex Geruch. Fündig wurde sie allerdings nicht, aber sie wurde von ihrer Mutter entdeckt, die gleich dachte das sie schwanger sei. Also, eine ganz normale Woche, seither.
Freitag morgen
7.00Uhr. Der Wecker klingelt. Louisa streckt ihre Hand aus und sucht ihren Nachttisch nach dem Teufelsgerät ab, doch sie kann es nicht finden. Dann springt sie genervt aus dem Bett und knallt ihn gegen die Wand, sofort stürmt ihre Mutter ins Zimmer „Bist du wahnsinnig? Dennis schläft doch noch“. „Ja, ja, ja“. Sie läuft verschlafen ins Bad und schaut in den Spiegel „Louisa, du siehst heute morgen wieder richtig Scheiße aus!“. Eine Stunde später ist sie dann soweit und macht sich auf den Weg den Bus noch zu erwischen. Natürlich erwischt sie ihn nicht, dabei hat dieser dumme Busfahrer genau gesehen, wie sie sich einen abgehetzt hat um ihn noch zu erreichen, aber gerade als sie auf den Türöffnungsknopf drücken wollte ist er losgefahren. Und da Lou nicht zu den besonnen Menschen gehört und schon gar nicht morgens bekam sie einen gut ausgewachsenen Wutausbruch „Du dummes, fettes Arschloch, du hast genau gesehen das ich da angerannt komme....mit dir fahr ich nicht mehr, da lauf ich doch lieber, ist eh viel gesünder, ja es macht mir auch gar nichts aus das ich jetzt zu späte zu Sport komme, du dummer Fatzke.“ Sie schmeißt ihre Schultasche auf dem Boden herum und schreit.
Eine halbe Stunde später ist Louisa immer noch auf dem Weg zur Schule, ihr Gesichtsausdruck sieht aus wie das von einem durchgeknallten Serienmörder und alle Leute die ihr entgegenkommen machen einen großen Bogen um sie. Eine altes Großmütterchen hat sogar die Straßeseite gewechselt. Dann hält ein Auto neben ihr.
Sie dreht sich um und schaut dem Anhalter ins Gesicht. Sofort dreht sie sich wieder um und geht schnurstracks weiter. Der Autofahrer steigt aus und rennt ihr hinterher. Es ist Marc. Er stellt sich vor sie „Hey, Louisa, warum so eilig?“ Sie schaut ihn angewidert an „Was willst du Marc?“ „Mit dir reden“ „Es gib nichts zu reden.“ Er wird lauter „Oh, doch, ich meine du bist Schuld das ich nicht mehr mit Anna zusammen bin, sie geht nicht mal mehr an ihr Handy und sie redet nicht mehr mit mir“ „Der einzige der daran Schuld ist bist du, du hast sie behandelt wie dein Schoßhündchen“ „Du wirst dafür sorgen das wir wieder zusammenkommen, okay? okay?!“ „Marc, lass mich durch“. Sie geht an ihm vorbei. Er ruft ihr hinterher „Ich habe immer bekommen was ich wollte“ „Dann wird es Zeit das dir jemand mal die Grenzen aufzeigt“.
Der Tag fängt ja gut an, erst verpasse ich diesen scheiß Bus und dann treff ich auch noch Marc, am besten ich wäre heute überhaupt nicht aufgestanden!
In der großen Pause unterhalten sich Anna und Lou über die nächste anstehende Party. Louisa hat ihr nichts über das Treffen mit Marc erzählt, sie wollte sie nicht unnötig beunruhigen. Anna schaut Lou an, die ihr Schulzeug ordnet „Ich hab mit Alex telefoniert“. Louisa versucht cool zu bleiben, obwohl ihr ein Zucken durch den ganzen Körper geht „Und?“ fragt sie gelangweilt. „Wir haben uns ganz nett unterhalten und ich werde mich mit ihm treffen“ „Was?“ „Oder hast du was dagegen?“ „Nein, überhaupt nicht mein Typ, außerdem ist er ein Idiot!“
Hoffentlich war das überzeugend!
Anna schaut verträumt aus „Finde ich nicht, er sieht doch verdammt gut aus – hast du dir mal seinen Arsch angeschaut?“. Louisa schaut verblüfft auf ihre Freundin „Nein! Ich will mein Augenlicht noch eine Weile behalten“ „Solltest du aber mal machen, wirklich erstklassige Ware“.
Ich muss hier weg. Mir wird schlecht!
Nach der Schule verabschiedet sich Louisa so schnell wie möglich von ihrer besten Freundin, denn das Geschwätze über Alex Knackarsch kann sie kaum noch ertragen. Zu hause wirfst sie sich auf ihr Bett und überlegt
Ich hasse das. Dieses Gefühl das ich habe wenn ich an ihn denke.
Sie wirft sich im Bett herum.
Ich werde jetzt an was anderes denken, okay, überleg, überleg, ja, ich habs Erdbeerkuchen, ein leckeres mit Sahne volles Stück Erdbeerkuchen.
In diesem Moment klingelt das Telefon. Louisa geht genervt dran „Ja“. Niemand meldet sich „Hallo?“, wieder nichts. Lou will den Hörer wieder aufknallen, als sich doch eine bekannte Stimme meldet „Louisa?“ „Ja, wer ist denn da?“ „Ich bins Alex!“. Lous Herz beginnt sofort wie wild in ihrer Brust zu pochen. „Hallo Alex, was willst du?“ „Ja, es ist folgendes, am Samstag ist doch die Sommernachtsparty im Schloßpark und...“
Er wird mich einladen! Was sag ich nur?
„...ich wollte fragen ob du mitkommen willst“
Ja, ich will
„....keine Angst nicht als meine Begleitung, ich habe da einen Freund und der ....
Was? Einen Freund?? Spinnt der etwa, ich will doch nicht mit seinem Freund ausgehen!! Ich will mit ihm ausgehen!
„Tut mir leid, aber ich habe keine Zeit!“ „Aber Anna hat gemeint das ich dich fragen soll ob du mit uns kommen willst, weil du sonst nur wieder zu Hause sitzt!“
Anna geht mit ihm aus! Diese blöde Kuh!
„Ich werde nicht zu Hause rumsitzen, ich treffe mich mit einem wirklichen gutaussehenden Brad Pitt Verschnitt, weißt du er ist wirklich perfekt, sieht gut aus ist witzig, intelligent und mag mich so wie ich bin“. „Das ist ja schön für dich. Also dann wünsch ich dir viel Spaß mit deinem Adonis“ „Denn werde ich haben!“ „Schön“ „Schön“. Sie knallt den Hörer auf „So ein Arschloch!“.
Am nächsten Tag liegt ihr Anna in den Ohren, warum sie denn nicht mit ihnen weg gehen will. „Ich habe keine Lust auf einen Abends mit Alex, er ist ein totaler Idiot, wenn ich ihn nur ansehen wird mir schlecht“ „Du musst dich doch nicht mit Alex abgeben, sondern nur mit seinem Freund, bitte Lou“. Sie schaut sie mit diesem Hundeblick an „Du musst mit, weil wenn du nicht mitgehst, dann bleibt Alex Freund auch zu Hause und Alex bleibt zu Hause wenn sein Freund zu Hause bleibt und das heißt wiederum das die arme Anna, also meine Wenigkeit ein ziemlich langweiliges Wochenende ins Haus steht!“. „Ach, so ist das also, du brauchst mich nur um an Alex ranzukommen!“ „So kannst du das nicht sagen, aber ....ja“ „Ich weiß nicht, eigentlich müsste ich lernen“ „Ach, Louisa bittttttttttteeeeeeeeee, ich lad dich auch zum Chinesen ein“ Louisa windet sich „Na okay, aber ich bleib nur 2 Stunden, das muss reichen Alex um den Finger zu wickeln“. Anna fällt ihr um den Hals.
Samstag 21.30 Uhr.
Louisa sitz auf ihren Bett und überlegt wie sie diesen Abends überleben soll. Dann klingelt es, es ist Anna. Lou bleibt der Mund offen stehen, als sie ihre Freundin in voller Ausgehmontur sieht „Was ist denn mit dir passiert? Unterwegs einer Prostituierten die Kleider gestohlen?“. Sie dreht sich vor ihr „Gefällt es dir?“ „Ja, super“ antwortet Louisa ironisch „Ganz toll!“. Anna schaut auf Louisas Outfit „Und, was ziehst du heute abend an?“ Louisa schaut an sich herunter und deutet auf ihre alte verwaschene Jeans und einem ebenso alten Shirt mit der Aufschrift „Mach mich nicht an!“. Anna verkneift sich das Lachen „Okay, scheint mir als hättest du echt keine Lust auf Spaß, Alex Freund soll wirklich gut aussehen!“ Sie zwinkert ihr komisch zu „Schön für ihn, aber wenn er des lesen mächtig ist wird er schnell verstehen, dass ich keine Bock auf Small-Talk oder sonstige Sachen hab“. Bevor sich das Gespräch vertiefen kann klingelt es schon wieder. Anna springt sofort nervös auf „Ist mein Make-up okay?“. Louisa rollt mit den Augen und läuft zur Abschlusstür. Als sie die Tür öffnet steht Alex vor ihr, er schaut sie von oben bis unten an. Louisa zickig „Is was?“ “Nein” “Dann ist ja gut!”. Sie läuft an ihm vorbei und setzt sich auf die Rücksitze des Autos. Als sie die Tür zugeschlagen hat und erst einmal tief durchgeschnauft hat meldet sich eine Stimme neben ihr „Hallo, ich bin Lukas“. Louisa dreht sich um und bekommt erst einmal einen Schock. Der hübsche Lukas ist eine zugrossgeratene Brillenschlange mit fieser Akne. Sie dreht sich wieder weg „Ach, du meine Güte“.
Auf dem Sommernachtsfest angekommen ist die Party schon in vollem Gange, die Leute tanzen und feiern ausgelassen. Doch Lou macht ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Die vier setzten sich an einen Tisch. Sofort kommt eine Kellnerin „Hallo, wisst ihr schon was ihr trinken wollt?“ Die Brillenschlange meldet sich sofort zu Wort „Ich hätte gerne ein Bier“ Alex „Ich nehm einen Martini“. Anna fängt plötzlich an ganz blöd zu kichern „Das trink ich auch voll gerne, so ein Zufall!“. Dann schaut die Kellnerin auf Lou „Ich hätte gerne etwas hochprozentig giftiges“. Die Kellnerin schaut sie verwirrt an „Wie bitte?“ „Einen O-Saft!“. Anna schaut sie wegen dieser Bemerkung böse an, Lou zuckt mit den Schultern. So sitze sie da und der einzige der wirklich am Stück redet ist der hübsche Lukas, er labert Louisa zu, von seinen Hasenzucht, seinem Angeltripp an den Bodensee und wie er das erste mal mit den Pfadfindern gezeltet hat.
Das halt ich nur mit Alkohol aus
Da läuft ein Kellner an ihren Tisch vorbei. Louisa klammert sich regelrecht an seiner Schürze fest „Bitte, bringen sie mir irgendwas mit Alkohol, und bitte schnell“. Sie lächelt Lukas gequält an. Dann schaut sie zu Alex und Anna rüber, die sich ihm echt widerlich an den Hals wirft.
Ist ja ekelhaft.
Dann bringt der Kellner ein Glas Piripiri, er will es abstellen, doch Lou schnappt sich gleich das ganze Tablett und bedient sich selbst. Der Kellner ist etwas verdutzt. Louisa schaut ihn freundlich an „Wirklich, ausgezeichneter Service hier!“. Sie drückt ihm das leere Tablette wieder in die Hand. Der hübsche Lukas ist immer noch am Reden, von irgendwelchen Waldameisenplagen in Brasilien. Louisa hört überhaupt nicht mehr zu, sie schwelgt ihn Mordgelüsten, denn das Schauspiel das sich vor ihren Augen abspielt ist alles andere als erfreulich. Louisa hat keine Lust mehr sich dieses Vorspiel live und in Farbe ansehen zu müssen. Sie steht auf und geht, einfach so ohne ein Wort zu sagen. Sie läuft ganz schnell durch die Menschenmenge durch, bis an die Straßenbahnhaltestelle. Sie schaut auf den Plan „Shit, erst in 1 Stunde kommt wieder eine“. Da ruft jemand nach ihr, sie erkennt die Stimme sofort „Was ist?“ „Das wollte ich dich auch gerade fragen? Du gehst einfach so weg, ohne tschüß zu sagen, ohne alles??“ „Genau!“ „Warum?“ „Warum? Hast du dir deinen hübschen Freund Lukas schon einmal aus der Nähe angesehen? Und weißt du was er die ganze Zeit redet, von irgendwelchen Pfadfinderabenteuern in der ungezähmten Wildnis vom Odenwald und von Kochrezepten aus der Biolecksendung, das ist echt zuviel. Da ist meine Oma ja hipper, ich mein.....“ Alex fängt an zu lachen „Ich bin eh überrascht gewesen das du es überhaupt so lange mit ihm ausgehalten hast!“
Jetzt versteh ich gar nichts mehr
„Aber, er ist schon ein Freund von dir, oder?“ „Eigentlich nicht, ich hab nur eine Wette verloren, und da musst ich ihm versprechen ihm ein Mädchen vorzustellen, das ich kenne“. „Und da bin ich dir gleich eingefallen, du launische, verzickte, hässliche Louisa die sicher schon ihr ganzes Leben darauf gewartet hat, das sie jemand über das Paarungsverhalten von Waldameisen aufklärt“ „Nein, du verstehst das völlig falsch“. Sie läuft weg „Ich versteh das schon richtig!“. Er rennt ihr hinterher „Jetzt sein nicht so, ein verpfuschter Abends, das wirst du überleben!“. Sie antwortet ihm nicht, setzt sich einfach auf eine Bank, Alex setzt sich neben sie und schaut sie von der Seite an „Sag doch was! Bitte!“ Er stupst sie an. Sie sagt wieder nichts, bleibt einfach nur regungslos mit verschränkten Armen auf dem kalten Stein sitzen. „Bist du jetzt sauer?“ „Du sprichst nicht mehr mit mehr, ich deute das als ja“. Er schaut auf den Boden uns spielt mit seine Füßen mit einem Stein herum „Soll ich dich heimfahren?“. Keine Reaktion „Kannst du wenigstens nicken?“. Sie schüttelt den Kopf. „Ich hätte ja nie geglaubt das ich das mal sagen werde, aber bitte sprich mit mir, ich mag es nicht wenn du so ruhig bist“. Dann, ohne das Louisa es will, kullert ihr eine Träne aus dem Auge. Sie versucht ihr Gesicht in ihrem Anorak zu vergraben. Alex reicht ihr ohne etwas zu sagen, ein Taschentuch.
Neuer Tag, neue Chance.
Es ist Sonntag und zwar einer von dieser besch.....Entschuldigung bescheidenen Sorte, es schüttet in Strömen und das drückt die Laune schon ganz schön nach unten. Louisa war auf jedenfall von dieser pessimistischen Stimmung angesteckt, obwohl sie das Wetter überhaupt nicht zu Gesicht bekam, denn sie schwor sich nie wieder ihr Bett zu verlassen, oder wenigstens so lange bis Montag morgen der Wecker klingelte. Sie fühlte sich total doof, wegen der Aktion mit Alex. Wieso musste sie gerade anfangen zu heulen, als er neben ihr sitzt? Das schlimme war, sie wusste nicht einmal warum. Es kam einfach so über sie. Und Louisa ist wirklich keine Heulsuse, zumindest dachte sie das von sich selbst, aber war sich seit dem gestrigen Abends nicht mehr so sicher!. Ihre Mutter hatte schon vergebens versucht sie mit Leckerein wie Pfannenkuchen mit Puderzucker oder frischen Obstsalat aus dem Bett zu kriegen, was eigentlich seit ihren 3 Lebensjahr immer geklappt hatte. Doch an diesem Sonntag lief alles ein bisschen anders.
3 Stunden später
Louisa sitzt gelangweilt vor ihrem Fernseher uns sieht sich die hundertste Wiederholung von Clueless an. Sie hat sich mit ihrer Kuscheldecke auf dem Sofa bequem gemacht, isst Chips, Schokolade und Gummibärchen in Massen. Nach 4 Stunden Dauerbestrahlung durch die Klotze nickt sie ein. In der Zwischenzeit hat es an der Haustür geklingelt. Ihre Mutter öffnet die Tür und Alex steht davor. Louisas Mutter kennt ihn nicht und hält ihn für einen Zeitungsjungen, oder so was „Tut mir leid, aber wir kaufen nichts“. Sie will die Tür schon wieder schließen „Nein, ich wollte eigentlich nur zu ihrer Tochter“. Frau Klein schaut ihn misstrauisch an, bittet ihn jedoch herein „Sie ist oben in ihrem Zimmer, ich werde sie hinbringen“ „Nein, nein, ich werde es schon finden“. Er geht die Treppe hinauf und den Gang entlang. Überall an den Wänden hängen Bilder von Louisa und ihrem Bruder. Vor einem Bild bleibt er besonders lange stehen, es zeigt Louisa in ihrem letzten Spanienurlaub, sie sitzt auf einer Wiese, hat einem Blume im Haar und strahlt in die Kamera. Dann geht er weiter, bis er auf einer Zimmertür „Betreten verboten, Verletzungsgefahr“ ließt. Sofort ist ihm klar, das kann nur Lous Zimmer sein. Er öffnet die Tür und will anfangen zu reden, doch da sieht er sie zusammengekuschelt und selig schlafend wie ein Baby auf ihrer Couch liegen. Langsam geht er hinein und sieht sich um. Überall liegt Schulzeug auf dem Boden verstreut und die Schublade mit Lous Unterwäsche steht offen. Alex linst zu ihr hinüber und zieht dann einen Slip aus der Schublade. Er kann sich das Lachen kaum verkneifen, denn die Unterhose die er sich da geangelt hat, ist mit Teddys bestückt. Plötzlich bewegt sich Lou und Alex erschreckt so sehr das er nach hinten über den Mülleimer fällt. Louisa schreckt sofort hoch und fängt an zu schreien „Was machst du hier?“. Alex sitzt völlig benommen im Papierkorb „Deinen Müll sortieren“ „Häh?“ „Na, was wohl, ich wollte dich nur besuchen“. Dann sieht Louisa ihre Teddyunterhose, die sich auf Alex Kopf platziert hat. Sie schnappt sie sich und versteckt sie hinter ihrem Rücken „Was machst du mit meiner Unterwäsche?? Bist du pervers, oder was?“ „Nein, ich......“. Doch er kommt gar nicht mehr dazu irgendetwas zu erklären, denn Louisa tobt, sie beschimpft ihn und läuft rot an wie eine Tomate. Nur Alex macht nicht einmal die Anstalten zu gehen, könnte er auch gar nicht, da er im Mülleimer festsitzt. Also lässt er Lous Wutanfall schweigend über sich ergehen. Als sie fertig ist, schaut sie ihn mit verschränkten Armen an „Du bist ja immer noch da!?“ „Sieht ganz so aus“. Sie setzt sich neben ihn „Okay, was wolltest du denn wirklich hier?“ „Mich bei dir entschuldigen, wegen der dummen Aktion mit Lukas“ „Das war aber wirklich eine dumme Idee“ „Ja, schon“. Sie schauen sich an und lachen, Lou schlägt ihm auf die Schulter „Wirklich ein toller Typ“. Dann ruft ihre Mutter. Sie geht nach unten und stellt sich in den Türrahmen „Was ist?“. Ihre Mutter lächelt sie an „Wer ist denn der junge Mann?“ „Nur......ein Freund!“ „Er scheint mir sehr nett zu sein“ „Vergiss es Mom, daraus wird nichts!“. Sie geht wieder nach oben, Alex hat seine Jacke angezogen und ist bereit zum Aufbruch „Ich denke ich geh dann mal wieder, ich treff mich noch mit Anna“.
Diese Schlampe!
„Natürlich, sag Anna einen schönen Gruß von mir“ „Mach ich, also bis dann“ „Ja, bis dann“. Leicht gekränkt schließt sie die Tür und knallt diese hinter sich zu. Sie lässt sich auf ihr Bett fallen und fällt in eine tiefe Depression.
Du bist aber auch eine blöde Kuh, treibst ihn in die Arme von Anna. Die nutzt ihn doch nur aus, er hat jemanden besseren verdient, jemanden wie...mich. Ich wäre gut für ihn, aber nein, er zieht es vor mit Anna ....äh. Jetzt hör aber auf Lou, Anna ist deine beste Freundin, du solltest dich für sie freuen! Du bist doch selbst schuld, sagst das er dir nicht gefällt und sie ihn geschenkt haben kann. Ich schaff es aber auch immer wieder die Typen zu verkraulen! Das einzige was jetzt hilft ist Frustshopping, und zwar das volle Programm!
Sie schnappt sich ihre Tasche und geht in die Stadt. Das Frustshopping verlief miserabel, denn kein bisschen Geld hat sie für Klamotten ausgegeben, alles nur für essen! Zuerst war sie im Pizzahut und hat eine riesige Pan-Pizza verdrückt, danach noch ein Spaghettieis. Als die Stadt schon ziemlich leer war, setzte sich Lou auf eine Bank mit Blick auf den Park. Sie fühlte sich echt schlecht, so schlecht wie schon lange nicht mehr. Und als ob sie nicht schon genug Probleme hätte kamen auch noch „Das Blödchen“ und Oliver hand in hand ihr entgegengeschlendert. Louisa war alles scheiß egal, sollten sie sie halt depremiert und mit 3 Kilo mehr, wahrscheinlich jetzt 4 nach dieser Mörderpizza auf der Bank sitzen sehen. „Das Blödchen“ hatte Lou sofort gesehen und lief freudestrahlend auf sie zu „Hallo Louisa, wie geht es dir?“ „Sieht man das nicht?!“ „Ach, hast du Probleme mit deinem Freund, ich weiß nicht aber ich glaube er ist nicht der Richtige für dich“ „Schön wärs“. Olli hielt sich wie immer zurück, er schaute nur dauernd auffordernd auf die Uhr „Komm Schatz wir sollten Louisa dann alleine lassen“. „Das Blödchen“ lächelte sie mitleidig an „Wir sehen uns“ „Lässt sich wohl nicht vermeiden!“. Dann gingen sie, leichtbeschwingt und hand in hand wie sie gekommen waren. Louisa fühlte sich total minderwertig, sogar „Das Blödchen“ hatte Mitleid mit ihr. So konnte es doch nicht weitergehen! Etwas musste geschehen, nur was? Langsam raffte sich Louisa hoch und trottete nach Hause. Dort angekommen hatte Anna schon ihren Anrufbeantworter schon mit unzähligen Nachrichten bombardiert, aber sie wollte keine davon hören. Bestimmte hätte sie ihr nur von ihrem gelungen Tag mit Alex erzählt und das wäre wirklich zu viel für Louisa gewesen.
Am nächsten Tag in der Schule kommt Anna mit diesem gewissen Blick der nichts gutes zu verheiße hat auf sie zu „Wieso hast du mich nicht zurückgerufen? Ich habe dir auf den Anrufbeantworter gesprochen!“. Genervt schmeißt Lou ihre Schultasche auf den Tisch „Den hab ich nicht abgehört, okay!“ „Was ist denn mit dir los?“ „Nichts!“ „Also, ich muss dir was ganz wichtiges erzählen, gestern habe ich mich doch mit Alex getroffen und .....“ „Anna ich will davon überhaupt nichts hören!“ „Häh, was geht denn mit dir ab?“ „Ich hab einfach keine Lust mehr mir deine Jungsgeschichten anzuhören!“ „Hast du deine Tage, oder was?“. Lou wird lauter „Nein, ich will einfach nur meine Ruhe!“. Beleidigt zischt Anna ab „Nagut – Ruf mich an wenn du dich wieder beruhigt hast!“. Louisa setzt sich an ihren Tisch „Toll, toll, toll“
Nach der Schule wartet sie noch kurz auf Anna die natürlich nicht kam.
Super, jetzt hab ich auch noch Streit mit Anna, am Besten ich mach Schluss zu Hause“
Im Bus setzt sich dann auch noch der hübsche Lukas neben sie und versucht ein Gespräch mit ihr aufzubauen.
Lieber Gott, lass diesen Kelch an mir vorübergehen
In diesem Moment fordert jemand Lukas auf platz zu machen. Es ist Alex, der sich mit einem breiten Grinsen auf den Platz neben Louisa setzt „Hi, wie geht es dir?“. Sie schaut auf den Boden „Es geht“ „War die Meinhard bei euch heute auch so toll gelaunt? Bei uns hat sie gleich einen Kurztest geschrieben, anscheinend hat sie wieder Streß mit ihrem Mann“. Er schaut sie von der Seite an „Alles in Ordnung?“
Nein, ich bin 4 Kilo zu schwer, hab keine Freund, meine beste Freundin hasst mich und du hockst mir andauernd auf der Pelle, was ja nicht so schlimm wäre, wenn du auf mich und nicht auf meine beste Freundin stehen würdest!
„Ja, alles in Ordnung“ „Das glaub ich dir nicht“ „Das ist mir egal“. Er dreht sich zu ihr „Ich wird aus dir einfach nicht schlau, du bist so furchtbar launisch und zickig und von einer Minute auf die andere ändert sich das ganz wieder um 180°c. Ich versuch doch nur nett zu sein und du bist so, so ...du“ „Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen, wo ich hingehe bist du, warum gehst du nicht zu deiner Anna?“ „Wieso zu meiner Anna, ich versteh überhaupt nichts mehr“ „Das ist dein Problem! Du bist doch mit Anna zusammen!“ „Nein, sie hat mich nur gefragt ob ich ihr Nachhilfe in Mathe geben kann!“. Louisa schaut ungläubig drein „Ja, sicher“ „Ich brauch mich doch vor dir nicht zu rechtfertigen!“ „Dann rechtfertige dich mal vor Anna, die will nämlich was von dir!“ „Was kann ich dafür, wenn ich so gut aussehe!“. Louisa lacht laut „Du bist ja überhaupt nicht eingebildet!“. Ernst erwidert er „Nein!“. Louisa fällt nichts mehr ein was sie erwidern könnte, sie dreht sich um und sieht das der ganze Bus auf sie starrt. Dann nimmt sie ihre Tasche „Ich steig jetzt aus!“ „Wir sind noch nicht fertig“ „Doch das sind wir!“. Er läuft ihr hinterher . Dann fährt der Bus weg. Louisa „Willst du mir jetzt bis nach Hause folgen, oder was?“ „Wenn es sein muss“ „Was willst du überhaupt noch, es gibt nichts mehr zu sagen“ „Das sehe ich aber anders!“ „Gut, dann fang an, du hast 1 Minute“. Er steht vor ihr und weis nicht so recht wo er anfangen soll. Louisa wird ungemütlich „Lässt du dir jetzt noch schnell was einfallen?“ „Nein, ich weiß nur nicht wie ich das erklären soll, ich bin sehr schlecht in solchen Dingen“ „Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit“. Sie geht weiter. Alex „Ich wollte dir sagen, dass ich etwas für dich empfinde“. Lou bleibt stehen und dreht sich um „Was denn? Mitleid, Ekel oder sogar Hass?“ „Du weißt wie ich es meine“. Sie geht auf ihn zu „Nein, weiß ich nicht, sag es mir!“ „Ich glaube ich bin verliebt in dich, ich weiß ich kann es selbst kaum glauben. Ich wollte mich eigentlich auch dagegen wehren, aber es hat nicht geklappt“. Er schaut sie so an als müsse er sich für seine Gefühle entschuldigen. Louisa weiß nicht so recht was sie davon halten soll „Und was sollte dann die Verabredung mit Anna“ „Ablenkungsmanöver, ich habe versucht dich aus dem Kopf zu bekommen, wie du siehst hat es nicht geklappt, tja“. Louisa setzt sich auf den Boden „Ich weiß nicht was ich sagen soll“. Alex deutet diese Aussage falsch „Okay, ich hab schon verstanden, ich geh lieber bevor ich mich hier völlig zum Deppen mache“. Er nimmt seine Tasche und schlappt von Dannen. Louisa schlägt sich auf die Stirn „Super“. Sie geht ihm hinterher „Alex, willst du nicht wissen was ich darüber denke?“ „Bitte erspar mir die Abfuhr, ich kann so was nur sehr schwer verkraften, sonst fang ich noch vor dir an zu heulen und das wollen wir ja nicht“. Louisa schaut ihm in seine wunderbar grünen Augen und atmet tief ein. Da war er wieder dieser Babyduft. „Also, du hast recht Alex, ich hasste dich, zumindest am Anfang. Schließlich bist du all das was ich an einem Jungen nicht leiden kann, eingebildet, aufdringlich, hast immer einen dummen Spruch auf den Lippen und hälst dich für besonderst unwiderstehlich. Aber aus irgendeinem mit unerfindlichen Grund mag ich dich, ja, das tue ich und damit du mir auch glaubst werde ich es dir beweisen“. Louisa geht auf ihn zu und küsst ihn. Alex sieht nachdenklich drein „Ich bin noch nicht ganz überzeugt, könntest du vielleicht noch mal......“. Doch bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte küsst Lou ihn wieder, dann schaut sie ihn lächelnd an „Ach ja, was ich dich fragen wollte, was für eine Creme benutzt du eigentlich?“
The End