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Kugelschreiber: Ist das Kunst oder kann das weg?

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22.12.2025
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Kugelschreiber: Ist das Kunst oder kann das weg?

Ich sitze an meinem Schreibtisch und möchte etwas Wichtiges und zugleich eine Glosse schreiben, diesmal nicht auf meinem Computer, sondern mit der Hand.
Schreiben kann ich ja noch – aber womit und ohne Tastatur? Die Wahl fällt mir schwer.

Denn vor mir liegen etwa 236 Kugelschreiber, die mir zugesteckt oder zugeschickt wurden, die ich mir (vor -zig Jahren) selbst gekauft habe oder die ich mir von Messeständen mitgenommen habe…

Meine Gedanken kreisen um diese Kugelschreiber. Mein Sammlerinstinkt wird geweckt, aber wonach sortiere und archiviere ich sie?

Ich werde kreativ und habe mehrere Varianten im Blick: ich möchte sortieren nach den Spektralfarben von rot über orange bis blau und violett, nach der Größe, nach den technischen Schreibstart-Prinzipien wie Druck-, Dreh- oder Kappenkugelschreiber, echter Kugelschreiber oder Roller-Pen, nach dem Alphabet der aufgedruckten Werbung oder der Jahreszahl?

Ich könnte sie auch nach künstlerischen Gesichtspunkten, startend vom einfachen Holz- bzw. Ökomodell bis zu künstlerischem Design, ordnen.

Wo hänge ich sie sortiert auf?

Bohre ich Löcher zum Reinstecken in ein Brett?
Schlage ich sie breit, um sie in ein Album einzukleben?
Hänge oder klemme ich sie auf einen Bindfaden und nagle sie dann an die Wand?

Zunächst möchte ich folgende Idee umsetzen, um die Anzahl der zu sortierenden und zu archivierenden Objekte zu reduzieren: Ich werde die doppelt vorhandenen Schreibinstrumente verschenken! Zum Glück probiere ich sie vorher aus und stelle mit Erschrecken fest, dass sich nur jedem zweiten oder dritten Gerät eine Schreibspur entlocken lässt. Ich habe doch aber kaum damit geschrieben, nur gesammelt!?

Man kann zwar Ersatzminen kaufen, aber die landen wahrscheinlich nur zu einem Pro-Mille-Anteil in einem bereits existierenden Kugelschreiber, und der ist dann wahrscheinlich sehr exklusiv und hat einen Markennamen, ist ein Unikat und aus massivem Sterling Silber 925 gefertigt, hat Ringe aus 18-karätigem Roségold und wurde mit mehrschichtiger Brillantlackierung, hochglanzpoliert, eventuell guillotiniert, ausgeliefert.

Daran kann man ersehen, dass sich der Kauf einer Ersatzmine nur lohnt, wenn es ein gerechtfertigtes, meist geltungsbedürftiges Interesse des Besitzers gibt.

Das Preisverhältnis zwischen Mine und Gerät sollte mindestens 1: 100 bis 1:1000 betragen.

Mir wird schlagartig klar, dass die Masse der Kugelschreiber heutzutage nicht mehr leer geschrieben wird. Sie trocknen vor sich hin und trocknen letztlich aus.

Was ist mein Fazit aus diesen Gedanken?
Demnächst werde ich Kugelschreiber dort liegen lassen, wo sie mir aktiv oder passiv angeboten werden!

  • Meine Sammelleidenschaft wird revolutioniert und dem Hightech-Trend angepasst: Ich werde meine inzwischen auf über 20 USB-Sticks angewachsene Sammlung quantitativ und qualitativ anreichern.
  • Ich sortiere die bereits vorhandenen und künftig dazu kommenden USB-Sticks nach Farbe, Aufschriften, Hüllen, Öffnungsmechanismen wie Ausklappen, Schutzkappenentfernung und äußerem Design.
  • Aber ein Problem muss ich noch lösen: Wie erkenne ich von außen, was ich im Inneren des USB-Sticks gespeichert habe?
Ich nehme einen schreibfähigen Kugelschreiber beliebigen Formats, beliebiger Technik und beliebigem Design und notiere den Inhalt auf eine Karteikarte. Den Stick selbst nummeriere ich fortlaufend mit einem CD/DVD/( USB!!!! )-Marker oder –Edding (geruchsarm, nachfüllbar, wasserfest).

Übrigens: auch USB-Sticks, Eddings oder Marker lassen sich wie Kugelschreiber sammeln – oder wegwerfen (im Sinne unserer Wegwerf-Gesellschaft bitte nicht in den Hausmüll, sondern über Ihren kommunalen Entsorger!).

Ich plädiere fürs Sammeln – da muss niemand wegwerfen, was keine Kunst ist.

 

Willkommen bei den Wortkriegern @Eckhard Behrendt ,

ich hoffe, du wirst dich hier noch wohl fühlen, nachdem du mein Feedback gelesen hast und dich mutig trotzdem auch an den Geschichten der anderen beteiligen. Denn davon lebt diese Seite.
Ich finde immer wieder interessant, was die Leute so unter einer Satire verstehen und staune, was da alles drunter fallen soll. Etwas Schuld haben natürlich unsere Medien, die in dieser Hinsicht ziemlich wahllos mit dem Begriff umgehen, so kann man natürlich schnell auf die Idee kommen, etwas für eine Satire zu halten, die gar keine ist.
Dein Text, ist leider nur mit sehr viel Augenzudrücken und freundlichem Drüberwegsehen eine Satire, denn das besondere Merkmal einer Satire ist ja u.a., dass sie sich gesellschaftskritischer oder politischer Miseren annimmt und sich mit diesen Themen auseinandersetzt, wobei oftmals das Gesagte doppelbödig ist, quasi, was darunter liegt, ist dann die eigentliche Aussage.
Selbstredend kann man sich natürlich selbst als Hauptfigur einer Satire sehen, wobei die von dir in dem Text beschriebene Person nicht automatisch du sein musst. In der Ichform Geschriebenes schiebt einem nur diesen Gedanken sehr nahe heran.

Leider ist das Thema, des Überhandnehmens von Kugelschreibern und anderem Schreibwerkzeug, welches zum Schreiben mit der Hand geeignet ist, nicht unbedingt ein Thema, das sich großer Sozialkritik anbietet. Die Sammelsucht, die dahinter steckt, ansich schon eher, und wenn ich deinen Text so verstehen sollte, dass dein Protagonist die Kugelschreiber alle für überflüssig hält, am Ende des Berichts aber selbst merkt, wie wichtig das Schreibgerät noch für ganz spezielle Vorgänge ist, dann ist das ein wenig zu zart angedeutet gewesen.
Wenn man sich entschließt, eine Satire zu schreiben, sollte man deutlich kräftiger würzen, d.h. also durchaus sehr viel weiter in die Phantasie gehen und den eigentlich zu kritisierenden Sachverhalt bis ins Skurrile verfremden.

Du hast, einmal unterstellt, dein Plot wäre wirklich interessant, jede Menge Potential verschenkt in puncto der Frage, was dein Protagonist alles mit den Kugelschreibern anstellen könnte. Da wäre der Himmel deiner Phantasie nach oben offen gewesen.

Dass dieser Text kaum die Kriterien einer Geschichte erfüllt und somit im Grunde genommen nicht auf diese Seite gehört, hat man dir offensichtlich bisher nicht angekreidet, das alles aber noch deutlich mehr mit Handlung zu füllen, anstelle es nur wie bei einer Kolummne darzustellen, wäre mein Wunsch gewesen.

Kugelschreiber: Ist das Kunst oder kann das weg?
Ich habe deinen Text wegen dieses Titels angeklickt, der dann aber gar nicht hält, was er verspricht. Es geht hier zwar um Kugelschreiber, aber keinesfalls um die Frage, ob es Kunst ist.
Schlage ich sie breit, um sie in ein Album einzukleben?
Dies ist hier die einzige Stelle, an der ich die Idee gut fand. Ansonsten sind die anderen Möglichkeiten, die du aufzeigst, recht bieder.
Mir fiele noch ein, dass dein Protagonist auch dem Zeitgeist entsprechend alle Kugelschreiber fotografieren könnte, um sie danach zu vernichten.
Daran kann man ersehen, dass sich der Kauf einer Ersatzmine nur lohnt, wenn es ein gerechtfertigtes, meist geltungsbedürftiges Interesse des Besitzers gibt.
Dieser Exkurs zur Frage, Ersatzmine oder nicht, erschließt sich mir nicht, ich halte ihn für komplett überflüssig.


Lieben Gruß und ein fröhliches Weihnachtsfest wünsche ich dir

lakita

 

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