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Lebendig begraben

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02.01.2005
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Lebendig begraben

Als er das erste Mal seit einigen Stunden seine Augen wieder aufmachte, war er von der erdrückenden Dunkelheit des Sarges umhüllt. Seine Hände waren ihm mit einem Seil hinter seinem Körper zusammengebunden. Sind das Dornen an dem Seil? Er spürte, wie das Blut noch immer aus seinen Handgelenken lief.
Sein Mund war trocken. Das Tuch, welches zwischen seinen Zähnen steckte, schmeckte nach Benzin. Spucke lief ihm an seinem Kinn hinunter. Seine Füße ragten aus dem Sarg heraus. Sie steckten in zwei runden Löchern, welche am Ende des Sarges anscheinend zurechtgesägt worden sind. Unzählige Tiere krabbelten auf seinen nackten Füßen herum. Ihre schleimigen Körper bewegten sich hektisch. Er schrie.

Das rote Licht fiel ihm erst auf, als seine angeschlagenen Stimmbänder zu zerreißen drohten. Er hatte sich Mühe gegeben möglichst laut um Hilfe zu schreien, aber jedes Mal wenn er Luft holte um einen weitern Hilferuf durch den hölzernen Deckel des Sarges zu pressen, atmete er den Geruch des Benzins ein. So gingen seine schwachen Schreie in einem würgenden Husten unter.
Das Licht war klein und rund. Erst dachte er an eine optische Täuschung, denn seine Augen waren angeschwollen und hätten ihm jederzeit einen Streich spielen können, aber was er sah schien konstant zu sein. Es war über seinen Schienbeinen am Sargende befestigt und schien ihn von dort zu beobachten. Zu beobachten, ja das war’s! Er presste seine Augenlider etwas zusammen um besser durch die Dunkelheit hindurch zu sehen und dann erblickte er tatsächlich etwas. Vor dem Licht spiegelte sich eine Art Glas. Es schien das rote Licht und das kleine Gehäuse über dem Licht zu schützen.
Es musste eine Kamera sein. Es musste ein psychopatischer Serienkiller sein, der ihn in diese Lage gebracht hatte und ihm nun beim Sterben zusah.
Als ihm diese Gedanken durch seinen Kopf gingen, erinnerte er sich unweigerlich an einen Spruch seiner Mutter, die ihm als kleines Kind öfters sagte: „Manchmal ist es besser, wenn man etwas nicht weiß, verstehst du?“ Er verstand jetzt.

Es dauerte nicht lange, bis er das Seil, welches seine Handgelenke umklammerte, lösen konnte. Es war zwar tatsächlich mit kleinen spitzen Drähten dekoriert, aber es war stümperhaft zusammengebunden. Er wollte es so.
Erst als er seinen Körper mit seinen blutenden Händen nach Verletzungen abtastete, realisierte er, dass eine große Scherbe in seiner Hüfte steckte, welche sich nicht herausziehen ließ.
Wo bleibt der Schmerz, fragte er sich, während er das stinkende Tuch aus seinem Mund entfernte.
Bis auf die tanzenden Tiere auf seinen Füßen spürte er nichts. Selbst die Scherbe in seiner Hüfte versuchte keinen Schmerz, obwohl sie tief in seinem Körper steckte. Warum kriege ich sie nicht heraus? Behutsam fasste er das Ende des Fremdkörpers an, aber er ließ sich nicht bewegen.
Drogen. Der Irre musste ihm Drogen verabreicht haben, damit er ihm länger bei seinem Todeskampf zuschauen konnte.

Den Schraubenzieher fand er neben seinem Kopf. Er war klein, aber wenn er lange genug das stumpfe Ende des Werkzeuges gegen den Sargdeckel hämmern würde, dann müsste es gehen. Er holte aus und schlug zu.
Durch die Löcher, welche durch die gezielten Hiebe in dem Deckel entstanden, floss ein Strom aus Dreck in den Sarg. Ist es praktisch überhaupt möglich, hier heraus zu kommen?
Er schob die Erde zu einem Haufen zusammen, wobei er darauf achtete, dass ihm die Insekten und das andere Ungeziefer nicht zu Nahe kamen.
Nach einer Weile wurde der Haufen immer größer und der Freiraum über den Löchern wurde durch eine Welle neuer Dreckfluten immer wieder verschüttet. Es geht nicht. Er schrie erneut. Dieses Mal atmete er nicht den Geruch des Benzins ein, wenn er Luft holte. Er war sich nicht sicher, ob jemand seine Schreie hören konnte, denn er wusste nicht, wie tief der Sarg in die Erde eingegraben war. Die Erde jedoch schien sowohl seine Schreie, als auch seine Hoffnungen zu verschlucken.

Seine Ratlosigkeit verwandelte sich im Verlauf seiner Befreiungsversuche in Wut. Er schlug wild um sich und fühlte plötzlich, wie der Schmerz in seiner Hüfte präsent wurde. Die Wirkung der Drogen hatte spürbar nachgelassen.
Es war nicht der Tod, der ihn zornig werden ließ, das psychisch kranke Publikum, welches ihn beobachte, machte ihn wütend. Würdeloser kann man nicht sterben.
Die Scherbe in seiner Hüfte bereitete ihm jetzt unerträgliche Schmerzen. Er fasste all seinen Mut zusammen und umklammerte sie fest mit seiner rechten Hand. Mit viel Kraft zog er sie mit einem Ruck aus seiner Hüfte heraus.
Der Schmerz rannte sofort durch seinen Körper und entfaltete seine Eigenschaft verspätetet, dafür jedoch stärker als jemals zuvor. Für einen Moment dachte er, dass er ohnmächtig werden würde, aber diesen Gefallen tat ihm sein Körper nicht. Seine Hände zitterten, als er sich die Scherbe ansah. Der Irre hat sich in dieser Hinsicht scheinbar viel Mühe gegeben, denn an dem Stück Glas waren kleine Nägel angebracht, welche als Widerhaken fungierten. Dieser kranke…

Plötzlich bewegte sich der Sarg. Er glich einem Fahrstuhl, nur mit dem Unterschied, dass er nicht so bequem war. In der obersten Etage angekommen wurde der obere Teil des Sarges von mehreren Leuten geöffnet. Als der Deckel aufflog, wurde er durch die Scheinwerfer des Fernsehstudios geblendet. Seine Augen konnte er nicht öffnen, aber er hörte eine Stimme, welche durch ein Mikrofon sprach: „Und da ist er ja! Der erste Kandidat des heutigen Abends der populärsten Realityshow im 22. Jahrhundert, `Lebendig begraben’. Heißen wir ihn herzlich willkommen!“ Das Publikum tobte, während der Kandidat endlich ohnmächtig wurde.

 
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Hi Syscolin!

Die Idee zu deiner neuen Story ist ziemlich cool, allerdings hapert es etwas an der Umsetzung.

Einige Stolpersteine:

Sind das Dornen an dem Seil?
Wie kommt er auf diese Idee? (Er spürte, wie etwas seine Haut aufriss, als er versuchte, sich zu befreien. Waren Dornen an dem Seil?) Das gilt für die meisten kursiven Fragen.
Seine Ratlosigkeit verwandelte sich im Verlauf seiner Befreiungsversuche in Wut.
Show, don't tell! Beschreibe dem Leser, was er aus Wut tut, anstatt ihm zu erzählen, dass er wütend wird. Gleiches für die Ratlosigkeit.
Das rote Licht fiel ihm erst auf, als seine Stimmbänder wie ein lang gezogenes Kaugummi zu zerreißen drohten.
Der Kaugummivergleich passt nicht, der wirkt eher etwas komisch.
Die Erde jedoch schien sowohl seine Schreie, als auch seine Hoffnungen zu verschlucken.
Da steckt mir zuviel Pathos drin!
So gingen seine schwachen Schreie in einem würgenden Husten unter.
:thumbsup: Aber: Nicht so viel begründen. Der Leser rafft den Zusammenhang schon.
(Seine schwachen Schreie gingen in einem würgenden Husten unter).
Es schien das rote Licht und das kleine Gehäuse über dem Licht zu beschützen.
"Schützen" passt hier besser als "beschützen".
Es war nicht der Tod, der ihn zornig werden ließ, das psychisch kranke Publikum, welches ihn beobachte, machte ihn wütend. Würdeloser kann man nicht sterben.
"Würdeloser kann man nicht sterben" ist mir auch zu pathosgeladen. Und wieder "Show, don't tell." (Die Kamera machte ihn rasend. Jemand geilte sich daran auf, wie er hier langsam und erbärmlich zugrundeging. "Glotz nicht so, du Wichser!" brüllte er.)

Das sind stilistische Fallstricke, die das Potential der Story verstecken. Die Grundidee finde ich nämlich ausgesprochen gelungen, wenn du den Stil verbesserst kann da noch ein echt dickes Ei draus werden. :)

Gruß
MisterSeaman

PS: Der Titel... :shy:

 
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Eigentlich hasse ich es meine Geschichten zu verändern, aber diese hier bedurfte tatsächlich zwei wichtige Veränderungen. :Pfeif:

Zu den Kommentaren werde ich mich später gerne äußern, wenn ich mehr Zeit hab :shy:

Ich wär natürlich sehr dankbar, wenn noch weiter folgen würden!!!

 

Hallo syscolin!

Mir hat Deine Geschichte leider nicht gefallen, da sie von vorne bis hinten unlogisch bzw. unrealistisch ist.


Sein Mund war trocken. Das Tuch, welches zwischen seinen Zähnen steckte, schmeckte nach Benzin. Spucke lief ihm an seinem Kinn hinunter.
Entweder war der Mund trocken, oder lief ihm Spucke an seinem Kinn hinunter. Beides zugleich geht wohl schwer.


seine angeschlagenen Stimmbänder zu zerreißen drohten. Er hatte sich Mühe gegeben möglichst laut um Hilfe zu schreien, aber jedes Mal wenn er Luft holte um einen weitern Hilferuf durch den hölzernen Deckel des Sarges zu pressen, atmete er den Geruch des Benzins ein.
Viel mehr als der Benzingeruch müßte ihn dabei der trockene Mund stören, und sicher ist mittlerweile nicht nur der Mund trocken, sondern auch der Hals, und dann tut jedes Reden weh, sofern man überhaupt noch einen Ton herausbekommt. Atmen kann man bald nur mehr ganz vorsichtig, weil auch das anfängt, weh zu tun, wenn man immer weiter austrocknet.

Der Irre musste ihm Drogen verabreicht haben, damit er ihm länger bei seinem Todeskampf zuschauen konnte.
Erkundige Dich mal über die Wirkung von Benzindämpfen...


Er holte aus und schlug zu.
...
Er schlug wild um sich
Wohin bitte holt der aus, wenn er in einem Sarg liegt? Ich bin erstaunt, was der alles in der beengten Lage in dem Sarg zustande bringt.


„Und da ist er ja! Der erste Kandidat unserer neuen Realityshow `Lebendig begraben’.
Also, nach dem, was Du alles aufgezählt hast, ist das ein vollkommen unrealistischer Schluß. Nach Benzin und Scherben mit Widerhaken kannst Du eigentlich nur bei der Variante Psychopath bleiben, denn ein Fernsehsender würde sich wohl darauf beschränken, ihn wirklich nur zu begraben, ohne Benzin und ohne Scherben.

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo syscolin,


Mir ist Einiges (an Satzzeichenfehlern) aufgefallen, aber da du den Text sowieso nicht änderst, bekommst du keine Fehlerliste :p

Dann werde ich nur die Geschichte selbst bewerten: Wie Lukas schon erwähnte, die Perspektive der dritten Person stört etwas - du hättest näher am Prot bleiben können, um den Leser mehr zu fesseln.

Das Ende mit der Show war zwar überraschend, aber mE wenig gelungen - das große Potential, das diese Szene zweifellos hat, wurde nicht genutzt.
Unrealistisch, wie es Häferl bekrittelt hat? Ja, könnte man sagen. Die Scherbe in der Hüfte, die Stachelfessel, etc. waren demnach nur da, um den Leser in die Irre zu führen - auf Kosten der Glaubwürdigkeit.

Positive Anmerkungen: Das Pathos, das arg kritisiert worden ist, fand ich nicht so schlimm; die Gedanken des Prots fand ich deshalb (meistens) gelungen.


Gruß,
131aine

 

Lebendig begraben...

@ all

Danke erst ein Mal für das Lesen und das Kommentieren der Geschichte. Besonders an MisterSeaman, der mich noch immer nicht abgeschrieben hat ;)

Ich werde jetzt mal näher auf die Kritik eingehen:

@MisterSeaman

Die Idee zu deiner neuen Story ist ziemlich cool

Einer der wohl wenigen guten Kritiken, Dankeschön :shy:


Wie kommt er auf diese Idee? (Er spürte, wie etwas seine Haut aufriss, als er versuchte, sich zu befreien. Waren Dornen an dem Seil?) Das gilt für die meisten kursiven Fragen.

Ich wollte nur Bruchstücke der Gedanken des Protagonisten in die Geschichte einbringen, deswegen habe ich mich auch jeweils nur auf einen Satz beschränkt.


Show, don't tell! Beschreibe dem Leser, was er aus Wut tut, anstatt ihm zu erzählen, dass er wütend wird. Gleiches für die Ratlosigkeit.

Ja ja, ich weiß... Ich probiere immer die Gefühle meiner Charaktere in Metaphern oder näherern Ausführungen zu beschreiben, aber machmal "übersehe" ich solche Sätze einfach. Werd demnächst aber darauf achten!


"Würdeloser kann man nicht sterben" ist mir auch zu pathosgeladen. Und wieder "Show, don't tell." (Die Kamera machte ihn rasend. Jemand geilte sich daran auf, wie er hier langsam und erbärmlich zugrundeging. "Glotz nicht so, du Wichser!" brüllte er.)

Hm, ich versuche Ausdrücke wie "Wichser" oder andere Kraftausdrücke möglichst zu vermeiden. Ich weiß nicht genau warum, aber obwohl sie -besonders hier- passen würden, versuche ich solche Ausdrücke oder Gefühle netter zu umschreiben... :engel:


Die Grundidee finde ich nämlich ausgesprochen gelungen, wenn du den Stil verbesserst kann da noch ein echt dickes Ei draus werden.

Vielen Dank, ich bemühe mich!


PS: Der Titel...

...ist doch eigentlich ganz gut ausgewählt, wie ich finde?! Ich wäre aber trotzdem dankbar für Alternativen oder Begründungen! :shy:

@lukas

(Ist das eine Neufassung/Überarbeitung – irgdenwie kommt mir der text so bekannt vor, kann mich aber auch irren.)

Nee, ist keine Überarbeitung, alles in letzter Zeit in meinem Kopf entstanden


Einem Text über einen Menschen der lebendig begraben ist eine Distanz des Lesers zu Geschehen wenig zuträglich, daher finde ich die Perspektive der 3.Person wenig günstig gewählt.
Was für eine Wirkung hast du dir durch diese Perspektive versprochen? Du tuist wirklich verkrampft alles, um den Leser in den bann der Erzählung zu ziehen, aber es scheitert am „Er“, wie ich meine.

Nun, ich habe mich tatsächlich mit dem Gedanken beschäftigt die Geschichte aus der "Ich- Perspektive" zu schreiben, aber ich konnte mich einfach nicht dazu durchringen. Wie du auch angemerkt hast, habe ich ungefähr in der Hälfte gemerkt, dass eine andere Perspektive vorteilhafter wäre (deswegen auch die Gesankeneinschübe) aber der Hauptaspekt der Geschichte bestand im Inhalt. Gefühle waren eher nebensächlich und deswegen habe ich mich dagegen entschieden (Ausnahmen sind natürlich die Gedankeneinschübe)


Dieser vergleich ist außerstande Horror, Grusel oder ähnliches zu erzeugen. Tanzendes Viehzeug, das endlich einen Partyraum gefunden hat? Der nachfolgende Satz (So viele..) ist vollkommen überflüssig und klingt wie aus einem Kinderbuch, passend zu tanzenden Insekten.

Ja, ich sehe es schon. Die Metapher war unvorteilhaft (um es mal so auszudrücken :shy: ). Schon draussen!


@Häferl

Entweder war der Mund trocken, oder lief ihm Spucke an seinem Kinn hinunter.

Den Speichel hat der Prot ja nicht soeben gebildet. Es war eher so gedacht, dass er den Speichel produziert, als er das Tuch noch nicht lange trug und jetzt läuft noch immer ein letzter Rest aus seinem Mund.


Erkundige Dich mal über die Wirkung von Benzindämpfen...

:confused: Das versteh ich nicht? Die Drogen, welche ihm verabreicht wurden, hatten eigentlich nichts mit dem Benzin zu tun...


Wohin bitte holt der aus, wenn er in einem Sarg liegt? Ich bin erstaunt, was der alles in der beengten Lage in dem Sarg zustande bringt.

Mir ist schon klar, dass man nicht sehr weit ausholen kann in einem sarg, aber ist der Begriff "ausholen" nicht relativ? Ich mein, in seiner Lage war schon das bloße Vor- und Zurückbewegen seiner Hand eine Art "ausholen".


Also, nach dem, was Du alles aufgezählt hast, ist das ein vollkommen unrealistischer Schluß. Nach Benzin und Scherben mit Widerhaken kannst Du eigentlich nur bei der Variante Psychopath bleiben, denn ein Fernsehsender würde sich wohl darauf beschränken, ihn wirklich nur zu begraben, ohne Benzin und ohne Scherben.

Dies ist ein Kritikpunkt, den ich erwartet hatte. Ich wollte die Kg erst in die Rubrik "Gesellschaft" packen, denn meine Geschichte soll die mögliche -aber natürlich unrealistische und übertriebene- Version einer Realityshow in der Zukunft beinhalten. Heutzutage werden Menschen doch überall ohne ihr Wissen gruseligen und horror- ähnlichen Situationen ausgesetzt (Scare Tactics ect...) Und diese Geschichte soll einfach den Höhepunkt von zukünftiger Fernsehunterhaltung beschreiben.


@Blaine

Mir ist Einiges (an Satzzeichenfehlern) aufgefallen, aber da du den Text sowieso nicht änderst, bekommst du keine Fehlerliste

Satzzeichenfehler? Ich werde neugierig :read: Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mir doch wenigstens ein paar auflisten würdest!


Ja, könnte man sagen. Die Scherbe in der Hüfte, die Stachelfessel, etc. waren demnach nur da, um den Leser in die Irre zu führen - auf Kosten der Glaubwürdigkeit.

Ne ne, falsch verstanden!!! Wie gesagt war die Idee, eine übertriebene Version einer Realityshow in der Zukunft zu zeigen, welche den unwissenden Kandidaten Schmerzen zufügt...


So, fertig! Danke nochmal fürs Kommentieren und ich hoffe, es werden noch Kommentare folgen?! Würde mich freuen!

 

Hallo nochmal!

Wenn ich nochmal darüber nachdenke ist der Titel so schlecht eigentlich nicht gewählt.Ich dachte erst er würde zuviel verraten, aber weil du dem Leser ja gar nicht verheimlichen willst, dass der Protagonist begraben wurde (es steht ja praktisch schon im ersten Satz). und da vor allem auch die Fernsehshow so heißt kann man es wohl so lassen. Ich ziehe diese Kritik hiermit zurück. :shy:

Zu den kursiven Sätzen: Was mit eigentlich nicht daran gefällt ist, dass so kein normaler Mensch denkt, wenn er in der Erde verbuddelt wurde. Umgangssprachlicher (also auch mehr Kraftausdrücke) wäre hier wohl besser. Dann kann der Leser sich auch besser in die Situation hineinversetzen. Denn das macht hier ja gerade den Horror aus: Dass der Leser sich vorstellt, er wäre lebendig begraben worden.

Hau rein!
:cool:
MisterSeaman

 
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Zitat von syscolin:
Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mir doch wenigstens ein paar auflisten würdest!
Nö. "Ein paar Fehler" ist bei mir nicht. Ich liste alle auf :)


Hier, bitte:

Sie steckten in zwei runden Löchern, welche am Ende des Sarges anscheinend zurechtgesägt worden sind.
Tempusfehler. "waren"

Er hatte sich Mühe gegeben, möglichst laut um Hilfe zu schreien, aber jedes Mal, wenn er Luft holte, um einen weitern Hilferuf durch den hölzernen Deckel des Sarges zu pressen, atmete er den Geruch des Benzins ein.
weiteren

Erst dachte er an eine optische Täuschung, denn seine Augen waren angeschwollen und hätten ihm jederzeit einen Streich spielen können, aber was er sah, schien konstant zu sein.

Er presste seine Augenlider etwas zusammen, um besser durch die Dunkelheit hindurch zu sehen, und dann erblickte er tatsächlich etwas.
"Er presste seine Augenlider etwas zusammen, um besser durch die Dunkelheit hindurchsehen zu können, und dann erblickte er tatsächlich etwas." klingt besser.

Es musste ein psychopatischer Serienkiller sein, der ihn in diese Lage gebracht hatte, und ihm nun beim Sterben zusah.
Ist zwar nicht zwingend vorgeschrieben, aber der Satz liest sich dadurch flüssiger

Als ihm diese Gedanken durch seinen Kopf gingen, erinnerte er sich unweigerlich an einen Spruch seiner Mutter, die ihm als kleines Kind öfters sagte:
gesagt hatte

Nach einer Weile wurde der Haufen immer größer, und der Freiraum über den Löchern wurde durch eine Welle neuer Dreckfluten immer wieder verschüttet.

In der obersten Etage angekommen, wurde der obere Teil des Sarges von mehreren Leuten geöffnet.

Das war's von mir

Gruß,
131aine

 

Den Speichel hat der Prot ja nicht soeben gebildet. Es war eher so gedacht, dass er den Speichel produziert, als er das Tuch noch nicht lange trug und jetzt läuft noch immer ein letzter Rest aus seinem Mund.
Du schreibst doch, daß er erst nach Stunden erwacht und sein Mund trocken ist, wie kann da noch immer Speichel von vorher rausrinnen?


Die Drogen, welche ihm verabreicht wurden, hatten eigentlich nichts mit dem Benzin zu tun...
Wurden ihm Drogen verabreicht? Ich meine, er vermutet es, aber damit ist noch nicht gesagt, daß es auch tatsächlich so ist. Hingegen hat Benzin auch so seine Wirkung. Straßenkinder schnüffeln es, weil sie dann weniger Schmerzen haben, körperlich wie seelisch. Da wäre es doch naheliegend, daß Dein Protagonist einfach nur die Wirkung des Benzins spürt... ;) (Dann wäre ihm aber der vermeintliche Psychopath wahrscheinlich egal...)


Mir ist schon klar, dass man nicht sehr weit ausholen kann in einem sarg, aber ist der Begriff "ausholen" nicht relativ? Ich mein, in seiner Lage war schon das bloße Vor- und Zurückbewegen seiner Hand eine Art "ausholen".
Du schreibst es aber so, als könnte er, wie er wollte. Du beschreibst nicht, wie unangenehm es ist, wenn man sich eigentlich nicht richtig bewegen kann, wenn man sich nicht aufsetzen kann, etc., das löst doch normalerweise Angst aus, die aber in Deiner Geschichte nicht vorkommt. Ich sehe nur einen rational denkenden Protagonisten, der die Situation perfekt meistert, während sich andere in der Situation wahrscheinlich vor Angst in die Hose machen.
Aber um noch einmal auf den Ursprung zurückzukommen: Um das Holz eines Sarges mit einem kleinen Schraubenzieher zu durchlöchern, braucht es wahrscheinlich schon ein wenig Schwung, ergo Ausholen. Und warum mit der stumpfen Seite, also dem Griff? :shy: Versuch doch mal, ein Stück Holz mit der stumpfen Seite des Schraubenziehers zu durchlöchern - Du darfst auch anständig Schwung holen...


Ich wollte die Kg erst in die Rubrik "Gesellschaft" packen, denn meine Geschichte soll die mögliche -aber natürlich unrealistische und übertriebene- Version einer Realityshow in der Zukunft beinhalten. Heutzutage werden Menschen doch überall ohne ihr Wissen gruseligen und horror- ähnlichen Situationen ausgesetzt (Scare Tactics ect...) Und diese Geschichte soll einfach den Höhepunkt von zukünftiger Fernsehunterhaltung beschreiben.
Gerade, wenn Du sie als Gesellschaftskritik sehen willst, wären solche Dinge wie Widerhaken, Scherben und Benzin nicht notwendig, sondern da wäre es viel interessanter, auf die Gedanken des Protagonisten einzugehen, in denen man etwa erfahren könnte, wer er sonst ist (Vater von zwei Kindern, die er gerade vom Kindergarten holen wollte, etc.).
Es ist meiner Meinung nach schon genug an Übertreibung, daß man für eine Fernsehsendung lebendig begraben wird, da müssen nicht solche körperlichen Verletzungen auch noch mit hinein.
Und egal, ob Horror oder Gesellschaft, könntest Du seine Angst auf jeden Fall viel tiefgehender beschreiben. Das hat meiner Meinung nach auch nichts mit Gewaltausdrücken zu tun - in solchen Situationen werden Menschen selbstmitleidig, verzweifelt, auf das Innerste ihres Daseins reduziert.

Liebe Grüße,
Susi :)

 

@ Blaine

Vielen Dank für die Auflistung!!!


@Häferl

Hingegen hat Benzin auch so seine Wirkung. Straßenkinder schnüffeln es, weil sie dann weniger Schmerzen haben, körperlich wie seelisch. Da wäre es doch naheliegend, daß Dein Protagonist einfach nur die Wirkung des Benzins spürt...

A ja. Das alles wußte ich tatsächlich nicht, es war also eher Zufall, dass ich gerade Benzin ausgewählt habe. Es war nämlich tatsächlich so gedacht, dass ihm noch andere Drogen verabreicht wurden...
Aber danke für die Aufklärung ;)


Und warum mit der stumpfen Seite, also dem Griff?

Oh, versteht man das tatsächlich so? Mit dem "stumpfen Ende des Werkzeugs" ist natürlich nicht der Griff gemeint! "Das Ende eines Werkzeuges" wie bei diesem ist doch logischerweise der metallische Teil, der ist jedoch stumpf!!!


Es ist meiner Meinung nach schon genug an Übertreibung, daß man für eine Fernsehsendung lebendig begraben wird, da müssen nicht solche körperlichen Verletzungen auch noch mit hinein.

Ich wollte ja auch nicht "nur" übertreiben, ich wollte diese Art von Shows mehr oder weniger ins Lächerliche ziehen und ihr Publikum natürlich mit :xxlmad:

 

Servus!

So, da ist sie endlich, die lange versprochene Kritik!

Die Story hat viele Vorzüge. Zum einen kommt sie sofort auf den Punkt, läßt den Leser jedoch im Ungewissen (was ich als Gerne-Mitrater sehr spannend finde). Ganz schön eklig war die Glasscheibe, die in seiner Seite steckte, mit den Schrauben als Widerhaken. Apropos: Widerhaken hat die Geschichte auch. Stellen wie "der Mund war trocken...Speichel lief an seinem Kinn herab" beissen sich, da entweder das eine oder das andere der Fall ist, nicht beides zur gleichen Zeit, aber das sind Fehlerchen, die im Überarbeiten verschwinden, und das Gesicht der Geschichte nicht ankratzen, finde ich. Das gibt es noch ein zwei Stellen von der Sorte, aber sie alle zu benennen fände ich zu kleinlich. Die findest Du auch so:-)

Den unerwarteten Schluss fand ich sehr gut, denn er hat mich echt überrumpelt. Reality-Show mit Todesopfer. Running-Man meets Big-Brother? Das schreit gerade nach Sozialkritik und gesellschaftlicher Reflexion.

Ich bin der Meinung, dass die Geschichte noch gar nicht zu Ende ist, bzw. das Potential zu weitaus mehr hat.

Was geschieht mit dem Protagonisten, nachdem er die Farce entdeckt hat?
Was geschieht im Studio?
Ist der Sieger der Reality-Show nicht gerade dabei zu verbluten, wegen der Glasscheibe, die in seiner Seite steckte?
Wie kam er in den Sarg?
Juckt es überhaupt einen von seinen Leuten, dass er in diese Show gesteckt wurde?
oder
Hat er sich gar selbst angemeldet, und dann wurde sein Gedächtnis gelöscht? Diese Variante ließe wiederum Platz für Erinnerungsfragmente, die den Protagonist im Sarg überfallen, und mit denen er nichts anfangen kann (so könnte man alle möglichen Bilder in die Geschichte packen, als Background, wie eine Kulisse. Das Geschehen würde dadurch noch mystischer und für den Leser rätselhafter erscheinen).


Aber diese Fragen sind mir nur so durch den Kopf gegangen, nachdem ich Deine Geschichte gelesen hatte. Das ist auch eine wichtige Qualität einer Geschichte. oder, um es mit den Worten von Thomas D. zu sagen:
"Die Musik ist aus und ist immer noch da!"

Toll!

Liebe Grüße:-)

Alex

 

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