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Lebenslänglich
Oftmals bist du froh, dass es mich gibt. Manchmal wärst du dankbar, ich würde mich nicht in dein Leben einmischen.
Ich spüre deine Wut wenn ich dich zum Nachdenken anrege, in Augenblicken wo du mich am liebsten dafür erwürgen würdest. Doch du kannst es nicht. Du wirst mich nicht los, solange du nicht abgestumpft und innerlich tot bist. Ewig werde ich dein Begleiter sein und mich einmischen.
Heute warst du mal wieder zu ehrlich. Ich habe deine Gedanken verfolgt, war wachsam wie immer. Du bist zu weit gegangen, hast zu viel gesagt und einen Menschen, der dir sehr viel bedeutet, damit in die Enge getrieben. Er konnte sich nicht mehr wehren, hat alles von sich gewiesen was du ihm direkt ins Gesicht sagtest.
Ich weiß, du wolltest ihn nur darauf aufmerksam machen, dass er sich selbst belügt. Erst später wurde dir bewusst, dass er gar nicht anders reagieren kann, weil er in seiner eigenen Welt lebt und die Mauern um sich herum längst hoch genug gebaut hat, um sie nicht einmal mehr selbst einreißen zu können.
Ich habe dieses Mal viel später eingegriffen als sonst. Ich gab dir die Möglichkeit ohne mich durch diese Situation zu kommen. Als ich mich eingeschaltet hatte, war es bereits zu spät. Du warst unglücklich darüber, dass er dich nach all den Jahren immer noch nicht versteht. Sogar wütend wurdest du über seine Sturheit.
Erst durch mich wurde dir klar, es wäre eine Entschuldigung angesagt.
Warum wehrst du dich? Es ist das erste Mal, dass du versuchst, mich zu ignorieren.
Hat die Wut schon so viel mehr Macht über dich als ich?
Was ist es, das deine Seele langsam aber sicher auffrisst? Denk darüber nach, sonst werde ich dich zwingen, dir den Kopf darüber zu zerbrechen.
Na also, geht doch. Siehst du, mit Vernunft kommt man weiter, nicht mit sinnlosem Herumsitzen und indem man den Fernseher zur Ablenkung benutzt.
Ist es nicht besser, dass du ihn angerufen hast? Tut es nicht gut, dich entschuldigt zu haben?
Was heißt hier nein? Wer funkt da schon wieder dazwischen?
Hey, was will dieser Hass denn hier? Wo hat der sich denn nach all den Jahren ausgegraben?
Los, fang endlich an zu kämpfen. Oder bist du ein Weichei?
Was tust du nun schon wieder? Lass das! Hörst du mich nicht? Mach dich nicht unglücklich.
Ok, du hast es so gewollt. Wenn du dich unbedingt unglücklich machen willst, bitte. Ich halte mich da erst mal raus.
Später wird es dir sowieso wieder leid tun, dafür sorge ich schon.
Na, bist du jetzt zufrieden? Hast du dich endlich abreagiert?
Gut!
Und nun wirst du zur Polizei gehen und den Schaden melden. Die Kosten für die kaputten Autos sollen dir eine Lehre sein.
Noch habe ich die Macht über dich. Dein Gewissen wirst du nicht los.
Vielleicht tröstet es dich ein wenig, dass wir beide lebenslänglich miteinander verbringen müssen.
Oder glaubst du, meinen Job bei dir habe ich mir freiwillig ausgesucht?!