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Lichterlohes Spektakel
Das war vielleicht ein Spektakel in jener Nacht…
Ein Riesenfeuerwerk! Der absolute Vorgeschmack auf Silvester!
Sogar mit der Reichskristallnacht hatte sie ohne weiteres Schritt halten können, diese Szenerie.
Die sich ständig ausweitende Masse von Schaulustigen bestätigte meine Vorstellungen über den Wichtigkeitsgrad dieses Ereignisses.
Auch wenn es einige gab, die die Notwendigkeit dieser Sache nicht ganz nachvollziehen konnten und Betroffenheit vortäuschten. Sich an die Stirn fassten. Bestürzt die Köpfe schüttelten. Fassungslosigkeit demonstrierten. Diese kleine ungebildete, unwissende Gruppe! Mir konnte keiner so leicht etwas vormachen. Nicht mit dieser theatralischen Vorstellung!
Als die Feuerwehr ankam, war mehr als die Hälfte des Gebäudes schon ausgeräuchert. Die Bewohner des ersten Stockwerkes hatten sich gerade noch keuchend und hustend auf die offene Straße geworfen. Japsend rangen sie nach Luft, in ihren Nachtgewändern. Manche schämten sich nicht einmal, sich in Unterwäsche im Freien unter die Leute zu mischen…
Na ja, immerhin hatten sie Hautschürfungen davongetragen und giftigen Rauch eingeatmet. Minimale Schadensbegrenzung. Man kann eben nicht alles haben.
Die Gutmütigkeit mancher Bürger bleibt für mich auch eines dieser unerklärten Phänomene. Diesen schamlosen Personen in Unterwäsche auch noch Decken und Mäntel umzuhängen! Trost zuzusprechen! Verlogenes Gesindel.
Im Grunde waren die doch genauso erleichtert, wenn nicht gar froh darüber, wie ich es bin! Dass jemand es endlich gewagt hatte, aktiv die ersten Funken umzuschlagen!
Taten statt Worte folgen zu lassen!
Die Feuerwehrleute zeigten wagemutigen Einsatz, das musste der Neid ihnen lassen. Trotz energischem Eingriff konnten auch sie die Prozedur nicht mehr aufhalten. Das Flammeninferno hatte seinen Höhepunkt erreicht. Der Kochtopf sprudelte und die Zutaten sotten allmählich. Der brühwarme Schmarotzer-Auflauf konnte serviert werden – oder noch besser: gleich abgeholt und weggeschafft!
Das Knistern und Knacksen war mit einem Male lauter geworden. Lodernde Flammen gingen im Himmel auf. Die Funken des Feuers schlugen alsbald in die ersten emotionalen Funken in meinem Herzen um. Ich bemerkte kaum, wie eine Träne meine rechte Wange runterkullerte. Eine Träne der inneren Zufriedenheit. Eine Träne der Begeisterung. Eine Träne des Glücks!
Das Dach des Gebäudes stürzte schließlich ein und untergrub die zwei Stockwerke mit den restlichen Aasfressern, für die es kein Entkommen gab, abgesehen von jenen, die sich panisch aus dem offenen Fenster in die Freiheit stürzten. Dabei Hals- und Beinbruch riskierten. Für den Moment unmittelbare Schmerzen und langwierige Verletzungen akzeptierten, lediglich um ihr Parasitenleben fortführen zu können. Wohlwollend in Kauf nahmen, dass diese Lebensfreiheit möglicherweise erhebliche Einschnitte in ihrer Bewegungsfreiheit zur Folge haben könnte. All dies, um nicht die Fackel dieser erlösenden Flammen zu sein; dieser aufopferungswürdigen Volkstat den nötigen Respekt zu zollen!
Erschöpft brachten die mit Ruß bedeckten Feuerwehrleute die letzten durchschmorten Schmarotzer aus den Gebäudetrümmern hinaus. Eine von denen hielt sogar ihr verkohltes Kopftuch noch in der Hand – für ihre Türkenreligion dürfte es ein bisschen spät geworden sein. Ab mit ihr in den deutschen Krankenwagen und dann ins deutsche Krankenhaus. Ekelhafter Gedanke, wenn man sich vorstellt, dass nach dieser Schmeißfliege auch Deutsche im selben Krankenwagen, auf der selben Lehne ins selbe Krankenhaus kommen. Einfach widerlich!
Nichtsdestotrotz lag es da, dieses Parasitennest, in Schutt und Asche.
Ich verstehe die Aufregung einiger Leute nicht. Im Prinzip ist es eigentlich schon schlimm. Ich meine, das mit den Asylanten oder Türken, oder was auch immer das sind. Die haben ja keine Kultur… Deutsch ist wenigstens bekannt für seine Reinheit und so…
Und das Gebäude war sowieso baufällig gewesen und wäre heute oder morgen abgerissen worden, wenn nicht gar von selbst eingestürzt. Die Stadt hatte die Abrisskosten gespart und die Brutstätte dieser Schmarotzer war mehr oder weniger erfolgreich erstickt worden.
Zwar keine deutsche Präzisionsarbeit, aber dennoch ein ehrwürdiges Ergebnis.