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Liebe spielen

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22.11.2005
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Liebe spielen

Der Zug und ich schleppten uns durch Dörfer, deren Namen an Biermarken erinnerten, der Regen schmiss sich stürmisch vor die Fenster. Vielleicht, weil es in meinen Geschichten immer regnet, wer weiß.
Oder ich hatte es nicht erkannt, dass der Anker schon lange auf dem Meeresgrund kratzte und Halt suchte.
Ich wollte rauchen, im Rauch ersticken. Scheiß Nichtraucherzüge! Deswegen war die Stimmung hier auch so gedrückt. Verdreckte Arbeiter rechts neben mir mümmelten kräftig Salzstangen, ein Mann vor mir nieste sich in die Hand und strich sich danach müde durchs Gesicht.
Anna hatte ihn geworfen, diesen metaphorischen Anker. Ich stand als stolzer Kapitän Pfeife rauchend und arrogant den langsamen Schiffen zuwinkend am Steuer und hatte eigentlich gar keinen Plan davon, wie man einen so großen Kahn in seichtere Gewässer steuert. Auch die Titanic konnte ihr tragisches Schicksal nicht erahnen, lief auf Hochtouren.
In meinem Schoß hatte ich mein kleines Notizbuch, in welches ich einen Text für sie verfasste, dessen Worte, wenn auch nur im entferntesten Sinne, meine Gefühle so wiedergeben sollten, wie es nur ein Kuss tun könnte, der bis aller Zeiten Ende an den Lippen kleben würde; ein literarischer Pfeil Amors, direkt in den mentalen G-Punkt der Angebeteten. Aber auch die schönsten Formulierungen, die sehnsüchtigste Literatur hat nicht die Kraft, den freien Willen zu beeinflussen. Ich kam mir vor, als sei ich nicht einmal mehr der Autor dieser Geschichte.
Höchstens Worte kann ich formen und sie auf eine Reise schicken wie eine Leuchtkugel als letzte Rettung, als letzte Hoffnung auf Hilfe in den kalten Nachthimmel gefeuert; eine Botschaft, durch weite Wüsten geschrien, in unbekannter Sprache.
So bitterschön empfinde ich die Tragödie, wenn ich sie lese, leide mit den Charakteren, die nur Figuren sind und nach einem Willen fühlen.
Die Feder dieser Geschichte schien tintenleer, das

Ende​

beschlossene Sache. Kein zweiter Teil, keine Fortsetzung wurde angekündigt.

Durch frostige Welt war ich auf dem Weg zu ihr, wollte – oder sollte – meine Sachen, meinen „Kram“ abholen.
Es war schade um die Geschichte und dass sie so enden musste, wie es nur der drastischste Dramaturg in mir hätte erzählen können.
Die Traurigkeit und die Einsamkeit waren auserwählt gewesen, uns zusammengeführt zu haben, damals in der Einleitung, als ich wie ein Trauersack am Bordstein hungerte, den Schnaps schlürfte und du durch das kalte Licht der Straße schwanktest, sich schließlich mein Blick deiner bemächtigte, ein zaghaftes Lächeln, eine Nacht die unsere Vergangenheit und bisherigen Geschichten vergessen machen konnte und die Zukunft unsere Namen singen ließ.
Die Welt neben uns war nur sehr vage beschrieben, wirkte nüchtern gegen unsere Romantik, die nicht viele Worte brauchte, nur pure Hingabe und Verlangen, welches auch heute noch lange nicht verglüht ist. Doch der Geschichte Wurzeln benötigte Boden, den unsere Charaktere nicht verkraften konnten. Es war schließlich kein Märchen! Der große Geschichtenschreiber ist nun einmal Dramaturg! Unsere Story war als groß aufgemachter Roman geplant, mit lebenslangen Kapiteln. Doch wieder einmal ist nur eine harmlose Kurzgeschichte daraus geworden, die schnell vergessen sein wird. Ich wollte, dass du mehr als diese lausige Story, mehr als diese verhunzten Wörter bist, die eine Flasche Wein, die einsame Bahnfahrt und die Sehnsucht aus mir herausquetschten und die nicht wussten, was sie zu erzählen hatten, was sie hätten erzählen können, um das Unabdingbare zu ändern, zurückzuspulen; noch einmal den Augenblick des totalen Glücks genießen, gefangen in einem Blick, als ich auch deine Welt noch hatte verschönern können und mir sicher gewesen war: die Rettung sei nah.
Ich hätte jede Frau dieser Welt mit dir betrogen, denn ich sah dich schon in allen anderen Gesichtern, die vor meiner verschlossenen Welt tanzten und um Einlass baten.

Nur noch etwas Liebe spielen wollte ich, nur noch eine Weile, eine Nacht. Wir hätten spielen können, es wäre nicht vergänglich, obwohl wir es wussten, meine Unglückliche. Wenn du meinen Schwanz streicheltest, brauchte ich nicht trinken, nicht denken, konnte mich in deine Muschi fallen lassen, die ich lecken wollte, bis sie blutete, bis du Wände, Wohnungen, ganze Städte wach geschrieen hättest.

Wir hätten spielen können, wir würden zusammen große, irrsinnige Pläne stricken, als wäre es ewig, endlich ewig, dieses Mal ewig, endlich, bis auf den Tod, einmalig, unzertrennlich. Wir hätten sie allen gezeigt, unsere Blumen berankte Welt, geboren aus Schmerzen, aufgebaute Illusionen, inszeniert durch Lüge.
Und wenn du gewollt hättest, mein Schatz, dann hätten wir es bis zum Ende spielen können, bis wir nicht mehr spielen würden.

So stand ich schließlich unrasiert und angetrunken vor ihrer Tür, die sie aufriss, um sich dann gegen die Wand drücken und würgen und küssen zu lassen, als wollte ich sie mit meiner triefenden Zunge erdolchen, während sie mir meine Klamotten zerfetzte und ihre Finger in meinen erhitzten Körper stach, mich endlich nach unten drückte, dass ich ihre spärliche Verhüllung mit meinen Zähnen packen und hinwegspucken konnte. Und da kamen mir zum ersten Mal die Tränen, als ich ihr in die Schamlippen biss und an ihre Worte denken musste, an „Untragbarkeit“; das Wort, das sie als Grund gebrauchte, um mich aus ihrem Leben zu feuern. Vielleicht werde ich es nie verstehen können, weswegen man die Tragbarkeit des eigenen Lebens über die der Liebe stellen kann, wie man auf so mächtige Gefühle verzichten kann, nur um einen geregelten Alltag und ein vernünftiges Studium haben zu können, wovon ich sie abgehalten haben musste.
Sie hielt inne, räkelte sich nicht mehr lüstern im Türrahmen zu meinen Bissen, da sie meine Tränen ihre feuchten Oberschenkel herunterfließen spürte. Auch ich bemerkte die Tränentropfen, die auf meiner Kopfhaut landeten. Sie zog mich hoch und sah mir in die Augen: „Es tut mir so leid.“
Stille. Der Windzug fegte seine Runde durch die Räume und streichelte über unsere längst nackte Haut und hob die Decke in ihrem Bett hinter der Türschwelle ein wenig. Dann ein Inferno von leidenschaftlichen Zungenverknotungen, dass ich dachte, meine würde jeden Moment abreißen. Sie lag da wie eine Katze, die man in die Ecke getreten hatte; und schon zog sie mich an meinem besten Stück zu sich und ich konnte sie gegen die Wand drücken, würgen, kratzen und schlagen. Auch sie schlug mich und bald blutete meine Nase, während ich das erste Mal tief in sie eindrang und ich mich schließlich vollends vergaß. Ich weiß nicht mehr, ob ich geschrien, gestöhnt oder geheult hatte: Als wäre es die letzte Nacht vor unserer Hinrichtung gewesen.

Ich erwachte und die Matratze war in eine Mischung aus Schweiß, Tränen und Blut getränkt, wir noch ineinander gekeilt und ausgetrocknet, mit Riss – und Bisswunden übersät.
Wie ein verwundeter Soldat im feindlichen Gebiet schlich ich mich humpelnd zur Tür, schnappte mir noch meinen Beutel, den ich bei ihr liegen hatte, und verschwand zurück in die Stadt, ohne ihr gesagt zu haben, wo ich die nächsten Nächte frieren werden.

Es regnet in Strömen; die Brücke und der Pappkarton schützen mich nicht und auch die Schrift dieser Geschichte verwischt mit den Regen – und auch Tränentropfen ins Vergessene.
Ich wette, sie sucht mich schon, hastet durch die Regenfronten und klappert meine Ecken ab, fragt meine Freunde nach mir und sehnt sich nach einer weiteren Nacht. Nach so einer Nacht, nach der sie sich schon sehnte, als sie mich noch gar nicht kannte. Sie verflucht es bestimmt so wie ich, dass wir uns jemals kennen gelernt haben. Sie hatte sich in die Stadt begeben, um sich zu betrinken, wel ihr Freund damals Schluss gemacht hatte. Ich sah sie volltrunken auf der Straße schwanken, schleppte sie unter meine Brücke und versorgte sie mit Wasser, Decken, guten Worten und Küssen.

 
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Hi Aris,


Ich fühlte mich als hätte man mir im vollen Sprint eine Kugel in den angespannten Leib geballert, als hätte mich eine Qualle qualvoll kurz vor dem befreiendem Auftauchen erwischt, kurz vor dem grande solo das Klinkenkabel gekappt, den fünften Gang auf der Zielgeraden versagen lassen, als sich der Zug und ich durch Dörfer schleppten, deren Namen an Biermarken erinnerten und sich der Regen stürmisch vor die Fenster schmiss.
Was bedeutet der fette Satzteil?
Bei diesem ganzen Satzgebilde dachte ich: Weniger ist mehr. Bei vier Vergleichen sind drei zuviel.
Vielleicht, weil es in meinen Geschichten immer regnet, wer weiß.
Und bei mir auch schon die vierte Ferienwoche - toujours :heul: , das hat zwar jetzt herzlich wenig mit deiner Geschichte zu tun, verzeih, ich musste es einfach sagen, weil es gerade wieder so runtermacht und das so gut zur Stimmung deines Prots paßt ;).

Eine Gruppe verdreckter Arbeiter rechts neben mir mümmelt kräftig Salzstangen,
eine Gruppe mümmelt / eine Gruppe Arbeiter mümmelt ?? Ich bin mir nicht sicher, aber die Einzahl liest sich komisch


In meinem Schoss hatte ich mein kleines Notizbuch in welches ich einen Text für sie verfasste, dessen Worte, wenn auch nur im entferntesten Sinne, meine Gefühle so wiedergeben sollten, wie es nur ein Kuss tun könnte, der bis aller Zeiten Ende an den Lippen kleben würde; ein literarischer Pfeil Amors, direkt in den mentalen G-Punkt der Angebeteten geschossen.
Notizbuch, in welches
mentaler G-Punkt :hmm:

Überhaupt gefällt mir der Satz nicht besonders, er wirkt so konstruiert.

Ich kam mir vor als sei ich nicht einmal mehr der Autor dieser Geschichte.
vor, als
Ich kann höchstens Worte formen und sie auf die Reise schicken; wie eine Leuchtkugel als letzte Rettung, als letzte Hoffnung auf Hilfe in den kalten Nachthimmel gefeuert; eine Botschaft durch weite Wüsten geschrieen, in unbekannter Sprache.
Zweimal Ich hintereinander / eine Botschaft, durch

So bitterschön empfinde ich die Tragödie wenn ich sie lese, schmerze mit den Charakteren, die nur Figuren sind und nach einem Willen fühlen.
Tragödie, wenn
Dieser Satz ist mir auch zu gemalt, nach einem Willen fühlen: Was meinst du damit?

Die Traurigkeit und die Einsamkeit waren auserwählt gewesen, uns zusammengeführt zu haben, damals in der Einleitung, als ich wie ein Trauersack am Bordstein hungerte, den Schnaps schlürfte und du durch das kalte Licht der Straße schwanktest, sich schließlich mein Blick deiner bemächtigte, ein zaghaftes Lächeln, eine Nacht die unsere Vergangenheit und bisherigen Geschichten vergessen machen konnte und die Zukunft unsere Namen singen ließ.
unsere Namen singen ließ... wie pathetisch ;).

Doch der Geschichte Wurzeln benötigte Boden, den unsere Charaktere nicht verkraften konnten. Es war schließlich kein Märchen! Der große Geschichtenschreiber ist nun einmal Dramaturg! Unsere Geschichte war als groß aufgemachter Roman geplant, mit lebenslangen Kapiteln. Doch wieder einmal ist nur eine harmlose Kurzgeschichte daraus geworden, die schnell vergessen sein wird. Ich wollte, dass du mehr als diese lausige Geschichte, mehr als diese verhunzten Wörter bist,

Und da kamen mir zum ersten Mal die Tränen, als ich ihr in die Schamlippen biss und an die Worte von ihr denken musste, an die „Untragbarkeit“; das Wort dass sie als Grund gebrauchte, um mich aus ihrem Leben zu feuern. Vielleicht werde ich es nie verstehen können, weswegen man die Tragbarkeit des eigenen Lebens über die der Liebe stellen kann, wie man auf so mächtige Gefühle verzichten kann, nur um einen geregelten Alltag und ein vernünftiges Studium haben zu können, bei dem ich ihr anscheinend im Weg gestanden sein musste.
Sehr schöner Absatz.
...das Wort, dass sie als Grund

Sie zog mich hoch und sah mir in die Augen: „Es tut mir so leid.“
Leid

Dann ein Inferno von leidenschaftlichen Zungenverknotungen, dass ich dachte, meine würde jeden Moment abreisen.
:lol: wohin? - abreißen

Wieder Tränen, die sie mir ins Gesicht rotzte, woraufhin ich sie auf das in der Ecke befindliche Bett stieß um dann langsam aber überzeugt auf sie zugeschlichen zu kommen.
Tränen können nicht gerotzt werden. Beim Weinen ist die Nase oft verrotzt, aber so stimmt das Bild für mich nicht.
.. in das befindliche Bett... das ist ja amtsdeutsch!
langsam, aber überzeugt...wieso soll er denn vorher nicht überzeugt gewesen sein? Meinst du selbstsicher?
Dieser Satz ist eine kleine Katastrophe ;).
Sie lag dort wie eine Katze die man in die Ecke getreten hatte;
Katze, die
Auch sie schlug mich und bald blutete meine Nase während ich das erste Mal tief in sie eindrang und ich mich schließlich vollends vergaß.
Nase, während
Ich weiß nicht mehr, ob ich geschrieen, gestöhnt oder geheult hatte: als wäre es die letzte Nacht vor unserer Hinrichtung gewesen.
Ich denke, als muss nach dem Doppelpunkt groß geschrieben werden.
Ich erwachte und die Matratze war in eine Mischung aus Schweiß, Tränen und Blut getränkt, wir noch ineinander gekeilt und ausgetrocknet, mit Riss – und Bisswunden übersäht.
zweimal ich / übersät

Es regnet in Strömen; die Brücke und der Pappkarton schützen mich nicht wirklich und auch die Schrift dieser Geschichte verwischt mit den Regen – und auch Tränentropfen ins Vergessene.
Schade, dass sich dieses nicht wirklich in die Literatur einschleicht.
Sie hatte sich in die Stadt begeben um sich zu betrinken, als ihr Freund damals mit ihr Schluss gemacht hatte.
begeben, um

Ich sah sie volltrunken auf der Straße schwanken, schleppte sie unter meine Brücke und versorgte sie mit Wasser, Decken und guten Worten und Küssen.
... Decken, guten Worten und Küssen.

Der Stadtstreicher und die Studentin. Eine Pointengeschichte? Erst denkt man, der Prot käme aus einer anderen Stadt, sei ein verkappter (Hobby)-Schriftsteller :D - oder soll das Ganze nur symbolisch sein?

Das erste Drittel der Geschichte gefällt mir nicht, da diese gedankenbeladenen Sätze teilweise schlecht ausformuliert sind, so dass es sich sehr bemüht liest.
Die Szenen, als der Prot bei ihr ist, kommen bei mir besser an, da ist mehr Aktion inklusiver schöner Formulierungen.

Dann dieses Ende, was mich etwas rätseln läßt, ob er tatsächlich ein Penner ist oder nur Symbolik.

Diese Geschichte muss von der Stimmung getragen werden, da ich ja von den Prots außer ihrer Begierde nichts weiß. Diese Stimmung wird aber momentan noch von unpassenden Bildern und Satzgebilden durchzogen, die mich immer wieder herausreißen, so dass ich dem Text noch einige Veränderungen wünsche.

Lieber Gruß
bernadette

 
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Hallo bernadette und lea

Dieser Satz ist tatsächlich der Schlüsselsatz der Geschichte, @lea. Er stand als erstes.
Zur Herkunft: zuerst hatte ich einen depressiven, sehr privaten Text, schnurz und schund und Hass und eine noch nicht fertige Geschichte von einem Penner, der auf eine Studentin trifft. Habe dann beide verbunden.
Ich möchte es nicht Poentengeschichte nennen, denn das Lachen wollte ich beim Leser eigentlich nicht erzeugen. überraschendes Ende vielleicht, welches auch die Beziehung und die Untragbarkeit erklärt.

Sicherlich habe ich mich um treffende und gute Formulierungen bemüht, bin dem schwulzig romantischen aber dabei absichtlich nicht aus dem Weg gegangen.
Der Prot schreibt ja schon selbst über die Worte, die er gerne finden möchte, aber mit denen auch er noch nicht zufrieden zu sein scheint.
Daher ist es schon fast notwendig, unpassende Umschreibungen zu haben. Hört sich etwas komisch an, aber ich glaube, lea hat mich dahingehend verstanden.

Wieder einmal hat der Text 2 Ebenen: Die Tatsächliche, die schlichte Handlung; die rein platonische Liebe zwischen einem Landstreicher und einer Studentin.
Oder ebend die Übertragung ins Eigene. Denn der Mann ist der Landstreicher: Hat das WEibchen mit im fertig, verzweifelt er, weiß nicht wohin, streicht wieder sehnsüchtig herum, fühlt sich arm. Die Frau ist für ihn die reine WEiblichkeit, das reine Vergnügen und alles ist ein Spiel.

Zur Rechtschreibung: hab besten Dank, liebe Bernadette
Kommata, jaja. An genau den Stellen war ich der Meinung, man müsste nicht unbedingt. Ich hoffe, du bist dir da sicher. Aber ich glaube dir.
Sind auch einige Peinlichkeiten drin!

nach einem Willen fühlen: Was meinst du damit?
die Prots in Geschichten fühlen nach dem Willen des Autors.

kurz vor dem grande solo das Klinkenkabel gekappt
Da möchte jemand gerade zum Gittarrensolo ansetzen und das kabel wird herausgezogen

Tut mir Leid, dass es bei dir so regnet!!

ich streiche einfach die Gruppe, dann passt es mit dem mümmeln wieder.

bevor ich alles beantworte: Ich schau mir die Stellen an und entscheide nach eigenen Ermessen, ob angebracht oder nicht. Jeden Falls vielen Dank für die Arbeit, die du dir gemacht hast.
Schade, dass die Geschichte bei dir noch nicht so gegriffen hat.

besten Gruß an beide

 

Hi Nachtschatten

Das sollte aber so nicht sein. Es ist nicht wie bei Porzellan, sondern hier eine fiktive Geschichte. Daher ist hier auch nirgens eine Widmung zu sehen! Und ich bin kein Obdachloser, der der Prot in dieser Geschichte ist. Auch, wenn es doppeldeutig gesehen werden kann, sollte.
Die Geschichte soll einfach die Geschichte sein. Du bist eben kein Romantiker! :D

Und das du dich wie ein Beobachter fühlst, spricht doch für die Lebendigkeit der KG. Bei romantik Geschichten sollte man sich genau so fühlen; als hätte man das geheime Tagebuch eines fremden in der Hand und als würde einen das alles eigentlich nichts angehen.

besten Gruß

 

Hallo nachtschatten

Warum sich dein Literaturverständnis so geändert hat, würde mich schon interessieren! Aber freut mich, dass du doch noch Zugang zu dieser KG hier finden konntest.

Den Anfang werde ich mir noch mal vorknöpfen. Vielleicht kann ich vieles einfach ersatzlos streichen.
Kannst schon mal die Empfehlung formulieren. :D

Danke auch für die anderen Hinweise.

Gruß

 

Hallo Aris,

wenn ich so wenig kommentiere liegt es auch daran, dass einzelne Geschichten immer so lange brauchen.
Diese hier eigentlich viel zu lange für die Kürze der Geschichte.
Manchmal verwendest du recht überflüssige Wörter, manchmal die falschen Bezüge, also alles wie gehabt. Dabei würde ich gern mal deine Geschichten lesen und mich nur mit dem Inhalt auseinander setzen können.
Der Reihe nach.

Oder ich es hatte nicht erkannt, dass der Anker schon lange auf dem Meeresgrund kratzte und Halt suchte.
füllt und lähmt nur.
In meinem Schoß hatte ich mein kleines Notizbuch, in welches ich einen Text für sie verfasste
ein literarischer Pfeil Amors, direkt in den mentalen G-Punkt der Angebeteten geschossen.
Pfeile werden immer geschossen, ist hier überflüssig und nimmt dem Satz die Kraft.
Höchstens Worte kann ich formen und sie auf eine Reise schicken(kein Komma) wie eine Leuchtkugel als letzte Rettung, als letzte Hoffnung auf Hilfe in den kalten Nachthimmel gefeuert; eine Botschaft, durch weite Wüsten geschrieen, in unbekannter Sprache.
"wie leitet hier keinen Nebensatz sondern einen Vergleich ein, deshalb kein Komma.
Dudenempfehlung nach neuer Rechtschreibung: geschrien.
So bitterschön empfinde ich die Tragödie, wenn ich sie lese, schmerze mit den Charakteren, die nur Figuren sind und nach einem Willen fühlen.
Schmerz als Verb ist passiv. Etwas schmerzt mich, nicht aber: ich schmerze, du schmerzt.
Doch wieder einmal ist nur eine harmlose Kurzgeschichte daraus geworden, die schnell vergessen sein würde.
Tempi bringst du oft durcheinander aber hier fiel es besonders auf.
mehr als diese verhunzten Wörter bist, die eine Flasche Wein, die einsame Bahnfahrt und die Sehnsucht aus mir herausquetschten und die nicht wussten, was sie zu erzählen hatten
hier muss der Artikel als Bezug noch mal eingefügt werden, weil du von passiver Perspektive in die aktive wechselst. sie "wurden herausgequetscht" (passiv) und sie "wussten" nicht (aktiv). Der Bezug ist sonst unvollständig.
was sie hätten erzählen können, um das Unabdingbare zu ändern, um eszurückzuspulen; noch einmal den Augenblick des totalen Glücks (genießen, zu erleben, zu starten?), gefangen in einem Blick, als ich auch deine Welt noch hatte verschönern können und mir sicher gewesen war: die Rettung war nah.
"um es" kannst du streichen, weil der Bezug klar ist, nach "Glücks" fehlt ein Prädikat, so läuft der Nebensatz ins Leere, da auch später kein Prädikat kommt, auf das er sich bezieht, "sei" ist der falsche Tempus.
eine Priese Balsam für die Schmerzen
konnte mich in deine Muschi fallen lassen, die ich lecken wollte, bis sie blutete, bis du Wände, Wohnungen, ganze Städte wach geschrieen hättest.
Wir hätten spielen können, wir würden zusammen planen, große irrsinnige Pläne stricken
Der Satz besticht ja eh durch Redundanzen, die ich auch als gewollt erkenne, aber die Wortwiederholung von "plan" ist überflüssig.
So stand ich schließlich unrasiert und angetrunken vor ihrer Tür, die sie aufriss und mich dann mit begierigen Augen dazu zwang, sie gegen die Wand zu drücken und zu würgen und zu küssen
So zwingt sie ihn, die Tür gegen die Wand zu drücken, zu würgen und zu küssen. Dieser falsche Bezug bleibt auch den Absatz über bestehen.
Und da kamen mir zum ersten Mal die Tränen, als ich ihr in die Schamlippen biss und an die ihre Worte von ihr denken musste, an die "Untragbarkeit"; das Wort, dass sie als Grund gebrauchte, um mich aus ihrem Leben zu feuern.
"an die Worte von ihr" ist wirklich keine schöne Umschreibung von "an ihre Worte"; der weibliche Artikel von "Untragbarkeit" passt nicht zu dem sächlichen dahinter, außerdem ist es überflüssig, denn er denkt ja an "Untragbarkeit" als Wort; "das" nach dem Komma nur mit einem s, da du es ja durch welches ersetzen könntest, es bezieht sich auf "das Wort" wird also als Artikel gebraucht.
bei dem ich ihr anscheinend im Weg gestanden habe.
"musste" als Konjunktiv wird schon durch anscheinend ausgedrückt, ist also überflüssig, "im Weg gestanden sein" wird höchstens in eurer Region gebraucht. ;)
da sie meine Tränen ihre feuchten Oberschenkel herunterfließen spürte.
Oder hat er die feuchten Oberschenkel mit seinen Tränen gekachelt?
"Es tut mir so leid."
Sorry bernadette, nach der Reform der Reform von der Reform wieder klein.
Wieder Tränen, die sie mir ins Gesicht spuckte
Sorry, der Satz klingt krampfhaft bemüht, nicht künstlerisch. Immerhin spuckt man mit dem Mund. Dazu bedarf es einer Zunge und Lippen. Oder kannst du dir vorstellen, wie die Dame die Lider spitzt und mit der Pupille die Tränen herausschnalzt?
woraufhin ich sie auf das in der Ecke befindliche Bett stieß, um dann langsam und selbstsicher auf sie zuzuschleichen geschlichen zu kommen.
Was ist das denn für eine merkwürdige Perspektivverdrehung? Aus der Perspektive des Icherzählers schleicht er auf sie zu, aus ihrer würde sie ihn schleichen kommen sehen.
und schon zog sie mich an meinem besten Stück zu sich hin und ich konnte sie gegen die Wand drücken, (sie) würgen, kratzen und schlagen.
"hin" ist in "zu sich" schon beinhaltet, auf das "sie" kannst du mE auch verzichten.
Ich weiß nicht mehr, ob ich geschrien, gestöhnt oder geheult habe
Tempus
Ich erwachte und die Matratze war in eine Mischung aus Schweiß, Tränen und Blut getränkt
Blut und Bodenphilosophie in einer Liebesgeschichte?
und auch die Schrift dieser Geschichte verwischt mit den Regen- und auch Tränentropfen ins Vergessene.
Kein Gedanken-, sondern Bindestrich, der die Tropfen dem Regen und den Tränen zugehörig macht. Sonst muss Regen als Singular im Dativ stehen.
Sie hatte sich in die Stadt begeben, um sich zu betrinken, weil ihr Freund damals mit ihr Schluss gemacht hatte.
mit wem er Schluss gemacht hat, geht aus dem Kontext hervor, "weil" statt "als" da es ja die Begründung ist.


So, das wars.
Lieben Gruß, sim

 

Hi sim

wenn ich so wenig kommentiere liegt es auch daran, dass einzelne Geschichten immer so lange brauchen.
schon gut. Ich hoffe, du fühlst dich da zu nicht genötigt.

Manchmal verwendest du recht überflüssige Wörter, manchmal die falschen Bezüge, also alles wie gehabt. Dabei würde ich gern mal deine Geschichten lesen und mich nur mit dem Inhalt auseinander setzen können.

Ich mache leider oft die selben FEhler, ja. Ich weiß auch nicht: Diese Fehler, die du hier aufgelistet hast, sind so natürlich klar. Auch sehe ich diese Fehler oft bei anderen Geschichten. Nur bei meinen Eigenen sind sie noch drin.
Tut mir daher leid, dass du dich wieder nicht auf den Inhalt konzentrieren konntest.

Die Fehler sind in Bearbeitung. Vielen Dank.

lieben Gruß

 

Aris Rosentrehter schrieb:
Ich hoffe, du fühlst dich da zu nicht genötigt.
nein Aris, keine Bange. Ich hoffe halt nur manchmal, meine Hinweise hätten nachhaltigeren Charakter. ;)

Lieben Gruß, sim

 

Vielleicht dieses Mal!

Ich achte beim direkten Schreibprozess im Grunde auf gar nichts, und später überlese ich diese Sachen anscheinend leider immer.

Aber ich merke es mir schon, denke bei deinen Kritiken auch jedesmal: "Ach ja, schon wieder!" und versinke in meinen Schreibtischstuhl.

Gruß

 

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