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Liebesspiel

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26.10.2006
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Liebesspiel

„Ich möchte dich wieder lieben können, wie früher.“

Sie standen in einem großen Raum, der dennoch sehr eng wirkte. Anna und Valnes. Es roch nach Schweiß und Liebe. In diesem Raum befanden sich Tische, Stühle, ein paar kleine Betten und Menschen. Viele Menschen. Alle waren nur aus einem Grund hier: Sie suchten nach der großen Liebe, sei es zu ihrem Partner oder sonst wem.
Rechts von ihnen stand ein Mann, der die ganze Zeit krampfhaft versuchte, sich selbst zu umarmen. An einem Tisch, ganz in der Nähe, saß sich ein Pärchen gegenüber, das gerade um die Position vom nächsten Sex würfelte. Wenn er gewann, würde er oben sein, würde sie gewinnen, könnte sie ihn dominieren. Es war ein Machtkampf, der nicht mehr viel mit Liebe zu tun hatte. Es ging bestenfalls um einen schönen Orgasmus. „Ha, eine sechs. Meine Chancen steigen.“, Sagte der Mann, etwa anfang 40. Seine Frau erwiderte in einem Ton, der einer Domina ähnelte: „Na das werden wir noch sehen!“
Weiter hinten in einem Bett, hatte ein Pärchen anscheinend schon um die Position gespielt. Sie baute sich auf ihm auf und fing an hypnotisierende, rhythmische Bewegungen zu vollführen. Er hatte sichtlich Spaß daran.
Niemand schien sich dafür zu interessieren. Alle waren in ihrer eigenen Welt gefangen. Nur um sich selbst besorgt. Es war ein Ort voller Egoismus.
Anna und Valnes setzten sich an einen Tisch. Valnes nahm ein Paar Würfel in die Hand und lächelte. „Lass uns Würfeln. Um unsere Liebe.“ „Wie um unsere liebe?“ erwiderte Anna. „Na wenn wir unentschieden spielen, bleiben wir zusammen und wenn es einen Gewinner gibt, dann war’s das.“
Stille. Im ganzen Raum. Der Mann der sich selbst umarmen wollte, hielt inne und starrte die beiden an. „Ja seids ihr denn Wahnsinnig?“ sagte er entsetzt.
„Nein, nein“ sagte Valnes voller Eifer. „Dieses hübsche Mädchen hier meinte vor ein paar Stunden, sie sei sich nicht mehr so sicher mit unserer Beziehung. Da dachte ich mir, dieser Ort wäre der beste, um raus zu finden wie es weiter gehen soll.“
Anna schaute ihn entsetzt an und sprang auf: „Aber du kannst doch nicht einfach ein paar lausige Würfel bestimmen lassen, was mit uns passiert!“
„Du lässt mir ja keine andere Wahl.“ entgegnete Valnes. „Ihr Weiber kommt ständig an mit euren Zweifeln. Dabei war doch alles in Ordnung…“
„ …und ihr Männer ignoriert unsere Probleme! Nichts ist in Ordnung“ erwiderte Anna und begann widerwillig zu würfeln. Eine drei.
„Na sieht doch gut aus.“, Sagte Valnes und griff sich die Würfel. Annas Nase fing an zu bluten. Das passierte immer, wenn sie aufgeregt war.
Er würfelte eine vier und war sichtlich enttäuscht darüber. Er wunderte sich jetzt selbst über seinen Einfall, um die Liebe zu würfeln, aber einmal angefangen musste er es beenden. Valnes zeigte noch nie gerne Schwäche.
Anna wischte das Blut aus ihrem Gesicht und würfelte erneut. „Bitte eine fünf… bitte…“ dachte sie sich. Fünf war ihre Glückszahl. Sie würfelte eine neun und fing an zu weinen. Das Blut aus ihrer Nase vermischte sich mit den Tränen und Valnes fand sie genau in diesem Augenblick einfach nur schön. Vielleicht hatte sie recht, vorhin, als sie sagte, dass der Alltag ihnen die Liebe genommen hätte… Vielleicht hätte er ihr wirklich einmal mehr sagen können, dass er sie liebe. Er sagte nichts und nahm die Würfel. Es ging jetzt um alles. Er musste eine hohe Zahl würfeln, um eine Chance zu haben…
So saßen sie sich eine ganze Weile gegenüber und spielten. Die anderen Leute hatten sich schon längst wieder von ihnen abgewandt.
Anna verlor. 49 zu 55. Es war ein spannendes Spiel. Es ging um so viel.
„Tja, das Schicksal will nicht, dass unsere Liebe noch bestehen bleibt.“ Valnes stand auf und wollte gehen. Er hielt es nicht aus. Natürlich wollte er, dass das Spiel unentschieden endet, aber er hatte sich festgelegt. Das Spiel sollte über die Liebe entscheiden und so ist es auch geschehen. Natürlich hatte von anfang an keine reelle Chance bestanden. Ein Würfelspiel endet sehr selten unentschieden, aber er hatte sich festgelegt.
Valnes zeigte noch nie gerne Schwäche.
Anna schaute ihn verzweifelt an, konnte aber nichts sagen und er ging.
Wie versteinert blieb sie noch zwei Stunden sitzen. Sie sah die ganzen Leute um sich herum und weinte.

„Ich wollte ihn doch nur wieder lieben können, wie früher…“

 

ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr mir eure Meinung zu dieser Kg sagt.
mfg
Mauseohr

 

Hallo Mauseohr,

solche Bitten sind zwar nicht ganz so gerne gesehen, aber du äußerst sie ja nicht schon am zweiten Tag und du hast auch schon andere KGs kritisiert, also werde ich jetzt keinen Seitenhieb loslassen ;).

„Ich möchte dich wieder lieben können, wie früher.“
Wer sagt das?


Sie standen in einem großen Raum, der dennoch sehr eng wirkte. Anna und Valnes. Es roch nach Schweiß und Liebe. In diesem Raum befanden sich Tische, Stühle, ein paar kleine Betten und Menschen.
Wortwiederholung

Alle waren nur aus einem Grund hier: Sie suchten nach der großen Liebe, sei es zu ihrem Partner oder sonst wem.

Und deine Protagonisten spielen bzw. würfeln darum, also suchen sie nicht.

Rechts von ihnen stand ein Mann, der die ganze Zeit krampfhaft versuchte sich selbst zu umarmen.
versuchte, sich

Wenn er gewann würde er oben sein, würde sie gewinnen, könnte sie ihn dominieren.
Wenn er gewann, würde

„Ha, eine sechs. Meine Chancen steigen.“ Sagte der Mann, etwa anfang 40.
... steigen", sagte der Mann, der etwa Anfang Vierzig sein musste.

Seine Frau erwiderte in einem Ton, der einer Domina ähnelte: „Na das werden wir noch sehen!“.
..."Na, das werden wir noch sehen!" (kein Punkt am Ende, wenn in der wörtl. Rede schon ein Satzendezeichen steht)

Sie baute sich auf ihm auf und fing an hypnotisierende, rhythmische Bewegungen zu vollführen.
Wieso denke ich da an Legosteine?
„Wie um unsere liebe?“ erwiderte Anna. „Na wenn wir unentschieden spielen, bleiben wir zusammen und wenn es einen Gewinner gibt, dann war’s das.“
Liebe / Na, wenn wir

Der Mann der sich selbst umarmen wollte, hielt inne und starrte die beiden an. „Ja seids ihr denn Wahnsinnig???“ sagte er entsetzt.
Der Mann, der sich / wahnsinnig? - ein Fragezeichen reicht und dafür ein stärkeres Verb folgen lassen, also statt sagte z.b. rief
„Nein, Nein“ sagte Valnes voller Eifer.
Nein, nein

Da dachte ich mir, dieser Ort wäre der beste um raus zu finden wie es weiter gehen soll.
...der beste, um herauszufinden

„Na sieht doch gut aus.“ Sagte Valnes und griff sich die Würfel.
gleicher Fehler wie oben schon mal

Er wunderte sich jetzt selbst über seinen Einfall, um die Liebe zu würfeln, aber einmal angefangen musste er es beenden. Valnes zeigte noch nie gerne Schwäche.

Natürlich wollte er, dass das Spiel unentschieden endet, aber er hatte sich festgelegt. Das Spiel sollte über die Liebe entscheiden und so ist es auch geschehen. Natürlich hatte von anfang an keine reelle Chance bestanden. Ein Würfelspiel endet sehr selten unentschieden, aber er hatte sich festgelegt.
Valnes zeigte noch nie gerne Schwäche
.
Du wiederholst inhaltliche Aussagen - und dazu fast noch wortwörtlich.


„Tja, das Schicksal will nicht das unsere Liebe noch bestehen bleibt.“
... nicht, dass


Zum Inhalt: Kopfschütteln über diese Anna, die sich auf so einen Schmarrn einläßt. Den Typ würde ich gleich zum Teufel jagen.

Die ganze Szenerie ist mir so unsymphatisch (um Liebe würfeln), dass mir einfach die Geschichte dadurch auch nicht gefällt, weil sie mir so bescheuerte Protagonisten aufzeigt: Das tut mir dann irgendwann weh.

Lieber Gruß
bernadette

 

Danke für deine Kritik,
ich muss mich allerdings gegen einen Punkt wehren:

Alle waren nur aus einem Grund hier: Sie suchten nach der großen Liebe, sei es zu ihrem Partner oder sonst wem.


Und deine Protagonisten spielen bzw. würfeln darum, also suchen sie nicht.

sie sie suchen die Liebe zueinander, also suchen sie doch.

Außerdem ist die wortwörtliche Wiederholung ein mit Absicht gewähltes stilistisches Mittel.

Ja und sonst muss ich dir zustimmen: wahnsinnig viele Rechtschreibfehler...

schade, dass du nicht ganz verstanden hast, was ich mit dieser Kg aussagen wollte.

liebe Grüße
Mauseohr

 

Ich fand die Geschichte gut.
Auch der Stil hat mir gefallen. Könntest vielleicht nen mehr Aufmerksamkeit heischenden Namen nehmen.

Nebenbei, das kleine Detail mit dem Nasenbluten war toll.
Manche Beziehungskonstellationen sind eben so, dass sich die Leute nicht mit ihrer Alltagslogik durch die Partnerschaft bewegen. Ich finde das mit dem Würfeln gar nicht so abwegig. Ich gehe davon aus, dass die Frau nicht zum ersten Mal Zweifel an der Beziehung geäussert hatte.
Die Überreaktion des Mannes ist für mich zumindest nachvollziehbar.
Und die Unfähigkeit, Schwäche zeigen zu können ist bei dem Größten Teil der Männer vertreten.

Bie dez

Freund Benutz

 

Ein liebes Hallo Mauseohr,
schönes Pseu… ich hoffe Dein Freund sagt das auch, wenn er in Dein selbiges linkes beißt und es Dir sofort zu Herzen geht…
…ich muss meine Dritten in das Rechte eingraben…aber aus einem anderen Grund. Vorweg ich bin kein Litprof und halb so belesen, wie Du - deshalb auch keine Stellungnahme zu Schreibstil, Zeiten, Sprache usw… Ich stamme auch aus einer anderen Zeit. Kurz, ich bin bestimmt nicht Deine Zielgruppe, will Dir aber trotzdem zu Deiner Geschichte meine Meinung sagen. Du schreibst/beschreibst nur dort gut wo Du ins Gefühlsleben von Anna eintauchst. Da entstehen Bilder, kommen Gefühle rüber. Da ist etwas Nachvollziehbares. Aber die Prots spielen im „falschen Film“ und das macht das Ganze unglaubwürdig und holt die schöne Stimmung wieder runter. Auch Dein „Drehbuch“ ist zu verworren und fesselt deshalb nicht. Ich hätte fast aufgehört zu lesen und mir wären die schöne Szene als Anna würfelt entgangen.
Besonders ist mir aufgefallen:
- „Pärchenclub“ ist ja ein interessanter Aufmacher. Du kennst aber weder solche Örtlichkeiten noch Personen, die sich dort mal aufgehalten haben. Sonst würdest Du nicht von „Schweiß, Betten, Egoismus, Machtkampf“ schreiben und hättest einen anderen Handlungsort gewählt. Hier in dieser Geschichte „bescheuert“ (Bernadette hat das ausreichend begründet).
Es soll schon vorgekommen sein, dass in einem „Swingerclub“, die „große Liebe“ ausbricht. Aber der Punkt ist dort die Befriedigung sexueller Bedürfnisse. Der Mensch hat im Laufe seiner Evolution sexuelles Glücksempfinden nicht nur von der Fortpflanzung abgekoppelt sondern kann dieses auch mehr oder weniger unabhängig von dem erreichen, was Du als „Liebe“ definierst. Freilich nicht ohne Achtung/Anpassung/Einfühlung/Zärtlichkeit…für den jeweiligen Gegenüber/unter/ober. Sonst ist das Ergebnis so wie in Deiner grausigen Einführung „stumpfe Onanie mit lebendem Dildo oder entsprechendem femininen Gegenstück“.
- „ich möchte dich wieder lieben können“ musst Du auftrieseln, worum es hier geht… meinst Du die Gesamtheit der Beziehung, den sexuellen Part oder…? Im Letzteren könnte man schon darum würfeln, wer oben oder unten liegt. Das Ergebnis hat aber nichts mit Machtkampf zu tun und schon gar nicht, wer den besseren Orgasmus hat. Wie kommt Valnes auf die Idee im „Pärchenclub“ eine Lösung zu suchen? Welche Probleme ignoriert Valnes ? Warum würfelt Valnes nicht wie die anderen um unten/oben, sondern „um die Liebe“? Über weite Strecken „behauptest“ Du Handlung und Konsequenzen Du zeigst/erzählst nicht.
Ich hoffe, Dein Ohrläppchen ist nicht allzu blutig geworden und ich habe mich verständlich genug ausgedrückt.

Gruß Thomas

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich schließe mich Thomas an, der Ort ist wirklich nicht gut beschrieben. Es war so leblos, dass ich ehrlich gesagt an meine Schul"aula" gedacht habe, ein quadratischer Raum mit Platikwänden, einer tiefen Decke aber recht groß (ein großer Raum, der dennoch recht eng wirkte). Da standen auch oft Stühle und Tische drin... die Atmosphäre kam bei mir also gar nicht an. Allein, wenn du die Lichtverhältnisse (schummrig / gut ausgeleuchtet) beschrieben hättest und vielleicht auch die Farbgestaltung (anregendes rot / steriles weiß) hätte das die Geschichte aufgewertet. Auch sonst ist der Ort einfach leblos, für mich war er beim Lesen nur eine vollkommen unwichtige (und farblose) Kulisse.

Aber der Ort passt auch einfach aus den Gründen, die Thomas schon nannte nicht, im Swingerclub wird eben nicht nach Liebe (egal, in welcher Form) sondern nach Befriedigung gesucht. Damit sind sie einfach am falschen Ort, wenn es den Prots um ihre Liebe geht. Vielleicht wäre da eine Parkbank im Frühling, mit händchenhaltenden Paaren überall die bessere Wahl gewesen.

Auch sonst fand ich die Story irgendwie ... flach und langweilig. Das Nasenbluten - obwohl ein guter Einfall - stach mir sogar negativ heraus, weil diese kleine "Schwäche" mir in wenigen Worten viel mehr über die Prot sagt als in der restlichen Geschichte insgesamt bei mir ankommt. Wenn es mehrere solche Stellen gäbe wäre es toll, da es aber nur die eine ist sie eigentlich nur ein Bruch in deinem Schreibstil.

Ein weiterer - in meinen Augen ganz übler - Fauxpas ist, dass er sie als Weib betitelt. Was früher eine durchaus gebräuchliche Bezeichung war ist schon seit etlichen Jahren eigentlich nur noch eine Beleidigung. Das zeugt nicht von seinem Respekt ihr gegenüber - und ohne Respekt kann das keine Liebe sein.

Viele Grüße,
Sometimes

 

an alle erstmal vielen dank

da ich mit meinen 17 jahren wirklich noch nicht geübt bin muss ich euch in vielen dingen recht geben. ich finde es nett, dass ihr so ehrlich seid und nich rumschleimt oder so.

dennoch muss ich mich etwas verteidigen:

der ort den ich beschrieben habe soll gar nicht gemütlich wirken und erst recht keinen swingerclub darstellen. es ist ein ort, an dem pärchen sich treffen streiten. ein ort voller egoismus.
ich wollte, dass jeder diesen ort schrecklich findet, deswegen auch kein gedämpftes licht oder so.

die geschichte ist sehr auf anna beschränkt. man soll sympathie zu ihr aufbauen. das war mir wichtig. anna ist gefangen in einem gefühlschaos und valnes versucht dieses, in seinen augen, logisch und konsequent zu lösen.

@benutzerfreund
ja genau so hab ich das gemeint. endlich mal jemand der das versteht.

liebe grüße
mauseohr

 

Hallo Mauseohr,
meine Kritik sollte Dich nicht verletzen. Sie war auch nicht vordergründig auf den Ort der Handlung beschränkt. Wobei aus Deinem letzten posting für mich nicht deutlich wird um was für einen Ort es sich im realen Leben handelt. Das er "düster" sein sollte ist mir schon klar. Deshalb wird aber "Anna" für mich nicht "heller". Ich bin der Leser, der nicht die Einsichten/Aussichten des Autors kennt. Deshalb auch meine Anregung zum "Auftrieseln". Bitte verzeih, Du "behauptest" in der Geschichte, daß Valnes logisch handelt, Du "zeigst" mir das aber nicht nachvollziehbar. Das ist kein Verriß Deiner Arbeit, das ist Hilfe.
Dort wo Du Dich auskennst, bist Du gut, mir gefällt Deine Anna und ihre Zweifel, die kommen auch bei mir an. Für eine Geschichte ist das aber zuwenig. Was macht sie so "zerrissen"? An welche "Lösungen" denkt sie, das ist doch das Spannende - nicht der Ort der Handlung. Gib nicht auf, Du hast Potential zur Erzählerin.

Gruß Thomas

 

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